(19)
(11) EP 0 101 851 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.1984  Patentblatt  1984/10

(21) Anmeldenummer: 83106754.1

(22) Anmeldetag:  09.07.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A47L 13/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 19.07.1982 DE 3226947

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Osberghaus, Rainer, Dr.
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Scheller, Bernfrid
    D-5024 Pulheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuchtwischbezug für die Fussbodenreinigung


    (57) @ Der Feuchtwischbezug (1) für die Fußbodenreinigung besteht aus einem Deckblatt (2), das zumindest auf einer Fläche und am Rand (4) mit fransenartigem Material besetzt ist. Es sollen die Vorteile von Bezügen aus Baumwolle und Bezügen aus Kunstfaser sowie die Vorteile offener Garnenden und Schlingen als Fransenmaterial miteinander vereint werden. Erfindungsgemäß besteht das Deckblatt (2) aus Kunstfasern, die auch mit Kunststoffen beschichtet sein können, und dessen fransenartiger Besatz zumindest teilweise aus Naturfasern. Ferner haben die Fransen im mittleren Bereich der Deckblattfläche Schlingenform (6) und bestehen am umgebenden Rand aus offenen Garnenden (7) (Fig. 2).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Feuchtwischbezug für die Fußbodenreinigung mit einem Deckblatt, das auf der einen, oberen Fläche Mittel zum Befestigen auf einem Halter besitzt und im übrigen, insbesondere auf der anderen, unteren Fläche sowie am Rand, wenigstens zum Teil mit fransenartigem Material besetzt ist.

    [0002] Solche Textilbezüge werden vorzugsweise von professionellen Gebäudereinigern eingesetzt. Das Deckblatt wird in der Regel mit Taschen versehen, mit deren Hilfe der textile Bezug auf einen Halter aufzuspannen ist. Es gibt auf dem Markt zahlreiche Typen derartiger Feuchtwischbezüge; die jeweilige äußere Form ist jedoch im vorliegenden Zusammenhang im wesentlichen unbeachtlich.

    [0003] Um eine hohe Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahme zu gewährleisten, werden die Bezüge vorteilhaft aus Naturfaser, wie Baumwolle, gefertigt. Es sind jedoch auch Bezüge aus Synthesefasern im Gebrauch. Diese halten zwar im allgemeinen länger als gleichgeformte Baumwollbezüge besitzen jedoch eine geringere Schmutz-und Feuchtigkeitsaufnahmekapazität.

    [0004] Das Maß der Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahme hängt außer von dem Fasermaterial auch von der Verarbeitung bzw. Konfektionierung der einzelnen Franse ab. So besitzen Bezüge mit aus offenen Garnenden bestehenden Fransen ein besseres Reinigungsvermögen als Bezüge mit schlingenförmigen Fransen. Letztere gleiten aber leichter über den Boden und besitzen außerdem den Vorteil, beim Wischen weniger Flusen zu verlieren.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen textilen Bezug zu schaffen, in dem die Vorteile, nämlich die hohe Schmutz-und Feuchtigkeitsaufnahmekapazität der Naturfasern mit den Vorteilen, z.B. der längeren Haltbarkeit, von Synthesefasern und zugleich die Vorteile der offenen Franse und mit denjenigen der schlingenförmigen Franse bei Vermeidung der jeweiligen Nachteile vereint sind. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für den Feuchtwischbezug eingangs genannter Art mit einem mit Fransen besetzten Deckblatt darin, daß das Deckblatt aus Kunstfasern und das fransenartige Material zumindest teilwe i se aus Naturfasern besteht und daß das fransenartige Material aus offenen Garnenden und Schlingen kombiniert ist.

    [0006] Erfindungsgemäß werden also die Vorteile von Bezügen aus Kunstfasern mit den Vorteilen von Bezügen aus Naturfasern dadurch vereint, daß das Deckblatt erfindungsgemäß aus Kunstfaser hergestellt wird und die Fransen teilweise oder ganz aus Naturfasern bestehen.

    [0007] Gemäß weiterer Erfindung werden der mittlere Bereich der unteren Fläche des Deckblatts mit Schlingen und der den mittleren Bereich umgebende Randbereich sowie evtl. auch dessen Kante mit offenen Garnenden besetzt. Wenn die Schlingen mittig, z.B. in mehreren Reihen, auf der Unterseite des Deckblatts angebracht und rundum von Fransenmaterial mit offenen Garnenden umgeben werden, steht ein Feuchtwischbezug zur Verfügung, der im Bereich stärkster Reibung - nämlich in der Mitte seiner Unterseite - ein Material relativ geringer Reibung und zugleich im Randbereich für das Aufnehmen von Restschmutz besonders geeignete Mittel aufweist. Der neue Feuchtwischbezug ist also mit weniger Kraft als ein nur offene Faserenden aufweisender Feuchtwischbezug zu handhaben und besitzt trotzdem dessen gutes Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen. Zudem ist die Neigung des erfindungsgemäßen Feuchtwischbezugs zur Abgabe von Flusen vermindert, weil die zum Flusen neigenden offenen Fransen zahlenmäßig gering sind und weil die wegen der verstärkten Reibung besonders flusanfälligen Fransen auf der Unterseite des Deckblatts aus Schlingen bestehen.

    [0008] Anhand der schmatischen Darstellung in einem Ausführungsbeispiel und anhand von Vergleichsversuchen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Feuchtwischbezug gesehen von oben; und

    Fig. 2 einen Feuchtwischbezug gesehen von unten.



    [0009] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Feuchtwischbezug nach Fig. 1 und 2 besteht aus einem Deckblatt 2, das auf seiner oberen Fläche (Fig. 1) Taschen 3 zum Befestigen auf einem nicht gezeichneten Halter besitzt und auf der unteren Fläche (Fig. 2) sowie am Rand mit Fransen besetzt ist. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Zeichnung befinden sich auf dem mittleren Bereich der Unterseite nach Fig, 2 des Deckblatts 2 (Fig.1) schlingaen förmige Fransen 6 und auf dem den mittleren Bereich 5 umgebenden Randbereich 4 Fransen in Form offener Garnenden 7. Das Deckblatt 2 selbst soll aus Kunstfasern bestehen, die auch mit Kunststoffen beschichtet sein können, während die aus den Schlingen 6 sowie den offenen Garnenden 7 gebildeten ; Fransen aus Naturfasern oder einer Naturfaser-kunstfaser-Mischung herzustellen sind.

    [0010] Die reinigungstechnischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bezugs wurden im Vergleich zu konventionellen Bezügen wie folgt ermittelt.

    [0011] 'Versuchsanordnung:



    [0012] Arbeitsweise:

    Pro Testfläche und Typ wurden zwei Bezüge eingesetzt. Mit einem Bezug wurde die Testfläche eingewaschen und vorgereinigt. Mit dem zweiten Bezug wurde der Boden getrocknet und Restschmutz aufgenommen.



    [0013] Testergebnis:

    1. Bezüge mit Fransen aus offenen Garnenden:



    [0014] Die Testfläche wurde einheitlich streifenfrei sauber; Restschmutz war optisch nicht mehr erkennbar.

    2. Bezüge mit Fransen aus Schlingen:



    [0015] Die Testfläche zeigte deutlich Restschmutz und Streifen.

    3. Erfindungsgemäße Bezüge mit einer Fransenkombination aus



    [0016] Schlingen und offenen Garnenden:

    Das Reinigungsergebnis entsprach dem Testergebnis 1; d.h., die Testfläche wurde einheitlich streifenfrei sauber; Restschmutz war optisch nicht mehr erkennbar.



    [0017] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Feuchtwischbezugs bestehen auch darin, daß das Wischen bei gleich guter Reinigungsleistung wie bei Bezügen mit offenen Fransen mit erheblich geringerem Kraftaufwand möglich ist. Die dadurch bedingte geringere Beanspruchung des Reinigungspersonals läßt eine größere Flächenleistung erwarten.

    Bezugszeichenliste



    [0018] 

    1 = Feuchtwischbezug

    2 = Deckblatt

    3 = Taschen

    4 = Randbereich

    5 = mittlerer Bereich

    6 = Fransen in Schlingenform

    7 = Fransen aus offenen Garnenden




    Ansprüche

    1. Feuchtwischbezug (1) für die Fußbodenreinigung mit einem Deckblatt (2), das auf der einen, oberen Fläche Mittel (3) zum Befestigen auf einem Halter besitzt und im übrigen, insbesondere auf der anderen, unteren Fläche sowie am Rand (4), wenigstens zum Teil mit fransenartigem Material besetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (2) aus Kunstfasern, die auch mit Kunststoffen beschichtet sein können, und das fransenartige Material zumindest teilweise aus Naturfasern besteht und daß das fransenartige Material aus offenen Garnenden (7) und Schlingen (6) kombiniert ist.
     
    2. Feuchtwischbezug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Bereich (5) der unteren Fläche des Deckblatts (2) im wesentlichen mit Schlingen (6) und der den mittleren Bereich (5) umgebende Randbereich (4) im wesentlichen mit offenen Garnenden (7) besetzt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht