[0001] Die Erfindung_betrifft einen aus faltbarem Material wie Pappe, Wellpappe od.dgl.
bestehenden einstückigen, vorgefalzten Zuschnitt für eine im Grundriß im wesentlichen
rechteckige oder quadratische Becher- oder Stapelsteige mit einer Bodenplatte, mit
einer im wesentlichen parallel im Abstand darüber angeordneten Lochplatte zur lagesicheren
Aufnahme von Behältnissen, z.B. Yoghurt- oder Milchbechern, wobei Bodenplatte und
Lochplatte, von denen gegebenenfalls eine Platte in zwei Plattenabschnitte unterteilt
ist, über zwei einander gegenüberliegende Steigenseitenwände aneinander angelenkt
sind, und mit in den Eckbereichen des aufgefalteten Zuschnitts angeordneten, vorgestanzten
und über die Ebene der Lochplatte hinausragenden zweischenklig gewinkelten Eckpfosten,
die an ihren freien Enden mit seitlichen Abstufungen versehen und tragfähig an der
Steige befestigbar sind, während im an dem Zuschnitt angelenkten Fußbereich der Eckpfosten
entsprechende Ausnehmungen vorgesehen sind.
[0002] Stapel- oder Bechersteigen sind im wesentlichen in zwei Grundprinzipien bekannt,
nämlich als solche mit geteilter Boden-und ungeteilter Lochplatte einerseits sowie
als solche mit ungeteilter Boden- und geteilter Lochplatte andererseits, obwohl es
auch Steigen mit völlig ungeteilter Boden- und Lochplatte gibt, die jedoch in der
Praxis nur selten zum Einsatz kommen. Das jeweils gewählte Prinzip richtet sich im
wesentlichen nach den gegebenen maschinellen Möglichkeiten, dem Fertigungsablauf und
zum Teil auch nach den Verwendungszwecken. Um eine genügende Haltbarkeit der Steige
nach ihrem Falten aus dem Zuschnitt zu erzielen, werden in der Regel Verklebungen
oder Steckanordnungen gewählt. Zu diesem Zweck sind an dem Zuschnitt entsprechende
Laschen zum Kleben oder Stekken und/oder Ausschnitte zur Aufnahme von Stecklaschen
vorgesehen. Weiterhin ist es üblich, die Steigen aus den Zuschnitten beim Hersteller
der Zuschnitte vollständig zu konfektionieren, wobei man dann zur Ersparnis von Transportraum
Falzlinien vorsieht, durch die die fertige Steige zusammengelegt werden kann, so daß
sie beim Verarbeiter vor oder bei der Eingabe in eine Füllstation relativ schnell
wieder aufgerichtet werden kann.
[0003] Um die Stapelbarkeit solcher Steigen zu verbessern und eine Abstützung der gefüllten
Steigen im Stapel ohne Belastung des
Füllguts zu ermöglichen, sind Steigen der eingangs beschriebenen Art bekannt (s. z.B.
DE-GM 76 26 572), bei denen Abstützmittel in Form von Eck- oder Stützpfosten zur Abstützung
einer darüber angeordneten gleichen Steige vorgesehen sind. Diese Eckpfosten ragen
über die Ebene der Lochplatte hinaus, sind in der Regel als zweischenklige, Winkelpfosten
ausgebildet und haben an ihren freien Enden Abstufungen, die mit entsprechend ausgebildeten
Haltemitteln im Bodenbereich der darüber liegenden Steige zusammenwirken. Solche Eckpfostenanordnungen
sind wie beim beschriebenen bekannten Gegenstand üblicherweise rechtwinklig zur Boden-
und Lochplatte ausgerichtet, oder sie weisen eine schwache Neigung nach außen auf
(s. z.B. DE-GM 71 34 029), die das Stapeln bzw. lagerichtige Einsetzen der Steige
darüber erleichtern sollen. Dabei werden allerdings die Eckpfosten oder Stapelecken
in der Regel nach außen weggebogen, so daß der Boden der jeweils oberen Steige auf
der Oberfläche des Stapelgutes der darunter liegenden Steige zu liegen kommt. Dann
sichern die Eckpfosten lediglich gegen seitliches Verrutschen, ohne eine Abstützungsfunktion
in vertikaler Richtung zu erfüllen. Aber selbst wenn diese nach außen geneigten Eckpfosten
in Abstützmittel der darüber liegenden Steige eingreifen, ist durch ihre vorgegebene
Neigung nach außen ebenso wie selbst bei geradlinig verlaufenden Eckpfosten eine nach
außen gerichtete Kraftkomponente vorhanden, so daß ein Wegdrücken der Pfosten unter
der Last mehrerer darüber angeordneter Steigen erfolgt und die Stützfunktion verlorengeht.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Steige der eingangs umrissenen
Art zu schaffen, die eine we-sentlich verbesserte Stützfunktion im Stapel aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Eckpfosten derart vorgestanzt
und ihre Schenkel so zueinander gefalzt sind, daß sie im aufgefalteten Zustand der
Steige schwach nach innen geneigt sind. Durch diese Neigung nach innen wird den Eckpfosten
gewissermaßen eine negative Vorspannung - ähnlich wie bei vorgespannten Stahlbeton-Konstruktionen
- erteilt, die genügt, um ein Verbiegen bzw. Ausweichen der Eckpfosten nach außen
zu verhindern und zugleich sicherzustellen, daß die Abstufungen fest in den Ausnehmungen
der darüber liegenden Steige ruhen können. Die Erzeugung dieser Eckpfostenanordnung
erfordert gegenüber der bekannten Herstellungsweise keine wesentlichen Änderungen,
insbesondere keine Veränderung der Abmessungen des Zuschnitts, sondern lediglich geringfügige
Maßnahmen hinsichtlich der Falz- und Stanzwerkzeuge im betreffenden Bereich.
[0006] Vorzugsweise können die Eckpfosten als Teil der Steigenseitenwände an der ungeteilten
Platte, vorzugsweise in Form der Grund- oder Bodenplatte, angelenkt und ihre einfaltbaren
Schenkelteile mit anderen Teilen der Steige verbindbar sein, wobei zweckmäßigerweise
diese Verbindung gegenüber zweiten Seitenwänden erfolgt, die an den beiden anderen,
rechtwinklig zu den Steigenseitenwänden verlaufenden Seiten einer der Steigenplatten
angelenkt sind. So ergibt sich eine besonders stabile Steigenkonstruktion.
[0007] Bei einer Ausbildung der Steige mit einer Lochplatte in Form von zwei Plattenabschnitten,
die verbindungslos mit ihren Längsseiten gegeneinander gerichtet sind, wie dies an
sich beispielsweise für Margarinebecher bekannt ist (s. DE-GM 76 41 047), können vorteilhaft
die beiden Plattenabschnitte an ihren zu ihnen im wesentlichen rechtwinklig verlaufenden
Querseiten faltbare Laschen zum Verbinden mit den zweiten Seitenwänden tragen, um
so zusammen mit der Verbindung der Eckpfosten eine besonders feste und steife Konstruktion
zu ergeben. Dieses Ziel wird insbesondere dadurch erreicht, daß die faltbaren Schenkelteile
und/oder die Querseitenlaschen durch Klebung mit den zweiten Seitenwänden verbindbar
sind. Dadurch wird es gleichzeitig möglich, daß sich sämtliche Verbindungsstellen
nur an den zwei von den zweiten Seitenwänden bestimmten Steigenseiten befinden und
eine 8-Punkt-Klebung erfolgen kann, die ein hohes Maß an Dimensionsstabilität ergibt
und Einsparungen an der Palettensicherung erlaubt.
[0008] Die insgesamt mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen vor allem darin, daß
man eine besonders stabile, von praktisch allen im Markt befindlichen Füllautomaten
befüllbare Steige erhält, die infolge der Ausbildung der Stapelecken mit deren Eingreifen
in Bodenausnehmungen in der jeweils darüber liegenden Steige ein hohes Maß an verwindun
gs-freier Palettierstabilität erzielt.
[0009] Weitere Vorteile und Gesichtspunkte der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung hervor. Es zeigt
Fig. 1 einen Zuschnitt für eine Yoghurtbecher-Steige und
Fig. 2 eine axonometrische Darstellung eines Teils zweier aus dem Zuschnitt der Fig.
1 hergestellter, aufeinander gestapelter Steigen.
[0010] Ein Zuschnitt für eine Stapel- oder Bechersteige rechteckigen Aufbaus ist im wesentlichen
rechteckig aus einem faltbarem Material wie Pappe oder Wellpappe ausgestanzt, wobei
es bei derartigen Massenartikeln darauf ankommt, so wenig Verschnitt wie irgend möglich
anfallen zu lassen. Der Zuschnitt weist eine durchgehende Bodenplatte 1 auf, an der
über doppelt strichpunktiert dargestellte Falzlinien 103, 104 jeweils einander gegenüberliegend
Steigenseitenwände 3, hier in Form von Längsseitenwänden, sowie zweite Seitenwände
4, hier in Form von Breitseitenwänden, angelenkt sind. An den beiden Längsseitenwänden
wiederum ist je ein Lochplattenabschnitt 2 über Falzlinien 102 angelenkt. In den Lochplattenabschnitten
2 sind in bekannter Weise Aufnahmen 20 für das lagesichere Einsetzen von Yoghurtbechern
eingestanzt. An den Lochplattenabschnitten 2 sind in deren seitlichen Bereichen Klebelaschen
5 über entsprechende Falzlinien 105 angelenkt.
[0011] In den seitlichen Bereichen der Längsseitenwände 3 ist je ein Eck- oder Stützpfosten
6 vorgesehen. Jeder dieser Eckpfosten 6 ist als Winkelpfosten ausgebildet und weist
zwei Schenkelteile 61, 62 auf, die durch eine Falzlinie 106 zueinander faltbar sind.
Dabei ist der innere Schenkelteil 61 integral mit der Längsseitenwand 3 ausgebildet
und deshalb um die Falzlinie 103 gegen die Bodenplatte 1 hochklappbar. Die Falzlinie
106 zwischen den beiden Schenkelteilen 61, 62 ist in einem Winkeid gegen die Falzlinie
103 geneigt, der etwas kleiner als 90° ist. Wird das äußere Schenkelteil 62 um die
Falzlinie 106 nach innen gebogen, so ergibt sich damit eine leicht nach innen geneigte
Anordnung des zweischenklig winkligen Eckpfostens 6. Diese nach innen gerichtete Konizität
der Eckpfosten 6 erkennt man besonders gut aus Fig. 2.
[0012] Die Eckpfosten tragen an ihren oberen, freien Enden Abstufungen 7, während in entsprechenden
Bereichen an der Bodenplatte 1 Ausnehmungen 8 vorgesehen sind.
[0013] Neben der Konizität werden auch die weiteren Funktionen der einzelnen Bestandteile
des Zuschnitts in anschaulicher und einfacher Weise aus Fig. 2 deutlich. Die Lochplattenabschnitte
2 sind gegeneinander gerichtet, ohne miteinander verbunden zu sein. Diese Anordnung
eignet sich speziell für die dargestellte 12er Steige, also eine Steige mit 12 Aufnahmen
20, wohingegen man bei Steigen mit einer größeren Aufnahmenzahl, beispielsweise 20er
Steigen, wie sie ebenso wie 12er Steigen heute üblich sind, eine Verbindung der Lochplattenabschnitte
beispielsweise durch Kleben in einem dafür vorgesehenen Überlappungsbereich vornehmen
kann. Zur Erzeugung einer genügenden Stabilität dienen die Klebelaschen 5 sowie die
äußeren Schenkelteile 62 der Eckpfosten 6, die jeweils mit der Innenseite der hochgefalteten
Breitseitenwände 4 verklebt werden, so daß sich insgesamt acht Klebepunkte ergeben.
