[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Matratze für einen Lattenrost gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Matratzen sind allgemein, z.B. aus der DE-OS 3o 46 759 bekannt. Aufgabe dieser bekannten
Matratze ist, eine insbesondere aLs Federkernmatratze ausgebildete Matratze zu schaffen,
die sich gut reinigen Läßt und bei der ggf. einzelne TeiLe auswechselbar sind. Die
AuswechseLbarkeit soLL dabei hygienische Aufgaben erfüLLen.
[0003] Es ist auch vorgeschlagen worden, zwischen der Kernabdeckung und der eigentlichen
überzughülle auf der Oberseite und Unterseite des Kernbauteiles unterschiedlich gestaltete
Zwischenschichten vorzusehen, die als sogenannte Winter- oder Sommerseite der Matratze
ein unterschiedliches Wärmeverhalten der Matratze bedingen. Um diese unterschiedlich
gestalteten Seiten zum Einsatz zu bringen, ist es erforderlich, die Matratze jeweils
umzudrehen.
[0004] NachteiLig bei den bekannten Anordnungen ist, daß die Art und AusbiLdung der Winter-
oder Sommerseite von den Fabrikationsbetrieben abhängt und nicht individuell vom Kunden
oder Benutzer der Matratze eingestellt werden kann. So ist beispielsweise ein EinsteLLen
der jeweiligen Schicht unter Berücksichtigung von medizinischen Bedingungen nicht
möglich.
[0005] Aus der DE-PS 27 56 477 ist es bei einem Lattenrost bekannt, die StützLatten der
Latten untereinander zu verbinden, so daß bestimmte Bereiche der Latten gegenüber
der normalen Federung des Lattenrostes härter gestaltet werden können. Das Bestreben
dieser bekannten Einrichtung ist, eine "VerschLeppung" der Federcharakteristik der
einen Latte zur anderen Latte hin zu erreichen, da die EinzeLLatten ja als EinzeLkomponenten
EinzeLfedercharakteristik aufweisen, während die Zwischenräume zwischen den Latten
keinerLei 'Federcharakteristik besitzen. Durch eine solche "VerschLeppung" der Federcharakteristik
wird ein möglichst einheitliches BiLd der Federcharakteristik eines Lattenrostes angestrebt.
[0006] Der Erfindung Liegt die Aufgabe zugrunde, eine Matratze zu schaffen, mit der der
Liegekomfort wesentlich erhöht werden kann, wobei Anpassungen der Matratze an medizinische
oder Komfortansprüche je nach dem gewählten Einsatzzweck der Matratze möglich sind
und die Matratze in vorteilhafter Weise in Verbindung mit einem an sich zum Stand
der Technik gehörenden Lattenrost eingesetzt werden kann und auf die Federungseigenschaft
eines Lattenrostes anpaßbar ist und in der Lage ist, diese Federeigenschaft zu beeinflussen.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
TeiLes gelöst.
[0008] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird also eine hartflexible AufLagerschicht
geschaffen, die Schutz für das Kernbauteil der Matratze auch bei größeren Lattenabständen
gibt. Die hartflexible Auflagerschicht überwindet die Zwischenräume zwischen den einzelnen
Latten und schafft eine "VerschLeppung" der Federcharakteristik der einzelnen Latte
auf die andere Federlatte zu, so daß eine übertragung der Federcharakteristik auch
auf den Zwischenraum zwischen die Latte erfolgt. Somit wird eine WechseLwirkung zwischen
der Federeigenschaft der oberen Matratze bedingt durch die hartflexible Auflagerschicht
mit der Federeigenschaft des Lattenrostes herbeigeführt. Weiterhin ist es möglich,
den Einsatz an bestimmte medizinische Bedingungen anzupassen. Hier kann durch Verwendung
unterschiedlicher Kernbauteile und unterschiedlicher EinLagen verschiedene Härteeinstellungen
nach medizinischen oder körpergewichtsabhängigen Erfordernissen erreicht werden.
[0009] Für allergische Personen kann hier eine Anpassung der Schicht an die jeweilige Allergie
erfolgen und schließlich ist es möglich, den Einsatz auch formtechnisch so auszubilden,
daß beispielsweise bestimmte Stützbereiche anders,d.h. härter oder weicher, gestaltet
werden als übrige Bereiche der Matratze.
[0010] Durch die Erfindung wird ein einseitiger Aufbau vorgeschlagen, der bei einer nicht
wendbaren Matratze zur Anwendung kommt, wodurch eine FLexibiLitätserhöhung erreicht
wird, weil weniger Material auf der Unterseite bei AnsteLLen des Lattenrostes gelängt
werden muß, sich der oberhalb des KernbauteiLes befindliche Werkstoff bzw. die dort
befindliche Werkstoffkombination aber Leicht stauchen Läßt.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird dem Benutzer der Matratze die MögLichkeit
gegeben, je nach seinen Wünschen den Freiraum mit einer Füllung zu versehen, die den
jeweiligen Anforderungen am besten gerecht wird, wobei das Austauschen einzelner FülLungen
und Ersetzen der FüLLung gegen eine andere ohne Schwierigkeiten möglich ist. Hierbei
ist es z.B. ohne weiteres möglich, durch Verwendung unterschiedlicher EinLagenhöhen
unterschiedliche Matratzenendhöhen einzustellen.
[0012] Die Matratze kann mit einem üblichen Federkern ausgerüstet sein, in gleicher Weise
können aber auch Latex, Schaumkern oder Wassermatratzenkerne eingesetzt werden, ebenso
wie Kerne aus KunststoffwürfeLn oder versehen mit einer Luftfederung. ALs hartflexible
AufLagerschicht wird eine entsprechende Schaumstoffschicht vorgeschlagen.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
[0014] Die Zeichnung zeigt dabei eine Schnittdarstellung eines TeiLes einer Matratze zur
Verdeutlichung des Erfindungsgedankens.
[0015] In der Zeichnung ist mit 1 ein Kernbauteil einer Matratze bezeichnet. Das Kernbauteil
1 kann beliebiger Ausbildung sein und wird nach oben, unten und zu den Seiten hin
durch eine Kernabdeckung 3 abgedeckt. Hierbei ist es möglich, zwischen dem Kernbauteil
1 und der eigentlichen Kernabdeckung 3 eine entsprechende VerschLeißschicht 4 vorzusehen,
wobei die Kernabdeckung 3 nach oben hin durch eine Trikotschicht 5 abgeschlossen sein
kann.
[0016] Insgesamt wird die Matratze durch eine überzughülle 6 abgeschlossen, die - wie bei
7 erkennbar ist - einen ReißverschLuß aufweist und damit geöffnet werden kann. Die
überzughülle 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel im oberen Bereich, d.h.
dem Liegebereich, so ausgebildet, daß ein Zwischenraum geschaffen wird, in den eine
den Liegekomfort erhöhende Zwischenschicht 8 eingesetzt werden kann. Vorzugsweise
ist dabei die überzughülle 6 zweiteilig derart ausgebildet, daß ein OberteiL und ein
Unterteil geschaffen wird. Das Unterteil kann vorzugsweise mit der Kernabdeckung 3b
und mit der Auflagerschicht 3a fest verbunden sein, so daß hygienischen oder ästhetischen
Anforderungen entsprechend nur das Oberteil ausgewechselt wird.
[0017] Die das Kernbauteil 1 nach unten hin abdeckende Auflagerschicht 3a kann durch einen
Verbundschaum gebildet sein, der ein hohes Raumgewicht in der Größenordnung von 120
- 145 aufweist. Hierdurch wird eine Flexibilitätserhöhung erzielt, d.h. hierdurch
wird eine hartflexible Auflagerschicht geschaffen, die die Einzelfedercharakteristik
jeder einzelnen Latte verschleppt und beeinflußt.
[0018] Die das Kernbauteil 1 nach oben hin abdeckende Kernabdeckung 3b und die das KernbauteiL
1 zu den vier Außenseiten hin abdeckende Kernabdeckung 3b wird vorzugsweise aus einem
Schaumstoff gebildet, der ein niedrigeres Raumgewicht aufweist, das beispielsweise
in der Größenordnung von 35 Liegt.
[0019] Nach oben hin wird die äußere Kernabdeckung 3b, die in den Seitenbereichen vorgesehen
ist, durch ein ProfiLstück 9 abgeschlossen, das wiederum aus einem Verbundschaum hohen
Raumgewichtes bestehen kann und das ein nach außen Abrutschen auf der Matratze vermeidet
und dadurch den Liegekomfort erhöht.
[0020] Durch öffnen des ReißverschLusses 7 wird ein Freiraum 1o freigegeben, in den ein
beliebig gestalteter Einsatz 11 eingesetzt werden kann. Die Ausbildung dieses Einsatzes
11 sowohl hinsichtlich des Werkstoffes, wie auch hinsichtlich der Formgebung, richtet
sich nach medizinischen oder Komfortansprüchen und kann Leicht ausgewechselt werden,
so daß damit Anpassungen an Temperaturänderungen oder an die die Matratze benutzende
Person (beispielsweise in Krankenhäusern od. dgl.) Leicht möglich ist.
[0021] Durch Verwendung unterschiedlicher KernbauteiLe 1 und unterschiedlicher EinLagen
11 können verschiedene Härteeinstellungen nach medizinischen oder körpergewichtsabhängigen
Erfordernissen erreicht werden. Weiterhin Lassen sich durch Verwendung unterschiedlicher
Höhen der Einlagen 11 unterschiedliche Matratzenendhöhen erreichen.
[0022] Die überzughülle 6 wird vorzugsweise mit einer sogenannten Quersteppung versehen,
d.h. einer Steppung, die quer zur Längsachse der Matratze ausgerichtet ist, um so
eine FaLtenbiLdung beim Anstellen des Lattenrostrahmens und dadurch bedingten Knicken
der Matratze nicht offensichtlich werden zu Lassen.
[0023] Die Verbindung der Einlage 11 mit dem Kernbauteil 1 bzw. den zugeordneten Kernabdeckungen
3 kann über ReißverschLuß, KLettenband oder Druckknöpfe möglich gemacht werden. Vorzugsweise
sind die Kernabdeckungen 3b mit der Auflagerschicht 3a fest verbunden und selbstverständlich
kann die Auflagerschicht 3a auch aus einem anderen hartflexiblen Werkstoff gebildet
werden, der in der Lage ist, die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe zu lösen.
[0024] Zusammenfassend ist festzustellen, daß durch die Erfindung eine in spezieller Weise
an einen Lattenrost ausgebildete Matratze geschaffen wird, die der Federcharakteristik
des Lattenrostes angepaßt ist, die Federcharakteristik des Lattenrostes verbessert
bzw. verändert und die trotzdem einen hohen Liegekomfort schafft.
1. Matratze mit einem KernbauteiL (1), einer das KernbauteiL umschließenden Kernabdeckung
(3) sowie einer äußeren überzughülle (6), die mit einem Verschluß (7) ausgerüstet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz der Matratze für einen Lattenrost zwischen
überzughülle (6) und oberhalb des Kernbauteiles (1) bzw. der Kernabdeckung (3) ein
Freiraum (1o) vorgesehen ist, in den hinsichtlich ihres Werkstoffes und/ oder Formgebung
unterschiedlich ausgebildete Einsätze (11) einführbar sind und die Unterseite der
Matratze mit einer in Anpassung an die Federcharakteristik und die Formgebung der
Latten eines Lattenrostes sowie deren Abstände voneinander angepaßten hartflexiblen
AufLagerschicht (3a) ausgerüstet ist.
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der überzughülle
(6) und dem Freiraum (10) im oberen Bereich der Matratze (2) eine an sich bekannte den Liegekomfort bedingende
Zwischenschicht (8) vorgesehen ist.
3. Matratze wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die AufLagerschicht
(3a) durch einen Verbundschaum hohen Raumgewichtes (Raumgewicht 120 -145) gebildet wird.
4. Matratze nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Kernbauteiles
(1) und in den vier Seitenbereichen der Matratze die Kernabdeckung (3b) durch einen
Schaumstoff gebildet wird, der ein relativ niedriges Raumgewicht aufweist (Raumgewicht
etwa 35).
5. Matratze nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den vier Seitenbereichen der Matratze die seitlichen Kernabdeckungen (3) nach
oben hin durch ein sich nach außen erweiterndes Profilstück (9) gebildet sind, das
aus Verbundschaum hohen Raumgewichtes (Raumgewicht 120 - 145) gebildet ist.
6. Matratze wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überzughülle
(6) mit einer quer zur Längsachse der Matratze ausgerichteten Steppung versehen ist.
7. Matratze wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (9,
11) mit dem Kernbauteil (1) über ein Verbindungsmittel wie Reißverschluß, Klettenband,
Druckknöpfe od. dgl. verbunden sind.
8. Matratze wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernabdeckung
(3b) mit der Auflagerschicht (3a) fest verbunden ist.
9. Matratze wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überzughülle
aus einem Oberteil und einem Unterteil gebildet ist, wobei das Unterteil fest mit
der Auflagerschicht (3a) und einem TeiL der Kernabdeckung (3b) verbunden ist und über
ein Leicht Lösbares Mittel (ReißverschLuß 7) an den oberen TeiL anschließt.