[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Armierungseisenhalter zur Verwendung
bei Anschlussbetonierungen, mit einem Hohlkörper, in dem die freien abgebogenen, bezüglich
der Mittellinie des Hohlkörpers konvergierenden Enden der einen U-förmigen Bügel aufweisenden
Armierungseisen angeordnet sind und auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Armierungseisenhalters. Ein solcher Armierungseisenhalter ist aus der CH-PS 627 811
bekannt. Dieser Armierungseisenhalter weist den Vorteil auf, dass die sich darin befindlichen
Armierungseisen fast vollständig geschützt sind, und dass sich die Halter leicht transportieren
lassen. Der mauerseitige Teil des Halters weist äquidistante Querrillen auf, mit Markierungen
für nachträglich zu bohrende Löcher. In diese Löcher werden die U-förmigen, abgebogenen
Schenkelenden der Armierungseisen eingehakt, wonach ein Deckelteil befestigt wird.
Das Einhaken der Armierungseisen ist relativ arbeitsaufwendig und kann nicht oder
nur schlecht automatisiert werden. Ausserdem müssen Vorkehrungen getroffen werden,
um die Armierungseisen in einer ganz bestimmten Lage festzuhalten. Ausserdem ist der
Deckelteil ein Element mehr, dass gespritzt werden muss und es ist schwer, ihn ganz
abzudichten.
[0002] Ausserdem ist aus der CH-PS 562 376 des gleichen Anmelders ein Armierungseisen bekannt,
der im wesentlichen aus einem prismatischen Schaumstoffkörper besteht, in welchem
die Armierungseisen eingeschäumt sind. Es hat sich herausgestellt, dass bei einer
Halterung, die nur aus Schaumstoff besteht bei der vielfältigen und immer verbreiteteren
Anwendung dieses ersten Armierungseisenhalters es wünschenswert ist, einerseits das
vollständige Entfernen des Schaumstoffkörpers und seine Stabilität und andererseits
die Herstellung des Armierungseisenhalters zu verbessern und es ist daher das Ziel
der vorliegenden Erfindung einen Armierungseisenhalter anzugeben, der rationeller
hergestellt werden kann und bei dem sämtliche Teile des Halters leicht und vollständig
entfernt werden können. Diese Aufgabe wird mit einem in den Ansprüchen beschriebenen
Armierungseisenhalter gelöst.
[0003] Die Erfindung wird nun im Einzelnen anhand einer Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
[0004]
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den erfindungsgemässen Armierungseisenhalter,
Fig. 2 zeigt, in einer Ausschnittsvergrösserung, einen Längsschnitt gemäss II-II in
Fig 1,
Fig. 3 zeigt, in Ausschnittsvergrösserung, einen Längsschnitt gemäss III-III in Fig.
1 und
Fig. 4 zeigt im vergrösserten Masstab einen Schnitt gemäss IV-IV von Fig. 1.
[0005] Man erkennt in Fig. 1 den aus Kunststoff bestehenden Hohlkörper 1 und die Armierungseisen
2, die in vorliegendem Fall aus einem U-förmigen Bügel bestehen, die abgebogen sind
und deren freien Enden 3 und 4 konvergierend sind. Der Hohlkörper 1 weist Oeffnungen
5 auf, durch welche, von hinten, das Bügelteil des Armierungseisen durchgesteckt wird.
Diese Oeffnungen 5 weisen an ihren beiden Enden Löcher 6 zur Aufnahme der Schenkel
der Armierungseisen auf, die etwas enger als die Schenkel sind, während der Mittelteil
dieser Oeffnungen aus zwei übereinanderlappenden Lappen 7 gebildet wird, die die Oeffnung
nach dem hineinstossen der Armierungseisen recht gut wieder verschliessen. Ausserdem
halten diese Lappen an ihren Ecken die Armierungseisen fest.
[0006] Man erkennt am Hohlkörper ferner beidseitig der Oeffnungen 5 Auflagerippen 8, auf
welchen die unterste Lage der abgebogenen Schenkel der Armierungseisen aufliegen.
In vorliegendem Fall, siehe Fig. 1, sind dies die ersten drei Armierungseisen E1,E2,E3
von links gesehen. Die übrigen fünf Armierungseisen sind gegenläufig eingesteckt,
d.h., in der Fig. 1 weisen die freien Enden nach links. Die abgebogenen Schenkel der
Eisen E4,E5,E6, von links numeriert, ruhen auf den abgebogenen Schenkeln der Eisen
E1,E2 und E3, siehe auch Fig. 2. Um zu verhindern, dass die Armierungseisen E7 und
E8 kippen, sind zwischen den drei letzten Oeffnungen zwei Abstandsrippen 9 und 10
angebracht, auf welchen sich die abgebogenen Schenkel der Armierungseisen E7 und E8
abstützen.
[0007] Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, befinden sich die abgebogenen Enden
mitsamt der Biegung im Hohlkörper, wodurch bei der Verwendung der Anschlusseisen gewährleistet
ist, dass diese vollkommen geradlinig rückgebogen werden können.
[0008] Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäss dem CH-PS 627 811 und anderen ähnlichen
Ausführungsformen, wird auf den Hohlkörper kein Deckelteil angebracht, der teilweise
recht aufwendig herzustellen ist und bei welchem die Gefahr besteht, dass Beton oder
Betonmilch eindringt, wodurch die Armierungseisen rosten können, sondern der Hohlkörper
wird mit einem Schaumstoff 11, Fig. 4, gefüllt. Man erkennt, dass bei dieser einfachen
Lösung der Hohlkörper 1 als Spritz-, Giess- oder Schüttform verwendet werden kann,
wodurch die Fabrikation in Bezug auf das Verfahren nach dem CH-PS 562 376 wesentlich
vereinfacht werden kann, da dort eine spezielle Form erstellt und verwendet werden
muss. Zweckmässigerweise wird über den Schenkeln der Armierungseisen nur so viel Schaumstoff
aufgebracht, dass diese gut bedeckt sind aber noch durchschimmern, um das Entfernen
der Halterung zu erleichtern.
[0009] Das Einstecken der geraden Teile durch die Oeffnungen 5 kann einfach durchgeführt
werden und eignet sich zum halb oder ganz automatischen Arbeiten, während die Lappen
7 dafür sorgen, dass die Eisen am Platz bleiben. Auch das anschliessende Spritzen
mit Schaumstoff ist ein recht einfaches Verfahren und gut rationell durchführbar.
Durch das Einbetten der Enden der Armierungseisen wird gewährleistet, dass diese nicht
rosten. Als Schaumstoff eignet sich z.B. Polyurethan. Ausserdem ist es auch möglich
Styropor zu verwenden oder einen anderen geeigneten Kunststoff, der sich spritzen,
giessen oder schütten lässt.
[0010] Im einbetonierten Zustand kommt auf die Mauer gelegentlich ein provisorischer Verputz,
wobei dieser auf dem Schaumstoff gut haften kann. Demgegenüber ist es zweckmässig,
dafür zu sorgen, dass der Beton an den übrigen Teilen des Halters nicht gut haften
kann, wobei dies entweder durch die Wahl des Kunststoffes oder durch Aufsprühen eines
entsprechenden Mittels auf die äussere Oberfläche bewerkstelligt werden kann.
[0011] Um ihren Zweck zu erfüllen, werden die gebogenen Enden der Armierungseisen freigelegt
und gerade gebogen, wodurch ein grosser Teil des Schaumstoffes bereits entfernt wird.
Danach wird mittels eines geeigneten Werkzeugs der nicht gut am Beton haftende Hohlkörper
herausgerissen, wobei auch die letzten Reste des Schaumstoffes mitgenommen werden
und die Armierungseisen sowie die Wandoberfläche an der Stelle, an der der Hohlkörper
anlag, gänzlich freigelegt sind. Um dieses Herausreissen des Hohlkörpers zu erleichtern,
sind dessen Seitenränder 12 zur offenen Seite hin nach aussen leicht abgeschrägt.
Es ist auch leicht einzusehen, dass sowohl die Auflagerippen 8 als auch die beiden
Abstandsrippen 9 und 10 in der Betonwand einen Abdruck hinterlassen, der als zusätzliches
Verzahnungsmittel dient.
[0012] Anstatt, wie in diesem Beispiel beschrieben, ein gleichschenkliges Armierungseisen
zu verwenden ist es auch vorstellbar, Armierungseisen mit nur einem Schenkel und einem
Bügelteil zu verwenden. Ausserdem ist es möglich, anstatt eines Hohlkörpers aus Kunststoff
einen solchen aus einer dünnen Metallfolie vorzusehen.
1. Armierungseisenhalter zur Verwendung bei Anschlussbetonierungen, mit einem Hohlkörper,
in dem die freien abgebogenen, bezüglich der Mittelachse des Hohlkörpers konvergierenden
Enden der einen U-förmigen Bügel aufweisenden Armierungseisen angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (1) mit den Enden (3, 4) der Armierungseisen (2)
mit Schaumstoff (11) gefüllt ist.
2. Armierungseisenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierungseisen
(1) zwei gleichlange Schenkel aufweisen.
3. Armierungseisenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Hohlkörper (1) Oeffnungen (5) zum Durchstecken der Bügel der Armierungseisen aufweist
und an den Enden der Oeffnungen je ein Loch (6) und dazwischen zwei einander überlappende
Lappen (7) angeordnet sind.
4. Armierungseisenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlkörper (1) in seinem Innern, von einem Ende aus gezählt, mehrere Auflagerippen
(8) und am anderen Ende höhere Abstandsrippen (9) aufweist, auf denen die Enden der
Armierungseisen ruhen.
5. Armierungseisenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (12) des Hohlkörpers nach der offenen Seite hin nach aussen abgeschrägt
sind.
6. Verfahren zur Herstellung des Armierungseisenhalters nach den Ansprüchen 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügel der Armierungseisen von der offenen Seite
her durch die Oeffnungen des Hohlkörpers gesteckt werden und der Hohlkörper mit den
Enden der Armierungseisen anschliessend mittels Spritzen, Giessen oder Schütten mit
Kunststoff gefüllt wird, wobei der Hohlkörper als Form dient.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass von einem Ende des Hohlkörpers
her zuerst eine Anzahl Armierungseisen eingesteckt werden, deren Schenkel auf den
Auflagerippen ruhen und in Richtung des anderen Endes des Hohlkörpers weisen und anschliessend
die Armierungseisen eingesteckt werden, deren Schenkel in Richtung des ersten Endes
weisen und auf den Schenkeln der ersteingesteckten Armierungseisen oder auf den Abstandsrippen
ruhen.