(19)
(11) EP 0 099 848 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1984  Patentblatt  1984/05

(21) Anmeldenummer: 83710006.4

(22) Anmeldetag:  24.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A42B 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.07.1982 DE 8221117 U

(71) Anmelder: Kalusche, Hans
D-6451 Neuberg 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kalusche, Hans
    D-6451 Neuberg 1 (DE)

(74) Vertreter: Munderich, Paul (DE) 
Frankfurter Strasse 84
W-6466 Gründau-Rothenbergen
W-6466 Gründau-Rothenbergen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schutzheim mit zugeordnetem Spiegel


    (57) Schutzhelm mit zugeordnetem Spiegel zur Verbesserung der Orientierung über die rückwärtige Situation, insbesondere für Kraftfahrer und für Zweiradfahrer. Der Helm (1) ist mit einem Aufsatz (3) ausgerüstet, wobei dieser Aufsatz optische Mittel aufweist, die eine rückwärtige Projektion der Umgebung des Querschnittes der Aufnahmeöffnung (A) des
    Aufsatzes (3) implizieren und zur mit dem Gesichtsfeld korrespondierenden Augenbereichsöffnung (B) projizieren, wobei als optische Mittel beispielsweise drei Umlenkspiegel (4-6) vorgesehen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm mit zugeordnetem Spiegel zur Verbesserung der Orientierung über die rückwärtige Situation,vorzugsweise für Kraftfahrer, Wassersportler, Piloten von Luftfahrzeugen, insbesondere für Zweiradfahrer.

    [0002] Der oben angesprochene Personenkreis, insbesondere die Zweiradfahrer, sind im allgemeinen ausschließlich auf die Beobachtung des oder der, vorzugsweise am Lenker angeordneten, einen oder beiden Spiegel angewiesen.

    [0003] Dies hat den Nachteil, daß oft eine kleine Verstellung der Spiegeleinstellung eine nicht mehr ausreichende Beobachtung der rückwärtigen Situation zuläßt. Um diese wieder zu erreichen, muß der Spiegel nachgestellt werden. Dies geschieht, ebenfalls in aller Regel, während der Fahrt, wobei die dadurch gegebene Ablenkung des Fahrers als Gefahrenmoment zu betrachten ist.

    [0004] In Einzelfällen erfolgte auch schon eine Spiegelanordnung unmittelbar am Schutzhelm, die sich jedoch durch die zur Verfügung stehende Literatur nicht nachweisen läßt, sondern sich auf Beobachtungen abstützt. Auch dieser, am Helm in der REgel über einen Winkelarm, befestigte Spiegel ist nicht als optimal zu bezeichnen.,

    [0005] Er verbessert zwar die Erkennung der rückwärtigen Situation, insbesondere dann, wenn diese sich im Gesichtsfeld abzeichnet,

    [0006] was bei der durch den Winkelarm zum mittlren Gesichtsfeld versetzten Lage des Spiegels besondere Aufmerksamkeit für die Spiegeleinstellung erfordert.

    [0007] Doch auch hier sind Verstellungen des Spiegels, beispielsweise durch den Fahrtwind, nicht auszuschließen, so daß der Vorteil der Bindung der Projektion an das durch die Kopflage bestimmte Gesichtsfeld nicht mit ausreichender Sicherheit gegeben ist.

    [0008] Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, einen Schutzhelm nach dem eingangs ausgewiesenen Gattungsbegriff zu nennen, dessen Spiegel in exakt fixierter Zuordnung zu seinem Träger unmittelbar das dieser Lage entsprechende vordere Gesichtsfeld durch das Erfassen eines gleichgerichteten, einfach kontrollierbaren rückwärtigen Gesichtsfeldes ergänzt.

    [0009] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß der Schutzhelm mit einem separat befestigten oder mit der Helmform integrierten Aufsatz ausgerüstet ist, und daß der Aufsatz mit optischen Mitteln ausgerüstet ist, die eine rückwärtige Projektion der Umgebung des Querschnittes der Aufnahmeöffnung des Aufsatzes inplizieren und zur mit dem Gesichtsfeld korrespondierenden Augenbereichsöffnung projizieren.

    [0010] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schutzhelmes mit einem gemäß den vorstehenden Ausführungen ausgebildeten Aufsatz wird erreicht, daß der Fahrer bei nur leichtem Anheben der Augen zur Augenbereichsöffnung B die entgegengesetzt der Fahrtrichtung gegebene Situation ebenfalls exakt erfassen und - in aller Regel die beiden Wiedergaben auswertend - richtig reagiert.

    [0011] Dies ist z.B. bei einer bereits gegebenen Beschädigung des Seitenspiegels äußerst wichtig.

    [0012] Unabhängig von den durchaus für den genannten Personenkreis allgemein gültigen Vorteilen, soll lediglich zusätzlich auf den sinnvollen Einsatz dieses Helmes bei motorisierten Polizeiaktionen hingewiesen werden.

    [0013] Die mittlere Ebene des Aufsatzes ist im Hinblick auf die Verschiedenheit der Helmformen nicht ganz exakt definierbar; sie korrespondiert, allgemein dargestellt, mit der Quasi-Ebene des Kopfes des Helmträgers.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, daß als optische Mittel drei separate oder zusammenhängend geformte Spiegel vorgesehen sind, daß von den Spiegeln - von der rückwärtigen Aufnahmeöffnung des Aufsatzes ausgehend - der Hauptaufnahmespiegel in etwa paralleler Lage zur mittleren Ebene des Aufsatzes und weiter im vorderen Bereich des Aufsatzes, etwa in einem Winkel von 60° zur gleichen Ebene,

    [0015] ein Umlenkspiegel angeordnet ist, und daß in Fortsetzung der Projektionsrichtung,in die Augenbereichsöffnung B projizierend, ein Sicht- £eldspiegel in einem Winkel von etwa 105° zur mittleren Ebene des Aufsatzes befestigt ist.

    [0016] Eine besondere Ausbildung der vorstehend angesprochenen Lösung sieht vor, daß der Sichtfeldspiegel nach beiden Richtungen zur Ebene des Aufsatzes hin entsprechend der Helmform im Bereich von plus/minus 30° nachschwenkbar ist.

    [0017] Diese Nachschwenkbarkeit erleichtert die Anpassung an persönliche Bedürfnisse bzw. Gegebenheiten.

    [0018] Anstelle von Spiegeln können als optische Mittel auch Einzelprismen oder Lichtleitkabel aus Glasfasern vorgesehen sein.

    [0019] Zur Lage des Aufsatzes am Helm ist festzuhalten, daß der Aufsatz über die Scheitellinie des Helmes geführt ist, wobei fallweise eine Verlegung des Aufsatzes an einen beliebigen Bereich des Helmes, der auch das Visier einschließen kann, möglich ist.

    [0020] Für solche, von der Regel abweichende Anordnungen des Aufsatzes sind insbesondere Lichtleitkabel geeignet.

    [0021] Zur Materialauswahl ist festzuhalten, daß der Aufsatz aus Elastomere oder einem adäquaten schneid- bzw. verspanfähigen, praktisch nicht splitternden Kunststoff ist, der die Anpassung an die Quasi-Kugelform der Helmdecke ermöglicht, wobei dieser beidseitig in einen Befestigungsrand überführt bzw. diesem jeweils ein solcher verbunden ist.

    [0022] Durch diese Materialauswahl ist nicht nur die Nachrüstung älterer Helme möglich, sondern sie gewährleistet darüberhinaus, bei über die Scheitellinie geführten Helmaufsätzen, ein zusätzliches Maß an Sicherheit für den Fahrer, da die Helmdecke durch den kammartigen, splitterarmen Aufsatz verstärkt wird.

