[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radarantenne gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Zur Abstrahlung eines Radar-Strahlungsbündels können sowohl einfache Spiegelantennen
mit einem Mikrowellen-Homstrahler in ihrem Fokus als auch beispielsweise sogenannte
Cassegrain-Antennen eingesetzt werden. Bei der Cassegrain
-Antenne wird das Radar-Strahlungsbündel zuerst durch eine axiale Oeffnung im Parabolspiegel
geführt und dann in einem sogenannten Cassegrain-Subreflektor ein erstes und Im eigentlichen
Parabolspiegel ein zweites Mal reflektiert. Dadurch werden störende Effekte, wie sie
bei einer direkten Einspeisung auftreten, vermieden.
[0003] Beide Arten von Antennen, die beispielsweise aus dem "Radar Handbook" von Merrill
Skolnik, McGraw-Hill 1970, Seiten 10-3 und 10-13, bekannt sind, können unter Verwendung
von vier oder mehr getrennten Strahlungsbündeln ebenfalls in Monopuls-Radarsystemen
Anwendung finden. Dabei wird eine Strahlablenkung von der Antennenachse durch eine
seitliche Verschiebung der Hornstrahler in der Fokusebene der Antenne erreicht, indem
die vier Homstrahler derart angeordnet sind, dass ihre Achsen genau parallel zueinander
verlaufen. Eine solche Anordnung Ist in Fig.18 und 19, Seite 21-15 bzw. 21-16, des
erwähnten Radar-Handbuches dargestellt. Die Arbeitsweise solcher Vierfach-Strahler,
die zur Erregung eines Reflektors ungefähr in ihrem Brennpunkt und bei Cassegrain-Antennen
etwa in einem Brennpunkt des Subreflektors angeordnet sind, ist an sich bekannt und
vom Prinzip der geometrischen Optik her relativ unproblematisch, solange die Wellenlänge
vernachlässigbar klein gegenüber den Antennenabmessungen ist.
[0004] Zweck der vorliegenden Erfindung Ist jedoch, einen Mehrfachstrahler mit einer besonders
günstigen Strahlungssymmetrie anzugeben. Dies wird erfindungsgemäss mit einem Mehrfachstrahler
erreicht, wie er im Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben. Die Erfindung wird nachfolgend durch
Ausführungsbeispiele und Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt :
Fig. 1 eine Ansicht auf die Oeffnungen eines Vlerfachstrahlers
Fig. 2 eine seitliche Ansicht des Vierfachstrahlers.
[0005] Der erfindungsgemässe Vierfach-Strahler weist vier Hornstrahler A, B, C, D (Fig.1)
auf, die je aus einem Transformatorteil AT und einem Endtell (Fig.2) bestehen. Der
Endtell eines Hornstrahlers z.B. A umfasst drei koaxial nacheinander angeordnete Abschnitte
AZ, AU, AP, von denen der mittlere Abschnitt AU einen Uebergang zwischen einem zylindrischen
Hohlleiter-Raum im Abschnitt AZ und einem pyramidenförmigen Hohltelter-Raum Im Abschnitt
AP bildet. Das andere Ende des Abschnitts AZ schllesst sich an das eine Ende des Transformatorfeils
AT an, dessen anderes Ende mit einem viereckigen Hohlleiterflansch F versehen ist,
durch den der Homstrahler an einer runden Basisplatte P (Fig.1 und 2), vorzugsweise
mit Schrauben befestigt wird. Der Homstrahler A ist über einen die Platte P durchdringenden
Schlitz SA mit einem In Fig.2 nicht dargestellten Rechteck-Hohlleiter-Anschluss verbunden.
Dabei Ist die Diagonale des Flanschvierecks um 45° gegenüber der Diagonale des Vierecks
gedreht, das die Basis der Pyramide darstellt. Der Hohlleiter-Raum des Transformatortells
AT stellt eine Durchdringung zwischen einem Prisma, dessen Basis mit dem rechteckigen
Querschnitt des Schlitzes SA übereinstimmt, und einer stufenförmig ausgebildeten Zylinderfläche
dar, deren verschiedene Durchmesser sich gegen den Hohlleiter-Anschluss hin verjüngen,
wobei die Höhe der Stufen in axialer Richtung jeweils zumindest angenähert einem Viertel
der entsprechenden Hohlleiter-Wellenlängen λ g entspricht. Im Buch "Etectromagnetic
Horn Antennas" herausgegeben von A.W. Love, IEEE Press.1976, S. 189ff ist ein Transformatorteil
AT jedoch mit einem kontinuierlich ausgestalteten Hohlraum angegeben.
[0006] Die elektrische Symmetrie des Abschnitts AU kann mit einigen Rillen verbessert werden.
Zur Vereinfachung der Figuren wird jedoch auf eine zeichnerische Darstellung der Rillen
verzichtet, da Näheres über Rillenhomstrahler dem erwähnten Buch "Electromagnetic
Horn Antennas" S. 245ff entnommen werden kann.
