[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz, insbesondere
von Kernreaktorbrennstoff in Pulverform, mit einer Behandlungstrommel, die um eine
Mittelachse drehbar gelagert und mittels eines zugeordneten Antriebsaggregates um
diese Mittelachse antreibbar ist und die an einem Ende einen Verschlußdeckel aufweist,
und ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung.
[0002] Eine derartige, als Kugelmühle ausgebildete Vorrichtung ist bereits im Handel. Die
Behandlungstrommel, die mit Mahlkugeln gefüllt sein kann, ist an ihrem einen Ende
mit einem einteiligen Verschlußdeckel verschlossen, der mit Hilfe einer Schraube von
außen in die an diesem Ende befindliche Einfüllöffnung der Behandlungstrommel gepreßt
ist. Die Schraube ist in einer Gewindebohrung geführt, die sich in einem quer über
der Öffnung mit einem Deckel angeordneten Steg befindet, der an beiden Enden durch
einen außen an der Mantelfläche der Behandlungstrommel festgespannten Ring gehaltert
ist. Die Behandlungstrommel ist lose mit ihrer äußeren Mantelfläche und mit waagerechter
Mittelachse zwischen zwei zylindrischen Walzen auf den Mantelflächen dieser bei den
Walzen gelagert, die nebeneinander mit waagerechten und zueinander parallelen Längsachsen
angeordnet sind. Eine dieser Walzen wird um ihre Längsachse mit Hilfe eines Elektromotors
angetrieben und stellt so das der Behandlungstrommel zugeordnete Antriebsaggregat
dar, mit dem die Behandlungstrommel um ihre Mittelachse antreibbar ist und gedreht
wird.
[0003] Die zu behandelnde körnige Substanz ist manuell in die geöffnete, mit vertikaler
Mittelachse angeordnete Behandlungstrommel einzufüllen und nach dem Behandeln in der
Behandlungstrommel wieder aus dieser herauszuschütten. Hierbei ergibt sich zwangsläufig
eine erhebliche Staubbildung, die insbesondere im Falle von toxischer oder radioaktiver
(z.B. plutoniumhaltiger) körniger Substanz zu einer Gefährdung des Bedienungspersonals
führen kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und
ein möglichst staubfreies Befüllen und Entleeren der Vorrichtung zum Behandeln einer
körnigen Substanz zu ermöglichen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußdeckel zwei in Richtung der Mittelachse der
Behandlungstrommel nebeneinander befindliche Teildeckel aufweist, die mit Hilfe eines
Deckelantriebsaggregates gegeneinander um die Mittelachse zwischen zwei Anschlagstellen
verdrehbar sind und von denen der äußere Teildeckel eine Öffnung zum Andocken eines
Substanzbehälters und der innere Teildeckel eine Durchgangsöffnung aufweist, die an
einer der beiden Anschlagstellen mit der Öffnung zum Andocken fluchtet und die an
der anderen Anschlagstelle durch den äußeren Teildeckel verschlossen ist, und daß
die Behandlungstrommel um eine zu ihrer Mittelachse rechtwinklige Schwenkachse mit
Hilfe eines Schwenkaggregates schwenkbar ist.
[0005] Zum Einfüllen der körnigen Substanz kann die Behandlungstrommel um die zu ihrer Mittelachse
rechtwinklige Schwenkachse so weit geschwenkt werden, daß sich der Verschlußdeckel
am unteren Ende der Mittelachse befindet. Sodann wird der Substanzbehälter, in dem
die körnige Substanz z.B. transportiert und/oder gelagert wurde, geöffnet und mit
ihrer Öffnung an der Öffnung des äußeren Teildeckels angedockt. Dabei läßt sich jedes
Schütten der körnigen Substanz und damit jede Staubentwicklung vermeiden. Hierauf
werden die beiden
Teildeckel:3des Verschlußdeckels gegeneinander mit Hilfe des Deckelantriebsaggregates
bis zu der Anschlagstelle verdreht, in der die Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel
mit der Öffnung zum:Andocken des Substanzbehälters im äußeren Teildeckel fluchtet.
Anschließend wird die Behandlungstrommel um die Schwenkachse so weit geschwenkt, bis
sich der Verschlußdeckel am oberen Ende der Mittelachse der Behandlungstrommel befindet.
Hierbei wird die körnige Substanz aus dem Substanzbehälter ohne Freisetzung von Staub
in die Behandlungs
- trommel umgefüllt. Dieser Umfüllvorgang kann noch durch Drehen der Behandlungstrommel
um ihre Mittelachse unterstützt werden. Sodann werden die beiden Teildeckel des Verschlußdeckels
wieder in anderer Richtung gegeneinander um die Mittelachse verdreht, bis an der anderen
Anschlagstelle die Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel durch den äußeren Teildeckel
verschlossen ist. Hierauf kann die Behandlungstrommel um die Schwenkachse so weit
geschwenkt werden, bis die Mittelachse der Behandlungstrommel waagerecht ist. Sodann
kann mit dem Behandeln der körnigen Substanz in der Behandlungstrommel durch Drehen
dieser Behandlungstrommel um ihre Mittelachse begonnen werden. Auch hierbei wird jegliche
Staubfreisetzung vermieden.
[0006] Zum Wiederumfüllen der in der Behandlungstrommel vorbehandelten körnigen Substanz
in den am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels außen angedockten Substanzbehälter
wird die Behandlungstrommel wieder um die zu ihrer Mittelachse rechtwinklige Schwenkachse
so weit geschwenkt, bis sich der Verschlußdeckel am unteren Ende der Mittelachse befindet.
Hierauf wird die Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel des Verschlußdeckels, wie
schon beschrieben, freigegeben, so daß die vorbehandelte körnige Substanz aus der
Behandlungstrommel in den Substanzbehälter gelangen kann. Zur Unterstützung dieses
Umschüttvorganges kann auch jetzt die Behandlungstrommel um ihre Mittelachse gedreht
werden.
[0007] Nach dem entsprechenden Verschließen der Durchgangsöffnung im inneren Teildeckel
des Verschlußdeckels kann der Substanzbehälter mit der körnigen Substanz vom äußeren
Teildeckel abgedockt und verschlossen werden.
[0008] Von Vorteil ist es, wenn die aus dem am äußeren Teildeckel angedockten Substanzbehälter
durch den Verschlußdeckel hindurch in die Behandlungstrommel eingefüllte körnige Substanz
unter Drehen der Behandlungstrommel um ihre Mittelachse vorbehandelt, anschließend
durch den Verschlußdeckel hindurch in den am äußeren Teildeckel angedockten Substanzbehälter
umgefüllt und dort anschließend unter Drehen der Behandlungstrommel samt angedocktem
Substanzbehälter um die Mittelachse der Behandlungstrommel nachbehandelt wird. Dieses
Nachbehandeln kann bei waagerecht gestellter Mittelachse der Behandlungstrommel erfolgen
und z.B. ein Aufbaugranulieren der im Substanzbehälter befindlichen körnigen Substanz
sein. Auch dieses Nachbehandeln erfolgt ohne Freisetzung von Staub. Nach dem Nachbehandeln
der körnigen Sub-
st
anz kann der Substanzbehälter mit der nachbehandelten körnigen Substanz ebenfalls ohne
Staubfreisetzung, wie oben schon beschrieben, vom äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels
abgedockt und verschlossen werden.
[0009] Am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels der Behandlungstrommel können nacheinander
mehrere Substanzbehälter außen angedockt und in die Behandlungstrommel entleert werden,
die verschiedenartige körnige Substanzen enthalten, welche in der Behandlungstrommel
vermischt werden. Es ist aber auch möglich, am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels
mehr als eine Andocköffnung und am inneren Teildeckel eine entsprechende Anzahl Durchgangsöffnungen
vorzusehen, so daß am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels außen mehrere Substanzbehälter
mit in die Behandlungstrommel einzufüllender körniger Substanz zugleich angedockt
werden können. Auch eine Nachbehandlung der in der Behandlungstrommel vorbehandelten
körnigen Substanzen kann in diesen am äußeren Teildeckel des Verschlußdeckels außen
angedockten Substanzbehältern durch Drehen der Behandlungstrommel um ihre Mittelachse
gleichzeitig erfolgen.
