[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Federung für Fahrzeugräder, insbesondere für
einzeln abgefederte Räder, insbesondere Losräder von Schienenfahrzeugen, mit zumindest
zwei zueinander in Serie oder parallel angeordneten Federelementen.
[0002] Derartige Federungen sind sowohl für zwei- bzw. dreiachsige Fahrzeuge wie für Drehgestellfahrzeuge
mit ein- oder mehrachsigen Drehgestellen bekannt. Bei diesen bekannten Federungen
können die einzelnen Federelemente zwar zueinander unterschiedlich ausgebildet sein,
beispielsweise kann eines der Federelemente eine Schraubenfeder, das andere dagegen
eine Luftfeder sein (DE-PS 1 146 519), doch werden bei jedem Ein- bzw. Ausfederungsvorgang
stets beide Federelemente während des ganzen Federungsvorganges in zueinander gleichartiger
Weise beansprucht. Bei diesen Federungen ist im allgemeinen ein Kompromiß dahingehend
zu schließen, daß einerseits die Federung ausreichend weich und die Fahrt mit dem
Fahrzeug damit ausreichend komfortabel, andererseits aber auch derart hart ist, daß
bei Stoßbeanspruchungen der Fahrzeugräder diese nicht bis zu einem Notanschlag durchfedern,
sondern die Einfederungen rechtzeitig vor dem Wirksamwerden des Notanschlages abgefangen
werden. Die Federungen werden hierzu oftmals progressiv ausgelegt, derart, daß sie
beim Einfedern zum Einfeäerhub überproportional anwachsende Rückstellkräfte erzeugen.
Bei beladenem Fahrzeug ergeben sich hierdurch jedoch insgesamt harte Abfederungen.
[0003] Fahrzeuge mit Einzel- bzw. Losrädern weisen gegenüber Drehgestellfahrzeugen den Nachteil
auf, daß Stoßbelastungen der Fahrzeugräder in stärkerem Maß auf das Fahrzeug übertragen
werden, weil die Radauslenkungen sowohl hinsichtlich ihrer Hubhöhe wie ihrer Hubgeschwindigkeit
nicht wie bei den Drehgestellfahrzeugen übersetzt werden. Auch diesen Mangel könnte
eine sehr weiche Federung wenigstens mildern, doch bestünde auch hierbei die bereits
erwähnte Gefahr unzulässig großer Einfederungshübe.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Federung der eingangs genannten Art derart auszugestalten,
daß sie auch bei Fahrzeugen mit Einzel- bzw. Losrädern ohne Gefahr unzulässig großer
Hübe Stoßbelastungen auf die Fahrzeugräder gut aufzunehmen und abzufedern vermag.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens eines, aber
nicht alle der Federelemente von kurzzeitigen Stoßbelastungen des Rades entlastet
angeordnet ist.
[0006] Die nach der weiteren Erfindung vorteilhaften Ausbildungs-und Ausführungsmöglichkeiten
für die Federung können den Unteransprüchen entnommen werden.
[0007] In den Zeichnungen sind die Funktion und der schematische Aufbau von nach der Erfindung
ausgebildeten Federungen beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt
Figur 1 Federungskennlinien,
Figur 2 und 3 zwei unterschiedliche Ausführungsformen einer gleichartigen Federungs-Grundanordnung,
Figur 4 bis 6 eine Ausführungsform einer zweiten Federungs-Grundanordnung in drei
unterschiedlichen Federungszuständen,
Figur 7 eine weitere Ausführungsform der Federungs-Grundanordnung nach Fig. 4
Figur 8 eine Einzelheit aus Fig. 7 in geänderter Ausführung und
Figur .9 eine weitere Ausführungsform der Federung.
