[0001] Die Erfindung betrifft ein Trommelmagazin für großkalibrige Munition nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Trommelmagazine zur Aufbewahrung großkalibriger Munition auch unterschiedlichen Typs,
sind aus der DE-OS 24 13 983 bekannt.Der Munitionsvorrat dieser Trommelmagazine ist
sehr begrenzt. Nach Verschuß einer bestimmten Munitionsart müssen entweder die leergeschossenen
Magazinteile aufmunitioniert oder das Trommelmagazin als Ganzes gegen ein vollgeladenes
Magazin ausgetauscht werden.
[0003] Austauschbare Magazine sind aus US-PS 2,437,425 auch für großkalibrige Munition an
sich bekannt. Während ein Nachladen des bekannten Trommelmagazins unter Gefechtsbedingungen
sehr schwierig ist, erscheint ein kompletter Austausch eines noch nicht vollständig
verschossenen Magazins aus Gründen eines rationellen Nachschubs nicht tragbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Trommelmagazin für großkalibrige
Munition anzugeben, das einen vergrößerten Speicherplatz auch für unterschiedliche
Munitionsarten liefert, und das zudem nach Verbrauch einer bestimmten Munitionsart
ein leichtes und schnelles Nachladen ohne zwangsläufigen Austausch des noch teilgeladenen
Magazins ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigt:
Fig. 1: die schematische Darstellung eines Trommelmagazins;
Fig. 2: die Seitenansicht in teilweiser Schnittdarstellung einen segmentartigen Ausschnitt
aus dem Trommelmagazin gemäß Fig. 1;
Fig. 3: ein erstes Ausführungsbeispiel einer mit dem Trommelmagazin zusammenwirkenden
Entnahmevorrichtung;
Fig. 4: ein weiteres Ausführungsbeispiel einer mit dem Trommelmagazin zusammenwirkenden
Entnahmevorrichtung;
Fig. 5: ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Lesevorrichtung für am Trommelmagazin
angeordnete Markierungen.
[0008] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ohne Wiedergabe von erfindungsunwesentlichen
weiteren Bestandteilen der Waffenanlage ein Trommelmagazin für großkalibrige Munition,
das unabhängig voneinander austauschbare Munitionskammern 11 umfaßt, die Speicherplatz
für eine Mehrzahl von in Radialrichtung hintereinander angeordneten Patronen 12 aufweisen.
In Figur 1 ist nur eine der Munitionskammern 11 schematisch angedeutet, die beispielsweise
kreissektorförmig ausgestaltet sein können, und durch in der Zeichnung nicht dargestellte
Mittel in der Trommel 10 derart einrastbar sind, daß sie nach Belieben unabhängig
voneinander ausgetauscht werden können. Die Trommel 10 ist auf einer zentralen Welle
14 drehbar gelagert, und beispielsweise durch einen an der Außenmantelfläche 15 wirksam
werdenden Antrieb 16 in eine beliebige Richtung in Umdrehungen versetzbar.
[0009] In jeder getrennt voneinander austauschbaren Munitionskammer 11 (Figur 2) ist in
Radialrichtung hintereinander gestaffelt, vorzugsweise in Form von Patronen 12 großkalibrige
Munition angeordnet, die über mindestens eine auf der Außenmantelfläche 15 des Trommelmagazins
10 angeordnete Entnahmeöffnung -13 zugänglich ist. Und zwar befindet sich jeweils
die in Radialrichtung dem Außenumfang des Trommelmagazins 10 nächstenliegende Patrone
12 in Entnahmeposition, während die in Radialrichtung nach innen gestaffelt angeordneten
Patronen 12 zunächst eine Speicherposition innehaben und erst in Entnahmeposition
aufrücken müssen. Um die Entnahmeöffnung 13 der Munitionskammer 11 zumindest teilweise
zu verschließen, sind zwei Federbleche 20 (Figur 1, Figur 2) vorgesehen, die in den
Längsseiten 21 der Munitionskammern 11 einander gegenüberliegend angeordnet und derart
dachartig geneigt sind, daß die Spitze des von ihnen eingeschlossenen Winkels in radialer
Richtung nach innen zeigt. Diese Federbleche 20 verhindern auf einfache Weise das
