[0001] In der Textilindustrie stellt sich häufig die Aufgabe, zwei Faserverbände miteinander
zu verbinden. Sehr häufig wird eine Verbindung mittels eines Knotens verwirklicht.
Dafür sind auch automatische Vorrichtungen bekannt. Die Verknotung zweier Faserverbände
stellt für viele Fälle eine gute Lösung dar, sie weist jedoch den Nachteil auf, dass
die durch den Knoten entstehende Unstetigkeit in der Weiterverarbeitung stören kann.
[0002] Um diesen Nachteil zu vermeiden sind viele Vorschläge bekannt geworden, die Verknotung
durch eine Spleissung zu ersetzen. Auch dafür sind bereits automatische Vorrichtungen
bekannt. Bei einer Spleissung durchdringen sich Einzelfasern der beiden Faserverbände
wechselseitig, wenigstens annähernd ähnlich wie es beim Verbinden von Tauwerk seit
langer Zeit üblich ist.
[0003] Ein Nachteil bekannter Spleissverbindungen besteht darin, dass es sich als schwierig
erweist, in einem weiten Anwendungsbereich eine für praktische Erfordernisse ausreichend
gleiche und hohe Reproduzierbarkeit zu erzielen. Wohl gibt es automatisch hergestellte
Spleissverbindungen, relativ hoher Güte, insbesondere hoher Reissfestigkeit, es kommt
aber für praktische Erfordernisse immer noch zu häufig vor, dass unvermittelt Spleissverbindungen
entstehen, deren Reissfestigkeit zu sehr von den aus praktischen Gründen geforderten
Minimalwerten abweichen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Verbindung
zweier Faserverbände, ein Verfahren zu ihrer Erzeugung und eine Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens zu schaffen, welche die genannten Nachteile vermeiden. Folgende Zielsetzung
wurde der Erfindung zugrunde gelegt:
1. Hohe Reissfestigkeit der Verbindung;
2. Hohe Gleichmässigkeit und Reproduzierbarkeit der erreichten Festigkeitswerte;
3. Hohe Geschmeidigkeit und Biegsamkeit der Verbindung;
4. Stetig auslaufende Endpartien der Verbindung;
5. Hohe Gleichmässigkeit des Querschnitts im Bereich der Verbindung und möglichst
geringe Abweichung vom Querschnitt des einzelnen Faserverbandes;
6. Kleiner Zeitbedarf für die Erzeugung der Verbindung;
7. Einfache mechanische Ausführung der Erfindung, um hohe Wirtschaftlichkeit zu erzielen.
[0005] Der Erfindung liegt der allgemeine Lösungsgedanke zugrunde, die Verbindung der beiden
Faserverbände anstatt durch Spleissung durch eine enge, kraftschlüssige gegenseitige
Umwindung der beiden Faserverbände und Fixierung der Umwindung zu erreichen. Gelöst
wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen niedergelegten Massnahmen.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung beispielsweise
erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch das Prinzip einer Verbindung nach der Erfindung;
Fig. 2 eine besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung des Prinzips einer Vorrichtung
zur Erzeugung der Verbindung und eine erste Phase in der Erzeugung der Verbindung;
Fig. 4 eine zweite Phase in der Erzeugung der Verbindung;
Fig. 5 eine dritte Phase in der Erzeugung der Verbindung;
Fig. 6 eine vierte Phase in der Erzeugung der Verbindung;
Fig. 7 eine vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Vorrichtung nach Fig. 3;
Fig. 8 eine vorteilhafte weitere Ausgestalung der Vorrichtung nach Fig. 7.
[0007] In allen Figuren sind sich entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0008] Die Figuren sind nicht massstäblich gezeichnet.
