[0001] Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung wie sie im Oberbegriff von Anspruch
1 gekennzeichnet ist.
[0002] Eine entsprechende Fördereinrichtung ist durch die Patentschrift DE-C3- 22 12 487
bekanntgeworden.
[0003] Die Werkstücke, wie z.B. Motorblöcke, werden zwischen drehbaren Mitnehmern stirnseitig
gespannt gehalten, was durch die axial verschiebbaren und gegen die Werkstücke spannbaren
Tragjochschenkel erreicht wird. Aufgrund der erforderlichen hohen Spannkräfte müssen
die Tragjochschenkel sowie das Tragjoch sehr stabil ausgebildet sein, wobei durch
deren axiale Verschiebung bei grossen Kräften sehr aufwendige Tragjoche erforderlich
sind. Ausserdem hat es sich gezeigt, dass nur ein begrenzter Teil von zu strahlenden
Werkstücken stirnseitig gehalten werden können, bzw. die Mitnehmer müssen an die Werkstücke
angepasst werden, wodurch ein kontinuierlicher Betrieb bei unterschiedlichen Werkstücken
nicht möglich ist.
[0004] Zum Beispiel können Zylinderblöcke und die dazugehörigen Zylinderkopfdeckel nicht
ohne Umrüsten der Werkstück-Aufnahmeeinrichtung strahlbehandelt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Fördereinrichtung der
eingangs genannten Art, mittels welcher bei einer kontinuierlichen bzw. taktweisen
und vorzugsweise automatischen Arbeitsweise Werkstücke unterschiedlicher Form und
Grösse durch eine Strahlkammer einer Schleuderstrahlmaschine transportierbar sind,
wobei gleichzeitig durch eine bestimmbare Drehung der Werkstücke eine allseitig gleichmässige
Strahlwirkung und eine gute Entleerung der in den Werkstücken angeordneten Hohlräumen
erreicht wird.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies durch die im Anspruch 1 angeführten kennzeichnenden Merkmale
gelöst.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
gekennzeichnet.
[0008] Durch die Ausbildung der Werkstückaufnahmeeinrichtung als eine mit einer Spanneinrichtung
versehenen Werkstück-Auflage ist es möglich, mit der gleichen Einrichtung Werkstücke
unterschiedlicher Gestalt und Grösse rotierend durch eine Schleuderstrahlmaschine
zu transportieren und sie allseitig gleichmässig mit Strahlmittel zu behandeln.
[0009] Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen in den beiliegenden Zeichnungen vereinfacht
dargestellt und nachfolgend beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines als Hängeförderer ausgebildeten
Fördereinrichtung mit einer Werkstück-Aufnahmevorrichtung,
Fig..2 eine Ausführungsvariante von Fig. l,
Fig. 3 eine Teilansicht von Fig. 2 in einer anderen Arbeitsposition,
Fig. 4 eine Ausführungsvariante der Werkstück-Aufnahmevorrichtung von Fig. l in einer
Teilansicht,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsvariante von Fig. 4 in einer Teilansicht,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI - VI von Fig. 5, und
Fig. 7 einen Schnitt durch eine Schleuderstrahlmaschine mit einer als Trommel ausgebildeten
Fördereinrichtung in vereinfachter Darstellung.
[0011] Fig. 1 zeigt ein Werkstück-Tragjoch 1 eines Hänge-Förderers 2, mittels welchem Werkstücke
3 von einer Beladestation durch eine Schleuderstrahlmaschine zwecks allseitiger Strahlbehandlung
zu einer Entladestation transportiert werden. Das Tragjoch 1 ist mittels Rollen 4
auf einer Schiene 5 verschiebbar aufgehängt und mit einem Zugmittel 6 z.B. einer Kette
verbunden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass jedes Tragjoch mit einem eigenen
Fahrantrieb ausgerüstet ist.
