(19)
(11) EP 0 101 590 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.02.1984  Patentblatt  1984/09

(21) Anmeldenummer: 83107727.6

(22) Anmeldetag:  05.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B44B 5/00, B30B 1/14, B30B 15/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 20.08.1982 DE 3230958

(71) Anmelder: L. SCHULER GmbH
D-73012 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Finsterwalder, Kurt
    D-7320 Göppingen (DE)
  • Jarosch, Berthold
    D-7344 Gingen (DE)
  • Riedisser, Günter
    D-7332 Eislingen (DE)
  • Thudium, Karl
    D-7321 Wäschenbeuren (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Münzprägepresse mit Massnahmen für die allseitige Führung des Prägestückes in der Presse


    (57) Als Folge immer kürzerer Hubbewegungen des Stößels (12) werden auch die Zeiten für den Austausch des Prägefertigteiles (13) gegen einen Prägerohling immer kürzer. Der Austausch erfolgt über einen Zuführteller (18) und nach der Erfindung in einer Stillstandsphase des Stößels in seinem hinteren Totpunkt. Die Bewegung des Auswerferstempels (17) ist über ein Umlenkgestänge (20, 21, 36, 31) an die Bewegung des Stößels gekoppelt, so daß das Spiel des Prägefertigteiles für seine Ausstoßbewegung aus dem Werkzeug nach dem Prägen einstellbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Münzprägepresse mit einem Antrieb für Stößel und Prägestempel, einem Auswerferprägestempel, gegen den der Prägestempel unter Zwischenlage des Prägerohlinges preßbar und hierzu zum Teil nachgebbar ist, einem Antrieb für die Auswerferbewegung des Auswerferprägestempels und je einer Einrichtung zum Zuführen des Prägerohlinges und zum Abführen des Prägefertigteiles.

    [0002] Bei insbesondere schnellaufenden Münzprägepressen ist es erforderlich, auch bei weiterer Steigerung der Ausstoßquote den Prägerohling und dann das Prägefertigteil während des Durchlaufens der Presse vor Beschädigungen zu bewahren. Das Prägeteil ist vom Sortierer bis in den Prägebereich, in diesem und aus diesem Bereich bis in eine Entnahmestation zu führen, ohne daß es verkantet, auf dem Prägewerkzeug falsch aufsetzt oder nach dem Prägen zwischen den Prägewerkzeugteilen und Fördermitteln nach außerhalb seiner Führung gelangen kann.

    [0003] Schnellaufende Prägepressen führen einerseits zu schnelleren und kürzeren Hubbewegungen für den Stößel, andererseits muß der Austausch des Prägefertigteiles gegen einen Prägerohling möglich bleiben.

    [0004] Aus der DE-AS 23 46 810 ist eine Münzprägepresse bekannt mit einem auf den Prägestempel einwirkenden Kraftorgan, einer Zuführeinrichtung für den Prägerohling zu einem Prägewerkzeug, wo dieser zur Zwischenlage zwischen einem Prägestempel und einem Auswerferprägestempel gelangt, und einer Abführeinrichtung für das Prägefertigteil. Der Prägeantrieb beinhaltet ein Kniehebelgetriebe mit umlaufender Exzenterwelle, Pleuelstange und zwei von dieser angelenkter Kniehebel. Die Kniehebel stützen sich über Gelenkbolzen an einem gestellseitigen Teil ab und treiben bei Bewegung der Exzenterwelle den Stößel und mit diesem den Prägestempel an. Der Auswerferprägestempel steht vermittels eines über Umlenkmittel angeschlossenen Pneumatikgliedes ständig unter einer der Stößelbewegung entgegengerichteten Kraft. Die Zuführung des Prägerohlinges und den Abführtransport des Prägefertigteiles zu bzw. von der Prägestelle besorgt ein drehbarer Zuführteller mit Aufnahmetaschen für die Prägeteile für den schrittweisen Transport vor den Stempelbereich und durch die der Prägestempel hindurchführbar ist. Der Auswerferprägestenpel folgt nur in vorgegebenen Grenzen der Bewegung des Prägestempels, bei der Auswerferbewegung nur zögernd und bis etwa Unterkante des Zuführtellers, während der Prägestempel dem Auswerferprägestempel vorauseilt und hierdurch und durch den in der Schrift angegebenen Leerhub einen übergroßen Raum für die Auswerfbewegung des Prägefertigteiles schafft, der zu einem Tauneln der Münze und ungleich langen Freiflugbewegungen dieser führt und so Störungen im Weitertransport und Beschädigungen der Münze, des Werkzeuges und der Führungsmittel hervorrufen kann.

