[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einer Schmiervorrichtung für das Schusseintragsorgan,
welche Schmiervorrichtung einen Führungsflächen für das Eintragsorgan aufweisenden
Kanal enthält.
[0002] Bei einer bisherigen Maschine dieser Art (DE-PS 2 246 921, Fig. 8) wird jedes Eintragsorgan
(im folgenden ist beispielsweise ein Greiferprojektil angenommen) am Schluss des zwischen
Fangwerk und Schusswerk liegenden Rücktransportweges in einen ihm angepassten, achtflächigen
bzw. achteckigen Führungskanal geleitet. Dieser ist oben von einem mit Oel getränkten
Bremsfilz begrenzt, durch den drei benachbarte Gleitflächen des Projektils unter Berührung
mit Oel geschmiert werden. Bei dieser Bauart wird nur eine einzige Gleitfläche des
Projektils unmittelbar mit Schmieröl geschmiert, die beim anschliessenden Schusseintrag
im Webfach berührend in Führungselementen, z.B. in Führungszähnen geführt wird.
[0003] Aus diesem Grund muss bei der bekannten Webmaschine relativ viel Schmieröl auf das
Projektil geleitet werden, damit das Oel von den unter Berührung mit dem Schmierfilz
geschmierten Projektil-Gleitflächen auf die nicht von dem .Filz berührten Gleitflächen
kriecht. Dieses Ueberkriechen auf ungeschmierte Gleitflächen erfolgt aufgrund der
hohen Geschwindigkeit des Arbeitsspieles erst nach mehreren Schusseinträgen. Durch
die notwendige, reichliche Schmierung des Projektils kann das Gewebe während des Schusseintrages
mit Oel verschmutzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte
Webmaschine zu schaffen.
[0005] Die Erfindung besteht darin, dass Schmiermittel-Zuführungsöffnungen für das Eintragsorgan
nur in denjenigen Führungsflächen des Kanales vorgesehen sind, die gegenüber von Gleitflächen
des im Kanal befindlichen Eintragsorgans liegen, welche beim folgenden Schusseintrag
in im Webfach befindlichen Führungselementen unter Berührung gleiten. Dadurch wird
es möglich, nur diejenigen Gleitflächen des Projektils kurz vor dem Schusseintrag
zu schmieren, welche während des Eintrags tatsächlich unter Berührung in den Führungszähnen
laufen. Auf diese Weise kann eine besonders magere Schmierung erzielt werden. Es besteht
dann keine Gefahr mehr, dass das Gewebe angesichts zu starker Schmierung von gewissen
Gleitflächen des Projektils verschmutzt wird.
[0006] Durch die nur auf die Projektil-Gleitflächen gegebene Schmierung sind andererseits
diejenigen Flächen gegen Abrieb an den Führungszähnen geschützt, durch welche das
Projektil während des Schusseintrages im Webfach berührend geführt wird. Somit wird
auch eine Verschmutzung des Gewebes durch metallischen Abrieb an Führungszähnen und
Projektilen vermieden.
[0007] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
[0008]
Fig. 1 zeigt einige für die Erfindung wesentliche Teile einer Webmaschine in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung einer zugehörigen Einzelheit in grösserem
Massstab,
Fig. 3 ein Schnitt nach Linie II - II in Fig. 2,
Fig. 4 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform und
Fig. 5 eine zugehörige Einzelheit in grösserem Massstab.
[0009] Bei der Greiferprojektilwebmaschine nach Fig. 1 werden die Projektile 1 während des
Webbetriebes von einem Schusswerk 2 gemäss Pfeil 10 durch das von Kettfäden 3 gebildete
Webfach 4 geschossen. Dabei gleiten sie in Führungszähnen 33 und gelangen in einem
Fangwerk 5' in die Stillstandsstellung la. Aus ihr werden sie über eine nicht dargestellte
Führung zu einer Rücktransportvorrichtung befördert (Stellung lb). Die Rücktransportvorrichtung
enthält eine Endloskette 5, auf der Mitnehmerelemente 6 befestigt sind. Die Projektile
1 werden gemäss Pfeil 7 von den Mitnehmerelementen 6 zurück in das Schusswerk 2 befördert
(Stellung lc). Von dort gelangen sie mittels eines Projektilhebers 8 wieder in die
Ausgangsstellung ld, in der sie für einen neuen Eintrag bereitstehen.
[0010] Das Schusswerk 2 enthält zwei Schmierdüseneinsätze 11,12, durch welche ein als Ganzes
mit 13 bezeichneter Führungskanal mit konischem Einlaufteil 62 für die Projektile
1 gebildet ist. Oelnebel-Zuführungskanäle sind mit 15 - 18 bezeichnet. Durch die Kanäle
15 - 17 werden beispielsweise wechselweise Oelnebelimpulse und Luftimpulse in den
Schmierdüseneinsatz 11 geführt, während über den Kanal 18 ebensolche Impulse in den
Schmierdüseneinsatz 12 geführt werden.
[0011] Der Kanal 16 setzt sich in eine mit einer Ausnehmung 63 versehene Düse 21, der Kanal
17 in eine mit einer Ausnehmung 64 versehene Düse 22 und der Kanal 18 in zwei Ausnehmungen
65, 66 aufweisende Düsen 23,24 fort. Düse 21 mündet in der Schrägfläche 25, Düse 22
in der Geradfläche 26, Düse 24 ebenfalls in der Geradfläche 26 und Düse 23 in der
Schrägfläche 27 in den Führungskanal 13. Die Ausnehmungen 63 - 66 dienen dazu, dass
im Oelnebel enthaltene Luft während des Passierens des Projektils 1 abzuströmen vermag.
[0012] Projektil 1 und Führungskanal 13 haben polygonalen, nämlich achtflächigen bzw. achteckigen
Querschnitt. Durch die Düsen 21,23 werden die den beiden Schrägflächen 25,27 des Führungskanals
13 gegenüberliegenden Schräggleitflächen 31,32 des Projektils 1, durch die Düsen 22,24
wird die der Geradfläche 26 gegenüberliegende Geradfleitfläche 28 mit Oelnebel geschmiert.
[0013] Während des Einlaufes des Projektils 1 in den Führungskanal 13 hat das Projektil
die in Fig. 3 dargestellte, vertikale Position lc. Anschliessend gelangt das Projektil
durch den Projektilheber 8 in die Waagrechtposition ld, in der es für den Schusseintrag
vorbereitet ist. In Fig. 3 sind die Schmierposition lc und die Eintragsposition ld
strichpunktiert wiedergegeben. Letztere entspricht der mit le bezeichneten Projektilposition
während des Eintrags, währenddessen das Projektil innerhalb der Führungszähne läuft,
von denen in Fig. 1,3 nur einige dargestellt und mit 33 bezeichnet sind.
[0014] Wie aus den Positionen ld,le ersichtlich ist, wird das Projektil 1 während des Schusseintrages
in den Führungszähnen 33 unter Berührung seiner Schrägflächen 31,32 geführt, welche
nunmehr in den Positionen 31a,32a sind. Ferner wird das Projektil durch die Waagrechtfläche
28 geführt, die während des Schusseintrages die Position 28a hat. Die übrigen Flächen
41 - 45 des Projektils bilden während dieses Schusseintrages keine Gleitflächen, d.h.
sie berühren die Führungszähne 33 nicht. Aus diesem Grund werden die Flächen 41 -
45 in der Schmierposition lc nicht von den DUsen 21 - 24 geschmiert. Geschmiert werden
also jeweils nur diejenigen Gleitflächen des Projektils 1, welche bei dem unmittelbar
darauffolgenden Schusseintrag in Berührung mit den Führungszähnen 33 gelangen.
[0015] Die Anordnung ist so getroffen, dass das Projektil beim folgenden Einlauf in den
Führungskanal 13 um 180° gedreht ist. Alsdann werden durch die Düsen 21,23 die Schrägflächen
42,43 und durch die Düsen 22,24 die Geradfläche 45 mit Oelnebel beaufschlagt, weil
nunmehr diese Flächen bei dem folgenden Schusseintrag in Berührung mit den Führungszähnen
33 gelangen. Hierauf folgt durch nochmalige Drehung wieder die in Fig. 3 dargestellte
Position, so dass wieder wie zuerst die Flächen 31,32,28 des Projektils geschmiert
werden, weil nunmehr wieder diese beim folgenden Schusseintrag in Berührung mit den
Führungszähnen 33 kommen, usw.
[0016] Dadurch, dass vor jedem Schusseintrag nur diejenigen Gleitflächen des Projektils
1 dem Schmierölnebel ausgesetzt werden, welche bei dem unmittelbar folgenden Schusseintrag
berührend in den Führungszähnen gleiten, lässt sich erzielen, dass diese zu schmierenden
Flächen mit besonders geringer Oelmenge beaufschlagt werden. Es braucht nicht etwa
dafür gesorgt zu werden, dass beispielsweise durch Schmierung der Flächen 41,42 die
Flächen 31,28 infolge Kriechens des Oels mitgeschmiert werden. Letzteres wäre nur
durch stärkere Schmierung der Flächen 41,42 möglich, wodurch erhöhte Gefahr von Verschmutzung
des Gewebes bestehen würde.
[0017] Bei einer abgewandelten Ausführungsform können Projektile von anderem, z.B. sechseckigem
Querschnitt verwendet werden; der Kanal 13 ist dann angepasst und z.B. ebenfalls sechseckig
ausgebildet. Die Führungszähne 33 sind ebenfalls entsprechend angepasst. Im Bereich
der Flächen 31,41,42 einerseits und 32,44,43 andererseits kann das Projektil z.B.·
auch ballig bzw. gerundet ausgebildet sein. Gegebenfalls können statt Greiferprojektilen
auch Greiferstangen als Eintragsorgane benutzt sein, die dann ebenfalls nur an den
in den Führungselementen zur Berührung kommenden Gleitflächen geschmiert werden.
[0018] Je nach Ausbildung der während des Schusseintrages auf das Eintragsorgan einwirkenden
Führungselemente können beispielsweise auch mehr oder weniger Gleitflächen des Eintragsorganes
mit den Führungselementen in Berührung gelangen, so dass dann auch mehr oder weniger
Flächen durch Schmiermittelzuführungs-Oeffnungen im Kanal 13 geschmiert werden.
[0019] Bei einer weiteren Bauart (Fig. 4,5) münden die Schmiermittel-Zuführungsöffnungen
(Düsen) 21 - 24 an ihrem dem Führungskanal 13 zugekehrten Ende jeweils in eine Kammer
51, in welcher ein mit Schmiermittel getränkter Filz 52 oder dergleichen untergebracht
ist. Der Filz ragt etwas in den Führungskanal 13 hinein. Durch den Filz werden jeweils
nur die entsprechenden Gleitflächen 31,32,28 des Projektils 1 unter Berührung einer
Schmierung unterzogen, während die anderen Projektilflächen von einer Berührungsschmierung
mittels Filz nicht erfasst werden.
[0020] Die zwischengeschalteten Schmierfilze 52 können gemäss Fig. 5 unter Wirkung einer
Feder 54 stehen. Dadurch, dass die Schmierfilze 52 vorzugsweise mit Oelnebel beaufschlagt
werden, kann eine zeitlich gleichmässige und besonders schwache Schmierung (Magerschmierung)
für die Gleitflächen des Projektils erzielt werden.
[0021] Die Oelzuzuhr zu den Düsen 21 - 24 kann in Form von Nebel oder Flüssigkeit erfolgen.
Sie kann kontinuierlich oder absatzweise, gegebenenfalls nach einem Schmierprogramm
im Rhythmus des Arbeitsspiels der Webmaschine durchgeführt werden.
1. Webmaschine mit einer Schmiervorrichtung für das Schusseintragsorgan (1), welche
Schmiervorrichtung einen Führungsflächen (25 - 27) für das Eintragsorgan (1) aufweisenden
Kanal (13) enthält, dadurch gekennzeichnet , dass Schmiermittel-Zuführungsöffnungen
(21 - 24) für das Eintragsorgan (1) nur in denjenigen Führungsflächen (25 - 27) des
Kanales (13) vorgesehen sind, die gegenüber von Gleitflächen (28,31,32) des im Kanal
(13) befindlichen Eintragsorgans (1) liegen, welche beim folgenden Schusseintrag in
im Webfach (61) befindlichen Führungselementen (33) unter Berührung gleiten.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Schmiermittel-Zuführungsöffnungen
(21 - 24) Luftabström-Ausnehmungen (63 - 66) vorgesehen sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Führungskanal (13)
und Eintragsorgan (1) -- in an sich bekannter Weise -- polygonalen Querschnitt aufweisen
und dass in dem Führungskanal (13) Schmiermittel-Zuführungsöffnungen (21 - 24) nur
an zwei Schrägflächen (25,27) des Kanales (13) und an einer diesen gegenüber angeordneten
Führungsfläche (26) angebracht sind.
4. Maschine nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Schmiermittel-Zuführungsöffnungen
(21 - 24) Schmiernebel-Impulse eingeleitet werden.
5. Maschine nach den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schmiernebelimpulsen
Luftimpulse durch die Schmiermittel-Zuführungsöffnungen (21 - 24) eingeleitet werden.
6. Maschine nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Impulse jeweils
im Bereich desjenigen Zeitintervalles des Arbeitsspieles der Webmaschine gegeben werden,
in dem das Eintragsorgan (1) den Führungskanal (13) passiert.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
an den dem Führungskanal (13) zugekehrten Enden der Schmiermittelzuführungs-Oeffnungen
(21 - 24) jeweils ein saugfähiges, nachgiebiges Organ (52), z.B. ein Filz, angeordnet
ist, durch das das Eintragsorgan (1) unter Berührung geschmiert ist.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierorgan (52) unter
Federwirkung (54) gehalten ist.