(19)
(11) EP 0 100 989 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.02.1984  Patentblatt  1984/08

(21) Anmeldenummer: 83107566.8

(22) Anmeldetag:  01.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B02C 15/00, G21F 9/28, G21C 21/02, B02C 17/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 12.08.1982 DE 3230039

(71) Anmelder: ALKEM GMBH
D-6450 Hanau 11 (DE)

(72) Erfinder:
  • Adelmann, Manfred
    D-6454 Bruchköbel (DE)

(74) Vertreter: Mehl, Ernst, Dipl.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
D-80503 München
D-80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz, insbesondere von Kernreaktorbrennstoff in Pulverform, und Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung


    (57) Eine Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz mit einer um ihre Mittelachse (3) drehbaren Behandlungstrommel (2) weist zum staubfreien Befüllen und Entleeren einer körnigen Substanz einen Verschlußdeckel mit zwei in Richtung der Mittelachse (3) der Behandlungstrommel (2) nebeneinander befindlichen Teildeckeln (5) und (6) auf, die mit Hilfe eines Deckelantriebsaggregates gegeneinander um die Mittelachse (3) zwischen zwei Anschlagstellen verdrehbar sind un von denen der äußere Teildeckel (5) eine Öffnung (40) zum Andocken eines Substanzbehälters (41) und der innere Teildeckel (6) eine Durchgangsöffnung (42) aufweist, die an einer der beiden Anschlagstellen mit der Öffnung (40) zum Andocken fluchtet und die an der anderen Anschlagstelle durch den äußeren Teildeckel verschlossen ist; die Behandlungstrommel (2) ist ferner um eine zu ihrer Mittelachse (3) rechtwinklige Schwenkachse (11) mit Hilfe eines Schwenkaggregates (21) schwenkbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz, insbesondere von Kernreaktorbrennstoff in Pulverform, mit einer Behandlungstrommel, die um eine Mittelachse drehbar gelagert und mittels eines zugeordneten Antriebsaggregates um diese Mittelachse antreibbar ist und die an einem Ende einen Verschlußdeckel aufweist, und ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung.

    [0002] Eine derartige, als Kugelmühle ausgebildete Vorrichtung ist bereits im Handel. Die Behandlungstrommel, die mit Mahlkugeln gefüllt sein kann, ist an ihrem einen Ende mit einem einteiligen Verschlußdeckel verschlossen, der mit Hilfe einer Schraube von außen in die an diesem Ende befindliche Einfüllöffnung der Behandlungstrommel gepreßt ist. Die Schraube ist in einer Gewindebohrung geführt, die sich in einem quer über der Öffnung mit einem Deckel angeordneten Steg befindet, der an beiden Enden durch einen außen an der Mantelfläche der Behandlungstrommel festgespannten Ring gehaltert ist. Die Behandlungstrommel ist lose mit ihrer äußeren Mantelfläche und mit waagerechter Mittelachse zwischen zwei zylindrischen Walzen auf den Mantelflächen dieser bei den Walzen gelagert, die nebeneinander mit waagerechten und zueinander parallelen Längsachsen angeordnet sind. Eine dieser Walzen wird um ihre Längsachse mit Hilfe eines Elektromotors angetrieben und stellt so das der Behandlungstrommel zugeordnete Antriebsaggregat dar, mit dem die Behandlungstrommel um ihre Mittelachse antreibbar ist und gedreht wird.

    [0003] Die zu behandelnde körnige Substanz ist manuell in die geöffnete, mit vertikaler Mittelachse angeordnete Behandlungstrommel einzufüllen und nach dem Behandeln in der Behandlungstrommel wieder aus dieser herauszuschütten. Hierbei ergibt sich zwangsläufig eine erhebliche Staubbildung, die insbesondere im Falle von toxischer oder radioaktiver (z.B. plutoniumhaltiger) körniger Substanz zu einer Gefährdung des Bedienungspersonals führen kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und ein möglichst staubfreies Befüllen und Entleeren der Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz zu ermöglichen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußdeckel zwei in Richtung der Mittelachse der Behandlungstrommel nebeneinander befindliche Teildeckel aufweist, die mit Hilfe eines Deckelantriebsaggregates gegeneinander um die Mittelachse zwischen zwei Anschlagstellen verdrehbar sind und von denen der äußere Teildeckel eine Öffnung zum Andocken eines Substanzbehälters und der innere Teildeckel eine Durchgangsöffnung aufweist, die an einer der beiden Anschlagstellen mit der Öffnung zum Andocken fluchtet und die an der anderen Anschlagstelle durch den äußeren Teildeckel verschlossen ist, und daß die Behandlungstrommel um eine zu ihrer Mittelachse rechtwinklige Schwenkachse mit Hilfe eines Schwenkaggregates schwenkbar ist.