[0009] Die Fig. 1 zeigt schematisch das Prinzip der Erfindung anhand eines ersten Faserverbandes
1 und eines zweiten Faserverbandes2in einer Verbindung 3. Die Verbindung 3 weist einen
im wesentlichen zu einem virtuellen Zentrum Z symmetrischen Aufbau dar, wobei über
einen ersten Teil L
1 der Länge L der Verbindung 3 ein Teil des ersten Faserverbandes 1 um den zweiten
Faserverband 2 gewunden ist und in einem zweiten Teil L
2 der Länge L der Verbindung 3 ein Teil des zweiten Faserverbandes 2 um den ersten
Faserverband 1 gewunden ist.
[0010] Die Fig. 1 stellt auch verschiedene Zonen einer solchen Verbindung 3 dar. Bei einer
solchen Verbindung 3 erkennt man drei Zonen.
1. Eine zentrale Zone 4, in welcher die beiden Faserverbände 1 und 2 innig miteinander
verwunden sind;
2. eine erste Auslaufzone 5, in welcher der auslaufende Teil des ersten Faserverbandes
1, als Faserbart 6 ausgebildet, eng um den Faserverband 2 gewunden ist und
3. eine zweite Auslaufzone 7, in welcher der auslaufende Teil des zweiten Faserverbandes
2, als Faserbart 8 ausgebildet, eng um den ersten Faserverband 1 gewunden ist.
[0011] Die Faserbärte 6 und 8, insbesondere deren äussere Partien treten dabei mindestens
teilweise eine kraftschlüssige Verbindung mit aus dem jeweils umschlungenen anderen
Faserverband austretenden Einzelfasern ein.
[0012] Im Interesse einer hohen Reissfestigkeit ist es vorteilhaft, die Wickelrichtung der
Aufwindung der beiden Faserverbände aufeinander gleichsinnig mit deren eigenem Drall
zu wählen. Eine gegensinnige Aufwindung kann hingegen, beispielsweise vorteilhaft
sein, wenn bei bestimmten Materialien das Aussehen der Verbindung möglichst unauffällig
sein soll.
[0013] Die Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Erfindung als Verbindung
3
*.
[0014] Bei der Verbindung 3
* ist die zentrale Zone 4 praktisch unterdrückt, indem sich nämlich die Faserverbände
1 und 2 im wesentlichen nur noch bis zum Zentrum Z in ihrem ursprünglichen Querschnitt
gegenüberstehen und sich im Anschluss daran die erste und die zweite Auslaufzone 5
und 7 anschliessen. Dabei ist, wie in Fig. 1 bereits dargestellt, in der ersten Auslaufzone
5 der Faserbart 6 des ersten Faserverbandes 1 um den zweiten Faserverband 2 gewunden
und in der zweiten Auslaufzone 7 der Faserbart 8 des zweiten Faserverbandes 2 um den
ersten Faserverband 1 gewunden.
[0015] Auch bei dieser Verbindung 3
* ist es wesentlich, dass sich mindestens in einem Teil der Auslaufzonen 5 und 7 Einzelfasern
aus den jeweiligen Faserbärten 6 und 8 mit aus dem jeweils umwundenen anderen Faserband
austretenden Einzelfasern kraftschlüssig verbinden. Die kraftschlüssige Verbindung
kommt durch die Auflösung der Faserverbände 1 und 2 in Faserbärte 6 und 8 und durch
die unter Zugspannung und Schubbewegung erfolgende Aufwindung in ausreichendem Masse
zustande.
[0016] Eine Verbindung 3
* nach Fig. 2 zeichnet sich durch besondere Geschmeidigkeit, Biegsamkeit, geringe Länge
L
* und gutes, unauffälliges Aussehen aus, wobei eine ausreichende Festigkeit erreicht
wird.
[0017] Die Fig. 3 zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung des Prinzips einer
Vorrichtung zur Erzeugung der Verbindung und eine erste Phase in der Erzeugung der
Verbindung.
[0018] Eine Verbindung 3 gemäss der Erfindung wird durch eine Folge von Verfahrensschritten
erzeugt. Zunächst werden die miteinander zu verbindenden Faserverbände 1 und 2 aus
entgegengesetzter Richtung über eine kleine Ueberlappung im Bereich eines noch virtuellen
Zentrums Z der beabsichtigten Verbindung 3 hinaus, gegeneinander geführt und danach,
unter abweichender Richtung vom jeweils anderen Faserverband weggeführt und in diesem
beschriebenen Verlauf zunächst gehalten.
[0019] Anschliessend werden die weggeführten Teile der beiden zu verbindenden Faserverbände
durch Abtrennen ihrer freien Enden in ihrer Länge begrenzt, derart, dass sich an jedem
weggeführten Teil je ein Faserbart bildet.
[0020] Sodann werden die beiden weggeführten Teile unter entgegengesetzter Drehrichtung
oder Umlaufrichtung um den jeweils anderen Faserverband gewunden. Ausser der Umlaufbewegung
um den jeweils anderen Faserverband wird jedem weggeführten Teil auch eine Relativbewegung
zum anderen Faserverband erteilt als Schubbewegung in Richtung der Ueberlap
pung der zugeführten Faserverbände, derart, dass die Schubbewegung auf den ersten weggeführten
Teil vom Zentrum Z hinweggerichtet ist und die Schubbewegung auf den zweiten weggeführten
Teil ebenfalls vom Zentrum Z hinweggerichtet ist, aber entgegengesetzt zur ersten
Schubbewegung verläuft.
[0021] Durch die Kombination der genannten zueinander gegenläufigen Dreh-,beziehungsweise
Umlaufbewegungen und die in entgegengesetzter Richtung voneinander erfolgenden Schubbewegungen
entsteht ein etwa gewindeförmiger Verlauf der gegenseitigen Umwindung der beiden Faserverbände
1 in der sich bildenden Verbindung 3.
[0022] Die Drehrichtung, beziehungsweise Umlaufrichtung, der weggeführten Teile der Faserverbände
um den jeweils anderen Faserverband relativ zum eigenen Drall der Faserverbände 1
und 2 selbst hat einen Einfluss sowohl auf die erreichbare Reissfestigkeit der entstehenden
Verbindung 3, als auch auf deren Aussehen. Im allgemeinen gilt, dass gleichsinniger
Umlauf, also im Sinn des Eigendralls, etwas höhere Reissfestigkeit ergibt als gegenläufiger
Umlauf. Hingegen wird eine Verbindung 3, bei welcher der Umlauf der weggeführten Teile
entgegen dem Eigendrall gewählt worden ist,oft ein unauffälligeres Aussehen gegenüber
dem normalen Faserverbandbild ergeben.
[0023] Um die genannten Verfahrensschritte ausführen zu können, weist die Vorrichtung 9
gemäss Fig. 3 eine erste Fadenklemme 10 für die Aufnahme des ersten Faserverbandes
1 und eine zweite Fadenklemme 11 für den zweiten Faserverband 2 auf. Der erste Faserverband
1 wird von der ersten Fadenklemme 10 zu einer dritten, dem virtuellen Zentrum Z benachbarten,
Fadenklemme 12 geführt und unter Zugspannung gehalten.
[0024] In entsprechender Weise wird auch der aus der entgegengesetzten Richtung mende komzweite
Faserverband 2 durch ein vierte Fadenklemme 13 geführt und unter Zugspannunggehalten.
[0025] Die dritte Fadenklemme 12 ist bewegbar gelagert, derart, dass sie eine dem zweiten
Faserverband 2 umkreisende Drehbewegung, beziehungsweise Umlaufbewegung, wie durch
die Kreisbahn K12 symbolisch angedeutet, ausführen kann. In entsprechender Weise ist
auch die vierte Fadenklemme 13 bewegbar gelagert, derart, dass sie eine den ersten
Faserverband 1 umkreisende Drehbewegung, beziehungsweise Umlaufbewegung, wie durch
die Kreisbahn K13 symbolisch angedeutet, ausführen kann.
[0026] Die Kreisbahnen K12 und K13 verlaufen in parallelen Ebenen, sind jedoch einander
entgegengesetzt gerichtet.
[0027] Der weggeführte Teil 1
* des ersten Faserverbandes wird von einer ersten Fadenauflöseeinrichtung 14 aufgenommen.
