(19)
(11) EP 0 103 774 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1984  Patentblatt  1984/13

(21) Anmeldenummer: 83108348.0

(22) Anmeldetag:  24.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04G 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 24.08.1982 DE 8223838 U
08.02.1983 DE 8303314 U

(71) Anmelder: Assmann, Allo
D-4904 Enger (DE)

(72) Erfinder:
  • Assmann, Allo
    D-4904 Enger (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aussparungskörper für Betondecken


    (57) Ein Aussparungskörper zur Herstellung von Durchbrüchen in Betondecken besteht aus einer aus Wellpappe, Kunststoff oder dergleichen hergestellten, aufrichtbaren Schachtel (14). Im Inneren der Schachtel befindet sich ein Versteifungseinsatz, der aus gesonderten Teilen hergestellt oder aus einem gemeinsamen Zuschnitt zusammen mit der Schachtel gebildet sein kann. Am unteren Rand der Seitenwände der Schachtel befinden sich umfaltbare Befestigungslaschen (88), die unmittelbar auf eine Schalung aufgenagelt werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Aussparungskörper zur Herstellung von Durchbrüchen in Betondecken.

    [0002] Bei der Herstellung von Betondecken müssen häufig Durchbrüche in der Decke ausgespart werden, durch die später Leitungen, Rohre oder dergleichen verlegt werden. Zur Bildung dieser Durchbrüche wird vor dem Betonieren ein geeignet geformter Aussparungskörper auf der Schalung für die Decke befestigt.

    [0003] Als Aussparungskörper werden bisher handgefertigte Holzkästen, Blöcke aus Polystyrol-Schaum oder ähnliche Körper verwendet. Die Herstellung dieser Aussparungskörper ist naturgemäß verhältnismäßig umständlich und zeitraubend. Im Falle von Aussparungskörpern in der Form von Holzkästen bereitet das Herausnehmen aus der fertiggestellten und erstarrten Betondecke Schwierigkeiten. Wenn eine größere Anzahl von Aussparungskörpern auf Vorrat hergestellt wird, ergibt sich zudem beim Transport und bei der Lagerung der Aussparungskörper ein großer Platzbedarf.

    [0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen mit geringen Kosten herstellbaren Aussparungskörper zu schaffen, der raumsparend gelagert werden kann, einfach und schnell in seine gebrauchsfertige Form zu überführen ist und in einfacher Weise an der Schalung befestigt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine aus einem Stanzteil gefaltete Schachtel, die ein aus dem selben Stanzteil oder aus getrennten Stanzteilen gebildetes Versteifungselement aufnimmt. Die Stanzteile für die Schachteln und Versteifungselemente können zu geringen Kosten aus wasserfester Wellpappe, Kunststoff oder anderen geeigneten Materialien hergestellt werden und lassen sich im ungefalteten Zustand raumsparend lagern. Die Befestigung auf der Schalung und die spätere Entnahme aus der Betondecke sind in einfacher Weise möglich.

    [0006] Zur Befestigung des Aussparungskörpers auf der Schalung können die Schachtel und/oder die Versteifungselemente am unteren Ende mit Befestigungslaschen versehen sein, die unmittelbar auf die Schalung aufgenagelt werden können.

    [0007] In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Versteifungselement ein aus zwei über Kreuz zusammengesteckten Stanzteilen gebildetes Stabilisierungskreuz, das auf der Schalung befestigt wird und auf das die Schachtel derart aufgeschoben wird, daß das Stabilisierungskreuz die Diagonalen der Schachtel bildet. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das Versteifungselement ein Deckel, der im Abstand unterhalb des oberen Randes der Schachtel in deren obere Öffnung eingesetzt und über ein Verbindungsteil einstückig mit den Wänden der Schachtel verbunden ist. In diesem Fall ist der Aussparungskörper aus einem einzigen Stanzteil hergestellt.

