[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für Stufenpressen oder Pressenstraßen
mit in Transportrichtung der Werkstücke sich erstreckenden, zum Erfassen der Werkstücke
zusammenwirkende Greifzeuge tragende Greiferschienen, auf die vom Antrieb einer Presse
abgeleitete und unterbrechbare Antriebsbewegungen für die Hebe- und Senkbewegung des
Greifersystemes wirken.
[0002] Bei Stufenpressen und auch Pressenstraßen ist es oftmals erforderlich, den Aushebevorgang
eines Werkstückes zu unterbinden zum Durchführen bestimmter, weiterer Bearbeitungsstufen.
Des weiteren soll ein Wechsel der Greifzeuge mit dem Wechsel des bzw. der Werkzeuge
möglich sein, wobei die Greifzeuge sich in einer solchen Höhenlage befinden, in der
sie manipulierbar sind für die Entnahme, den Neueinbau und die Einstellung.
[0003] Es ist aus der DE-AS 12 71 067 eine Transporteinrichtung bekannt für den Transport
von Werkstücken zwischen den Pressen. Hierbei kommt ein Greiferschienensystem zur
Anwendung, das sich durch die ganze Pressenstraße erstreckt. Die Greiferschienen werden
in einem Zyklus Schließen - Heben - Vorwärts - Senken - Öffnen - Heben - Rückwärts
von dem Pressenantrieb angetrieben. Im vom Pressenantrieb abgeleiteten Antrieb der
Greiferschienen ist für die Hebe-Senkbewegung eine Kurvenscheibe auf der Kurbelwelle
angeordnet, gegen die eine über einen Druckluftzylinder beaufschlagte Steuerrolle
gelegt ist. Die Bewegung der Steuerrolle auf der Steuerkurve wird auf die Greiferschienen
übertragen für deren Höchst- und Tiefstlage. Der doppeltwirkende Druckluftzylinder
ermöglicht bei entsprechender Umsteuerung des Steuermediums in den Zylinder ein Anheben
der Steuerrolle von der Kurvenscheibe. Hierdurch ist ein Ziehpressenhub ohne ein Einwirken
des Greifersystemes sowie ein Bewegen der Greiferschienen ohne den Pressenhub ausführbar.
Ein automatisches Verfahren der Greiferschienen in eine andere als durch den Antrieb
bewirkte Stellung ist hierdurch nicht erreichbar.
[0004] Weiterhin ist aus der DE-OS 20 04 509 ein Antrieb für das Öffnen und Schließen von
Greiferschienen bekannt. Die Arbeitsbewegung für diese Bewegung ist über eine Steuerkurve
von der Stößelbewegung abgegriffen. Die Steuerbewegung wird über eine dauernd über
einen Druckluftzylinder gegen die Steuerkurve gelegte Steuerrolle abgeleitet und über
ein Zahnstangen / Zahnradgetriebe in eine Längsbewegung für die Betätigung der Greiferschienen
umgelenkt. Über diese Bewegungen hinausgehende Bewegungen zum Erzielen einer weiteren
Ausgangsstellung sind hierbei nicht vorgesehen.
[0005] Demgegenüber liegt die Aufgabe der Erfindung bei einer Einrichtung der gattungsgemäßen
Art mit einem Greifzeugwechsel in Verbindung mit dem Werkzeugwechsel darin, eine Endlage,
ggf. die Tiefstlage des Greifersystemes, in einem Fall abhängig, im anderen Fall unabhängig
vom Stößelantrieb zu erreichen, wobei dann die genau definierte Höchstlage des Greifersystemes
erreichbar ist in einer bei Verstellbewegung des Stellorganes aus einer Endstellung
in die zweite Endstellung überfahrenen Zwischenstellung.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine pressengetriebene Steuerkurve mit Kurvenanteilen
für die Höchstlage und die Tiefstlage des Greifersystemes, eine mit der Steuerkurve
zusammenwirkende Steuerrolle auf einem Umlenkhebel, ein Stellorgan, das in den die
Höchstlage und die Tiefstlage des Greifersystemes verkörpernden Stellungen und zudem
in eine die Steuerrolle von der Steuerkurve abhebenden Stellung ansteuerbar ist und
durch ein Hebelwerk mit einem für die Anlenkung durch die Steuerrolle und das Stellorgan
gemeinsamen Anlenkpunkt und einem an das Greifersystem angelenkten Abgriffspunkt,
wobei das Hebelwerk zwischen zwei Endstellungen, in denen das Greifersystem seine
Tiefstlage hat, und einer Mittenstellung, in der das Greifersystem seine Höchstlage
hat, verstellbar ist. Hiernach bestehen Vorteile darin, daß die Transportbewegung
und im besonderen das Ausheben der Werkstücke unterbunden werden kann. Die Greifzeuge
sind mit dem Werkzeug zugleich wechselbar und können an bzw. in diesem verbleiben.
[0007] Der Vorteil linearer Kurvenanteile der Steuerkurve nach dem Patentanspruch 2 ergibt
sich aus dem Abgriff der Liniearbewegung des Stößels.
[0008] Entsprechend Patentanspruch 3 kommt ein Kniegelenkhebelwerk zur Anwendung mit den
Vorteilen, die sich aus den drei definierbaren Lagen des Systemes ergeben in Verbindung
mit einem in zwei Endstellungen bewegbaren Stellorgan, und wobei die Strecklage des
Kniegelenkes einer bei der Verstellbewegung des Stellorganes überfahrbaren Zwischenstellung
zuordnungsbar ist.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen nach den weiteren Patentansprüchen
und aus der Figurenbeschreibung.
[0010] Anhand verschiedener Ausführungsbeispiele soll die Erfindung unter Rückbeziehung
auf die Figurendarstellung im folgenden beschrieben werden.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 eine erste Transporteinrichtung nach der Erfindung in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine zweite Transporteinrichtung nach der Erfindung in schematischer Darstellung
mit einem Kniehebelsystem,
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltungsform nach der Erfindung mit einfacher Umlenkung
nach der Erfindung und
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltungsform nach der Erfindung mit einem Zahnstange / Zahnrad-Umlenkungsgetriebe.
[0012] Die durch die Pressenstraße oder eine Stufenpresse geführten Greiferschienen 10 sind
aus der in Vollinie gezeigten Stellung in die in Strichpunktlinien angedeutete Stellung
10
1 anzuheben und aus dieser abzusenken, um das in ein Werkzeug eingelegte Werkstück
gegen ein Folgewerkstück zu erneuern und um die Greifzeuge zugleich mit dem Werkzeug
wechseln zu können. Die Einrichtungen nach den Figuren weisen einen gestellfest gelagerten
Umlenkhebel 14 auf, der in besonderer Ausgestaltung mit der an seinem einen Ende gelagerten
Steuerrolle 11 gegen Kurvenanteile 12, 13 an dem in der angedeuteten Pfeilrichtung
bewegbaren Stößel anlegbar ist. Die Auslenkung der Steuerrolle 11 kann auch über eine
vom Pressenantrieb direkt oder indirekt betätigte Kurvenscheibe bewirkt werden. Die
Steuerrolle ist somit bei der Hubbewegung des Stößels aus der Position 1, die der
abgesenkten Stellung der Greifzeuge entsprechen kann, in die Position 2, die der angehobenen
Stellung der Greifzeuge entsprechen kann, verstellbar. Das zweite Ende des Umlenkhebels
bewegt sich hierbei aus der Position 1
1 in die Position 2
1 und es wird hierbei die Verstellstange 25 um das Maß H verstellt. Mit Bezug auf die
Fig. 1 und 2 wird die Verstellbewegung auf das Zahnrad 29 übertragen. Dieses kann
ein doppelt gezahntes Stirnrad sein zum Umsetzen der Bewegung in eine kleinere, ggf.
größere Bewegung der Verstellstange 26. Die Positionen 30 und 31 verweisen auf zwei
Zahnkränze unterschiedlichen Teilkreis-und Außendurchmessers. Mit 28 ist generell
der Umsetzungstrieb positioniert, der entsprechend der Fig. 3 und 4 gleichfalls ein
Hebelwerk 16 sein kann und dessen Übersetzungs- bzw Untersetzungsverhältnis sich aus
der Lage des Umlenkpunktes 27, 35 zu den Anlenkpunkten der Verstellstangen 25 und
26 an diesem ergibt. Die Verstellstangen 25 und 26 sind über Führungsmittel 32 geführt.
An der Verstellstange 25 greift ein in zwei Endstellungen verstellbares Stellorgan
15 an, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein doppelt beaufschlagbarer Druckluftzylinder
15 ist. Der Steuerkolben ist entgegen der Druckbeaufschlagung, die das Anliegen der
Steuerrolle 11 an den Kurvenanteilen 12, 13 und unter dem Einfluß dieser Verstellung
aus der Position 1
2 um das Maß H
11 in die Position 2
2 verstellbar, wenn die Steuerrolle 11 aus der Position 1 in die Position 2 verstellt
wird. Bei Umsteuerung des Druckluftraumes wird der Kolben aus der Position 2
2 bzw. aus der Position 1
2 in die Position 3
2 um das Ma
ß H
21 bzw. um das Kettenmaß H
11 und H
21 geführt. Gleichzeitig wird die Steuerrolle 11 von der Steuerkurve abgehoben in eine
Position, hier Position 3, womit die Greiferschienen 10 in eine Position geführt werden,
die unabhängig ist von der Stößelbewegung. Dieses wird erreicht durch die unterschiedlichen
Umlenkungsformen in den Fig. 1, 2 und 4.
[0013] In Fig. 1 ist die Verstellstange 26 über den für die Steuerrolle 11 und das Stellorgan
15 gemeinsamen Anlenkpunkt 17 an einem einarmigen Lenker 20 angelenkt. Während der
Anlenkpunkt 17 durch eine nicht näher dargestellte Parallelführung rechtwinklig zur
Anhebebewegung der Greiferschienen 10 geführt und in den Stellungen 1
3, 2
3 und 3
3, die den Positionen 1, 2 und 3 der Steuerrolle 11 bzw. den Positionen 1
2, 2
2 und 3
2 des Stellorganes 15 entsprechen, bewegt werden, bewegt sich der Abgriffspunkt 18
unter Mitnahme der Greiferschienen 10 in hier horizontaler Bewegungsrichtung. Der
Abgriffspunkt 18 und mit diesem die Greiferschienen 10 nehmen in den Stellungen 1
3 und 3
3 des gemeinsamen Anlenkpunktes 17 die Tiefstlage, in der Stellung 2
3 die Höchstlage ein. Die Verstellmaße H
12 und H
22 sind über den Umsetzungstrieb gegenüber den Verstellmaßen H
11 und H
21 des Stellorganes 15 umgesetzt.
[0014] Zur Erzielung der Vertikalbewegung der Greiferschienen 10 ist in Fig. 2 ein Kniegelenk
19 in Anwendung mit dem in einem Drehpunkt gestellfesten Lenker 21, der über das Mittellager
22 mit einem zweiten Lenker 20 verbunden ist, der über das Schwingenlager 23 als Abgriffspunkt
mit den Greiferschienen 10 verbunden ist. Beim Anlenken des gemeinsamen Anlenkpunktes
17 als Folge einer Stößelbewegung oder als Folge einer Stellorganumlenkung wird das
Mittellager in den Positionen 1
3, 2
3 und 3
3 bewegt.
[0015] Die Umlenkung und Umsetzung der Verstellbewegung als Folge einer Stößelbewegung oder
einer Stellorganumlenkung kann nach den Fig. 3 und 4 über einen weiteren Umlenkhebel
36 erfolgen, der den gemeinsamen Anlenkpunkt für die Verstellstange 25, den Umlenkpunkt
35 und den Abgriff zur Verstellstange 26 aufweist. Die Umlenkung der Verstellbewegung
in eine Hebe- und Senkbewegung für die Greiferschienen 10 erfolgt in Fig. 3 wie in
Fig. 1 über das Hebelwerk 16 mit der Maßgabe, daß der Lenker 20 in den Positionen
1
3 und 2
3 bewegt wird.
[0016] In Fig. 4 erfolgt die Umlenkung der Verstellbewegung in eine Hebe- und Senkbewegung
für die Greiferschienen 10 über den Übersetzungstrieb 28, der aus den mit einer Zahnung
versehenen Verstellstangen 37 und 38 und dem ggf. als Doppelzahnrad ausgebildeten
Stirnrad 39 besteht.
[0017] In der Regel treten Greiferschienen paarweise auf und es sind hier entsprechend zweifache
Abgrifsspunkte 18 vorzusehen.
1. Transporteinrichtung für Stufenpressen oder Pressenstraßen mit in Transportrichtung
der Werkstücke sich erstreckenden, zum Erfassen der Werkstücke zusammenwirkende Greifzeuge
tragende Greiferschienen (10), auf die vom Antrieb einer Presse abgeleitete und unterbrechbare
Antriebsbewegungen für die Hebe- und Senkbewegung des Greifersystemes wirken, gekennzeichnet
durch eine pressengetriebene Steuerkurve mit Kurvenanteilen (12, 13) für die Höchstlage
(24) und die Tiefstlage (14; 34) des Greifersystemes (10; 101), eine mit der Steuerkurve zusammenwirkende Steuerrolle (11) auf einem Umlenkhebel
(14), ein Stellorgan (15), das in den die Höchstlage (24) und die Tiefstlage (14; 34) des Greifersystemes (10; 101) verkörpernden Stellungen und zudem in eine die Steuerrolle (11) von der Steuerkurve
abhebenden Stellung (3) ansteuerbar ist und durch ein Hebelwerk (16, 19) mit einem
für die Anlenkung durch die Steuerrolle (11) und das Stellorgan (15) gemeinsamen Anlenkpunkt
(17) und einem an das Greifersystem (10; 101) angelenkten Abgriffspunkt (18; 23), wobei das Hebelwerk (16, 19) zwischen zwei Endstellungen
(13; 33) , in denen das Greifersystem seine Tiefstlage hat, und einer Mittenstellung (23), in der das Greifersystem seine Höchstlage hat, verstellbar ist.
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenanteile
(12, 13) der Steuerkurve im wesentlichen linear ausgebildete Anlagebereiche sind für
die Steuerrolle (11).
3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelwerk
(19) ein zwischen dem gemeinsamen Anlenkpunkt (17) von Steuerrolle (11) und Stellorgan
(15) und dem Abgriffspunkt (23) an dem Greifersystem (10) orientiertes Kniegelenk
(20, 21, 22, 23) aufweist.
4. Transporteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame
Anlenkpunkt (17) für Steuerrolle (11) und Stellorgan (15) am Mittellager (22) und
der Abgriffspunkt (13) für das Greifersystem (10) am vorderen Schwingenlager (23)
des Kniegelenkes angelenkt sind.
5. Transporteinrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen zumindest dem Umlenkhebel (14) für die Steuerrolle (11)
und dem Kniegelenk (20, 21, 22, 23) eine die Verstellbewegung für das Greifersystem
(10) umlenkende und umsetzende Verstellkette (16) eingebracht ist.
6. Transporteinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellbewegung
über zumindest teilweise mit Zahnungen versehene Verstellstangen (25, 26, 37, 38)
erfolgt und in zumindest einem Umlenkpunkt (27, 35) ein die Verstellbewegung umsetzender
Trieb (16, 28) eingebracht ist.
7. Transporteinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der umsetzende
Trieb (28) in der Verstellkette ein doppelt gezahntes Rad (29, 39) aufweist mit zwei
unterschiedlichen Teilkreisdurchmessern (30) der Zahnkränze (31), und daß die antriebsseitige
Verstellstange (25, 37) und die abtriebsseitige Verstellstange (26, 38) an jeweils
einen der Zahnkränze (31) über Führungsmittel (32) gelegt ist.