[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe
eines Gleitschalungsfertigers, welcher einen Vorabstreifer, eine von diesem beabstandete,
eine obere Gleitschalung bildende Druckplatte und ggf. eine Rütteleinrichtung im Zwischenbereich
aufweist.
[0002] Bei der Herstellung von Beton-Fahrbahndecken mittels Gleitschalungsfertigern muß
das Einbaumaterialniveau im Bereich zwischen Vorabstreifer und Druckplatte innerhalb
relativ enger Grenzen von beispielsweise + 2 cm um einen Sollwert von beispielsweise
5 cm oberhalb der Druckplattenunterseite gehalten werden. Bei zu tiefem Niveau schneidet
die Druckplatte zu stark in den flüssigen Schlämmebereich ein, so daß dementsprechend
weniger Einbaumaterial unter die Druckplatte gelangt, was entsprechende Fehlstellen,
insbesondere Löcher, in der Betondecke zur Folge haben kann. Hinzu kommt, daß die
oberste Schicht der auf diese Weise hergestellten Fahrbahndecke geringere Festigkeit
aufweist und zu Trockenschwund neigt. Ist das Niveau des Einbaumaterials, d.h. der
Schlämmeschicht oberhalb des Betonmaterials im Falle der Verwendung einer Rütteleinrichtung
in diesem Bereiche zu hoch, so schneidet die Druckplatte zu weit unterhalb der bei
gegebener Betonfeuchtigkeit angenähert gleichbleibend dicken Schlämmeschicht in das
Betonmaterial ein. Die Folge ist, daß das unter die Druckplatte gelangende Betonmaterial
zu trocken ist, so daß eine ebene glatte Fahrbahnoberfläche nicht mehr erzielt werden
kann. Bisher wurde das Einbaumaterialniveau dadurch von Hand geregelt, daß man das
Niveau ständig beobachtete und bei zu hohem Niveau den Vorabstreifer absenkte und
bei zu niedrigem Niveau den Vorabstreifer anhob. Für diese Tätigkeit mußten erfahrene
Fachkräfte bereitgestellt werden. Als besonders problematisch erwies sich die manuelle
Nachregelung im Falle einer Fahrbahndeckenfertigung in zwei Schichten. Bei dieser
kostensparenden Bauweise wird auf die zuerst aufgetragene Unterbetonschicht eine Oberbetonschicht
gelegt. Bei der Fertigung dieser Oberbetonschicht entsteht im Bereich zwischen Vorabstreifer
und Druckplatte aufgrund des geringeren Betonvolumens eine Schlammeschicht geringerer
Dicke, was eine entsprechend genauere Niveau-Regulierung erfordert.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine selbsttätige Regelung der Vorabstreiferhöhe
eines Gleitschalungsfertigers zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Niveausensor im Bereich zwischen Vorabstreifer
und Druckplatte für das Einbaumaterial, einen Höhenverstellantrieb für den Vorabstreifer
und eine Regeleinrichtung, welche ein ermittelte Ist-Niveau des Einbaumaterials mit
einem Soll-Niveau vergleicht und, in Richtung einer Verringerung der Niveaudifferenz,
den Höhenverstellantrieb steuert.
[0005] Besonders einfacher Aufbau der Vorrichtung ergibt sich dann, wenn diese nach Art
einer Drei-Punkt-Regelung arbeitet, wobei eine Schaltstellung die Neutralstellung
ist und die anderen beiden Schaltstellungen den Befehlen "Vorabstreifer anheben" bzw.
Vorabstreifer absenken" entsprechen.
[0006] Es kann sich als notwendig erweisen, von Hand das Soll-Niveau von Zeit zu Zeit abzuändern,
insbesondere zur Anpassung an wechselnde Betonqualitäten. Hierzu ist erfindungsgemäß
eine Folgeregelung mit von Hand eingebbaren unterschiedlichen Soll-Niveauwerten vorgesehen.