[0008] Zum Begegnen der für Federungen der eingangs genannten Art vorstehend geschilderten
Problematik ist eine Kennlinie für die Federung anzustreben, welche in Fig. 1 dargestellt
ist, wobei F die von der Federung ausgeübte Federkraft, s den Hub der Federung und
t die Zeitdauer, während welcher die Stoßbelastung des Rades anhält, bedeuten. Für
kurzzeitige Stöße (t = klein) verläuft die Federkennlinie zunächst sehr flach ansteigend
und erst nach einem bestimmten Hub (s
1) folgt ein steiler ansteigender Kennlinienast. Kurzzeitige Stöße können nach dieser
Kennlinie also keine entsprechend hohen Kraftspitzen auf das Fahrzeug übertragen,
weil innerhalb des ersten Federhubes bei noch sehr weicher Federung die eingeleitete
Kraft - die Stoßbelastung - bereits wieder abfällt. Durch zusätzliche, in die Kennlinie
nicht eingehende Stoßdämpfer, welche parallel zur Federung anzuordnen sind, kann ein
Aufschaukeln durch mehrere, derartige Stöße verhindert werden. Bei entsprechend länger
einwirkender Stoßbelastung auf das Fahrzeugrad ist die Kennlinie t = mittel gültig,
nach welcher bereits nach geringerem Einfederungshub s 2 ein Übergang vom anfänglich
flachem zum steiler verlaufenden Kennlinienteil erfolgt; der frühere Kennlinienknick
schließt ein zu starkes Einfedern der Federung aus. Bei langanhaltender Krafteinwirkung
auf das Fahrzeugrad - langanhaltende Stoßbelastung oder auch Dauerbelastung des Fahrzeuges
- entspricht die Federkennlinie der Linie t= = groß; die Federung erzeugt hier gleich
ab Beginn ihrer Einfederung dem Einfederungshub entsprechende Rückstellkräfte, wodurch
der Einfederungshub insgesamt auf zulässige Werte begrenzt wird.
[0009] Falls eine Federung der eingangs genannten Art derart ausgebildet wird, daß wenigstens
eines der Federelemente, aber nicht alle Federelemente der Federung von kurzzeitigen
Stoßbelastungen des Rades entlastet angeordnet sind, ist eine Federungskennlinie wenigstens
ähnlich Fig. 1 erreichbar: Bei kurzzeitigen Stoßbelastungen sind dann nur einige der
Federelemente wirksam, wobei eine weiche Federung mit flach verlaufender Federkennlinie
einstellbar ist, und erst nach einige Zeit anhaltender Stoßbelastung des Rades werden
auch die anderen Federelemente wirksam, wodurch die Federung härter wird und die Federkennlinie
damit steiler verläuft.
[0010] Im Ausführungsbeispiel der Federung nach Fig. 2 ist ein Fahrzeugrad 1 mit einer ihm
zugeordneten Radlagerung 2 dargestellt. Auf der Radlagerung 2 stützt sich ein erstes,
als Schraubenfeder ausgebildetes Federelement 3 ab, welches eine seismische Masse4
trägt. Auf der seismischen Masse 4 steht ein zweites Federelement 5 auf, welches einen
Fahrzeugrahmen oder gegebenenfalls unmittelbar den Fahrzeugkasten 6 trägt. Das erste
Federelement 3 ist also zwischen der Radlagerung 2 und der seismischen Masse 4 und
das zweite Federelement 5 zwischen der seismischen Masse 4 und dem Fahrzeugrahmen
bzw. Fahrzeugkasten 6 angeordnet. Als seismische Masse4 kann ein stoßunempfindliches
Teil des Fahrzeuguntergestelles, beispielsweise ein einem schweren Drehgestellrahmen
entsprechendes Fahrzeugteil dienen. Bei einem Stoß auf das Fahrzeugrad 2 wird entsprechend
der Radbewegung im ersten Federelement 3 eine Kraft erzeugt, die zunächst die seismische
Masse 4 infolge deren Trägheit noch nicht zu bewegen, diese vielmehr nur langsam in
Bewegung zu setzen vermag. Die seismische Masse4 bewegt sich entsprechend langsam
auf den Fahrzeugrahmen 6 zu, erzeugt hierbei also eine relativ langsam ansteigende
und demgemäß geringe Kraftzunahme im zweiten Federelement 5. Bei alsbaldigem Abklingen
der Stoßbelastung des Fahrzeugrades 1 wird somit das Federelement 5 von der Stoßbelastung
praktisch nicht beeinflußt, die ganze Stoßfederung wird vom ersten Federelement 3
bewerkstelligt. Je schwerer die seismische Masse4 ausgebildet werden kann, desto geringere
Stoßanteile werden durch das zweite Federelement 5 auf den Fahrzeugrahmen bzw. Fahrzeugkasten
6 übertragen.
[0011] Um nicht unnötig große, seismische Massen4 - für jedes Fahrzeugrad eine derartige
Masse - vorsehen zu müssen, kann auch eine seismische Masse4' gemäß Fig. 3 mehreren
Fahrzeugrädern 1, 1' zugeordnet werden. Das erste, dem Fahrzeugrad 1 zugeordnete Federelement
3 stützt sich auf dessen Radlagerung 2 und das erste Federelement 3', welches dem
Fahrzeugrad 1' zugeordnet ist, auf dessen Radlagerung 2' ab. Beide ersten Federelemente
3 und 3' tragen gemeinsam die seismische Ma
sse4', von welcher sich wiederum in nicht dargestellter Weise ein oder mehrere zweite
Federelemente entsprechend zu Fig. 2 zum Fahrzeugrahmen bzw. Fahrzeugkasten 6 erstrecken.