    [0005] Zum Einfüllen der körnigen Substanz kann die Behandlungstrommel um die zu ihrer Mittelachse rechtwinklige Schwenkachse so weit geschwenkt werden, daß sich der Verschlußdeckel am unteren Ende der Mittelachse befindet. Sodann wird der Substanzbehälter, in dem die körnige Substanz z.B. transportiert und/oder gelagert wurde, geöffnet und mit ihrer Öffnung an der Öffnung des äußeren Teildeckels angedockt. Dabei läßt sich jedes Schütten der körnigen Substanz und damit jede Staubentwicklung vermeiden. Hierauf werden die beiden Teildeckel:3des Verschlußdeckels gegeneinander mit Hilfe des Deckelantriebsaggregates bis zu der Anschlagstelle verdreht, in der die Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel mit der Öffnung zum:Andocken des Substanzbehälters im äußeren Teildeckel fluchtet. Anschließend wird die Behandlungstrommel um die Schwenkachse so weit geschwenkt, bis sich der Verschlußdeckel am oberen Ende der Mittelachse der Behandlungstrommel befindet. Hierbei wird die körnige Substanz aus dem Substanzbehälter ohne Freisetzung von Staub in die Behandlungs- trommel umgefüllt. Dieser Umfüllvorgang kann noch durch Drehen der Behandlungstrommel um ihre Mittelachse unterstützt werden. Sodann werden die beiden Teildeckel des Verschlußdeckels wieder in anderer Richtung gegeneinander um die Mittelachse verdreht, bis an der anderen Anschlagstelle die Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel durch den äußeren Teildeckel verschlossen ist. Hierauf kann die Behandlungstrommel um die Schwenkachse so weit geschwenkt werden, bis die Mittelachse der Behandlungstrommel waagerecht ist. Sodann kann mit dem Behandeln der körnigen Substanz in der Behandlungstrommel durch Drehen dieser Behandlungstrommel um ihre Mittelachse begonnen werden. Auch hierbei wird jegliche Staubfreisetzung vermieden.

    [0006] Zum Wiederumfüllen der in der Behandlungstrommel vorbehandelten körnigen Substanz in den am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels außen angedockten Substanzbehälter wird die Behandlungstrommel wieder um die zu ihrer Mittelachse rechtwinklige Schwenkachse so weit geschwenkt, bis sich der Verschlußdeckel am unteren Ende der Mittelachse befindet. Hierauf wird die Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel des Verschlußdeckels, wie schon beschrieben, freigegeben, so daß die vorbehandelte körnige Substanz aus der Behandlungstrommel in den Substanzbehälter gelangen kann. Zur Unterstützung dieses Umschüttvorganges kann auch jetzt die Behandlungstrommel um ihre Mittelachse gedreht werden.

    [0007] Nach dem entsprechenden Verschließen der Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel des Verschlußdeckels kann der Substanzbehälter mit der körnigen Substanz vom äußeren Teildeckel abgedockt und verschlossen werden.

    [0008] Von Vorteil ist es, wenn die aus dem am äußeren Teildeckel angedockten Substanzbehälter durch den Verschlußdeckel hindurch in die Behandlungstrommel eingefüllte körnige Substanz unter Drehen der Behandlungstrommel um ihre Mittelachse vorbehandelt, anschließend durch den Verschlußdeckel hindurch in den am äußeren Teildeckel angedockten Substanzbehälter umgefüllt und dort anschließend unter Drehen der Behandlungstrommel samt angedocktem Substanzbehälter um die Mittelachse der Behandlungstrommel nachbehandelt wird. Dieses Nachbehandeln kann bei waagerecht gestellter Mittelachse der Behandlungstrommel erfolgen und z.B. ein Aufbaugranulieren der im Substanzbehälter befindlichen körnigen Substanz sein. Auch dieses Nachbehandeln erfolgt ohne Freisetzung von Staub. Nach dem Nachbehandeln der körnigen Sub- stanz kann der Substanzbehälter mit der nachbehandelten körnigen Substanz ebenfalls ohne Staubfreisetzung, wie oben schon beschrieben, vom äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels abgedockt und verschlossen werden.

