(19)
(11) EP 0 101 082 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.02.1984  Patentblatt  1984/08

(21) Anmeldenummer: 83107987.6

(22) Anmeldetag:  12.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 81/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.08.1982 NL 8203234

(71) Anmelder:
  • UNILEVER N.V.
    3013 AL Rotterdam (NL)

    BE CH DE FR IT LI LU NL SE AT 
  • UNILEVER PLC
    London EC4P 4BQ (GB)

    GB 

(72) Erfinder:
  • Heij, Arie
    D-8969 Dietmannsried (DE)

(74) Vertreter: Hutzelmann, Gerhard et al
Duracher Strasse 22
87437 Kempten
87437 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kunststoffilm


    (57) Kunststoff-Film mit Öffnungen zum Durchlassen von Flüssigkeit. Ein derartiger Film ist insbesondere für die Herstellung von Teebeuteln anstelle der bisher gebräuchlichen Beutel aus Papier vorgesehen. Der Film hat bestimmte Eigenschaften und Dimensionen, durch die er für diesen Zweck besonders geeignet ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Film, insbesondere für die Herstellung von flüssigkeitsdurchlässigen Beuteln oder dgl. mit feinverteilten Öffnungen.

    [0002] Bisher wurde für derartige flüssigkeitsdurchlässige Beutel in erster Linie Papier verwendet, da Versuche mit anderen Materialien nicht befriedigt haben.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff-Film zu schaffen, der zur Herstellung solcher Beutel für unterschiedlichste Einsatzzwecke geeignet ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Film folgende Merkmale enthält:

    a) Stärke des Kunststoff-Films 8 bis 25 µm

    b) durchschnittliche Größe der öffnungen 30 bis 120 pm

    c) Anzahl der Öffnungen 700 bis 2000 pro cm2 Filmfläche

    d) Gesamtfläche der Öffnungen etwa 5 bis 15% der Kunststoff-Film-Fläche.



    [0005] Durch diese Merkmale ist gewährleistet, daß einerseits genügend Flüssigkeit durch den Kunststoff-Film durchtreten kann, andererseits aber die in dem Beutel befindliche, mit der Flüssigkeit in Kontakt zu bringende Masse nicht durch die Öffnungen austreten kann.

    [0006] Bei einem Kunststoff-Film für die Herstellung von Teebeuteln ist es sehr vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß die Größe der Öffnungen zwischen-90 und 110 µm und die Anzahl der Öffnungen 900 bis 1200 pro Quadratzentimeter beträgt.

    [0007] Durch diese Ausgestaltung ist gewährleistet, daß einerseits genügend Wasser in den Beutel eindringen kann, andererseits die oft sehr kleinen Teeteilchen nicht aus dem Beutel austreten können.

    [0008] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn gemäß der Erfindung ein thermoplastisches Material verwendet ist, das bei einer Temperatur von 115 bis 140 °C erweicht. Aus diesem Material läßt sich sowohl der Kunststoff-Film als auch der Beutel verhältnismäßig leicht herstellen.

    [0009] Andererseits besteht bei den bei der Verwendung der Beutel auftretenden Temperaturen keine Gefahr der Erweichung des thermoplastischen Materials.

    [0010] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung erweicht das thermoplastische Material des Films bei einer Temperatur von 120 bis 130 °C.

    [0011] Ebenfalls sehr vorteilhaft - insbesondere bei Verwendung für Teebeutel - ist es, wenn erfindungsgemäß das thermoplastische Material des Kunststoff-Films Polyäthylen oder ein Copolymer von Äthylen ist.

    [0012] Erfindungsgemäß ist es auch vorteilhaft, wenn das thermoplastische Material des Films ein Polyäthylen mittlerer bis hoher Dichte und hohem Molekulargewicht ist.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht:

    Beispiel 1



    [0014] Ein Kunststoff-Film wurde aus einem Niederdruckpolyäthylen hoher Dichte hergestellt (Dichte bei 23 °C 0,953g pro cm3; Schmelzindex (190/5): 1,2g/10 min.; reduzierte spezifische Viskosität in decaline bei 135 °C: 2,7dl/g). Die Filmdicke betrug zwischen 10 und 12 µm und die durchschnittliche Lochgröße war 100 um; die Anzahl der Löcher betrug 1024 pro cm2, während die Oberfläche der Öffnungen 6.4% der gesamten Filmoberfläche ausmachte.

    [0015] Aus dieser gelochten Folie wurden Teebeutel in der Größe 5,4 cm x 6,3 cm durch Heißsiegeln hergestellt, in welche jeweils 2g Tee einer Standard-Marke eingefüllt wurden.

    [0016] Die Flüssigkeitsdurchlässigkeit wurde verglichen mit einem im Handel erhältlichen Teebeutel aus üblichem Papier mit den gleichen Abmessungen und dem gleichen Teeinhalt.

    [0017] In beiden Fällen wurde eine Methode angewandt, wie sie in ISO 1574 - 1980 (E) beschrieben ist, nur mit dem Unterschied, daß Tee in die Teebeutel eingefüllt war.

    [0018] Die Flüssigkeitsdurchlässigkeit des Beutels aus dem Kunststoff-Film war sehr viel besser als die des im Handel erhältlichen Papier-Teebeutels. Die Menge an gelösten Teebestandteilen war

    Dabei war die Menge der durchgelassenen Feinteile des Tees kleiner oder höchstens gleich derjenigen Menge, die der Papierbeutel durchließ.

    Vergleichsversuch A



    [0019] Der Kunststoff-Film wurde aus dem gleichen Polyäthylen hergestellt wie im Beispiel 1, jedoch mit einer Filmstärke von 12µm; die durchschnittliche Lochgröße war 169 µm und die Anzahl der Öffnungen 400 pro Quadratzentimeter. Die Fläche aller öffnungen betrug dabei 6,5% der gesamten Oberfläche des Kunststoff-Films.

    [0020] Der Versuch wurde in der gleichen Weise durchgeführt wie beim Beispiel 1. Die Menge an gelös.ten Teebestandteilen war

    kömmlichen Teebeutel.

    [0021] Dabei war allerdings die Menge der durchgelassenen Feinteile des Tees geringfügig größer als beim Teebeutel aus Papier.

    Vergleichsversuch B



    [0022] Auch hierbei wurde ein Kunststoff-Film wie beim Beispiel 1 verwendet, dessen Dicke 12 pm betrug. Die durchschnittliche Größe der Öffnungen lag unter 75 pm (65% der Öffnungen lagen zwischen 35 und 65 µm und 17% lagen zwischen 10 und 20 µm). Die Anzahl der Öffnungen betrug 991 pro Quadratzentimeter, wobei sich eine Fläche der öffnungen von 4.1% bezogen aüf die Gesamtoberfläche des Kunststoff-Films ergab.

    [0023] Dieser Versuch wurde wieder in gleicher Weise wie bei 1) und A) durchgeführt.

    [0024] Dabei war die gelöste Menge an Teebestandteilen

    Teebeutel.

    [0025] Der Teebeutel dieses Versuches konnte daher nicht befriedigen, obwohl die Menge der durchgelassenen festen Teeteile niedrig genug war.

    Beispiel 2 ;



    [0026] Auch bei diesem Beispiel wurde ein Kunststoff-Film gemäß Beispiel 1 verwendet. Die Dicke betrug wieder zwischen 10 und 12 µm, während die durchschnittliche Größe der Öffnungen 93 µm und die Anzahl der Öffnungen pro Quadratzentimeter 992 betrug. Damit ergab sich eine Fläche aller Öffnungen von 8.5% der Gesamtfläche des Kunststoff-Films.

    [0027] Hieraus würden wieder Teebeutel der Größe 5.4 x 6,3 cm durch Heißsiegeln gefertigt und jeder mit 2 g Tee gefüllt.

    [0028] Die gelöste Menge an Teebestahdteilen war hier

    lichen Teebeutel aus Papier. Dabe.i war die Durchlässigkeit fester Teebestandteile gleich oder kleiner als beim verglichenen Papierbeutel.


    Ansprüche

    1. Kunststoff-Film, insbesondere für die Herstellung von flüssigkeitsdurchlässigen Beuteln oder dgl. mit feinverteilten Öffnungen, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    a) Stärke des Kunststoff-Films 8 bis 25 pm;

    b) Durchschnittliche Größe der Öffnungen 30 bis 120 µm;

    c) Anzahl der Öffnungen 700 bis 2000 pro Quadratzentimeter Filmfläche;-

    d) Gesamtfläche der Öffnungen etwa 5 bis 15% der Kunststoff-Film-Fläche.


     
    2. Kunststoff-Film nach Anspruch 1, für die Herstellung von Teebeuteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Öffnungen zwischen 90 und 110 pm und die Anzahl der Öffnungen 900 bis 1200 pro Quadratzentimeter beträgt.
     
    3. Kunststoff-Film nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein thermoplastisches Material verwendet ist, das bei einer Temperatur von 115 bis 140 °C erweicht.
     
    4. Kunststoff-Film nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material des Films bei einer Temperatur von 120 bis 130 °C erweicht.
     
    5. Kunststoff-Film nach Anspruch 1,2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material des Kunststoff-Films Polyäthylen oder ein Copolymer von Äthylen ist.
     
    6. Kunststoff-Film nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material des Films ein Polyäthylen mittlerer bis hoher Dichte und hohem Molekulargewicht ist.
     





    Recherchenbericht