[0012] Das Tragjoch 1 weist zwei gegenüberliegende Träger bzw. Tragjochschenkel 7 auf, an
deren unteren Enden in Lagern 8 eine, mit einer Werkstück-Auflage 10 und mindestens
einer Spannvorrichtung 11 versehene Werkstück-Aufnahmevorrichtung 9 drehbar gelagert
ist.
[0013] In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsvariante ist je eine Spannvorrichtung 9 an
den beiden Lagerteilen 12 angeordnet und somit mit diesen um die Drehachse 13 drehbar.
Die Werkstückauflage 10 wird durch einen Rost 14 gebildet, welcher leicht auswechselbar
in den Lagerteilen befestigt ist, damit ein Austausch bei Verschleiss oder gegen eine
andere Werkstückfamilie angepasste Auflage wie z.B. eine Einzelstange für Zylinderblöcke,
möglich ist.
[0014] Die Spannvorrichtung 11 weist an einem Schwenkhebel 15 angeordnete Spannpratze 16
auf, welche mittels eines Kraftspeichers 18 erzeugten Spannkraft gegen das Werkstück
3 gedrückt wird. Der Schwenkhebel 15 ist am Lagerteil 12 um eine Achse 17 schwenkbar
gelagert wobei eine, den Kraftspeicher bildende vorgespannte Zugfeder 18 am Schwenkhebel
15 angreift. Die Zugfeder 18 ist vorteilhafterweise gegen Strahlmittel geschützt in
einer axialen Bohrung 19 des Lagerteiles 12 angeordnet.
[0015] Es können auch Druckfedern, wie z.B. Tellerfederpakete verwendet werden, wenn die
Lage der Achse 17 zum Angriffspunkt der Federkraft am Hebel entsprechend gewählt wird.
Als Kraftspeicher können auch von einem Druckspeicher mit einem Druckmedium gespeiste
Kolben-Zylinder-Aggregate verwendet werden.
[0016] Der Schwenkhebel 15 weist an einem zusätzlichen Hebelarm eine Angriffsfläche 20 auf,
an welcher gemäss Pfeil 21 an der Be- bzw. Entladestation eine Betätigungseinrichtung
22 zum Abheben der Spannpratze 16 vom Werkstück 3 angreift.
[0017] Die Betätigungseinrichtung kann ein elektro-mechanisch, bzw. hydraulisch oder pneumatisch
betätigbarer Stössel sein.
[0018] Einer der beiden Lagerteile 12 ist mit einem Drehantrieb 23 wirkverbunden, mittels
welchem das Werkstück während der Strahlbehandlung und anschliessend zum Entleeren
der Hohlräume in Rotation um die Drehachse 13 versetzt wird. Der Rotationsantrieb
kann auch mittels einer Schleppkette,wie in der DE-C3- 22 12 487 beschrieben erfolgen.
Mit den in Fig. 1 gezeigten Ausführungsvariante können mittels den beiden Spannvorrichtungen
11 neben der gezeigten Spannung eines Werkstückes 3 auch zwei kleinere Werkstücke
gespannt werden, wobei eine auf dem Rost zueinander schräg versetzte Anordnung der
Werkstücke ebenfalls deren allseitige Strahlbehandlung ermöglicht.
[0019] Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Ausführungsvariante, bei welcher die Werkstück-Auflage
als auswechselbare Palette 24 ausgebildet ist. Die Palette 24 weist in der Drehachse
13 angeordnete Mitnahme-Zapfen 25 auf, welche in entsprechenden Ausnehmungen 26 der
beiden Lagerteile 12a und 12b liegend während dem Transport die Palette mit dem Tragjoch
1 verbinden.
[0020] Die beiden Tragjochschenkel 7a und 7b sind mittels einer Verschiebeeinrichtung 26
- vorzugsweise ein hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbarer Zylinder - von- und
zueinander in Richtung der Drehachse 13 verschiebbar, wodurch die Palette 24 an der
Beladestation vom Tragjoch aufgenommen und an der Entladestation wieder abgelegt wird.