[0010] Die Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz kann in verhältnismäßig kompakter
Bauweise ausgeführt werden und eignet sich daher auch ganz besonders zum Einsatz auf
engem Raum, z.B. in Handschuhkästen, wie sie beispielsweise in der Plutoniumtechnologie
erforderlich sind.
[0011] Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 4 - 7 zeigen eine Freilaufkupplung in der Vorrichtung nach den Fig. 1 - 3 und
in verschiedenen Ansichten ein Einzelteil dieser Freilaufkupplung, Fig. 4 ist ein
Längsschnitt entsprechend der strichpunktierten Linie IV-IV in Fig. 2.
Die Fig.
8 und 9 zeigen schematisch die Vorrichtung nach den Fig. 1 - 3 in verschiedenen Be=
triebszuständen.
[0012] Die Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3 weist eine hohlzylinderförmige Behandlungstrommel
2 mit einer Mittelachse 3 auf. Die Behandlungstrommel 2 hat einen Boden 4 und einen
Verschlußdeckel mit einem äußeren Teildeckel 5 und einen inneren Teildeckel 6. Beide
Teildeckel 5 und 6 sind koaxial zur Behandlungstrommel 2 angeordnet. Sie sind um die
Mittelachse 3 gegeneinander verdrehbar. Vorteilhafterweise ist der innere Teildeckel
6 mit Hilfe von Schrauben 7 starr und dicht mit der Behandlungstrommel 2 verbunden.
[0013] Der Boden 4 der Behandlungstrommel 2 ist im Zentrum über ein Kugellager 8 an dem
einen Schenkel 9a eines Winkelteiles 9 gehaltert, dessen anderer Schenkel 9b an einem
Stativ 10 um eine Schwenkachse 11 schwenkbar gehaltert ist. Der am Stativ 10 gehalterte
Schenkel 9b des Winkelteiles 9 trägt zwei Stützwalzen 12, deren Längsachsen zur Mittelachse
3 der Behandlungstrommel 2 parallel sind, zwischen denen sich die Behandlungstrommel
2 befindet und auf deren Mantelflächen die Behandlungstrommel 2 mit ihrer äußeren
Mantelfläche aufliegt. Ferner ist am Winkelteil 9 ein Antriebsmotor 13 als der Behandlungstrommel
2 zugeordnetes Antriebsaggregat angeordnet mit einem Treibriemen 14, der an der Mantelfläche
des äußeren Teildeckels 5 des Verschlußdeckels der Behandlungstrommel 2 angreift.
Diesem Treibriemen 14 ist noch ein am Winkelteil 9 sitzendes Spannelement 15 zugeordnet.
Schließlich sitzt am Winkelteil 9 gegenüber dem Mantel der Behandlungstrommel 2 ein
Elektromagnet 16 als Bremsaggregat für die Behandlungstrommel 2.
[0014] Seitlich ist am Schenkel 9b des Winkelteiles 9, welcher am Stativ 10 schwenkbar um
die Schwenkachse 11 gehaltert ist, koaxial zu dieser Schwenkachse 11 ein Zahnrad 17
befestigt, dem drei weitere Zahnräder 18, 19 und 20 vorgeschaltet sind, die am Stativ
10 gelagert sind und die zu einem Schwenkaggregat 21 gehören, das von einem mit dem
Zahnrad 20 gekoppelten Elektromotor 21a mit einstellbarer Endlagenabschaltung angetrieben
wird. Dadurch ist dieses Schwenkaggregat 21 selbsthemmend.
[0015] Der innere Deckelteil 6 hat auf seiner Außenseite im Zentrum einen hohlzylinderförmigen
Bund 30, auf dem der äußere Teildeckel 5 mit einer zentralen durchgehenden Bohrung
31 gelagert ist. In diese Bohrung 31 greift von der Außenseite des äußeren Teildeckels
5 her ein zylinderförmiges Kupplungsteil 32 einer Freilaufkupplung, das mit achsparallelen
Schrauben 33 am zylinderförmigen Bund 30 befestigt und auf dem der äußere Teildeckel
5 ebenfalls gelagert ist. Am Außenende des zylinderförmigen Kupplungsteiles 32 befindet
sich ein ringförmiger Flansch 32a. Auf der flachen inneren Stirnseite dieses Flansches
32a sind gleich große Winkelabstände überspannende Ausfräsungen 32b vorgesehen, die
voneinander gleichen Winkelabstand haben und die an ihren Enden jeweils über schiefe
Ebenen 32c in die innere Stirnseite des Flansches 32a übergehen. Als weiteres Kupplungsteil
der Freilaufkupplung ist auf der Außenseite des Teildeckels 5 koaxial zur zentralen
Bohrung 31 ein Druckring 34 gemeinsam mit einem ringförmigen, ebenfalls koaxialen
Kugelkäfig 35 mit Hilfe von axial gerichteten Schrauben 36 verschraubt. Der Kugelkäfig
35 befindet sich zwischen dem Druckring 34 und dem Flansch 32a. In jeder der Ausfräsungen
32b des Flansches 32a befindet sich eine Stahlkugel 37, die im Kugelkäfig 35 positioniert
ist.
[0016] Im äußeren Teildeckel 5 sind vier kreisrunde Öffnungen 40 zum Andocken je eines Substanzbehälters
41 vorgesehen. Diese Öffnungen 40 haben bezüglich der Mittelachse 3 der Behandlungstrommel
2 voneinander gleichen Winkelabstand. Vier jeweils einer Öffnung 40 im äußeren Teildeckel
5 zugeordnete Durchgangsöffnungen 42 sind im inneren Teildeckel 6 angeordnet. Auch
diese Durchgangsöffnungen 42 haben bezüglich der Mittelachse 3 der Behandlungstrommel
2 voneinander gleichen Winkelabstand.
[0017] In der Behandlungstrommel 2 befindet sich eine Schüttung 43 loser Mahlkörper. Diese
Mahlkörper können Stahlkugeln sein. Es ist günstig, wenn in jeder der Öffnungen 40
des äußeren Teildeckels 5 ein Sieb 44 angebracht ist, dessen Maschenweite so gewählt
ist, daß die Mahlkörper der Schüttung 43 in der Behandlungstrommel 2 diese Siebe 44
nicht passieren und daher nicht durch die Öffnungen 42 und 40 aus der Behandlungstrommel
2 herausgelangen können.
[0018] Es ist günstig, wenn im Boden 4 der Behandlungstrommel 2 an der Durchstoßstelle der
Mittelachse 3 eine nicht dargestellte Zufuhröffnung für eine Additivsubstanz vorgesehen
ist, durch die beispielsweise auch während der Umdrehung der Behandlungstrommel 2
um ihre Mittelachse 3 ein Mahlhilfsmittel in die Behandlungstrommel 2 eingeleitet
werden kann.
[0019] Zum Andocken von beispielsweise U0
2- und Pu0
2-Pulver enthaltenden Substanzbehältern 41 in den vier Öffnungen 40 des äußeren Teildeckels
5 wird die Behandlungstrommel 2 in die in Fig. 8 gestrichelt dargestellte Position
um die Schwenkachse 11 geschwenkt, in der sich der Teildeckel 5 am unteren Ende der
Drehachse 3 befindet. Sodann werden die geöffneten Substanzbehälter 41 in den Öffnungen
40 des äußeren Teildeckels 5 angedockt. Hierauf wird die Behandlungstrommel 2 um die
Schwenkachse 11 geschwenkt, bis sich der äußere Teildeckel 5 mit den dort angedockten
Substanzbehältern 41 am oberen Ende der Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2 befinden.
Zugleich wird die Behandlungstrommel 2 mit Hilfe des das Antriebsaggregat der Behandlungstrommel
2 darstellenden Antriebsmotors 13 in Umdrehung um die Mittelachse 3 versetzt. Hierbei
ist es günstig, wenn das Antriebsaggregat, also der Elektromotor 13, für die Behandlungstrommel
2 zusammen mit der Behandlungstrommel 2 um deren Schwenkachse 11 schwenkbar angeordnet
ist, da dann ein einfacher Keilriemen 14 zur Momentübertragung vom Antriebsaggregat
auf den äußeren Teildeckel 5 genügt.
[0020] Die Drehrichtung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3 wird hierbei so gewählt,
daß die Kugeln 37 der Freilaufkupplung zwischen den beiden Teildeckeln 5 und 6 vom
äußeren Teildeckel 5 gegen diejenigen, einen Anschlag darstellenden schiefen Ebenen
32c der Ausfräsungen 32 b vom äußeren Teildeckel 5 gepreßt werden, an denen die Andocköffnungen
40 im äußeren Teildeckel 5 jeweils mit einer der Durchgangsöffnungen 42 im inneren
Teildeckel 6 fluchten. Das in den Substanzbehältern 41 als körnige Substanz befindliche
Oxidpulver kann also durch den aus den beiden Teildeckeln 5 und 6 gebildeten Verschlußdeckel
hindurch in das Innere der Behandlungstrommel 2 gelangen.
[0021] Nach dem Umfüllen des Oxidpulvers aus den Substanzbehältern 41 in die Behandlungstrommel
2 wird die Drehrichtung des Elektromotors 13 und damit auch die Drehrichtung der Behandlungstrommel
2 um ihre Mittelachse 3 umgekehrt. Hierbei dreht sich der äußere Teildeckel 5 bezüglich
dem inneren Teildeckel 6 um die Mittelachse 3 der Behandlungstrommel 2, bis die Stahlkugeln
37 der Freilaufkupplung zwischen den beiden Teildeckeln 5 und 6 gegen die den zweiten
Anschlag darstellenden schiefen Ebenen 32c an den anderen Enden der Ausfräsungen 32b
an der inneren Stirnseite des Flansches 32a gepreßt werden. Dort sind die Andocköffnungen
40 bzw. die Durchgangsöffnungen 42 jeweils durch den inneren Teildeckel 6 bzw. den
äußeren Teildeckel 5 verschlossen. Ferner werden beide Teildeckel unter Ausbildung
eines staubdichten Verschlusses durch die Stahlkugeln 37 der Freilaufkupplung gegeneinander
gepreßt.
[0022] Das durch den Antriebsmotor 13 gebildete Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel
2 in der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ist also zugleich auch das Deckelantriebsaggregat
für den durch die Teildeckel 5 und 6 gebildeten Verschlußdeckel, das an dem- =jenigen
der beiden Teildeckel, nämlich am äußeren Teildeckel 5, des Verschlußdeckels angreift,
der relativ zur Behandlungstrommel 2 drehbar ist.
[0023] Es ist günstig, wenn beim Umschalten der Drehrichtung der Behandlungstrommel 2 um
ihre Mittelachse 3 die Behandlungstrommel 2 durch ein Bremsaggregat gebremst -wird,
welches durch einen Bremsbacken 16a mit zugeordnetem Elektromagneten 16 gebildet ist.
Nach dem Einschalten des Elektromagneten 16 erhöht der Bremsbacken 16a das Trägheitsmoment
der Behandlungstrommel 2 derart, daß der äußere Teildeckel 5 ohne Schwierigkeit zum
anderen Anschlag bezüglich dem inneren Teildeckel 6 gedreht werden kann, an dem die
Andocköffnungen 40 und die Durchgangsöffnungen 42 verschlossen sind. Nach dem Verschließen
dieser Öffnungen kann der Elektromagnet 16 wieder abgeschaltet werden.
[0024] Sobald der Verschlußdeckel der Behandlungstrommel 2 verschlossen ist, wird dieseBehandlungstrommel
2 um die Schwenkachse 11 in die Arbeitspotion geschwenkt, in der die Mittelachse 3
der Behandlungstrommel 2 waagerecht ist und in der die Behandlungstrommel 2 mit Hilfe
des Antriebsmotors 13 und des Treibriemens 14 über den äußeren Teildeckel 5 so angetrieben
wird, daß die zwischen den Teildeckeln 5 und 6 befindliche Freilaufkupplung die Andocköffnungen
40 im äußeren Teildeckel 5 und die Durchgangsöffnungen 42 im inneren Teildeckel 6
staubdicht verschlossen hält. Das in die Behandlungstrommel 2 eingefüllte Oxidpulver
wird dort in der in Fig. 9 dargestellten Arbeitsposition der Behandlungstrommel 2
einer aus Mahlen bestehenden Vorbehandlung unterworfen. Nach Beendigung dieser aus
Mahlen bestehenden Vorbehandlung wird die Behandlungstrommel 2 wieder in die in Fig.
8 gestrichelt dargestellte Andock- bzw. Entleerposition um die Schwenkachse 11 geschwenkt.
Sodann wird die Umdrehungsrichtung der Behandlungstrommel 2 um ihre Mittelachse 3
umgekehrt, so daß jede der Andocköffnungen 40 im äußeren Teildeckel 5 mit der entsprechenden
Durchgangsöffnung 42 im Teildeckel 6 zum Fluchten gebracht wird. Auch hierbei kann
wieder zur Unterstützung das Trägheitsmoment der Behandlungstrommel 3 mit Hilfe des
als Bremsaggregat wirksamen Elektromagneten 16 vorübergehend erhöht werden. Durch
die Öffnungen 40 und 42 gelangt nun das durch Mahlen in der Behandlungstrommel 2 vorbehandelte
Oxidpulver in die außen am Außendeckel 5 angedockten Substanzbehälter 41.
[0025] Von Vorteil ist es hierbei, wenn sich die Öffnungen 40 zum Andocken der Substanzbehälter
41 am äußeren Teildeckel 5 und die Durchgangsöffnungen 42 am inneren Teildeckel 6
am Außenrand des Verschlußdeckels befinden, wodurch ein restloses Ausleeren des in
die Substanzbehälter 41 umzufüllenden Oxidpulvers aus der Behandlungstrommel 2 gewährleistet
ist.
[0026] Nach dem Umfüllen des Oxidpulvers in die Substanzbehälter 41 in der in Fig. 5 dargestellten
Andock- bzw. Entleerposition der Behandlungstrommel 2 kann die DrE
h- richtung des Elektromotors 13 und damit die Drehrichtung des Teildeckels 5 und der
Behandlungstrommel 2 um die Mittelachse 3 wieder umgekehrt und damit der die Teildeckel
5 und 6 aufweisende Verschlußdeckel der Behandlungstrommel 2 wieder geschlossen werden.
Nach Rückschwenken der Behandlungstrommel 2 samt Antriebsmotor 13 in die Arbeitsposition
entsprechend Fig. 9, in der die Mittelachse 3 waagerecht ist, kann durch Fortsetzen
der Umdrehung der Behandlungstrommel 2 um die Mittelachse 3 bei geschlossenem Verschlußdeckel
eine Nachbehandlung des Oxidpulvers in den sich mit umdrehenden Substanzbehältern
41 durchgeführt werden. Diese Nachbehandlung kann beispielsweise ein Aufbaugranulieren
des Oxidpulvers sein. Nach Beendigung dieser Nachbehandlung wird die Behandlungstrommel
2 wieder in die in Fig. 8 gestrichelt dargestellte Andock- bzw. Entleerposition geschwenkt,
in der die mit dem Oxidpulver gefüllten Substanzbehälter 41 vom äußeren Teildeckel
5 ohne Staubaufwirbelung abgedockt und verschlossen werden können.
[0027] Um- und Rückfüllen des Oxidpulvers aus den Substanzbehältern 41 in die Behandlungstrommel
2 und aus der Behandlungstrommel 2 in die Substanzbehälter 41 und entsprechendes Behandeln
des Oxidpulvers sowohl in der Behandlungstrommel 2 als auch in den Substänzbehältern
41 durch Umdrehen der Behandlungstrommel 2 samt der am äußeren Teildeckel 5 angedockten
Substanzbehälter 41 kann auch mehrfach mit demselben Oxidpulver durchgeführt werden.
Insbesondere wenn dieses Wechselspiel über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen
soll, ist es günstig, wenn dem Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel 2, dem
Deckelantriebsaggregat, das im dargestellten Ausführungsbeispiel indentisch ist mit
dem Antriebsaggregat für die Behandlungstrommel, und dem Schwenkaggregat ein Steuerautomat
zugeordnet ist.
1. Vorrichtung zum Behandeln einer körnigen Substanz, insbesondere von Kernreaktorbrennstoff
in Pulverform, mit einer Behandlungstrommel, die um eine Mittelachse drehbar gelagert
und mittels eines zugeordneten Antriebsaggregates um diese Mittelachse antreibbar
ist und die an einem Ende einen Verschlußdeckel aufweist, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Verschlußdeckel zwei in Richtung der Mittelachse (3) der Behandlungstrommel
(2) nebeneinander befindliche Teildeckel (5) und (6) aufweist, die mit Hilfe eines
Deckelantriebsaggregates gegeneinander um die Mittelachse (3) zwischen zwei Anschlagstellen
verdrehbar sind und von denen der äußere Teildeckel (5) eine Öffnung (40) zum Andocken
eines Substanzbehälters (41) und der innere Teildeckel (6) eine Durchgangsöffnung
(42) aufweist, die an einer der beiden Anschlagstellen mit der Öffnung (40) zum Andocken
fluchtet und die an der anderen Anschlagstelle durch den äußeren Teildeckel (5) verschlossen
ist, und daß die Behandlungstrommel (2) um eine zu ihrer Mittelachse (3) rechtwinklige
Schwenkächse (11) mit Hilfe eines Schwenkaggregates (21) schwenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer (6) der beiden Teildeckel
(5) und (6) des Verschlußdeckels mit der Behandlungstmmmel (2) starr verbunden ist,
während der andere Teildeckel (5) um die Mittelachse (3) der Behandlungstrommel (2)
relativ zu dieser drehbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Teildeckel
(6) des Verschlußdeckels mit der Behandlungstrommel (2) starr verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkaggregat (21)
selbsthemmend ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat für
die Behandlungstrommel (2) zusammen mit der Behandlungstrommel (2) um deren Schwenkachse
(11) schwenkbar angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat (13)
für die Behandlungstrommel (2) zugleich das Deckelantriebsaggregat ist und an demjenigen
(5) der beiden Teildeckel (5) und (6) des Verschlußdeckels angreift, der relativ zur
Behandlungstrommel (2) drehbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bremsaggregat (16)
für die Behandlungstrommel (2) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat (13)
unmittelbar an der Behandlungstrommel (2) angreift und daß ein Bremsaggregat für denjenigen
der beiden Teildeckel des Verschlußdeckels vorgesehen ist, der relativ zur Behandlungstrommel
drehbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Behandlungstrommel
eine Schüttung loser Mahlkörper, vorzugsweise Mahlkugeln (43), befindet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Öffnung (40)
des äußeren Teildeckels (5) zum Andocken des Substanzbehälters (41) ein Sieb (44)
befindet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Öffnung (40)
zum Andocken des Substanzbehälters (41) am äußeren Teildeckel (5) und die Durchga
söffnung (42) im inneren Teildeckel (5) am Außenrand des Verschlußdeckels befinden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem äußeren
und dem inneren Teildeckel (5) und (6) des Verschlußdeckels eine Freilaufkupplung
angeordnet ist, die an den beiden Anschlagstellen die beiden Teildeckel (5) und (6)
in Richtung der Mittelachse (37) der Behandlungstrommel (2) gegeneinander preßt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (4) der Behandlungstrommel
(2) an der Durchstoßstelle der Mittelachse (3) eine Zufuhröffnung für eine Additivsubstanz
vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Antriebsaggregat
(13) für die Behandlungstrommel (2), dem Deckelantriebsaggregat und dem Schwenkaggregat
(21) ein Steuerautomat zugeordnet ist.
15. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus dem am äußeren Teildeckel (5) angedockten Substanzbehälter
(41) durch den Verschlußdeckel hindurch in die Behandlungstrommel (2) eingefüllte
körnige Substanz unter Drehen der Behandlungstrommel (2) um ihre Mittelachse (3) vorbehandelt,
anschließend durch den Verschlußdeckel hindurch in den am äußeren Teildeckel (5) angedockten
Substanzbehälter (41) umgefüllt und dort unter Drehen der Behandlungstrommel (2) samt
angedocktem Substanzbehälter (41) um die Mittelachse (3) der Behandlungstrommel (2)
nachbehandelt wird.