    [0023] Der beidseitig vorgesehene Befestigungsrand erleichtert die Verbindung mit dem eigentlichen Helm.

    [0024] Es ist dabei vorgesehen, daß der separat befestigte Aufsatz mit der Helmdecke durch Druck verbindbare und durch Zug lösbare Verbindungsmittel verbunden ist, wobei diese Verbindungsmittel mit der Helmdecke und dem Aufsatz mit ihrem Vater- und Mutterteil verbundene Druckknöpfe oder Klettverschlußbänder sind.

    [0025] Damit ist aber ein leichter Austausch des Aufsatzes bei eventuell durch Sturz oder dgl. beschädigten Spiegeln möglich.

    [0026] Zur weiteren Optimierung der Sicherheit wird vorgeschlagen, daß der Aufsatz im Bereich seiner Augenbereichsöffnung einen schirmartigen Blend* schutz aufweist.

    [0027] Desweiteren kann vorgesehen werden, daß der schirmartige Blendschutz mit einem zusätzlichen Windschutz für das Gesicht verbunden ist, wobei die Verbindung entweder ein lösbarer Druckknopf oder Klettenbandverschluß oder geklebt ist, bzw. Blendschutz und Windschutz eine integrierte Einheit bilden.

    [0028] Selbstverständlich ist die Verwendung dieses Schutzhelmes nicht nur für den einleitend vorzugsweise angesprochenen Kreis beschränkt, sondern er kann auch - beispielsweise als Stahlhelm ausgebildet - ein zusätzlicher Schutz für den vorgeschobenen Beobachter bei eventuellen Feinddurchbrüchen sein.

    [0029] Damit erfüllt der Schutzhelm in vollem Umfang die Forderungen der Aufgäbenstellung.

    [0030] Die Erfindung wird durch die beigefügte zeichnerische Darstellung einer beispielsweisen Ausführung näher erläutert.

    Figur 1 zeigt den Schutzhelm in perspektivischer Darstellung mit integriertem Aufsatz.

    Figur 2 zeigt einen Schnitt nach Ebene II-II der Figur 1.

    Figur 3 zeigt in größerer Darstellung den Schnitt durch den Aufsatz und oberen Helmbereich ähnlich der Fig.2, gen. Ebene III-III der Fig. 1

    Figur 4 zeigt einen separat über die vorgesehenen Befestigungsränder durch Druckknöpfe befestigten Aufsatz, wobei dieser mit einem Blendschutz integriert ist, dem ein Windschutz durch Druckknopfverbindung zugeordnet ist.



    [0031] Der Helm 1 ist beidseitig mit Anlenkpunkten 2 für das nicht gezeichnete Visier ausgebildet, wobei dieses in aller Regel so geformt ist, daß es in geschlossener Stellung in den Innenraum des Helmes 1 in die Augenbereichsöffnung B eingreift.

    [0032] An dem Helm 1 ist entlang seiner Scheitellinie der Aufsatz 3 als U-förmiger Kanal mit einer rückwärtigen Aufnahmeöffnung A und mit einer stirnseitigen Augenbereichsöffnung B, die mit dem Gesichtsfeld des Fahrers in praxi korrespondiert, ausgebildet.

    [0033] In dem Aufsatz 3 sind, von der Aufnahmeöffnung A ausgehend, hintereinander ein Hauptaufnahmespiegel 4, ein Umlenkspiegel 5 und ein Sichtfeldspiegel 6 entsprechend den in dem allgemeinen Beschreibungstil gegebenen Vorschlägen'angeordnet, so daß, ausgehend von der Aufnahmeöffnung A, das Bild über die Spiegel 4,5 und 6 zur Augenbereichsöffnung B projiziert wird.

    [0034] Der Aufsatz 3 ist beidseitig, gemäß Ausführung nach Fig. 4,mit einem sich der Helmfonn anpassenden Befestigungsrand 7 verbunden uhd durch Druckknöpfe 8 an der Decke des Helmes 1 fixiert.