[0021] Fig. 3 zeigt die Palette 24 mit dem Werkstück 3 auf einem Hubtisch 27 an der Be-
oder Entladestation wobei die Tragjochschenkel 7a und 7b auseinandergefahren sind
und die Spannvorrichtung 11 mittels der Betätigungseinrichtung 22 geöffnet ist.
[0022] Bei der in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsvariante ist nur eine Spannvorrichtung
11 am Lagerteil 12b angeordnet, wobei der Schwenkhebel 15 mittels einer Druckfeder
18a - z.B. ein Tellerfederpaket - gegen das Werkstück 3 drückbar ist. Der Drehantrieb
23 ist mit dem anderen Lagerteil 12a wirkverbunden wobei eine Drehmitnahme der Palette
24 und der Spannvorrichtung 11 durch z.B. eine Ausbildung der Mitnahmezapfen 25 als
Vierkant erfolgt.
[0023] Eine gute Strahlwirkung an den Werkstückoberflächen wird dann erreicht, wenn das
Werkstück beim Drehen eine Taumelbewegung macht. Dies wird dann erreicht, wenn die
Auflage-Ebene für das Werkstück am Rost 14 bzw. der Palette 24 zu der Drehachse 13
einen spitzen Winkel bildet.
[0024] Die Fig. 4 zeigt eine Werkstück-Aufnahmevorrichtung 9, deren Werkstückauflage 10
für unterschiedlich hohe Werkstücke 3 verstellbar ist.
[0025] Die Werkstückauflage 10 weist an schwenkbaren Hebeln 30 gelenkig befestigte Stangen
31, welche durch verschwenken der Hebel 30 um eine, quer zur Drehachse 13 verlaufende
Achse 32 in unterschiedliche Distanzen 33 zur Drehachse 13 bringbar sind. Sind nur
zwei verschiedene Distanzen 33 erforderlich so kann eine untere und eine obere Lage
der Stangen 31 durch Endanschläge 34 und 35 festgelegt werden, wobei die gewünschte
Lage in der Be- bzw. Entladestation durch eine Betätigungseinrichtung wie z.B. einer
KolbenZylindereinheit 36 zwischen dem Ent- und Beladen einstellbar ist, wobei dies
z.B. entsprechend einem vorgegebenen Programm automatisch erfolgen kann.
[0026] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausführungsvariante der verstellbaren Werkstückauflage
10, wobei die Achsen 32a von Hebeln 30a parallel zur Drehachse 13 angeordnet sind.
Eine stufenlose Verstellung der Distanz 35 zwischen der Drehachse 13 und den Stangen
31a kann hierbei z.B. mittels eines eingebauten Schneckentriebes 37, welcher in der
Be- und Entladestation mit einem Antrieb, z.B. einem Elektromotor 38 kuppelbar ist,
erfolgen.
[0027] Eine derartige Betätigungseinrichtung, welche die Werkstückauflage 10 innerhalb einem
gegebenen Bereich in beliebige Distanzen zur Drehachse 13 verstellen kann ist auch
bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsvariante anwendbar.
[0028] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante der Fördereinrichtung, welche als Trommelförderer
50 einer Mehrstationenschleuderstrahlmaschine ausgebildet ist. Der um eine Achse 51
rotierende Trommelförderer 50 weist zwei Seitenwände 52 auf, welche gleichzeitig die
Träger 7 mehrere umfangsmässig verteilt angeordneter Werkstückaufnahmeeinrichtungen
9 bilden. Die Werkstückaufnahmeeinrichtungen 9 werden durch taktweises Drehen des
Trommelförderers 50 mittels eines Antriebes 53 von einer Be- und Entladestation in
eine oder mehrere Strahlkammern 54 eines Gehäuses 55 der Strahlmaschine befördert.
Die Werkstückaufnahmeeinrichtungen 9 weisen ebenfalls eine Werkstückauflage 10, Spannvorrichtungen
11 und Lagerteile 12 auf und sind mittels jeweils eines Drehantriebes 23 um eine Drehachse
13 rotierbar.
