[0001] Die Erfindung betrifft ein Linienprofilstück für Tennisplätze, mit einer die Linie
bildenden Deckleiste und darunter befindlichen Steckstegen.
[0002] Tennistennenplätze haben üblicherweise einen dreischichtigen Aufbau. Unter einer
Deckschicht aus meist rötlicher Asche und in einer Stärke von ca. 2,5 cm befindet
sich eine dynamische Schicht aus relativ grober Schlacke in einer Stärke von 4-6 cm
und unter dieser eine Tragschicht aus Schotter in einer Stärke von 1o--2o cm.
[0003] Bei schon länger bespielten Plätzen läßt sich nun immer wieder beobachten, daß nach
Regenfällen gerade im Bereich der Grundlinie das Regenwasser nicht oder nur sehr langsam
versickert, so daß der Platz nach dem Regen wegen dieser relativ kleinen Restpfützen
insbesondere im Grundlinienbereich noch nicht wieder bespielt werden kann. Die Erscheinung
ist darauf zurückzuführen, daß im normalen Spielbetrieb das Deckschichtmaterial gerade
im Bereich der Grundlinie besonders verdichtet wird und daß infolge des normalerweise
gerade hier sehr starken Verschleißes am Deckschichtmaterial besonders viel Feinanteile
anfallen, die die Deckschicht in besonderem Maße verdichten. Darüberhinaus kommt es
in diesem Bereich auch im besonderen Maße zu einer Muldenbildung, was die Pfützenbildung
auch noch begünstigt. Vergleichbare Erscheinungen treten auch häufig noch im Bereich
der T-Linien auf, insbesondere nach einer hohen Platzbelastung mit Doppelspielen.
[0004] Die gattungsgemäßen, vorbekannten Linienprofilstücke sind in keiner Weise dazu geeignet,
das Problem einer derartigen Oberflächenrestwasserbeseitigung zu lösen. Die an der
Unterseite ihrer Deckleisten befindlichen Steckstege haben ausschließlich eine Verankerungsfunktion.
Mit ihnen werden - die Linienprofilstücke, anstelle des früheren Vernagelns einfacher
Deckleisten, in der Deckschicht und der dynamischen Schicht verankert, in die die
Steckstege beim Verlegen hineingedrückt werden.
[0005] Es ist andererseits allgemein im Sportstättenbau bekannt, entsprechend ihres Funktionszweckes
großvolumige Dränagerohre, die bis tief in die Tragschichten hinein verlegt werden,
oberseitig mit bündig zum Sportstättenbelag im übrigen liegenden Deckelelementen zu
versehen, die beispielsweise bei Teilbereichen von Laufbahnen auch Linienfunktion
haben können. Es ist dabei auch vorgeschlagen worden, derartige Dränagerohre im Linienbereich
von Tennisplätzen zu verlegen und sie in ihrem oberen Bereich mit einer im Verhältnis
zu ihrer Querdimension schmalen schlitzartigen Öffnung zu versehen, auf die dann eine
Deckleiste gesetzt werden kann, die oberseitig als Linie ausgestaltet ist und die
auch mit Wasserdurchlaßschlitzen versehen sein kann.
[0006] Abgesehen davon, daß vorhandene Tennisplätze nicht nachträglich sinnvoll mit derartigen
Dränagerohren versehen werden können, weil dieses ein Aufgraben des Platzs bis tief
in die Tragschicht hinein erfordern würde, wäre auch die Neuanlage von Tennisplätzen
mit derartigen die Liniendeckleiste tragenden Dränagerohren sehr kostenaufwendig.
Die verschiedenen Aufbauschichten der Plätze werden nämlich maschinell aufgebracht
und ein ausgelegtes Dränagerohr wäre dabei so störend, daß es immer noch kostengünstiger
wäre, die Schichten erst vollständig ohne Dränagerohr aufzubringen und sie dann im
Linienbereich zum Verlegen des Dränagerohres wieder aufzugraben. Ein derartiges Dränagerohr
führt naturgemäß auch zu einer schnellen Beseitigung des Restwassers insbesondere
im Grundlinienbereich eines Tennisplatzes, hat jedoch in erster Linie die Funktion
einer schnellen und vollständigen Flächenentwässerung insgesamt und dient entsprechend
der Dränierung in großeren Dränage- und Abflußleitungssystemen der Abfuhr von sich
ausgehend von einer wasserundurchlässigen Bodenschicht hochstauendem Bodenwasser.
[0007] Problematisch ist bei der Verwendung derartiger, bis tief in die Tragschicht reichender
Dränagerohre im Tennisplatzbau auch, daß keinerlei Angleichung der Niveaulage der
Linie an spätere Höhenveränderungen der Deckschicht, die durch Abnutzung und Wiederauftrag
neuen Materiales auftreten können, möglich ist. Wenn darüberhinaus im Winter bei starken
Frösten der Boden so tief friert, daß das Dränagerohr selbst aus dem Boden hochkommt,
ist eine einfache Wiederherstellung praktisch unmöglich. Der Tennisplatz muß in den
betroffenen Bereichen wiederum bis tief in die Tragschicht hinein aufgegraben werden.
Sollte ferner ein derartiges Dränegerohr einmal sich so stark zugesetzt haben, daß
auch die an sich problemlose Spülung des Rohrsystemes nicht mehr weiterhilft, würde
erneut der sehr komplizierte und arbeitsaufwendige Ausbau mit womöglich nachträglichem
Wiedereinbau erforderlich.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Linienprofilstück der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, das in der Lage ist, im Linienbereich verbleibendes
Oberflächenrestwasser zu sammeln.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das Linienprofilstück mit einem Boden
als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet ist und die seitlichen Steckstege sowie die
Deckleiste mit Wasserdurchlaßschlitzen versehen sind.
[0010] Durch diese Ausgestaltung ist unterhalb der die Linie bildenden Deckleiste ein kleiner
Hohlkörper geschaffen, der im Hinblick auf die übliche Länge bzw. Tiefe der Steckstege
nach dem Verlegen allenfalls bis an die Schotter-Tragschicht heranreicht, dessen Volumen
aber andererseits völlig ausreicht, Restwasser im Linienbereich aus dem angrenzenden
stark verdichteten Deckschichtbereich aufzunehmen und in sich zu sammeln, so daß der
Platz insgesamt sehr viel schneller wieder bespielbar ist. Schließt man, was ohne
weiteres möglich ist, ein derartiges Linienprofilstück, das beispielsweise die Grundlinie
eines Tennisplatzes bildet, seitlich an etwaig vorhandene Dränage- oder Abflußsysteme
an, kann das gesammtelte Wasser nach dort abgegeben werden. In einem solchen Fall
kann ein derartiges Linienprofilstück trotz des kleinen Hohlkörpervolumens doch erhebliche
Restwassermengen schnell beseitigen. Es ist andererseits aber auch eine Ausführungsform
durchaus brauchbar, bei der man ohne seitliche Anschlüsse an Abflußsysteme den Bodenbereich
des geschlossenen Hohlprofiles ebenfalls mit Wasserdurchlaßschlitzen versieht, was
zu einem relativ schnellen Versickern des gesammelten Wassers im Untergrund führt,
zumal das geschlossene Hohlprofil normalerweise bis dicht an die Tragschicht heranreicht
und in diesem Schichtbereich ein das Versickern erheblich beeinträchtigendes Verdichten
nicht mehr auftritt.
[0011] Ein derartiges Linienprofilstück kann auch völlig problemlos nachträglich in bestehende
Tennisplätze verlegt werden. Es kann zur gründlichen Reinigung problemlos herausgenommen
werden und danach wieder eingelegt werden. Friert das Linienprofilstück einmal hoch,
wird es einfach mit dem Aschenmaterial wieder eingewalzt. Eine Niveauausrichtung eines
derartigen Linienprofilstückes ist ebenfalls völlig problemlos, ebenso im Bedarfsfall
die Andeckung mit frischem Aschenmaterial. Die Verlege- und die Wartungsarbeften sind
so einfach, daß sie vom Platzwart der Anlage problemlos durchzuführen sind. Auch ist
die Verteuerung gegenüber den herkömmlichen Linienprofilstücken ohne wassersammelnde
Wirkung nur sehr gering.
[0012] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen derartiger Linienprofilstücke, die insbesondere
deren zweckmäßige bauliche Ausgestaltung betreffen, sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0013] Ausführungsbeispiele derartiger Linienprofilstücke werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben.
[0014] Es zeigen
Figur 1 eine perspektivische, teilweise geschnittene Darstellung eines derartigen
Linienprofilstückes,
Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel in entsprechender Darstellung,
Figur 3 ein drittes Ausführungsbeispiel in entsprechender Teildarstellung.
[0015] Bei dem in Figur 1 dargestellten Linienprofilstück für Tennen
tennispl
ätze weist das Profilstück eine mit ihrer Oberseite durch eine entsprechende Ausgestaltung
die Linie bildende Deckleiste 1 auf, an die unterseitig zwei Steckstege 2 angeformt
sind, die zumindest in ihren unteren Bereichen außenseitig mit Verankerungsrippen
3 versehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Profilstück dadurch als geschlossenes
Hohlprofil ausgebildet, daß zwischen den beiden Steckstegen 3 eine Bodenleiste 4 lösbar
angeordnet ist. Die Bodenleiste 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als Einschubleiste
ausgebildet und in den Steckstegen 3 sind einander gegenüberliegend in verschiedenen
Höhenlagen Aufnahmenuten 5 vorgesehen, in die jeweils die Bodenleiste 4 in der gewünschten
Höhenlage eingeschoben werden kann. Auf diese Art und Weise ist eine leichte Anpassung
an verschiedene Schichthöhen der Tennisplätze bezüglich ihrer dynamischen Schlackeschicht
und ihrer aus Asche bestehenden Deckschicht möglich. Die Bodenleiste 4 wird jeweils
in einer solchen Höhenlage angeordnet, daß sie nach dem Einbau bis höchstens an die
Schotter-Tragschicht heranreichend liegt, die Bodenleiste 4 aber beim Einbau nicht
etwa noch in die Tragschicht hineingedrückt zu werden braucht.
[0016] Die seitlichen Steckstege 2 und die die Linie bildende - Deckleiste 1 sind mit schmalen
länglichen Wasserdurchlaßschlitzen 6 versehen, die so eng bemessen sind, daß auch
die Asche der Deckschicht im wesentlichen nicht hindurchtreten kann. Zu Reinigungszwecken
kann das Linienprofilstück aus dem Boden herausgenommen werden. Ein besonders gutes
Reinigen ist durch die Möglichkeit der Herausnahme der Bodenleiste 4 gewährleistet.
[0017] Bildet man beispielsweise die Grundlinie eines Tennisplatzes aus einem derartigen
Linienprofilstück, besteht die Möglichkeit, an den seitlichen Ecken Anschlüsse an
das vorhandene Dränage- oder Abflußsystem des Platzes zu schaffen, so daß trotz des
relativ kleinen Volumens des Hohlprofiles doch beträchtliche Oberflächenrestwassermengen
aus dem Grundlinienbereich abgeführt werden können. Das gleiche gilt, wenn die hintere
T-Linie des Platzes derart ausgebildet wird.
[0018] Sollen derartige seitliche Anschlüsse an Dränage-und Abflußsysteme nicht vorgesehen
werden, wird zweckmäßig auch noch die Bodenleiste 4 mit Wasserdurchlaßschlitzen versehen,
durch die hindurch dann das gesammelte Restwasser in den Boden, insbesondere in die
gut wasserdurchlässige Schotter-Tragschicht hinein versickern kann.
[0019] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Linienprofilstück besonders
einfach herstellbar. Es besteht aus einem geschlossenen einstückigen Hohlprofil, wiederum
mit der Deckleiste 1, seitlichen Steckstegen 2 und einem Boden, der jetzt als sich
keilförmig nach unten verjüngender Bodenteil 4' ausgebildet ist. Hierdurch wird das
Eindrücken des Linienprofilstückes in den Boden, also durch die Deckschicht und durch
die dynamische Schicht, besonders begünstigt. Der keilförmige Bodenbereich 4' ist
zweckmäßig, ebenso wie die Steckstege 2 und die Deckleiste 1, mit Wasserdurchlaßschlitzen
4 versehen.
[0020] Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsvariante des Linienprofilstückes nach Figur
2. Bei auch hier mit den Steckstegen 2 einstückigem, zweckmäßig wiederum keilförmigen
Bodenbereich ist hier die Deckleiste 1 lösbar mit den oberen Randbereichen der Seitenstege
2 verbunden. Hierzu sind unter die Oberseite der Deckleiste 1 kleine nach unten weisende
Klemmstege 1a angeformt, die nach außen weisende Rastnasen 1b haben, für die im Innenrandbereich
der seitlichen Stege 2 Aufnahmenuten 2a vorgesehen sind. Nach der Montage liegen somit
die Klemmstege 1a innerhalb der seitlichen Stege 2.
1. Linienprofilstück für Tennisplätze, mit einer die Linie bildenden Deckleiste und
darunter befindlichen Steckstegen, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilstück mit
einem Boden (4, 4') als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet ist und die seitlichen
Steckstege (2) sowie die Deckleiste (1) mit Wasserdurchlaßschlitzen (6) versehen sind.
2. Linienprofilstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (4)
lösbar mit den Steckstegen (2) verbunden ist.
3. Linienprofilstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckstege (2)
auf ihren einander zugewandten Innenseiten jeweils in verschiedenen Höhenlagen Aufnahmenuten
(5) aufweisen und das Bodenteil eine jeweils in ein Nutenpaar einschiebbare Bodenleiste
(4) ist.
4. Linienprofilstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckleiste (1)
lösbar mit dem oberen Kantenbereich der seitlichen Steckstege 2 verbunden ist.
5. Linienprofilstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter die Deckleiste
(1) zwei zueinander parallele Klemmstege (1a) geformt sind, die jeweils außenseitig
Rastleisten (1b) aufweisen, für die an den einander zugewandt liegenden oberen Innenwandbereich
der Steckstege (2) Aufnahmenuten (2a) vorgesehen sind.
6. Linienprofilstück nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein keilförmig
nach unten zulaufendes Bodenteil (4') vorgesehen ist.
7. Linienprofilstück nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß auch das Bodenteil (4, 4') mit Wasserdurchlaßschlitzen (6) versehen ist.