[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausschleusen von Rückständen,
die bei der Vergasung von aschehaltiger, insbesondere festen Brennstoffen, wie Steinkohle,
Braunkohle und anderen kohlenstoffhaltigen Substanzen mit Sauerstoff oder Sauerstoff
enthaltenden Verbindungen wie Wasser und/oder Kohlendioxid entstehen. Die Umsetzung
des Einsatzmaterials erfolgt bei einem Druck von 10 bis 200 bar. Die Vergasungsrückstände
verlassen den Vergasungsraum flüssig bzw. plastisch und werden in einem, dem Vergasungsraum
angeschlossenen Wasserbad in ein festes Granulat, das auch feinkörnig sein kann, überführt.
Mit Hilfe eines unter dem Wasserbad angeordneten wassergefüllten Schleusbehälters
werden die granulatförmigen Rückstände periodisch aus dem Drucksystem der Druckvergasungsanlage
ausgetragen.
[0002] Verfahren und Vorrichtung zur Ausschleusung der Asche müssen eine Reihe von Forderungen
erfüllen. Abgesehen davon, daß ihr Betrieb mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand
möglich sein soll, ist sicherzustellen, daß die Ausschleusung der Rückstände gefahrlos
und ohne Belastung der Umwelt erfolgt. So muß der Austritt von Produktgas aus dem
unter hohem Druck stehenden Vergasungsraum in die Atmosphäre wegen Vergiftungs- und
Explosionsgefahr unbedingt vermieden werden. Darüber hinaus ist dafür Sorge zu tragen,
daß gefährliche bzw. geruchsbelästigende Gase, die z.B. im Prozeßwasser unter Druck
gelöst sind und beim Entspannen frei werden, ebenso wenig wie das mit der Schlacke
abgeleitete Schmutzwasser in die Umwelt gelangen. Schließlich soll der Abfluß der
granulierten Schlacke aus dem Vergasungsraum in das Ausschleusungssystem durch den
Ausschleusungsvorgang nur kurzzeitig unterbrochen werden, um einen Rückstau der Schlacke
im Vergasungsraum und damit eine Blockierung des Auslaufs zu vermeiden.
[0003] In der DE-OS 28 29 629 wird ein Verfahren zum periodischen Ausschleusen von beim
Vergasen aschehaltiger Brennstoffe anfallender Rückstände beschrieben. Die hierbei
auftretenden Verbrennungsrückstände granulieren in einem Wasserbad. Unterhalb des
Wasserbades ist ein Schleusbehälter, der mit einem gesonderten Wasservorrat in Verbindung
sieht, angeordnet. Er ist über eine Leitung, in der ein Injektor eingebaut ist, mit
dem Wasserbad verbunden. Der Injektor saugt aus dem Schleusbehälter Wasser an und
fördert dieses in das Wasserbad zurück. Zum Ausgleich gelangt Wasser und Schlacke
aus dem Wasserbad in die Schleuse. Die Schlacke sedimentiert in der Schleuse. Vor
dem Ausschleusen der im Schleusbehälter angesammelten Schlakke wird der unter dem
gleichen Druck wie das Wasserbad stehende Schleusbehälter in den gesonderten, drucklosen
bzw. unter geringem Überdruck stehenden Wasservorrat entspannt. Anschließend wird
aus dem Wasservorrat eine vorgegebene Menge Wasser in den Schleusbehälter gespült,
wodurch Wasser und Schlacke aus dem Schleusbehälter in einen nachgeschalteten, drucklosen
bzw. unter geringem Überdruck stehenden Auffangbehälter, in dem Schlacke und Wasser
getrennt werden, gelangen. Nach Unterbrechen der Verbindung vom Schleusbehälter zum
Wasserbad wird der stets restlos mit Wasser gefüllte Schleusbehälter durch Öffnen
einer Verbindungsleitung, die zum Wasserbad führt, auf den im Wasserbad herrschenden
Druck gebracht. Das Befüllen des Schleusbehälters mit Schlacke erfolgt über den zuvor
beschriebenen Wasserkreislauf, der mit Hilfe des Injektors aufrecht erhalten wird.
[0004] Das in der vorstehend aufgeführten Druckschrift praktizierte Verfahren läßt sich
allerdings nur dann ohne Störung durchführen, wenn gewährleistet ist, daß die Temperatur
im Wasserbad möglichst unter 100
0C bzw. nur geringfügig über dem Siedepunkt der wässrigen Phase bei Atmosphärendruck
liegt. Bei Temperaturen oberhalb des Siedepunktes der wässrigen Phase bei Atmosphärendruck
treten .bei der erforderlichen Entspannung des Druckes des Schleusbehälters auf Atmosphärendruck,
die dem drucklos durchzuführenden Entleeren vorangehen soll, Schwierigkeiten infolge
spontaner, unerwünschter Verdampfungsvorgänge auf. Diese Verdampiungen'verhindern
die erwünschte rasche Entspannung und wirbeln Flüssigkeit und schon abgeschiedene
Asche auf, die mit dem Entspannungsgas abgeführt wird.
[0005] Bei der Verwendung stark schlackehaltiger Kohle, deren Schlacke im heißen Zustand
in das Wasserbad gelangt und/oder teilweisem bzw. direktem Quench des aus der Kohle
gebildeten Gasgemisches wird das Wasserbad abhängig vom Betriebsdruck zwangsweise
auf Temperaturen erhitzt, die weit oberhalb des Siedepunktes der wässrigen Phase bei
Atmosphärendruck liegen. Als Folge hiervon stellen sich die vorstehend genannten Erschwernisse
ein. Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt.
[0006] Die Erfindung besteht in einem Verfahren zum periodischen Ausschleusen von beim Vergasen
aschehaltiger, insbesondere fester Brennstoffe mit Sauerstoff bzw.sauerstoffhaltigen
Vergasungsmitteln unter einem Druck von 10 bis 200 bar entstehenden Rückständen, die
in einem Wasserbad granuliert werden und die über einen mit einem gesonderten Wasservorrat
in Verbindung stehenden, ständig mit Wasser gefüllten Schleusbehälter, aus dem sie
nach Entspannen vom Vergasungsdruck auf 0,o5 bis 4 bar bzw. Atmosphärendruck durch
den Wasservorrat ausgetragen werden, in einen nachgeschalteten Behälter gelangen.
Es ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wasserbad und dem Schleusbehälter
eine Trennkammer angeordnet ist, beim Befüllen des Schleusbehälers mit Schlacke ein
- vom Wasserbad in die Trennkammer gerichtetepWasserstrom erzeugt wird, dieser von
der Trennkammer in das Wasserbad zurückgeführt wird, wobei Wasser und Schlacke sich
voneinander trennen, Schlacke in den unterhalb der Trennkammer befindlichen Schleusbehälter
gelangt, die Trennkammer mit dem gesonderten Wasservorrat in Verbindung steht und
das in der Trennkammer befindliche heiße Wasser nach Befüllen des Schleusbehälters
mit Schlacke und vor dem Ausschleusen von Wasser-Schlacke-Gemisch gekühlt oder durch
kaltes Wasser ersetzt wird.
[0007] Im Wasserbad granulieren die bei der Vergasung aschehaltiger, insbesondere fester
Brennstoffe enthaltenden Rückstände. Das Wasser-Schlacke-Gemisch gelangt mittels eines
Kreislaufstromes über Absperrorgane durch einen zentrischen Kanal in eine restlos
mit Wasser gefüllte Trennkammer und wird als von Feststoffen gereinigte, heiße Wasserphase
von der Trennkammer unter Verwendung eines Förderaggregates in das Wasserbad zurückgeführt.
Der zentrische Kanal besteht in seinem oberen Teil aus einem Rohrstutzen, an den sich
parallel zueinander angeordnete Leitflächen anschließen, die in ihrer Mitte eine den
Kanal bildende Öffnung aufweisen. Zweckmäßigerweise sind die Leitflächen in sich geschlossen
und besitzen die Form eines Kegelstumpfes oder einer Schrägplatte, deren durch den
Gesamtdurchmesser bestimmte Öffnung nach oben weist. Ihr Durchmesser beträgt von 70
% bis 99 % des Durchmessers der Trennkammer. Sie sind an tragenden Achsen aufgehängt,
die Distanzstücke aufweisen, um eine parallele Anordnung der einzelnen Leitflächen
zu gewährleisten. Es erweist sich als vorteilhaft, eine Kegelform mit einem Öffnungswinkel
von 30 bis 160°, vorzugsweise 60 bis 120°, zu verwenden. Es ist jedoch auch möglich,
die Leitflächen als Schrägplatten auszugestalten.
[0008] Den untexn Teil des zentrischen Kanals bildet ein weiterer rohrförmiger Stutzen,
der mit seinem Ende in einen der Trennkammer unmittelbar nachgeschalteten Schleusbehälter
lediglich ein kurzes Stück hineinragt. Dem zentrischen Kanal kommt die Aufgabe zu,
herabfallende Feststoffteile in den Schleusbehälter zu leiten und heißes Wasser entlang
seiner Leitflächen aus der Trennkammer abzuführen.
[0009] In der Trennkammer wird zum einen die Trennung von feinteiliger Schlacke, die sich
auf den in der Trennkammer eingebauten Leitflächen absetzt, und Wasser herbeigeführt,
zum anderen wird das heiße Wasser un- - mittelbar aus der Trennkammer wieder in das
Wasserbad zurückgeführt.
[0010] Das heiße Wasser tritt durch den zentrischen Kanal in die Trennkammer ein, strömt
zwischen den Leitflächen hindurch, wodurch infolge eines vergrößerten Gesamtquerschnittes
eine erhebliche Strömungsverlangsamung und unterstützt durch die kurzen Sedimentationswege
zwischen den Platten auch feine Partikel wirkungsvoll abgeschieden werden. Das heiße
Wasser wird am Kopf der Trennkammer abgezogen und mit Hilfe des Förderaggregates wieder
dem Wasserbad zugeleitet. Die grobteilige, kompakte Schlacke sinkt infolge ihres hohen
Eigengewichtes direkt durch den zentrischen Kanal in den unterhalb der Trennkammer
angeordneten Schleusbehälter und setzt sich dort ab. Da der zentrische Kanal zwar
durch die Trennkammer führt, aber nur geringfügig in den Schleusbehälter eintaucht,
ist gewährleistet, daß das im Kreislauf geführte heiße und entsprechend leichtere
Wasser nicht in den Schleusbehälter gelangt. Vielmehr strömt das heiße Wasser bereits
vor dem Ende des zentrischen Kanals zwischen den einzelnen, parallel angeordneten
Leitflächen hindurch und wird mit Hilfe des Förderaggregates in das Wasserbad zurückgeführt.
[0011] Die feinteiligen Asche- bzw. feinkörnigen Schlackepartikel setzen sich auf den Leitflächen
ab, agglomerieren im Laufe der Zeit zu einer kompakteren Schicht, die infolge ihres
Eigengewichtes schließlich der Neigung der Leitflächen folgend in den zentrischen
Kanal rutschen und über diesen ebenfalls in den Schleusbehälter gelangen. Eine mögliche
Erwärmung infolge von Vermischung des heißen, dem Wasserbad entstammenden Wassers
und dem kalten Wasser des Schleusbehälters wird somit verhindert und zugleich eine
ausreichende Abscheidung feinteiliger Schlacke bzw. Asche erreicht.
[0012] Sobald der unmittelbar unterhalb der Trennkammer angeordnete Schleusbehälter mit
Schlacke, d.h. sowohl mit der soeben beschriebenen feinkörnigen Schlacke, die auf
den Leitflächen in der Trennkammer agglomeriert und von dort absinkt, als auch mit
grobkörniger, kompakter Schlakke, die direkt durch die. Trennkammer im zentrischen
Kanal nach unten in den Schleusbehälter sinkt, gefüllt ist, wird die Zufuhr von Wasser-Schlacke-Gemisch
aus dem Wasserbad in die Trennkammer durch Schließen von Absperrorganen unterbrochen.
Dies gilt ebenfalls für den mittels des Förderaggregates betriebenen Kreislauf, in
dem von dem Wasserbad zu der Trennkammer ein Wasser-Schlacke-Gemisch und von der Trennkammer
zu dem Wasserbad die von Schlacke befreite heiße Wasserphase zirkuliert.
[0013] Im Anschluß an die Befüllung des Schleusbehälters mit Schlacke und Asche wird das
in der Trennkammer befindliche, heiße Wasser nach Öffnen entsprechender Absperrorgane
mit Hilfe des Förderaggregates über einen Wärmeaustauscher geführt und solange abgekühlt,
bis die Füllung der Trennkammer Temperaturen unter 100°C aufweist. Durch diese Maßnahme
wird erreicht, daß beim nachfolgenden Entspannen der Trennkammer und des Schleusbehälters
von einem Vergasungsdruck von 10 bis 200 bar auf einen Druck von 0,05 bis 4 bar bzw.
Atmosphärendruck infolge der hohen Wassertemperatur spontan auftretende Verdampfungsvorgänge
unterbunden werden. Die Entspannung tritt so sehr rasch und ohne Aufwirbelung bzw.
teilweisen Austrag des Schleuseninhalts über die Entspannungsleitung ein.
[0014] Eine Alternative sieht vor, an Stelle der Kühlung mittels eines Wärmeaustauschers
direkt kaltes, unter Druck stehendes Wasser.in die Trennkammer einzuführen, das in
der Trennkammer vorhandene, heiße Wasser über die Verbindungsleitung zwischen Trennkammer
und Wasserbad in das Wasserbad zu verdrängen, um anschließend die Entspannung des
so ausgetauschten,. ebenfalls kalt vorliegenden Inhaltes von Trennkammer und Bchleusbehälter
vorzunehmen.
[0015] Die weitere Entspannung erfolgt durch Öffnen eines Ventils in einer Verbindungsleitung,
die die Trennkammer mit einem dem Schleusbehälter nachgeschalteten, drucklos betriebenen
Auffangbehälter verbindet. Dieser Auffangbehälter weist stets einen vorgegebenen Wasserstand
auf und ist an ein unter mäßigem Druck stehendes Gasnetz oder an eine Absaugung angeschlossen.
Die Entspannung des Druckes erfolgt, da lediglich ein imkompressibles Wasservolumen,
das Temperaturen unterhalb seines Siedepunktes bei Atmosphärendruck aufweist, freigesetzt
wird, fast augenblicklich.
[0016] Die Ausschleusung der Schlacke, die sich im Schleusbehälter angesammelt hat, erfolgt
mittels einer vorgegebenen Wassermenge aus einem oberhalb der Trennkammer angeordneten
Vorratsbehälter, welcher über eine Leitung mit dem Kopf der Trennkammer in Verbindung
steht. Das Wasser strömt innerhalb der Trennkammer von außen zwischen den Leitflächen
in den zentrischen Kanal der Trennkammer und gelangt durch diesen in den Schleusbehälter
und von dort über eine Leitung durch ein zuvor geöffnetes Absperrorgan in einen dem
Schleusbehälter nachgeschalteten Auffangbehälter. Durch die Zugabe von Wasser aus
dem Vorratsbehälter wird die im unteren Teil des Schleusbehälters angesammelte Schlacke
herausgeschwemmt und gelangt als Wasser-Schlacke-Gemisch in den unterhalb des Schleusbehälters
angeordneten Auffangbehälter, in dem die Schlacke sedimentiert und auch die abschließende
Trennung von Wasser und Schlacke z.B. durch eine mechanische Trennvorrichtung, wie
einem Schlackekratzer oder Schlammbagger, erfolgt.
[0017] Die Ausschleusung erfolgt binnen kurzer Zeit und ist in der Regel innerhalb von 15
bis 25 Sekunden abgeschlossen, für den gesamten Ablauf der Entspannung, Aussdieusung
und des Druckausgleiches sind zwischen 20 bis 30 Sekunden zu veranschlagen. Der zeitliche
Ablauf des Öffnens und Schließens entsprechender Absperrorgane erfolgt automatisch,
auf diese Weise wird menschliches Versagen ausgeschlossen.
[0018] Die Trennkammer und der Schleusbehälter verbleiben auch während des Ausschleusungsvorganges
stets restlos mit Wasser gefüllt. Dies wird dadurch erreicht, daß der oberhalb der
Trennkammer angeordnete Vorratsbehälter nicht restlos entleert, vielmehr ihm nur eine
vorgegebene Menge Wasser entnommen wird. Nach der Ausschleusung wird die Verbindung
zwischen Trennkammer und Vorratsbehälter ebenso wie die zwischen Schleusbehälter und
Auffangbehälter unterbrochen und der sich spontan einstellende Druckausgleich durch
Öffnen eines Ventils in einer Verbindung zwischen Wasserbad und Trennkammer herbei
geführt. Nach Druckausgleich wird dieses Ventil geschlossen und die Leitung zwischen
Wasserbad und Trennkammer, die für den Durchtritt von Schlacke vorgesehen ist, geöffnet.
Gleichzeitig wird der Weg von der Trennkammer über das Förderaggregat zum Wasserbad
freigegeben, der Kreislauf also wieder hergestellt, und der Schleusbehälter kann erneut
Schlacke aufnehmen.
[0019] Eine mögliche Ausgestaltung der dem Erfindungsgedanken zugrundeliegenden Vorrichtung
ist der Abbildung 1 zu entnehmen.
[0020] Die in einem Gasraum 1 bei Drücken von 10 bis 200 bar und bei Temperaturen von 1100
bis 1700°C gebildeten Vergasungsrückstände gelangen in ein Wasserbad 2, kühlen dort
ab, granulieren und treten durch ein geöffnetes Sicherheitsabsperrorgan 3,* eine flexible
Verbindung 4, z.B. einen Kompensator, ein geöffnetes Absperrorgan 5 in Wasser suspendiert
in eine Trennkammer 43, die mit einem Schleusbehälter 6 verbunden ist und unter dem
gleichen hohen Druck wie der Vergasungsraum steht, ein. Die Trennkammer 43 ist mit
einem Füllstandsmeßgerät 14 ausgerüstet. Der Schleusbehälter 6 weist zwei Füllstandsmeßgeräte
23 und 25 sowie ein Druckmeßgerät 20 auf und besitzt eine Mantelkühlung 48.
[0021] Das Wasserbad 2 hat eine vom Wasserdampfpartialdruck im Synthesegas abhängige hohe
Temperatur von beispielsweise 200°C. Um die Konzentration an gelösten Salzen und feinkörnigen
Feststoffpartikeln, die von den Vergasungsrückständen herrühren, im Wasser nicht unzulässig
hoch ansteigen zu lassen, wird über eine Leitung 9 eine mit einem Ventil 10 einstellbare
Menge Prozeßkreislaufwasser bzw. Frischwasser ständig eingespeist. Eine Standregelung
11 hält durch Betätigen eines Drosselorgans 12 in einer Ablaufleitung 13, die einen
Kühler 41 und einen weiteren Kühler 54 enthält, den Wasserstand konstant. Granulierte
Rückstände mit schlechtem Sedimentationsverhalten werden mit Hilfe eines Förderaggregates
7, z.B. einer Pumpe, die über eine Leitung 40, 16 und Ventil 8 mit der Trennkammer
in Verbindung steht, aus dem Wasserbad 2 in die Trennkammer 43 abgezogen. In der Trennkammer
erfolgt eine Trennung des heißen Wassers von der Schlacke. Das dabei aus der Trennkammer
abgeleitete Wasser gelangt mit dem Prozeßkreislaufwasser über eine Leitung36 in das
Wasserbad zurück.
[0022] Die Trennkammer 43 besteht aus einem zentrischen Zuführungskanal 45, der im oberen
Teil als Rohr ausgebildet ist, und dessen unterer Teil 44 durch kegelförmig ausgebildete,
parallel angeordnete Teller, die eine zentrische Öffnung an den nach unten weisenden
Leitflächen besitzen, gebildet wird. Der letzte dieser kegelförmigen Teller besitzt
in der Mitte einen Verlängerungsstutzen, der in den Schleusbehälter 6ragt. Infolge
der Saugwirkung der Pumpe 7 gelangt das Wasser-Schlacke-Gemisch über den zentrisch
angeordneten Zuführungskanal 45 in die Trennkammer 43. Die Geschwindigkeit des Wasser-Schlacke-Gemisches
ist in dem Zuleitungskanal höher als zwischen den parallel angeordneten, nach oben
gerichteten Tellerflächen 44. Zwischen diesen Tellerflächen 44 kommt es somit zu einer
Verlangsamung der Strömung und zu einer Sedimentation der Feststoffpartikel. Gröbere
Schlackepartikel sinken während dieses Füllvorganges durch den Zuführungskanal direkt
in den unterhalb der Trennkammer 43 befindlichen Sdieusbehälter 6.
[0023] Da sowohl die Trennkammer 43 als auch der mit ihr verbundene Schleusbehälter 6 stets
restlos mit Wasser befüllt vorliegen, findet eine Durchmischung des kalten Inhaltes
des Schleusbehälters 6 mit dem in die Trennkammer 43 eintretenden heißen Wasser-Schlacke-Gemisch
nicht statt. Vielmehr wird das heiße Wasser in der Trennkammer entlang der kegelförmigen
Teller umgelenkt und über Kopf mittels der Ringleitung 16, die in die Leitung 40 mündet,
über Ventil 8, Förderaggregat 7, Ventil 42 und Leitung 36 in das Wasserbad 2 zurückgeführt.
[0024] Nach Befüllen des Schleusbehälters 6 mit Schlacke werden das Ventil 10 und das Ventil
12 gleichzeitig geschlossen. Die Wasserzufuhr über Leitung 9, und die Wasserableitung
über die Leitung 13 sind damit unterbrochen. Durch Schließen von Ventil 5 wird die
Verbindung mit dem Wasserbad und die Rückführung des Wassers aus der Trennkammer in
das Wasserbad durch Schließen von Ventil 42 beendet. Durch Öffnen von Ventil 37 wird
über eine Leitung-39, die über die Leitung 45, die Trennkammer 43 und Ringleitung
16 die Verbindung zur Ansaugleitung 40 des Förderaggregates 7 herstellt, das in der
Trennkammer befindliche heiße Wasser mittels eines in der Leitung 39 angebrachten
Kühlsystems 38 abgekühlt. Nach Abkühlung des heißen Wassers kann die Druckentspannung
eingeleitet werden.
[0025] Es ist auch vorgesehen, das heiße, in der Trennkammer befindliche, unter Druck stehende
Wasser durch Zufuhr von kaltem Wasser zu verdrängen. Hierfür wird kaltes Wasser aus
Leitung 9 über eine Leitung 53, die die . Leitung 9 über ein Ventil 52 mit dem Zuführungskanal
45 verbindet, der Trennkammer zugeleitet und das in der Trennkammer befindliche heiße
Wasser über die Ringleitung 16, Leitung 13, Kühler 41 und Ventil 12, das um einen
gewissen Betrag geffnet ist, abgeleitet. Die Ventile 8 und 37 sind geschlossen. Nach
Verdrängung des heißen Wassers und nach Schließen von Ventil 12 kann die Druckentspannung
von Trennkammer 43 und Schleusbehälter 6 vorgenommen werden.
[0026] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das heiße, in der Trennkammer befindliche,
unter Druck stehende Wasser durch Zufuhr von kaltem Wasser in das Wasserbad zu verdrängen.
Die Wasserzugabe erfolgt dabei, wie zuvor beschrieben, über Leitung 9, Leitung 53,
Ventil 52 und Zuführungskanal 45. Das zu verdrängende, heiße Wasser gelangt aus der
Trennkammer 43 über die Ringleitung 16, die Leitung 40, Ventil 8, das geöffnet wird,
Pumpe 7, Ventil 42, das geöffnet wird, und über die Leitung 36 in das Wasserbad 2.
Nach Verdrängen des heißen Inhalts der Trennkammer werden die Ventile 52 und 8 abgesperrt.
Danach kann die Druckentspannung von Trennkammer 43 und Schleusbehälter 6 erfolgen.
[0027] Die Druckentspannung von Trennkammer 43 und Schleusbehälter 6 erfolgt über die Ringleitung
16 in eine Leitung 17, die durch Öffnen von Ventil 15 bei gleichzeitig geschlossenen
Ventilen 8 und 37 die Trennkammer über eine-Leitung 17 mit einem Wasservorratsbehälter
18, der unter einem Druck von 0,05 bis 4 bar steht, und an ein Abgasnetz 19 angeschlossen
ist, herbeigeführt wird. Hierbei entweichen in Wasser gelöste gasförmige Bestandteile
wie CO und H
2. Da im wesentlichen lediglich ein eingeschlossenes Flüssigkeitsvolumen entspannt
wird, erfolgt der Druckausgleich spontan. Ventil 15 wird anschließend geschlossen.
Die Druckentspannung auf Atmosphärendruck erfolgt über eine Leitung 51, die ebenfalls
an die Ringleitung 16 angeschlossen ist, durch Öffnen von Ventil 46 in einen Auffangbehälter
22, der mit einer.mechanischen Trennvorrichtung 49 zur Trennung von Schlacke und Wasser
versehen ist und unter Atmosphärendruck steht. Die bei diesem Druckentspannungsschritt
restlichen, freigesetzten Gasmengen werden in dem Auffangbehälter 22 über eine Leitung
50 abgesaugt und beispielsweise einer Verbrennung zugeführt.
[0028] Die Entleerung der Trennkammer und des mit ihr verbundenen Schleusbehälters wird
durch Öffnen von Ventil 24, das sich in einer Verbindungsleitung 47 zwischen Wasservorratsbehälter
18 und Leitung 40 befindet und durch Öffnen von Ventil 21, das in der Verbindungsleitung
zwischen Schleusbehälter 6 und Auffangbehälter 22 eingebaut ist, herbeigeführt. Aus
dem Vorratsbehälter 18 strömt nunmehr Wasser über die Ringleitung in die Trennkammer
43 und spült die zwischen den einzelnen konischen, parallel angeordneten Tellerflächen
abgelagerte Schlacke in den zentrischen Zuführungskanal und von dort in den Schleusbehälter
6. Das-Wasser-Schlacke-Gemisch gelangt über das zuvor geöffnete Ventil 21 in den Auffangbehälter'22,
wo Wasser und Schlacke z.B. mit einer mechanischen Vorrichtung, wie mit einem Schlackekratzer
49, getrennt werden.
[0029] Wasser aus dem Auffangbehälter 22 gelangt über eine Pumpe 32 und ein durch ein FüllstandsmeBgerät
33 gesteuertes Ventil 30 und eine Leitung 31 in den Vorratsbehälter 18. Wasserverluste,
die infolge der. Wasser-Schlacke-Trennung im Auffangbehälter 22 entstehen, werden
mit Hilfe eines am Vorratsbehälter 18 angebrachten Füllstandsmeßgerätes 29, das ein
in einer Leitung 35 befindliches Ventil 34 öffnet, über Leitung 31 ergänzt. Auf diese
Weise wird im Vorratsbehälter 18 ein vorgegebener Füllungsgrad gewährleistet.
[0030] Bevor der Wasservorratsbehälter 18 leer läuft, werden die Ventile 21, 46 und 24 geschlossen.
Der Schleusbehälter 6 und die Trennkammer 43 sind somit ständig mit Wasser gefüllt.
Die Befüllung des Schleusbehälters 6 mit Schlacke kann hiernach erneut erfolgen.
[0031] Der Druckausgleich zwischen Wasserbad 2 und Schleusbehälter 6 erfolgt durch Öffnen
von Ventil 26 in einer Leitung 27, die die Leitungen 40 und 36 miteinander verbindet.
Ein Differenzdruckmeßgerät 28 zeigt diesen Druckausgleich an. Da die Verbindungsleitungen
45, 40 und 9 ebenso wie die Trennkammer restlos mit Wasser befüllt vorliegen, erfolgt
der Druckausgleich zwischen Wasserbad 2 und Trennkammer 43 über das inkompressible
Medium Wasser momentan. Durch Schließen der Ventile 26 und 37 und. durchoffnen der
Absperrorgane 5, 8 und 42 wird die ursprüngliche Verbindung von Wasserbad und Trennkammer
wieder hergestellt und die Trennkammer erneut mit Schlacke aus dem Wasserbad 2 befüllt.
Die Standregelung 11 über die Ventile 10 und 12 wird wieder in Funktion gebracht.
[0032] Zur Verdeutlichung ist in Figur 2 die Trennkammer 43 und der Schleusbehälter 6 vergrößert
abgebildet. Die eingetragenen Zahlen entsprechen den in der vorangegangenen Beschreibung
erwähnten Elementen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
l. Verfahren zum periodischen Ausschleusen von beim Vergasen aschehältiger, insbesondere
fester Brennstoffe mit Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigen Vergasungsmitteln unter
einem Druck von 10 bis 200 bar entstehenden Rückständen, die in einem Wasserbad (2)
granuliert werden und die über einen mit einem ge-_ sonderten Wasservorrat (18) in
Verbindung stehenden, ständig mit Wasser gefüllten Schleusbehälter (6), aus dem sie
nach Entspannen vom Vergasungsdruck auf 0,05 bis 4 bar bzw. Atmosphärendruck durch
den Wasservorrat ausgetragen werden, in einen nachgeschalteten Behälter (22) gelangen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wasserbad (2) und dem Schleusbehälter (6)
eine Trennkammer (43) angeordnet ist, beim Befüllen des Schleusbehälters (6) mit Schlacke
ein.vom Wasserbad (2) in die Trennkammer (43) gerichteter Wasserstrom erzeugt wird,
dieser von der Trennkammer (43) in das Wasserbad (2) zurückgeführt wird, wobei Wasser
und Schlacke sich voneinander trennen, Schlacke in den unterhalb der Trennkammer (43)
befindlichen Schleusbehälter (6) gelangt, die Trennkammer (43) mit dem gesonderten
Wasservorrat (18) in Verbindung steht und das in der Trennkammer (43) befindliche
heiße Wasser nach Befüllen des Schleusbehälters (6) mit Schlacke und vor dem Ausschleusen
von Wasser-Schlacke-Gemisch gekühlt oder durch kaltes Wasser ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Wasserbad (2) in
die Trennkammer (43) gerichtete Wasserbewegung über einen zentrisch angeordneten Kanal
(45), der durch die Trennkammer (43) führt, erfolgt, der Kanal (45) in seinem mittleren
und unteren Teil aus parallel angeordneten Leitflächen (44) besteht, daß der Wasserstrom
zwischen den parallelen Leitflächen (44) seinen Verlauf nimmt und über Kopf (16) der
Trennkammer (43) dem Wasserbad (2) mittels eines Förderaggregates (7) wieder zugeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausschleusen
Wasser aus dem Wasservorrat (18) über Kopf (16) in die Trennkammer (43) eingeführt
wird und zwischen den parallelen Leitflächen (44) hindurchströmend über den zentralen
Kanal (45) in den Schleusbehälter (6) gelangt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Trennkammer
(43) befindliche Wasser mittels des Förderaggregates (7) einer Kühlvorrichtung (38)
zugeführt oder durch kaltes Wasser aus der Trennkammer entweder in das Wasserbad oder
nach Kühlung in einen Behälter verdrängt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem
Gasgenerator mit Vergasungsraum und an diesem sich anschließenden Wasserbad (2), das
über Absperrorgane mit einem nachgeschalteten Schleusbehälter (6) sowie mit einem
wassergefüllten Vorlagebehälter (22) verbunden ist, der an ein Unterdruck aufweisendes
Gasnetz angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wasserbad (2)
und Schleusbehälter (6) eine Trennkammer (43) angeordnet ist, aus dem Wasserbad über
eine Leitung (45) Wasser und Schlacke in die Trennkammer (43) gelangen und Wasser
über eine am Kopf der Trennkammer (43) angebrachte Ringleitung (16) sowie eine Leitung
(40), ein Ventil (8), ein Förderaggregat (7), ein Ventil (42) und eine Leitung (36)
mit dem Wasserbad (2) in Verbindung steht, das in der Trennkammer (43) befindliche
Wasser über die Leitung (40), das Förderaggregat (7), über ein Ventil (37), über einen
Kühler (38) und eine Leitung (39) und (45) im Kreislauf gefahren und gekühlt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die parallelen Leitflächen
kegelförmig ausgebildet sind, einen Öffnungswinkel von 30 bis 160° aufweisen und der
Strömungsquerschnitt sich nach außen hin kontinuierlich erweitert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die leitflächen als Schrägplatten
ausgebildet sind.