    [0005] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, für eine schnellaufende Münzprägeprese den Prägerohling und nach dem Prägen das Prägefertigteil in jeder Phase zwischen Beginn der Eingabe des Prägerohlinges in die Münzprägepresse und dem Ausstoß des Prägefertigteiles aus dieser allseitig zu führen, insbesondere auch in der direkt auf den Prägevorgang folgenden Auswurfphase aus dem Prägewerkzeug.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Prägeantrieb einen an sich bekannten, von einer Kurbelwelle über ein Mittellager getriebenen Dreieckhebel aufweist, der mit seinem hinteren Schwingenlager an einem Lenker und über diesen gestellseitig und mit seinem vorderen Schwingenlager über eine Druckstange am Stößel angelenkt ist, daß dieses Schwingsystam so ausgebildet ist, daß Dreh- und Anlenkpunkte in ihren Lagen zueinander eine für die Druckstange in ihrem Drehpunkt am Stößel zum Zeitpunkt dessen Durchfahrens des hinteren Totpunktes zumindest angenäherte kreisförmige Bewegung ermöglichen, und daß der Antrieb des Auswerferprägestempels vom Stößelantrieb über einen Umlenktrieb derart abgeleitet ist, daß die Aushebebewegung des Auswerferprägestempels im wesentlichen zeitgleich mit der Bewegung des Stößels aus dessen vorderen Totpunkt in dessen hinteren Totpunkt und beabstandet zu diesem um das Maß etwa der Dicke des Prägerohlinges erfolgt. Die Stößel- und Auswerferwege werden hierdurch auf ein Minimum reduziert. Für den hinteren Totpunkt des Stößels wird eine längere Stillstandszeit für diesen erzeugt, so daß hierdurch und durch die kurzen Auswerferbewegungen für den Wechsel des Prägeteiles ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Insbesondere erfolgt die Übernahme des Prägerohlinges in das Werkzeug in Zeiten geringer Geschwindigkeit des Stößels. Der Auswerferprägestempel ist zwangsgeführt und das Spiel für das Prägefertigteil beim Auswerfen einstellbar.

    [0007] Die Merkmale nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 2 beinhalten eine bevorzugte und systembestimmende Ausgestaltung des Prägeantriebes.

    [0008] Die Ausgestaltungen nach den Merkmalen der Kennzeichen der Patentansprüche 3 und 5 ermöglichen einen leichten Zutritt und Eingriff in das Gestänge für den Umlenktrieb bei guter übersichtlichkeit.

    [0009] Mit den Merkmalen nach den Patentansprüchen 4 und 6 ist es möglich, einerseits den Auswerferhub des Auswerferprägestempels, andererseits auch dessen Nachlaufgeschwindigkeit einzustellen.

    [0010] Die Merkmale nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 7 gewährleisten genaueste Einhaltung aller Anlenk- und insbesondere der Angriffspunkte am Auswerferprägestempel, da die Auslenkbewegung der Umlenkhebel un einen Nullpunkt erfolgt.

    [0011] Es ist zwar aus der DE-PS 38 701 ein Kniehebelmechanismus bekannt mit einer Kurbelwelle-getriebenen T-förmigen Druck- oder Zugstange in Art eines Dreieckhebels, wobei die beiden Kniehebel an beabstandeten Drehpunkten am Dreieckhebel und der eine Kniehebel gestellfest, der andere Kniehebel am Stößel angelenkt sind. Die Drehpunkte der Kniehebel am Dreieckhebel durchfahren die Stempelmittellinie nicht gleichzeitig und es ergibt sich hierdurch eine verlängerte Phase des Durchlaufens des vorderen Totpunktes des Stößels und somit ein länger an zu formenden Werkstück anstehender Druck. Der Werkstückwechsel erfordert einen Stillstand der Maschine.