Die seismische Masse4' ist gemäß Fig. 3 vorzugsweise am Fahrzeugrahmen bzw. Fahrzeugkasten
6 derart zu führen, daß sie zumindest um Horizontalachsen, welche rechtwinklig zu
der Verbindungslinie der beiden Fahrzeugräder 1 und 1' und zu gegebenenfalls weiteren,
in Fig. 3 nicht dargestellten und mit ihren ersten Federelementen ebenfalls an der
seismischen Masse 4
1 angreifenden Rädern sich erstreckenden Verbindungslinien verlaufen, undrehbar gehalten,
aber vertikal verschieblich ist. Bei einem Stoß auf eines der Fahrzeugräder 1 oder
1' wird dann jeweils die gesamte seismische Masse 4' stoßmindernd bzw. das zweite
Federelement stoßentlastend wirksam, bei zu Fig. 1 verdoppelter Masse der seismischen
Masse 4'ergibt sich also ohne Verdoppelung der insgesamt für das Fahrzeug vorzusehenden,
seismischen Masse eine doppelt wirksame Stoß-Eliminierung für den Fahrzeugrahmen 6.
Nur bei gleichzeitiger Stoßbelastung der Fahrzeugräder 1 und 1' ergeben sich wieder
der Anordnung nach Fig. 2 entsprechende Stoßbelastungen für den Fahrzeugrahmen 6.
[0012] Gemäß Fig. 4 ist die Federung mit zwei Druckmittelfederungen 7 und 8 als Federelemente
ausgeführt. Die beiden Druckmittelfederungen 7 und 8 können dabei in nicht dargestellter
Weise in ihrem Druck durch übliche, verzögert wirksam werdende Regelventile fahrzeugsbelastungsabhängig
gesteuert sein. Die beiden Druckmittelfederungen 7 und 8 sind zueinander parallel
zwischen die in Fig. 4 nur angedeutete Radlagerung 2 und den Fahrzeugrahmen bzw. -kasten
6 eingeordnet. Beide Druckmittelfederungen 7 und 8 weisen jeweils einen mit dem Fahrzeugrahmen
bzw. -kasten 6 verbundenen Zylinderkörper 9 bzw. 10 auf, in welchem ein mit der Radlagerung
2 gekoppelter Kolben 11 bzw. 12 beweglich ist. Die Innenräume 13 bzw. 14 der Zylinderkörper
9 bzw. 10 sind mit dem Federungsmediumluft , einem Gas oder einer Flüssigkeit - gefüllt;
es kann dabei für die beiden Innenräume 13 und 14 unterschiedliches Federungsmedium
vorgesehen sein. Bei Hydraulikfüllung muß jeweils noch eine übliche, in Fig. 4 nicht
dargestellte Gasblase vorgesehen werden. Vom Innenraum 13 des Zylinderkörpers 9 führt
eine Druckmittelleitung 15 über ein Absperrventil 16 in einen von einem Kolben 17
vom Innenraum 14 des Zylinderkörpers 10 abgetrennten zylinderraum 18. Das Absperrventil
16 gehört einer im übrigen nicht dargestellten Steuervorrichtung zu, welche das Absperrventil
16 im Normalfall geschlossen hält, und nur zeitlich verzögert zu dem Beginn einer
Stoßbelastung des Fahrzeugrades bis nach Wiederereichen des Ausgangs-Federungszustand
öffnet; die Steuervorrichtung kann zum Öffnen des Absperrventils 16 vom zu Stoßbeginn
auftretenden Belastungszuwachs an der Radlagerung 2, der Abstandsverminderung zwischen
der Radlagerung 2 und dem Fahrzeugrahmen 6 oder vom Druckzuwachs des Federungsmediums
insbesondere im Innenraum 13 ausgelöst werden. Bei geschlossenem Absperrventil 16
ist das sich im Zylinderraum 18 befindende Druckmedium aus diesem Zylinderraum 18
ohne nennenswerten Druckzuwachs verdrängbar, hierzu kann in nicht dargestellter Weise
an den Zylinderraum 18 über ein weiteres Absperrventil ein weicher Druckspeicher angeschlossen
sein.