    [0008] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

    [0009] 

    Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines auf einer Schalungstafel befestigten Aussparungskörpers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

    Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht einer Schachtel, die Teil des in Figur 1 gezeigten Aussparungskörpers ist;

    Fig. 3 und 4 zeigen Stanzteile zur Bildung eines Stabilisierungskreuzes;

    Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht des Stabilisierungskreuzes;

    Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht eines Aussparungskörpers gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung;

    Fig. 7 ist ein Schnitt durch den in Figur 6 gezeigten Aussparungskörper;

    Fig. 8 zeigt Stanzteile zur Bildung des in Figur 6 gezeigten Aussparungskörpers;

    Fig. 9 und 19 zeigen Schnitte von Aussparungskörpern, die in einem Durchbrnch einer Betondecke angeordnet sind;

    Fig. 11 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Stanzteils.



    [0010] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Aussparungskörper 10 dargestellt, der auf einer Schaltafel 12 einer Schalung für eine Betondecke befestigt ist. Der Aussparungskörper 10 umfaßt eine in Figur 2 gezeigte Schachtel 14, der ein in Figur 5 dargestelltes Stabilisierungskreuz 16 aufnimmt, wie in Figur 1 durch gestrichelte Linien angedeutet ist.

    [0011] Die Schachtel 14 ist aus einem Stanzteil beispielsweise aus Wellpappe hergestellt und umfaßt vier Seitenwände 18, 20,22,24, die an drei senkrechten Kanten 26,28,30 der Schachtel über Faltlinien miteinander verbunden sind und an der vierten senkrechten Kante 32 durch Verkleben oder durch geeignete Mittel wie Klammern, Klebestreifen oder dergleichen miteinander verbunden sind. An den oberen Rand der Seitenwand 24 ist über eine Faltlinie 34 ein Deckel 36 mit einer Lasche 38 angelenkt. Der in Figur 2 in geöffneter Stellung dargestellte Deckel 36 verschließt normalerweise die obere öffnung der Schachtel 14. Am unteren Ende ist die Schachtel 14 offen.

    [0012] Das Stabilisierungskreuz 16 umfaßt zwei in Figuren 3 und 4 dargestellte Stanzteile 40 und 42, die jeweils in der unteren bzw. oberen Hälfte einen senkrechten Schlitz 44 bzw. 46 aufweisen. Die Schlitze 44, 46 gestatten es, die Stanzteile in der in Figur 5 gezeigten Weise über Kreuz zusammenzustecken. An den unteren Rand der Stanzteile 40,42 sind jeweils über Faltlinien 48 zwei Befestigungsecken 50 bzw. 52 angelenkt. Wie in Figur 5 zu erkennen ist, werden jeweils eine Befestigungsecke 50 und eine Befestigungsecke 52 derart übereinandergefaltet, daß sie mit Hilfe eines Nagels 54 gemeinsam auf die Schaltafel 12 aufgenagelt werden können.

    [0013] Nach der Befestigung des Stabilisierungskreuzes 16 auf der Schalung wird die Schachtel 14 von oben über das Stabilisierüngskreuz gestülpt. Die Stanzteile 40,42 sind an ihren äußeren, an den senkrechten Kanten der Schachtel 14 anliegenden Rändern mit Verzahnungen 56 zum sicheren Festhalten der Schachtel 14 versehen.

    [0014] Figur 6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Aussparungskörpers 10, der aus einem einzigen Stanzteil 58 hergestellt ist, das in Figur 8 zusammen mit einem leicht abgewandelten Stanzteil 58' für einen weiteren Aussparungskörper dargestellt ist. Bei dem in Figur 6 gezeigten Aussparungskörper ist zur Versteifung ein Deckel 60 vorgesehen, der in Abstand zum oberen Ende der Schachtel 14 in die obere öffnung der Schachtel eingepaßt ist, wie deutlicher in Figur 7 zu erkennen ist.