    [0012] Auch ist aus der DE-AS 16 27 977 eine Auswerfvorrichtung an einer mechanischen Presse bekannt mit je einem Auswerferdorn im Pressenstößel und im Pressentisch. Der Antrieb der Auswerferdorne erfolgt von der Bewegung der Exzenter-getriebenen Schubstange aus und der hier erforderliche Abstand der Auswerferdorne ermöglicht es nicht, das Fertigteil nach der Bearbeitungsphase zu führen.

    [0013] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele in den Figuren.

    [0014] Diese zeigen in

    Fig. 1 einen Teil einer Münzprägepresse in einer Verkleinerung mit dem Stößelantrieb nach der Erfindung,

    Fig. 2 schematisch die Bewegungsphasen des Dreieckhebelsystemes für die Bewegung des Stößels,

    Fig. 3 die Schwingbewegung des vorderen Schwingenlagers in einer Vergrößerung der Darstellung III in Fig. 2 und die

    Fig. 4 und 5 Umlenktriebe für den Auswerferstemple nach der Erfindung in Verkleinerungen.



    [0015] In dem Gestell 2 einer Münzprägepresse 1 ist eine motorgetriebene Kurbelwelle 3 drehbar gelagert zum Antrieb des Mittellagers 4 einer Schubstange 5, ausgebildet in Art eines Dreieckhebels. In dem hinteren Schwingenlager 7 des Dreieckhebels ist ein bei 9 im Gestell 2 schwingbarer Lenker 8 angelenkt. Das vordere Schwingenlager 6 ist über eine Druckstange 11 am Stößel 12 im Drehpunkt 19 angelenkt. Der Stößel 12 ist in Druckrichtung, diese liegt in der Stempelmittellinie 15 im Gestell längsverschieblich gelagert und trägt an seinem dem Drehpunkt 19 entgegengesetzten Endteil den Prägestempel 16. Der Prägestempel 16 arbeitet mit dem Prägewerkzeug und insbesondere mit dem Auswerferprägestempel 17 zusammen, wenn ein Prägestück 13 vor dem Prägewerkzeug orientiert ist. Das Prägestück 13 kann beispielsweise über einen Zuführteller 18 vor das Prägewerkzeug geführt und nach dem Prägen aus diesem Bereich herausgeführt werden. Der Zuführteller ist bei 44 drehbar und von einer Schrittschalteinrichtung verstellbar gelagert. Der Schrittantrieb kann auch vom Pressenantrieb aus erfolgen. Für den Werkzeugwechsel ist der Zuführteller aus dem Prägebereich herausschwenkbar gelagert. Die Mittel für die Zuführung des Prägerohlinges in den Zuführteller, die Mittel zur schrittweisen Bewegung und für die Entnahme bzw. den Ausstoß aus dem Drehteller sind nicht näher dargestellt und können in bekannter Weise aufgebaut sein. Position 27 weist auf die Lage des Prägestückes 13 und die Prägeoberflächen des Prägestempels 16 und des Auswerferprägestempel 17 hin. Letzterer wirkt mit einer Auswerferstange 31 zusammen, die über einen Umlenktrieb in Richtung einer in der Stempelmittellinie 15 geführten Auswerferbewegung betätigbar ist. Der Umlenktrieb besteht nach Fig. 4 u.a. aus einen ersten doppelarmigen Umlenkhebel 20, der in dem Drehpunkt 22 gestellfest gelagert ist. Der Umlenkhebel ist bei 24 an dem Stößel 12 angelenkt und so mit diesem bewegbar. Sein zweites Hebelende trägt ein Drehgelenk 32, in dem ein Druckgestänge 26 drehbar gelagert ist. Die Drehpunkte 22, 24 und 32 befinden sich auf einer für sie gemeinsamen Mittenachse 29. Der gestellseitige Drehpunkt 22 ist senkrecht zur Hubbewegungsrichtung des Stößels 12 auf dessen halber Hublänge angeordnet. Die Anlenkpunkte 24 und 32 sind vom Drehpunkt 22 des Umlenkhebels ungleich beabstandet. In einem weiteren gestellseitigen Drehpunkt 23 ist ein zweiter doppelarmiger Umlenkhebel 21 schwingbar gelagert. Dieser weist eine Langnut auf, in der ein Kulissenstein 37 längsbeweglich und über einen Spindeltrieb 34, z.B. in die Position 371 verstellbar ist. Der Umlenkhebel ist gekröpft zur Aufnahme einer Gabel 36, die eine Rolle trägt zur Bildung eines Abtriebsdrehpunktes 33. Dieser liegt an dem Ende 28 der Auswerferstange 31 an und ist über einen Längsverstellungstrieb 35 für die Gabel so einstellbar, daß der Abtriebsdrehpunkt mittig zur durch die Verschwenkbewegung des Umlenkhebels 31 bewirkten Auslenkung einstellbar ist. Der Kulissenstein 37 trägt als Anlenkpunkt 25 für den Umlenkhebel 21 einen Schraubbolzen mit einem Quergewindeloch für die Spindel 34 und beidseitigen Zapfenansätzen für das gabelbestückte Ende des Druckgestänges. Zwischen Prägestempel 16 und Auswerferprägestempel 17 kann nunmehr ein solch geringer Spalt zur Aufnahme des Prägestückes 13 eingerichtet werden, daß das Prägestück zwischen den Stempeln und im wesentlichen auch nach dem Prägen von den Stempeln geführt wird. Hierzu ist es erforderlich, daß der Stößel 12 und mit diesen der Prägestempel 16 im Bereich des hinteren Totpunktes Th zum Stillstand kommt. Der Antrieb für die Stößelbewegung ist hierbei nicht abzuschalten.

    [0016] Eine Möglichkeit hierfür ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Diese Figuren zeigen im besonderen die Phasen der Fertigung des Prägeteiles in Abhängigkeit von der Drehbewegung des Mittel lagers 4 auf. Das gestellseitige Lenkerlager 9 ist in Bezug auf die Stempelmittellinie 15 auf der der Kurbelwelle 3 gegenüberliegenden Seite angeordnet. Der Lenker 8 ist mit den angeschlossenen hinteren Schwingenlager 7 um das Lenkerlager 9 in einem Kreisbogen mit dem Radiusmaß entsprechend der Lenkerlänge beweglich.Der Abstand von Mitte des hinteren Schwingenlagers 7 zur Mitte des Mittellagers 4 ist größer als der mögliche Größtabstand von Mitte des Mittellagers 4 zur Stempelmittellinie 15, gemessen als Strecke zwischen Mitte des Mittellagers 4 und Mitte des hinteren Schwingenlagers 7. Der Abstand von der Mitte des vorderen Schwingenlagers 6 bis zur Mitte des hinteren Schwingenlagers 7 sowie der Abstand von der Mitte des vorderen Schwingenlagers 6 bis zur Mitte des Mittellagers 4 ist jeweils so ausgelegt, daß die Mitte des vorderen Schwingenlagers 6 immer dann, wenn das Mittellager 4 eine Stellung einnimmt, die dem vorderen Totpunkt T des Stößels 12 entspricht, auf der Seite zur Stempelmittellinie 15 liegt, die dem gestellseitigen Lenkerlager 9 zuzuordnen ist. Bei einer Stellung des Mittellagers 4, die dem hinteren Totpunkt Th des Stößels 12 entspricht, liegt die Mitte des vorderen Schwingenlagers 6 auf der Seite zur Stempelmittellinie 15, die der Kurbelwelle 3 zuzuordnen ist. Hierdurch und durch die Auslegung der Längen von Lenker 8, Schwinge 10, Dreieckhebel 5 und Lage der Anlenk- und Abgriffspunkte 4, 6, 7 ergibt sich für das vordere Schwingenlager 6 eine Schwingbahn 43, die im rechten Kurventeil von etwa Ausgang der oben und unten dargestellten Radien einen zumindest nahezu kreisförmigen Kurventeil bildet, der beidseitig zur Stempelmittellinie 15 sich erstreckt. Innerhalb dieses Kurventeiles liegt der hintere Totpunkt für den Stößel 12, so daß dieser in der Zeit des Durchlaufens des kreisbogenförmigen Kurventeiles durch das vordere Schwingenlager 6 seine Stellung nicht verändert, womit für den Wechsel des Prägestückes, Herausnehmen und Einlegen durch den Transportmechanismus, Zuführteller 18, ausreichend Zeit geschaffen worden ist. Th im rechten Kurventeil der Kurve 43 kennzeichnet den Beginn der Totpunktlage des Stößels 12, während sich Kurbelwelle 3, Mittellager 4 und Dreieckhebel 5 weiterhin bewegen. Bei Drehung der Kurbelwelle 3 in Richtung des Pfeiles 38 erfolgt nach dem Erreichen des hinteren Totpunktes der Wechsel des Prägestückes. Bei etwa dem Punkt 39, also mit Beginn der Beschleunigung des Stößels 12, erfolgt die Mitnahme des Prägestückes in das Prägewerkzeug durch den Prägestempel 16. Die Beschleunigungsphase ist etwa bei dem Punkt 41 beendet; der Stößel wird bis zum Erreichen des vorderen Totpunktes T als Folge der Bewegung des vorderen Schwingenlagers 6 in den linken Kurventeil bei 41 abgebremst. Das gefertigte Prägeteil, eine beispielsweise Münze oder Medaille, wird nach dem Durchfahren des vorderen Totpunktes des Stößels dem Zuführteller 18 zugeführt. Die Übernahme der Münze in den Zuführteller 18 erfolgt hierbei in einem Zeitraum sich stark verlangsamender Bewegung des Stößels bis etwa zu dem gezeigten Punkt 42. Das über die Druckstange 11 am Stößel 12 angelenkte vordere Schwingenlager 6 ist somit über eine geschlossene Bahn, Kurve 43, unter Mitnahme des Stößels antreibbar und der Auswerferprägestempel 17 ist zumindest für den Bereich der Rückstellbewegung des Stößels über das Umlenkgetriebe im Sinne einer Auswerferbewegung mitführbar, so daß auch für die Zeit nach dem Prägen das Prägefertigteil durch den Prägestempel 16 und den Auswerferprägestempel 17 und zwischen diesen bis zur Übergabe an den Zuführteller 18 ggf. unter Einbeziehung eines geringfügigen Spiels allseitig geführt ist.