[0013] Im Ruhezustand der Federung nach Fig. 4 nehmen deren Teile die dargestellten Lagen
ein, die Kolben 11 und 12 befinden sich in einer bestimmten Ruhestellung, der Kolben
17 befindet sich in einer mittleren Lage, in welcher der Innenraum 14 und der Zylinderraum
18 ein bestimmtes Volumen aufweisen, und in den Räumen 13, 14 und im Zylinderraum
18 herrschen bestimmte, der von der Federung zu tragenden Fahrzeuglast entsprechende
Drücke, welche entsprechend der Kolbenflächen unterschiedlich oder auch, falls alle9
gleich
große Flächen aufweisen, gleich hoch sein können. Das Absperrventil 16 ist geschlossen.
[0014] Tritt am der Federung zugeordneten Fahrzeugrad eine Stoßbelastung auf, wie sie beispielsweise
durch das Über fahren eines Schienenstoßes bewirkt werden kann, so wird die Radlagerung
2 verstärkt nach oben gedrückt und gelangt in die in Fig. 5 dargestellte, angehobene
Stellung, in welcher die beiden Kolben 11 und 12 um einen dem Hubweg der Radlagerung
2 entsprechenden Hubweg in die Zylinderkörpern 9 bzw. 10 hineingedrückt sind. Der
Einfederungshub ist in Fig. 5 mit s bezeichnet. Bei diesem Einfederungsvorgang steigt
bei vorerst noch geschlossenem Absperrventil 16 der Druck im Innenraum 13, so daß
die Druckmittelfederung 7 eine mit dem Einfederungshub anwachsende Federkraft ausübt.
Der Druck im Innenraum 14 dagegen wächst beim Einfederungsvorgang praktisch nicht,
höchstens in sehr geringem Maße an, da der Kolben 17 in Richtung zum Zylinderraum
18 ohne Drucksteigerung im Zylinderraum 18 entsprechend dem Einfederungshub ausweicht.
Damit ist der in Fig. 5 dargestellte Federungszustand erreicht.
[0015] Falls die Stoßbelastung des Fahrzeugrades nur für sehr kurze Zeit anhält, klingt
bei noch herrschendem Federungszustand gemäß Fig. 5 die Stoßbelastung bereits wieder
ab und die verstärkte Federkraft der Druckmittelfederung 7 federt das Fahrzeugrad
mit der Radlagerung 2 wieder in die in Fig. 4 dargestellte Ausgangslage aus, wobei
auch der Kolben 17 in die in Fig. 4 dargestellte Lage zurückkehrt. Das Absperrventil
16 bleibt dabei während des ganzen Federungsvorganges geschlossen. Bei dieser kurzen
Stoßbelastung wurde also nur die Federungskraft der Druckmittelfederung 7
rnicht aber diejenige der Druckmittelfederung 8 verstärkt, die Federung zeigte somit
insgesamt eine weiche Charakteristik mit niedriger Federkonstante und die Stoßbelastung
wurde vom Fahrzeugrahmen bzw. -kasten 6 fernqehalten.
[0016] Falls jedoch, ausgehend vom Federungszustand nach Fig. 5, die Stoßbelastung des Fahrzeugrades
weiterhin anhält, gelangt die Federung in den in Fig. 6 verdeutlichten Federungszustand.
Nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne ab Stoßbeginn bzw. nach Erreichen eines bestimmten
Einfederungshubes öffnet die Steuervorrichtung das Absperrventil 16, wobei zugleich
dafür Sorge getragen wird, daß im Zylinderraum 18 beispielsweise durch Absperren des
erwähnten Druckspeichers mittels Schließens des ebenfalls bereits erwähnten, zweiten
Absperrventils eine Drucksteigerung erfolgen kann. Aus dem höheren Druck aufweisenden
Innenraum 13 strömt dann Druckmittel durch die Druckmittelleitung 15 und das Absperrventil
16 in den Zylinderraum 18 ein und drückt unter dessen Volmumenvergrößerung den Kolben
17 in Richtung zum Kolben 12, so daß das Volumen des Innenraumes 14 verkleinert wird
und das in diesem Innenraum 14 befindliche Druckmittel somit eine Drucksteigerung
erfährt. Bei Annahme gleicher Kolbenfläche, wie es bereits vorstehend erwähnt wurde,
ergeben sich gleiche Druckhöhen in den Innenräumen 13 und 14 sowie im Zylinderraum
18, so daß nunmehr nicht nur die Druckmittelfederung 7, sondern auch die Druckmittelfederung
8 eine verstärkte Federkraft ausübt . Die Federung wird somit insgesamt härter, erhält
eine höhere Federkonstante und der Einfederungsvorgang wird alsbald ohne Überschreiten
eines zulässigen Einfederungshubes beendet. Nach Abklingen der durch den langanhaltenden
Stoß bedingten, verstärkten Krafteinwirkung auf das Fahrzeugrad federt die Federung
wieder aus und alle Teile kehren in die in Fig. 4 dargestellte Ruhelage zurück. Anschließend
schließt die Steuervorrichtung wieder das Absperrventil 16 und verbindet den Kolbenraum
18 gegebenenfalls mit dem Druckspeicher.
