[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundprofil, insbesondere für Rahmen von Fenstern, Türen
und Fassadenelementen, mit einem metallischen Innenteil und einem metallischen Aussenteil
und wenigstens einem diese Teile unter Ausbildung einer Wärmedämmbrücke miteinander
verbindenden Isoliersteg aus Kunststoff.
[0002] Eine der Hauptschwierigkeiten bei der Herstellung derartiger Verbundprofile ist die
schubfeste Verbindung des Isolierstegs mit den Innen- und Aussenteilen des Profils.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemässes Verbundprofil derart zu verbessern,
dass die Verbindung der Profilteile mit dem Isoliersteg schubfest ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Isoliersteg an seinen
den Innen- und Aussenteilen zugekehrten Randbereichen über einen mit Durchbrechungen
versehenen Metallsteg mit den Innen- und Aussenteilen verbunden ist, und der den Isoliersteg
bildende Kunststoff die Durchbrechungen des Metallsteges durchdringt.
[0005] Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im
Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittansicht eines erfindungsgemäss verbesserten Verbundprofils;
Fig.1a eine Seitenansicht eines Metallsteges und
Fig. 2 Teilquerschnittsansichten weiterer Ausführungs- bis 4 formen der Erfindung.
[0006] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht ein Verbundprofil, aus welchem Rahmen von Fenstern,
Türen, Fassadenelementen o.dgl. hergestellt werden können, aus einem metallischen
Innenteil 1 und einem metallischen Aussenteil 2, die durch zwei Isolierstege 3, 4
wärmedämmend miteinander verbunden sind. Das Verbundprofil erstreckt sich mit dem
in Fig. 1 dargestellten Querschnitt gleichförmig senkrecht zur Zeichnungsebene und
kann je nach Bedarf eine unterschiedliche Länge haben. Die Innen- und Aussenteile
können aus Aluminium, Aluminiumlegierung, Stahl oder anderem Metall bestehen. Als
Kunststoff für die Herstellung der Isolierstege 3, 4 eignet sich beispielsweise Polyamid
oder Polyäthylenterephthalat, wobei diese Kunststoffe auch durch Glasfasern oder andere
Zuschlagstoffe verstärkt sein können. Erwünschtenfalls können die Isolierstege 3,
4 auch aus einem Kunststoff von poröser oder zelliger Struktur bestehen, insbesondere
aus geschäumtem Kunststoff.
[0007] Wie aus Fig.1 hervorgeht, sind an den den Innen- und Aussenteilen 1, 2 zugekehrten
Randbereichen der Isolierstege 3, 4 mit Durchbrechungen versehene Metallstege 5 eingebettet.
Diese Metallstege 5 weisen jeweils ein aus dem Isoliersteg 3, 4 herausragendes, im
Querschnitt dreiecks- oder schwalbenschwanzförmig ausgebildetes Ende 6 auf. Ein an
dieses Ende 6 anschliessender Teil 7 des Metallstegs 5 weist Durchbrechungen 8 in
Gestalt von Löchern oder Schlitzen auf (siehe auch Fig.1a). Durch die Durchbrechungen
8 erstreckt sich das die Stege 3, 4 bildende Material hindurch, so dass auf diese
Weise der Isoliersteg mit den beiden Metallstegen 5 durch Formschluss unverrückbar
verbunden ist. Die Durchdringung der Durchbrechungen 8 im Metallsteg 5 erreicht man
vorteilhafterweise dadurch, dass man den die Isolierstege 3, 4 bildenden Kunststoff
an die in entsprechendem Abstand gehaltenen Metallstege 5 anspritzt, so dass sich
die aus Fig.1 ersichtliche Anordnung von jeweils zwei Metallstegen 5 in einem Isoliersteg
3 oder 4 ergibt.
[0008] Bei der Verbindung der beiden Aussenteile 1, 2 zu einem Verbundprofil kommt es nunmehr
lediglich noch darauf an, die aus den Isolierstegen 3, 4 herausragenden Enden 6 der
Metallstege 5 fest mit den Teilen 1, 2 zu verbinden. Wie dargestellt, weisen die beiden
Innen- und Aussenteile 1,2 jeweils nach einwärts vorstehende Aussenstege 9 sowie Innenstege
11 auf, die sich jeweils über die gesamte Länge der Teile 1, 2 erstrecken. Die Aussenstege
9 haben von vornherein und unveränderlich die in Fig.1 dargestellte Querschnittsform,
während die Innenstege 11 zunächst etwa senkrecht von den Teilen 1, 2 abstehen. Nach
Einsetzen oder Einschieben der jeweiligen Enden 6 zwischen die Stege 9 und 11 werden
die Innenstege 11 formschlüssig an die Enden 6 herangebogen, was beispielsweise dadurch
erfolgen kann, dass man durch die von den Teilen 1, 2 und die Isolierstege 3, 4 gebildete
Kammer des Verbundprofils einen entsprechenden Dorn unter Krafraufwendung hindurchzieht.
