(19)
(11) EP 0 102 468 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1984  Patentblatt  1984/11

(21) Anmeldenummer: 83106274.0

(22) Anmeldetag:  28.06.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G21F 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB

(30) Priorität: 10.07.1982 DE 3225898

(71) Anmelder: Nukem GmbH
D-63434 Hanau (DE)

(72) Erfinder:
  • Brähler, Georg, Dipl. Chem. Dr.
    D-6463 Freigericht (DE)

(74) Vertreter: Nowak, Gerhard (DE) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Reinigung der bei der Verglasung von radioaktiven Abfällen entstehenden Abluft


    (57) Zur Reinigung der bei der Verglasung von radioaktiven Abfällen entstehenden Abluft werden als Filter Teilchenschüttungen verwendet, die aus Glas oder einem Glasbestandteil bestehen. Nach Beladung mit den Schadstoffen wird die Filterschüttung der Glasschmelze der Verglasung zugesetzt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung der bei der Verglasung von radioaktiven Abfällen entstehenden Abluft über ein Filter.

    [0002] Als Verfahren zur Einbettung von hoch radioaktiven Abfällen oder Lösungen aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente hat sich die Verglasung durchgesetzt. Dazu werden die Abfälle oder Lösungen in eine Schmelze aus Glas, bevorzugt Borosilikatglas eingetragen und die entstehenden Gemische nach dem Erstarren der Endlagerung zugeführt.

    [0003] Wegen der hohen Aktivität der Abfallstoffe muß die Abluft aus diesen Verglasungsanlagen, welche radioaktive Stoffe gas- oder staubförmiger Art enthält, sorgfältig gereinigt werden. Ein besonderes Problem stellen dabei die staubförmigen Stoffe kleinster Teilchengrößen dar. Um sie zu entfernen, werden im wesentlichen zwei Verfahren und ihre Kombination eingesetzt. Wäscher der verschiedensten Bauformen können Teilchen mit Durchmesser größer als 5 µm gut abscheiden, für kleinere Teilchen sind die Rückhaltegrade jedoch nicht ausreichend. Das Waschwasser muß dabei aber in einem zusätzlichen Verfahrensschritt aufgearbeitet werden. Gewebe- oder Vliesfilter sowie Faserpackungen halten auch kleinste Teilchen zurück, mit zunehmender Staubkonzentration müssen sie jedoch ausgewechselt und wegen ihres hohen Aktivitätsgehaltes einer sicheren Endlagerung zugeführt werden. Somit wird Sekundärabfall erzeugt.

    [0004] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung der bei der Verglasung von radioaktiven Abfällen entstehenden Abluft über ein Filter zu entwickeln, welches gestattet, auch kleinste staubförmige Anteile zu entfernen, ohne daß ein zusätzlicher Verfahrensschritt notwendig wird oder Sekundärabfall entsteht.

    [0005] Die Aufgabe Wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Filter eine Schüttung aus feinkörnigem Material verwendet wird, das aus Glas oder einem Glasbestandteil besteht, und das Filtermaterial nach der Beladung mit den radioaktiven Schadstoffen der Glasschmelze der Verglasung zugesetzt wird.

    [0006] Ein solcher Filter, beispielsweise eine Schicht von 10 cm Höhe aus Partikeln mit vorzugsweise 0,1 -0,3 mm Durchmesser, vermag mehr als 99,95 % aller Teilchen mit Durchmessern zwischen 0,3 und 0,5µm abzuscheiden.

    [0007] Um die Zusammensetzung der Glasschmelze nicht zu beeinflussen, wird als Ausgangsmaterial für die Schüttung vorteilhafterweise das Glas benutzt, welches der Erzeugung der Schmelze dient, insbesondere also ein Borosilikatglas. Das Glas wird gemahlen, gesiebt, auf einem Stützkörper als Filter verwendet und nach Gebrauch der Schmelze zugesetzt. Entsprechend lassen sich auch Teilchen aus einem Bestandteil des Glases, vorzugsweise Quarzaand, als Filtermaterialien verwenden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Reinigung der bei der Verglasung radioaktiver Abfälle entstehenden Abluft über ein Filter, dadurch gekenazeichnet, daß als Filter eine Schüttung aus feinkörnigem Material verwendet wird, das aus Glas oder einen Glasbestandteil besteht, und das Filtermaterial nach Beladung mit radioaktiven Schadstoffen der Glasschmelze der Verglasung zugesetzt .wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet" daß die Filterteilchen einen Durchmesser von 0,1-0,3 mm besitzen und aus einem Borosilikatglas oder aus Quarzsand bestehen.
     





    Recherchenbericht