[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten, Bedrucken
und Färben von Fliesen oder Platten mit Textilfasern enthaltenden Oberflächen.
[0002] Die bisher bekannten Verfahren zum Beschichten, Bedrucken und Färben von Fliesen
oder Platten mit Textilfasern enthaltenden Oberflächen gehen im allgemeinen davon
aus, daß Warenbahnen beliebiger Qualität zunächst im Verbund hergestellt werden, beispielsweise
ein Filz durch Nadelung zur innigen Verbindung der in ihm vorhandenen Fasern evtl.
mit einem beliebigen Untergrund, um dann anschließend einer Beschichtung, einer Bedruckung
oder Färbung zugeführt zu werden. Diese derart hergestellte Warenbahn durchläuft anschließend
Schneid-oder Stanzvorrichtungen, so daß aus der Warenbahn die Fliesen oder Platten
ausgestanzt werden.
[0003] Der Nachteil eines solchen Arbeitsverfahrens besteht darin, daß beim Stanzvorgang
Randkantenbereiche der Fliesen oder Platten gedrückt oder gequetscht bzw. zerstört
werden und damit beispielsweise ein auf die Fliesen oder Platten durch Drucken aufgesetztes
Muster unscharf wird. Bei Aneinandersetzung der Fliesen oder Platten ergeben sich
somit unschöne und die Wirkung des Fußbodenbelages verändernde, im Muster verschwommene
Zonen.
[0004] Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Beschichtung, Bedruckung oder
Färbung rotativ aufgebracht werden kann, so daß die Herstellung verhältnismäßig preisgünstig
erfolgen kann.
[0005] Weiterhin ist es bekannt, Fliesen oder Platten einzeln im Flachdruckverfahren zu
bedrucken. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es zeitaufwendig ist,
und die Kosten für die Herstellung derartiger Fliesen oder Platten außerordentlich
hoch sind.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einwandfreie beschichtete,
bedruckte oder gefärbte Fliesen oder Platten herzustellen, deren Randkantenbereiche
voll ausgedruckt oder gefärbt sind und unverquetscht liegen und die Herstellungskosten
derartiger Fliesen oder Platten so gering wie möglich zu halten.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch die Aneinanderreihung folgender
Arbeitsschritte,
die Fliesen werden vorzugsweise rapportgenau ausgerichtet durch eine Druckmaschine
transportiert,
anschließend werden die Fliesen durch einen Dämpfprozess hindurchgeführt und die Farbstoffe
oder dergleichen fixiert bzw. auspolymerisiert,
danach werden die Fliesen vor Weiterverarbeitung durch einen Abkühl-und/oder Waschvorgang
hindurchgeführt.
[0008] Durch dieses Verfahren ist es möglich, rationell einwandfreie Fliesen oder Platten
zu beschichten, zu bedrucken und zu färben.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß
eine Druckmaschine auf ihrer Transportvorrichtung mit Ausrichtvorrichtungen versehen
ist, die als erste Aufnahmevorrichtungen für die zu beschichtenden, zu bedruckenden
oder zu färbenden Fliesen dienen und eine zweite, der Druckmaschine nachgeordnete
Aufnahmevorrichtung als Unterstützung für jede Fliese vorgesehen ist, mit der die
Fliese durch einen Dämpfer und nachgeschaltete Vorrichtungen wie Kühl- Wasch- und
Trockenanlagen hindurchtransportierbar ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch Einfachheit aus und läßt eine
rationelle Fertigung der Fliesen oder Platten bei einem einwandfreien Ergebnis zu.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0012] Die der Bearbeitung unterliegenden Fliesen oder Platten können - aus unterschiedlichsten
Materialien bestehen. So kann beispiels-. weise ein Grundgewebe vorhanden sein, was
mit beliebigem Material getränkt und verstärkt ist. und in das ein Pol eingearbeitet
ist, so daß sich eine Teppichfliese ergibt. Es kann sich auch um Nadelfilze handeln,
um Verbundwerkstoffe mit einer Oberfläche, in der Textilfasern vorhanden sind, so
kann eine Unterschicht vorhanden sein aus Bitumen, aus Latex oder dergleichen.
[0013] Als Grundware kann ein Faservlies genommen werden, in den beispielsweise ein Pol
eingetuftet ist. So sind die verschiedensten Ausbildungen von Fliesen oder Platten
denkbar und möglich.
[0014] Das Bedrucken und Färben dieser Fliesen oder Platten kann mit flüssigen, pastösen
oder verschäumten Flotten erfolgen, dies hängt von der Ausgestaltung des jeweiligen
Druckwerkes ab, das vorzugsweise rotativ arbeiten sollte.
[0015] Die angegebene Beschichtung kann ebenfalls unterschiedlich ausgebildet sein, also
können Farbschichten aufgetragen werden, es können Textilveredelungsmaterialien bemustert
oder unbemustert aufgebracht werden, es kann aber auch eine Schicht aufgebracht werden,
die lediglich an den vorhandenen Textilfasern relativ lose haftet.
[0016] Die Druckmaschine kann unterschiedlich gestaltet sein. Im wesentlichen ist an Siebdruck
gedacht, und zwar an rotativen Siebdruck, der mit den angegebenen Materialien durchgeführt
werden kann, und zwar beispielsweise mit einer flüssigen, pastösen oder verschäumten
Flotte. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Druckauftrag durch andere vorbekannte
Vorrichtungen vorzunehmen, wobei allerdings der Siebdruck insbesondere mit verschäumten
Flotten den Vorteil hat, einen besonders gleichmäßigen Auftrag auf Platten mit Textilfasern
enthaltenden Oberflächen zu erzielen.
[0017] Bei der Verwendung eines rotativen Siebdruckes können Siebzylinder oder Siebbänder
Verwendung finden, bemustert oder unbemustert, so daß nicht nur eine Musterauftragung
möglich ist, sondern auch eine Färbung bzw. ein Uni-Auftrag der Fliesen oder Platten.
[0018] Weitere Kennzeichen und Merkmale ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen,
vorteilhaften Ausführungsbeispielen.
[0019] Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der Transportvorrichtung in der Druckmaschine mit einer
ersten Aufnahmevorrichtung für die Fliesen oder Platten in einem Ausschnitt geschnitten,
Fig. 3 den Ausschnitt der Fig. 2 in Draufsicht
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Ausgestaltung der Ausrichtvorrichtung
auf der Transportvorrichtung in der Druckmaschine
Fig. 5 eine zweite Aufnahmevorrichtung für die zu beschichtenden, zu bedruckenden
oder zu färbenden Fliesen oder Platten als Transportvorrichtung im Dämpfprozess und
in der anschließenden Abkühl- und/oder Waschvorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 5
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des in der Einleitung zur Beschreibung
dargestellten Verfahrens besteht zunächst aus einer Druckmaschine 1, die eine beliebige
Gestaltung haben kann.
[0021] In Fig. 1 ist eine Schablonendruckmaschine gezeigt mit Siebzylindern 10, von denen
zwei in der Figur angedeutet sind. Statt der Siebzylinder 10 können Siebbänder eingesetzt
werden, aber auch Siebzylinder .anderer Drucksysteme. Der Druck erfolgt rotativ.
[0022] Die vorgefertigten Fliesen oder Platten 2 werden auf beliebige Art und Weise der
Druckmaschine 1 zugeführt, beispielsweise durch einen Wagen 3 und liegen im Stapel
auf diesem Wagen 3.
[0023] Von diesem Wagen 3 bzw. aus dem Stapel 20 werden die Platten von oben einzeln entnommen
und auf die Transportvorrichtung 11 der Druckmaschine 1 gelegt. Dies kann manuell
geschehen oder durch nicht dargestellte Greiferanordnungen, die beispielsweise vom
Buchdruck oder vom Bogendruck vorbekannt sind.
[0024] Auf der Transportvorrichtung 11 befinden sich Ausrichtvorrichtungen für die Fliesen
oder Platten, die als erste Aufnahmevorrichtungen 12 gezeichnet werden. Die Transportvorrichtung
11 kann ein gegebenenfalls luftdurchlässiges Drucktuch sein, falls in Druckstationen
beispielsweise mit Saugdruck gearbeitet wird. Es kann sich aber auch bei der Transportvorrichtung
um eine ganz normale gummi-elastische Druckdecke handeln.
[0025] Die erste Aufnahmevorrichtung 12, die in den Figuren 2, 3 und 4 näher dargestellt
ist, kann ein aus vorzugsweise elastischem Material bestehender Rahmen sein, es können
aber auch Ausrichtklötzchen und aufgeschraubte Erhebungen auf der Transportvorrichtung
11 angeordnet werden. Je nach Größe der Fliesen oder Platten werden diese ersten Ausrichtvorrichtungen,
die als erste Aufnahmevorrichtung 12 gezeichnet sind,in ihrer Lage verstellt. So können
Fliesen oder Platten unterschiedlicher Größe und auch unterschiedlicher Formgebung
dem erfindungsgemäßen Verfahren zugeführt werden .
[0026] Derart in ihrer Lage unterstützt und fixiert durchlaufen die Fliesen oder Platten
die Druckmaschine und erhalten entweder eine Beschichtung, eine Bedruckung oder Färbung
bzw. auch unterschiedliche Aufträge in den einzelnen Druckstationen. Wie viele Druckwerke
auf der Vorrichtung angeordnet sind, ist gleichgültig. Sie arbeiten rotativ.
[0027] Am Ende des Weges in der Druckmaschine senkt sich die Druckdecke, also die Transportvorrichtung
11, ab und gibt der durch ihre Eigenstabilität geradeaus weitergeführten Fliese oder
Platte den Weg frei über eine sie untergreifende Rutsche 13, die wie ein Scheidemesser
wirkt.
[0028] Die freiwerdenden Ausrichtvorrichtungen, die als erste Aufnahmevorrichtung 12 dienen,laufen
bei dem endlos umlaufenden Band der Druckdecke befreit von der Fliese oder Platte
in den Eingangsbereich zurück.
[0029] Nach Verlassen der Druckmaschine 1 gelangt die Fliese oder Platte 2 über beispielsweise
eine Rollenbahn in eine Wartestation 4, die beliebig ausgebildet sein kann. Diese
Wartestation dient als Zwischenstation zwischen der Druckmaschine und einem Dämpfer
5, dem wiederum eine Abgabestation 6 vorgeschaltet ist.
[0030] Es besteht nun die Möglichkeit einen Tunneldämpfer der Druckvorrichtung direkt nachzuschalten
und die Transportvorrichtung 11 der Druckmaschine 1 direkt durch den Tunneldämpfer
durchlaufen zu lassen. Es hat sich aber herausgestellt, daß es vorteilhafter ist,
die Druckdecke allein der Druckmaschine 1 zuzuordnen und im Dämpfer gesonderte Transportvorrichtungen
vorzusehen.
[0031] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Dämpfer 5 eine eigene Transportvorrichtung
50 auf, die als umlaufende Transportkette ausgebildet ist. Diese Transportkette wird
über Kettenräder 51 derart geführt, daß die aufgehobenen und über Greifer 52 gehaltenen
Fliesen oder Platten 2 von unten nach oben in den Dämpfer eingeführt werden, sich
innerhalb des Dämpfers in Arbeitsflußrichtung weiterbewegen und am Ende des Dämpfers
wieder abgesenkt werden. Der Dämpfer ist somit von unten offen und hat sonst ein fünfseitig
geschlossenes Gehäuse.
[0032] Um nun die Fliesen oder Platten 2 in den Dämpfer einzubringen, in diesem zu transportieren
und doch eine Formveränderung der Fliesen oder Platten zu verhindern, ist eine zweite
Aufnahmevorrichtung 55 vorgesehen. Diese zweite Aufnahmevorrichtung 55 kann rahmenartig
ausgebildet sein mit einem Unterstützungsboden, der vorzugsweise luftdurchlässig sein
sollte. Auch eine reine Plattenform ist möglich.
[0033] Die von der Oberfläche her beschichteten, bedruckten oder gefärbten Fliesen oder
Platten gelangen in den Dämpfprozess,und die aufgebrachte Farbe, die Veredelungschemikalie
oder dergleichen wird auf der Ware fixiert bzw. auspolymerisiert. Die Abgabe von der
Abgabestation 6 auf die zweite Aufnahmevorrichtung 55 kann wiederum manuell geschehen
oder durch nicht dargestellte Greifer, Zangen und dergleichen. Es besteht auch die
Möglichkeit, bei der Abgabestation 6 ein leichtes Gefälle in den Rollen 60 der Rollenbahn
vorzusehen, so daß sie sich über die Wartestation 4, die ebenfalls eine Rollenbahn
mit Rollen 40 haben kann, automatisch von selbst in eine Position schieben, daß sie
auf die von den Greifern 52 gehaltene zweite Aufnahmevorrichtung 55 fallen und sich
in dieser rahmenartigen Aufnahmevorrichtung 55 festsetzen.
[0034] Die Umlaufbahn der dämpfereigenen Transportvorrichtung 50 ist im Vier- oder Rechteck
dargestellt. Dies ist vorteilhaft zur Einsparung von Energie, da durch keine einzige
Klappe oder Tür Dampf aus dem glockenartig sich über die Bahn stülpenden Dämpfer verlorengeht.
[0035] Dieser Umlaufbahn der dämpfereigenen Transportvorrichtung 50 ist eine dritte Transportvorrichtung
7 nachgeordnet, die als Förderband ausgebildet ist und etwas die Umlaufbahn der Transportvorrichtung
50 untergreift. Dadurch ist es möglich, daß die Greifer 52, die rechts und links an
der dritten Transportvorrichtung 7 vorbeigeführt werden, sich mit ihren Aufnahmehaken,
die später beschrieben werden, von der zweiten Aufnahmevorrichtung 55, und zwar dem
Rahmen, lösen um , befreit von diesem, den nächsten Rahmen als zweite Aufnahmevorrichtung
55 zu ergreifen, wie es in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Die von den Greifern
52 befreite Aufnahmevorrichtung 55 wird durch die dritte Transportvorrichtung 7, und
zwar durch das Förderband,einer Kühl- oder Waschvorrichtung 8 zugeführt, die als Gießvorrichtung
ausgebildet ist, wodurch die beschichteten, bedruckten oder gefärbten Fliesen oder
Platten einer Naßbehandlung unterzogen werden. Nachgeordnet kann eine Trockenstation
9 vorgesehen werden, wie sie in der Fig. 1 angedeutet ist. Dies können Bestrahlungslampen,
Gebläse oder dergleichen sein. Dargestellt sind Bestrahlungslampen und ein Saugkasten.
[0036] In Fig. 2 ist die Transportvorrichtung 11 mit der ersten Aufnahmevorrichtung 12 dargestellt.
Die Transportvorrichtung 11 ist ein beliebig ausgestaltetes Drucktuch, auf dem die
erste Aufnahmevorrichtung 12, die ebenfalls rahmenartig ausgebildet sein kann, aufgesetzt
ist. Hier können Schraubverbindungen vorgesehen werden und dergleichen. Da ein endloses
Umlaufen der Transportvorrichtung 11 in der Druckmaschine 1 gewünscht wird, ist es
notwendig, daß die erste Aufnahmevorrichtung 12 diese Bewegung mitmacht und demzufolge
vorzugsweise aus gummi-elastischem Material besteht. Dieses gummi-elastische Material
macht den Umlauf durch die Umlenkwalzen 14 und 15 des Drucktuches mit und stellt sich
in den einzelnen Trumen wieder absolut gerade (siehe Fig. 1).
[0037] Die einzelnen Aufnahmevorrichtungen 12 können wie dargestellt durch Schrauben oder
Stifte 112 miteinander verbunden sein.
[0038] Will man bei einem Ausführungsbeispiel der Vorstellung gemäß Fig. 2 und 3 die Form,
die Größe oder die auch die gleichzeitig mitgenommene Anzahl der Fl.iesen oder Platten
verändern, so muß man die Aufnahmevorrichtung 12 vollständig von der Transportvorrichtung
11, also dem endlos umlaufenden Drucktuch, abnehmen. Dies ist zeitaufwendig und gegebenenfalls
auch schwierig.
