[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine stabile Präparation eines Behandlungsmittels
für textile Substrate. Insbesondere bezieht sie sich auf eine neue, stabile, konzentrierte
oder verdünnte, Säure enthaltende Flüssigformulierung eines optischen Aufhellers zum
Aufhellen von Fasermaterialien, insbesondere Fertigfabrikaten,wie z.B. Leibwäsche
und vor allem Gardinen aus synthetischen Fasermaterialien, vorzugsweise aus Polyesterfasern.
[0002] Um nichtkonfektioniertes Textilmaterial optisch aufzuhellen, geht man in der Regel
so vor, dass man z.B. in Wasser.schwerlösliche optische Aufheller durch ein Ausziehverfahren
oder insbesondere durch einen Foulardierprozess auf das Textilmaterial aufbringt und
das Material anschliessend bei Temperaturen von über 100°C thermofixiert.
[0003] Bei konfektionierten Textilmaterialien erweist sich dieses Verfahren bei hohen Temperaturen
als praktisch nicht durchführbar.
[0004] Die Versuche, Textilmaterialien, z.B. Polyestergardinen bei tieferen Temperaturen
aufzuhellen, führten ebenfalls bisher nicht zu brauchbaren Erfolgen.
[0005] Die für das Aufhellen konfektionierter Textilmaterialien angegebene Problematik gilt
gleichermassen auch für das Färben bzw. das Ausrüsten dieser Materialien, mit z.B.
Antimikrobika, Weichgriffmitteln, UV-Adsorbern, Pigmenten, Weichmachern oder schmutzabweisenden
Mitteln.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein neues Applikationssystem zu finden, das es
erlaubt, auch konfektionierte Textilware bei niedrigeren Temperaturen auszurüsten,
zu färben oder insbesondere bei Raumtemperatur optisch aufzuhellen.
[0007] Die Lösung_dieser Aufgabe besteht darin, dass man zur besagten Behandlung, insbesondere
beim optischen Aufhellen von natürlichen oder synthetischen Fasermaterialien, vorzugsweise
Textilien aus Polyesterfasern oder Mischgewebe mit überwiegendem Polyesteranteil und
vor allem Gardinen aus Polyesterfasern spezifische,Säure enthaltende Präparationen,
wie im folgenden beschrieben, einsetzt. Diese Präparationen besitzen eine entsprechend
ausgeprägte Wirksamkeit und ermöglichen ein egales Aufziehen. Sie können direkt einem
Behandlungsbad, z.B. einer Spülflotte, zugesetzt und dann sogar bei Raumtemperatur
in kurzer Zeit auf das Substrat als gegebenenfalls alkalisch gut abwaschbare oder
gewünschtenfalls auch permanente Ausrüstung aufgebracht werden.
[0008] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach eine stabile Präparation eines
Behandlungsmittels für textile Substrate, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
sie mindestens
(a) ein in Wasser schwer lösliches bis unlösliches organisches Lösungsmittel, in dem
die Komponente (b) gelöst und die Komponenten (c) und (d) gelöst oder dispergiert
sind,
(b) ein in Wasser schwer lösliches bis unlösliches Trägermedium für die Komponente
(c),
(c) ein in Wasser schwer lösliches bis unlösliches Behandlungsmittel, das in Trägermedium
(b) löslich oder dispergierbar ist, und
(d) eine in Wasser lösliche Säure, deren pK-Wert grösser als 1 ist, enthält.
[0009] Neben den genannten Komponenten (a), (b), (c) und (d) kann die erfindungsgemässe
Formulierung noch zusätzlich
(e) eine feste, im Wasser schwerlösliche und vorzugsweise in Lösungsmittel (a) lösliche
Carbonsäure und/oder
(f) ein polares Lösungsmittel sowie weitere Zusatz- oder Hilfsstoffe enthalten.
[0010] Die Komponenten (a), (b), (c), (d), (e) und (f) können als Einzelverbindungen oder
als Gemische vorhanden sein.
[0011] Bevorzugte Präparationen enthalten Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e)-oder insbesondere
alle angegebenen Komponenten (a), (b), (c), (d), (e) und (f).
[0012] Bei den als Komponente (a) in Betracht kommenden organischen Lösungsmitteln handelt
es sich vorzugsweise um solche, die flüchtig, wasserunlöslich oder aber nur beschränkt
wasserlöslich sind und gleichzeitig eine organophile bzw. organische Flüssigphase
bilden können. Unter beschränkter Wasserlöslichkeit ist eine solche zu verstehen,
die bis zu 15 Gew.% erreichen kann. Es wird jedoch eine Wasserlöslichkeit von weniger
als 1,0 % und vor allem 0,1 % vorgezogen, d.h. bei Raumtemperatur sollten sich höchstens
10 bzw. lGramm Lösungsmittel in einem Liter Wasser lösen.
[0013] Als derartige, in Wasser eine zweite Phase bildende Lösungsmittel seien beispielsweise
genannt: Alkohole mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen, wie z.B. n-Butanol, Isobutanol,
sekundär Butanol, Pentanole, Hexanole, Trimethylhexanol, Heptanole, Octanole, Benzylalkohol,
Phenetol, Phenoxyethanol, Chlorphenoxyethanol, Phenylglykol, Cyclopentanol, Cyclohexanol;
aromatische Aldehyde, wie z.B. Benzaldehyd oder Furfurol; Ether,wie z.B. Diisopropylether,
Ethylenglykoldibutylether oder Diethylenglylkol-diethylether; Ester einer aliphatischen
oder aromatischen Carbonsäure, wie z.B. Essigsäureester, wie 2-Ethylhexylacetat, Isopropylacetat,
Methylisoamylacetat, Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat, Ethylglykolacetat, Essigsäurebenzylester,
Acetessigester, Propionsäureester, Buttersäure-n-butylester, Oxalsäuredibutylester,
Adipinsäureester, z.B. -dimethylester oder -diethylester, Sebacinsäureester, Bernsteinsäureester,
Malonsäureester, Benzoesäureester oder Salicylsäureester; Ketone, wie z.B. Methylpropylketon,
Di-isobutylketon, Methyl-isoamylketon, Ethylbutylketon, Ethylamylketon, 2-Methylcyclohexanon,
Acetophenon, Cyclohexylethylketon, Benzylethylketon oder Phenylethylketon; aromatische,
gegebenenfalls durch Halogen oder Nitrogruppen substituierte, mono- oder polycyclische
Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Benzol; Alkylbenzole wie,z.B. Toluol, Xylol, Trimethylbenzol,
Ethylbenzol oder Methylethylbenzol; Chlorbenzole, Nitrobenzol, Diphenylalkane, alkylsubstituierte
Diphenylalkane, alkylsubstituiertes Diphenyl, Chlordiphenyl, Trichlordiphenyl, Dibenzyltoluol,
benzylierte Xylole, Terphenyl, hydriertes Diphenyl oder Terphenyl, Tetralin, Naphthene;
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit einem Flammpunkt über 40°C; halogenierte, niedere
aliphatische Kohlenwasserstoffe,wie z.B. Chloroform, Methylenchlorid, Ethylenchlorid,
Trichlorethan, Trichlorethylen oder Perchlorethylen, polyhalogenierte Paraffine wie
Chlorparaffin; ferner Mesityloxid, Isophoron, Benzonitril, Acrylnitril, Hexylcellosolve
oder Phenylcellosolve. Es können auch Gemische dieser Lösungsmittel verwendet werden.
[0014] Besonders vorteilhaft sind Lösungsmittel mit Flammpunkt über 40°C, vorzugsweise über
50°C, die nicht giftig sind und nicht stark oder zumindest angenehm riechen und die
sich leicht und vollständig entfernen lassen, wie z.B. aliphatische Kohlenwasserstoffe;
Alkylbenzole, wie z.B. Trimethylbenzol, Methylethylbenzol oder Ethylbenzol; Hexanole,
2-Ethylhexanol, Oleylalkohol, Benzylalkohol, Phenoxyethanol, Essigsäureester, wie
z.B. Essigsäurehexylester, Essigsäure-2-ethyl-hexylester, Essigsäure-2-ethyl-butylester
oder Essigsäurecyclohexylester oder Essigsäurephenylester; Malonsäurediester, wie
z.B. Malonsäuredimethyl- oder -diethylester; Bernsteinsäurediester, wie z.B. Bernsteinsäuredimethyl-
oder -diethylester; Benzoesäureester (Methyl-, Ethyl-, Butyl-); Dialkylketone mit
einer mittleren Zahl von Kohlenstoffatomen vorzugsweise mit insgesamt 6 bis 12 Kohenstoffatomen,
wie z.B. Ethylbutylketon, Diisobutylketon, Methylisoamylketon oder Isobutylheptylketon;
Ethylenglykoldibutylether, wie z.B. Ethylenglykol-n-butyl-tert.butylether oder Ethylenglykol
di- tert.butylether, Perchlorethylen oder deren Gemische.
[0015] Bevorzugte Lösungsmittel (a) sind aliphatische Kohlenwasserstoffe (Flammpunkt über
50°C, Siedepunkt 175-260°C), Perchlorethylen, Malonsäurediethylester, Bernsteinsäurediethylester,
Benzylalkohol, Phenoxyethanol, Benzoesäurebutylester oder deren Gemische.
[0016] Die das Trägermedium lösenden Lösungsmittel, die in der Regel in Wasser eine zweite
Phase bilden, sind nur für das gleichmässgie Aufbringen des Trägers auf das lipophile
Substrat notwendig. Nach der Applikation sind sie eher überflüssig und sollten entweder
abdunsten oder im Spülwasser verbleiben.
[0017] Das Trägermedium (b) kann flüssig oder fest sein oder auch aus einer Kombination
von festen und flüssigen Trägersubstanzen bestehen. Unter flüssigen Trägermedien sind
organische, lipophile Flüssigkeiten mit extrem niedrigem Dampfdruck (≤ 1 mm bei 150°C),
z.B. sogenannte WeichmacheroderPlastifizierungsmittel, zu verstehen. Besonders vorteilhaft
sind Glycerintriester wie Triacetin, Phosphorsäureester; acyclische (aliphatische)
Dicarbonsäureester, z.B. höhere Adipate, wie Adipinsäuredioctylester, Phthalsäuremono-
oder -diester, ferner Fettsäureester oder Epoxidweichmacher.
[0018] Der Esteranteil der Phthalsäureester leitet sich bevorzugt von aliphatischen Alkoholen
mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen ab. Dabei sind Phthalsäuredimethylester, Phthalsäurediethylester,
Phthalsäuredibutyl-oder Phthalsäure-di-2-ethylhexylester, Phthalsäure-di-3,5,5-trimethyl-
hexylester, Phthalsäuredioctylester oder Phthalsäurediisononylester gut geeignet.
Besonders bevorzugt unter diesen sind die Diester der Phthalsäure mit Alkanolen mit
1 bis 9 Kohlenstoffatomen.
[0019] Sehr vorteilhaft sind auch gemischte Phthalsäureester von Fettalkoholen mit 6 bis
22 Kohlenstoffatomen, vor allem Stearylalkohol oder C
S-C
22 Alfolen, und Alkylenglykolen oder Alkylenglykolmonoalkylethern. Bei den Alfolen handelt
es sich um lineare primäre Alkanole. Bevorzugt sind dabei Phthalsäurediester der Formel

in der R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorteilhafterweise Alkyl oder Alkenyl je mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, von V und V
2 eines Wasserstoff oder Methyl und das andere Wasserstoff, Z Wasserstoff oder Alkyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl oder Ethyl und n 1 bis 4, vorzugsweise
2 oder 3 bedeuten. Die Estergruppe-COOR kann in o-, m- oder p-Stellung sein. Vorzugsweise
befindet sie sich in o-Stellung und bildet somit die o-Phthalsäurediester.
[0020] Vorzugsweise bedeutet in der Formel (1) R Alkyl mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere
12 bis 18 Kohlenstoffatomen und V und V je Wasserstoff. Z ist vor allem Wasserstoff.
[0021] Weitere Einzelheiten über die Zusammensetzung der als Trägermedium (b) in Betracht
kommenden gemischten Phthalsäureester, einschliesslich ihrer Herstellung, sind in
der deutschen Offenlegungsschrift 2 834 412 beschrieben.
[0022] Die Einsatzmengen der Phthalsäurediester bewegen sich nach der vorliegenden Erfindung
zweckmässig zwischen 2 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Präparation.
[0023] Bevorzugt ist das Trägermaterial fest und lipophil. Es sollte zweckmässigerweise
das Behandlungsmittel (c) lösen, oder, sofern (c) unlöslich ist, in feiner Dispersion
halten können. Vorzugsweise löst das Trägermedium die erfindungsgemäss mitverwendete
Komponente (c) und ist selbst im Lösungsmittel (a) gelöst. Ein geeignetes Trägermedium
wird entsprechend der Art des zu verwendenden Behandlungsmittels ausgewählt sowie
entsprechend dem Verwendungszweck der erfindungsgemässen Präparation. Das in der erfindungsgemässen
Präparation verwendete Trägermedium (b) dient nach erfolgter Applikation in der Regel
als festes Lösungsmedium und, insbesondere, wenn das Behandlungsmaterial (c) in (a)
und (b) nicht löslich ist als Bindemittel für das Behandlungsmaterial, ferner gegebenenfalls
gleichzeitig als Ausrüstmittel (Weichmachungsmittel, schmutzabweisendes Mittel, Appreturmittel)
für das zu behandelnde Textilmaterial.
[0024] Besonders günstig als Trägermedien für die vorliegende Präparation sind organolösliche
Kunstharze, wie z.B. Petroleum-Kohlenwasserstoffharze, Polyterpenharze, Esterdiolalkoxylate,
Ketonharze, Polyamidharze, Sulfonamidharze, Siliconharze, Isobutyraldehyd-Formaldehydharze,
Melamin-Formaldehydharze; Homo- und Copolymere von Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureestern,
Methacrylsäureestern, Acrylamid, Methacrylamid, Ethylen, Vinylbutyral, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Vinylalkohol, Vinyltoluol, Styrol, a-Methylstyrol, Vinylacetat,
Vinylacetat/Vinyllaurat, ferner Vinylacetal/Vinylacetat/Vinylalkohol-terpolymere,
Polyolefine, Polyepoxide, Polyamide, Polyaminoamide, Polyurethane, Polyhydantoine,
Polycarbonate, Polysulfone, modifizierte Polyvinylpyrrolidone, Nitrocellulose; Celluloseether,
wie z.B. Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Benzylcellulose;
Cellulosester, wie z.B. Celluloseacetate, Cellulosepropionate, Cellulosebutyrate,
Celluloseacetobutyrate, sowie lineare Polyester. Bevorzugt sind auch saure Harze,
wie z.B. Polyanhydridharze, da sie in alkalischen Waschprozessen leicht wieder entfernt
werden können.
[0025] Für Anwendungen, bei denen weniger die optische Aufhellung, sondern andere Ausrüstungsziele,
z.B. Färbung, Griffappretur im Vordergrund stehen, kommen auch Polymere und Harze
(b) infrage, die nicht gänzlich farblos sind, wie z.B. Kolophoniumharze, Alkydharze,
Polyethylenwachse, Phenol-Formadehydharze, Polybenzimidazole.
[0026] Solche Kunstharze sind z.B. in den Lackrohstoff-Tabellen von Dr. Erich Karsten, 5.
Auflage, 1972, C.R. Vicentz-Verlag, Hannover, näher beschrieben.
[0027] Die Einsatzmengen der Kunstharze bewegen sich nach der vorliegenden Erfindung zweckmässig
zwischen 0,5 und 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 und 25 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht der Präparation.
[0028] Anstelle von oder vorzugsweise in Kombination mit neutralen Harzen eignen sich als
Komponente (b) insbesondere auch Phthalsäuremonoester, die durch Veresterung der o-Phthalsäure
mit einem Fettalkohol von vorzugsweise 10 bis 22 Kohlenstoffatomen erhalten werden.
Bevorzugte Phthalsäuremonoester haben einen Erweichungspunkt von mindestens 50° C.
Beispiele derartiger carbon'saurer Ester sind Phthalsäuremonostearylester, Phthalsäuremonobehenylester
und Monoester aus Phthalsäure und einem C
10-C
14 -Fettalkoholgemisch, wie z.B. den Alfolen. Die Phthalsäuremonoester werden bevorzugt
auch in Kombination mit der Komponente (e) und insbesondere mit Stearinsäure eingesetzt.
Je nachdem ob die Phthalsäuremonoester allein als Komponente (b) oder in Kombination
mit den neutralen Harzen und/oder der Komponente (e) eingesetzt werden, bewegen sich
die Einsatzmengen der Phthalsäuremonoester zweckmässig zwischen 2 und 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 3 und 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der gesamten Präparation.
Die Phthalsäuremonoester werden nicht nur als Komponente (b) eingesetzt, sondern sie
dienen auch zur Verbesserung der Abwaschbarkeit, z.B. durch alkalische Wäsche, der
erfindungsgemäss aufgebrachten Ausrüstungen.
[0029] Als in Wasser schwerlösliche bis unlösliche Behandlungsmittel (Komponente (c)) kommen
hierbei insbesondere optische Aufheller (Weisstöner) sowie Farbstoffe, wie z.B. Dispersionsfarbstoffe,
Metallkomplexfarbstoffe oder lösungsmittellösliche Farbstoffe, feindispergierte lipophile
Bunt- und Weisspigmente, Antistatika, Antimikrobika, Geruchsstoffe, Gerbstoffe, UV-Absorber,
Mottenschutzmittel, Hydrophobiermittel, Weichgriffmittel, Weichmacher oder schmutzabweisende
Mittel in Betracht. Diese Behandlungsmittel können je nach Verwendungszweck einzeln
oder kombiniert eingesetzt werden. Als Schwer- bis Unlöslichkeit ist eine Löslichkeit
von weniger als 0,05 % bei Raumtemperatur zu verstehen.
[0030] Erfindungsgemäss besonders bevorzugte Behandlungsmittel sind in Wasser schwer lösliche
optische Aufheller, welche vorzugsweise für Chemiefasern, z.B. Polyamidfasern, Polyacrylnitrilfasern
und vor allem Polyesterfasern, Verwendung finden.
[0031] Die optischen Aufheller können beliebigen Aufhellerklassen angehören. Insbesondere
handelt es sich um Cumarine, Triazolcumarine, Benzocumarine, Oxazine, Pyrazine, Pyrazoline,
Diphenylpyrazoline, Stilbene, Styrylstilbene, Triazolylstilbene, Bisbenzoxazolylethylene,
Stilbene-bis-Benzoxazole, Phenylstilbenbenzoxazole, Thiophen-bis-Benzoxazole, Naphthalin-bis-Benzoxazole,
Benzofurane, Benzimidazole, Furan-bis-Benzimidazole und Naphthalimide.
[0032] Es können auch Mischungen von optischen Aufhellern bzw. von optischen Aufhellern
mit geeigneten blau- bis violettfarbigen Nuancierfarbstoffen erfindungsgemäss verwendet
werden. Die optischen Aufheller können auch in Kombination mit lipophilisierten Weisspigmenten
eingesetzt werden, wobei die Weisspigmente in Thermoplasten,wie z.B. Polyester oder
Polyamid eingebettet und in fein verteilter Form vorhanden sind.
[0033] Weitere wichtige Behandlungsmittel, die erfindungsgemäss speziell für Keratinfasern
(Wolle) eingesetzt werden können, sind Antimikrobika, wie z.B. halogenierte Hydroxydiphenylether
und Mottenschutzmittel, z.B. auf Harnstoffbasis oder vor allem 5-Phenylcarbamoylbarbitursäureverbindungen
und/oder Pyrethroide wie Permethrin oder Cypermethrin.
[0034] Die Komponente (d) ist.wasserlöslich und vorzugsweise auch in Lösungsmittel (a) löslich.
Sie kann jedoch im Lösungsmittelmedium (a) auch nur dispergiert sein.
[0035] Bei der erfindungsgemässen Präparation werden insbesondere als Komponente (d) wasserlösliche
Säuren mit einem pK-Wert von 1 bis 6 bevorzugt.
[0036] Beispiele hierfür sind aliphatische Monocarbonsäuren mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Acrylsäure, Methacrylsäure,
Dimethacrylsäure, halogenierte Essigsäure, wie Monochloressigsäure, Dichloressigsäure
oder Trifluoressigsäure, Hydroxyessigsäure, Glykolsäure oder
'Milchsäure; cycloaliphatische Monocarbonsäuren wie Cyclohexancarbonsäure; araliphatische
Carbonsäuren wie Phenylessigsäure; aromatische Monocarbonsäuren wie Benzoesäure, Na
phtoesäure, Salicylsäure, m- oder p-Hydroxybenzoesäure oder Nicotinsäure; aliphatische
Di- oder Tricarbonsäuren wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure,
Zitronensäure, Aepfelsäure, Maleinsäure, Methylmaleinsäure; ferner Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Alkylbenzolsulfonsäure,
wie z.B. Dodecylbenzolsulfonsäure, Citraconsäureanhydrid, Sulfaminsäure oder Phosphorsäure
sowie Phosphorsäure-mono- oder -dialkylester, deren Alkylreste 1 bis 12, vorzugsweise
3 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten können.
[0037] Die genannten Säuren können auch in Gemisch mit sauren oder sauer hydrolysierenden
Salzen derartiger Säuren wie z.B. die entsprechenden Ammoniumsalzen oder auch den
entsprechenden Alkalimetallsalzen sowie auch mit weiteren wasserlöslichen sauren oder
neutralen anorganischen Salzen, wie z.B. Kaliumhydrosulfat, Natriumhydrosulfat, Ammoniumhydrogensulfat,
Diammoniumsulf-at, Diammoniumphosphat, Dinatriumhydrophosphat, Natriumdihydrophosphat
oder Kaliumdihydrophosphat eingesetzt werden. Gegebenenfalls können die sauren oder
sauer hydrolysierenden Salze anstelle der freien Säuren eingesetzt werden. Mit besonderem
Vorteil verwendet man als Komponente (d) die stärkeren der aliphatischen Carbonsäuren,
d.h. Mono- oder Dicarbonsäuren mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen, wie Ameisensäure,
Essigsäure, Mono-oder Dichloressigsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure oder deren Gemische. Die bevorzugten Säuren sind Ameisensäure, Essigsäure
oder das Dicarbonsäuregemisch aus Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure. Bevorzugt
werden auch saure Phosphorsäureester, wie z.B. die obengenanntePhosphorsäuremono-
und/oder -dialkylester.
[0038] Die Menge der als Komponente (d) verwendeten Säure hängt in der Regel von der Stärke
der Säure, d.h. dem Dissoziationsgrade der Säure ab. Im allgemeinen haben sich Mengen
von 3 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die
gesamte Präparation, bewährt.
[0039] Die Säure (d) dient vor allem der Einstellung des pH-Wertes der bei der Verwendung
der erfindungsgemässen Präparationenhergestelltenwässrigen Flotten, wobei der pH-Wert
dieser Flotten in der Regel 2 bis 6 und vorzugsweise 3,0 bis 5,5 beträgt.
[0040] Durch den Zusatz der Säurekomponente (d) zur erfindungsgemässen Präparation wird
die Ausziehrate dieser neuen Formulierungen merklich gesteigert. Man erhält somit
bei Anwendung von Formulierungen auf Basis von optischen Aufhellern höhere Weissgrade
infolge intensiver Fluoreszenz. Entsprechend gute Ergebnisse werden jedoch auch erreicht,
wenn der Zusatz der Komponente (d) anstelle zur erfindungsgemässen Präparation separat
ins wässrige Applikationsbad vorgenommen wird.
[0041] Bei den als fakultative Komponente (e) in Frage kommenden wasserschwerlöslichen Carbonsäuren
handelt es sich vor allem um Fettsäuren, die vorteilhafterweise 8 bis 24, vorzugsweise
12 bis 22 Kohlenstoffatome aufweisen und ungesättigt oder vorzugsweise gesättigt sein
können, wie z.B. die Capryl-, Pelargon-, Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-,
Arachin-,Kokosfett (C
10-C
16) , Talgfett-, Behen-, Lignocerin-, Decen-, Dodecen-, Tetradecen-, Hexadecen-, Oelein-,
Linol-, Linolen-, Ricinol-, Eicosen-, Docosen-, Hiragon-, Eläostearinsäure, Lican-,
Parinar-, Arachidon- oder Clupanodonsäure.
[0042] Weitere wasserschwerlösliche Carbonsäuren, die erfindungsgemäss als Komponente (e)
eingesetzt werden können, sind Abietinsäure, Anissäure, Gallussäure, Zimtsäure, Phthalsäure
oder Trimellithsäure. Im Vordergrund des Interesses stehen'als Komponente (e) Laurinsäure,
Palmitinsäure, Behensäure oder insbesondere Stearinsäure, bzw. Stearin. Die Komponente
(e) wird vorzugsweise in Kombination mit den als Komponente (b) eingesetzten neutralen
Harzen verwendet. In gewissen Fällen können die Carbonsäuren der Komponente (e) auch
als Trägermedium (b) in Betracht kommen. Die Komponente (e) dient wie die Phthalsäuremonoester
insbesondere zur Verbesserung der Abwaschbarkeit durch alkalische Wäsche der erfindungsgemäss
aufgebrachten Ausrüstungen.
[0043] Die Einsatzmengen der wasserschwerlöslichen Carbonsäuren (Komponente (e)), bewegen
sich zweckmässig zwischen 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 12 Gew.-Z, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Präparation.
[0044] Zusätzlich können die erfindungsgemässen Präparationen als polares Lösungsmittel
(f) Wasser oder ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthalten. Ein
solcher Zusatz dient dazu, die Verteilung der Präparation bei der Anwendung in wässrigen
Medien zu verbessern, d.h. die sich bildenden Tröpfchen der organischen Phase feiner
aufzuteilen, so dass sie nicht zu schnell koaleszieren. Beispiele von mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmitteln sind aliphatische C
1-C
3-Alkohole, wie z.B. Methanol, Ethanol oder die Propanole; Alkylenglykole, wie z.B.
Ethylenglykol oder Propylenglykol; Monoalkylether von Glykolen, wie z.B. Ethylenglykolmonomethyl-,
ethyl-oder -butylether und Diethylenglykolmonomethyl- oder -ethylether; Ketone, wie
z.B. Aceton und Diacetonalkohol; Ether, wie Diisopropylether, Diphenyloxid, Dioxan,
Tetrahydrofuran, ferner Tetrahydrofurfurylalkohol, Pyridin, Acetonitril, N-Methylpyrrolidon,
y-Butyrolacton, N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, Tetramethylharnstoff oder
Tetramethylensulfon. Auch Mischungen der genannten Lösungsmittel können verwendet
werden.
[0045] Bevorzugte erfindungsgemässe Präparationen enthalten mindestens folgende Komponenten:
(Aa) ein in Wasser schwer lösliches bis unlösliches organisches Lösungsmittel mit
Flammpunkt über 50°C,
(Bb) ein organolösliches Kunstharz oder einen Phthalosäuremono-oder -diester oder
ein Gemisch davon
(Cc) einen in Wasser schwerlöslichen optischen Aufheller und
(Dd) eine aliphatische Mono- oder Dicarbonsäure mit höchstens 6. Kohlenstoffatomen
oder ein Gemisch dieser Säuren.
[0046] Als Komponente (Dd) können vorzugsweise auch saure Phosphorsäureester, wie z.B. Phosphorsäure-
mono- oder -dialkylester, deren Alkylbestandteile 1 bis 12, vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatome
enthalten, verwendet werden.
[0047] Ausser den Komponenten (a), (b), (c), (d) und gegebenenfalls (e) und (f), kann die
erfindungsgemässe Präparation zusätzlich Sequestrierungsmittel und/oder geringe Mengen
anionischer, kationischer, amphoterer oder nichtionogener Tenside enthalten.
[0048] Als Sequestrierungsmittel oder chelatbildende Verbindungen können anorganische komplex
bildende Verbindungen, wie z.B. wasserlösliche Polyphosphate, Polymetaphosphate oder
Pyrophosphate und vorzugsweise deren Alkalimetallsalze oder Magnesiumsalze in Betracht
kommen, sowie organische komplex-bildende Verbindungen wie basische Stickstoffverbindungen,
welche mindestens zwei stickstoffgebundene, gegebenenfalls weitersubstituierte Phosphonatmethyl-
oder Carboxymethylgruppen enthalten. Es handelt sich bei diesen Stickstoffverbindungen
um Aminoalkylenessigsäuren, Aminocycloalkylenessigsäuren sowie um Aminoalkylenphosphonsäuren,
N-Sulfoalkanaminophosphonsäuren, wie z.B. um Nitrilotriessigsäure, Ethylendiaminotetraessigsäure,
β-Hydroxyethyl-ethylendiaminotriessigsäure, Cyclohexylendiaminotetraessigsäure, Diethylentriaminopentaessigsäure
bzw. Nitrilo- tris-(methylenphosphonsäure), 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, N-Sulfoethan-1-amino-ethan-1,1-diphosphonsäure,
1-Hydroxy-3-amino-propan-1,1-diphosphonsäure, Ethylendiamino-tetra(methylen- phosphonsäure),
Diethylen-triamino-penta(methylenphosphonsäure), Hexamethylendiamino-tetra(methylenphosphonsäure)
sowie um die wasserlöslichen Salze z.B. Natriumsalze oder Magnesiumsalze dieser Säuren.
[0049] Weiter definitionsgemässe organische komplexbildende Substanzen sind z.B. Hydroxylgruppen
enthaltende Polycarbonsäuren wie die Zitronen-oder Gluconsäure sowie wasserlösliche
Homopolymerisate der Acrylsäure oder Maleinsäure, vor allem Polymaleinsäureanhydrid
sowie Copolymerisate der Acrylsäure mit Methacrylsäure, Methacrylnitril, Acrylsäureester,
Methacrylsäureester und Copolymerisate aus Maleinsäure und Styrol, Maleinsäure und
einem Vinylester oder Maleinsäure und einem Vinylether und vorzugsweise deren wasserlösliche
Alkalimetall- oder Ammoniumsalze.
[0050] Gut geeignete Sequestrierungsmittel sind Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure,
Diethylentriaminpentaessigsäure, Gluconsäure und deren Salze. Bevorzugte Sequestrierungsmittel
sind Alkalimetallhexametaphosphate und insbesondere Natriumhexametaphosphat.
[0051] Die Einsatzmengen, in denen die Sequestrierungsmittel zur Verbesserung der Stabilisierung
der Präparation zugesetzt werden, bewegen sich zweckmässigerweise zwischen 1 und 10
Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der
Präparation.
[0052] Als Tenside kommen vorzugsweise nichtionogene oder kationische Tenside in Betracht.
Die nichtionogenen Tenside dienen in erster Linie, um die organische Phase labil anzuemulgieren.
[0053] Die anionischen Tenside sind vorzugsweise saure Derivate von Alkylenoxidaddukten,
beispielsweise saure Ethergruppen oder vorzugsweise Estergruppen von organischen oder
anorganischen Säuren enthaltende, vorzugsweise sulfatierte, Anlagerungsprodukte von
Alkylenoxiden, besonders Ethylenoxid und/oder Propylenoxid oder auch Styroloxid an
aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit insgesamt mindestens 4, vorzugsweise mindestens
12 Kohlenstoffatomen aufweisende organische Hydroxyl-, Carboxyl-, Amino- und/oder
Amidoverbindungen, wie z.B. höhere Fettalkohole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäureamide
oder Alkylphenole bzw. Mischungen dieser Stoffe. Diese Anlagerungsprodukte können
einen Alkoxylierungsgrad von etwa 2 bis 100, insbesondre 5 bis 40 Ethoxy- und/oder
Propoxygruppen aufweisen. Die sauren Ether oder Ester können als freie Säuren oder
Salze, z.B. Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalze vorliegen. Bevorzugte
anionische Tenside sind Alkylarylsulfonate mit geradkettiger oder verzweigter Alkylkette
mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, z.B. Nonyl-oder Dodecylbenzolsulfonate
oder Diisobutylnaphthalinsulfonate wie Sulfonate von Dicarbonsäureester,wie z.B. Dioctylsulfosuccinate.
[0054] Die kationischen Tenside können als basische Substituenten beispielsweise Amino-,
Imino-, quaternäre Ammonium- oder Immonium-, tertiäre Phosphino-, quaternäre Phosphonium-
oder Sulfoniumgruppen, ferner Thioronium- oder Guanidiniumgruppen enthalten. Bevorzugte
basische Substituenten sind tertiäre Aminogruppen und vor allem quaternäre Ammoniumgruppen.
Diese enthalten als N-Substituenten vorzugsweise aliphatische, cycloaliphatische oder
araliphatische Gruppen. Die N-Substituenten können auch fünf-bis achtgliedrige, besonderssechsgliedrige
Stickstoffheterocyclen bilden.
[0055] Für die Anwendung nach der vorliegenden Erfindung haben sich als kationische Tenside
quaternäre Ammoniumverbindungen der Formel

als besonders geeignet erwiesen, worin X einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen
cycloaliphatischen Rest von 5 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Y1 und Y2 Niederalkyl, vorzugsweise Methyl oder Ethyl, oder zusammen mit dem sie verbindenden
Stickstoffatom einen fünf- oder sechsgliedrigen gesättigten heterocyclischen Rest,
wie z.B. Pyrrolidino, Piperidino oder Morpholino,
Y3 Niederalkyl, Hydroxy-Niederalkyl, Cyano-Niederalkyl, Carbamoyl-Niederalkyl oder Aralkyl,
wie z.B. Benzyl, oder
Y1, Y2 und Y3 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen gegebenenfalls durch Niederalkyl
substituierten Pyridinring,
Q die direkte Bindung oder Sauerstoff und
An das Anion einer organischen oder anorganischen Säure, z.B. das Chlorid-, Bromid-
oder Methosulfation bedeuten.
[0056] Niederalkyl stellt in der Regel solche Gruppen oder Gruppenbestandteile dar, die
1 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen, wie z.B. Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl oder Amyl.
[0057] Besonders bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungensindn-Dodecyloxymethyl-trimethylammoniumchlorid,
n-Dodecyl-trimethylammoniumchlorid und vor allem N-Kokosyl-N,N-dimethyl-N-benzylammoniumchlorid
oder N-Kokosyl-N,N-di-2-hydroxyethyl-N-benzylammoniumchlorid.
[0058] Weitere kationische Tenside, sind quaternäre Polyammoniumpolymere, wie sie in den
deutschen Offenlegungsschriften 2,657,582, 2,824,743, 2,840,785 und 2,857,180 beschrieben
sind.
[0059] Als kationische Tenside kommen auch Monoamine oder Polyamine mit 2 oder mehr basischen
Stickstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 5, welche Amine mindestens eine Polyglykoletherkette
und mindestens einen lipophilen Substituenten (z.B. Alkenyl oder Alkyl je mit 8 bis
22 Kohlenstoffatomen) aufweisen und teilweise oder vollständig quaterniert sein können,
in Betracht.
[0060] Als amphotere Tenside kommen z.B. Monamine oder Polyamine mit 2 oder mehr basichen
Stickstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 5, welche Amine mindestens eine pro basisches
Stickstoffatom entsprechende saure, veretherte oder veresterte Polyglykoletherkette
und mindestens einen lipophilen Substituenten aufweisen und zudem gegebenenfalls teilweise
oder vollständig quaterniert sein können. Unter den amphoteren Tensiden sind die Monoschwefelsäureester
von Anlagerungsprodukten von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Fettamin oder Fettamingemischen,
wie z.B. Talgfettamin, besonders bevorzugt.
[0061] Bei den nichtionogenen Tensiden handelt es sich zweckmässig um Alkylenoxidanlagerungsprodukte
von 1 bis 50 Mol Alkylenoxid, z.B. Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, an 1 Mol eines
aliphatischen Monoalkohols mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, eines drei- bis sechswertigen aliphatischen Alkohols mit 3 bis
6 Kohlenstoffatomen, eines gegebenenfalls durch Alkyl, Benzyl oder Phenyl substituierten
Phenols oder einer Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt werden auch
Blockpolymere aus Ethylenoxid und Propylenoxid verwendet. Diese Blockpolymerisate
entsprechen vorzugsweise den Formeln

oder

und können ein Molekulargewicht von 2000 bis 10 000 aufweisen.
[0062] Dabei beträgt der Ethylenoxidanteil (m
l+m
2 bzw. m) 10 bis 85 Gewichtsprozent und der Propylenoxidanteil (y bzw. y
1 + y
2) 15 - 90 Gewichtsprozent.
[0063] Von den nichtionogenen Tensiden sind die Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid
an 1 Mol Fettalkohol oder Fettsäure (je mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen) oder Alkylphenole
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylteil als Emulgatoren besonders bevorzugt.
[0064] Durch den Einsatz von abgestimmten Mengen Tensiden wird ein verlangsamteres und gleichmässigeres
Aufziehen der organischen Flüssigkeit auf das lipophile Substrat erreicht.
[0065] Die anionischen, amphoteren und nichtionogenen Tenside werden bevorzugt in einer
Menge von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Präparation eingesetzt, während
die kationischen Tenside bis zu 15 Gew.-%, vorzugsweise jedoch bis zu höchstens 3
Gew.-% vorhanden sein können.
[0066] Gewünschtenfalls können mit oder ohne Tenside als Hilfsstoffe auch an sich unreaktive
oder wenig reaktive lipophilisierte Pigmente eingesetzt werden. Beispiele für solche
Pigmente sind: Talk, Titandioxid, Zinkoxid, Aluminiumhydroxid, Bariumsulfat, Natriumaluminiumsilikat,
Zinksulfid, Kreide; Tone wie Kaolin; sowie organische Pigmente, z.B. Harnstoff-Formaldehyd-
oder Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte. Besonders bevorzugt sind solche Weisspigmente,
die durch Beschichtung mit einem einen Aufheller enthaltenden Polymer, z.B. Polyester,
lipophiliisert und gleichzeitig weissgetönt sind.
[0067] Die erfindungsgemässen Zubereitungen können durch einfaches Verrühren, gegebenenfalls
unter leichtem Erwärmen der genannten Komponenten (a), (b), (c) und (d) und gegebenenfalls
(e), (f) und/oder Tenside hergestellt werden, wobei homogene Mischungen erhalten werden,
die bei Raumtemperatur lagerstabil sind.
[0068] Die erfindungsgemässen Präparationen enthalten mit Vorteil, jeweils bezogen auf die
gesamte Zubereitung,
10 bis 95 Gew.% vorzugsweise 20 bis 80 Gew.% der Komponente (a),
2 bis 40 Gew.% der Komponente (b),
0,1 bis 20 Gew.% der Komponente (c),
2 bis 20 Gew.% der Komponente (d),
0 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 4 bis 10 Gew.% der Komponente (e),
0 bis 90 Gew.%, vorzugsweise 10 bis 75 Gew.% der Komponente (f),
0 bis 3 Gew.% eines anionischen, kationischen, amphoteren und/oder nichtionogenen
Tensides
0 bis 10 Gew.%,vorzugsweise 2 bis 6 Gew. % eines Sequestrierungsmittels.
[0069] Die erfindungsgemässen Präparationen stellen zweckmässigerweise stabile flüssige
Formulierungen dar, welche je nach Applikationsform unverdünnt oder verdünnt in Form
von Lösungen, wobei als Lösungsmittel Komponenten (a) und (f) geeignet sind, angewendet
werden können. Sie können, mit Wasser oder wasserlöslichen organischen oder anorganischen
Säuren vorverschnitten, als zweiphasiges Flüssigsystem eingesetzt werden.
[0070] Wenn bei den erfindungsgemässen Präparationen als Behandlungsmittel optische Aufheller
vorhanden sind, so können die neuen Formulierungen zum optischen Aufhellen der verschiedensten
synthetischem halbsynthetischen oder natürlichen organischen Fasermaterialien verwendet
werden, welche als Formkörper wie Fäden, Fasern, Flocken oder Vliese vorliegen können.
[0071] Vorzugsweise eignen sich die erfindungsgemässen Präparationen zum Behandeln, insbesondere
zum optischen Aufhellen von organischem Fasermaterial und vor allem von synthetischem
Fasermaterial, wodurch dank dem Säure-Zusatz ein verbesserter Weissgrad erzielt wird.
[0072] Als Fasermaterial, das mit den erfindungsgemässen Präparationen optisch aufgehellt
werden kann, kommen z.B. Chemiefasern aus natürlichen Polymeren (i) pflanzlicher Herkunft,
z.B. cellulosefasern wie Viskose-, Acetat- und Triacetatfasern und Pflanzeneiweissfasern
und (ii) tierischer Herkunft, wie Tiereiweissfasern, in Frage.
[0073] Im Vordergrund stehen Chemiefasern aus synthetisch gewonnenen Polymeren wie Polykondensatfasern
(Polyester-, Polyharnstoff- und Polyamidfasern), Polymerisatfasern (Polyamid-, Polyacrylnitril-,
Modacryl-, Polypropylen-, Polyvinylacetal-, Polyvinylchlorid-, Polyvinylidenchlorid,
Polyfluorethylenfasern), Polyadditionsfasern (wie Polyurethanfasern).
[0074] Insbesondere werden die erfindungsgemässen Präparationen zum optischen Aufhellen
von linearen Polyesterfasern eingesetzt. Unter linearen Polyesterfasern sind dabei
Synthesefasern zu verstehen, die z.B. durch Kondensation von Terephthalsäure mit Ethylenglykol
oder von Isophthalsäure oder Terephthalsäure mit 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
erhalten werden, sowie Mischpolymere aus Terephthal- und Isophthalsäure und Ethylenglykol.
[0075] Die erfindungsgemäss zu behandelnden Substrate können in gewissen Fällen auch aus
üblichen natürlichen Fasermaterialien,wie z.B. aus Baumwolle, Hanf, Leinen, Jute,
Ramie sowie aus Seide oder vor allem Wolle hergestellt sein.
[0076] Die Fasermaterialien können auch als Mischgewebe unter sich oder mit anderen Fasern,
z.B. Mischungen aus Polyacrylnitril/Polyester, Polyamid/ Polyester, Polyester/Wolle,
Polyester/Baumwolle oder Polyester/ Viskose verwendet werden. Die Cellulosekomponente
sollte jedoch vorteilhafterweise mengenmässig nicht überwiegen.
[0077] Das zu behandelnde Textilmaterial kann sich in verschiedenen Verarbeitungsstadien
befinden. Beispielsweise kommen in Betracht: Loses Material, Strickware wie Gewirke
oder Gewebe, Garn in Wickel- oder Muff-Form. Vorzugsweise werden Fertigfabrikate,wie
z.B. Gardinen oder Leibwäsche behandelt.
[0078] Die Einsatzmengen, in denen die erfindungsgemässen Präparationen den Behandlungsflotten,
z.B. Aufhellflotten oder Mottenschutzformulierungen zugesetzt werden, bewegen sich
zwischen 1 und 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 und 25 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Sub-
st
rat
es,oder zwischen 0,1 und 100 g, vorzugsweise 0,5 und 25 g pro Liter Behandlungsflotte.
[0079] Je nach gewünschtem Effekt können die Behandlungsflotten noch weitere Zusätze und
Hilfsstoffe, wie z.B. Bleichmittel, Oxydationsmittel, Lichtschutzmittel, Säuren oder
sauer hydrolysierende Salze, Antioxydantien, Verdickungsmittel, Füllstoffe und/oder
Appretiermittel enthalten.
[0080] Die Behandlungen erfolgen mit Vorteil aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren.
Das Flottenverhältnis kann dementsprechend innerhalb eines weiten Bereiches gewählt
werden, z.B. 1:4 bis 1:100, vorzugsweise 1:20 bis 1:70. Das Applikationsbad weist
zweckmässigerweise einen pH-Wert von 2 bis 6, vorzugsweise 3,0 bis 5,5 auf.
[0081] Die Temperatur, bei der das Substrat erfindungsgemäss behandelt wird, liegt in der
Regel im Bereich von 10 bis 96°C, vorzugsweise bei 15 bis 40°C.
[0082] Gewünschtenfalls kann die erfindungsgemässe Aufhellungsstufe mit einer Vorwäsche
kombiniert werden. In diesem Falle wird das Substrat vor dem Aufhellungsvorgang mit
einer wässrigen Flotte behandelt, welche ein konventionelles Waschmittel enthält,
und danach sorgfältig gespült.
[0083] Man erhält nach dem erfindungsgemässen Verfahren Substrate, welche die erwünschte
Ausrüstung aufweisen.
[0084] In den folgenden Beispielen beziehen sich die Prozentsätze, wenn nichts anderes angegeben,
auf das Gewicht.
[0085] Beispiel 1: Eine Polyestergardine von 1000 g wird in eine Waschmaschine gegeben und
im normalen Waschgang bei 40°C mit einem Gardinenwaschmittel während 20-30 Minuten
gewaschen und gespült. Hierauf wird die Gardine während 10 Minuten bei Raumtemperatur
mit einer wässerigen Flotte (Flottenverhältnis 1:40) behandelt, welche 100 g einer
Präparation (1) der Zusammensetzung :
38,2 % aliphatische Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkt 185-210°C
30,0 % Bernsteinsäurediethylester,
8,0 % Phthalsäuremonobehenylester,
10,0 % eines Mischpolymers aus Vinyltoluol und a-Methylstyrol mit einer Erweichungstemperatur
von 118°C,
0,5 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol,
8,0 % Essigsäure (99 %),
0,3 % eines optiscfien Aufhellers der Formel

und
5,0 % einer 0,1 %igen Lösung eines Nuancierfarbstoffes der Formel

in Bernsteinsäurediethylester
[0086] enthält und einen pH-Wert von 4,5-5 aufweist. Anschliessend wird die Gardine zentrifugiert
und an der Luft getrocknet. Man erhält eine reinweisse Gardine von trockenem, leicht
steifem Griff. Die Gardine leuchtet am UV-Licht intensiv blauweiss.
[0087] Beispiel 2: Verfährt man wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch anstelle
der Präparation (1) gleiche Mengen einer Präparation (2) der Zusammensetzung:
36,2 % aliphatische Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkt 185-210°C,
32,0 % Bersteinsäurediethylester,
3,0 % Diacetonalkohol,
8,0 % Stearinsäure,
10,0 % eines Mischpolymers aus Vinyltoluol und a-Methylstyrol mit Erweichungstemperatur
von 118°C,
0,5 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol,
10,0 % einer Säuremischung, bestehend aus 2,9 % Phosphorsäure, 34,8 % Phosphorsäure-monobutylester,
57,7 % Phosphorsäure-dibutylester und 4,6 % Butanol/Phosphotsäuretributylester/Wasser
und 0,3 % des optischen Aufhellers der Formel (101),
[0088] so erhält man nach dem Trocknen der Gardine ähnlich gute Weisseffekte. Werden der
Präparation (2) noch 0,005 % des Nuancierfarbstoffs der Formel (102) einverleibt,
so resultiert ein noch deutlich gesteigerter Weisseffekt.
[0089] Beispiel 3: Verfährt man wie in Beispiel 1 beschrieben, gibt jedoch der Waschmaschine
100 g einer Präparation (3) der Zusammensetzung:
41,2 % aliphatische Kohlenwasserstoffe mit Siedegrenzen 186 - 214°C,
30,0 % Bernsteinsäure-diethylester,
8,0 % Phthalsäure-monostearylester,
10,0 % eines Mischpolymers aus Vinyltoluol und a-Methylstyrol mit einer Erweichungstemperatur
von 118°C,
0,5 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol, partial
verestert mit Phosphorsäure,
0,3 % des optischen Aufhellers der Formel (101),
10,0 % eines Dicarbonsäurengemisches aus Glutarsäure, Bernsteinsäure und Adipinsäure
zu, so erhält man nach dem Trocknen eine sehr reine Gardine.
[0090] Wird anstelle der Polyester-Gardine auf gleiche Weise eine solche aus Polyamid-6-
oder-6,6- oder aus Polyacrylonitrilfasern in der wässrigen Spülflotte behandelt, so
resultieren ebenfalls sehr beträchtliche Weissgradverbesserungen.
[0091] Die in den Beispielen 2 und 3 ermittelten pH-Werte der Behandlungsflotten liegen
zwischen 4,5 und 5,5.
[0092] Beispiel 4: Eine verschmutzte Polyester-Gardine von 1000 g wird in einer Waschmaschine
wie in Beispiel 1 gewaschen und gespült. Hierauf wird die Gardine in einem zusätzlichen
Spülgang während 10 Minuten bei Raumtemperatur mit einer wässrigen Flotte (Flottenverhältnis
1:30) behandelt, welche 200 g einer Präparation (4) der Zusammensetzung;
54,2 % Bernsteinsäurediethylester,
25,0 % Benzylalkohol,
12,0 % Phthalsäure-C10-C14 -Fettalkohol-Monoester
8,0 % Ameisensäure (98 %)
0,5 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxyd an 1 Mol Oleylalkohol
0,3 % eines optischen Aufhellers der Formel

enthält. (Der an der Flotte gemessene pH-Wert beträgt 4,5.)
[0093] Nach der Behandlung und Trocknung resultiert eine optisch aufgehellte Gardine mit
deutlichem Weichgriff. Der Weisseffekt ist sehr egal.
[0094] Beispiel 5: Eine Polyestergardine von 1000 g wird in eine Waschmaschine gegeben und
im normalen Waschgang bei 40°C mit einem Gardinenwaschmittel während 20-30 Minuten
gewaschen und gespült. Hierauf wird die Gardine während 10 Minuten bei Raumtemperatur
mit einer wässrigen Flotte (Flottenverhältnis 1:30) behandelt, welche 150 g einer
Präparation (5) der Zusammensetzung:
38,2 % aliphatische Kohlenwasserstoffe, Siedebereich 190-240°C
30 % Bernsteinsäurediethylester
10 % eines thermoplastischen aromatischen Copolymerharzes vom Smp. 120°C
6 % Laurinsäure
5 % gefälltes Calciumcarbonat
10 % Mononatriumdihydrogenphosphat
0,3 % des optischen Aufhellers der Formel (101)
und 0,5 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol
enthält. Anschliessend wird die Gardine zentrifugiert und an der Luft getrocknet.
Man erhält eine reine Gardine mit einem ausgezeichneten Weisseffekt.
[0095] Aehnlich gute Ergebnisse erzielt man, wenn anstelle von Mononatriumdihydrogenphosphat
gleiche Mengen von Natriumhydrogensulfat, Sulfaminsäure oder Ammoniumchlorid einsetzt.
Beispiel 6:
[0096] 1000 g Polyestergardine werden in Analogie zu Beispiel 1 in einer Waschmaschine gewaschen,
gespült und anschliessend im letzten Spülgang mit 150 g einer Präparation (6) der
Zusammensetzung:
38,22 % aliphatische Kohlenwasserstoffe, Siedebereich 190-240°C
30,00 % Diethylsuccinat
10,00 % eines thermoplastischen aromatischen Copolymerharzes vom Smp. 120°C
6,00 % Stearinsäure
15,00 % gefälltes Calciumcarbonat (feinst dispergiert)
0,28 % des optischen Aufhellers der Formel (101) und
0,50 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol
behandelt, wobei parallel mit der Zugabe der Präpartaion (6) auch noch 5 g Essigsäure
99-%ig der Spül-Schublade zugegeben werden. Dadurch wird erreicht, dass die Behandlungsflotte
sauer eingestellt ist. Der gemessene pH-Wert der Flotte beträgt 5,0.
[0097] Nach 10 Minuten Behandlung bei Raumtemperatur resultiert eine egal optisch aufgehellte
Gardine von sehr gutem Weissgrad und weichem Griff.
[0098] Anstelle von Essigsäure kann auch eine andere Säure, wie z.B. Ameisensäure, Milchsäure
oder Sulfaminsäure eingesetzt werden.
[0099] Beispiel 7: Eine Polyestergardine von 1000 g wird in eine Waschmaschine gegeben und
im normalen Waschgang bei 40°C mit einem Gardinenwaschmittel während 20 - 30 Minuten
gewaschen und gespült. Hierauf wird die Gardine während 10 Minuten bei Raumtemperatur
mit einer wässerigen Flotte (Flottenverhältnis 1:40) behandelt, welche 120 g einer
Präparation (7) der Zusammensetzung:
8,0 % aliphatische Kohlenwasserstoffe mit Siedegrenzen 193 - 247°C,
27,0 % Bernsteinsäure-diethylester,
8,0 % eines Mischpolymeres aus Vinyltoluol und α-Methylstyrol mit einer Erweichungstemperatur
von 118°C,
6,25 % Phthalsäuremonobehenylester,
0,5 % eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol, partial
verestert mit Phosphorsäure,
0,25 % des optischen Aufhellers der Formel (101),
5,0 % eines Dicarbonsäuregemisches aus Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure,
5,0 % Natriumhexametaphosphat und
40,0 % deionisiertes Wasser
enthält und einen pH-Wert von 5 aufweist. Anschliessend wird die Gardine zentrifugiert
und an der Luft getrocknet. Man erhält eine hervorragend weisse Gardine.
[0100] Wird anstelle der Polyester-Gardine auf gleiche Weise eine solche aus Polyamid-6-
oder -6,6-fasern oder aus Celluloseacetat-, Polyacrylnitril-, Polyvinylchlorid- oder
Polypropylenfasern in der wässerigen Spülflotte behandelt, so resultieren ebenfalls
auf diesen Substraten bemerkenswerte, gleichmässige Weissgradverbesserungen.
[0101] Beispiel 8: Verfährt man wie in Beispiel 7 beschrieben, verwendet jedoch gleiche
Mengen einer Präparation, die anstelle von 5 % Natriumhexametaphosphat 5 % des Dinatriumsalzes
von Ethylendiamintetraessigsäure enthält, so erhält man nach dem Trocknen ebenfalls
eine sehr reine Gardine.
[0102] Beispiel 9: Verfährt man wie in Beispiel 7 beschrieben, verwendet jedoch gleiche
Mengen einer Präparation, die anstelle von 5% 7 % des Dicarbonsäuregemisches und anstelle
von 5-% Natriumhexametaphosphat 3 % des Natriumsalzes von Nitrilotriessigsäure enthält,
so erhält man nach dem Trocknen ebenfalls eine sehr reine Gardine.
[0103] Beispiel 10: Verfährt man wie in Beispiel 7 beschrieben, verwendet jedoch gleiche
Mengen einer Präparation, die anstelle von 5 % 7 % des Dicarbonsäuregemisches und
anstelle von 5 % Natriumhexametaphosphat 3 % Natriumgluconat enthält, so erhält man
nach dem Trocknen ebenfalls eine sehr weisse Gardine.
[0104] Beispiel 11: Verfährt man wie in Beispiel 7 beschrieben, verwendet jedoch gleiche
Mengen einer Präparation, die anstelle von 5 % 7 % des Dicarbonsäuregemisches und
anstelle von 5 % Natriumhexametaphosphat 3 % des Natriumsalzes von Diethylentriaminpentaessigsäure
enthält, so erhält man nach dem Trocknen ebenfalls eine sehr reine Gardine.
1. Stabile Präparation eines Behandlungsmittels für textile Substrate, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens
(a) ein in Wasser schwer- bis unlösliches organisches Lösungsmittel, in dem Komponente
(b) gelöst und Komponenten (c) und (d) gelöst oder dispergiert sind,
(b) ein in Wasser schwer- bis unlösliches Trägermedium für die Komponente (c),
(c) ein in Wasser schwer- bis unlösliches Behandlungsmittel, das in Trägermedium (b)
löslich oder dispergierbar ist und
(d) eine in Wasser lösliche Säure, deren pK-Wert grösser als 1 ist, enthält.
2. Präparation gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich als
Komponente (e) eine feste in Wasser schwerlösliche Carbonsäure enthält.
3. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie
zusätzlich als Komponente (f) ein polares Lösungsmittel und gegebenenfalls weitere
Zusatz- oder Hilfsstoffe enthält.
4. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als
Komponente (a) aliphatische Kohlenwasserstoffe (Flammpunkt über 50°C), Alkylbenzole,
Hexanol, 2-Ethylhexanol, Oleylalkohol, Benzylalkohol, Phenoxyethanol,Ethylenglykoldibutylether,
mittlere Dialkylketone, Essigsäureester, Malonsäurediester, Bernsteinsäurediester,
Benzoesäureester, Perchlorethylen oder deren Gemische vorhanden sind.
5. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als
Komponente (a) aliphatische Kohlenwasserstoffe (Flammpunkt über 50°C, Siedepunkt 175-260°C),
Perchlorethylen, Malonsäurediethylester, Bernsteinsäurediethylester, Benzoesäurebutylester,
Benzylalkohol, Phenoxyethanol oder deren Gemische vorhanden sind.
6. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Trägermedium (b) fest und lipophil ist.
7. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Komponente (c) im Trägermedium (b) und dieses in Lösungsmittel (a) gelöst sind.
8. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Trägermedium (b) ein organolösliches Kunstharz oder Polymer ist.
9. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Trägermedium (b) einPhthalsäuremonoester eines Fettalkohols mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen
ist.
10. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Trägermedium (b) ein Phthalsäurediester ist, wobei sich die Esteranteile von Alkanolen
mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen ableiten.
11. Präparation gemäss einem der der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägermedium (b) ein gemischtes Phthalsäurediester ist, wobei sich ein Esteranteil
von einem Fettalkohol von 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und der andere Esteranteil von
einem Alkylenglykol oder Alkylenglykolmonoalkylether ableiten.
12. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das Behandlungsmittel (c) ein optischer Aufheller, Farbstoff, Pigment, Antistatikum,
Antimikrobikum, Geruchsstoff, Gerbstoff, UV-Absorber, Mottenschutzmittel, Hydrophobiermittel,
Weichgriffmittel, Weichmacher, schmutzabweisendes Mittel oder eine Mischung dieser
Mittel ist.
13. Präparation gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmittel
ein in Wasser schwerlöslicher optischer Aufheller ist.
14. Präparation gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Aufheller
in Kombination mit einem Nuancierfarbstoff vorhanden ist.
15. Präparation gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmittel
ein in Wasser schwerlösliches Antimikrobikum ist.
16. Präparation gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmittel
ein in Wasser schwer lösliches Mottenschutzmittel ist.
17. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die Komponente (d) eine wasserlösliche Säure mit einem pK-Wert von 1 bis 6 ist.
18. Präparation gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (d)
eine aliphatische Mono- oder Dicarbonsäure mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen oder
ein Gemisch dieser Säuren ist.
19. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass
sie mindestens
(Aa) ein in Wasser schwerlösliches bis unlösliches organisches Lösungsmitter mit Flammpunkt
über 50°C,
(Bb) ein organolösliches Kunstharz, einen Phtahalsäuremono- oder -diester oder ein
Gemisch davon,
(Cc) einen in Wasser schwerlöslichen optischen Aufheller und
(Dd) eine aliphatische Mono- oder Dicarbonsäure mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen
oder ein Gemisch dieser Säuren enthält.
20. Präparation gemäss einem der Ansprüche 2 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass
die Komponente (e) eine Fettsäure mit 8 bis 24, vorzugsweise 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
ist.
21. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass
sie zusätzlich ein Sequestrierungsmittel enthält.
22. Präparation gemäss Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Sequestrierungsmittel
ein wasserlösliches Polyphosphat, Polymetaphosphat, Pyrosphosphat oder eine basische
Stickstoffverbindung, welche mindestens zwei stickstoffgebundende Phosphonatmethyl-
oder Carboxymethylgruppen aufweist, enthält.
23. Präparation gemäss Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Sequestrierungsmittel
ein Alkalimetallsalz der Nitrilo- triessigsäure, Ethyldiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure
oder Gluconsäure oder vorzugsweise Natriumhexametaphosphat enthält.
24. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass
sie zusätzlich ein anionisches, kationisches, amphoteres oder nichtionogenes Tensid
enthält.
25. Präparation gemäss Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein kationisches
Tensid enthält.
26. Präparation gemäss Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Kationtensid
eine quaternäre Ammoniumverbindung der Formel
worin X einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen oder
einen cycloaliphatischen Rest von 5 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Y und Y2 Niederalkyl oder zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen fünf- oder
sechsgliedrigen, gesättigten, heterocyclischen Rest,
Y3 Niederalkyl, Hydroxy-Niederalkyl, Cyano-Niederalkyl, Carbamoyl-Niederalkyl. oder
Aralkyl oder
Y1, Y2 und Y3 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen gegebenenfalls durch Niederalkyl
substituierten Pyridinring,
Q die direkte Bindung oder Sauerstoff und An 0 das Anion einer organischen oder anorganischen Säure bedeuten.
27. Präparation gemäss Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass sie als nichtionogenes
Tensid ein Anlagerungsprodukt von 2 bis 15 Mol Ethylenoxyd an 1 Mol Fettalkohol von
8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Fettsäure von 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Alkylphenol
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylteil enthält.
28. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass
sie als Komponente (d) zusätzlich zur Säure saure oder sauer hydrolysierende Salze
enthält.
29. Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass
sie, bezogen auf die gesamte Präparation,
20 bis 80 Gew.-% der Komponente (a),
2 bis 40 Gew.-% der Komponente (b),
0,1 bis 20 Gew.-% der Komponente (c),
2 bis 20 Gew.-% der Komponente (d),
0 bis 15 Gew.-% der Komponente (e),
0 bis 90 Gew.-% der Komponente (f),
0 bis 3 Gew.-% eines anionischen, kationischen, amphoteren oder nichtionogenen Tensides,
oder eines Gemisches davon und
0 bis 10 Gew.-% eines Saquestrierungsmittelsenthält.
30. Verwendung der Präparation gemäss einem der Ansprüche 1 bis 29 zum Behandeln textiler
Substrate, insbesondere zum optischen Aufhellen von Polyester-Fasermaterial, vorzugsweise
Fertigfabrikaten und insbesondere Gardinen aus Polyesterfasern.
31. Verfahren zum Behandeln eines textilen Substrates, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Präparation, wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 29 definiert ist, auf das
Substrat aufbringt.
32. Verfahren gemäss Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass man eine optische Aufheller
enthaltende Präparation verwendet zum optischen Aufhellen von synthetischen, halbsynthetischen
oder natürlichen organischen Fasermaterialien.
33. Verfahren gemäss Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass man synthetisches Fasermaterial
optisch aufhellt.
34. Verfahren gemäss Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyesterfasermaterial,
vorzugsweise Fertigfabrikate und insbesondere Gardinen, optisch aufhellt.
35. Verfahren gemäss Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass man Wolltextilien mit
einer Mottenschutzpräparation behandelt.
36. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 31 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass man
die Präparation in wässrigem Medium auf das Substrat aufbringt.
37. Verfahren gemäss Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass das wässrige Medium
einen pH-Wert von 2 bis 6, vorzugsweise 3,0 bis 5,5 aufweist.
38. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 31 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass man
die Präparation in einer Menge von 1 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das Substrat,
oder von 0,1 bis 100 g pro Liter Behandlungsflotte verwendet.
39. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 31 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass man
die Behandlung des Substrates bei einer Temperatur von 10 bis 96°C, vorzugsweise 15
bis 40°C durchführt.