    [0035] Im vorderen Bereich.führt der Aufsatz 3 in einen integrierten Blendschutz 9 über, dem seinerseits wieder ein Windschutz 10 mit Druckknöpfen 8' verbunden ist.


    Ansprüche

    1. Schutzhelm mit zugeordnetem Spiegel zur Verbesserung der Orientierung über die rückwärtige Situation vorzugsweise für Kraftfahrer, Wassersportler, Piloten von Luftfahrzeugen, insbesondere für Zweiradfahrer, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß dieser mit einem separat befestigten oder mit der Helmform integrierten Aufsatz (3) ausgerüstet ist, und
    d a ß der Aufsatz (3) mit optischen Mitteln ausgerüstet ist, die eine rückwärtige Projektion der Umgebung des Querschnittes der Aufnahmeöffnung (A) des Aufsatzes implizieren und zur mit dem Gesichtsfeld korrespondierenden Augenbereichsöffnung (B) projizieren.
     
    2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß als optische Mittel drei separate oder zusammenhängend geformte Spiegel (4 bis 6) vorgesehen sind,
    d a ß von den Spiegeln (4 bis 6) - von der rückwärtigen Aufnahmeöffnung (A) des Aufsatzes (3) ausgehend - der Hauptaufnahmespiegel (4) in etwa paralleler Lage zur mittleren Ebene des Aufsatzes (3) und weiter im vorderen Bereich des Aufsatzes (3), etwa in einem Winkel von 60° zur gleichen Ebene, ein Umlenkspiegel (5) angeordnet ist, und
    d a ß in Fortsetzung der Projektionsichtung, in die Augenbereichsöffnung (B) projizierend, ein Sichtfeldspiegel (6) in einem Winkel von etwa 105° zur mittleren Ebene des Aufsatzes (3) befestigt ist.
     
    3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß der Sichtfeldspiegel (6) nach beiden Richtungen zur Ebene des Aufsatzes (3) hin entsprechend der Helmform im Bereich von plus/minus 30° nachschwenkbar ist.
     
    4. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß die optischen Mittel Einzelprismen sind.
     
    5. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß die optischen Mittel Lichtleitkabel aus Glasfasern sind.
     
    6. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß der Aufsatz (3) über die Scheitellinie des Helmes(1) geführt ist, wobei fallweise eine Verlegung des Aufsatzes (3) an einen beliebigen Bereich des Helmes (1), der auch das Visier einschließen kann, möglich ist.
     
    7. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß der Aufsatz (3) aus Elastomere oder einem adäquaten schneid- bzw. verspanfähigen, praktisch nicht splitternden Kunststoff ist, der die Anpassung an die Quasi-Kugelform der-Helmdecke ermöglicht, wobei dieser beidseitig in einen Befestigungsrand (7)'überführt bzw. diesem jeweils ein solcher verbunden ist.
     
    8. Schutzhelm nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß der separat befestigte Aufsatz (3) mit der Helmdecke durch Druck verbindbareund durch Zug lösbare Verbindungsmittel verbunden ist, wobei diese Verbindungsmittel mit der Helmdecke und dem Aufsatz mit ihrem Vater- und Mutterteil verbundene Druckknöpfe (8) oder Klettenverschlußbänder sind.
     
    9. Schutzhelm nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß der Aufsatz (3) im Bereich seiner Augenbereichsöffnung (B) einen schirmartigen Blendschutz (9) aufweist.
     
    10. Schutzhelm nach Anspruch 1, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
    d a ß der schirmartige Blendschutz (9) mit einem zusätzlichen Windschutz (10) für das Gesicht verbunden ist, wobei die Verbindung entweder ein lösbarer Druckknopf (8) oder Klettenbandverschlußoder geklebt ist bzw. Blendschutz und Windschutz eine integrierte Einheit bilden.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht