(19)
(11) EP 0 099 458 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1984  Patentblatt  1984/05

(21) Anmeldenummer: 83105194.1

(22) Anmeldetag:  26.05.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B25H 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 15.07.1982 DE 3226401

(71) Anmelder: Heinr. Böker GmbH & Co. Baumwerk
D-42659 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Felix-Dalichow, Ernst Wilhelm Dipl.-Wirtsch.-Ing.
    D-5650 Solingen (DE)

(74) Vertreter: Gille, Christian, Dipl.-Ing. et al
Türk, Gille, Hrabal, Leifert Patentanwälte Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Halter für Werkzeuge wie Messer, Scheren, Flachzangen oder dergleichen


    (57) Es ist ein Halter für Werkzeuge wie Messer, Scheren, Flachzangen und dergleichen offenbart, der eine flache Unterlage (2) aufweist, an dessen Vorderseite sich eine nach oben offene köcherartige Aufnahme (3) für das Werkzeug und an dessen Rückseite sich eine mehr oder weniger federnd ausgebildete Zunge (6) befindet, mit deren Hilfe der Halter in aufrechter Lage wahlweise an ein Bekleidungsstück wie einen Gürtel angesteckt oder in einen an einer Wand anzubringenden Träger (4), der eine entsprechende Nut enthält, lösbar eingesteckt werden kann. Die Unterlage und die Zunge bestehen zweckmäßig stets aus einem Stück, während die köcherartige Aufnahme als separates Bauteil hergestellt und mit der Unterlage formschlüssig zu einer unverlierbaren Einheit zusammengesteckt werden kann, ohne daß Haltemittel wie Klebstoff, Schraubverbindungen oder dergleichen erforderlich wären. Unterlage und köcherartige Aufnahme können auch in einem Stück aus Kunststoff geformt, beispielsweise gespritzt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen für Werkzeuge wie Messer, Scheren, Flachzangen und dergleichen bestimmten Halter, der eine Unterlage und eine daran angeordnete köcherartige Aufnahme zum Einstecken des Werkzeuges aufweist, das so in die Aufnahme gesteckt wird, daß dessen oberes Ende wie sein Griff aus der oben liegenden Öffnung der Aufnahme herausragt.

    [0002] Halter dieser Art sind als Ablage für Werkzeuge zweckmäßig, die leicht zur Hand sein müssen und nicht weggelegt werden dürfen. Bisher hat man zu diesem Zweck die Werkzeuge in die Hosentasche, eine Jackentasche oder dergleichen gesteckt, jedoch hat das den Nachteil, daß die Taschen ausbeulen und schnell beschädigt werden. Andererseits kann ein Werkzeugkasten, in welchem die Werkzeuge abzulegen sind, nicht überall mitgeführt werden.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Halter der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der am Körper selbst mitgeführt werden kann, ohne Taschen oder sonstige Teile der Bekleidungsstücke zu beschädigen, der andererseits aber auch weggelegt werden kann, wenn er nicht benötigt wird, wobei in jedem Falle eine aufrechte Lage des Halters gewährleistet ist, so daß das in ihn eingesteckte Werkzeug nicht ungewollt herausrutschen oder herausfallen kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Unterlage des Halters mit einer Halterung versehen ist, mit der der Halter in aufrechter Lage an einen Träger lösbar anzustecken ist. Der erfindungsgemäß ausgestaltete Halter kann also in jeweils aufrechter Lage an beliebige Träger angebracht werden, beispielsweise auch an einen Gürtel oder einen sonstigen Teil eines Bekleidungsstückes angesteckt werden. Andererseits ist es möglich, zur Ablage des Halters diesen an einen separaten Träger anzustecken, der beispielsweise an einer Wand befestigt ist. Da der Halter stets in aufrechter Lage bleibt, kann das in ihm steckende Werkzeug nicht herausfallen, selbst wenn es keine feste Verbindung zu der köcherartigen Aufnahme hat, d.h. also nicht mit Reibungsschluß oder Formschluß in der köcherartigen Aufnahme gehalten wird.