Danach nehmen die Innenstege 11 die in Fig.1 dargestellte Schräglage ein. Da sich
bei entsprechender Kraftaufwendung zwei Metalle an ihren Berührungsflächen nahezu
stoffschlüssig, d.h. unverschiebbar miteinander verbinden, lässt sich auf diese Weise
eine praktisch unlösliche, auch höchsten Beanspruchungen standhaltende Verbindung
zwischen den Enden 6 und damit den Isolierstegen 3 einerseits und den Innen- und Aussenteilen
1, 2 des Verbundprofils herstellen. Die stoffschlüssige Verbindung der Metallstege
5 mit den Teilen 1, 2 wird dann besonders fest, wenn die Metallstege 5 und die Teile
1, 2 aus demselben Metall, beispielsweise Aluminium oder Aluminiumlegierung, bestehen.
[0009] Wegen der unverrückbaren, formschlüssigen Verbindung zwischen Isoliersteg 3, 4 und
Metallsteg 5 einerseits und der stoffschlüssigen, rutschfesten Verbindung zwischen
dem Ende 6 der Metallstege 5 und den Teilen 1, 2 des Verbundprofils ergibt sich insgesamt
eine vollkommen schubfeste Verbindung zwischen den Isolierstegen 3, 4 und den Teilen
1, 2 des Verbundprofils.
[0010] Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung. Einander entsprechende Teile
sind in Fig. 1 und 2 mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Wie dargestellt, ist
in Fig. 2 zwischen Aussen- und Innensteg 9 bzw. 11ein einstückig mit dem metallischen
Teil 2 verbundener Metallsteg 15 angeordnet, der ebenfalls Durchbrechungen 8 der in
Fig.1a dargestellten Art aufweist. Der Metallsteg 15 ist somit im Gegensatz zur Ausführungsform
gemäss Fig.1 zunächst nicht Bestandteil des Isolierstegs 3, sondern ist direkt mit
dem Teil 2 des Verbundprofils verbunden. Um den Pormschluss zwischen Isoliersteg 3
und Metallsteg 15 herzustellen, wobei das Kunststoffmaterial des Isoliersteges 3 formschlüssig
in die Durchbrechungen 8 eindringt, wird der den Isoliersteg 3 bildende Kunststoff
zwischen den in entsprechendem Abstand gehaltenen Innen-und Aussenteil
en 1, 2 des Verbundprofils derart eingespritzt, dass an den Randbereichen des sich so
bildenden Isolierstegs 3 eine Füllung der zwischen den Aussen- und Innensteqen gelegenen
Nut sowie eine Durchdringung der Durchbrechungen 8 mit Kunststoff eintritt. Ein nachträgliches
Anpressen des Innensteges 11 ist in diesem Falle nicht erforderlich. Auch bei der
Ausführungsform gemäss Fig.2 sind die Isolierstege 3, 4 vollkommen unverschieblich
mit den Innen- und Aussenteilen 1, 2 des Verbundprofils verbunden.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäss Fig.3 sind - ähnlich wie
in Fig. 1 - Metallstege 25 mit Durchbrechungen 28 in die Randbereiche der Isolierstege
3, 4 eingebettet. Im Gegensatz zu Fig. 1 ragen in Fig.3 jedoch die Metallstege 25
nicht nach oben, sondern seitlich aus den Isolierstegen 3 heraus. Zur Verbindung mit
den Innen- und Aussenteilen 1, 2 des Verbundprofils dienen mit diesen Teilen einstückig
verbundene Stege 29, die zunächst unter Ausbildung einer entsprechenden Nut von den
Teilen 1 und 2 abstehen. Nach Einfügen der mit den Metallstegen 25 versehenen Isolierstege
3, 4 werden die Stege 29 in der aus Fig.3 ersichtlichen Weise an und um die herausragenden
Enden der Metallstege 25 herumgeformt, beispielsweise durch entsprechendes Verwalzen
oder Verstemmen.
[0012] Bei der weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäss Fig. 4 ist zur Verbindung der
Innen- und Aussenteile 1, 2 des Verbundprofils ein als Hohlprofil ausgebildeter Isoliersteg
30 aus Kunststoff vorgesehen. Der Isoliersteg 30 weist an seinen den Teilen 1, 2 zugekehrten
Seiten jeweils einen eingebetteten Metallsteg 35 mit Durchbrechungen 38 auf. Die Einbettung
des Metallsteges 35 in den Isoliersteg 30 derart, dass das Kunststoffmaterial des
Isoliersteges die Durchbrechungen 38 durchdringt, erfolgt durch Anspritzen des Isoliersteges
30 an die Metallstege 35. Wie dargestellt, ragen die Metallstege 35 ähnlich wie in
Fig. 3 jeweils beidseits aus dem hohlen Isoliersteg 30 heraus. Die herausstehenden
Enden können in der im Zusammenhang mit Fig.3 beschriebenen Weise mit den Innen- und
Aussenteilen 1, 2 des Verbundprofils verbunden werden.