[0017] Bei der Federung nach Fig. 4 bis 6 wird also die Federkennlinie der Druckmittelfederung
8,nicht aber der Druckmittelfederung 7 in Abhängigkeit von der Einfederungszeit und/
oder dem Einfederungshub bei Überschreiten gewisser Grenzwerte gesteigert, wodurch
unterschiedliche Federungs-Kennlinien gemäß Fig.1 erreichbar sind.
[0018] In Abänderung zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist es auch möglich, anstelle der
Zylinderkörper 9 und 10 übliche Luftfederbälge vorzusehen, wobei lediglich anstelle
des Kolbens 17 mit dem Zylinderraumes 18 eine andersartige, geeignete Vorrichtung
zum Ändern der Federkonstante der Druckmittelfeder 8 vorzusehen ist. Weiterhin ist
es nicht erforderlich, daß das Druckmittel aus dem Innenraum 13 selbst unmittelbar
den Kolben 17 beaufschlagt; es ist auch möglich, die Steuervorrichtung derart auszugestalten,
daß die Federkonstante der Druckmittelfederung 8 durch Beaufschlagen des Kolbens 17
aus einer gesonderten, vom Innenraum 13 unabhängigen Druckmittelquelle oder auch in
völlig andersartiger, dem Stand der Technik zugehörender Weise änderbar ist.
[0019] Zum weiteren Verdeutlichen der Funktionsweise der Federung nach Fig. 4 in den Stellungen
nach Fig. 4 bis Fig. 6 sei im folgenden angenommen, daß bei gleichen Kolbenflächen
im Ruhezustand in den Innenräumen 13, 14 sowie dem Zylinderraum 18 ein Druckmitteldruck
p herrsche. Im weiteren bedeutet p Drücke, die in dem jeweils durch die Indexzahl
bestimmten Innenraum bzw. Zylinderraum herrschen. Die Buchstaben K bedeuten Kräfte,
welche gemäß der durch die zugefügte Indexzahl bestimmteiDruckmittelfederung 7 oder
8 ausgeübt werden. F schließlich soll diejenige Kraft darstellen, welche die gesamte
Federung ausübt, F entspricht also der Summe K
7 + K
8. Unter diesen Voraussetzungen können beispielsweise den einzelnen Federungszuständen
gemäß Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6,wie sie vorstehend beschrieben wurden, folgende Werte
zugeordnet werden, wobei der Index O sich jeweils auf den Ruhezustand gemäß Fig. 4
der Federung bezieht:

[0020] In Fig. 7 ist eine Federung dargestellt, welche im wesentlichen der Federung nach
Fig. 4 entspricht und deren der Fig. 4 entsprechende Teile mit der Fig. 4 entsprechenden
Bezugszahlen versehen sind. Abweichend zu Fig. 4 ist der Druckübertrager 19 seitens
des Innenraumes 13 vor dem Absperrventil 16 in die Druckmittelleitung 15 eingeordnet,
so daß das Absperrventil 16 die Verbindung des Innenraumes 14 mit dem Druckübertrager
19 überwacht. Der Druckübertrager 19 ist baulich getrennt von den Druckmittelfederungen
7 und 8 angeordnet, er könnte jedoch auch mit diesem zu Baueinheiten zusammengefaßt
sein. Weiterhin ist in Fig. 7 das zweite Absperrventil 21 dargestellt, welches die
Zuschaltung bzw. Abschaltung des Druckspeichers 22 zu bzw. vom Innenraum 14 der Druckmittelfederung
8 überwacht. Schließlich ist in weiterer Abänderung zu Fig. 7 zusätzlich zu den Druckmittelfederungen
7 und 8 noch eine zu diesen parallel angeordnete Schraubenfederung 23 dargestellt,
welche ein drittes Federelement für die Federung ist. Im übrigen ent spricht die Federung
nach Fig. 7 derjenigen nach Fig. 4. Die Funktion der Federung nach Fig. 7 entspricht
derjenigen, wie sie zu den Figuren 4 - 6 beschrieben wurde, wobei lediglich zusätzlich
zur von der Federung ausgeübten Federkraft noch der Anteil der Schraubenfederung 23
hinzuzuaddieren ist; die Schraubenfederung 23 kann dabei eine lineare oder progressive
Kennlinie in Abhängigkeit vom Einfederungshub aufweisen. Weitere Funktionserläuterungen
zur Federung nach Fig. 7 erübrigen sich daher.
[0021] In der Ausführung nach Fig. 7 der Federung weist der Druckübertrager 19 einen einfachen
Kolben 17 auf, zu beiden Seiten des Kolbens 17 herrschen somit im allgemeinen gleiche
Druckhöhen und der Druckübertrager 19 weist somit ein Druckübersetzungsverhältnis
zwischen seinen beiden Seiten von 1:1 auf. In Fig. 8 ist eine geänderte Ausführung
des Druckübersetzers unter dem Bezugszeichen 19' dargestellt, welcher ein vom-Übersetzungsverhältnis
1:1 abweichendes Übersetzungsverhältnis besitzt. Der Kolben des Druckübertragers 19'
ist als Differentialkolben mit zwei Kolbenflächen 24 und 25 ausgebildet, wobei die
Differenzfläche zwischen den beiden Kolbenflächen 24 und 25 mit Atmosphärendruck beaufschlagt
ist. Die kleinere Kolbenfläche 25 ist dabei über das Absperrventil 16 entsprechend
Fig. 7 vom Druckmitteldruck im Innenraum 14 und die größere Kolbenfläche 24 vom Druck
im Innenraum 13 beaufschlagbar. Nach Öffnen des Absperrventils 16 wird somit in der
Druckmittelfederung 8 ein entsprechend dem Flächenverhältnis der Kolbenflächen 24
und 25 höherer Druck als in der Druckmittelfederung 7 eingestellt, die Druckmittelfederung
8 übt somit nach Öffnen des Absperrventils 16 eine wesentlich gesteigerte Federkraft
aus und die Federung erhält dadurch insgesamt eine wesentlich härtere Charakteristik
als bei geschlossenem Absperrventil 16. Das Verhältnis der Kolbenflächen 24 und 25
kann den jeweiligen Anforderungen entsprechend gewählt werden, es ist auch möglich,
es umgekehrt zur Ausführung nach Fig. 8 zu wählen. Bei der Federung nach Fig. 9 sind
wiederum zwei Druckmittelfederungen 26 und 27 vorgesehen, wobei der einen Druckmittelfederung
26 ständig ein relativ kleiner Druckspeicher 28 zugeschaltet ist, so daß diese Druckmittelfederung
26 eine relativ große Federkonstante aufweist und dementsprechend hart ist. Dem Druckmittelraum
der anderen Druckmittelfederung 27 ist über ein der bereits erwähnten Steuervorrichtung
zugehörendes Schaltventils 29 im Ruhe - zustand der Federung; wie mit den ausgezogenen
Linien im Schaltventil 29 angedeutet, ein relativ großer Druckmittelspeicher 30 zugeordnet,
derart, daß diese Druckmittelfederung 27 im Ruhezustand der Federung eine kleine Federkonstante
aufweist und somit entsprechend weich ist. Bei nur kurzzeitigen Einfederungsvorgängen,
also kurzzeitigen Stoßbelastungen des Fahrzeugrades, ändert somit lediglich die Druckmittelfederung
26 ihre Federkraft entsprechend den Einfederungsvorgängen, während die Druckmittelfederung
27 eine relativ konstant bleibende Federkraft ausübt. Die Federung weist damit insgesamt
während dieser kurzzeitigen Federungsvorgänge eine relativ weiche Charakteristik auf.