    [0005] Beispielsweise besteht die Halterung aus einer parallel zu der Unterlage verlaufenden Zunge, so daß der Halter mit dem darin steckenden Werkzeug ähnlich wie ein Schreibgerät an ein Bkeleidungsstück angesteckt werden kann. Vorzugsweise wird man den Halter zwar an einen Gürtel anstecken, weil er sich dann in einer besonders günstigen Position befindet und das in ihn eingesteckte Werkzeuge besonders gut zugänglich ist, jedoch kann man den erfindungsge- mäßen Halter auch beispielsweise an eine Tasche wie etwa die Brusttasche einer Jacke.lösbar anstecken.

    [0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die als Halterung dienende Zunge keilförmig ausgebildet und in einen eine entsprechende keilförmige Nut enthaltenden, an einer festen Unterlage wie einer Wand anzubringenden Träger lösbar von oben einzustecken. Daher kann man den Halter mit dem darin befindlichen Werkzeug sozusagen weglegen, wenn er nicht benötigt wird, ohne daß auch in dieser Position das Werkzeug aus der Aufnahme herausrutschen oder herausfallen-kann. Vielmehr ist das Werkzeug auch dann, wenn der Halter an einem an einer Wand befindlichen Träger steckt, sicher aufgehoben und trotzdem gut zugänglich. Dementsprechend ist der erfindungsgemäße Halter sowohl zum Mitführen zu einer Arbeitsstelle als auch als Ablage für das Werkzeug beispielsweise in einer Werkstatt geeignet.

    [0007] Zweckmäßig weist sowohl die Nut des Trägers als auch die Zunge jeweils einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt auf, wodurch mit einfachen Mitteln eine besonders sichere und feste Verbindung zwischen dem Halter und dem Träger erzielt wird, die sich jedoch problemlos auch wieder lösen läßt, wenn man den Keilwinkel der Zunge und der mit dieser zusammenwirkenden Nut entsprechend wählt. Am freien Ende der Zunge kann ein zur Unterlage vorstehender Ansatz wie eine Nase vorgesehen sein, wodurch in einfacher Weise verhindert wird, daß die Zunge und damit die Unterlage und der ganze Halter nach oben hochrutschen kann, wenn der Halter beispielsweise auf einen Gürtel aufgesteckt oder in die-Tasche eines Bekleidungsstückes eingesteckt ist.

    [0008] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der Erfindung sind die Unterlage und die Aufnahme zwei unverlierbar zusammenzusteckende Bauteile, die getrennt voneinander hergestellt werden können und beispielsweise jeweils in Kunststoff gespritzt sind. Dadurch läßt sich der Halter aus verhältnismäßig einfachen Teilen wie Spritzgußteilen herstellen, jedoch ist auch eine Materialkombination möglich, wobei beispielsweise die Unterlage aus Kunststoff gespritzt ist und die Aufnahme aus anderem Material wie Leder bestehen kann.

    [0009] Zweckmäßig hat bei einem aus zwei Teilen zusammenzusetzenden Halter die Aufnahme einen Boden mit seitlich überstehendem flanschartigen Rand, der in einen nach oben offenen hinterschnittenen hochstehenden Rand der plattenartigen Unterlage paßt, so daß die Aufnahme sozusagen in die Unterlage eingesteckt werden kann und dementsprechend eine formschlüssige Verbindung zwischen beiden Teilen besteht. Dabei ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich die Aufnahme und die Unterlage mit ineinander passenden Rastelementen wie einem Zapfen bzw. einer Ausnehmnng versehen sind, wobei sich die Ausnehmung beispielsweise in der ebenen Oberseite der Unterlage befindet, während der Zapfen an der Rückwand bzw. dem Boden der Aufnahme vorgesehen ist. Da die Unterlage und auch die Aufnahme eine gewisse Elastizität aufweisen, können die Teile so ineinandergesteckt werden, daß der über den Boden der Aufnahme überstehende Zapfen das Zusammenstecken nicht behindert. Ist der Zapfen aber einmal in die Ausnehmung eingerastet, werden beide Teil sozusagen unverlierbar zusammengehalten, weil die Rastverbindung zwischen Zapfen und Ausnehmung sich nicht ungewollt lösen läßt.

    [0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Halters dargestellt, und zwar zeigt

    Fig. 1 eine Vorderansicht des Halters,

    Fig. 2 eine Seitenansicht des Halters, der auf einen beispielsweise an einer Wand zu befestigenden Träger aufgesteckt ist,

    Fig. 3 eine Ansicht der Unterlage des Halters,

    Fig. 4 eine Seitenansicht der Unterlage,

    Fig. 5 eine Ansicht der Rückseite der Unterlage,

    Fig. 6 eine Ansicht der Vorderseite der köcherartigen Aufnahme,

    Fig. 7 eine Draufsicht auf die köcherartige Aufnahme,

    Fig. 8 eine Seitenansicht der köcherartigen Aufnahme,

    Fig. 9 eine Ansicht des an eine Wand oder einer sonstigen Unterlage anzubringenden Trägers und

    Fig. 10 eine Draufsicht auf den Träger aus Fig. 9.



    [0011] Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Halter 1 besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich einer Unterlage 2 und einer auf diese aufgesteckten köcherartigen Aufnahme 3 wobei die Unterlage 2 und die Aufnahme 3 separat voneinander hergestellt, beispielsweise in Kunststoff gespritzt werden. Außerdem ist ein Träger 4 vorgesehen, der ebenfalls als separates Bauteil hergestellt, beispielsweise in Kuststoff gespritzt wird und an einer Wand oder dergleichen befestigt werden kann, um den Halter gut zugänglich und gut sichtbar weglegen zu können, wenn er an einer festen Stelle verbleiben kann.

    [0012] sind Einzelheiten der Unterlage/in den Fig. 3 bis 5, Einzelheiten der köcherartigen Aufnahme in den Figuren 6 bis 8 und Einzelheiten des Trägers in den Figuren 9 und 10 dargestellt.

    [0013] Die Unterlage 2 ist als langgestrecktes plattenförmiges Element ausgebildet, das auf der Vorderseite im unteren Bereich einen hochstehenden umlaufenden Rand 5 mit nach innen vorstehender oberer Kante aufweist, so daß dieser Rand 5 mit der plattenförmigen Unterlage 2 einen Einschub für die köcherartige Aufnahme 3 bildet. An der Rückseite der plattenförmigen Unterlage 2 ist eine keilförmig ausgebildete Zunge 6 angeordnet, die ebenso wie der an der

    [0014] Vorderseite befindliche Rand 5 einstückig mit der Unter- lage ausgebildet ist und mit dieser über einen horizontalen Steg 7 verbunden ist, der sich am oberen Ende der Unterlage 2 und der Zunge 6 befindet, so daß die Zunge 6 in einem gewissen Abstand von der Rückseite der Unterlage 2 verläuft. Am freien unteren Ende der Zunge 6 ist eine nach innen weisende Nase 8 vorgesehen.

    [0015] Im Bereich zwischen dem hochstehenden Rand 5 ist in der Vorderseite der Unterlage 2 eine kreisförmige Ausnehmung 9 vorgesehen, deren Zweck weiter unten erläutert wird.

    [0016] Die köcherartige Aufnahme 3 hat eine Grundplatte 10 mit einem nach außen überstehenden Flansch 11, der in den hinterschnitten ausgebildeten hochstehenden Rand 5 der Unterlage 2 paßt, so däß die köcherartige Aufnahme 3 von oben auf die Unterlage 2 aufgeschoben und dabei sozusagen in den hochstehenden Rand 5 eingesteckt werden kann, wie insbesondere Fig. 2 zeigt.

    [0017] Die Aufnahme 3 weist eine abgeschrägte Oberkante 12 auf, welche die Einstecköffnung begrenzt. An der Rückseite der Grundplatte 10 ist ein überstehender Zapfen 13 vorgesehen, der in die Ausnehmung 9 der Unterlage 2 einrastet, wenn die Aufnahme 3 in die richtige Position auf der Unterlage 2 gebracht worden ist, so daß Unterlage 2 und Aufnahme 3 unverlierbar miteinander verbunden sind. Der Halter 1 besteht also aus zwei formschlüssig miteinander verbundenen Teilen, und zwar durch das Zusammenwirken des in den hinterschnitten ausgebildeten hochstehenden Rand 5 eingesteckten Flansches 11 und des in die Ausnehmung 9 einrasten- den Zapfens13. Eine weitere Verbindung zwischen der Unterlage 2 und der Aufnahme 3 ist nicht erforderlich, insbesondere ist es nicht notwendig, die beiden Teile beispielsweise durch Kleben oder sonstwie dauerhaft zu verbinden.

    [0018] Am unteren Ende der köcherartigen Aufnahme 3 befindet sich eine kreisförmige Fläche 14, die zum Anbringen von Werbung wie Warenzeichen bestimmt ist.

    [0019] Der Träger 4 ist als plattenförmiges Element ausgebildet und enthält an seiner Vorderseite eine keilförmig ausgebildete Schwalbenschwanznut 15, in die die Zunge 6 der Unterlage 2 paßt, deren Seitenkanten entsprechend der keilförmigen Schwalbenschwanznut 15 konisch verlaufen und hinterschnitten sind. Der Träger 4 kann an einer Wand befestigt werden, wozu seine Rückseite 16 beispielsweise mit einer hier nicht näher dargestellten selbstklebenden Beschichtung versehen ist.

    [0020] Der Halter 1 kann lösbar in den Halter 4 eingehängt werden, indem man die Zunge 6 von oben in die Schwalbenschwanznut 15 des Trägers 4 einsteckt. Andererseits kann man den Halter 1 auch auf einen Gürtel aufstecken oder an anderer Stelle eines Bekleidungsstückes ähnlich wie einen Schreibstift anbringen, indem man die Zunge 6 hinter den Gürtel oder in eine Tasche oder dergleichen einsteckt. Die nach innen vorstehende Nase 8 verhindert, daß die Zunge 6 und damit der Halter 1 ungewollt nach oben herausrutschen kann. - Durch die Erfindung wird ein Halter für Werkzeuge wie Messer, Scheren, Flachzangen oder dergleichen geschaffen, der wahlweise an einem Bekleidungsstück, einem Werkzeugkasten oder dergleichen angebracht und auch beispielsweise an einer Wand abgelegt werden kann, wobei er sich stets in aufrechter Lage befindet, so daß das locker in die köcherartige Aufnahme 3 eingesteckte Werkzeug nicht herausfällt oder herausrutscht. Dieser Halter ist preiswert herzustellen und vielseitig einzusetzen.

    [0021] Eine weitere bevorzugte Anwendung besteht darin, den Träger (4) in einem Kraftfahrzeug anzubringen, so daß der Halter als Kfz-Zubehör vertrieben werden kann.


    Ansprüche

    1. Halter für Werkzeuge wie Messer, Scheren, Flachzangen od. dgl., mit einer Unterlage und einer daran angeordneten köcherartigen Aufnahme zum Einstecken des Werkzeuges derart, daß dessen oberes Ende wie sein Griff aus der oben liegenden Öffnung der Aufnahme herausragt, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage (2) mit einer Halterung (6) versehen ist, mit der der Halter (1) in aufrechter Lage an einen Träger (4) lösbar anzustecken ist.
     
    2. Halter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung aus einer parallel zu der Unterlage (2) verlaufenden Zunge (6) besteht.
     
    3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (6) keilförmig ausgebildet und in einen eine entsprechende keilförmige Nut (15) enthaltenden, an einer festen Unterlage wie einer Wand anzubringenden Träger (4) lösbar von oben einzustecken ist.
     
    4. Halter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (15) des Trägers (4) und die Zunge (6) jeweils einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweisen.
     
    5. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (6) am freien Ende einen zur Unterlage -(2) vorstehenden Ansatz (8) aufweist.
     
    6. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage (2) und die Aufnahme (3) zwei unverlierbar zusammenzusteckende Bauteile sind, die getrennt voneinander hergestellt, beispielsweise in Kunststoff gespritzt sind.
     
    7. Halter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (3) einen Boden (10) mit seitlich überstehendem flanschartigen Rand (11) aufweist, der in einen nach oben offenen hinterschnittenen hochstehenden Rand (5) der plattenartigen Unterlage (2) paßt, und daß die Aufnahme (3) und die Unterlage (2) mit einem Zapfen (13) bzw. einer Ausnehmung (9), die ineinander einrasten können, versehen sind.
     
    8. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage (2) und die Aufnahme (3) aus einem Stück gefertigt, beispielsweise in Kunststoff gespritzt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht