[0001] Die Erfindung betrifft einen Feuchtwischbezug für die Fußbodenreinigung mit einem
Deckblatt, das auf der einen, oberen Fläche Mittel zum Befestigen auf einem Halter
besitzt und im übrigen, insbesondere auf der anderen, unteren Fläche sowie am Rand,
wenigstens zum Teil mit fransenartigem Material besetzt ist.
[0002] Solche Textilbezüge werden vorzugsweise von professionellen Gebäudereinigern eingesetzt.
Das Deckblatt wird in der Regel mit Taschen versehen, mit deren Hilfe der textile
Bezug auf einen Halter aufzuspannen ist. Es gibt auf dem Markt zahlreiche Typen derartiger
Feuchtwischbezüge; die jeweilige äußere Form ist jedoch im vorliegenden Zusammenhang
im wesentlichen unbeachtlich.
[0003] Um eine hohe Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahme zu gewährleisten, werden die Bezüge
vorteilhaft aus Naturfaser, wie Baumwolle, gefertigt. Es sind jedoch auch Bezüge aus
Synthesefasern im Gebrauch. Diese halten zwar im allgemeinen länger als gleichgeformte
Baumwollbezüge besitzen jedoch eine geringere Schmutz-und Feuchtigkeitsaufnahmekapazität.
[0004] Das Maß der Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahme hängt außer von dem Fasermaterial
auch von der Verarbeitung bzw. Konfektionierung der einzelnen Franse ab. So besitzen
Bezüge mit aus offenen Garnenden bestehenden Fransen ein besseres Reinigungsvermögen
als Bezüge mit schlingenförmigen Fransen. Letztere gleiten aber leichter über den
Boden und besitzen außerdem den Vorteil, beim Wischen weniger Flusen zu verlieren.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen textilen Bezug zu schaffen, in dem
die Vorteile, nämlich die hohe Schmutz-und Feuchtigkeitsaufnahmekapazität der Naturfasern
mit den Vorteilen, z.B. der längeren Haltbarkeit, von Synthesefasern und zugleich
die Vorteile der offenen Franse und mit denjenigen der schlingenförmigen Franse bei
Vermeidung der jeweiligen Nachteile vereint sind. Die erfindungsgemäße Lösung besteht
für den Feuchtwischbezug eingangs genannter Art mit einem mit Fransen besetzten Deckblatt
darin, daß das Deckblatt aus Kunstfasern und das fransenartige Material zumindest
teilwe i se aus Naturfasern besteht und daß das fransenartige Material aus offenen
Garnenden und Schlingen kombiniert ist.
[0006] Erfindungsgemäß werden also die Vorteile von Bezügen aus Kunstfasern mit den Vorteilen
von Bezügen aus Naturfasern dadurch vereint, daß das Deckblatt erfindungsgemäß aus
Kunstfaser hergestellt wird und die Fransen teilweise oder ganz aus Naturfasern bestehen.
[0007] Gemäß weiterer Erfindung werden der mittlere Bereich der unteren Fläche des Deckblatts
mit Schlingen und der den mittleren Bereich umgebende Randbereich sowie evtl. auch
dessen Kante mit offenen Garnenden besetzt. Wenn die Schlingen mittig, z.B. in mehreren
Reihen, auf der Unterseite des Deckblatts angebracht und rundum von Fransenmaterial
mit offenen Garnenden umgeben werden, steht ein Feuchtwischbezug zur Verfügung, der
im Bereich stärkster Reibung - nämlich in der Mitte seiner Unterseite - ein Material
relativ geringer Reibung und zugleich im Randbereich für das Aufnehmen von Restschmutz
besonders geeignete Mittel aufweist. Der neue Feuchtwischbezug ist also mit weniger
Kraft als ein nur offene Faserenden aufweisender Feuchtwischbezug zu handhaben und
besitzt trotzdem dessen gutes Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen. Zudem ist
die Neigung des erfindungsgemäßen Feuchtwischbezugs zur Abgabe von Flusen vermindert,
weil die zum Flusen neigenden offenen Fransen zahlenmäßig gering sind und weil die
wegen der verstärkten Reibung besonders flusanfälligen Fransen auf der Unterseite
des Deckblatts aus Schlingen bestehen.
[0008] Anhand der schmatischen Darstellung in einem Ausführungsbeispiel und anhand von Vergleichsversuchen
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Feuchtwischbezug gesehen von oben; und
Fig. 2 einen Feuchtwischbezug gesehen von unten.
[0009] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Feuchtwischbezug nach Fig. 1 und 2 besteht aus einem
Deckblatt 2, das auf seiner oberen Fläche (Fig. 1) Taschen 3 zum Befestigen auf einem
nicht gezeichneten Halter besitzt und auf der unteren Fläche (Fig. 2) sowie am Rand
mit Fransen besetzt ist. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Zeichnung befinden
sich auf dem mittleren Bereich der Unterseite nach Fig, 2 des Deckblatts 2 (Fig.1)
schlingaen förmige Fransen 6 und auf dem den mittleren Bereich 5 umgebenden Randbereich
4 Fransen in Form offener Garnenden 7. Das Deckblatt 2 selbst soll aus Kunstfasern
bestehen, die auch mit Kunststoffen beschichtet sein können, während die aus den Schlingen
6 sowie den offenen Garnenden 7 gebildeten ; Fransen aus Naturfasern oder einer Naturfaser-kunstfaser-Mischung
herzustellen sind.
[0010] Die reinigungstechnischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bezugs wurden im Vergleich
zu konventionellen Bezügen wie folgt ermittelt.
[0011] 'Versuchsanordnung:

[0012] Arbeitsweise:
Pro Testfläche und Typ wurden zwei Bezüge eingesetzt. Mit einem Bezug wurde die Testfläche
eingewaschen und vorgereinigt. Mit dem zweiten Bezug wurde der Boden getrocknet und
Restschmutz aufgenommen.
1. Bezüge mit Fransen aus offenen Garnenden:
[0014] Die Testfläche wurde einheitlich streifenfrei sauber; Restschmutz war optisch nicht
mehr erkennbar.
2. Bezüge mit Fransen aus Schlingen:
[0015] Die Testfläche zeigte deutlich Restschmutz und Streifen.
3. Erfindungsgemäße Bezüge mit einer Fransenkombination aus
[0016] Schlingen und offenen Garnenden:
Das Reinigungsergebnis entsprach dem Testergebnis 1; d.h., die Testfläche wurde einheitlich
streifenfrei sauber; Restschmutz war optisch nicht mehr erkennbar.
[0017] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Feuchtwischbezugs bestehen auch darin, daß das
Wischen bei gleich guter Reinigungsleistung wie bei Bezügen mit offenen Fransen mit
erheblich geringerem Kraftaufwand möglich ist. Die dadurch bedingte geringere Beanspruchung
des Reinigungspersonals läßt eine größere Flächenleistung erwarten.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 = Feuchtwischbezug
2 = Deckblatt
3 = Taschen
4 = Randbereich
5 = mittlerer Bereich
6 = Fransen in Schlingenform
7 = Fransen aus offenen Garnenden
1. Feuchtwischbezug (1) für die Fußbodenreinigung mit einem Deckblatt (2), das auf
der einen, oberen Fläche Mittel (3) zum Befestigen auf einem Halter besitzt und im
übrigen, insbesondere auf der anderen, unteren Fläche sowie am Rand (4), wenigstens
zum Teil mit fransenartigem Material besetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deckblatt (2) aus Kunstfasern, die auch mit Kunststoffen beschichtet sein können,
und das fransenartige Material zumindest teilweise aus Naturfasern besteht und daß
das fransenartige Material aus offenen Garnenden (7) und Schlingen (6) kombiniert
ist.
2. Feuchtwischbezug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Bereich
(5) der unteren Fläche des Deckblatts (2) im wesentlichen mit Schlingen (6) und der
den mittleren Bereich (5) umgebende Randbereich (4) im wesentlichen mit offenen Garnenden
(7) besetzt ist.