[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Betätigungshebel für Gaswechselventile von Erennkraftmaschinen
der Bauart nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einem bekannten Betätigungshebel dieser Bauart (DE-OS 28 19 356) ist das Einstellelement
ein auf dem Schraubenbolzen drehbar angeordneter Exzenter, durch dessen Verdrehen
das Ventilspiel eingestellt wird. Diese Art der Ventilspiel-Einstellung führt zu einer
Änderung der kinematischen Verhältnisse, weil zugleich mit der Spieländerung der Abstand
der Auflagelinie der Anlagefläche des Exzenters vom Lagerpunkt des Betätigungshebels
verändert wird. Dadurch ergeben sich je nach Auslegung erhebliche Abweichungen vom
theoretischen Ventilhubverlauf. Dadurch ist der Einstellbereich begrenzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Betätigungshebel der Bauart nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszubilden, daß beim Einstellen des Ventilspieles
die Änderung der kinematischen Verhältnisse auf ein Minimum begrenzt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Durch die Erfindung ist das am Ventilschaftende anliegende Einstellelement
im wesentlichen nur in Richtung der Ventilachse bewegbar und die Lage der Linienberührung
am Einstellelement wird beibehalten.
[0005] Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis
8 gekennzeichnet.
[0006] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht eines Betätigungshebels für Gaswechselventile von Brennkraftmaschinen,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Betätigungshebels nach Fig. 1, wobei eine Seite des
gegabelten ventilschafcseitigen Hebelendes weggebrochen ist,
Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht des ventilschaftseitigen Hebelendes des Betätigungshebels
nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 eine Beilage mit Anschlagflächen für einen am Sc'hraubenbolzen befestigten
Exzenter und zur Lagesicherung der Beilage am Hebelende
Fig. 6 einen der Fig. 4 entsprechenden Schnitt eines abgewandelten Betätigungshebels
mit der Beilage nach Fig. 5,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Betätigungshebels,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 7,
Fig. 9 das ventilschaftseitige Hebelende eines weiteren Ausführungsbeispieles und
Fig. 10 eine Abwandlung des Ausführungsbeispieles nach Fig. 9.
[0007] Ein als Schlepphebel ausgebildeter Betätigungshebel 1 aus Blech für Gaswechselventile
von Brennkraftmaschinen, der in der Draufsicht U-förmig ausgebildet ist, hat zwei
mit Abstand zueinander und im wesentlichen jeweils in einer Ebene parallel zu seiner
Schwingebene angeordnete Schenkel 2. Im Stegbereich bilden die Schenkel 2 und der
Steg 3 eine Kugelkalotte 4 zur Lagerung. Am ventilschaftseitigen Hebelende 5 ist ein
als konzentrische Ringscheibe 6 ausgebildetes Einstellelement eingeklemmt. Die Ringscheibe
6 weist eine zylindermantelförmige Anlagefläche 7 auf, die an der Stirnfläche 8 eines
Ventilschaftendes 9 anliegt. Die Klemmkraft wird durch einen Schraubenbolzen 10 mit
einer Mutter 11 aufgebracht, der mit seinem Schaft 12 senkrecht zur Schwingebene des
Betätigungshebels 1 am Hebelende 5 durch Langlöcher 13 in den Schenkeln 2 und durch
die Ringscheibe 6 ragt. Die Langlöcher 13 sind so ausgebildet und angeordnet, daß
die Berührungslinie an der Stirnfläche 8 beim Einstellen des Ventilspieles mittels
Lageänderung des Schraubenbolzens 10 in den Langlöchern 13 so wenig wie möglich verändert
wird. Somit erstrecken sich die Langlöcher 13 im wesentlichen in Achsrichtung des
Ventilschaftendes 9.
[0008] An den Kopf 14 des Schraubenbolzens 10 ist ein Bund angeformt, der als Exzenter 15
ausgebildet ist. Es kann auch der gesamte Kopf 14 als Exzenter ausgebildet sein. Nach
den Fig. 1 bis 4, 7 und 8 ist der Kopf 14 bzw. 114 mit einem Innensechskant 16 bzw.
116 versehen.
[0009] Am ventilschaftseitigen Hebelende 5 weist einer der Schenkel 2 an der Außenseite
einen Ansatz 17 auf, der durch eine zurückgebogene und am Schenkel 2 anliegende Verlängerung
dieses Schenkels 2 gebildet ist. Die dem Langloch 13 zugewandte Seite des Ansatzes
17 stellt eine Anschlagfläche 18 dar. Der Exzenter 15 stützt sich mit seiner Umfangsfläche
19 an der Anschlagfläche 18 ab.
[0010] Zum Einstellen des Ventilspieles wird die Mutter 11 nur so weit gelöst, daß zwar
ein Verschieben des Schraubenbolzens 10 in den Langlöchern 13, jedoch kein Kippen
möglich ist, da der Exzenter 15 fest am Schenkel 2 anliegt. Dann wird der Schraubenbolzen
10 gedreht. Dabei gleitet der Exzenter 15 mit seiner Umfangsfläche 19 an der Anschlagfläche
18 entlang, bewirkt durch sein Abstützen daran eine Verschiebebewegung des Schraubenbolzens
10 in den Langlöchern 13 und damit eine Verschiebung der Ringscheibe 6 zwischen den
Schenkeln 2.
[0011] Anstelle des durch eine umgebogene Verlängerung gebildeten Ansatzes 17 kann auch
eine Z-förmige Beilage 20 (Fig. 5 und 6) verwendet werden, deren Steg 21 ein den Langlöchern
13 kongruentes Langloch 22 aufweist und an der Außenseite eines der Schenkel 2 anliegt.
An einem der Schenkel 23 der Beilage 20 ist eine Anschlagfläche 24 für den Exzenter
15 ausgebildet und der andere Schenkel 25 liegt als Anschlag zur Drehlagensicherung
an einer Anschlagfläche 26 des Hebelendes 5' an.
[0012] Bei dem in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der als Kipphebel
ausgebildete Betätigungshebel 101 an seinem ventilschaftseitigen Hebelende 105 einen
angegossenen Ansatz 117 auf, an dem eine Anschlagfläche 118 für einen Exzenter 115
ausgebildet ist. Im übrigen weist der Betätigungshebel 101 hinsichtlich der Ventilspiel-Einstellung
die gleiche Ausbildung auf wie der Betätigungshebel 1 nach den Fig. 1 bis 6.
[0013] Die in Fig. 9 und 10 dargestellten ventilschaftseitigen Hebelenden 205 und 305 der
Betätigungshebel 201 und 301, bei denen jeweils einer der Schenkel 202 bzw. 302 weggelassen
und der Schaft 212 bzw. 312 des Schraubenbolzens 210 bzw. 310 im Schnitt gezeigt ist,
weisen als Einstellelement jeweils ein im wesentlichen rechteckiges, an den Schmalseiten
gerundetes Plättchen 206 bzw. 306 auf. Eine der Schmalseiten bildet jeweils die Anlagefläche
207 bzw. 307 für die Stirnseite eines Ventilschaftendes.
[0014] Die Plättchen 206 und 306 sind jeweils an einer Längsseite durch geprägte Vorsprünge
230 bzw. 330 und an der gegenüberliegenden Seite durch den Schaft 212 bzw. 312 des
Schraubenbolzens 210 bzw. 310 geführt. Sie stehen mit dem letzteren jeweils mittels
einer formschlüssigen Mitnahmeverbindung in Eingriff. In einer Ausnehmung 231 des
Plättchens 206 ist hierzu ein zahnartiger Vorsprung 232 angeordnet, der in eine Längsnut
233 im Schaft 212 des Schraubenbolzens 210 eingreift. Beim Plättchen 306 ist dagegen
in einer Ausnehmung 331 eine zahnlückenartige Nut 333 ausgebildet, in die ein zahnartiger
radialer Vorsprung 332 des Schaftes 312 des Schraubenbolzens 310 eingreift.
[0015] Wenn die Klemmkraft der Schraubenbolzen 210 und 310 durch Lösen der nicht dargestellten
Muttern ausreichend herabgesetzt ist, wird durch Drehen der Schraubbolzen 210 und
310 um ihre Achsen eine Verschiebebewegung der Plättchen 206 und 306 zum Einstellen
des Ventilspieles erzeugt. Nach dem Einstellen wird die Klemmkraft erhöht, bis die
Plättchen 206 und 306 wieder betriebssicher festgelegt sind.
1. Betätigungshebel für Gaswechselventile von Brennkraftmaschinen,
- mit einer Ventilspiel-Einstellvorrichtung an ventilschaftseitigen Hebelende,
- die aus einem das Hebelende quer zur Hebelschwingebene durchdringenden Schraubenbolzen
mit einer Mutter und
- einem festklemmbaren Einstellelement besteht, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schraubenbolzen (10; 10'; 110; 210; 310), das Einstellelement (Ringscheibe
6; 106; Plättchen 206; 306) und das Hebelende (5, 5', 105) derart gegenseitig geführt
und abgestützt sind,
- daß beim Drehen des Schraubenbolzens (10; 10'; 110; 210; 310) eine Relativbewegung
zwischen Einstellelement (Ringscheibe 6; 106; Plättchen 206; 306) und Hebelende (5,
5', 105) entsteht,
- die im wesentlichen in Achsrichtung des Ventilschaftendes (9, 9', 109) liegt.
2. Betätigungshebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schraubenbolzen (10; 10'; 110) einen drehfest verbundenen Exzenter (15;
15'; 115) aufweist,
- dessen Umfangsfläche (19, 19') an der dem Ventilschaftende (9; 9'; 109) abgewandten
Seite an einer Anschlagfläche (18; 24; 118) am Hebelende (5; 5'; 105) anliegt,
- daß der Schaft (11; 11' ; 111) des Schraubenbolzens (10; 10'; 110) durch ein Langloch
(13; 13'; 113) am Hebelende (5, 5' , 105) ragt,
- das sich etwa in Richtung des Ventilschaftendes (9, 9', 109) erstreckt, und
- daß das Einstellelement (6, 106; 206; 306) aus einer konzentrischen Ringscheibe
(6, 6', 106) besteht,
- deren Umfangsfläche (19, 19') die Anlagefläche (7, 7', 107) für das Ventilschaftende
(9, 9', 109) bildet.
3. Betätigungshebel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Anschlagfläche (18; 118) an einem mit dem Hebelende (5; 105) einstückigen
Ansatz (17; 117) ausgebildet ist.
4. Betätigungshebel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Anschlagfläche (24) an einem Schenkel (23) einer Z-förmigen Beilage (20)
ausgebildet ist,
- deren anderer Schenkel (25) als Anschlag zur Lagesicherung an einer Anschlagfläche
(26) am Hebelende (5') anliegt und
- deren Steg (21) zwischen Exzenter (15') und Hebelende (5') angeordnet ist und
- ein zum Langloch (13') im Hebelende (5') kongruentes Langloch (22) aufweist.
5. Betätigungshebel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Exzenter (15; 15'; 115) als an den Kopf (14; 14'; 114) des Schraubenbolzens
(10; 10'; 110) angeformter Bund ausgebildet ist.
6. Betätigungshebel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Exzenter den Kopf des Schraubenbolzens bildet und einen Innensechskant aufweist.
7. Betätigungshebel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaft (212) eine Längsnut (233) und das Einstellelement (Plättchen 206)
einen in die Längsnut (233) eingreifenden komplementären zahnartigen Vorsprung (232)
aufweist.
8. Betätigungshebel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaft (312) einen radialen zahnartigen Vorsprung (332) und das Einstellelement
(Plättchen 306) eine den Vorsprung (332) aufnehmende Nut (333) aufweist.