(19)
(11) EP 0 102 060 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.1984  Patentblatt  1984/10

(21) Anmeldenummer: 83108353.0

(22) Anmeldetag:  24.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01C 19/42, E01C 19/18, E01C 19/40, E01C 19/48, E01C 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR

(30) Priorität: 27.08.1982 DE 3232020

(71) Anmelder: Heilit & Woerner Bau-AG
D-81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sonntag, Gerd
    D-4018 Langenfeld (DE)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe eines Gleitschalungsfertigers


    (57) Es wird eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe eines Gleitschalungsfertigers vorgeschlagen mit einem Niveausensor (56,58,62) im Bereich zwischen Vorabstreifer (32) und Druckplatte (26) für das Einbaumaterial (24), einem Höhenverstellantrieb (49, 50, 82) für den Vorabstreifer (32) und einer Regeleinrichtung (68, 64, 70), welche das ermittelte Ist-Niveau (h) des Einbaumaterials mit einem Soll-Niveau vergleicht und in Richtung einer Verringerung der Niveaudifferenz den Höhenverstellantrieb steuert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe eines Gleitschalungsfertigers, welcher einen Vorabstreifer, eine von diesem beabstandete, eine obere Gleitschalung bildende Druckplatte und ggf. eine Rütteleinrichtung im Zwischenbereich aufweist.

    [0002] Bei der Herstellung von Beton-Fahrbahndecken mittels Gleitschalungsfertigern muß das Einbaumaterialniveau im Bereich zwischen Vorabstreifer und Druckplatte innerhalb relativ enger Grenzen von beispielsweise + 2 cm um einen Sollwert von beispielsweise 5 cm oberhalb der Druckplattenunterseite gehalten werden. Bei zu tiefem Niveau schneidet die Druckplatte zu stark in den flüssigen Schlämmebereich ein, so daß dementsprechend weniger Einbaumaterial unter die Druckplatte gelangt, was entsprechende Fehlstellen, insbesondere Löcher, in der Betondecke zur Folge haben kann. Hinzu kommt, daß die oberste Schicht der auf diese Weise hergestellten Fahrbahndecke geringere Festigkeit aufweist und zu Trockenschwund neigt. Ist das Niveau des Einbaumaterials, d.h. der Schlämmeschicht oberhalb des Betonmaterials im Falle der Verwendung einer Rütteleinrichtung in diesem Bereiche zu hoch, so schneidet die Druckplatte zu weit unterhalb der bei gegebener Betonfeuchtigkeit angenähert gleichbleibend dicken Schlämmeschicht in das Betonmaterial ein. Die Folge ist, daß das unter die Druckplatte gelangende Betonmaterial zu trocken ist, so daß eine ebene glatte Fahrbahnoberfläche nicht mehr erzielt werden kann. Bisher wurde das Einbaumaterialniveau dadurch von Hand geregelt, daß man das Niveau ständig beobachtete und bei zu hohem Niveau den Vorabstreifer absenkte und bei zu niedrigem Niveau den Vorabstreifer anhob. Für diese Tätigkeit mußten erfahrene Fachkräfte bereitgestellt werden. Als besonders problematisch erwies sich die manuelle Nachregelung im Falle einer Fahrbahndeckenfertigung in zwei Schichten. Bei dieser kostensparenden Bauweise wird auf die zuerst aufgetragene Unterbetonschicht eine Oberbetonschicht gelegt. Bei der Fertigung dieser Oberbetonschicht entsteht im Bereich zwischen Vorabstreifer und Druckplatte aufgrund des geringeren Betonvolumens eine Schlammeschicht geringerer Dicke, was eine entsprechend genauere Niveau-Regulierung erfordert.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine selbsttätige Regelung der Vorabstreiferhöhe eines Gleitschalungsfertigers zu ermöglichen.

    [0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Niveausensor im Bereich zwischen Vorabstreifer und Druckplatte für das Einbaumaterial, einen Höhenverstellantrieb für den Vorabstreifer und eine Regeleinrichtung, welche ein ermittelte Ist-Niveau des Einbaumaterials mit einem Soll-Niveau vergleicht und, in Richtung einer Verringerung der Niveaudifferenz, den Höhenverstellantrieb steuert.

    [0005] Besonders einfacher Aufbau der Vorrichtung ergibt sich dann, wenn diese nach Art einer Drei-Punkt-Regelung arbeitet, wobei eine Schaltstellung die Neutralstellung ist und die anderen beiden Schaltstellungen den Befehlen "Vorabstreifer anheben" bzw. Vorabstreifer absenken" entsprechen.

    [0006] Es kann sich als notwendig erweisen, von Hand das Soll-Niveau von Zeit zu Zeit abzuändern, insbesondere zur Anpassung an wechselnde Betonqualitäten. Hierzu ist erfindungsgemäß eine Folgeregelung mit von Hand eingebbaren unterschiedlichen Soll-Niveauwerten vorgesehen.

    [0007] Die Erfindung läßt sich mit Erfolg auch bei Gleitschalungsfertigern einsetzen, bei denen der Beton im Bereich zwischen Vorabstreifer und Druckplatte nicht gerüttelt wird. Der Niveau-Sensor kann in diesem Falle beispielsweise eine oberhalb der Betonoberfläche entlanggleitenden Niveau-Meßplatte umfassen. Im Falle der bevorzugten Verwendung der Regelvorrichtung in Verbindung mit einem Gleitschalungsfertiger mit Rütteleinrichtung umfaßt der Niveau- sensor ein Schwimmkörperelement. Dieses zeigt das vor allem interessierende Schlämmeniveau unmittelbar an.

    [0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Schwimmkörperelement am Vorabstreifer angelenkt ist und daß als Ist-Niveau die Höhe eines Bezugspunktes des Schwimmkörperelements zwischen dem Anlenkpunkt und dem Auftriebsmittelpunkt festgelegt wird, welcher vorzugsweise einen Abstand vom Anlenkpunkt zwischen 1/4 und 3/4, besser 1/3 bis 2/3, am besten etwa der Hälfte des Abstandes Anlenkpunkt-Auftriebsmittelpunkt aufweist. Ein besonderer Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß die Lage des Bezugspunktes nicht nur vom tatsächlichen Schlämmeniveau abhängt,sondern auch von der jeweiligen Höhe des Vorabstreifers. Die Zeitdauer des bei einem Überschreiten, z.B. der oberen Grenze des Schwankungsbereichs des Schlämmeniveaus erzeugten Stellsignals "Abstreifer senken", hängt demzufolge zum einen vom Grad der Niveauabweichung und zum anderen von der in entgegengesetzter Richtung erfolgenden Vorabstreiferbewegung ab. Aufgrund der letzteren Bewegung ergibt sich ein wohl definiertes Ende des genannten Stellsignals, welches wesentlich früher liegt verglichen mit einer Anordnung, bei der als Ist-Niveau der Auftriebsmittelpunkt festgelegt wird. Die Erfindung trägt dem Umstand Rechnung, daß die auf eine Änderung der Vorabstreiferhöhe beruhende Schlämmeniveauänderung erst mit relativ großer zeitlichen Verzögerung der Vorabstreiferhöhenänderung nachfolgt.

    [0009] Bevorzugt besteht das Schwimmkörperelement aus einem vorzugsweise sphärischen oder zylindrischen Schwimmkörper und einem an einem Ende den Schwimmkörper tragenden und am anderen Ende am Vorabstreifer angelenkten Verbindungslenker. Ein derartiger Schwimmkörper mit Verbindungslenker ist einfach in der Herstellung und mechanisch robust.

    [0010] Der für die rauhen Einsatzbedingungen des Gleitschalungsfertigers wesentliche einfache, mechanisch robuste Aufbau wird dadurch gefördert, daß eine im Bezugspunkt mit dem Schwimmkörperelement, ggf. dem Verbindungslenker, verbundene, vorzugsweise dort angelenkte Meßstange vorgesehen ist, welche mit einem Drei-Punkt-Schalter verkoppelt sein kann. Hierbei kann im oberen und unteren der drei Schaltpunkte eine gewisse Schalthysterese vorgesehen sein.

    [0011] Erfindungsgemäß ist ein an der Meßstange in verschiedenen Positionen längs der Meßstange wahlweise anbringbares Schalterbetätigungselement für den Drei-Punkt-Schalter vorgesehen, welches ein einfaches und schnelles Einstellen- bzw. Nachstellen des Soll-Niveaus ermöglicht. Hierbei kann vorgesehen sein, daß das Schalterbetätigungselement mit einem Schalthebel des Drei-Punkt-Schalters gelenkig verbunden ist und daß das Schalterbetätigungselement die Meßstange umgreift und mittels einer Feststellschraube an der Meßstange festlegbar ist.

    [0012] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Höhenverstellantrieb wenigstens einen vorzugsweise doppelt wirkenden Hydraulikzylinder umfaßt. Vorzugsweise greift dabei der Hydraulikzylinder über einen an der Druckplatte angelenkten Doppelarmhebel an den Vorabstreifer an. Die optimale Höhendifferenz zwischen Vorabstreifer und Druckplatte ist im wesentlichen unabhängig von der Höhe der Druckplatte. Der zulässige Schwenkbereich des an der Druckplatte angelenkten Doppelarmhebels kann demnach auch bei stark unterschiedlichen Druckplattenhöhen in einem konstanten kleinen Bereich liegen.

    [0013] Es ist denkbar, daß der Drei-Punkt-Schalter unmittelbar eine entsprechende Hydraulikeinrichtung für den wenigstens einen Hydraulikzylinder steuert. Bevorzugt ist jedoch eine elektrische Regelschaltung vorgesehen, welche mit dem elektromechanischen Drei-Punkt-Schalter verbunden ist und eine mit dem wenigstens einen Hydraulikzylinder verbundene Hydraulikeinrichtung steuert. Eine derartige Regelschaltung läßt sich bei zuverlässiger Funktion im Bedarfsfalle einfacher abändern, insbesondere in bezug auf ihre Regeleigenschaften.

    [0014] Die Erfindung wird im folgenden an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert.

    [0015] Es zeigt:

    [0016] 

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht teilweise im Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Gleitschaltungsfertigers; und

    Fig. 2 das Detail lIder Fig. 1 in vergrößertem Maßstab mit einem vereinfachten Hydraulik-Schaltschema.



    [0017] Die beiden Figuren sind rein schematischer Art.

    [0018] In den Fig. 1 und 2 ist das Planum mit 10 bezeichnet. Auf diesem Planum soll eine ein- oder zweischichtige Betonfahrbahndecke 12 errichtet werden. Zur Errichtung dieser Betonfahrbahndecke 12 werden zunächst beidseits von deren Längsrändern Hilfsbankette 14 errichtet, wie in Fig. 1 angedeutet. Nach der Fertigstellung der Hilfsbankette 14 gemäß DE-OS 30 32 495 werden diese von einem Gleitschalungsfertiger befahren, der ganz allgemein mit 16 bezeichnet ist. Der Gleitschalungsfertiger kann jedoch auch in herkömmlicher Weise auf Schienen laufen, welche unmittelbar auf dem Planum ruhen. Im dargestellten Beispiel umfaßt der Gleitschalungsfertiger 16 zwei seitliche Raupenfahrwerke 18 zum Befahren der Hilfsbankette 14 oder von auf diese aufgelegten stationären Schalungs- und Laufschienen 44. Die Raupenfahrwerke 18 sind mit Gummistollen 20 bestückt. Am vorderen Ende des Gleitschalungsfertigers 16 ist ein Verteiler 22 für das Einbaumaterial 24 angeordnet, wobei dieser Verteiler 22 eine senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 hin- und hergehende Bewegung ausführt. Weiter umfaßt der Gleitschalungsfertiger 16 eineGleitschalung, welche aus einer horizontalen Druckplatte 26 und vertikalen Seitenschalungen besteht, welche bei Verwendung der Schalungs-und Laufschienen 44 auch weggelassen werden können. In Fahrtrichtung vor der Druckplatte 26 sind über die Breite der entstehenden Fahrbahndecke 12 verteilt, Rüttlerelemente in Form sog. Rüttlerflaschen 30 angeordnet, welche in das von dem Verteiler 22 verteilte Einbaumaterial 24 eintauchen. Zwischen den Rüttlerflaschen 30 und dem Verteiler 22 ist ein Vorabstreifer 32 angeordnet. Wie im nachfolgenden noch näher erläutert werden wird, wird die Höhe des Vorabstreifers 32 selbsttätig geregelt. Hierzu ist der Vorabstreifer 32 starr an einem Ende eines abgeknickten Doppelarmhebels 49 befestigt, welcher an der vertikalen Vorderwand 26a der Druckplatte 26 im Knickbereich angelenkt ist und über einen Hydraulikzylinder 50, dessen Kolbenstange 52a am anderen Hebelende angreift, um eine horizontale Schwenkachse 54 verschwenkbar ist.

    [0019] Auf dem Gleitschalungsfertiger 16 ist am rückwärtigen Ende ein Dübelsetzgerät 34 angeordnet, welches in vertikaler Richtung auf- und abbeweglich ist und dazu bestimmt ist, Dübel 36 in die Fahrbahndecke 12 einzusetzen. Im Bereich dieser Dübel 36 wird in einem nachfolgenden Arbeitsgang eine Trennfuge als Sollbruchstelle eingeschnitten.

    [0020] In Fig. 2 ist der prinzipielle Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe dargestellt. Zur Vereinfachung ist hierbei der Verteiler 22 weggelassen. Der Vorabstreifer 32 in Form einer länglichen Platte mit unterer horizontaler Längskante und leicht in Richtung zur Druckplatte 26 geneigter Oberkante schiebt einen Berg Einbaumaterial 24 vor sich her. Der erfindungsgemäße Gleitschalungsfertiger eignet sich sowohl für einschichtigen Deckenaufbau (Fig. 1) als auch für zweischichtigen Aufbau (Fig. 2). In letzterem Falle wird auf die vorgefertigte erste Schicht 12a aus kostengünstigerem Rundkorn-Beton eine zweite Schicht 12b aus verschleißfestem Splitbeton in einem zweiten Arbeitsschritt aufgetragen, der in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0021] Bei der Verdichtung des Einbaumaterials mit Hilfe der Rüttler 30 bildet sich eine besonders wasserreiche Schlämme-oder Schlempe-Schicht 57 an der Oberfläche des Materials 24 aus. Die Dicke dieser Schlämmeschicht 57 ist bei vorgegebener Feuchtigkeit des zugelieferten Einbaumaterials 24 angenähert konstant. Wie in Fig. 2 angedeutet, liegt die horizontale Unterseite der Druckplatte 26 annähernd in Höhe des Bodens der Schlämmeschicht 57 Bei der kontinuierlichen Vorwärtsbewegung des Gleitschalungsfertigers 16 in Richtung A gelangt ein gewisser Anteil der Schlämmeschicht 57 unter die abgerundete Vorderkante 26b der Druckplatte 26 und damit mit dem sonstigen Einbaumaterial 24 unter die Druckplatte 26. Dieser Anteil ist wesentlich für-einen glatten oberen Deckenabschluß. Bei zu niedrigem Schlämmeanteil ist das Einbaumaterial unterhalb der Druckplatte 26 zu trocken, so daß sich Löcher, Poren oder dergl. in der Fahrbahndecke ergeben. Bei zu hohem Schlämmeanteil bildet sich eine Deckschicht feinen Betons, die nicht die erforderliche Festigkeit aufweist und dazu neigt, beim Trocknen zu schrumpfen, was Unebenheiten und Risse zur Folge hat. Da, wie sich aus vorstehendem ergibt, die Dicke der Schlämmeschicht auf dem Einbaumaterial unterhalb der Druckplatte 26 vom Niveau c des vom Vorabstreifer 32 abgezogenen Einbaumaterials vor der Druckplatte 26 abhängt, kann man diese Dicke durch Änderung des Schlämmeniveaus vor der Druckplatte 26 nachregulieren. Der Nachregelung kann das Niveau h der Schlämmeoberfläche zugrunde-gelegt werden, da die Schlämmeschicht 57 vor der Druckplatte 26 bei gleichbleibender Betonkonsistenz im wesentlichen konstante Dicke d aufweist. Es ist ersichtlich, daß man das Niveau dadurch anheben kann, daß man den Vorabstreifer 32 anhebt. Zum Erniedrigen des Niveaus senkt man dementsprechend den Vorabstreifer 32 ab. Zur Feststellung des Niveau-Istwertes dient ein zylindrischer Schwimmkörper 56 mit horizontaler, quer zur Bewegungsrichtung A verlaufender Zylinderachse 56a, welcher in die Schlämmeschicht 57 im Bereich oberhalb der Flaschen 30 eintaucht. Der Schwimmkörper 56 ist über einen angenähert horizontal verlaufenden Verbindungslenker 58 an der Innenseite des Vorabstreifers 32 an diesem angelenkt (Gelenkbolzen 60). Am Verbindungslenker 58 ist wiederum eine angenähert vertikale Meßstange 62 angelenkt und zwar in einem Punkt (Bezugspunkt 64), der etwa auf halbem Wege des Abstands a Zylinderachse 56 und Gelenkbolzen 60 liegt. Das obere Ende der Meßstange 62 durchsetzt eine entsprechende Bohrung eines Schalterbetätigungselementes 66; eine im Bezug auf die Meßstangenachse radiale Feststellschraube 66a erlaubt eine Festlegung des Schalterbetätigungselements 66 in verschiedenen Höhenpositionen an der Meßstange 62.

    [0022] Am Rahmen 16a des Gleitschalungsfertigers 16 ist im Bereich des oberen Meßstangenendes ein elektromechanischer Drei-Punkt-Schalter 68 befestigt, dessen Schalthebel 68a in einer Mittel- oder Neutralstellung horizontal verläuft und aus dieser Stellung in vertikaler Ebene nach oben in eine obere Endstellung und nach unten in eine untere Endstellung verschwenkbar ist (in Fig. 2 strichliert bzw. punktiert angedeutet). In Fig. 2 ist ein der Hebelbewegung folgender beweglicher Kontakt 68b angedeutet, welcher in der Mittelstellung des Hebels 68a frei liegt, in der oberen Endstellung des Hebels den festen Kontakt 70a berührt und in der unteren Endstellung des Hebels den festen Kontakt 70b. Ähnlich der Thermostatregelungen kann die Umschaltung aus der Mittelstellung in die obere'Kontaktstellung und zurück mit einer Schalthysterese versehen sein. Gleiches kann auch beim Übergang in die untere Schaltstellung und zurück vorgesehen sein.

    [0023] Die beiden festen Kontakte 70a und 70b sind über entsprechende strichpunktiert angedeutete elektrische Leitungen 72a und 72b mit einer Regelschaltung 74 verbunden. Die Schaltung 74 steuert ein Vier/Drei-Wegeventil 76 über eine Steuerleitung 78. Die beiden oberen Anschlüsse des Ventils 76 sind zum einen an eine Hydraulikleitung 80a angeschlossen, welche zum Druckanschluß einer Hydraulikpumpe 82 führt und zum anderen an eine Rückführleitung 80b, welche in einem Hydrauliköl-Vorratsbehälter 84 mündet. Die Pumpe 82 wird über eine Leitung 80c mit Druckfluid aus dem Vorratsbehälter 84 versorgt. Die beiden in Fig. 2 unteren Anschlüsse des Ventils 76 sind über Hydraulikleitungen 80d und 80e mit den beiden Anschlüssen 50a und 50b des doppelt wirkenden Zylinders 50 verbunden. Ein an der Kolbenstange 52a im Zylinderinnenraum vorgesehener Arbeitskolben 52b teilt den Zylinderinnenraum in zwei Arbeitsräume, wobei der die Kolbenstange 52aplanar umgebende Arbeitsraum mit dem Anschluß 50b und der andere mit dem Anschluß 50a verbunden ist.

    [0024] In der in Fig. 2 dargestellten Mittelstellung des Ventils 76 ist die Leitung 80a mit der Leitung 80b verbunden; die Leitungen 80d und 80e dagegen werden durch das Ventil 76 abgesperrt. Der Kolben 52b kann sich demnach innerhalb des Zylinders 50 nicht in axialer Richtung bewegen, so daß dementsprechend der Vorabstreifer 32 über die blockierte Kolbenstange 52a und den Doppelarmhebel gegenüber der Druckplatte 26 unbeweglich ist. Steigt nun aus irgendwelchen Gründen das Niveau des Einbaumaterials 24 einschließlich Schlämmeschicht 57 relativ zur Druckplatte 26, so wird der Schwimmkörper 56 angehoben und mit diesem die Meßstange 62, jedoch um die Hälfte des Weges. Da das freie Ende des Schalthebels 68a des Schalters 68 am Schalterbetätigungselement 66 angelenkt ist, verschwenkt der Schalthebel 68a entsprechend der Meßstangenbewegung. Sobald die obere Endstellung des Hebels 68a erreicht wird, schaltet der Schalter 68 um, was zu einem Schließen der Kontakte 68b und 70a führt. Ein dementsprechendes Signal wird der Regelschaltung 74 über die Leitung 72a zugeführt, die daraufhin die aus der Pumpe S2 und dem Ventil 76 gebildete Hydraulikeinrichtung derart steuert, daß der Vorabstreifer 32 gesenkt wird. Hierzu wird der Ventilkörper des Ventils 76 in Fig. 2 nach links in die entsprechende Schaltstellung verschoben, in der die Leitung 80a mit der Leitung 80d und die Leitung 80b mit der Leitung 80e verbunden sind. Falls die Pumpe 82 nicht ständig läuft, wird diese über eine Leitung 74a von der Schaltung 74 angeworfen, woraufhin der entsprechende Hydraulikdruck ein Ausfahren der Kolbenstange 52a veranlaßt und damit ein Senken des Vorabstreifers 32. Da sich das Niveau h erst mit relativ großer Zeitverzögerung nach dem Beginn des Absenkens des Vorabstreifers 32 entsprechend ändert, bildet die Zylinderachse 56a bezüglich des Verbindungslenkers 58 eine momentan räumlich konstante Schwenkachse beim Absenken d.es Vorabstreifers 32. Demzufolge senkt sich die Meßstange 62 um die Hälfte des vom Vorabstreifers 32 vertikal nach unten zurückgelegten Weges nach unten bis schließlich der Schalter 68 wieder in seine neutrale Mittelstellung umschaltet. Daraufhin schaltet die Regelschaltung 74 das Ventil 76 wieder in die in Fig. 2 dargestellte Mittelstellung, in der der Vorabstreifer 32 relativ zur Druckplatte 26 stillsteht.

    [0025] Bei zu niedrigem Niveau h und entsprechender Umschaltung des Schalters 68 in dessen untere Endstellung schaltet die Regelschaltung 74 das Ventil 76 in die dritte Schaltstellung, in der die Leitungen 80a und 80e sowie die Leitungen 80b und 80d miteinander verbunden sind. Bei laufender Pumpe 82 wird demzufolge die Kolbenstange 52a in den Zylinder 50 eingeschoben und dementsprechend der Vorabstreifer angehoben bis schließlich über die sich mitbewegende Schaltstange 62 der Schalter 68 in seine Mittelstellung umgeschaltet wird.

    [0026] Falls es sich ergibt, daß das gewählte Soll-Niveau nicht dem optimalen Niveau entspricht, kann man das Soll-Niveau in einfacher Weise dadurch ändern, daß man die Feststell- schraube 66a lockert, das Schalterbetätigungselement 66 entsprechend verschiebt und mit der Feststellhaube 66a erneut an der Meßstange 62 festlegt. Zur Erhöhung des Soll-Niveaus muß man das Schalterbetätigungselement 66 an einen vergleichsweise tieferen Punkt der Meßstange 62 an dieser befestigen; zur Erniedrigung des Soll-Niveaus muß das Schalterbetätigungselement 66 nach oben verschoben werden.

    [0027] Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen selbsttätigen Re-geleinrichtung für die Vorabstreiferhöheh läßt sich unter geringem mechanischen Aufwand zuverlässig die Sollhöhe h in einem Bereich von 11 ± 2 cm halten, bei einer

    [0028] Dicke der Oberschicht 12b von 6 bis 7 cm. Die Dicke der Unter schicht 12 a beträgt hierbei etwa 15 cm. Wie aus vorstehendem hervorgeht, wird der Höhenregelung die Höhe h' des Bezugspunktes 64 als Istwert zugrunde-gelegt. Dementsprechend ergibt sich als Sollwert die Summe aus dem Schlämmeniveau-Sollwert und dem Abstand b der den Auftriebsmittelpunkt des Schwimmkörpers 56 bildenden Zylinderachse 56 von der Schlämmeoberfläche. Die Höhe h setzt sich ihrerseits zusammen aus der Dicke c der eigentlichen Betonschicht und der Dicke d der flüssigen Schlämmeschicht 57.

    [0029] Bei größeren Fahrbahnbreiten besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, den Vorabstreifer in horizontaler Richtung in mehrere Vorabstreiferteile zu unterteilen, die jeweils gesondert mittels einer Regelvorrichtung gemäß Fig. 2 in ihrer Höhe selbsttätig regelbar sind.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Vorabstreiferhöhe eines Gleitschalungsfertigers, welcher einen Vorabstreifer, eine von diesem beabstandete, eine obere Gleitschalung bildende Druckplatte und ggf. eine Rütteleinrichtung im Zwischenbereich aufweist, gekennzeichnet durch
    einen Niveausensor (56, 58, 62) im Bereich zwischen Vorabstreifer (32) und Druckplatte (26) für das Einbaumaterial (24),
    einen Höhenverstellantrieb (49, 50, 82) für den Vorabstreifer (32) und
    eine Regeleinrichtung (68, 74, 76), welche ein ermitteltes Ist-Niveau des Einbaumaterials (24) mit einem Soll-Niveau vergleicht und, in Richtung einer Verringerung der Niveaudifferenz,den Höhenverstellantrieb steuert.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drei-Punkt-Regelung vorgesehen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folgeregelung mit von Hand eingebbaren, unterschiedlichen Soll-Niveauwerten vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Niveausensor ein Schwimmkörperelement (56, 58) umfaßt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwimmkörperelement (56, 58) am Vorabstreifer (32) angelenkt ist und daß als Ist-Niveau die Höhe h' eines Bezugspunktes (641 des Schwimmkörperelements zwischen dem Anlenkpunkt (60) und dem Auftriebsmittelpunkt (56a) festgelegt wird, welcher vorzugsweise einen Abstand vom Anlenkpunkt zwischen 1/4 und 3/4, besser 1/3 bis 2/3, am besten etwa der Hälfte des Abstandes Anlenkpunkt-Auftriebsmittelpunkt aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwimmkörperelement aus einem vorzugsweise sphärischen oder zylindrischen Schwimmkörper (56) und einem an einem Ende den Schwimmkörper tragenden und am anderen Ende am Vorabstreifer (32) angelenkten Verbindungslenker (58) besteht.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine im Bezugspunkt mit dem Schwimmkörperelement, ggf. dem Verbindungslenker (58), verbundene, vorzugsweise dort angelenkte Meßstange (62).
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen mit der Meßstange (62) verkoppelten Drei-Punkt-Schalter (68) .
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein an der Meßstange (62) in verschiedenen Positionen längs der Meßstange wahlweise anbringbares Schalterbetätigungselement (66) für den Drei-Punkt-Schalter (68).
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalterbetätigungselement (66) mit einem Schalthebel (68a) des Drei-Punkt-Schalters (68) gelenkig verbunden ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalterbetätigungselement (66) die Meßstange (62) umgreift und mittels einer Feststellschraube (66a) an der Meßstange festlegbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Höhenverstellantrieb wenigstens einen, vorzugsweise doppelt wirkenden Hydraulikzylinder (50), umfaßt, welcher vorzugsweise über einen an der Druckplatte (26) angelenkten Doppelarmhebel (49) an den Vorabstreifer (32) angreift.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Regelschaltung (74) vorgesehen ist, welche mit dem elektromechanischen Drei-Punkt-Schalter (68) verbunden ist und eine mit dem wenigstens einen Hydraulikzylinder verbundene Hydraulikeinrichtung (76, 82) steuert.
     
    14. Gleitschalungsfertiger mit einem Vorabstreifer, einem von diesem beabstandeten, eine obere Gleitschalung bildenden Druckplatte und ggf. einer Rütteleinrichtung im Zwischenbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorabstreifer in wenigstens zwei Vorabstreiferteile unterteilt ist, welche jeweils für sich mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 höhenregelbar sind.
     




    Zeichnung