    [0015] Zur Verbindung der Seitenwände 18 und 24 der Schachtel 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel an die Seitenwand 24 über eine Faltlinie 62 ein Verbindungelement 64 angelenkt, das mit einem U-förmig abgewinkelten Schlitz 66 versehen ist. An die Seitenwand 18 ist über eine Faltlinie 68 ein Verbindungselement 70 angelenkt, dessen Enden 72,74 längs vorgefalzter Faltlinien 76 entsprechend der Form des Schlitzes 66 gefaltet werden können, so daß sich das Verbindungselement 70 von außen durch den Schlitz 66 stecken läßt. Durch Zurückbiegen der Enden 72,74 werden die Verbindungselemente 64,70 fest miteinander verhakt.

    [0016] Der Deckel 60 ist gemäß Figur 8 über eine Faltlinie 78 an den oberen Rand des Verbindungselements 64 angelenkt, dessen Höhe geringer ist als die der Seitenwände 18 bis 24. Am gegenüberliegenden Ende ist der Deckel 60 über eine Faltlinie 80 mit einer Stützlasche 82 verbunden. An den beiden übrigen Seiten des Deckels 60 sind zwei jeweils um eine Faltlinie 84 faltbare Versteifungslaschen 86 vorgesehen.

    [0017] An den unteren Rändern der Seitenwände 18 bis 24 sind Befestigungslaschen 88 vorgesehen, die wahlweise längs paralleler Faltlinien 90,92 nach innen oder außen abgewinkelt und auf der Schaltafel 12 befestigt werden können. Die parallelen Faltlinien 90,92 gestatten eine stufenweise Anpassung der Höhe des Aussparungskörpers 10 an die Stärke der Betonwand. Im Bereich zwischen den Faltlinien 90,92 sind die Faltlinien 26,28,30 und 62 vorzugsweise perforiert, so daß sie bei Bedarf leicht aufgerissen werden können.

    [0018] In einer abgewandelten Ausführungsform können zur Einstellung der Höhe des Aussparungskörpers auch perforierte Rißlinien an den oberen Kanten der Seitenwände 18 bis 24 vorgesehen sein.

    [0019] Das Stanzteil 58', dessen Einzelheiten zur besseren Unterscheidung mit Bezugszeichen 18',20' usw. bezeichnet sind, unterscheidet sich von dem Stanzteil 58 dadurch, daß nur zwei Seitenwände 20',24' mit Befestigungslaschen 88' versehen sind und daß anstelle der Stützlasche 82 eine Verlängerung 94' an einer der Versteifungslaschen 86' vorgesehen ist. Stanzteile mit der Form des Stanzteils 58' lassen sich mit geringem Verschnitt ausstanzen, wenn die einzelnen Stanzteile in der in Figur 8 gezeigten Weise angeordnet werden.

    [0020] Gemäß Figur 9 ist der Aussparungskörper 10 im unteren Bereich von einem Kragen 96 umgeben, der beispielsweise mit den Seitenwänden der Schachtel 14 verklebt ist. Beim Giessen der Betondecke 98 erzeugt der Kragen 96 eine Abstufung 100 an der Innenwand des durch den Aussparungskörper 10 gebildeten Durchbruchs 102 in der Betondecke. Wenn nach dem Verlegen der durch den Durchbruch 102 verlaufenden Rohre und Leitungen der Durchbruch mit Beton ausgefüllt werden soll, so können Schalungselemente aus Wellpappe, Kunststoff, Streckmetall oder dergleichen auf die Abstufung 100 aufgelegt werden. Dies hat den Vorteil, daß die Schalungselemente nicht von unten abgestützt zu werden brauchen.

    [0021] Gemäß Figur 10 ist anstelle des Kragens 96 eine von oben über die Schachtel 14 schiebbare Hülse 104 vorgesehen.

    [0022] Figur 11 zeigt eine weitere Abwandlung des Stanzteils 58. Bei dieser Ausführungsform ist der Deckel 60 über Faltlinien 106,108 und ein Verbindungsteil 110 mit dem oberen Rand einer der Seitenwände 18 bis 24 verbunden. Die Breite des Verbindungsteils 110 legt den Abstand fest, den der Deckel 60 zum oberen Rand der Schachtel 14 aufweist. Mit Vorteil ist der Deckel 60 an der Seitenwand 22 angebracht, die dem mit dem Schlitz 66 versehenen Verbindungsteil 64 gegenüberliegt.

    [0023] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche weitere Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele denkbar. Beispielsweise können zur Verbindung der Seitenwände 18 und 24 der Schachtel 14 auch bei den in Figuren 6 bis 10 beschriebenen Ausführungsbeispielen Verbindungsmittel wie Klebestreifen, Klammern und dergleichen anstelle der Verbindungselemente 64,70 verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Aussparungskörper zur Herstellung von Durchbrüchen in Betondecken, dadurch gekennzeichnet, daß der Aussparungskörper eine gefaltete Schachtel (14) aus Wellpappe, Kunststoff oder dergleichen ist, die am unteren Rand Befestigungslaschen (50, 52, 88) zur Befestigung auf einer Schalung aufweist.
     
    2. Aussparungskörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein aus zwei über Kreuz zusammensteckbaren, umbiegbare Befestigungsecken (50, 52) zur Befestigung auf der Schalung (12) aufweisenden Stanzteilen (40, 42) gebildetes Stabilisierungskreuz (16), auf das die Schachtel (14) aufschiebbar ist.
     
    3. Aussparungskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtel (14) vier miteinander verbundene seitliche Wände (18, 20, 22, 24) und einen Deckel (36) aufweist und unten offen ist.
     
    4. Aussparungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtel (14) über Falzlinien zusammenhängende Seitenwände (18, 20, 22, 24) mit Einrichtungen zur Verbindung der ersten Seitenwand mit der vierten Seitenwand umfaßt, daß die Schachtel an der unteren Seite offen ist und an den unteren Rändern der Seitenwände umfaltbare Befestigungslaschen (88) aufweist, und daß an der oberen Seite der Schachtel ein Deckel (60) angebracht ist, der im Abstand zu der oberen Ebene der Schachtel in die obere Öffnung der Schachtel eindrückbar ist.
     
    5. Aussparungskörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur Verbindung der Seitenwände ein mit einem abgewinkelten Schlitz (66) versehenes Verbindungselement (64) an der ersten Seitenwand und ein entsprechend der Form des Schlitzes faltbares und durch den Schlitz steckbares Verbindungselement (70) an der vierten Seitenwand umfassen.
     
    6. Aussparungskörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (60) über eine Faltlinie mit dem mit dem Schlitz versehenen Verbindungselement (64) verbunden ist.
     
    7. Aussparungskörper nach Anspruch 6,gekennzeichnet durch eine an das freie Ende des Deckels (60) angelenkte Stützlasche (82).
     
    8. Aussparungskörper nach Anspruch 6,gekennzeichnet durch Versteifungslaschen (86') an den seitlichen Rändern des Deckels und eine Verlängerung (94') einer der Versteifungslaschen zur Abstützung des Deckels an seinem freien Ende.
     
    9. Aussparungskörper nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (60) über zwei Faltlinien (106,108) und ein Verbindungsteil (110) mit dem oberen Rand einer der Seitenwände der Schachtel verbunden und an den freien Rändern mit Versteifungslaschen (66) versehen ist.
     
    10. Aussparungskörper nach einem der Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch mehrere in unterschiedlichen Abständen parallel zum unteren Rand der Schachtel verlaufende Faltlinien (90,92), die ein Abknicken der Befestigungslaschen (88) in unterschiedlicher Breite zum stufenweisen Verstellen der Höhe des Aussparungskörpers gestatten.
     
    11. Aussparungskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen die Schachtel umgebenden Kragen (96) vorgegebener Stärke zur Bildung einer Abstufung (100) in dem Durchbruch der Betondecke.
     
    12. Aussparungskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine von oben über die Schachtel schiebbare Hülse (104) vorgegebener Stärke zur Bildung einer Abstufung (100) in dem Durchbruch der Betondecke.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht