[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Code-Sicherung bei einem elektronischen
Schlüssel, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit eingebauter Zentralverriegelung, der
aus einem Sender besteht, welcher ein codiertes Infrarot- Signal aussendet, das von
einem auf den Code abgestimmten Empfänger aufgenommen wird, wobei der Code des Signals
bei Sender und Empfänger verstellbar ist.
[0002] Bei derartigen Systemen, die auf der Codierung eines Signals auf der Senderseite
und der Entschlüsselung dieses Signals auf der Empfängerseite beruhen, beseht die
Gefahr, daß von jedem beliebigen Empfänger das codierte Signal aufgenommen und gespeichert-werden
kann, wenn sich dieser während des Sendevorganges im Strahlbereich des Senders befindet.
So läßt sich verhältnismäßig einfach eine Kopie des elektronischen Schlüssels herstellen,
wodurch eine unbefugte Benutzung eines Kraftfahrzeuges ermöglicht wird.
[0003] Die beschriebene Kopiermöglichkeit läßt sich nur verhindern, wenn Sender und Empfänger
so nahe zusammengebracht werden, daß ein zweiter Empfänger nicht im Strahlbereich
des Senders liegt. Dies ist aber bei Kraftfahrzeugen praktisch nicht möglich, da der
Empfänger im Inneren des Fahrzeugs angeordnet ist, während sich der Sender außerhalb
des Fahrzeugs befindet. Durch Reflexionen, beispielsweise an_den Scheiben, ist somit
die Gefahr gegeben, daß das ausgesendete Signal, selbst bei nahem Herangehen, gestreut
wird und von einem zweiten Empfänger unrechtmäßig aufgenommen werden kann.
[0004] Ein elektronischer Schlüssel der eingangs genannten Art ist aus der DE-A-29 06 665
bekannt. Der bekannte Schlüssel besitzt zum Verstellen des Codes an Sender und Empfänger
Schaltergruppen, wodurch der Code durch den Benutzer einstellbar ist. Es ist hiermit
im Prinzip zwar möglich, daß der Benutzer nach jedem Aufschließen einen neuen Code
am Gerät einstellt, jedoch besteht einerseits die Gefahr, daß der Code an Sender und
Empfänger unterschiedlich eingestellt wird, wodurch sich das Fahrzeug nicht mehr öffnen
läßt und andererseits widerspricht es der bequemen Handhabung derartiger elektronischer
Schlösser, so daß im allgemeinen ein neuer Code nur bei Besitzerwechsel des Fahrzeugs
eingestellt wird.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Code-Sicherung bei einem elektronischen
Schlüssel anzugeben, das in einfacher Weise gewährleistet, daß der elektronische Schlüssel
nicht durch unbefugte Personen benutzt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß durch die
Verwendung eines Zufallsgenerators gelöst, der aus der Anzahl der Code-Möglichkeiten
ein beliebiges Bit-Muster auswählt und Sender und Empfänger, vorzugsweise durch eine
Zwangssynchronisation, übermittelt.
[0007] Hiermit wird der Vorteil erzielt, daß aus der großen Anzahl von Möglichkeiten, bei
beispielsweise 24 Bits 2 = 16 Millionen, ein beliebiges Bildmuster ausgewählt wird.
Ein unrechtmäßiger Gebrauch eines kopierten Code ist damit praktisch.ausgeschlossen.
Vorzugsweise erfolgt der Informationsaustausch des gültigen Code mittels einer Zwangssynchronisation,
die beispielsweise dadurch erreicht wird, daß Sender und Empfänger elektronische miteinander
verbunden werden. Dies geschieht beispielsweise dadurch, daß Sender und Empfänger
im Fahrzeug zusammengesteckt werden, damit andere Funktionen, beispielsweise Einschalten
der Zündung, gewährleistet werden. Somit erfolgt vorteilhafterweise nach jedem Aufschließvorgang
eine. Neueinstellung des Codes.
[0008] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sendet der Sender nach einem Batteriewechsel
einen Reset-Code, wodurch sichergestellt wird, daß das elektronische Schloß in jedem
Fall geöffnet werden kann.
[0009] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß beim Absinken der Betriebsspannung des
Empfängers unter einen bestimmten Wert durch eine Selbsthalte-Schaltung z.B. Relais,
ein Riegel betätigt wird, der das Aufschließen mit einem mechanischen Schlüssel ermöglicht.
[0010] Damit ist sichergestellt, daß ein Kraftfahrzeug auch geöffnet werden kann, wenn beispielsweise
vergessen wurde, das Licht auszuschalten, und somit die Batteriespannung nicht mehr
zum Betrieb des Empfängers ausreicht.
[0011] Im übrigen kann bei Batteriewechsel im Empfänger ebenfalls mit dem Reset-Code, wie
beim Batteriewechsel im Sender, begonnen werden, oder es kann durch eine Zwangssynchronisation
der nächstgültige Code des Zufallsgenerators an den Empfänger bzw. an den Sender übermittelt
werden.
[0012] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
verschiedene zu einem Empfänger gehörende Sender eine Kennung erhalten, und daß im
Empfänger der für jeden Sender gültige Code gespeichert ist. Hierdurch erzielt man
den Vorteil, daß beispielsweise für ein Fahrzeug mehrere Schlüssel ausgegeben werden
können und gleichzeitig die Vorteile der Codierung mit dem Zufallsgenerator für jeden
einzelnen Schlüssel erhalten bleiben.