[0029] Die Werkstücke 3 werden wie bereits beschrieben mittels Spannpratzen 16 gehalten,
welche durch Kraftspeicher wie z.B. Federn gegen das Werkstück gedrückt werden. In
der Be- und Entladestation werden diese mittels einer Betätigungseinrichtung vom Werkstück
abgehoben.
[0030] Die beschriebenen Werkstückaufnahmeeinrichtungen sind auch noch bei anderen Fördereinrichtungen,
wie z.B. bei auf Schienen fahrbaren Transportwagen oder bei rollenden Käfigen anwendbar.
1. Fördereinrichtung für Zylinderblöcke oder ähnliche Werkstücke durch mindestens
eine Strahlkammer einer Schleuderstrahlmaschine mit von einer Bezu einer Entladestation
transportierbaren, rotierenden Werkstück-Aufnahmevorrichtungen, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Werkstück-Aufnahmevorrichtung (9) eine in zwei gegenüberliegenden Trägern
(7, 7a, 7b) um eine Drehachse (13) drehbar gelagerte und die beiden Träger verbindende
Werkstück-Auflage (10) aufweist, an welcher mindestens eine, das oder die Werkstücke
(3) haltende Spannvorrichtung (11) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung
(11) mindestens eine mittels eines Kraftspeichers (18, 18a) spannende und an einem
Schwenkhebel (15) angeordnete Spannpratze (16) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Schwenkhebel (15)
mindestens eine Angriffsfläche (20) angeordnet ist, an welcher an den Be- und Entladestationen
eine Betätigungseinrichtung (22) zum Abheben der Spannpratze (16) angreift.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung
(22) einen elektro-mechanisch, bzw. hydraulisch bzw. pneumatisch betätigbarer Stössel
aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kraftspeicher (18) eine Feder (18, 18a) ist, welche an dem Schwenkhebel (15) angreift.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine Auflagestange (10) an ihren beiden Enden an den in den Trägern (7, 7a, 7b) drehbar
gelagerten Lagerteilen (12, 12a, 12b) leicht auswechselbar befestigt ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Lagerteil (12, 12a) mit dem an einem Träger (7) angeordneten Drehantrieb (23)
wirkverbunden ist und dass die Spannvorrichtung (11) bzw. Spannvorrichtungen an einem
oder an beiden Lagerteilen (12, 12a, 12b) angeordnet sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Werkstück-Auflage (10) einen aus zwei oder mehreren Stangen gebildeten Rost (14) aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rost (14) als getrennte
Palette (24) ausgebildet ist, welche in den Be- und Entladestationen durch eine axiale
Bewegung der Träger (7a, 7b) erfassbar bzw. ablegbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auflage-Ebene des Rostes (14) bzw. der Palette (24) zu der Drehachse (13) der Werkstück-Auflage
(10) einen spitzen Winkel bildet.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Werkstück-Auflage (10) mit einer einstellbaren Distanz (33) zur Drehachse (13) angeordnet
ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die als Stangen (31,
31a) ausgebildete Werkstück-Auflage (10) an um Achsen (32, 32a) schwenkbaren Hebeln
(30, 30a) befestigt sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (32a) parallel
zur Drehachse (13) verlaufen.
14. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (32) quer
zur Drehachse (13) verlaufen.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwenkhebel (30, 30a) an den Be- oder Entladestationen mittels einer angreifbaren
Betätigungseinrichtung (36, 38) verschwenkbar sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fördereinrichtung ein Hängeförderer (2) ist und die Werkstück-aufnahmevorrichtung
(9) an einem Tragjoch (1) mit zwei Tragjochschenkeln (7, 7a, 7b) angeordnet ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fördereinrichtung ein um eine Achse (51) rotierender Trommelförderer (50) ist, wobei
die beiden Träger (7) durch die Seitenwände (52) der Trommel gebildet sind.