[0007] Die Erfindung läßt sich mit Erfolg auch bei Gleitschalungsfertigern einsetzen, bei
denen der Beton im Bereich zwischen Vorabstreifer und Druckplatte nicht gerüttelt
wird. Der Niveau-Sensor kann in diesem Falle beispielsweise eine oberhalb der Betonoberfläche
entlanggleitenden Niveau-Meßplatte umfassen. Im Falle der bevorzugten Verwendung der
Regelvorrichtung in Verbindung mit einem Gleitschalungsfertiger mit Rütteleinrichtung
umfaßt der Niveau- sensor ein Schwimmkörperelement. Dieses zeigt das vor allem interessierende
Schlämmeniveau unmittelbar an.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Schwimmkörperelement
am Vorabstreifer angelenkt ist und daß als Ist-Niveau die Höhe eines Bezugspunktes
des Schwimmkörperelements zwischen dem Anlenkpunkt und dem Auftriebsmittelpunkt festgelegt
wird, welcher vorzugsweise einen Abstand vom Anlenkpunkt zwischen 1/4 und 3/4, besser
1/3 bis 2/3, am besten etwa der Hälfte des Abstandes Anlenkpunkt-Auftriebsmittelpunkt
aufweist. Ein besonderer Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß die Lage des Bezugspunktes
nicht nur vom tatsächlichen Schlämmeniveau abhängt,sondern auch von der jeweiligen
Höhe des Vorabstreifers. Die Zeitdauer des bei einem Überschreiten, z.B. der oberen
Grenze des Schwankungsbereichs des Schlämmeniveaus erzeugten Stellsignals "Abstreifer
senken", hängt demzufolge zum einen vom Grad der Niveauabweichung und zum anderen
von der in entgegengesetzter Richtung erfolgenden Vorabstreiferbewegung ab. Aufgrund
der letzteren Bewegung ergibt sich ein wohl definiertes Ende des genannten Stellsignals,
welches wesentlich früher liegt verglichen mit einer Anordnung, bei der als Ist-Niveau
der Auftriebsmittelpunkt festgelegt wird. Die Erfindung trägt dem Umstand Rechnung,
daß die auf eine Änderung der Vorabstreiferhöhe beruhende Schlämmeniveauänderung erst
mit relativ großer zeitlichen Verzögerung der Vorabstreiferhöhenänderung nachfolgt.
[0009] Bevorzugt besteht das Schwimmkörperelement aus einem vorzugsweise sphärischen oder
zylindrischen Schwimmkörper und einem an einem Ende den Schwimmkörper tragenden und
am anderen Ende am Vorabstreifer angelenkten Verbindungslenker. Ein derartiger Schwimmkörper
mit Verbindungslenker ist einfach in der Herstellung und mechanisch robust.
[0010] Der für die rauhen Einsatzbedingungen des Gleitschalungsfertigers wesentliche einfache,
mechanisch robuste Aufbau wird dadurch gefördert, daß eine im Bezugspunkt mit dem
Schwimmkörperelement, ggf. dem Verbindungslenker, verbundene, vorzugsweise dort angelenkte
Meßstange vorgesehen ist, welche mit einem Drei-Punkt-Schalter verkoppelt sein kann.
Hierbei kann im oberen und unteren der drei Schaltpunkte eine gewisse Schalthysterese
vorgesehen sein.
[0011] Erfindungsgemäß ist ein an der Meßstange in verschiedenen Positionen längs der Meßstange
wahlweise anbringbares Schalterbetätigungselement für den Drei-Punkt-Schalter vorgesehen,
welches ein einfaches und schnelles Einstellen- bzw. Nachstellen des Soll-Niveaus
ermöglicht. Hierbei kann vorgesehen sein, daß das Schalterbetätigungselement mit einem
Schalthebel des Drei-Punkt-Schalters gelenkig verbunden ist und daß das Schalterbetätigungselement
die Meßstange umgreift und mittels einer Feststellschraube an der Meßstange festlegbar
ist.
[0012] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Höhenverstellantrieb wenigstens einen vorzugsweise
doppelt wirkenden Hydraulikzylinder umfaßt. Vorzugsweise greift dabei der Hydraulikzylinder
über einen an der Druckplatte angelenkten Doppelarmhebel an den Vorabstreifer an.