[0007] Die vier viereckigen pyramidenförmigen Abschnitte AP, BP, CP, DP (Fig.1) sind untereinander
an ihren Umrandungen (Fig.2) derart befestigt, dass ihre gemeinsame Umrandung ein
Viereck bildet, dessen Fläche zumindest angenähert viermal grösser ist als die Fläche
des von einer einzelnen Umrandung gebildeten Vierecks. Zu diesem Zweck sind diese
Umrandungen mit kurzen Ausweitungen AW oder Kragen an der Ausmündung der Pyramide
versehen, die gegen aussen zumindest angenähert einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Dadurch ergibt sich eine gemeinsame Strecke ST im Zentrum des Vierfach-Strahlers bei
der Zusammenfügung der vier Umrandungen der pyramidenförmigen Abschnitte. An dieser
Stelle, die das Zentrum der Vierfach-Strahler-Apertur darstellt, Ist eine axial verlaufende
Oeffnung, vorzugsweise eine dünne Bohrung, vorhanden, deren Achse mit der Strecke
ST zusammenfällt. Die Verlängerung der Strecke ST verläuft auch koaxial mit einer
weiteren dünnen Bohrung BH an der Platte P (Fig.2). Die Bohrungen an den Stellen ST
und BH dienen dazu, die Antenne mit Hilfe eines Lichtstrahles zu richten. In diesen
Bohrungen kann je ein Röhrchen eingefügt sein.
[0008] Der Subrefiektor ist für den Feinabgieich in seiner Lage verschiebbar und kann mit
Hilfe dieses Lichtstrahles bezüglich des Vierfach-Strahlers zentriert werden. Zu diesem
Zweck kann der Subreflektor im Scheitel entweder eine Zentriermarke oder eine Oeffnung
aufweisen. Die Achsen der vier Homstrahler können parallel verlaufen. Es ist jedoch
vorteilhaft, sie in einem kleinen Winkel gegen die Gerade BH-ST zu neigen. So ist
der Hornstrahler A (Fig.1 und 2) bzw. die Sitzfläche des Flansches F um einen kleinen
Winkel w1 in bezug auf die gegenüberliegende Symmetrieachse bd (Fig.1) der Platte
P geneigt. Entsprechendes gilt für die Homstrahler B, C und D, die jeweils um die
Winkel w2, w3 und w4 geneigt sein können. In solchen Fällen Ist die Ausweitung der
Umrandungen AW, BW, CW und DW entsprechend zu dimensionieren, wobei solche Umrandungen
an sich auch entfallen können. Vorzugsweise kann w1 = w3 und w2 = w4 und Insbesondere
w1 = w2 = w3 = w4 gewählt werden.
[0009] Der beschriebene Vierfach-Homstrahier besitzt gegenüber einem klassischen Vierfach-Pyramiden-Strahler
nebst einer verbesserten Verktebemöglichkeit der vier Homstrahler auch den Vorteil
einer besseren Strahlungssymmetrie und erlaubt, die vier Strahler zueinander zu neigen,
ohne dass an den gemeinsamen Homkanten weitere unerwünschte Diskontinuitäten in Form
von Abwinkelungen oder Knickstellen entstehen. Zudem bringt die Neigung der Hornstrahler
eine Verbesserung der Subreflektorausleuchtung und eine Verminderung der Reflektorabblidungsfehler
mit sich. Dabei kann die Polarisation vertikal, horizontal oder zirkular gewählt werden,
wobei bei Zirkularpolarisation beispielsweise im Abschnitt AZ ein Polarisator in bekannter
Weise eingeführt werden muss. Die Ausmündung der Homstrahler wird nach Wunsch mit
einem Deckel aus dielektrischem Material abgeschlossen, so dass der Hornstrahler mit
Luft oder einem Gas mit Ueberdruck ausgefüllt werden kann, der ein Eindringen von
Staub und/oder Feuchtigkeit in das Hohlleiter-System verhindert.
1. Radarantenne mit mehreren pyramidenförmigen Homsfrahlem, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale :
a) mindestens ein Paar Hornstrahler Ist derart ausgebildet, dass jeder von ihnen einen
Transformatorteil (AT) und einen Endteil aufweist;
b) der Transformatorteil jedes dieser beiden Hornstrahler Ist an der einen Seite einer
Platte (P) über einen Schlitz (SA) befestigt, an den auf der anderen Seite der Platte
(P) ein Rechteck-Hohlleiter angeschlossen ist;
c) der Endteil weist drei koaxial nacheinander angeordnete Abschnitte (AZ, AU, AP)
auf, von denen der mittlere Abschnitt (AU) einen Uebergang zwischen einem zylindrischen
Hohlleiter-Raum im ersten Abschnitt (AZ) und einem pyramidenförmigen Hohlleiter-Raum
im dritten Abschnitt (AP) bildet;
d) der Transformatorteil (AT) besteht aus einem Uebergang zwischen einem rechteckigen
Hohlleiter-Raum und einem zylindrischen Hohlleiter-Raum;
e) dieser Uebergang stellt eine Durchdringung zwischen einem Prisma, dessen Basis
mit dem Querschnitt des rechteckigen Hohlleiter-Raumes übereinstimmt, und einer stufenförmig
ausgebildeten Zylinderfläche dar, deren verschiedene Durchmesser sich gegen den Rechteck-Hohlleiter-Anschluss
hin verjüngen;
f) die Höhe der Stufen der Zylinderfläche In axialer Richtung entspricht jeweils zumindest
angenähert einem Viertel der entsprechenden Hohlleiter-Wellenlängen.
2. Radarantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Homstrahler jedes
Paares in einem Winkel gegen die Symmetrieachse der Radarantenne geneigt sind.
3. Radarantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vier Hornstrahler
(A, B, C, D) vorhanden sind, deren pyramidenförmige Ausmündungen rundherum eine Ausweitung
(AW) mit flachen Selten aufweisen, auf die sich die vier Homstrahler gegenseitig stützen.
4. Radarantenne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Zentrum des Vierfach-Strahlers
eine axial verlaufende Oeffnung (ST) vorgesehen ist, deren verlängerte Achse koaxial
zu einer weiteren axial verlaufenden Oeffnung (BH) an der Platte (P) verläuft.