[0001] Die Erfindung betrifft eine Längen- oder Winkelmeßeinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1
r
[0002] Bei einer bekannten Längenmeßeinrichtung werden von einer Abtasteinheit zwei gegeneinander
phasenversetzte Analogsignale erzeugt, von denen zur Einstellung der gegenseitigen
Phasenlage der Analogsignale das eine Analogsignal am ersten Eingang einer Verstärkermischstufe
anliegt, derem zweiten Eingang eine Regelspannung zugeführt wird, die vom anderen
Analogsignal abgeleitet und über elektrische Stellglieder einstellbar ist. Diese Anordnung
ist durch die benötigten elektrischen Elemente aufwendig und nicht ausfallsicher;
zudem geht die Phaseneinstellung bei einem Austausch der diese elektrischen Elemente
enthaltenden Auswerteeinrichtung verloren.
[0003] Es ist ferner bei photoelektrischen Positionsmeßsystemen zur Einstellung der Amplituden
der analogen Abtastsignale bekannt, den durch die Abtastfelder der Abtasteinheit fallenden
Lichtstrom mittels Schrauben zu regeln. '
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer derartigen Positionsmeßeinrichtung
eine Einstellung des vorgegebenen Phasenwinkels mit einfachen Mitteln unabhängig von
der Auswerteeinrichtung zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die vorgeschlagenen
Maßnahmen eine störunanfällige Einstellung des Phasenwinkels erlauben, die auch bei
einem Austausch der Auswerteeinrichtung erhalten bleibt.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung entnimmt man den Unteransprüchen.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0009] Es zeigen
Figur 1 schematisch eine bekannte Längenmeßeinrichtung,
Figur 2 eine Abtastplatte mit Merkmalen der Erfindung,
Figur 3 ein Zeigerdiagramm der Analogsignale der Abtasteinheit,
Figur 4 eine weitere Abtastplatte mit Merkmalen der Erfindung,
Figur 5 ein weiteres Zeigerdiagramm der Analogsignale der Abtasteinheit,
Figur 6 eine Schaltungsanordnung der Photoelemente und
Figur 7 eine graphische Darstellung eines Analogsignals.
[0010] Figur 1a, b zeigt schematisch eine bekannte Längenneßeinrichtung mit einem Maßstab
1, dessen inkrenentale Teilung 2 von einer Abtasteinheit abgetastet wird, die eine
Lampe 3, einen Kondensor 4, eine Abtastplatte 5 und Photoelemente 6a, 6b aufweist.
Die Abtastplatte 5 besitzt zwei Abtastfelder A, B mit einer inkrementalen Teilung
7a, 7b, die wie die Teilung 2 des Maßstabs 1 aus alternierend aufeinanderfolgenden
transparenten und nichttransparenten Streifen mit einer Gitterkonstanten c bestehen;
die Teilung 7a ist gegenüber der Teilung 7b um einen Betrag (n + 1/4) c in Meßrichtung
X phasenversetzt. Das von der Lampe 3 ausgesandte Licht tritt durch den Kondensor
4, die Teilungen 7a, 7b der Abtastfelder A, B der Abtastplatte 5, die Teilung 2 des
Maßstabs 1 und trifft auf die Photoelemente 6a, 6b, die jeweils den Abtastfeldern
A, B zugeordnet sind.
[0011] Bei der Relativbewegung zwischen der Abtasteinheit und dem Maßstab 1 in Meßrichtung
X wird das Licht an den Teilungen 2, 7a, 7b moduliert, so daß die Photoelemente 6a,
6b zwei periodische Analogsignale S
A, S erzeugen, die wegen der um c/4 phasenversetzten Teilungen 7a, 7b um einen Phasenwinkel
ϕ = 90° gegeneinander verschoben sind, um eine Richtungsdiskriminierung der Meßbewegung
und eine Unterteilung der Gitterperiode zu ermöglichen. Die Teilung 2 des Maßstabs
1 und die Teilungen 7a, 7b der Abtastplatte 5 sind in geringem Abstand voneinander
angeordnet, der aufgrund mechanischer Unvollkommenheiten gewissen Schwankungen unterworfen
ist. Damit diese Schwankungen keine Änderung des Phasenwinkels ϕ= 90 zwischen den
beiden Analogsignalen S
A, S
B bewirken, wird die Lampe 3 zum Kondensor 4 so justiert, daß das Licht möglichst parallel
aus dem Kondensor 4 austritt. Infolge unvermeidlicher Fertigungstoleranzen kann dennoch
ein Phasenwinkelfehler zwischen den Analogsignalen S
A, S
B auftreten, der erst bei der elektrischen Inbetriebnahme der Meßeinrichtung erkannt
wird.
[0012] Zur Einstellung des für eine genaue Unterteilung der Gitterperiode erforderlichen
Phasenwinkels ϕ ohne Änderung der Parallelität des Lichtes ist erfindungsgemäß nach
Figur 2 auf einer Abtastplatte 5' ein Abtastfeld B und ein Abtastfeld A vorgesehen,
das aus zwei Teilfeldern A
1, A
2 besteht. Gegenüber dem Abtastfeld B sind das Teilfeld A um einen Phasenwinkel (ϕ
+ d ) und das Teilfeld A
2 um einen Phasenwinkel (ϕ -α) versetzt. Dem Abtastfeld B sind ein Photoelement P
B und den Teilfeldern A
1, A
2 gemeinsam ein Photoelement P
A zur Gewinnung der periodischen Analogsignale S
B, S
A zugeordnet (Figur 3). Das Analogsignal S eetzt sich aus den analogen Teilsignalen
S
A1, S
A2 zu- sammen, die mit Hilfe der Teilfelder A
1, A
2 gewonnen werden. Gegenüber dem Analogsignal S
B sind das analoge Teilsignal S
A1 um einen Phasenwinkel (ϕ+ d ) und das analoge Teilsignal S
A2 um einen Phasenwinkel (ϕ -d ) versetzt (Figur 3a).
[0013] Gemäß Figur 2 sind zur Einstellung des erforderlichen Phasenwinkels ϕ in der Abtastplatte
5' für die Teilfelder A
1, A
2 Schrauben T
A1, T
A2 zur
[0014] Regelung des durch die Teilfelder A
1, A
2 fallenden Lichtstroms vorgesehen. Durch Verkleinerung der Amplitude des analogen
Teilsignals S
A2 erhält man ein Teilsignal S
A2', das zusammen mit dem Teilsignal S
A1 ein Analogsignal S
A' ergibt, das gegenüber dem Analogsignal S
B um einen Phasenwinkel ϕ größer ϕ versetzt ist (Figur 3b). Durch Verkleine- r
ung der Amplitude des analogen Teilsi
gnals S
A1 erhält man ein Teilsignal S
A", das zusammen mit 1 dem Teilsignal S
A2 ein Analogsignal S
A" ergibt, das gegenüber dem Analogsignal S
B um einen Phasenwinkel ϕ" kleiner ϕ versetzt ist (Figur 3c). Mittels einer Sehraube
T
B für das Abtastfeld B läßt sich die Amplitude des Analogsignals S
B regeln.
[0015] Vorteilhaft ist, daß für die Teilfelder A
1, A
2 nur ein Photoelement P
A vorgesehen zu werden braucht. In nicht dargestellter Weise können den Teilfeldern
A
1, A
2 auch separate Photoelemente zugeordnet werden, deren Analogsignale überlagert werden.
Durch die Überlagerung der beiden Teilsignale

entsteht das resultierende Analogsignal S
A, das für den einfachsten Fall

+ ein ω t cosα - cos ω t sinα)

wird. Der Kontrast K des resultierenden Analogsignals
SA
[0016] K = Modulation / Gleichlicht = SA 1 cosα /S
A 0 nimmt also mit cos α ab. Für praktische Fälle reicht α = 15° aus, so daß der Kontrast
K maximal nur um 1 - cos 15° = 3,4 % abnimmt.
[0017] In Figur 4 ist eine Abtastplatte 5" mit vier Abtastfeldern A, B, C, D dargestellt,
die jeweils um einen Phasenwinkel ϕ = 90° versetzt sind; das' Abtastfeld A besteht
aus zwei Teilfeldern A
1, A
2 und das Abtastfeld B aus zwei Teilfeldern B
1, B
2. Gegenüber dem Abtastfeld D sind das Teilfeld A
1 um den Phasenwinkel (ϕ + α) und das Teilfeld A
2 um den Phasenwinkel (ϕ - α) versetzt. Gegenüber dem Abtastfeld C sind das Teilfeld
B
1 um den Phasenwinkel (ϕ + α ) und das Teilfeld B
2 um den Phasenwinkel (ϕ - α) versetzt. Den Teilfeldern A
1, A
2 sind gemeinsam ein Photoelement P
A, den Teilfeldern B
1, B
2 gemeinsam ein Photoelement P
B, dem Abtastfeld C ein Photoelement P
C und dem Abtastfeld D ein Photoelement P
D zur Gewinnung der periodischen Analogsignale S
A, S
B, S
C, S
D zugeordnet. Das Analogsignal S
A setzt sich aus den analogen Teilsignalen S
A1 , S
A2 (wie oben bereits beschrieben) und das Analogsignal S
B aus den analogen Teilsignalen S
B1 ,S
B2 zusammen. Gegenüber dem Analogsignal S
D sind das analoge Teilsignal S
A1 um den Phasenwinkel (ϕ +α) und das analoge Teilsignal S
A2 um den Phasenwinkel (ϕ - α) versetzt. Gegenüber dem Analogsignal S
C sind das analoge Teilsignal S
B um den Phasenwinkel (ϕ+ α und das analoge Teilsignal S
B um den Phasenwinkel (ϕ-α) versetzt (Figur 5).
[0018] Gemäß Figur 4 sind zur Einstellung des erforderlichen Phasenwinkels ϕ in der Abtastplatte
5'' für die Teilfelder A
1, A
2, B
1, B
2 ebenfalls Schrauben TA , T
A2, T
B1, T
B2 zur Regelung des durch die
[0019] Teilfelder A
1, A
2, B
1, B
2 fallenden Lichtstroms vorgesehen. Mittels Schrauben T
C, T
D lassen sich die Amplituden der Analogsignale S
C, S
D regeln.
[0020] Zur Eliminierung der Gleichspannungsanteile der um 180° phasenversetzten Analogsignale
S
A, S
C bzw. S
B, S
D werden die Photoelemente P
A, P
C an einen Verstärker V
1 und die Photoelemente P
B, P
D an einen Verstärker V
2 in Differenz geschaltet (Figur 6).
[0021] Am Ausgang der Verstärker V
1, V
2 entstehen Analogsignale S
1, S
2, deren Nullsymmetrie und gegenseitige Phasenlage durch Drehen der Schrauben T
A1, T
A2, T
B1, T
B2, T
C, T
D eingestellt werden können, so daß sie für eine genaue Unterteilung der Signalperiode
geeignet sind.
[0022] Die Teilsignale S
A1 , S
A2 können zum Analogsig- nal SB auch um den Phasenwinkel (ϕ+α
1), (ϕ- α
2) versetzt sein.
[0023] Die partielle Abdeckung der Teilfelder und der Abtastfelder kann in nicht gezeigter
Weise auch durch Blenden erfolgen.
1. Längen- oder Winkelmeßeinrichtung mit einer Meßteilung und einer diese Meßteilung
abtastenden Abtasteinheit an zwei relativ zueinander verschiebbaren Objekten, bei
der die Abtasteinheit eine Abtastplatte mit wenigstens zwei gegeneinander phasenversetzten
Abtastfeldern zur Gewinnung gegeneinander phasenversetzter Analogsignale aufweist,
die einer Auswerteeinrichtung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Abtastfeld (A, B) aus wenigstens zwei Teilfedern (A1, A2, B1, B2) besteht, von denen das eine Teilfeld (A1, B1) zu einem vorgegebenen Phasenwinkel (ϕ) um einen Winkel (+α1) und das andere Teilfeld (A2, B2) um einen Winkel (-α2) versetzt sind, daß die Teilfelder (A1, A2, B1, B2) zur Einstellung des Phasenwinkels (ϕ) partiell abdeckbar sind und daß sich das dem
Abtastfeld (A, B) zugehörige Analogsignal (SA, SB) aus den aus den Teilfeldern (A1, A2, B1, B2) gewonnenen analogen Teilsignalen (SA1, SA2, SB1, SB2) zusammensetzt.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur partiellen Abdeckung
der Teilfelder (A1, A2, B1, B2) Schrauben (TA1, TA2, TB1, TB ) vorgesehen sind.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur partiellen Abdeckung
der Teilfelder Blenden vorgesehen sind.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Teilfeldern
(A1, A2, B1, B2) des Abtastfeldes (A, B) ein gemeinsames Photoelement (PA, PB) zugeordnet ist.