Die optimale Höhendifferenz zwischen Vorabstreifer und Druckplatte ist im wesentlichen
unabhängig von der Höhe der Druckplatte. Der zulässige Schwenkbereich des an der Druckplatte
angelenkten Doppelarmhebels kann demnach auch bei stark unterschiedlichen Druckplattenhöhen
in einem konstanten kleinen Bereich liegen.
[0013] Es ist denkbar, daß der Drei-Punkt-Schalter unmittelbar eine entsprechende Hydraulikeinrichtung
für den wenigstens einen Hydraulikzylinder steuert. Bevorzugt ist jedoch eine elektrische
Regelschaltung vorgesehen, welche mit dem elektromechanischen Drei-Punkt-Schalter
verbunden ist und eine mit dem wenigstens einen Hydraulikzylinder verbundene Hydraulikeinrichtung
steuert. Eine derartige Regelschaltung läßt sich bei zuverlässiger Funktion im Bedarfsfalle
einfacher abändern, insbesondere in bezug auf ihre Regeleigenschaften.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung erläutert.
[0016]
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht teilweise im Längsschnitt eines erfindungsgemäßen
Gleitschaltungsfertigers; und
Fig. 2 das Detail lIder Fig. 1 in vergrößertem Maßstab mit einem vereinfachten Hydraulik-Schaltschema.
[0017] Die beiden Figuren sind rein schematischer Art.
[0018] In den Fig. 1 und 2 ist das Planum mit 10 bezeichnet. Auf diesem Planum soll eine
ein- oder zweischichtige Betonfahrbahndecke 12 errichtet werden. Zur Errichtung dieser
Betonfahrbahndecke 12 werden zunächst beidseits von deren Längsrändern Hilfsbankette
14 errichtet, wie in Fig. 1 angedeutet. Nach der Fertigstellung der Hilfsbankette
14 gemäß DE-OS 30 32 495 werden diese von einem Gleitschalungsfertiger befahren, der
ganz allgemein mit 16 bezeichnet ist. Der Gleitschalungsfertiger kann jedoch auch
in herkömmlicher Weise auf Schienen laufen, welche unmittelbar auf dem Planum ruhen.
Im dargestellten Beispiel umfaßt der Gleitschalungsfertiger 16 zwei seitliche Raupenfahrwerke
18 zum Befahren der Hilfsbankette 14 oder von auf diese aufgelegten stationären Schalungs-
und Laufschienen 44. Die Raupenfahrwerke 18 sind mit Gummistollen 20 bestückt. Am
vorderen Ende des Gleitschalungsfertigers 16 ist ein Verteiler 22 für das Einbaumaterial
24 angeordnet, wobei dieser Verteiler 22 eine senkrecht zur Zeichenebene der
Fig. 1 hin- und hergehende Bewegung ausführt. Weiter umfaßt der Gleitschalungsfertiger
16 eineGleitschalung, welche aus einer horizontalen Druckplatte 26 und vertikalen
Seitenschalungen besteht, welche bei Verwendung der Schalungs-und Laufschienen 44
auch weggelassen werden können. In Fahrtrichtung vor der Druckplatte 26 sind über
die Breite der entstehenden Fahrbahndecke 12 verteilt, Rüttlerelemente in Form sog.
Rüttlerflaschen 30 angeordnet, welche in das von dem Verteiler 22 verteilte Einbaumaterial
24 eintauchen. Zwischen den Rüttlerflaschen 30 und dem Verteiler 22 ist ein Vorabstreifer
32 angeordnet. Wie im nachfolgenden noch näher erläutert werden wird, wird die Höhe
des Vorabstreifers 32 selbsttätig geregelt. Hierzu ist der Vorabstreifer 32 starr
an einem Ende eines abgeknickten Doppelarmhebels 49 befestigt, welcher an der vertikalen
Vorderwand 26a der Druckplatte 26 im Knickbereich angelenkt ist und über einen Hydraulikzylinder
50, dessen Kolbenstange 52a am anderen Hebelende angreift, um eine horizontale Schwenkachse
54 verschwenkbar ist.
[0019] Auf dem Gleitschalungsfertiger 16 ist am rückwärtigen Ende ein Dübelsetzgerät 34
angeordnet, welches in vertikaler Richtung auf- und abbeweglich ist und dazu bestimmt
ist, Dübel 36 in die Fahrbahndecke 12 einzusetzen. Im Bereich dieser Dübel 36 wird
in einem nachfolgenden Arbeitsgang eine Trennfuge als Sollbruchstelle eingeschnitten.
[0020] In Fig. 2 ist der prinzipielle Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur selbsttätigen
Regelung der Vorabstreiferhöhe dargestellt. Zur Vereinfachung ist hierbei der Verteiler
22 weggelassen. Der Vorabstreifer 32 in Form einer länglichen Platte mit unterer horizontaler
Längskante und leicht in Richtung zur Druckplatte 26 geneigter Oberkante schiebt einen
Berg Einbaumaterial 24 vor sich her. Der erfindungsgemäße Gleitschalungsfertiger eignet
sich sowohl für einschichtigen Deckenaufbau (Fig. 1) als auch für zweischichtigen
Aufbau (Fig. 2). In letzterem Falle wird auf die vorgefertigte erste Schicht 12a aus
kostengünstigerem Rundkorn-Beton eine zweite Schicht 12b aus verschleißfestem Splitbeton
in einem zweiten Arbeitsschritt aufgetragen, der in Fig. 2 dargestellt ist.
[0021] Bei der Verdichtung des Einbaumaterials mit Hilfe der Rüttler 30 bildet sich eine
besonders wasserreiche Schlämme-oder Schlempe-Schicht 57 an der Oberfläche des Materials
24 aus. Die Dicke dieser Schlämmeschicht 57 ist bei vorgegebener Feuchtigkeit des
zugelieferten Einbaumaterials 24 angenähert konstant. Wie in Fig. 2 angedeutet, liegt
die horizontale Unterseite der Druckplatte 26 annähernd in Höhe des Bodens der Schlämmeschicht
57 Bei der kontinuierlichen Vorwärtsbewegung des Gleitschalungsfertigers 16 in Richtung
A gelangt ein gewisser Anteil der Schlämmeschicht 57 unter die abgerundete Vorderkante
26b der Druckplatte 26 und damit mit dem sonstigen Einbaumaterial 24 unter die Druckplatte
26. Dieser Anteil ist wesentlich für-einen glatten oberen Deckenabschluß. Bei zu niedrigem
Schlämmeanteil ist das Einbaumaterial unterhalb der Druckplatte 26 zu trocken, so
daß sich Löcher, Poren oder dergl. in der Fahrbahndecke ergeben. Bei zu hohem Schlämmeanteil
bildet sich eine Deckschicht feinen Betons, die nicht die erforderliche Festigkeit
aufweist und dazu neigt, beim Trocknen zu schrumpfen, was Unebenheiten und Risse zur
Folge hat. Da, wie sich aus vorstehendem ergibt, die Dicke der Schlämmeschicht auf
dem Einbaumaterial unterhalb der Druckplatte 26 vom Niveau c des vom Vorabstreifer
32 abgezogenen Einbaumaterials vor der Druckplatte 26 abhängt, kann man diese Dicke
durch Änderung des Schlämmeniveaus vor der Druckplatte 26 nachregulieren. Der Nachregelung
kann das Niveau h der Schlämmeoberfläche zugrunde-gelegt werden, da die Schlämmeschicht
57 vor der Druckplatte 26 bei gleichbleibender Betonkonsistenz im wesentlichen konstante
Dicke d aufweist. Es ist ersichtlich, daß man das Niveau dadurch anheben kann, daß
man den Vorabstreifer 32 anhebt. Zum Erniedrigen des Niveaus senkt man dementsprechend
den Vorabstreifer 32 ab. Zur Feststellung des Niveau-Istwertes dient ein zylindrischer
Schwimmkörper 56 mit horizontaler, quer zur Bewegungsrichtung A verlaufender Zylinderachse
56a, welcher in die Schlämmeschicht 57 im Bereich oberhalb der Flaschen 30 eintaucht.
Der Schwimmkörper 56 ist über einen angenähert horizontal verlaufenden Verbindungslenker
58 an der Innenseite des Vorabstreifers 32 an diesem angelenkt (Gelenkbolzen 60).
Am Verbindungslenker 58 ist wiederum eine angenähert vertikale Meßstange 62 angelenkt
und zwar in einem Punkt (Bezugspunkt 64), der etwa auf halbem Wege des Abstands a
Zylinderachse 56 und Gelenkbolzen 60 liegt. Das obere Ende der Meßstange 62 durchsetzt
eine entsprechende Bohrung eines Schalterbetätigungselementes 66; eine im Bezug auf
die Meßstangenachse radiale Feststellschraube 66a erlaubt eine Festlegung des Schalterbetätigungselements
66 in verschiedenen Höhenpositionen an der Meßstange 62.
[0022] Am Rahmen 16a des Gleitschalungsfertigers 16 ist im Bereich des oberen Meßstangenendes
ein elektromechanischer Drei-Punkt-Schalter 68 befestigt, dessen Schalthebel 68a in
einer Mittel- oder Neutralstellung horizontal verläuft und aus dieser Stellung in
vertikaler Ebene nach oben in eine obere Endstellung und nach unten in eine untere
Endstellung verschwenkbar ist (in Fig. 2 strichliert bzw. punktiert angedeutet). In
Fig. 2 ist ein der Hebelbewegung folgender beweglicher Kontakt 68b angedeutet, welcher
in der Mittelstellung des Hebels 68a frei liegt, in der oberen Endstellung des Hebels
den festen Kontakt 70a berührt und in der unteren Endstellung des Hebels den festen
Kontakt 70b. Ähnlich der Thermostatregelungen kann die Umschaltung aus der Mittelstellung
in die obere'Kontaktstellung und zurück mit einer Schalthysterese versehen sein. Gleiches
kann auch beim Übergang in die untere Schaltstellung und zurück vorgesehen sein.
[0023] Die beiden festen Kontakte 70a und 70b sind über entsprechende strichpunktiert angedeutete
elektrische Leitungen 72a und 72b mit einer Regelschaltung 74 verbunden. Die Schaltung
74 steuert ein Vier/Drei-Wegeventil 76 über eine Steuerleitung 78. Die beiden oberen
Anschlüsse des Ventils 76 sind zum einen an eine Hydraulikleitung 80a angeschlossen,
welche zum Druckanschluß einer Hydraulikpumpe 82 führt und zum anderen an eine Rückführleitung
80b, welche in einem Hydrauliköl-Vorratsbehälter 84 mündet. Die Pumpe 82 wird über
eine Leitung 80c mit Druckfluid aus dem Vorratsbehälter 84 versorgt. Die beiden in
Fig. 2 unteren Anschlüsse des Ventils 76 sind über Hydraulikleitungen 80d und 80e
mit den beiden Anschlüssen 50a und 50b des doppelt wirkenden Zylinders 50 verbunden.
Ein an der Kolbenstange 52a im Zylinderinnenraum vorgesehener Arbeitskolben 52b teilt
den Zylinderinnenraum in zwei Arbeitsräume, wobei der die Kolbenstange
52aplanar umgebende Arbeitsraum mit dem Anschluß 50b und der andere mit dem Anschluß
50a verbunden ist.
[0024] In der in Fig. 2 dargestellten Mittelstellung des Ventils 76 ist die Leitung 80a
mit der Leitung 80b verbunden; die Leitungen 80d und 80e dagegen werden durch das
Ventil 76 abgesperrt. Der Kolben 52b kann sich demnach innerhalb des Zylinders 50
nicht in axialer Richtung bewegen, so daß dementsprechend der Vorabstreifer 32 über
die blockierte Kolbenstange 52a und den Doppelarmhebel gegenüber der Druckplatte 26
unbeweglich ist. Steigt nun aus irgendwelchen Gründen das Niveau des Einbaumaterials
24 einschließlich Schlämmeschicht 57 relativ zur Druckplatte 26, so wird der Schwimmkörper
56 angehoben und mit diesem die Meßstange 62, jedoch um die Hälfte des Weges.
Da das freie Ende des Schalthebels 68a des Schalters 68 am Schalterbetätigungselement
66 angelenkt ist, verschwenkt der Schalthebel 68a entsprechend der Meßstangenbewegung.
Sobald die obere Endstellung des Hebels 68a erreicht wird, schaltet der Schalter 68
um, was zu einem Schließen der Kontakte 68b und 70a führt. Ein dementsprechendes Signal
wird der Regelschaltung 74 über die Leitung 72a zugeführt, die daraufhin die aus der
Pumpe S2 und dem Ventil 76 gebildete Hydraulikeinrichtung derart steuert, daß der
Vorabstreifer 32 gesenkt wird. Hierzu wird der Ventilkörper des Ventils 76 in Fig.
2 nach links in die entsprechende Schaltstellung verschoben, in der die Leitung 80a
mit der Leitung 80d und die Leitung 80b mit der Leitung 80e verbunden sind. Falls
die Pumpe 82 nicht ständig läuft, wird diese über eine Leitung 74a von der Schaltung
74 angeworfen, woraufhin der entsprechende Hydraulikdruck ein Ausfahren der Kolbenstange
52a veranlaßt und damit ein Senken des Vorabstreifers 32. Da sich das Niveau h erst
mit relativ großer Zeitverzögerung nach dem Beginn des Absenkens des Vorabstreifers
32 entsprechend ändert, bildet die Zylinderachse 56a bezüglich des Verbindungslenkers
58 eine momentan räumlich konstante Schwenkachse beim Absenken d.es Vorabstreifers
32. Demzufolge senkt sich die Meßstange 62 um die Hälfte des vom Vorabstreifers 32
vertikal nach unten zurückgelegten Weges nach unten bis schließlich der Schalter 68
wieder in seine neutrale Mittelstellung umschaltet. Daraufhin schaltet die Regelschaltung
74 das Ventil 76 wieder in die in Fig. 2 dargestellte Mittelstellung, in der der Vorabstreifer
32 relativ zur Druckplatte 26 stillsteht.
[0025] Bei zu niedrigem Niveau h und entsprechender Umschaltung des Schalters 68 in dessen
untere Endstellung schaltet die Regelschaltung 74 das Ventil 76 in die dritte Schaltstellung,
in der die Leitungen 80a und 80e sowie die Leitungen 80b und 80d miteinander verbunden
sind. Bei laufender Pumpe 82 wird demzufolge die Kolbenstange 52a in den Zylinder
50 eingeschoben und dementsprechend der Vorabstreifer angehoben bis schließlich über
die sich mitbewegende Schaltstange 62 der Schalter 68 in seine Mittelstellung umgeschaltet
wird.
[0026] Falls es sich ergibt, daß das gewählte Soll-Niveau nicht dem optimalen Niveau entspricht,
kann man das Soll-Niveau in einfacher Weise dadurch ändern, daß man die
Feststell- schraube 66a lockert, das Schalterbetätigungselement 66 entsprechend verschiebt
und mit der Feststellhaube 66a erneut an der Meßstange 62 festlegt. Zur Erhöhung des
Soll-Niveaus muß man das Schalterbetätigungselement 66 an einen vergleichsweise tieferen
Punkt der Meßstange 62 an dieser befestigen; zur Erniedrigung des Soll-Niveaus muß
das
Schalterbetätigungselement 66 nach oben verschoben werden.
[0027] Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen selbsttätigen
Re-geleinrichtung für die Vorabstreiferhöheh läßt sich unter geringem mechanischen
Aufwand zuverlässig die Sollhöhe h in einem Bereich von 11 ± 2 cm halten, bei einer
[0028] Dicke der Oberschicht 12b von 6 bis 7 cm. Die Dicke der Unter schicht 12 a beträgt
hierbei etwa 15 cm. Wie aus vorstehendem hervorgeht, wird der Höhenregelung die Höhe
h' des Bezugspunktes 64 als Istwert zugrunde-gelegt. Dementsprechend ergibt sich als
Sollwert die Summe aus dem Schlämmeniveau-Sollwert und dem Abstand b der den Auftriebsmittelpunkt
des Schwimmkörpers 56 bildenden Zylinderachse 56 von der Schlämmeoberfläche. Die Höhe
h setzt sich ihrerseits zusammen aus der Dicke c der eigentlichen Betonschicht und
der Dicke d der flüssigen Schlämmeschicht
57.
[0029] Bei größeren Fahrbahnbreiten besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, den Vorabstreifer
in horizontaler Richtung in mehrere Vorabstreiferteile zu unterteilen, die jeweils
gesondert mittels einer Regelvorrichtung gemäß Fig. 2 in ihrer Höhe selbsttätig regelbar
sind.
1. Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe eines Gleitschalungsfertigers,
welcher einen Vorabstreifer, eine von diesem beabstandete, eine obere Gleitschalung
bildende Druckplatte und ggf. eine Rütteleinrichtung im Zwischenbereich aufweist,
gekennzeichnet durch
einen Niveausensor (56, 58, 62) im Bereich zwischen Vorabstreifer (32) und Druckplatte
(26) für das Einbaumaterial (24),
einen Höhenverstellantrieb (49, 50, 82) für den Vorabstreifer (32) und
eine Regeleinrichtung (68, 74, 76), welche ein ermitteltes Ist-Niveau des Einbaumaterials
(24) mit einem Soll-Niveau vergleicht und, in Richtung einer Verringerung der Niveaudifferenz,den
Höhenverstellantrieb steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drei-Punkt-Regelung
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folgeregelung
mit von Hand eingebbaren, unterschiedlichen Soll-Niveauwerten vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Niveausensor
ein Schwimmkörperelement (56, 58) umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwimmkörperelement
(56, 58) am Vorabstreifer (32) angelenkt ist und daß als Ist-Niveau die Höhe h' eines
Bezugspunktes (641 des Schwimmkörperelements zwischen dem Anlenkpunkt (60) und dem
Auftriebsmittelpunkt (56a) festgelegt wird, welcher vorzugsweise einen Abstand vom
Anlenkpunkt zwischen 1/4 und 3/4, besser 1/3 bis 2/3, am besten etwa der Hälfte des
Abstandes Anlenkpunkt-Auftriebsmittelpunkt aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwimmkörperelement
aus einem vorzugsweise sphärischen oder zylindrischen Schwimmkörper (56) und einem
an einem Ende den Schwimmkörper tragenden und am anderen Ende am Vorabstreifer (32)
angelenkten Verbindungslenker (58) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine im Bezugspunkt mit
dem Schwimmkörperelement, ggf. dem Verbindungslenker (58), verbundene, vorzugsweise
dort angelenkte Meßstange (62).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen mit der Meßstange (62)
verkoppelten Drei-Punkt-Schalter (68) .
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein an der Meßstange (62) in
verschiedenen Positionen längs der Meßstange wahlweise anbringbares Schalterbetätigungselement
(66) für den Drei-Punkt-Schalter (68).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalterbetätigungselement
(66) mit einem Schalthebel (68a) des Drei-Punkt-Schalters (68) gelenkig verbunden
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalterbetätigungselement
(66) die Meßstange (62) umgreift und mittels einer Feststellschraube (66a) an der
Meßstange festlegbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Höhenverstellantrieb wenigstens einen, vorzugsweise doppelt wirkenden Hydraulikzylinder
(50), umfaßt, welcher vorzugsweise über einen an der Druckplatte (26) angelenkten
Doppelarmhebel (49) an den Vorabstreifer (32) angreift.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Regelschaltung
(74) vorgesehen ist, welche mit dem elektromechanischen Drei-Punkt-Schalter (68) verbunden
ist und eine mit dem wenigstens einen Hydraulikzylinder verbundene Hydraulikeinrichtung
(76, 82) steuert.
14. Gleitschalungsfertiger mit einem Vorabstreifer, einem von diesem beabstandeten,
eine obere Gleitschalung bildenden Druckplatte und ggf. einer Rütteleinrichtung im
Zwischenbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorabstreifer in wenigstens zwei
Vorabstreiferteile unterteilt ist, welche jeweils für sich mittels einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 13 höhenregelbar sind.