    [0017] Fig. 5 zeigt eine weitere und bevorzugte Ausgestaltung des erfinderischen Umlenktriebes. Hierbei wird der über den den Abgriffspunkt darstellenden Längsverstellungstrieb 35 an das Ende 28 des Auswerferstempels gelegte und wie in Fig. 4 ausgeführte Umlenkhebel 21 von einer Druckstange 45 beaufschlagt, die über einen Drehpunkt 46 an einem Steuerhebel 50 angelenkt ist. Der Steuerhebel ist um einen Drehpunkt 51 verschwenkbar und über einen nicht dargestellten Kraftspeicher vermittels einer Steuerrolle 47 gegen die Steuerkurve 52 gelegt, die Kurvenanteile 53 aufweist zur Verstellung der Druckstange. Die Steuerkurve ist rotierend gelagert und von einer Antriebsscheibe 48 bewegt, die über einen Riementrieb 49 mit dem Stößelantrieb verbunden ist. Die Verstellung der Kurvenscheibe 52 führt zu einer Auswerferbewegung des Auswerferstößels synchron zur Stößelrücklaufbewegung im Sinne der Beschreibung in Fig. 4.


    Ansprüche

    1. Münzprägepresse mit einem Antrieb für den Stößel (12) und Prägestempel (16), einen Auswerferprägestempel (17), gegen den der Prägestempel (16) unter Zwischenlage des Prägerohlinges (13) preßbar und hierzu zum Teil nachgebbar ist, einem Antrieb für die AuswerfPrbewegung des Auswerferprägestempels (17) und je einer Einrichtung (18) zum Zuführen des Prägerohlinges (13) und zum Abführen des Prägefertigteiles, dadurch gekennzeichnet, daß der Prägeantrieb einen an sich bekannten, von einer Kurbelwelle (3) über ein Mittellager (4) getriebenen Dreieckhebel (5) aufweist, der mit seinem hinteren Schwingenlager (7) an einem Lenker (8) und über diesen gestellseitig und mit seinem vorderen Schwingenlager (6) über eine Druckstange (11) am Stößel (12) angelenkt ist, daß dieses Schwingsystem so ausgebildet ist, daß Dreh- und Anlenkpunkte (4, 6, 7, 9) in ihren Lagen zueinander eine für die Druckstange (11) in ihrem Drehpunkt (19) am Stößel (12) zum Zeitpunkt dessen Durchfahrens des hinteren Totpunktes (Th) zumindest angenäherte kreisförmige Bewegung ermöglichen, und daß der Antrieb des Auswerferprägestempels (17) vom Stößelantrieb über einen Umlenkantrieb derart abgeleitet ist, daß die Aushebebewegung des Auswerferprägestempels (17) im wesentlichen zeitgleich mit der Bewegung des Stößels (12) aus dessen vorderen Totpunkt (Tv in dessen hinteren Totpunkt (Th) und beabstandet zu diesem um das Maß etwa der Dicke des Prägerohlinges (13) erfolgt.
     
    2. Münzprägepresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gestellseitige Lenkerlager (9) auf der der Seite der Kurbelwelle (3) gegenüberliegenden Seite der Stecnpelmittellinie (15) gelagert ist, daß der Abstand von Mitte des hinteren Schwingenlagers (7) zur Mitte des Mittel lagers (4) größer ist als der Maximalabstand von Mitte Mittellager (4) zur Stempelmittellinie (15) , gemessen auf der die Mitte des Mittellagers (4) mit der Mitte des hinteren Schwingenlagers (7) verbindenden Strecke, und daß die Abstände von Mitte des vorderen Schwingenlagers (6) zur Mitte des hinteren Schwingenlagers (7) und von Mitte des vorderen Schwingenlagers (6) zur Mitte des Mittellagers (4) so bemessen sind, daß die Mitte des vorderen Schwingenlagers (6) bei einer Stellung des Mittel lagers (4), die den vorderen Totpunkt (Tv) des Stößels (12) entspricht, auf der dem gestellseitigen Lenkerlager (9) zuzuordnenden Seite zur Stempelmittellinie (15) und bei einer Stellung des Mittellagers (4), die dem hinteren Cotpunkt (Th) des Stößels (12) entspricht, auf der der Kurbelwelle (3) zuzuordnenden Seite zur Stempelmittellinie (15) liegt.
     
    3. Münzprägepresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenktrieb im wesentlichen aus einem ersten doppelarnigen Umlenkhebel (20) und einem zweiten doppelarmigen Umlenkhebel (21) besteht und jeder Umlenkhebel (20, 21) einen gestellseitigen Drehpunkt (22, 23) sowie einen Anlenkpunkt (24, 25) für den Stößelabgriff und für eine Druckstange (26) aufweist und der erste Umlenknaebel (20) am Stößel (12) und der zweite Umlenkhebel (21) am der Prägeseite (27) des Auswerferprägestempels (17) entgegengesetzten Ende (28) mit den dem Anlenkpunkt (25) für die Druckstange (26) entfernten Enden angelenkt sind.
     
    4. Münzprägepresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenktrieb ein übersetzungstrieb ist, wobei der gestellseitige Drehpunkt (22, 23) zumindest eines Umlenkhebels (20, 21) in Bezug auf dessen Anlenkpunkt (24, 25) ungleich beabstandet ist.
     
    5. Münzprägepresse nach Ansprurli 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenktrieb einen Umlenkhebel (21) aufweist mit einem gestellseitigen Drehpunkt (23) , mit einen Anlenkpunkt (25) für eine Pruckstange (45) und mit einem Abgriffspunkt (35) zur Anlage am der Prägeseite (27) des Auswerferstempels (17) entgegengesetzten Ende (28) und einen un einen Drehpunkt (51) schwenkbar gelagerten Steuernebel (50), an dem die Druckstange (45) mit dem dam Anlenkpunkt (25) am Umlenkhebel (21) entgegengesetzten Ende drehbar gelagert ist und der eine Steuerrolle (47) trägt zur Anlage an einer vom Stößelantrieb getriebenen Kurvenscheibe (52).
     
    6. Münzprägepresse nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (25) für die Druckstange (26) am zweiten Umlenkhebel (21) in Bezug auf den gestellseitigen Drehpunkt (23) abstandsmäßig verstellbar und in der Einstellung über Verstell- und Feststellmittel (34, 37) arretierbar ist.
     
    7. Münzprägepresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh- (22, 23), Anlenk- (24, 25) und Abgriffspunkte (32, 33) jedes Umlenkhebels (20, 21) auf je einer gemeinsamen Mittenachse (29, 30) liegen und die Mittenachse (29, 30) der Umlenkhebel (20, 21) zueinander im wesentlichen parallel verlaufen.
     




    Zeichnung