In entsprechender Weise wird der weggeführte Teil 2
* des zweiten Faserverbandes 2 von einer zweiten Fadenauflöseeinrichtung 15 aufgenommen.
[0028] Die zweite Fadenklemme 12 ist auch in einer Richtung 12a längs des zugeführten zweiten
Faserverbandes 2 verschiebbar. Die dritte Fadenklemme 13 ist auch in einer Richtung
13a längs des zugeführten ersten Faserverbandes 1 verschiebbar.
[0029] Auch die erste Fadenklemme 10 und die zweite Fadenklemme 11 können verschiebbar gelagert
sein, und zwar vorzugsweise in Richtung der zugeführten Faserverbände 1, beziehungsweise
2, jedoch vom Zentrum Z hinweggerichtet, das heisst in die Richtungen 10a, beziehungsweise
lla.
[0030] Wird die Klemmwirkung der ersten und der zweiten Fadenklemme 10 und 11 kräftiger
eingestellt als diejenige der dritten und der vierten Fadenklemme 12 und 13, so kann
während oder nach dem Abtrennen der weggeführten Teile 1
* und 2
* des ersten, beziehungsweise des zweiten Faserverbandes 1 und 2 durch Zugwirkung der
in Richtung 10a und 11a bewegten Fadenklemme 10 und 11 der Ansatz zum Faserbart 6,
beziehungsweise 8, vorzugsweise bis etwa zum virtuellen Zentrum Z gezogen werden.
[0031] Durch den anschliessenden Umlauf der dritten Fadenklemme 12, beziehungsweise der
vierten Fadenklemme 13 in den Umlaufbahnen K12 und K13 und durch die Schubbewegungen
derselben in die Richtungen 12a und 13a bildet sich dann eine Verbindung vom Typ 3
* gemäss Fig. 2.
[0032] Anhand der Fig. 3 wurde im vorstehenden die prinzipielle Arbeitsweise zur Bildung
einer Verbindung 3, beziehungsweise 3
*, erläutert. Anhand weiterer Figuren werden nun einzelne Verfahrensschritte näher
erläutert.
[0033] Die Fig. 4 zeigt die Bildung der Faserbärte 6, beziehungsweise 8, bei den weggeführten
Teilen 1
* und 2
*.
[0034] Dies erfolgt durch Aufdrallung mittels der Fadenauflöseeinrichtungen 14 und 15, vorzugsweise
unter gleichzeitiger Zugspannung. Fadenauflöseeinrichtungen sind bekannt. Sie können
auch als wirbelbildende Saugdüsen ausgeführt sein.
[0035] Die Fadenauflöseeinrichtungen 14 und 15 können auch durch Ausfransen und/oder Aufdrehen
und/oder durch Reibkraftwirkung einen Faserbart bilden.
[0036] Die Fig. 5 zeigt, wie nach Bildung der Faserbärte 6 und 8, (siehe Fig. 4), durch
Umlaufbewegung der dritten Fadenklemme 12 und der vierten Fadenklemme 13 im Bereich
des Zentrums Z die Umwindung der beiden Faserverbände 1 und 2 nach etwa einem halben
Umlauf beginnt, beziehungsweise entsteht.
[0037] Wird etwa in dieser Phase der Entstehung der Verbindung zusätzlich eine Schubbewegung
der ersten Fadenklemme 10 in Richtung 10a und der zweiten Fadenklemme 11 in Richtung
11a eingeleitet, so gelingt es, wenn die Klemmkraft der Fadenklemme 10 und 11 stärker
ist als diejenige der Fadenklemme 12 und 13, die Faserbärte 6 und 8 sukzessive durch
diese Fadenklemnen 12 und 13 durchzuziehen, wodurch sich der Beginn des Faserbartes
derselben bis etwa zum Zentrum Z bewegt. Das ist die Voraussetzung für die Bildung
einer Verbindung 3
* nach Fig. 2.
[0038] Durch weitere Umläufe der dritten Fadenklemme 12 und der vierten Fadenklemme 13 nach
Fig. 6 baut sich sodann durch die entstehende etwa. gewindeförmige Umwindung die gewünschte
Verbindung 3, beziehungsweise 3
* auf, bis schliesslich die Faserbärte 6 und 8 völlig auf die betreffenden Faserverbände
2 und 1 aufgewunden sind.
[0039] Zur einwandfreien Bildung der Verbindung 3 oder 3
* hat es sich als vorteilhaft erwiesen, mindestens während eines Teils der Entstehungszeit
der Verbindung auf die zu verbindenden Faserverbände 1 und 2 mittels einer im Bereich
des
'Zentrums Z angeordneten weiteren Klemmeinrichtung 16 eine Klemmwirkung auszuüben,
wie dies anhand der Fig. 7 erkennbar ist.
[0040] Die Klemmvorrichtungen 12, bzw. 13, können ihre Klemmebenen auch in anderer Richtung
aufweisen als in Fig. 3 dargestellt, zum Beispiel wie in Fig. 8. Dadurch kann die
Schubbewegung auch selbsttätig erzeugt werden, indem selbsttätig Wicklung neben Wicklung
zu liegen kommt, wie es beim Aufwickeln eines Drahtes auf einen Zylinder geschieht
und bekannt ist. Die Schubbewegung kann aber auch zum Beispiel durch Riffelung der
Reibflächen in den Klemmbacken erzeugt werden und/oder durch kleinere winkelmässige
Abweichungen des weggeführten Teiles 1
*, 2
* des Faserverbandes 1, bzw. 2. Der in den Fig. 6 bis 8 gezeichnete Winkel von ca.
90° ist nämlich.nicht zwingend, sondern frei wählbar.
1. Verbindung zweier Faserverbände, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Teil
(L1) der Länge (L) der Verbindung (V) ein Teil eines ersten Faserverbandes (1) um einen
zweiten Faserverband (2) gewunden ist und, dass in einem zweiten Teil (L2) der Länge (L) der Verbindung (V) ein Teil des zweiten Faserverbandes (2) um den
ersten Faserverband gewunden ist, wobei jeweils das Ende eines aufgewundenen Faserverbandes,
mindestens teilweise, in seine Einzelfasern aufgelöst ist und dass dieser aufgelöste
Teil (6, 8) ebenfalls um den jeweils anderen Faserverband kraftschlüssig gewunden
ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelrichtung des
aufgewundenen Faserverbandes mit dem Drall des Faserverbandes, auf welchen er aufgewunden
ist, übereinstimmt.
3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelrichtung des
aufgewundenen Faserverbandes dem Drall des Faserverbandes auf welchen er aufgewunden
ist, entgegengesetzt ist.
4. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im wesentlichen nur aufgelöste
Teile der Faserverbände miteinander verwunden sind.
5. Verbindung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Teil der Fasern der aufgelösteπ Enden jedes der Faserverbände in kraftschlüssiger
Verbindung mit aus dem jeweils anderen Faserverband heraustretenden Fasern steht.
