[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbkastenwalze für ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine
mit einer farb- führenden kreiszylindrischen Mantelfläche, an die zwecks Farbregulierung
ein Farbmesser anstellbar ist und von der Farbe auf eine an diese anstellbare weitere
Farbwerkwalze weitergegeben wird, mit einer Einrichtung zur Beseitigung der im Farbvorrat
vorhandenen Schmutzteilchen.
[0002] Aus der DE-AS 1 918 987 ist eine Farbkastenwalze der vorangehend bezeichneten Gattung
bekannt. Zur Beseitigung der sich in dem Farbvorrat befindlichen auf der Mantelfläche
der Farbkastenwalze abgelagerten Schmutzteilchen ist in dieser bekannten Farbkastenwalze
eine sich in Achsrichtung erstreckende und schraubenförmig verlaufende Nut vorgesehen,
in die das Farbmesser die Schmutzteilchen hineinschieben soll. Mit dieser Nut ist
keine ausreichende Beseitigung der störenden Schmutzteilchen erreichbar, da wegen
des üblicherweise vorhandenen Spaltes zwischen dem Farbmesser der Mantelfläche der
Farbkastenwalze diese nicht vollständig von der Mantelfläche der Farbkastenwalze abgerakelt
und in die Nut eingebracht werden können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es,eine Farbkastenwalze so auszubilden, daß trotz des erforderlichen
Abstandes zwischen der Mantelfläche der Farbkastenwalze und dem Farbmesser eine Beseitigung
der sich im Bereich des Spaltes ansammelnden Schmutzteilchen möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen
zeigen:
Figur 1: In schematischer Darstellung den farbkastennahen Teil eines Filmfarbwerkes
für eine Rotationsdruckmaschine und
Figur 2: eine vereinfachte Teilansicht der erfindungsgemäß ausgebildeten Farbkastenwalze
und
Figur 3: eine vereinfachte Teilansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Farbkastenwalze.
[0005] Der in Figur 1 gezeigte Farbkasten 1 trägt ein Farbmesser 2. An den Farbkasten 1
ist eine Farbkastenwalze 3 angestellt, die die vordere Begrenzung des mit Druckfarbe
gefüllten Farbkastens bildet. Von der Farbkastenwalze 3 wird Farbe auf die nachfolgende
Farbkastenwalze 4 übertragen, die als Filmwalze bezeichnet wird, wenn das Farbwerk
als Filmfarbwerk konzipiert ist.
[0006] Figur 1 läßt erkennen, daß zwischen der Unterkante des Farbmessers 1 und der Farbkastenwalze
3 ein Spalt vorhanden ist. Seine Breite hängt ab von der gewünschten Dicke des mit
der Farbkastenwalze 3 zu übertragenden
[0007] Farbfilmes. Da bekanntlich die Farbkastenwalze 3 mit einer wesentlich niedrigeren
Geschwindigkeit als die nachgeschaltete Filmwalze 4 betrieben wird, ist auch zwischen
der Farbkastenwalze 3 und der Filmwalze 4 die Einhaltung eines Abstandes, nämlich
ein Spalt 6, erforderlich. üblicherweise ist die Breite des Spaltes 6 zwischen der
Farbkastenwalze 3 und der Filmwalze 4 kleiner als die des Spaltes 5 zwischen dem Farbmesser
2 und der Farbkastenwalze 3. Dadurch ist sichergestellt, daß der sich auf der Farbkastenwalze
3 befindliche Farbfilm mit einer entsprechenden Dicke erzeugt wird und somit durch
Farbspaltung eine Teilübertragung auf die nachfolgende Filmwalze 4 möglich ist. Die
nicht näher bezeichneten Pfeile an den Walzen 3, 4 geben die Rotationsrichtung derselben
an.
[0008] Durch Schmutzpartikel, die sich im Bereich des Spaltes 5 zwischen der Farbkastenwalze
3 und dem Farbmesser 2 festsetzen, wird die Gleichmäßigkeit der entsprechend dem Abstand
Farbkastenwalze-Farbmesser zu erzeugenden Farbschicht gestört.
[0009] Zur Beseitigung des aufgezeigten Problems schlägt die Erfindung vor, auf der Mantelfläche
der Farbkastenwalze 3 Erhebungen vorzusehen, die die vorgenannte Stelle von den unerwünschten
Schmutzteilchen befreien, d. h. aus dem Farbvorrat des Farbkastens entfernen. Gemäß
Figur 2 wird deshalb in die Mantelfläche der Farbkastenwalze 3 eine in Achsrichtung
verlaufende Nut 7 eingefräst. Diese Nut 7 kann gerade oder spiralförmig verlaufen.
[0010] In die Nut 7 ist ein Abstreifelement vorzugsweise aus einem elastischen Material
eingesetzt, bspw. eingeklebt. Als Materialien für das Abstreifelement 8 eignen sich
Hartgummi und Kunststoff. Das Abstreifelement 8 in der Nut 7 ragt geringfügig aus
der kreiszylindrischen Mantelfläche der Farbkastenwalze 3 heraus. Das Maß dieser Überhöhung
sollte etwa der Breite des Spaltes 5 entsprechen. Liegt es etwas darüber, so wird
das verhältnismäßig weiche Abstandselement 8 während des Betriebes, d.h. während der
Rotation der Farbkastenwalze 3,durch die verhältnismäßig harte Kante des Farbmessers
2 abgetragen, so daß sich eine automatische Anpassung des aus der Mantelfläche der
Farbkastenwalze 3 herausragenden Teils des Abstreifelementes 8 an die Spaltbreite
des Spaltes 5 einstellt. Ein weiterer Abschliff des Abstreifelementes 8 erfolgt in
dem Spalt 6 zwischen der Farbkastenwalze 3 und der Filmwalze 4, da, wie bereits erwähnt,dieser
Spalt 6 kleiner als der Spalt 5 ist. Es ist jedoch auch möglich, das überstandsmaß
des Abstreifelementes 8 vorab so festzulegen, daß es geringfügig kleiner als die Spaltbreite
des Spaltes 6 ist, so daß die vorbeschriebenen Vorgänge nicht eintreten. Das Abstreifelement
8 weist vorzugsweise eine Breite von etwa 3 mm auf und sitzt in einer Nut 7 mit einer
Tiefe von 4 mm.
[0011] Durch die Verwendung des Abstreifelementes 8 werden die sich in dem Bereich zwischen
der Mantelfläche der Farbkastenwalze 3 und dem Anstellbereich des Farbmessers 2 ansammelnden
Schmutzpartikel aus dem Farbkasten abgezogen und dem weiteren Farbkreislauf zugeführt,
wo sie sich nicht mehr störend auswirken.
[0012] Figur 3 zeigt eine andere Querschnittsform eines Abstreifelementes 10, das in einer
Nut 9 an der Oberfläche der Farbkastenwalze 3 eingesetzt ist. Dieses Abstreifelement
10 weist in dem aus der Mantelfläche der Farbkastenwalze 3 herausragenden Bereich
einen keilförmigen Querschnitt auf.
[0013] In den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 2 und 3 ist jeweils nur ein Abstreifelement
8 bzw. 10 dargestellt. Falls mit einem Abstreifelement in der Farbkastenwalze 3 nicht
die gewünschte Reinigungswirkung erzielt wird, so können am Umfang der Farbkastenwalze
3 auch zwei oder mehrere derartige Abstreifelemente vorgesehen werden. Der Einsatz
der Abstreifelemente 8, 10 in sich in Axialrichtung erstreckenden, schraubenförmig
verlaufenden Nuten 7, 9 bietet eine ausreichende Fixierung und Lagepositionierung
der Abstreifelemente 8, 10. Es ist jedoch auch möglich, ohne die Verwendung von Nuten
in den Farbkastenwalzen Abstreifelemente mit der gewünschten Dicke unmittelbar auf
die Mantelfläche der Farbkastenwalzen 3 aufzubringen, bspw. mit einem geeigneten Klebstoff
aufzukleben.
Bezugszeichenliste:
[0014]
1 Farbkasten
2 Farbmesser
3 Farbkastenwalze
4 Filmwalze
5 Spalt
6 Spalt
7 Nut
8 Abstreifelement
9 Nut
10 Abstreifelement
1. Farbkastenwalze für ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einer farbführenden
kreiszylindrischen Mantelfläche, an die zwecks Farbregulierung ein Farbmesser anstellbar
ist und von der Farbe auf eine an diese anstellbare weitere Farbwerkwalze weitergegeben
wird, mit einer Einrichtung zur Beseitigung der im Farbvorrat vorhandenen Schmutzteilchen,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Beseitigung der sich im Bereich des Spaltes (5) zwischen
dem Farbmesser (2) und der Mantelfläche der Farbkastenwalze (3) ansammelnden Schmutzteilchen
an der Farbkastenwalze (3) ein sich über die Länge der Farbkastenwalze (3) erstreckendes
Abstreifelement (8, 10) angeordnet ist, dessen Höhe über der Mantelfläche der Farbkastenwalze
(3) etwa der Breite des Spaltes (5) entspricht.
2. Farbkastenwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstreifelement
(8, 10) in einer in der Mantelfläche der Farbkastenwalze (3) vorgesehenen Nut (7,
9) befestigt ist.
3. Farbkastenwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (7, 9) schraubenförmig
verläuft.
4. Farbkastenwalze nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstreifelement (8) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
5. Farbkastenwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
über die Mantelfläche der Farbkastenwalze (3) ragende Teil des Abstreifelementes (10)
einen keilförmigen Querschnitt aufweist.
6. Farbkastenwalze nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstreifelement (8, 10) aus Hartgummi oder Kunststoff besteht.
7. Farbkastenwalze nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die an die Farbkastenwalze (3) anstellbare weitere Farbwerkwalze (4) eine Filmwalze
ist.