[0014] Weiterhin erkennt man aus Fig. 2 die Bedeutung der Ausnehmungen 8, in die von einer
darunter befindlichen, strichpunktiert angedeuteten Steige die Stützpfosten 6 mit
ihren Abstufungen 7 eingreifen, wobei diese Abstufungen gegen die Unterkanten der
Seitenwände 3 und 4 zu liegen kommen. Infolge der leichten Neigung der Stützpfosten
nach innen werden die Eckpfosten 6 mit ihren Abstufungen 7 in die Ausnehmungen 8 hineingedrückt,
so daß sich eine hohe verwindungsstabilität ergibt und eine große Anzahl von Steigen
übereinander gestapelt werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Eckpfosten
6 nach außen weggedrückt werden.
[0015] Bei der Herstellung des Zuschnitts aus Wellpappe ist es zweckmäßig, die Richtung
der Wellen so vorzusehen, daß sie, wie in Fig. 1 angedeutet, parallel zu den zweiten
Seitenwänden 4 und damit im wesentlichen in Richtung der Eckpfosten 6 verlaufen, sc
daß die Tragfähigkeit letzterer weiter erhöht und damit ihre Stützfunktion im Stapel
zusätzlich verbessert wird.
1. Aus faltbarem Material wie Pappe, Wellpappe od.dgl. bestehender einstückiger, vorgefalzter
Zuschnitt für eine im Grundriß im wesentlichen rechteckige oder quadratische Becher-oder
Stapelsteige mit einer Bodenplatte, mit einer im we-sentlichen parallel im Abstand
darüber angeordneten Lochplatte zur lagesicheren Aufnahme von Behältnissen, z.B. Yoghurt-
oder Milchbechern, wobei Bodenplatte und Lochplatte, von denen gegebenenfalls eine
Platte in zwei Plattenabschnitte unterteilt ist, über zwei einander gegenüberliegende
Steigenseitenwände aneinander angelenkt sind, und mit in den Eckbereichen des aufgefalteten
Zuschnitts angeordneten, vorgestanzten und über die Ebene der Lochplatte hinausragenden
zweischenklig gewinkelten Eckpfosten, die an ihren freien Enden mit seitlichen Abstufungen
versehen und tragfähig an der Steige befestigbar sind, während im an dem Zuschnitt
angelenkten Fußbereich der Eckpfosten entsprechende Ausnehmungen vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet , daß die Eckpfosten (6) derart vorgestanzt und ihre Schenkel
(61, 62) so zueinander gefalzt sind, daß sie im aufgefalteten Zustand der Steige (Fig.
2) schwach nach innen geneigt sind.
2. Zuschnitt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Eckpfosten (6) als
Teil der Steigenseitenwände (3) an der ungeteilten Platte, vorzugsweise in Form der
Bodenplatte (1), angelenkt und ihre einfaltbaren Schenkelteile (62) mit anderen Teilen
der Steige verbindbar sind.
3. Steige nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die einfaltbaren Schenkelteile
(62) der Eckpfosten (6) mit zweiten Seitenwänden (4) verbindbar sind, die an den beiden
anderen, rechtwinklig zu den Steigenseitenwänden (3) verlaufenden Seiten einer der
Steigenplatten (1) angelenkt sind.
4. Steige nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Lochplatte in Form der
zwei Plattenabschnitte (2) ausgebildet ist, die verbindungslos mit ihren Längsseiten
(21) gegeneinander gerichtet sind und an ihren dazu im wesentlichen rechtwinklig verlaufenden
Querseiten faltbare Laschen (5) zum Verbinden mit den zweiten Seitenwänden (4) tragen.
5. Steige nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß die faltbaren
Schenkelteile (62) und/oder Querseiten-Laschen (5) durch Klebung mit den zweiten Seitenwänden
(4) verbindbar sind.
6. Steige nach einem der Ansprüche 1 bis 5 aus Wellpappe, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Eckpfosten (6) in stehender Welle ausgeführt sind.