Halten die Einfederungsvorgänge bzw. Stoßbelastungen jedoch längere Zeit an, so wird,
zeitlich verzögert zum Beginn dieser Federungsvorgänge, das Schaltventil 29 aus der
vorbeschriebenen Schaltstellung in die in Fig. 9 gestrichelt eingezeichnete Schaltstellung
umgeschaltet, wobei die Druckmittelfederung 27 vom Druckmittelspeicher 30 abgetrennt
und an den Druckmittelspeicher 28 zusätzlich zur Druckmittelfederung 26 angeschlossen
wird. Hierdurch erhält auch die Druckmittelfederung 27 eine hohe Federkonstante und
übt entsprechend hohe Federkräfte aus, die Federkonstante der Federung insgesamt wird
also gesteigert, so daß auch die langanhaltenden, gesteigerten Radbelastungen nicht
durch die Federung durchschlagen können, sondern, wie vorstehend bereits erwähnt,
vor Überschreiten eines zulässigen Einfederungshubes abgefangen werden. Im übrigen
entspricht die Funktion der Federung nach Fig. 9 den vorstehend beschriebenen Grundprinzipien,
so daß sie hier nicht weiter erläutert werden muß.
[0022] Auch bei der Ausführung nach Fig. 9 kann selbstverständlich in die Verbindungsleitung
31 vom Druckmittelspeicher 28 bzw. der Druckmittelfederung 26 zum Schaltventil 29
bzw. vom Schaltventil 29 zur Druckmittelfederung 27 ein Druckübertrager 19 bzw. 19'
entsprechend der Ausführung nach Fig. 7 oder 8 eingeordnet werden. Die Druckmittelspeicher
22, 28 und/oder 30 können als einfache Behälter ausgebildet sein, sie können aber
auch, wie in Fig. 9 angedeutet, einen einerseits vom Druckmittel und andererseits
von einer Federkraft beaufschlagten Kolben oder eine entsprechende Membrane aufweisen.
Die gasförmige oder hydraulische Grundfüllung der Druckmittelfederungen 26 und 27
kann, _wie vorstehend bereits erwähnt, durch verzögert arbeitende, übliche Regelventile
- Höhenregelventile oder Luftfederungsventile - erfolgen. In Abänderung zur Ausführung
nach Fig. 9 ist es schließlich auch möglich, die Druckmittelfederung 27 vermittels
des Schaltventils 29 nicht an den Druckmittelspeicher 28, sondern an einen von der
Druckmittelfederung 26 ständig gesonderten, dritten Druckmittelspeicher anzuschließen,
welcher der Druckmittelfederung 27 die erforderliche Steigerung ihrer Federkonstantmverleiht.
[0023] Die Steuervorrichtung zum Schalten der Absperrventile 16, 21 und/oder 29 kann zweckmäßig
einen elektrischen Schwingkreis aufweisen, welcher entsprechend seiner Frequenz zum
Beginn einer Rad-Stoßbelastung verzögert mittels elektrischer Impulse die erwähnten
Ventile ansteuert und deren Schaltung auslöst. Die Verzögerungszeit für das Schalten
der Absperr- bzw. Schaltventile 16, 21 und/oder 29 wird zweckmäßig entsprechend dem
zeitlichen Uberfahrabstand von Schienenstößen in der Größenordnung von bei Drehgestellfahrzeugen
beispielsweise ein 0,25 sec gewählt, erforderlichenfalls kann eine fahrgeschwindigkeitsabhängige
Steuerung der
Ver- zögerungszeit vorgesehen werden.
Bezugszeichenliste
[0024]
F Federkraft
s Hub
t Zeitdauer
p Druck
K Kraft
1 Fahrzeugrad
1' Fahrzeugrac
2 Raälaaerung
2' Radlagerung
3 1. Federelement
3' 1. Federelement
4 seismische Masse
4' seismische Masse
5 2. Federelement
6 Fahrzeugrahmen bzw . - kasten
7 Druckmittelfederung
8 Druckmittelfederung
9 Zylinderkörper
10 Zylinderkörper
11 Kolben
12 Kolben
13 Innenraum
14 Innenraum
15 Druckmittelleitung
16 Absperrventil
17 Kolben
18 Zylinderraum
19 Druckübertrager
19' Druckübertrager
20 Rohrleitung
21 Absperrventil
22 Druckspeicher
23 Schraubenfedenmg
24 Kolbenfläche
25 Kolbenfläche
26 Druclarsttelfederung
27 Druckmittelfederung
28 Druckmittelspeicher
29 Schaltventil
30 Druckmittelspeicher
31 Verbindungsleitung
1. Federung für Fahrzeugräder, insbesondere für einzeln abgefederte Räder (1), insbesondere
Losräder von Schienenfahrzeugen, mit zumindest zwei zueinander in Serie oder parallel
angeordneten Federelementen (3,5;7,8; 26,27), dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines, aber nicht alle der Federelemente (5; 8; 27) von kurzzeitigen Stoßbelastungen
des Rades (1) entlastet angeordnet ist.
2. Federung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Federelement (3)
zwischen einer Radlagerung (2) und einer seismischen Masse (4) und das zweite Federelement
(5) zwischen der seismischen Masse (4) und einem Fahrzeugrahmen, gegebenenfalls dem
Fahrzeugkasten (6) angeordnet ist (Fig. 2).
3. Federung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seismische Masse (4)
von den ersten Federelementen (3, 3') wenigstens zweier Fahrzeugräder (2, 2') abgestützt
ist und zumindest um rechtwinklig zu den Verbindungslinien dieser Fahrzeugräder (2,
2') verlaufender Horizontalachsen undrehbar und vertikal verschieblich gegebenenfalls
am Fahrzeugkasten (6) geführt ist (Fig. 3).
4. Federung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seismische Masse
(4, 4') ein stoßunempfindliches Teil des Fahrzeuguntergestelles ist.
5. Federung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkennlinie wenigstens
eines (8; 27), aber nicht aller der zueinander parallel zwischen einer Radlagerung
(2) und dem Fahrzeugkasten bzw. - rahmen (6) angeordneten Federelemente (7, 8; 26,
27) in Abhängigkeit von der Einfederungszeit und/oder dem Einfederungshub veränderbar
ist.
6. Federung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Federelemente
(7, 8; 27, 28) zueinander parallel zwischen einer Radlagerung (2) und dem Fahrzeugrahmen
bzw. - kasten (6) angeordnet sind, und daß wenigstens einem, jedoch nicht allen Federelementen
(8, 27) eine Steuervorrichtung (Absperrventil 16, Schaltventil 29) zugeordnet ist,
welche bei einem Einfederungsvorgang ein Ansteigen der Federspannung dieses wenigstens
einen Federelementes (8; 27) nur zeitlich verzögert zum Einfederungsvorgang zuläßt.
7. Federung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Federelemente zwei vorgespannte
Druckmittelfederungen (7, 8; 26, 27) vorgesehen sind, deren eine Druckmittelfederung
(8; 27) zeitlich verzögert zum Beginn einer Stoßbelastung des Fahrzeugrades (1) von
einer niedrigen auf eine hohe Federkonstante umschaltbar ist.
8. Federung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkonstante bzw. -spannung
der einen Druckmittelfederung (8; 27) durch über die einfederungszeit-oder -hubabhängige
schaltende Steuervorrichtung (Absperrventil 16, Schaltventil 29) mittel-oder unmittelbar
zuführbares Druckmittel der anderen Druckmittelfederung (7, 26) steigerbar ist.
9. Federung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Druckmittelfederung
(7 oder 8) einen im Ruhezustand leicht auslenkbar gehaltenen, einerseits von ihrem
Druckmittel beaufschlagten Ausgleichskolben (Kolben 17) aufweist, der bei Ansprechen
der Steuervorrichtung (Ab-sperrventil 16) andererseits vom Druckmittel der anderen Druckmittelfederung (8
oder 7) beaufschlagt ist (Fig. 4, 7).
10. Federung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwischen einer
der Druckmittelfederungen und dem dieser zugeordneten Beaufschlagungsraum des Ausgleichskolbens
ein Druckübersetzer eingeordnet ist.
11. Federung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgleichskolben als
Differentialkolben (Kolbenfläche 24, 25) ausgebildet ist (Fig. 8).
12. Federung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Druckmittelfederung
(8) über ein Steuerventil (Absperrventil 21) ein Druckspeicher (22) zuschaltbar ist
(Fig. 7).
13. Federung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Druckmittelfederung
(27) mittels der Steuervorrichtung (Schaltventil 29) wechselweise an zwei Druckspeicher
(30, 28) anschließbar ist, deren einer Druckspeicher (30) ihr eine niedrige und deren
anderer Druckspeicher (28) ihr eine hohe Federkonstante verleiht (Fig. 9).
14. Federung nach Anspruch 8 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Druckspeicher
(28) vom Druckmittel der anderen Druckmittelfederung (26) gefüllt ist.
15. Federung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung von
gegebenenfalls in einem elektrischen Schwingkreis erzeugten, elektrischen Impulsen
gesteuert ist.
16. Federung nach Anspruch 6 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungszeit
für das Ansteigen der Federspannung zumindest annähernd dem zeitlichen Überfahrabstand
der Schienenstöße entspricht.
17. Federung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Druckmittelfederungen
(7, 8 bzw. 26, 27) unterschiedliche Betriebsmedien aufweisen.