[0013] Es ist auch möglich, daß ein Hersteller, der verschiedene Kunden beliefert, die Schlüsselserie
jedes Kunden mit einer bestimmten Kennung versieht, so daß das gleiche Bit-Muster
des Codes für verschiedene Kunden anwendbar ist-.
[0014] Vorzugsweise arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren der-. art, daß nur für das Aufsperren
die durch den Zufalls-generator ausgewählten Codierungsmöglichkeiten verwendet werden,
daß aber für das Zusperren jeweils derselbe Code gesendet wird. Hierzu kann der Sender
entweder mit einer Bedien-Taste ausgerüstet sein, welche abwechselnd die Funktionen
"auf" bzw. "zu" bedient. Es können aber hierfür auch zwei unterschiedliche Tasten
am Sender angeordnet sein. Das Aussenden des Reset-Codes kann beispiels- weise dadurch
geschehen, daß eine der Tasten über eine längere Zeit gedrückt wird.
[0015] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht beispielsweise darin,
daß bei Übergabe des Fahrzeugs in die Werkstatt das Schloß elektronisch geöffnet wird
und mit dem mechanischen Schlüssel bedient werden kann, so. daß der elektronische
Schlüssel in der Hand des Benutzers bleibt.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß sowohl Sender als auch Empfänger
mit einer Fortschaltautomatik versehen sind, die den Code zyklisch vertauschen, wenn
durch irgendein Versehen die Zwangssynchronisation unterblieben ist. Hierdurch ist
sichergestellt, daß ein Kopieren des Codes selbst in dem Fall nichts nutzt, wenn beispielweise
nur das Fahrzeug geöffet wird, ohne es in Betrieb zu setzen, so daß eine Zwangssynchronisation
nicht stattgefunden hat. In diesem Fall bestünde sonst die Möglichkeit, daß mittels
eines kopierten Signals eine unrechtmäßige Benutzung stattfinden-konnte.
[0017] Die Kennzeichnung jedes Senders aus der Vielzahl der Sender/Empfänger-Kombinationen
läßt sich nach Art eines Auswahlschalters durchführen, der beispielsweise in der DE-U-80
05 555 beschrieben ist. Der Auswahlschalter kann bei der Herstellerfirma aus einem
Stempel bestehen, der die entsprechenden Codiereingänge durchtrennt. Auf diese Weise
wird ein kennzeichnendes Bildmuster erzeugt, daß bei Initialisierung jeweils gelesen
wird, um das Programm an der schlüsselspezifischen Stelle für den Code beginnen zu
lassen. Der Kennzeichen-Code ist zweckmäßigerweise gleichzeitig Reset- oder "Tür zu"-Code.
Damit ist bei Schlüsselnachbestellung auch eine eindeutige Zuordnung möglich; sie
ist bei vergossenem Schlüssel elektronisch durch das Senden des Signals, z.B. "Tür
zu", zu ermitteln.
[0018] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0019] In der einzigen Figur, die ein Blockschaltbild eines elektronischen Schlüssels darstellt,
ist mit 1 ein Sender und mit 2 der dazugehörende Empfänger bezeichnet. Zweckmäßigerweise
bestehen Sender 1 und Empfänger 2 aus je einem CMOS-Mikroprozessor mit nachfolgendem
Verstärker 3 bzw. 7 und Infrarotsendediode 4 bzw. Fototransistor 6. Der Sender 1 sendet
über die Fotodiode 4 das codierte Infrarotsignal 5 aus, das vom Fctotransistor 6 empfangen
und über den Verstärker 7 dem Empfänger 2 zugeleiter wird. Am Ausgang 8 des Empfängers
2 erscheint ein Steuersignal 9, mit dem die Zentralverriegelung des Kraftfahrzeuges
betrieben wird.
[0020] Der für das erfindungsgemäße Verfahren erforderliche Zufallsgenerator läßt sich mit
Hilfe der ohnehin-vorhandenen Mikroprozessoren leicht realisieren und entweder im-Sender
1 oder im Empfänger 2 unterbringen.
1. Verfahren zur Code-Sicherung bei einem elektronischen Schlüssel, insbesondere für
Kraftfahrzeuge mit eingebauter Zentralverriegelung, der aus einem Sender besteht,
welcher ein codiertes Infrarot-Signal aussendet, das von einem auf den Code abgestimmten
Empfänger aufgenommen wird, wobei der Code des Signals bei Sender und Empfänger verstellbar
ist, gekennzeichnetp durch die Verwendung eines Zufallsgenerators, der aus der Anzahl
der Code-Möglichkeiten ein beliebiges Bit-Muster-auswählt und Sender (1) und Empfänger
(2), vorzugsweise durch eine Zwangssynchronisation, übermittelt. -
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach einem Batteriewechsel
im Sender (1) dieser ein Reset-Code sendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Absinken der Betriebsspannung
des Empfängers (2) unter einen bestimmten Wert durch eine Selbsthalte-Schaltung z.B.
Relais, ein-Riegel betätigt wird, der das Aufschließen mit einem mechanischen Schlüssel
ermöglicht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene
zu einem Empfänger (2) gehörende Sender (1) eine Kennung erhalten, und daß im Empfänger
(2) der für jeden Sender (1) gültige Code gespeichert ist.