(19)
(11) EP 0 102 006 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.1984  Patentblatt  1984/10

(21) Anmeldenummer: 83107944.7

(22) Anmeldetag:  11.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B63B 7/08, B63B 17/02, B63B 59/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 25.08.1982 DE 3231550

(71) Anmelder: METZELER KAUTSCHUK GMBH
D-8000 München 50 (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfeiffer, Claus-Peter
    D-2057 Reinbek (DE)
  • Weidner, Ernst
    D-8000 München 21 (DE)

(74) Vertreter: Michelis, Theodor, Dipl.-Ing. 
Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Scheuerschutzprofil für ein Schlauchboot


    (57) Ein Scheuerschutzprofil für ein Schlauchboot weist einen langgestreckten, auf der Oberfläche eines Tragschlauches befestigbaren Streifen aus einem elastomeren Material, insbesondere Gummi, auf; dieser Streifen ist zumindest auf einem Teil seiner Länge mit einem langgestreckten Hohlraum versehen, dessen freie Wand in Längsrichtung des Streifens geschlitzt ist; läßt man die Luft aus dem Tragschlauch ab, so verformt sich das Scheuerschutzprofil unter seitlichem Öffnen des Hohlraums, so daß ein Befestigungskörper in den Hohlraum eingeführt und beim Aufpumpen des Tragschlauches durch Schließen des Hohlraums eingeklemmt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Scheuerschutzprofil für ein Schlauchboot der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Solche Scheuerschutzprofile werden am Außenrand eines Schlauchbootes, im allgemeinen an den am weitesten außen liegenden Rändern der Tragschläuche angebracht, um den direkten Kontakt zwischen dem empfindlichen Material der Tragschläuche und starren Gegenständen, beispielsweise Anlegestellen, Bojen, usw. zu verhindern.

    [0003] Weiterhin sind an Schlauchbooten im allgemeinen zusätzliche Befestigungsmittel vorgesehen, um beispielsweise eine Persenning zu halten oder eine Verbindung zu einem anderen Gegenstand herzustellen. Diese zusätzlichen Befestigungsmittel erfordern jedoch einen zusätzlichen Herstellungsaufwand und stehen außerdem von der Oberfläche des Schlauchbootes und insbesondere der Tragschläuche vor, wodurch sich ein unschönes Aussehen ergibt.

    [0004] Die Nachteile der herkömmlichen Befestigungsmittel könnten dadurch vermieden werden, wenn das Scheuerschutzprofil gleichzeitig auch zur Befestigung zusätzlicher Gegenstände, beispielsweise einer Persenning, herangezogen werden könnte.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Scheuerschutzprofil für ein Schlauchboot der angegebenen Gattung zu schaffen, das gleichzeitig auch eine Befestigungsfunktion erfüllt.

    [0006] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale erreicht.

    [0007] Zweckmäßige Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen zusammengestellt.

    [0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß der in dem Streifen aus dem elastomeren Material ausgebildete, langgestreckte Hohlraum seitlich geöffnet werden kann, und zwar "selbsttätig" beim Ablassen der Luft aus dem Schlauchboot; durch die dann entstehende öffnung kann ein entsprechend geformter, langgestreckter Körper, beispielsweise ein Seil, in das Innere des Hohlraums eingeführt werden; wird nun das Schlauchboot bzw. der Tragschlauch wieder aufgeblasen, so schließt sich dieser Hohlraum wieder und der in dem Hohlraum befindliche, langgestreckte Körper ist in dem Scheuerschutzprofil fixiert.

    [0009] Befestigt man nun an diesem Körper einen anderen Gegenstand, beispielsweise eine zur Abdeckung des Schlauchbootes benötigte Persenning, so ergibt sich eine feste Verbindung über das Scheuerschutzprofil, seinen Hohlraum und den langgestreckten Körper.

    [0010] Zur Verbesserung der Haltekraft kann die geschlitzte Seitenwand des Hohlraums mit formschlüssig ineinanderpassenden Abstufungen versehen sein.

    [0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der auf die Seitenwand des Tragschlauches aufklebbare Befestigungsbereich des Streifens der Form des aufgeblasenen Tragschlauches angepaßt, so daß sich eine ausreichende Öffnung des Hohlraums ergibt, wenn die Luft aus dem Tragschlauch abgelassen wird.

    [0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die mit dem Tragschlauch verbundene Wand des Hohlraums mit Einschnitten versehen, so daß sich eine "Sollknickstelle" ergibt, die die öffnung des Hohlraums unterstützt.

    [0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schlauchbootes mit einem erfindungsgemäßen Scheuerschutzprofil,

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1 durch einen Teil eines aufgeblasenen Tragschlauches mit dem Scheuerschutzprofil, und

    Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, jedoch mit nicht aufgepumptem Tragschlauch und entsprechend geöffnetem Hohlraum.



    [0014] Das in Fig. 1 dargestellte, herkömmliche, allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete Schlauchboot weist zwei seitliche Tragschläuche 12, einen nicht näher dargestellten Boden, ein Heckbrett 14, eine Abdeckung 15 im Bugbereich, die ebenfalls aus einem aufblasbaren Material hergestellt werden kann, und eine Windschutzscheibe 16 auf. An ihrer Außenkante sind die Tragschläuche 12 mit einem in Längsrichtung verlaufenden Scheuerschutzprofil 18 versehen, an dem auf noch zu erläuternde Weise eine Persenning 20 befestigt ist. Dieses Scheuerschutzprofil 18 ist aus einem elastomeren Material, beispielsweise Gummi, hergestellt.

    [0015] Wie man in den Figuren 2 und 3 erkennt, weist das Scheuerschutzprofil 18 einen im Querschnitt flachen Befestigungsbereich 22 auf, dessen freie, auf die Oberfläche des Tragschlauches 12 aufklebbare Fläche der Form des aufgeblasenen Tragschlauches 12 angepaßt ist, also im Querschnitt etwa die Form eines Kreisabschnittes bzw. Kreissegmentes hat. An diesen Befestigungsbereich 22 schließt sich auf der von dem Tragschlauch 12 abgewandten Seite ein etwa rechteckiger, schmalerer Bereich an, der über die ganze Länge des Scheuerschutzprofils 18 mit einem durchgehenden Hohlraum 24 mit ovalem Querschnitt versehen ist.

    [0016] Die dem Tragschlauch 12 zugewandte Wand 23 des Hohlraums 24 ist mit Einkerbungen 28 ( s.Fig. 3) versehen, die "Sollknickstellen" bilden. Die dem Tragschlauch 12 gegenüberliegende Wand 25 des Hohlraums 24 ist über die gesamte Länge des Scheuerschutzprofils 18 geteilt, wobei die Stirnflächen der beiden Teile der Wand 25 mit formschlüssig ineinanderpassenden Abstufungen 30 (siehe Fig. 3) versehen sind.

    [0017] Bei entlüftetem Tragschlauch 12 zieht sich die Wand des Tragschlauches, an dem das Scheuerschutzprofil 18 befestigt ist, zusammen, wie man in Fig. 3 erkennen kann, so daß der Befestigungsbereich 22 des Scheuerschutzprofils 18 um die Einschnitte 28 geknickt wird und sich dadurch die gegenüberliegende Wand 25 öffnet, der Hohlraum 24 also von außen frei zugänglich wird. Nun kann in den Hohlraum 24 ein langgestreckter Körper 32, beispielsweise ein Seil, ein Vollzylinder aus Gummi, ein Holzstift oder ähnliches eingeführt werden, an dem beispielsweise die Persenning 20 befestigt ist. Als Alternative hierzu kann der langgestreckte Körper 32 auch mit einem anderen, zu befestigenden Gegenstand, beispielsweise über ein weiteres Seil, verbunden werden.

    [0018] Zweckmäßigerweise ist der zu befestigende Rand der Persenning 20 um den langgestreckten Körper 32 gewickelt und daran befestigt, so daß sich eine einstückige Verbindung zwischen Persenning 20 und Körper 32 ergibt.

    [0019] Wird also der Körper 32 mit der daran befestigten Persenning 20 in den geöffneten Hohlraum 24 (siehe Fig. 3) eingeführt und dann der Tragschlauch 12 aufgeblasen, so verformt sich der Befestigungsbereich 22 des Scheuerschutzprofils 18 entsprechend dem Aufblasen des Tragschlauchs 12 nach außen, und die Abstufungen 30 der gegenüberliegenden Wand 25 des Scheuerschutzprofils 18 kommen in Anlage aneinander, wie man in Fig. 2 erkennen kann. Die durch das Aufblasen des Tragschlauchs 12 erzeugte Klemmkraft ist ausreichend groß, um den langgestreckten Körper 32 in dem Hohlraum 24 zu halten und dadurch beispielsweise die Persenning 20 zu befestigen.

    [0020] Zweckmäßigerweise ist die Form des langgestreckten Körpers 32 der Form des Hohlraums 24 angepaßt, d.h., bei der dargestellten Ausführungsform hat der Hohlraum 24 einen ovalen Querschnitt und der langgestreckte Körper 32 einen kreisförmigen Querschnitt.

    [0021] Als Alternative hierzu ist es auch möglich, sowohl den Hohlraum 24 als auch den Körper 32 mit rechteckigem, insbesondere quadratischem Querschnitt zu versehen.


    Ansprüche

    1. Scheuerschutzprofil für ein Schlauchboot

    a) mit einem langgestreckten, am Außenrand des Schlauchbootes befestigbaren Streifen aus einem elastomeren Material,
    dadurch gekennzeichnet , daß

    b) der Streifen (18) einen sich über zumindest einen Teil seiner Länge erstreckenden Hohlraum (24) aufweist, und daß

    c) die dem Schlauchboot (10) gegenüberliegende Wand (25) des Hohlraums (24) in Längsrichtung des Streifens (18) geteilt ist.


     
    2. Scheuerschutzprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (18) aus Gummi besteht.
     
    3. Scheuerschutzprofil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (18) auf den Außenrand eines Tragschlauches (12) aufgeklebt ist.
     
    4. Scheuerschutzprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (24) im Querschnitt Kreis-, Oval- oder Rechteckform hat.
     
    5. Scheuerschutzprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Hohlraum (24) über die gesamte Länge des Streifens (18) erstreckt.
     
    6. Scheuerschutzprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem Tragschlauch (12) anbringbare Befestigungsbereich (22) des Streifens (18) eine der Form des aufgeblasenen Tragschlauches (12) entsprechende Form hat.
     
    7. Scheuerschutzprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile der unterteilten Wand (25) des Hohlraums (24) mit formschlüssig ineinanderpassenden Abstufungen (30) versehen sind.
     
    8. Scheuerschutzprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Schlauchboot (10) benachbarte Wand (23) des Hohlraums mit mindestens einer Einkerbung (28) versehen ist.
     




    Zeichnung