unbeabsichtigte Herausfallen einer in Entnahmeposition befindlichen Patrone 12. Wie
nachfolgend noch näher erläutert wird, kann die Sperrwirkung der Federbleche 20 nur
durch eine geeignete Entnahmevorrichtung beseitigt werden. Zur Abgrenzung,der in Radialrichtung
gestaffelten Speicherpositionen innerhalb der Munitionskammer 11, ist jedem Speicherplatz
bzw. jeder zu speichernden Patrone 12 je ein Paar Federbleche 22 zugeordnet, die radial
beabstandet in den Längsseiten 21 der Munitionskammer 11 paarweise einander gegenüber
liegend angeordnet und derart dachartig geneigt sind, daß die Spitze des jeweils von
den paarweise einander zugeordneten Federblechen 22 eingeschlossenen Winkels in radialer
Richtung nach außen zeigt. Diese Federbleche 22 sorgen auf einfache Weise dafür, daß
die abgespeicherten Patronen 12 sukzessive in die der Entnahmeöffnung 13 benachbarte
Entnahmeposition nachrücken. Das Nachrücken wird durch Schwerkrafteinwirkung bei Rotation
des Trommelmagazins 10 bewirkt. Die Rückkehr einer, in Richtung auf die Entnahmeposition
vorgerückten Patrone 12 in eine zuvor eingenommene Speicherposition wird durch die
paarweise dachartig angeordneten Federbleche 22 zuverlässig verhindert.
[0010] In Entnahmeposition befindliche Patronen 12 werden durch eine anhand der Figuren
3 und 4 erläuterte Entnahmevorrichtung aus der Munitionskammer 11 entnommen. Diese
Entnahmevorrichtung arbeitet zweckmäßig mit einer in der älteren PatentanmeldungP
31 21 998.5 beschriebenen Ladeeinrichtung für eine großkalibrige Waffe zusammen. Die
Entnahmevorrichtung 30,40 umfaßt zwei Greiferarme 31, die zwecks Entnahme einer in
Entnahmeposition befindlichen Patrone 12' in die Entnahmeöffnung 13 einfahrbar sind.
Die Längsseiten 21 der Munitionskammer 11 sind dabei in ihrem,der Entnahmeöffnung
13 benachbarten oberen Teil derart als Steuerkurve ausgebildet, daß die mit ihrer
Außenkontur 32 daran entlanggleitenden Greiferarme 31 sich im Schließsinne in eine
Arbeitsposition aufeinander zubewegen und dabei die Patrone 12' zwischen sich einklemmen.
Zweckmäßig sind zum sicheren Ergreifen der Patrone 12' die dem Außenmantel der Patrone
12' zugekehrten Flächen der Greiferarme 31 mit Haftelementen 33 bedeckt. Hierfür eignen
sich beispielsweise angeraute Kunststoffeinlagen oder auch mit Riffelungen versehene
Metalleinlagen. In der Arbeitsposition umfassen die Greiferarme 31 die zu entnehmende
Patrone 12' und ermöglichen deren Entfernung aus der Munitionskammer 11 und ihren
Transport zum Waffenrohr. Die als Sperrmittel gegen ein unbeabsichtigtes Herausfallen
einer in Entnahmeposition befindlichen Patrone 12' vorgesehenen Federbleche 20, werden
zuvor beim Einfahren der Greiferarme 31 in die Munitionskammer 11 an die Wandung der
Munitionskammer angedrückt, so daß die, durch sie bewirkte Sperrung aufgehoben ist.
[0011] Um den sicheren Transport der entnommenen Patrone 12' zum Waffenrohr zu gewährleisten,
wird die Arbeitsposition der Greiferarme 31 durch geeignete Sperrmittel zumindest
zeitweilig fixiert. Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der Entnahmevorrichtung
sind die Greiferarme 31 auf getrennten Achsen 34,34' schwenkbar gelagert, und stehen
untereinander über kämmende durch Ratschen 35,35' sperrbare Zahnsegmente 36,36' in
Eingriff. Die Ratschen 35,35' ihrerseits werden in ihrer Position durch Sperren 38,38'
fixiert, die erst nach Beendigung des Munitionstransports durch nicht mehr dargestellte
mechanische, pneumatische oder hydraulische Mittel nach außen weg bewegt werden und
das Ratschensystem freigeben. Die Zugfedern 39 bewegen sodann die Greiferarme 31 bis
zu einem Anschlag nach außen, wodurch die Patrone 12' freigegeben wird.
[0012] Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Entnahmevorrichtung sind
die Greiferarme 31 ebenfalls auf getrennten Achsen 34,34' gelagert und stehen in ihrem
Verbindungsbereich 41 über einen Reibschluß miteinander in Verbindung. Zweckmäßig
werden die im Verbindungsbereich 41 sich aufeinander abwälzenden Flächen der Greiferarme
31 noch mit einer, z. B. aus Kunststoff bestehenden Beschichtung versehen. Um nach
Erreichen der Arbeitsposition in der die Greiferarme 31 wie zuvor erwähnt die zu entnehmende
Patrone 12' zwischen sich einklemmen ein unkontrolliertes Auseinanderspreizen der
Greiferarme 31 zu verhindern, ist ein durch eine Druckfeder 43 beaufschlagter Bremskeil
42 vorgesehen, der sich im Verbindungsbereich 41 zwischen die Lagerteile der Greiferarme
31 preßt. Dieser Bremskeil 42 kann wiederum nach Beendigung des Munitionstransports
durch in der Zeichnung nicht dargestellte mechanische,hydraulische oder pneumatische
Mittel in seine Ruhestellung gedrückt werden, woraufhin die Greiferarme 31 nach außen
schwenken und die zunächst festgehaltene Patrone 12' freigeben können. Die freigebende
Schwenkbewegung wird wiederum durch Zugfedern 44 unterstützt.
[0013] Der jeweilige Ladezustand des Trommelmagazins 10 wird in vorteilhafter Weise durch
eine elektronische Schaltungsanordnung ( Figur 5) überwacht, die der Bedienungsmannschaft
jederzeit über geeignete Anzeigemittel den noch verbleibenden Munitionsvorrat mitteilt
und ggf. nach völligem Verbrauch einer bestimmten Munitionsart eine Warnanzeige ermöglicht.
[0014] Trommelmagazin 10 kann mit verschiedenartigen Munitionsarten aufmunitioniert werden.
Zweckmäßig umfaßt dabei jede unabhängig austauschbare Munitionskammer 11 eine bestimmte
Munitionsart. Art und Anzahl werden bei einer gefüllten Munitionskammer 11 durch eine
geeignete Markierung 100 charakterisiert, die vorzugsweise fest mit der Munitionskammer
11 verbunden ist, und die nach Einsetzen der Munitionskammer 11 in das Trommelmagazin
10 (Figur 1, Figur 5) von einem vorzugsweise elektro-optisch arbeitenden Lesekopf
101 lesbar ist. Der Lesekopf 101 wandelt die in der Markierung 100 codiert vorliegenden
Informationen über Art und Anzahl der in der Munitionskammer 11 enthaltende Munition
in geeignete elektrische Signale um, die in einer Auswerteeinheit weiter verarbeitet
werden. Diese Auswerteeinheit 102 umfaßt zunächst Speichermittel 103, die einerseits
die über den Lesekopf 101 aus den Markierungen 100 entnommenen Daten speichert, und
die andererseits die über einen Drehgeber 104 ermittelte winkelmäßige Lage des Trommelmagazins
10 der Markierungen 100 zuordnet. Durch weitere in Figur 5 nicht dargestellte Sensoren,
die beispielsweise durch die Entnahmevorrichtung 30,40 bzw. durch die entsperrten
Federbleche 20 beim Entnahmevorgang betätigt werden, werden den Speichermitteln 103
zusätzliche Informationen über jeweilig stattgefundene Entnahmevorgänge zugeführt,
so daß durch Differenzbildung der jeweilige aktuelle Ladezustand der Munitionskammern
11 jederzeit zur Darstellung auf einer Anzeigevorrichtung 105 zur Verfügung stelit.
Die Auswerteeinheit 102 kann zweckmäßig so eingerichtet werden, daß auf der Anzeigevorrichtung
105 spätestens dann eine Warnanzeige erfolgt, wenn eine bestimmte Munitionsart völlig
verbraucht ist. Eine Vorwarnung kann bereits dann gegeben werden, wenn ein bestimmter
Mindestvorrat einer bestimmten Munitionsart unterschritten ist.
[0015] Die Bedienungsmannschaft kann dann entscheiden, ob ein weiterer Einsatz mit dem noch
verbleibenden Munitionsvorrat gewählt wird, oder ob vorsorglich bereits geleerte Munitionskammern
11 gegen gefüllte ausgetauscht werden.
[0016] Über Bedienungsmittel 106 kann die Bedienungsmannschaft auswählen, welche Munitionsart
beim nächsten Arbeitsschritt der Entnahmevorrichtung 30 einer der Munitionskammern
11 entnommen wird. Die Auswerteeinheit 102 in deren Speichermittel 103 alle notwendigen
Informationen über die Belegung der Munitionskammern 11 enthalten sind, sorgt dann
dafür, daß durch geeignete Drehbewegung des Trommelmagazins 10 die nächsterreichbare
Munitionskammer 11 mit der ausgewählten Munitionsart zur Entnahme bereit steht.
1. Trommelmagazin für großkalibrige Munition mit mindestens einer im Außenmantel angeordneten
Entnahmeöffnung und einer Entnahmevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Trommelmagazin
(10) unabhängig voneinander austauschbare Munitionskammern (11) umfaßt, die Speicherplatz
für eine Mehrzahl von in Radialrichtung hintereinander angeordnete Patronen (12) aufweisen.
2. Trommelmagazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß jede Munitionskammer
(11) eine Entnahmeöffnung (13) aufweist, und daß innerhalb jeder Munitionskammer (11)
Mittel vorgesehen sind, die einerseits in Ruhestellung der Entnahmevorrichtung (30,
40) die Entnahmeöffnung (13) verschließen und die weiterhin ein Nachrücken von Patronen
(12) in Radialrichtung nach außen in die Entnahmeposition ermöglichen.
3. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Verschließen der Munitionskammer (11) zwei Federbleche (20) vorgesehen sind, die in
den Längsseiten (21) der Munitionskammer (11) einander gegenüberliegend angeordnet
und derart dachartig geneigt sind, daß die Spitze des von ihnen eingeschlossenen Winkels
in radialer Richtung nach innen zeigt.
4. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Abgrenzung der in Radialrichtung gestaffelten Speicherpositionen innerhalb der Munitionskammer
(11) jedem Speicherplatz bzw. jeder zu speichernden Patrone (12) je ein Paar Federbleche
(22) zugeordnet sind, die radial beabstandet in den Längsseiten (21) der Munitionskammer
(11) paarweise einander gegenüberliegend angeordnet und derart dachartig geneigt sind,
daß die Spitze des jeweils von den Federblechen (24) eingeschlossenen Winkels in radialer
Richtung nach außen zeigt.
5. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet, daß die
Entnahmevorrichtung (30, 40) zwei Greiferarme (31) umfaßt die zwecks Ergreifen einer
in Entnahmeposition befindlichen Patrone (12') in die Entnahmeöffnung (13) einfahrbar
sind , und daß die Längsseiten (21) der Munitionskammern (11) derart als Steuerkurve
ausgebildet sind, daß die mit ihrer Außenkontur (32) daran entlanggleitenden Greiferarme
(31) sich im Schließsinne in eine Arbeitsposition aufeiander zu bewegen und dabei
die Patrone (12') zwischen sich einklemmen.
6. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem Außenmantel der Patrone (12') zugekehrten Flächen der Greiferarme (31) Haftelemente
(33) enthalten.
7. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitsposition der Greiferarme (31) bis zur Beendigung des Munitionstransports durch
Sperrmittel fixiert ist.
8. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Greiferarme (31) auf getrennten Achsen (34, 34') schwenkbar gelagert sind und miteinander
über kämmende, durch Ratschen (35, 35') sperrbare Zahnsegmente (36, 36') in Eingriff
stehen.
9. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Greiferarme (31) auf getrennten Achsen (34, 34') schwenkbar gelagert sind und untereinander
über eine Reibschlußverbindung in Eingriff stehen, und daß im Verbindungsbereich (41)
ein die selbsttätige Bewegung der Greiferarme (31) hemmender Bremskeil (42) vorgesehen
ist, der sich federbelastet durch eine Druckfeder (43),im Verbindungsbereich (41)
zwischen die Lagerteile der Greiferarme (31) preßt.
10. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Munitionskammer (11) eine Art und Anzahl der gespeicherten Munition enthaltende Markierung
(100) zugeordnet ist.
11. Trommelmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung der Markierung (100) ein Lesekopf (101) mit nachgeschalteter Auswertungseinrichtung
(102) vorgesehen ist.