    [0009] Am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels der Behandlungstrommel können nacheinander mehrere Substanzbehälter außen angedockt und in die Behandlungstrommel entleert werden, die verschiedenartige körnige Substanzen enthalten, welche in der Behandlungstrommel vermischt werden. Es ist aber auch möglich, am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels mehr als eine Andocköffnung und am inneren Teildeckel eine entsprechende Anzahl Durchgangsöffnungen vorzusehen, so daß am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels außen mehrere Substanzbehälter mit in die Behandlungstrommel einzufüllender körniger Substanz zugleich angedockt werden können. Auch eine Nachbehandlung der in der Behandlungstrommel vorbehandelten körnigen Substanzen kann in diesen am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels außen angedockten Substanzbehältern durch Drehen der Behandlungstrommel um ihre Mittelachse gleichzeitig erfolgen.

    [0010] Die Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz kann in verhältnismäßig kompakter Bauweise ausgeführt werden und eignet sich daher auch ganz besonders zum Einsatz auf engem Raum, z.B. in Handschuhkästen, wie sie beispielsweise in der Plutoniumtechnologie erforderlich sind.

    [0011] Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert:

    Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.

    Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1.

    Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1.

    Fig. 4 - 7 zeigen eine Freilaufkupplung in der Vorrichtung nach den Fig. 1 - 3 und in verschiedenen Ansichten ein Einzelteil dieser Freilaufkupplung, Fig. 4 ist ein Längsschnitt entsprechend der strichpunktierten Linie IV-IV in Fig. 2.


    Die Fig.

    8 und 9 zeigen schematisch die Vorrichtung nach den Fig. 1 - 3 in verschiedenen Be= triebszuständen.



    [0012] Die Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3 weist eine hohlzylinderförmige Behandlungstrommel 2 mit einer Mittelachse 3 auf. Die Behandlungstrommel 2 hat einen Boden 4 und einen Verschlußdeckel mit einem äußeren Teildeckel 5 und einen inneren Teildeckel 6. Beide Teildeckel 5 und 6 sind koaxial zur Behandlungstrommel 2 angeordnet. Sie sind um die Mittelachse 3 gegeneinander verdrehbar. Vorteilhafterweise ist der innere Teildeckel 6 mit Hilfe von Schrauben 7 starr und dicht mit der Behandlungstrommel 2 verbunden.

    [0013] Der Boden 4 der Behandlungstrommel 2 ist im Zentrum über ein Kugellager 8 an dem einen Schenkel 9a eines Winkelteiles 9 gehaltert, dessen anderer Schenkel 9b an einem Stativ 10 um eine Schwenkachse 11 schwenkbar gehaltert ist. Der am Stativ 10 gehalterte Schenkel 9b des Winkelteiles 9 trägt zwei Stützwalzen 12, deren Längsachsen zur Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2 parallel sind, zwischen denen sich die Behandlungstrommel 2 befindet und auf deren Mantelflächen die Behandlungstrommel 2 mit ihrer äußeren Mantelfläche aufliegt. Ferner ist am Winkelteil 9 ein Antriebsmotor 13 als der Behandlungstrommel 2 zugeordnetes Antriebsaggregat angeordnet mit einem Treibriemen 14, der an der Mantelfläche des äußeren Teildeckels 5 des Verschlußdeckels der Behandlungstrommel 2 angreift. Diesem Treibriemen 14 ist noch ein am Winkelteil 9 sitzendes Spannelement 15 zugeordnet. Schließlich sitzt am Winkelteil 9 gegenüber dem Mantel der Behandlungstrommel 2 ein Elektromagnet 16 als Bremsaggregat für die Behandlungstrommel 2.

    [0014] Seitlich ist am Schenkel 9b des Winkelteiles 9, welcher am Stativ 10 schwenkbar um die Schwenkachse 11 gehaltert ist, koaxial zu dieser Schwenkachse 11 ein Zahnrad 17 befestigt, dem drei weitere Zahnräder 18, 19 und 20 vorgeschaltet sind, die am Stativ 10 gelagert sind und die zu einem Schwenkaggregat 21 gehören, das von einem mit dem Zahnrad 20 gekoppelten Elektromotor 21a mit einstellbarer Endlagenabschaltung angetrieben wird. Dadurch ist dieses Schwenkaggregat 21 selbsthemmend.

    [0015] Der innere Deckelteil 6 hat auf seiner Außenseite im Zentrum einen hohlzylinderförmigen Bund 30, auf dem der äußere Teildeckel 5 mit einer zentralen durchgehenden Bohrung 31 gelagert ist. In diese Bohrung 31 greift von der Außenseite des äußeren Teildeckels 5 her ein zylinderförmiges Kupplungsteil 32 einer Freilaufkupplung, das mit achsparallelen Schrauben 33 am zylinderförmigen Bund 30 befestigt und auf dem der äußere Teildeckel 5 ebenfalls gelagert ist. Am Außenende des zylinderförmigen Kupplungsteiles 32 befindet sich ein ringförmiger Flansch 32a. Auf der flachen inneren Stirnseite dieses Flansches 32a sind gleich große Winkelabstände überspannende Ausfräsungen 32b vorgesehen, die voneinander gleichen Winkelabstand haben und die an ihren Enden jeweils über schiefe Ebenen 32c in die innere Stirnseite des Flansches 32a übergehen. Als weiteres Kupplungsteil der Freilaufkupplung ist auf der Außenseite des Teildeckels 5 koaxial zur zentralen Bohrung 31 ein Druckring 34 gemeinsam mit einem ringförmigen, ebenfalls koaxialen Kugelkäfig 35 mit Hilfe von axial gerichteten Schrauben 36 verschraubt. Der Kugelkäfig 35 befindet sich zwischen dem Druckring 34 und dem Flansch 32a. In jeder der Ausfräsungen 32b des Flansches 32a befindet sich eine Stahlkugel 37, die im Kugelkäfig 35 positioniert ist.

    [0016] Im äußeren Teildeckel 5 sind vier kreisrunde Öffnungen 40 zum Andocken je eines Substanzbehälters 41 vorgesehen. Diese Öffnungen 40 haben bezüglich der Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2 voneinander gleichen Winkelabstand. Vier jeweils einer Öffnung 40 im äußeren Teildeckel 5 zugeordnete Durchgangsöffnungen 42 sind im inneren Teildeckel 6 angeordnet. Auch diese Durchgangsöffnungen 42 haben bezüglich der Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2 voneinander gleichen Winkelabstand.

    [0017] In der Behandlungstrommel 2 befindet sich eine Schüttung 43 loser Mahlkörper. Diese Mahlkörper können Stahlkugeln sein. Es ist günstig, wenn in jeder der Öffnungen 40 des äußeren Teildeckels 5 ein Sieb 44 angebracht ist, dessen Maschenweite so gewählt ist, daß die Mahlkörper der Schüttung 43 in der Behandlungstrommel 2 diese Siebe 44 nicht passieren und daher nicht durch die Öffnungen 42 und 40 aus der Behandlungstrommel 2 herausgelangen können.

    [0018] Es ist günstig, wenn im Boden 4 der Behandlungstrommel 2 an der Durchstoßstelle der Mittelachse 3 eine nicht dargestellte Zufuhröffnung für eine Additivsubstanz vorgesehen ist, durch die beispielsweise auch während der Umdrehung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3 ein Mahlhilfsmittel in die Behandlungstrommel 2 eingeleitet werden kann.

    [0019] Zum Andocken von beispielsweise U02- und Pu02-Pulver enthaltenden Substanzbehältern 41 in den vier Öffnungen 40 des äußeren Teildeckels 5 wird die Behandlungstrommel 2 in die in Fig. 8 gestrichelt dargestellte Position um die Schwenkachse 11 geschwenkt, in der sich der Teildeckel 5 am unteren Ende der Drehachse 3 befindet. Sodann werden die geöffneten Substanzbehälter 41 in den Öffnungen 40 des äußeren Teildeckels 5 angedockt. Hierauf wird die Behandlungstrommel 2 um die Schwenkachse 11 geschwenkt, bis sich der äußere Teildeckel 5 mit den dort angedockten Substanzbehältern 41 am oberen Ende der Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2 befinden. Zugleich wird die Behandlungstrommel 2 mit Hilfe des das Antriebsaggregat der Behandlungstrommel 2 darstellenden Antriebsmotors 13 in Umdrehung um die Mittelachse 3 versetzt. Hierbei ist es günstig, wenn das Antriebsaggregat, also der Elektromotor 13, für die Behandlungstrommel 2 zusammen mit der Behandlungstrommel 2 um deren Schwenkachse 11 schwenkbar angeordnet ist, da dann ein einfacher Keilriemen 14 zur Momentübertragung vom Antriebsaggregat auf den äußeren Teildeckel 5 genügt.

    [0020] Die Drehrichtung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3 wird hierbei so gewählt, daß die Kugeln 37 der Freilaufkupplung zwischen den beiden Teildeckeln 5 und 6 vom äußeren Teildeckel 5 gegen diejenigen, einen Anschlag darstellenden schiefen Ebenen 32c der Ausfräsungen 32 b vom äußeren Teildeckel 5 gepreßt werden, an denen die Andocköffnungen 40 im äußeren Teildeckel 5 jeweils mit einer der Durchgangsöffnungen 42 im inneren Teildeckel 6 fluchten. Das in den Substanzbehältern 41 als körnige Substanz befindliche Oxidpulver kann also durch den aus den beiden Teildeckeln 5 und 6 gebildeten Verschlußdeckel hindurch in das Innere der Behandlungstrommel 2 gelangen.

    [0021] Nach dem Umfüllen des Oxidpulvers aus den Substanzbehältern 41 in die Behandlungstrommel 2 wird die Drehrichtung des Elektromotors 13 und damit auch die Drehrichtung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3 umgekehrt. Hierbei dreht sich der äußere Teildeckel 5 bezüglich dem inneren Teildeckel 6 um die Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2, bis die Stahlkugeln 37 der Freilaufkupplung zwischen den beiden Teildeckeln 5 und 6 gegen die den zweiten Anschlag darstellenden schiefen Ebenen 32c an den anderen Enden der Ausfräsungen 32b an der inneren Stirnseite des Flansches 32a gepreßt werden. Dort sind die Andocköffnungen 40 bzw. die Durchgangsöffnungen 42 jeweils durch den inneren Teildeckel 6 bzw. den äußeren Teildeckel 5 verschlossen. Ferner werden beide Teildeckel unter Ausbildung eines staubdichten Verschlusses durch die Stahlkugeln 37 der Freilaufkupplung gegeneinander gepreßt.

    [0022] Das durch den Antriebsmotor 13 gebildete Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel 2 in der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ist also zugleich auch das Deckelantriebsaggregat für den durch die Teildeckel 5 und 6 gebildeten Verschlußdeckel, das an dem- =jenigen der beiden Teildeckel, nämlich am äußeren Teildeckel 5, des Verschlußdeckels angreift, der relativ zur Behandlungstrommel 2 drehbar ist.

    [0023] Es ist günstig, wenn beim Umschalten der Drehrichtung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3 die Behandlungstrommel 2 durch ein Bremsaggregat gebremst -wird, welches durch einen Bremsbacken 16a mit zugeordnetem Elektromagneten 16 gebildet ist. Nach dem Einschalten des Elektromagneten 16 erhöht der Bremsbacken 16a das Trägheitsmoment der Behandlungstrommel 2 derart, daß der äußere Teildeckel 5 ohne Schwierigkeit zum anderen Anschlag bezüglich dem inneren Teildeckel 6 gedreht werden kann, an dem die Andocköffnungen 40 und die Durchgangsöffnungen 42 verschlossen sind. Nach dem Verschließen dieser Öffnungen kann der Elektromagnet 16 wieder abgeschaltet werden.

    [0024] Sobald der Verschlußdeckel der Behandlungstrommel 2 verschlossen ist, wird dieseBehandlungstrommel 2 um die Schwenkachse 11 in die Arbeitspotion geschwenkt, in der die Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2 waagerecht ist und in der die Behandlungstrommel 2 mit Hilfe des Antriebsmotors 13 und des Treibriemens 14 über den äußeren Teildeckel 5 so angetrieben wird, daß die zwischen den Teildeckeln 5 und 6 befindliche Freilaufkupplung die Andocköffnungen 40 im äußeren Teildeckel 5 und die Durchgangsöffnungen 42 im inneren Teildeckel 6 staubdicht verschlossen hält. Das in die Behandlungstrommel 2 eingefüllte Oxidpulver wird dort in der in Fig. 9 dargestellten Arbeitsposition der Behandlungstrommel 2 einer aus Mahlen bestehenden Vorbehandlung unterworfen. Nach Beendigung dieser aus Mahlen bestehenden Vorbehandlung wird die Behandlungstrommel 2 wieder in die in Fig. 8 gestrichelt dargestellte Andock- bzw. Entleerposition um die Schwenkachse 11 geschwenkt. Sodann wird die Umdrehungsrichtung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3 umgekehrt, so daß jede der Andocköffnungen 40 im äußeren Teildeckel 5 mit der entsprechenden Durchgangsöffnung 42 im Teildeckel 6 zum Fluchten gebracht wird. Auch hierbei kann wieder zur Unterstützung das Trägheitsmoment der Behandlungstrommel 3 mit Hilfe des als Bremsaggregat wirksamen Elektromagneten 16 vorübergehend erhöht werden. Durch die Öffnungen 40 und 42 gelangt nun das durch Mahlen in der Behandlungstrommel 2 vorbehandelte Oxidpulver in die außen am Außendeckel 5 angedockten Substanzbehälter 41.

    [0025] Von Vorteil ist es hierbei, wenn sich die Öffnungen 40 zum Andocken der Substanzbehälter 41 am äußeren Teildeckel 5 und die Durchgangsöffnungen 42 am inneren Teildeckel 6 am Außenrand des Verschlußdeckels befinden, wodurch ein restloses Ausleeren des in die Substanzbehälter 41 umzufüllenden Oxidpulvers aus der Behandlungstrommel 2 gewährleistet ist.

    [0026] Nach dem Umfüllen des Oxidpulvers in die Substanzbehälter 41 in der in Fig. 5 dargestellten Andock- bzw. Entleerposition der Behandlungstrommel 2 kann die DrEh- richtung des Elektromotors 13 und damit die Drehrichtung des Teildeckels 5 und der Behandlungstrommel 2 um die Mittelachse 3 wieder umgekehrt und damit der die Teildeckel 5 und 6 aufweisende Verschlußdeckel der Behandlungstrommel 2 wieder geschlossen werden. Nach Rückschwenken der Behandlungstrommel 2 samt Antriebsmotor 13 in die Arbeitsposition entsprechend Fig. 9, in der die Mittelachse 3 waagerecht ist, kann durch Fortsetzen der Umdrehung der Behandlungstrommel 2 um die Mittelachse 3 bei geschlossenem Verschlußdeckel eine Nachbehandlung des Oxidpulvers in den sich mit umdrehenden Substanzbehältern 41 durchgeführt werden. Diese Nachbehandlung kann beispielsweise ein Aufbaugranulieren des Oxidpulvers sein. Nach Beendigung dieser Nachbehandlung wird die Behandlungstrommel 2 wieder in die in Fig. 8 gestrichelt dargestellte Andock- bzw. Entleerposition geschwenkt, in der die mit dem Oxidpulver gefüllten Substanzbehälter 41 vom äußeren Teildeckel 5 ohne Staubaufwirbelung abgedockt und verschlossen werden können.

    [0027] Um- und Rückfüllen des Oxidpulvers aus den Substanzbehältern 41 in die Behandlungstrommel 2 und aus der Behandlungstrommel 2 in die Substanzbehälter 41 und entsprechendes Behandeln des Oxidpulvers sowohl in der Behandlungstrommel 2 als auch in den Substänzbehältern 41 durch Umdrehen der Behandlungstrommel 2 samt der am äußeren Teildeckel 5 angedockten Substanzbehälter 41 kann auch mehrfach mit demselben Oxidpulver durchgeführt werden. Insbesondere wenn dieses Wechselspiel über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen soll, ist es günstig, wenn dem Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel 2, dem Deckelantriebsaggregat, das im dargestellten Ausführungsbeispiel indentisch ist mit dem Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel, und dem Schwenkaggregat ein Steuerautomat zugeordnet ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz, insbesondere von Kernreaktorbrennstoff in Pulverform, mit einer Behandlungstrommel, die um eine Mittelachse drehbar gelagert und mittels eines zugeordneten Antriebsaggregates um diese Mittelachse antreibbar ist und die an einem Ende einen Verschlußdeckel aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß der Verschlußdeckel zwei in Richtung der Mittelachse (3) der Behandlungstrommel (2) nebeneinander befindliche Teildeckel (5) und (6) aufweist, die mit Hilfe eines Deckelantriebsaggregates gegeneinander um die Mittelachse (3) zwischen zwei Anschlagstellen verdrehbar sind und von denen der äußere Teildeckel (5) eine Öffnung (40) zum Andocken eines Substanzbehälters (41) und der innere Teildeckel (6) eine Durchgangsöffnung (42) aufweist, die an einer der beiden Anschlagstellen mit der Öffnung (40) zum Andocken fluchtet und die an der anderen Anschlagstelle durch den äußeren Teildeckel (5) verschlossen ist, und daß die Behandlungstrommel (2) um eine zu ihrer Mittelachse (3) rechtwinklige Schwenkächse (11) mit Hilfe eines Schwenkaggregates (21) schwenkbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer (6) der beiden Teildeckel (5) und (6) des Verschlußdeckels mit der Behandlungstmmmel (2) starr verbunden ist, während der andere Teildeckel (5) um die Mittelachse (3) der Behandlungstrommel (2) relativ zu dieser drehbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Teildeckel (6) des Verschlußdeckels mit der Behandlungstrommel (2) starr verbunden ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkaggregat (21) selbsthemmend ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel (2) zusammen mit der Behandlungstrommel (2) um deren Schwenkachse (11) schwenkbar angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat (13) für die Behandlungstrommel (2) zugleich das Deckelantriebsaggregat ist und an demjenigen (5) der beiden Teildeckel (5) und (6) des Verschlußdeckels angreift, der relativ zur Behandlungstrommel (2) drehbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bremsaggregat (16) für die Behandlungstrommel (2) vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat (13) unmittelbar an der Behandlungstrommel (2) angreift und daß ein Bremsaggregat für denjenigen der beiden Teildeckel des Verschlußdeckels vorgesehen ist, der relativ zur Behandlungstrommel drehbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Behandlungstrommel eine Schüttung loser Mahlkörper, vorzugsweise Mahlkugeln (43), befindet.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Öffnung (40) des äußeren Teildeckels (5) zum Andocken des Substanzbehälters (41) ein Sieb (44) befindet.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Öffnung (40) zum Andocken des Substanzbehälters (41) am äußeren Teildeckel (5) und die Durchga söffnung (42) im inneren Teildeckel (5) am Außenrand des Verschlußdeckels befinden.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem äußeren und dem inneren Teildeckel (5) und (6) des Verschlußdeckels eine Freilaufkupplung angeordnet ist, die an den beiden Anschlagstellen die beiden Teildeckel (5) und (6) in Richtung der Mittelachse (37) der Behandlungstrommel (2) gegeneinander preßt.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (4) der Behandlungstrommel (2) an der Durchstoßstelle der Mittelachse (3) eine Zufuhröffnung für eine Additivsubstanz vorgesehen ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Antriebsaggregat (13) für die Behandlungstrommel (2), dem Deckelantriebsaggregat und dem Schwenkaggregat (21) ein Steuerautomat zugeordnet ist.
     
    15. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem am äußeren Teildeckel (5) angedockten Substanzbehälter (41) durch den Verschlußdeckel hindurch in die Behandlungstrommel (2) eingefüllte körnige Substanz unter Drehen der Behandlungstrommel (2) um ihre Mittelachse (3) vorbehandelt, anschließend durch den Verschlußdeckel hindurch in den am äußeren Teildeckel (5) angedockten Substanzbehälter (41) umgefüllt und dort unter Drehen der Behandlungstrommel (2) samt angedocktem Substanzbehälter (41) um die Mittelachse (3) der Behandlungstrommel (2) nachbehandelt wird.
     




    Zeichnung