[0039] Demzufolge besteht ein weiterer Gedanke der Erfindung darin, als erste Aufnahmevorrichtung
12 nicht vollständige Rahmen vorzusehen, sondern Anschläge, die auf der Transportvorrichtung
11, also dem Drucktuch befestigt sind. Sie können angeschraubt sein. Es besteht die
Möglichkeit, sie in Langlöchern zu befestigen oder auf andere Art und Weise verschiebbar
anzuordnen bzw. im Drucktuch Ausnehmungen 111 vorzusehen, in die die Anschläge, die
als erste Aufnahmevorrichtung 12 dienen, einsetzbar sind. Diese Ausnehmungen können
derart ausgebildet sein, daß die Position der Anschläge fixiert sind, sie können aber
auch derart ausgebildet sein, daß eine Verstellung möglich ist. Wie ferner aus Fig.
4 hervorgeht, besteht die Möglichkeit nicht nur jeweils eine Platte der anderen folgend
anzuordnen, sondern auch mehrere Platten nebeneinander gleichzeitig zu transportieren.
[0040] Wenn im vorhergehenden und nachfolgenden von einzelnen Platten die Rede ist, so ist
dies nicht einschränkend zu verstehen. Es ist die Vereinzelung der Platten gemeint.
Die Platten können auch in einer Anzahl nebeneinander auf der Transportvorrichtung
11 bzw. auf den weiteren nachgeschalteten Transportvorrichtungen angeordnet werden.
Sie haben aber vorzugsweise sowohl auf der ersten Transportvorrichtung 11 ihre spezielle
Aufnahmevorrichtung 12, als auch in den nachgeschalteten Arbeitsphasen.
[0041] Die durch Aneinanderreihung vorzugsweise rapportgenau ausgerichteten, in den Aufnahmevorrichtungen
12 angeordneten Fliesen oder Platten werden in dieser Form wie es in den Figuren 1-4
dargestellt und beschrieben ist, durch die Druckmaschine hindurchtransportiert.
[0042] Anschließend werden die Fliesen, wie bereits erwähnt, durch den Dämpfprozess hindurchgeführt
und die Farbstoffe oder dergleichen fixiert bzw. auspolymerisiert.
[0043] Die im Dämpfprozess und auch in der Abkühl- und/oder Waschphase benutzte zweite Aufnahmevorrichtung
55 ist in den Figuren 5 und 6 näher dargestellt. In der Fig. 5 ist ersichtlich, daß
diese zweite Aufnahmevorrichtung, die als Unterstützung dient, rahmenartig ausgebildet
sein kann und eine luftdurchlässige Bodenplatte 155 aufweist.
[0044] Der Begriff Bodenplatte ist nicht einschränkend zu verstehen. Es besteht auch die
Möglichkeit, diese Bodenplatte auf der Oberfläche des Rahmens 55 anzuordnen, da ja
die Fliese weder im Dämpfbereich,.noch im nachfolgenden Wasch-, Kühl- oder Trockenbereich
rapportgenau geführt werden muß. Es kann auch eine Platte ohne Rahmen sein.
[0045] Diese Bodenplatte sollte luft- und wasserdurchlässig ausgebildet sein, damit insbesondere
im Dämpferbereich der Dampf voll wirksam wird. Sie kann als Sieb, als Gaze, als Lochblatt
oder dergleichen ausgebildet sein, es bestehen aber auch Möglichkeiten der Anordnung
von Stangen, Latten und dergleichen. Sie kann wasseraufsaugend sein.
[0046] Diese zweite Aufnahmevorrichtung 55, die rahmenartig ausgebildet ist, weist, wie
dargestellt, Vorsprünge 56 auf, hinter die die hakenartigen Enden V-förmiger Greifer
greifen können, um die zweite Aufnahmevorrichtung 55, also den Rahmen, transportieren
zu können. Diese Greifer 52 können durch eine Verbindungsstange 152 miteinander verbunden
sein, die wiederum mit der Kette 50 verbunden ist.
[0047] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
die Fliesen werden in die Ausrichtelemente, und zwar die erste Aufnahmevorrichtung
12 der ersten Transportvorrichtung 11 der Druckmaschine 1 eingelegt. Sie werden anschließend
durch die Druckmaschine hindurchgeführt, beschichtet und/oder gefärbt und/oder bedruckt.
Die Fliesen verlassen die Druckmaschine und werden formstabil oder formfixiert bzw.
unterstützt durch den Dämpfer 5 hindurchgeführt. Sie durchlaufen vor Weiterverarbeitung
die Kühl- und/oder Befeuchtungs- bzw. Waschstation, gegebenenfalls auch eine Trockenstation
9.
[0048] In der Druckmaschine werden die Fliesen oder Platten einzeln bzw. vereinzelt in rapportgenaue
Masken, Anschläge oder dergleichen des Drucktuches eingelegt,und die Fliesen verlassen
auch einzeln bzw. einzeln liegend die Druckmaschine und gelangen auf eine, ihre Form
stabilisierende oder unterstützende Aufnahmevorrichtung, die als zweite Aufnahmevorrichtung
55 bezeichnet ist. Sie werden durch diese zweite Aufnahmevorrichtung unterstützt gehalten
und durch den Dämpfprozess und den anschließenden Abkühl- und/oder Waschprozess hindurchgeführt,
wodurch sie, wenn sie im Dämpfer vorher weich geworden waren, wieder erhärten. Dieses
geschieht beispielsweise mit einer Bitumenunterschicht, die gegebenenfalls verwendet
werden kann.
[0049] Das Einlegen der Fliesen oder Platten auf der Druckmaschine erfolgt in die angepaßten
Masken und auch die zweite Aufnahmevorrichtung 55 kann der Form angepaßt sein. Sie
braucht aber nicht genau angepaßt zu werden, da in diesen Nachfolgebereichen nach
dem Druck keine genaue Führung mehr notwendig ist. Wesentlich ist, daß die Fliesen
in keiner Weise von oben her irgendeinen Druck erhalten, sondern lediglich von unten
her unterstützt werden. Diese Unterstützung erfolgt im Dämpfer und auch in der nachfolgenden
Wasseraufgießstation bzw. in einem nachfolgenden Wasserbad als Abkühl- und Waschvorgang.
[0050] Nachdem nun die Fliesen oder Platten die Gesamtvorrichtung durchlaufen haben, können
sie gestapelt oder auch vereinzelt weitergeführt oder weiterbehandelt oder -bearbeitet
werden. So kann auch in einer nachfolgenden Station beispielsweise das aufgegossene
Wasser wieder abgesaugt werden. Der Saugkasten ist in der Zeichnung angedeutet.
[0051] Wie aus den Unterlagen hervorgeht, ist der Gedanke der Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. So sind Variationen denkbar und möglich.
[0052] So kann die zweite Aufnahmevorrichtung 55, die als Unterstützung dient, auch ohne
Rahmen ausgebildet sein, sondern eine einfache luft- oder wasserdurchlässige Platte
sein. Die Unterstützung kann auch aus textilem, saugfähigem Material bestehen. In
diesem Fall ist es dann besser, einen Rahmen zu verwenden. Der Begriff"Bodenplatte"155
ist somit nicht an die Rahmenausbildung gebunden.
[0053] Auch die Vorsprünge 56 können ersetzt werden durch Ausnehmungen in der Platte oder
im Rahmen 55. Wesentlich ist, daß irgendwelche Greifer 52, die beliebig ausgebildet
sein können, die Möglichkeit haben, sich an der zweiten Aufnahmevorrichtung 55, die
als Unterstützung dient, festzuhaken
1. Verfahren zum Beschichten, Bedrucken und Färben von Fliesen oder Platten mit Textilfasern
enthaltenden Oberflächen gekennzeichnet durch h die Aneinanderreihung folgender Arbeitsschritte,
die Fliesen werden vorzugsweise rapportgenau ausgerichtet, durch eine Druckmaschine
transportiert,
anschließend werden die Fliesen durch einen Dämpfprozess hindurchgeführt und die Farbstoffe
oder dergleichen fixiert bzw. auspolymerisiert,
danach werden die Fliesen vor Weiterverarbeitung durch einen Abkühl-und/oder Waschvorgang
hindurchgeführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Fliesen oder Platten
einzeln in rapportgenaue Aufnahmevorrichtungen, wie Masken, Anschläge oder dergleichen
der Transportvorrichtung in der Druckmaschine eingelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Fliesen oder Platten
einzeln nach Verlassen der Druckmaschine in eine ihre Form stabilisierende zweite
Aufnahmevorrichtung eingelegt werden und unterstützt gehalten durch den Dämpfprozess
und den anschließenden Abkühl- und/oder Waschprozess bzw. Trockenprozess hindurchgeführt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch die Aneinanderreihung folgender
Arbeitsschritte,
- Einlegen der Fliesen oder Platten auf der Druckmaschine in eine, den Fliesen oder
Platten angepaßte, erste Aufnahmevorrichtung, Maske, Anschläge oder dergleichen,
- Durchführung des Beschichtungs-, Färbe- oder Druckvorganges rotativ
- anschließende Abnahme der Fliese oder Platte von der Druckdecke bzw. der ersten
Transportvorrichtung,
- anschließende Auf- bzw. Einlegung der Fliese oder Platte auf oder in eine zweite
Aufnahmevorrichtung, wie einen Rahmen, welcher mit einer Transportvorrichtung verbindbar
ist,
- Durchlaufen der Fliesen oder Platten durch einen Dämpfprozess zum Fixieren oder
Auspolymerisieren der Farbstoffe od.,dgl. mit Führung der Fliesen oder Platten zusammen
mit der Transportvorrichtung durch den Dämpfer,
- Ablegung der Fliese oder Platte beim Austritt aus dem Dämpfer mit dem als Aufnahmevorrichtung
dienenden Rahmen auf eine dritte Transportvorrichtung,
- Durchlaufen der Fliesen oder Platten durch ein Wasseraufgießwerk bzw. ein Wasserbad
als Abkühl- und/oder Waschvorgang bzw. Absaugung,
- Verarbeitung der Fliesen oder Platten nach Abnahme von der Transportvorrichtung
bzw. aus der zweiten Aufnahmevorrichtung bzw. aus dem Rahmen.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß eine Druckmaschine (1) auf ihrer Transportvorrichtung (11) mit Ausrichtvorrichtungen
versehen ist, die als erste Aufnahmevorrichtungen (12) für die zubeschichtenden, zu
bedruckenden oder zu färbenden Fliesen oder Platten dienen,
und eine zweite, der Druckmaschine nachgeordnete Aufnahmevorrichtung (55) als Unterstützung
für die Fliese oder Platte vorgesehen ist mit der die Fliese oder Platte durch einen
Dämpfer (5) und nachgeschaltete Vorrichtungen wie Kühl-, Wasch- und Trockenanlagen
(8,9) hindurchtransportierbar ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Aufnahmevorrichtung (12) wie Masken, Anschläge od. dgl. auf der Transportvorrichtung
(11), vorzugsweise einer endlos umlaufenden Druckdecke der Druckmaschine (1) in Höhe
und Form und Stellung zu den zu bearbeitenden Fliesen oder Platten anpaßbar angeordnet
sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Aufnahmevorrichtung (55) als Rahmen ausgebildet ist mit, die Fliesen
oder Platten aufnehmender Bodenplatte (155), die als Unterstützung vorgesehen ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die als Unterstützung dienende zweite Aufnahmevorrichtung (55) aus textilem, saugfähigem
Material besteht.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (155) der zweiten Aufnahmevorrichtung (55) luft- und wasserdurchlässig
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet,
daß als Bodenplatte (155) für die zweite Aufnahmevorrichtung (55) ein Sieb, eine Gaze,
ein Lochblatt od. dgl. vorgesehen ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet,
daß der als zweite Aufnahmevorrichtung (55) dienende Rahmen mit Vorsprüngen (56) oder
Ausnehmungen zur Ansetzung von Mitnehmern wie Greifern (52) od. dgl. von Transportvorrichtungen
(50,7) versehen ist.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß in der Dämpferstation ein Dämpfer verwendet ist, der glockenartig, an seiner Unterseite
offen, ausgebildet ist, und in dem die Transportvorrichtung (50) vertikal einlaufend
und vertikal auslaufend geführt ist.