[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Klimatisieren eines mit einem Arbeitstisch
versehenen individuellen Arbeitsplatzes in einem Raum, wobei die Anlage eine Ausblaseinheit
zum Zuführen von Umgebungsluft, Aussenluft oder klimatisierter Luft aufweist, die
im Bereich des Arbeitstisches angeordnet ist, dessen Tischplatte mit einer abdeckbaren
Ausnehmung versehen ist und auf ein Verfahren zum Betrieb dieser Anlage.
[0002] Anlagen und Vorrichtungen zum Klimatisieren eines bestimmten Teils, z.B. eines Arbeitsplatzes
oder eines andern Aufenthaltsortes sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Unter
Klimatisieren wird hier allgemein die Zuführung von Luft verstanden, sei es das Zuführen
von Umluft oder Aussenluft oder sei es die Zuführung klimatisierter Luft. Als Arbeitsplatz
oder Aufenthaltsort wird ein Teil eines Raumes verstanden, der unabhängig von den
im gesamten Raum herrschenden Umweltbedingungen klimatisiert wird. Da dieser individuelle
Arbeitsplatz oder Aufenthaltsort meistens mit einem Tisch und einer Sitzgelegenheit
versehen ist, ist es bekannt, diesen den Arbeitsplatz oder Aufenthaltsort mit einem
auf die Tischplatte gestellten Ventilator zu versehen, um damit im Bereich des Arbeitsplatzes
oder Aufenthaltsortes ein "Mikroklima" zu schaffen, das vom Klima des übrigen Raums
verschieden ist. Da diese bekannte Ausführungsform nicht allen Ansprüchen bezüglich
des Komforts entspricht, ist es bekannt, den individuellen Arbeitsplatz mit einer
Klimaeinheit auszurüsten, die an der Rückseite des meistens als Arbeitstisch ausgebildeten
Tisches angeordnet ist. Damit können zwar bereits gelieferte Arbeitstische nachträglich
mit einer Klimaeinheit ausgerüstet werden, ohne an den Arbeitstischen selbst wesentliche
Aenderungen vorzunehmen, jedoch besteht der Nachteil darin, dass zusätzliche Fläche
benötigt wird, was eine engere Möblierungsanordnung oder sogar Verluste von Arbeitsplätzen,
z.B. in Grossraumbüros, zur Folge haben kann.
[0003] Bei der Erfindung soll zwar auch von der Lösung des Mikroklimas Gebrauch gemacht
und durch Beschränkung der Klimabedingungen auf den Bereich des Arbeitsplatzes von
den grossen Energieeinsparungen profitiert werden, doch sollen die genannten Nachteile
der bekannten Ausführungsformen vermieden und eine Anlage zum Klimatisieren eines
individuellen Arbeitsplatzes der eingangs beschriebenen Art so ausgestaltet werden,
dass kein zusätzlicher Platzbedarf benötigt und die benützbare Fläche des Arbeitstisches
nicht eingeschränkt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Ausblaseinheit ein
prismenförmiger Hohlkörper ist, von dem mindestens eine Umfangsseite eine die Ausblaseinheit
in die Ausnehmung einzusetzen ermöglichende Breite aufweist.
[0005] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt und
nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. l einen Arbeitstisch mit einer daran angeordneten Klimaanlage in räumlicher Darstellung,
Fig. 2 eine Stirnansicht und
Fig. 3 einen Grundriss eines Arbeitspultes mit einer Klimaanlage an der Pultplatte des
Arbeitstisches,
Fig. 4 eine Stirnansicht eines Arbeitspultes mit zwei Sockeln und einer Klimaanlage
an der Pultplatte,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Belüftung individueller Arbeitsplätze über
eine Lüftungs- oder Klimaanlage,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Belüftung individueller Arbeitsplätze durch
eine selbständige Lüftung und
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Ausblaseinheit einer Klimaanlage für individuelle
Arbeitsplätze in räumlicher Darstellung.
[0006] Der in Fig. 1 dargestellte Arbeitstisch 1 weist eine Tischplatte 2 auf, die auf zwei
Fussstützen 3 abgestützt ist. Die Fussstützen 3 sind an den Seitenrändern 4 der Tischplatte
2 angeordnet und lassen eine der Fläche der Tischplatte 2 entsprechende Fläche frei.
Sie sind plattenförmig ausgebildet und bestehen aus einem aus Formrohren 5 gefertigten
Stützrahmen 6, in dessen Innenraum wegnehmbare Wandteile 7 eingelegt sind, die einen
Hohlraum bilden, durch den elektrische und andere Leitungen, z.B. Luftleitungen, untergebracht
werden können.
[0007] Die Tischplatte 2 weist an ihrem rückseitigen Rand 8 eine durch Abdeckungen 9 geschlossene,
kanalförmige Ausnehmung 10 auf, die zur Aufnahme von am Arbeitsplatz benötigten Geräten
dient. Die Geräte sind beispielsweise zu Einheiten zusammengefasst, die zweckmässig
die gleiche Länge wie die Abdeckungen 9 aufweisen, und an deren Stelle in die Ausnehmung
10 eingesetzt werden können. Die Zahl solcher Einsätze und ihre Anordnung kann hierbei
beliebig gewählt werden.
[0008] Die kanalförmige Ausnehmung 10 wird zusätzlich dazu benützt, um eine Ausblaseinheit
11 aufzunehmen, mit der die individuelle Belüftung des Arbeitsplatzes im Bereich des
Arbeitstisches 1 bzw. ein vom übrigen Raum unterschiedliches Mikroklima erreicht wird.
Die Ausblaseinheit 11 dient zum Ausblasen von Umgebungs- oder Aussenluft oder klimatisierter
Luft, die durch die Fussstützen 3 zur Ausnehmung 10 und von dort in die Ausblaseinheit
11 geführt wird. Da die Ausblaseinheit 11 in die auch andern Zwecken dienenden Ausnehmung
10 eingesetzt und die Luftzuleitung innerhalb der Wandteile 7 verlegt ist, bedeutet
dies, dass der Einbau der Ausblaseinheit 11 und der Zuführungsleitung für die nachträgliche
Klimatisierung eines Arbeitsplatzes ohne Umbau des Arbeitstisches 1 und ohne Anbringen
von Anbauten angebracht werden kann. Das in Fig. 2 und 3 dargestellte Arbeitspult
setzt sich aus einem Arbeitstisch 1 und einem Pultsockel 12 zusammen, das beispielweise
als Schubladenkorpus ausgebildet sein kann. Die Ausblaseinheit 11 ist wie beim Arbeitstisch
1 nach Fig. 1 in der Ausnehmung 10 angeordnet, die Luftzuführung in die Ausnehmung
10 und in die Ausblaseinheit 11 erfolgt über einen biegsamen Schlauch 13, der unter
der Tischplatte 2 verläuft und in einer der Fussstützen 3 in dem durch die Wandteile
7 gebildeten Raum mündet. Wenn die Tischplatte 2 höheneinstellbar und neigbar ausgebildet
ist, bleiben diese Verstellmöglichkeiten auch beim Einbau der Klimaanlage erhalten,
da der biegsame Schlauch 13 imstande ist, den Bewegungen der Tischplatte 2 zu folgen.
[0009] In Fig. 1 bis 3 ist die Ausblaseinheit 11 immer an derselben Stelle angeordnet. Dies
ist jedoch keineswegs erforderlich und es besteht keine Schwierigkeit, die Ausblaseinheit
auch an einer anderen Stelle der Ausnehmung 10, z.B. in der Mitte, anzuordnen. Auch
ist es möglich, mehr als eine Ausblaseinheit 11 anzuordnen. In diesem Fall ist es
zweckmässig, eine zweite Zuleitung mit einem biegsamen Schlauch vorzusehen, damit
genügend Luft herangeführt werden kann. Falls der Raum innerhalb des Stützrahmens
6 der Fussstützen 3 keinen ausreichenden Durchflussquerschnitt bildet, kann ein grösserer
Querschnitt dadurch erreicht werden, dass der Wandteil 7 nicht bündig zu den Formrohren
5 des Stützrahmens 6 angeordnet wird, sondern soweit über die Rohre 5 vorsteht, bis
ein genügend grosser Durchflussquerschnitt innerhalb des Stützrahmens 6 entsteht.
[0010] Wie Fig. 4 zeigt, kann die beschriebene Klimaanlage ohne Schwierigkeit auch dann
eingebaut werden, wenn das Arbeitspult mit zwei Pultsockeln 12 ausgerüstet ist; die
Ausblaseinheit 11 ist wieder in der Ausnehmung 10 angeordnet und auch der Schlauch
13 wird unter der Tischplatte 2, jedoch über dem Pultsockel 12 zur Fussstütze 3 geführt.
[0011] In Fig. 5 ist der Anschluss der Klimaanlage für einen individuellen Arbeitsplatz
an eine zentrale Lüftungs- oder Klimaanlage dargestellt. Unter einem Boden 14 befindet
sich ein Kanalsystem 15, durch das Frischluft oder klimatisierte Luft den Ausblaseinheiten
11 jedes Arbeitsplatzes zugeführt und die Abluft durch Abluftöffnungen 16 abgeführt
wird. Die Frischluft oder klimatisierte Luft tritt durch Leitungsanschlüsse durch
den Boden 14 in den in den Fussstützen 3 gebildeten Kanal ein und gelangt über die
Schläuche 13 in die Ausnehmung 10 und in die Ausblaseinheiten 11.
[0012] In Fig. 6 ist eine selbsttätige Lüftung für jeden Arbeitsplatz dargestellt. Bei dem
links in Fig. 6 dargestellten Arbeitsplatz wird die Luft in der Nähe des Bodens 14
durch ein Gitter 18 angesaugt und durch den in den Fussstützen 3 angeordneten Kanal
und durch den biegsamen Schlauch 13 in die Ausblaseinheit 11 geführt. Unter der Ausblaseinheit
11 ist ein Ventilator 19 mit einem Gehäuse angeordnet, der die gleiche Grundfläche
wie die Ausblaseinheit 11 aufweist. Auch in diesem Fall bedingt die Anordnung der
Klimaanlage an einem bereits vorhandenen Arbeitstisch 1 keine Umbauten oder Anbauten.
[0013] Beim Arbeitsplatz rechts in Fig. 6 ist eine Zuleitung 20 aus dem Freien bis zu den
Fussstützen des Arbeitstisches 1 geführt. Durch den in der Ausnehmung 10 unterhalb
der Ausblaseinheit 11 angeordneten Ventilator 19 wird damit Frischluft angesaugt und
zur Bildung eines Mikroklimas an diesem Arbeitsplatz verwendet.
[0014] In Fig. 7 ist die Ausblaseinheit 11 schematisch und in vergrössertem Massstab dargestellt.
Sie bildet einen prismenförmigen Hohlkörper mit zwei Längswänden 21, zwei Seitenwänden
22 und einer Deckplatte 23. Die Deckplatte 23 weist Mündungen 24 für den Austritt
der Luft auf. Die Mündungen 24 können in verschiedener Weise ausgebildet sein, z.B.
als einstellbare Kugeldüsen, als Gitter, als Ausblasturbulator o.dgl. Die Breite der
Ausblasdüse 11 wird zweckmässig der Breite der Ausnehmung 10 angepasst. In gleicher
Weise kann der Ventilator 19 in einem Gehäuse angeordnet sein, der sattpassend in
die Ausnehmung 10 eingesetzt werden kann. Im Boden der Ausnehmung 10 ist eine Oeffnung
vorgesehen, an der der biegsame Schlauch 13 mündet. Wird bei der Ausführung nach Fig.
6 auf das Ansaugen der Umluft in der Nähe des Bodens 14 verzichtet, kann der Schlauch
13 weggelassen werden und der Ventilator 19 saugt direkt durch die Oeffnung im Boden
der Ausnehmung 10 an.
[0015] Die Prismenform der Ausblaseinheit 11 kann in verschiedener Weise variiert werden.
Die Ausblaseinheit 11 kann, wie in Fig. 1 bis 4 über die Fläche der Tischplatte 2
ragen, jedoch kann sie auch bündig mit derselben sein. In Fig. 7 ist die Deckplatte
23 gegenüber der Fläche der Tischplatte 2 geneigt, jedoch kann die Deckplatte 23 auch
parallel dazu verlaufen. Die Ausblaseinheit 11 erlaubt solche individuelle Anpassungen
ohne Schwierigkeit.
[0016] Die beschriebene Klimaanlage weist ein Maximum an Anpassungsmöglichkeiten auf. Sie
kann in der einfachsten Ausführung als selbständige Umluft-Belüftung, siehe Fig. 6,
linke Seite, oder als selbständige Lüftung mit Frischluft, siehe Fig. 6, rechte Seite,
ausgebildet sein. Aber auch der Anschluss an eine zentrale Lüftungs- oder Kühlanlage
kann in gleich einfacher Weise erfolgen. In allen Anwendungsfällen können Arbeitstische
ohne Umbau- oder Anbauteile mit einer Klimaanlage versehen werden, mit der ein Mikroklima
unabhängig vom Klima im übrigen Raum, im Bereich eines Arbeitsplatzes geschaffen werden
kann.
1. Anlage zum Klimatisieren eines mit einem Arbeitstisch (1) versehenen individuellen
Arbeitsplatzes in einem Raum, wobei die Anlage eine Ausblaseinheit (11) zum Zuführen
von Umgebungsluft, Aussenluft oder klimatisierter Luft aufweist, die im Bereich des
Arbeitstisches (1) angeordnet ist, dessen Tischplatte (2) mit einer abdeckbaren Ausnehmung
(10) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblaseinheit (11) ein prismenförmiger
Hohlkörper ist, von dem mindestens eine Umfangsseite (22) eine die Ausblaseinheit
(11) in die Ausnehmung (10) einzusetzen ermöglichende Breite aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sich als Kanal über die
Tischlänge erstreckende Ausnehmung (10) auf einer Teillänge von der darin eingesetzten
Ausblaseinheit (11), z.B. bündig mit der Tischplatte (2) oder über dieselbe vorstehend,
abgedeckt ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Seiten der Ausblaseinheit
(11) eine Abdeckplatte (23) ist, die mit mindestens einem Mündungselement (24), z.B.
einer Kugeldüse, einem Gitter oder einem Turbulator, versehen ist.
4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kanal eine Ventilatoreinheit
(19) angeordnet und auf dieser die Ausblaseinheit (11) aufgesetzt ist.
5. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblaseinheit
(11) an einer biegsamen Zuströmleitung (13) angeschlossen ist, die unterhalb der Tischplatte
(2) verläuft und mit ihrem zuströmseitigen Ende an einer weiteren Leitung angeschlossen
ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Leitung mindestens
teilweise in einer Fussstütze (3) des Arbeitstisches (1) angeordnet ist.
7. Verfahren zum Betrieb der Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausblaseinheit (11) wahlweise als Teil einer zentralen Lüftungs- oder Klimaanlage
(15) oder als selbständige Lüftungs- oder Klimaeinheit mit Umluft- oder mit Frischluftförderung
eingesetzt wird.