6. Verfahren zur Erzeugung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die miteinander zu verbindenden Faserverbände aus entgegengesetzter
Richtung über eine kleine Ueberlappung im Bereich eines virtuellen Zentrums der beabsichtigten
Verbindung hinaus gegeneinander geführt und nach der Ueberlappung, unter abweichender
Richtung vom anderen Faserverband weggeführt und in diesem Verlauf gehalten werden,
worauf die beiden weggeführten Teile, in ihrer Länge durch Abtrennen begrenzt werden
und in entgegengesetzter Drehrichtung um den anderen Faserverband gewunden werden,
wobei den umwindenden Teilen der Faserverbände entgegengesetzte Schubbewegungen erteilt
werden, so dass ein etwa gewindeförmiger Verlauf der gegenseitigen Umwindung der Faserverbände
entsteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus mindestens einem Abschnitt
jedes der weggeführten Teile der beiden Faserverbände beim Abtrennen ein Faserbart
gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder weggeführte Teil
jedes Faserverbandes und der ihm zugehörige Faserbart, unter Zugspannung stehend,
um den jeweils anderen Faserverband gewunden wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem
weggeführten Teil jedes Faserverbandes durch Drallauflösung und Auseinanderziehen
ein Faserbart gebildet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung
des Faserbartes durch Ausfransen und/oder Aufdrehen unter Reibkraftwirkung erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Faserbartbildung durch eine, eine Entdrallung und/oder Zugkraft verursachende Saugwirkung
zustande kommt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
während eines Teils der Entstehungszeit der Verbindung die Faserverbände im Bereich
des virtuellen Zentrums der Verbindung unter Klemmwirkung gehalten werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der
in Längsrichtung verlaufende Teil jedes Faserverbandes unter Zugspannung gehalten
ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
weggeführte Teil jedes Faserverbandes während seiner Aufwindung um den anderen Faserverband
unter Zugspannung gehalten ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugspannung
durch Klemmwirkung auf den Faserverband erzeugt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass während
der Bildung der Verbindung die Faserverbände mindestens zeitweise soweit auseinandergezogen
werden, dass im wesentlichen nur aufgelöste Teile jedes der Faserverbände umeinander
gewunden werden.
17. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zur Erzeugung einer Verbindung zweier
Faserverbände, gekennzeichnet durch eine erste Klemmvorrichtung (10) zur Aufnahme
des ersten Faserverbandes (1) und eine zweite Klemmvorrichtung (11) zur Aufnahme des
zweiten Faserverbandes (2), eine dem virtuellen Zentrum (Z) der entstehenden Verbindung
(3, 3*) benachbarte dritte Klemmvorrichtung (12) für die Aufnahme des weggeführten Teils
(1*) des ersten Faserverbandes (1) und eine ebenfalls dem virtuellen Zentrum (Z) benachbarte
vierte Klemmvorrichtung (13) für die Aufnahme des weggeführten Teils (2*) des zweiten Faserverbandes, sowie durch eine der dritten Klemmvorrichtung (12) zugeordnete
erste Fadenauflösevorrichtung (14) für die Aufnahme des freien Endes des ersten Faserverbandes
(1) und eine zweite Fadenauflösevorrichtung (15) für die Aufnahme des freien Endes
des zweiten Faserverbandes (2), wobei die dritte Klemmvorrichtung (12) derart bewegbar
ist, dass sie eine Umlaufbahn (K12) um den zweiten Faserverband (2) beschreibt, während
die vierte Klemmvorrichtung (13) derart bewegbar ist, dass sie eine Umlaufbahn (K13)
um den ersten Faserverband (1) beschreibt, wobei die umlaufenden Bewegungen (K12;
K13) gegenläufig zueinder sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmwirkung der
ersten Klemmvorrichtung (10) auf den ersten Faserverband (1) stärker ist, als diejenige
der dritten Klemmvorrichtung (12) und dass ebenso die Klemmwirkung der zweiten Klemmvorrichtung
(11) auf den zweiten Faserverband (2) stärker ist als diejenige der vierten Klemmvorrichtung
(13) und dass der Abstand zwischen der ersten und zweiten Klemmvorrichtung (10; 11)
variabel ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenauflösevorrichtungen
(14; 15) in der dem Drall der Faserverbände entgegengesetzten Richtung rotierbar und/oder
beweglich gelagert sind, derart, dass sie mindestens während ihrer Drehbewegung eine
Zugkraft auf den eingeführten Faserverband ausüben.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsmittel
vorgesehen sind zur Verschiebung der dritten Klemmvorrichtung (12) und der vierten
Klemmvorrichtung (13), beziehungsweise deren Umlaufbahnen (K12; K13), in entgegengesetzter
Richtung (12a; 13a).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fadenauflösevorrichtungen (14; 15) als Saugdüsen ausgebildet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die
Faserverbände (1; 2) durch eine im Zentrum (Z) angeordnete fünfte Klemmvorrichtung
(16) temporär einklemmbar sind.