[0013] Wie in Fig. 4 gestrichelt dargestellt, weist die dem Isoliersteg 30 jeweils zugekehrte
Bodenfläche einer diesen Steg 30 aufnehmenden Nut im Innen- und Aussenprofil 1, 2
eine Querrändelung 36 auf. Durch diese Rändelung wird die Berührungsfläche zwischen
dem Isoliersteg 30 und den jeweiligen Innen- und Aussenteilen 1, 2 verkleinert. Hierdurch
wird der Wärmeübergang von den metallischen Innen-und Aussenteilen 2 auf den Isoliersteg
30 herabgesetzt. Die in Fig.4 dargestellte Rändelung 36 könnte zur Erreichung des
gleichen Zwecks auch in Längsrichtung des Verbundprofils, also senkrecht zur Zeichnungsebene
der Fig.4,ausgeführt sein.
[0014] In der von den Innen- und Aussenteilen 1, 2 sowie den Isolierstegen 3, 4 umschlossenen
Kammer (Fig.1) bildet sich 'eicht eine Konvektionsströmung aus, die in unerwünschter
Weise Wärme zwischen den Teilen 1 und 2 transportiert. Um eine solche, in der Zeichnungsebene
der Fig.1 erfolgende Konvektionsströmung zu unterbinden, können von den Isolierstegen
3, 4 Querwände 12, 13 abstehen, die in Fig. 1 gestrichelt dargestellt sind. Solche
Querwände können auch im Innern des den Isoliersteg 30 bildenden Hohlkammerprofils
bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform vorgesehen werden.
[0015] Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung können die Metallstege 5, 15, 25,
35 auch durch durchbrochene Stege aus hochfestem, duroplastischem Kunststoff ersetzt
sein, wobei dieser Duroplast zusätzlich einen hohen Gehalt - bis zu 90% - an Glasfasern
aufweist. Geeignete duroplastische Kunststoffe sind ungesättigte Polyester- oder Epoxiharze.
Auch durch solche Kunststoffstege lässt sich Schubfestigkeit des Verbundprofils verbessern.
[0016] Auch die Isolierstege 3, 4, 30 selbst können zur Verringerung des Wärmedurchgangs
mit Ausnehmungen oder Durchbrechungen versehen sein. Hierdurch wird der wärmeleitende
Querschnitt verkleinert. In diesem Zusammenhang kann auch vorgesehen werden, die je
für sich durch durchgehend ausgebildeten Metallstege 5, 15, 25, 35 durch einzelne
Isolierstegstücke miteinander zu verbinden, zwischen denen jeweils wärmeleitungsfreie
Zwischenräume vorgesehen sind.
1. Verbundprofil, insbesondere für Rahmen von Fenstern, Türen und Fassadenelementen,
mit einem metallischen Innenteil, einem metallischen Aussenteil und wenigstens einem
diese Teile unter Ausbildung einer Wärmedämmbrücke miteinander verbindenden Isoliersteg
aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet , dass der Isoliersteg (3, 4, 30) an seinen
den Innen- und Aussenteilen (1, 2) zugekehrten Randbereichen über einen mit Durchbrechungen
(8, 28, 38) versehenen Metallsteg (5, 15, 25, 35) mit den Innen- und Aussenteilen
verbunden ist und der den Isoliersteg bildende Kunststoff die Durchbrechungen des
Metallsteges ganz oder teilweise durchdringt.
2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallsteg (15)
einstückig mit dem metallischen Innen- oder Aussenteil (1, 2) verbunden ist.
3. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallsteg (5,
25, 35) mit einem freien Rand in eine Nut des Innen- und Aussenteils (1, 2) eingesetzt
und mit diesen Teilen längsschubfest verwalzt oder verstemmt ist.
4. Verbundprofil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Isolierstege
gemeinsam als zusammenhängendes Hohlkammerprofil (30) ausgebildet sind.
5. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Verkleinerung der Oberflächenberührung zwischen dem Hohlkammerprofil (30) und den
daran befestigten Innen- und Aussenteilen die miteinander in Kontakt tretenden Flächen
eine vorzugsweise in Längsrichtung des Verbundprofils verlaufende Rändelung (36) aufweisen
oder in anderer Weise mit berührungsfreien Aussparungen versehen sind.
6. Verbundprofil nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in dem von zwei Isolierstegen begrenzten Hohlraum mindestens eine Querwand (12,
13) vorgesehen ist, die mit wenigstens einem Isoliersteg (3, 4) einstückig verbunden
ist.
7. Verbundprofil nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff des Isoliersteges (3, 4, 30) mindestens teilweise geschäumt ist
und eine porige oder zellige Struktur besitzt.
8. Verbundprofil nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierstege (3, 4, 30) zur Verringerung ihrer Wärmeleitfähigkeit Durchbrechungen
oder Ausnehmungen aufweisen.