[0001] Die Erfindung betrifft einen Trockentransformator mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen
und mit mindestens einem zusätzlich zum Hauptstreukanal vorgesehenen axialen Kühlkanal,
vorzugsweise in der radial außerhalb des Hauptstreukanals liegenden Wicklung.
[0002] Im Zuge des Ausbaues und der Optimierung von Elektrizitätsverteilungsnetzen ist man
häufig bestrebt, die Nennspannung und/oder die Einheitsleistung von Transformatoren
zu vergrößern. Dabei werden in vielen Fällen Trockentransformatoren eingesetzt. Deren
Einheitsleistung und Nennspannung ist jedoch nach oben begrenzt, weil zum einen Probleme
mit der Wärmeabfuhr aus dem Kern und den Wicklungen auftreten und weil zum anderen
auch die Stückgewichte der vom Gießharz umhüllten Wicklungen sowie der diese einhüllenden
Gießharzkörper aus physikalischen und technischen Gründen Begrenzungen unterliegen.
[0003] Durch die DE-AS 21 04 112 ist bereits eine gießharzisolierte Transformatorwicklung
mit innerhalb des Gießharzkörpers liegenden zusätzlichen axialen Kühlkanälen bekannt.
Die Herstellung derartiger Wicklungen umhüllender Gießharzkörper ist jedoch fertigungstechnisch
sehr aufwendig. Darüber hinaus wird durch diese bekannte Wicklungsgestaltung an der
praktisch bestehenden Funktion zwischen dem Gießharzkörperstückgewicht und der Nennleistung
des Transformators nichts Wesentliches geändert. Im Prinzip ändert sich daran auch
dann nichts, wenn die Wicklungen axial in mehrere Teilwicklungen aufgeteilt sind.
Für eine technisch Krt 2 Po/02.08.1982 brauchbare und ausreichend wirtschaftliche
Ausführbarkeit immer größerer Nennleistungen von Gießharztransformatoren sind daher
weitergehende Lösungen notwendig.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für gießharzisolierte Transformatorwicklungen
mit zusätzlichen Kühlkanälen den Wicklungsaufbau so zu gestalten, daß allein durch
die Anordnung der Teile Kühlkanäle entstehen und dabei alle Teile unter Anwendung
von an sich bekannten Verfahren ohne besondere Schwierigkeiten herstellbar sind und
daß trotzdem ohne Erhöhung der Stückgewichte der Gießharzkörper eine wesentliche Erhöhung
der maximal möglichen Einheitsleistungen der mit diesem Wicklungsaufbau versehenen
Transformatoren gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit zusätzlichen Kühlkanälen
versehene Wicklungen in zueinander koaxiale Wicklungsteile aufgeteilt sind, deren
jeder in einer besonderen Gießform mit Gießharz umgossen ist, daß diese Wicklungsteile
Querschnittsabmessungen aufweisen, die zwischen einander benachbarten Wicklungsteilen
kühlkanalbildende Abstände freihalten, daß in Umfangsrichtung um 180° gegeneinander
versetzte an sich bekannte Verstärkungen der Gießharzschicht auf dem Außenmantel des
äußersten Gießharzkörpers Netzanschlußklemmen und Anzapfklemmen tragen und gleichzeitig
zur Aufnahme axial verlaufender Verbindungsleiter zur elektrischen Verschaltung der
Wicklungsteile dienen und daß die jeweils zur selben Wicklung gehörenden Wicklungsteile
nach ihrer Montage durch Einspannen zwischen allen Wicklungen bzw. Wicklungsteilen
gemeinsamen elastischen Klötzen vor den Stirnseiten der Gießharzkörper galvanisch
miteinder verbunden sind.
[0006] Durch die DE-AS 22 46 235 ist zwar auch schon bekannt, die in Gießharz eingeschlossenen
Wicklungen von Transformatoren zwischen allen Wicklungen gemeinsamen elastischen Klötzen
einzuspannen, jedoch wird bei dieser bekannten Anordnung eine in radialer Richtung
jeweils einstückige Ausführung jeder der Wicklungen des Transformators vorausgesetzt.
Diese Voraussetzung erfüllen auch axial unterteilte Wicklungen, deren Teilstücke mechanisch
miteinander verbunden sind.
[0007] Nach zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Oberspannungswicklung
außen liegt und einen zusätzlichen Kühlkanal aufweist, wobei die Isolierung des zwischen
dem Hauptstreukanal und dem zusätzlichen Kühlkanal liegenden Wicklungsteils für die
volle Nennspannung ausgelegt ist und wobei die Isolierung des außerhalb des zusätzlichen
Kühlkanals liegenden Wicklungsteiles für etwa die halbe Nennspannung ausgelegt ist.
Dabei sind die Wicklungsteile dieser Oberspannungswicklung jeweils aus in Reihe geschalteten
Einzelspulen so aufgebaut, daß die galvanischen Verbindungen dieser Einzelspulen beim
innenliegenden Wicklungsteil in einer von der Eingußöffnung der Gießform gebildeten
Leiste auf dem Außenmantel des Gießharzkörpers untergebracht sind, und beim außenliegenden
Wicklungsteil in der die Netzanschlußklemmen tragenden Verstärkung des Gießharzkörpers
liegen.
[0008] Hierbei sind die Wicklungsteile selbst elektrisch in Reihe geschaltet und liegen
die Eingangswindungen 30 aller Wicklungsteile räumlich in demselben Wicklungsende.
[0009] Nach weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung liegen die zur Verbindung
der Wicklungsteile dienenden Wickelleiterenden im Bereich der Stirnseiten der Gießharzkörper
in Isolierröhrchen, die während des Gießvorganges gleichzeitig als Dichtung zwischen
dem Wickelleiterende und einer Gießform dienen. Bei der erfindungsgemäßen Wicklungsanordnung
stellt der Querschnitt der Gießharzkörper vorteilhaftweise angenähert einen Kreisring
dar, und berühren sich die Gießharzkörper in ihrer Einbaulage gegenseitig nicht. Abatützleisten
sind nicht erforderlich und würden zudem die elektrische Festigkeit im zugehörigen
Kühlkkanal ungünstig beeinflussen.
[0010] Erfindungsgemäß aufgebaute Trockentransformatoren sind sehr vorteilhaft, denn. sie
erlauben eine Vergrößerung der Einheitsleistung von gießharzisolierten Transformatoren
unter Beibehaltung der zu ihrer Herstellung schon bisher üblichen Fertigungseinrichtungen
und Fertigungsverfahren.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Wicklungsanordnung.
Fig. 2 zeigt die Wicklungsanordnung nach Fig. 1 im achsparallelen Schnitt im Bereich
von die Wicklungen haltenden Klötzen,
Fig. 3 im Bereich von Netzanschlußklemmen und
Fig. 4 im Bereich von Anzapfklemmen.
[0012] Um einen lamellierten Eisenkern 1 sind radial von innen nach außen eine Unterspannungswicklung
2 und eine Oberspannungswicklung aus einem inneren Wicklungsteil 4 sowie einem äußeren
Wicklungsteil 5 angeordnet. Die Unterspannungswicklung 2 und der innere Wicklungsteil
4 schließen einen Hauptstreukanal 3, der gleichzeitig als Kühlkanal wirkt, ein. Die
koaxial ineinanderstehenden Wicklungsteile 4 und 5 der Oberspannungswicklung flankieren
einen zusätzlichen Kühlkanal 6. Im Hinblick auf die bessere Wärmeabfuhr von dem äußeren
Wicklungsteil 5 sind in diesem etwas mehr als die Hälfte der Windungen der Oberspannungswicklung
angeordnet.
[0013] Die Unterspannungswicklung 2 sowie die Wicklungsteile 4 und 5 werden durch mindestens
teilweise elastische Klötze 7 in ihrer Einbaulage gehalten, wobei die Klötze 7 einerseits
mit Nasen in den Hauptstreukanal 3 und den zusätzlichen Kühlkanal 6 eingreifen und
sich andererseits in nicht näher dargestellter Art und Weise an einem auch den Eisenkern
des Transformators zusammenhaltenden Preßgestell abstützen. Die elastischen Klötze
7 sind annähernd gleichmäßig auf den Umfang der Unterspannungswicklung 2 sowie der
Wicklungsteile 4 und 5 verteilt und bilden mit der Transformatorlängsachse vorzugweise
Winkel von etwa 45°.
[0014] Die in den Figuren 3 und 4 dargestellten achsparallelen Schnitte der Wicklungsanordnung
schließen mit der Transformatorlängsachse jeweils einen Winkel von 90° ein und zeigen
die Anordnung von Netzanschlußklemmen 8 bzw. von Anzapfklemmen 9. In einer Ebene mit
den Netzanschlußklemmen 8 sind darüber hinaus Spulenverbindungen 11 zur galvanischen
Verbindung der Einzelspulen in den Wicklungsteilen 4 und 5 sowie axial verlaufende
Verbindungsleiter zur elektrischen Verschaltung der Wicklungsteile 4 und 5 untergebracht.
[0015] Die axial verlaufenden Verbindungsleiter sind bis durch die Stirnseiten aus den Gießharzkörpern
hinausgeführt und durch isolierte Brücken 12 zu einer sogenannten Einzellagenschaltung
der beiden Wicklungsteile 4 und 5 miteinander verbunden. Dabei dienen zur Gewährleistung
der erforderlichen Isolationsabstände innerhalb des Gießharzkörpers Verstärkungen
10 der Gießharzschicht an dem äußeren Wicklungsteil 5 der Oberspannungswicklung. An
dem inneren Wicklungsteil 4 kann zur Unterbringung der Spulenverbindungen 11 erforderlichenfalls
ein gleichzeitig von der Gießformeinfüllöffnung mitgeformter, nicht dargestellter
Steg Verwendung finden. Die aus den Gießharzkörpern in Achsrichtung durch die Stirnflächen
herausgeführten Wickelleiterenden liegen in Schläuchen aus elastischem Isolierwerkstoff,
oder aus einem anderen geeigneten Isolierwerkstoff, der gleichzeitig die.Abdichtung
zwischen den Wickelleitern und der Gießform bewerkstelligt.
[0016] Die Netzanschlußklemmen 8 liegen auf an den äußeren Gießharzkörper angegossenen dornartigen
Ansätzen und tragen eine Schaltleiste 13, durch die die Oberspannungswicklungen des
Transformators, vorzugsweise in Dreiecks-Schaltung, miteinander verbunden sind. Die
Brücken 12 dienen zusammen mit den axial verlaufenden Verbindungsleitern innerhalb
einer der Verstärkungen 10 zur oben bereits erwähnten Einzellagenschaltung der Wicklungsteile
4 und 5. Durch die Einzellagenschaltung wird über die gesamte Länge des zusätzlichen
Kühlkanals 6 eine gleichmäßige Spannungsbelastung in Höhe von etwa der Hälfte der
Nennspannung erzwungen. Dabei führt vorzugsweise der Wickungsteil 4 die höhere Spannung,
so daß die Isolierung des Wicklungsteiles 5, abgesehen von dem oberspannungsseitigen
Netzanschluß nur für die halbe Nennspannung zu dimensionieren ist.
[0017] Den Netzanschlußklemmen 8 gegenüber, auf der anderen Seite des äußeren Wicklungsteiles
5 ist eine weitere Verstärkung 10 vorgesehen, auf der in ebenfalls radial vorstehenden
Erhöhungen Anzapfklemmen 9 angeordnet sind, die im jeweils spannungslosen Zustand
durch Schaltbrücken 14 eine stufenweise Anpassung des Übersetzungsverhältnisses des
Transformators an unterschiedliche Netzbelastungen gestatten. Zur Gewährleistung symmetrischer
Feldverteilungen sind dabei die Anzapfwindungen in den mittleren Einzelspulen des
äußeren Wicklungsteiles 5 der Oberspannungswicklung vorgesehen. Dabei sind anstelle
von zwei auch mehr Anzapfungen möglich.
1. Trockentransformator mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen und mit mindestens
einem zusätzlich zum Hauptstreukanal vorgesehenen axialen Kühlkanal, vorzugsweise
in der radial außerhalb des Hauptstreukanals liegenden Wicklung, dadurch gekennzeichnet
,
- daß mit zusätzlichen Kühlkanälen (6) versehene Wicklungen in koaxiale Wicklungsteile
(4, 5) aufgeteilt sind, deren jeder in einer besonderen Gießform mit Gießharz umgossen
ist,
- daß diese Wicklungsteile (4, 5) Querschnittsabmessungen aufweisen, die zwischen
einander benachbarten Wicklungsteilen (4, 5) kühlkanalbildende Abstände freihalten,
- daß in Umfangsrichtung um 1800 gegeneinader versetzte an sich bekannte Verstärkungen (10) der Gießharzschicht auf
dem Außenmantel des äußersten Gießharzkörpers (5) Netzanschlußklemmen (8) und Anzapfklemmen
(9) tragen und gleichzeitig zur Aufnahme axial verlaufender Verbindungsleiter zur
elektrischen Verschaltung der Wicklungsteile (4, 5) dienen und
- daß die jeweils zur selben Wicklung gehörenden Wicklungsteile (4, 5) nach ihrer
Montage durch Einspannen zwischen allen Wicklungen (2) bzw.Wicklungsteilen (4, 5)
gemeinsamen elastischen Klötzen (7) vor den Stirnseiten der Gießharzkörper galvanisch
miteinander verbunden sind.
2. Trockentransformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Oberspannungswicklung
außen liegt und einen zusätzlichen Kühlkanal (6) aufweist, wobei die Isolierung des
zwischen dem Hauptstreukanal (3) und dem zusätzlichen Kühlkanal (6) liegenden Wicklungsteils
(4) für die volle Nennspannung ausgelegt ist und wobei die Isolierung des außerhalb
des zusätzlichen Kühlkanals (6) liegenden Wicklungsteils (5) für etwa die halbe Nennspannung
ausgelegt ist.
3. Trockentransformator nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Wicklungsteile
(4, 5) in Einzellagenschaltung elektrisch in Reihe geschaltet sind und dabei die Eingangswindungen
aller Wicklungsteile (4, 5) in räumlich benachbarten Wicklungsenden liegen.
4. Trockentransformator nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Wicklungsteile
(4, 5) jeweils aus in Reihe geschalteten Einzelspulen aufgebaut sind, und daß die
galvanischen Verbindungen dieser Einzelspulen beim innenliegenden Wicklungsteil (4)
in einer von der Eingußöffnung der Gießform gebildeten Leiste auf dem Außenmantel
des Gießharzkörpers untergebracht sind, und bei außenliegendem Wicklungsteil (5) in
der die Netzanschlußklemmen (8) tragenden Verstärkung (10) des Gießharzkörpers liegen.
5. Trockentransformator nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklungsteile
(4, 5) sich in ihrer Einbaulage gegenseitig nicht berühren und Luftisolierstrecken
erhalten bleiben.
6. Trockentransformator nach Anspruch 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet , daß die zur
Verbindung der Wicklungsteile (4, 5) dienenden Wickelleiterenden im Bereich der Stirnseiten
der Gießharzkörper in Isolierschläuchen oder ähnlichem Isolierwerkstoff liegen, die
während des Gießvorganges gleichzeitig als Dichtung zwischen dem Wickelleiterende
und einer Gießform dienen.
7. Trockentransformator nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Querschnitt
der Gießharzkörper angenähert einen Kreisring darstellt.