[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Regeln der Zugspannung bei einem
Achswickler mit einem Drehzahlregelkreis für den elektrischen Wicklerantrieb und einer
Rechenschaltung zur Ermittlung eines dem Wickeldurchmesser proportionalen Wertes aus
Warenbahnbeschwindigkeit und Wicklerdrehzahl.
[0002] Mit diesem Oberbegriff wird auf eine Anordnung Bezug genommen, wie sie beispielsweise
in der Zeitschrift Industrial Electronic Sept. 1968, Seiten 350 bis 354 beschrieben
ist.
[0003] Bei elektrischen Achswickelantrieben, wie sie z.B. für Gewebeverstrickanlagen, Folienwickler,
Drahtziehmaschinen oder dgl. verwendet werden, ist es bereits bekannt, den Zug dadurch
konstant zu halten, daß man dem Drehzahlregler des Achsantriebes einen Zugregelmeßkreis
über-Iagert. Der Zugistwert kann dabei z.B. mit Hilfe von Tänzerwalzen bestimmt oder
über Druckmeßdosen geregelt werden (vgl. die vorgenannte Literaturstelle).
[0004] Es ist fernerhin auch bereits bekannt, den Zug indirekt in einem Achswickler dadurch
konstant zu halten, daß man die dem elektrischen Wickelantrieb zugeführte Leistung
konstant hält. Der Istwert der Leistung kann dabei bei der Gleichstrommaschine aus
dem Produkt von EMK und dem Ankerstrom ermittelt werden, der verlangte Leistungssollwert
ist ferner dann proportional dem Produkt aus Warenbahnzug mal Bahngeschwindigkeit
(vgl. z.B.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,. eine einfache indirekte Zugregelung
zu schaffen, deren Drehzahlregelkreis sich adaptiv den wechselnden Wickeldurchmessern
anpaßt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Merkmale gelöst:
a) dem Hauptregelkreis des Wickelantriebes wird als Sollwert eine der Warenbahngeschwindigkeit
proportionale Größe und als Istwert eine dem Produkt aus Wickeldurchmesser und Wicklerdrehzahl
proportionale Größe zugeführt,
b) dem Hauptregelkreis ist ein im Verhältnis hierzu träger Korrekturregelkreis überlagert,
dem als Sollwert eine dem Durchmesser einstellbar proportionale Größe und als Istwert
eine dem Drehmoment des Wickelantriebes proportionale Größe zugeführt ist.
[0008] Auf diese Weise kann durch die einstellbare, dem Durchmesser proportionale Größe
ein gewünschter Zug in der Warenbahn vorgegeben werden. Dies gilt für Gleichstrom-und
Drehstromantriebe.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüche angeführt.
[0010] Zum Antrieb des Wickels 3 dient eine elektrische Gleichstrommaschine 2, die über
einen steuerbaren Gleichrichter 1 aus einem Netz gespeist wird. Die von einer nichtgezeigten
Verarbeitungsmaschine mit vorgegebener Geschwindigkeit v
s ankommende Warenbahn 4 soll am Achswickler zu einem Wickel 3 aufgewickelt werden,
wobei ein vorgegebener Zug in der Warenbahn 4 beim Wickelvorgang aufrechterhalten
werden soll.
[0011] Der Steuersatz 6 des steuerbaren Gleichrichters 1 wird von einem Stromregler 7 mit
PI-Verhalten ausgesteuert. Der Istwert i des Stromreglers 7 wird wechselspannungsseitig
erfaßt und ist ein Maß für den Ankerstrom - und bei konstanten Fluß auch für das elektrische
Moment - der Maschine 2. Der Sollwert i
s des Stromreglers 7 wird von einem überlagerten Geschwindigkeitsregelkreis (Hauptregelkreis)
mit Geschwindigkeitsregler 8 geliefert. Als Sollwert v
s dieses Geschwindigkeitsreglers 8 dient eine der Bahngeschwindigkeit der Warenbahn
4 proportionale Größe V
s, die z.B. aus einer von der Warenbahn 4 bewegten Tachometermaschine 5 abgeleitet
ist. Als Istwert v
i wird eine dem Produkt aus Drehzahl n und Durchmesser D des Wickels 3 proportionale
Größe benutzt. Diese Größen entsprechen der geforderten bzw. tatsächlichen Umfangsgeschwindigkeit
v
s bzw. v
i an der Wickeloberfläche.
[0012] Es ist noch ein weiterer überlagerter Korrekturregelkreis mit einem Korrekturregler
9 mit PI-Verhalten vorgesehen, der auf den Eingang des Geschwindigkeitsreglers 8 zusätzlich
eine korrigierende Größe zur Einhaltung des gewünschten Zuges gibt. Dieser Korrekturregler
erhält als Istwert eine dem Drehmoment M
i der elektrischen Maschine 2 proportionale Größe, im vorliegenden Fall eine dem Ankerstrom
i proportionale Größe und als Sollwert M
S eine dem Durchmesser D einstellbar proportionale Größe k x D. Der Faktor k ist ein
Maß für den gewünschten Zug. Um Instabilitäten zu vermeiden, ist dieser Korrekturregelkreis
relativ langsam im Verhältnis zum Drehzahlregelkreis.
[0013] Zur Bildung des dem Produkt aus Wicklerdrehzahl n und 5 Wickeldurchmesser D proportionalen
Wertes v
i ist eine Regelschleife 14 vorgesehen, die aus der Reihenschaltung eines Kippverstärkers
13, eines Integrators 12 und eines Multiplizierers 11 besteht. Das zweite Eingangssignal
des Multiplizierers 11, das der Drehzahl n des Wicklers 3 entspricht, wird dabei von
einer mit der Maschine 2 gekuppelten Tachometermaschine 16 geliefert.Das sich am Ausgang
dieser Regelschleife 14 einstellende Signal n x D wird zum Eingang der Regelschleife,
d.h. zum Eingang des Kippverstärkers 13 zurückgeführt und mit der der Wärenbahngeschwindigkeit
v
s proportionalen Größe verglichen. Die Regelschaltung arbeitet so, daß sie versucht,
die am Eingang des Kippverstärkers 13 auftretende Differenz fortlaufend zu Null zu
machen. Hierdurch muß sich dann zwangsläufig am Ausgang dieser Schaltung ein Wert
einstellen, der dem Produkt aus Drehzahl n x Durchmesser D entspricht, da dieser Wert
ja der gewünschten Bahngeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit des Wicklers 3
entspricht.
[0014] Durch die Regelung der Umfangsgeschwindigkeit mit dem Produkt n x D bzw. v
s wird erreicht, daß die Eingangsgrößen am Eingang des Drehzahlreglers vom wachsenden
Durchmesser nicht beeinflußt werden.
[0015] Da der Multiplizierer 11 das Produkt n x D bildet und an einem Eingang die Größe
n liegt, muß die am anderen Eingang des Mültiplizierers 11 vorhandene Größe dem Wickeldurchmesser
D proportional sein. Es wird daher diese zwischen Integrator 12 und Multiplizierer
11 sich einstellende Spannung als Wert für den Wickeldurchmesser D benutzt. Mit einem
angeschlossenen Potentiometer 15 kann dann als Sollwert M
S für den Korrekturregler 9 ein dem Wickeldurchmesser proportionaler Korrektursollwert
k x D gebildet werden. Der Wert k ist ein Maß für den gewünschten Zugsollwert. Falls
es erwünscht ist, den Zugdurchmesser abhängig zu verändern, kann auch noch in die
Leitung vor oder hinter dem Potentiometer 15 ein nichtgezeigter Funktionsgeber eingebaut
werden, durch den eine durchmesserabhängige Veränderung des Zuges bewirkt wird.
[0016] Zusammenfassend läßt sich also die Regelung in der Weise beschreiben, daß einer Regelung
der Umfangsgeschwindigkeit des Wicklers, bei der der Istwert der Umfangsgeschwindigkeit
aus Wicklerdrehzahl und Wicklerdurchmesser errechnet wird, ein Korrekturregelkreis
überlagert ist, der z.B. als Momentenregelkreis arbeitet.
1. Einrichtung zum Regeln der Zugspannung bei einem Achswickler mit
a) einem Drehzahlregelkreis für den Wickelantrieb und
b) einer Rechenschaltung zur Ermittlung eines dem Wickeldurchmesser proportionalen
Wertes aus Warenbahngeschwindigkeit und Wicklerdrehzahl,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
c) dem Hauptregelkreis (8) des Wickelantriebes (2) wird als Sollwert eine der Warenbahngeschwindigkeit
proportionale Größe (vs) und als Istwert eine dem Produkt aus Wickeldurchmesser (D) und Wickeldrehzahl (n)
proportionale Größe (vi) zugeführt,
d) dem Hauptregelkreis (8) ist ein im Verhältnis dazu träger Korrekturregelkreis (9)
überlagert, dem als Sollwert (Ms) eine dem Durchmesser (D) einstellbar proportionale Größe und als Istwert eine dem
Drehmoment des Wickelantriebes (2) proportionale Größe (Mi) zugeführt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e - kennzeichnet, daß der dem Produkt aus
Wickeldrehzahl (n) und Durchmesser (D) proportionale Wert (vi) in einer gesonderten Regelschleife (14) aus der Bedingung ermittelbar ist, daß die
Differenz zwischen Warenbahngeschwindigkeit (vs) und einem Wert, der dem Produkt aus Wickeldrehzahl (n) und Wickeldurchmesser (D)
proportional ist, fortlaufend zu Null gemacht ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der gesonderten
Regelschleife (14) errechnete Durchmesser (D) zur Bildung eines dazu proportipnalen
Sollwertes (Ms) für den Korrekturregelkreis (9) dient.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reihenschaltung
von Kippverstärker (13), Integrator (12) und Multiplizierer (11) vorgesehen ist, deren
Ausgangsgröße zusam- men mit der der Warenbahngeschwindigkeit (vs) proportionalen Größe am Eingang des
Kippverstärkers (13) liegt und daß am zweiten Eingang des Multiplizierers eine der
Wickeldrehzahl (n) proportionale Größe anliest, so daß sich am Ausgang des Multiplizierers
(11) eine dem Produkt aus Durchmesser (D) und Wicklerdrehzahl (n) proportionale Größe
ergibt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Wicklerdurchmesser
(D) einstellbar proportionale Größe (k, D) an einem zwischen Integrator (12) und Multiplizierer
(11) angeschlossenen Potentiometer (15) abgreifbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Korrekturregelkreis
(a) als Istwert eine dem Ankerstrom (i) des Wickelantriebes (2) proportionale Größe
über ein Verzögerungsglied zuführbar ist.