[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Dachaufbaues
mit einer wasserdichten, vorzugsweise einlagigen und auf einem Unterbau lose verlegten,
Bahnendichtung als Dachhaut.
[0002] Bei Flach- oder Schrägdächern mit bahnenweise verschweißten oder verklebten Dachhäuten
aus Kunststoff- oder bituminösen Materialien besteht stets die Gefahr des Auftretens
von Undichtigkeiten. Diese führen zu einer Wasserdurchtränkung des Dach-Unterbaues
und sind häufig nicht genau bzw. nur sehr schwer zu lokalisieren. Dieses gilt vor
allem für mehrlagige Dachhäute, bei denen sich das eintretende Wasser zwischen den
einzelnen Lagen unkontrolliert ausbreiten kann, um dann an irgendwelchen Stellen in
den Unterbau zu gelangen. Das geschilderte Problem gilt jedoch in ähnlicher Weise
auch für einlagige Dachhäute, da sich das eintretende Wasser auch in dem Unterbau
unkontrolliert ausbreiten und ansammeln kann, ehe es schließlich aus der Dachunterseite
austritt. Die Praxis zeigt, daß die Undichtigkeit einer
Dachhaut sehr häufig nicht an den Stellen zu finden ist, an denen eine feuchte Deckenunterseite
auftritt. Außerdem wird der Undichtigkeitsfehler vielfach erst dann sichtbar, wenn
bereits ganze Deckenbereiche wasserdurchtränkt oder unbrauchbar geworden sind. Überdies
kann eine wasserdurchtränkte Decke, wie beispielsweise eine Gasbeton-Decke, im Falle
einer Wasserdurchtränkung infolge des stark überhöhten Eigengewichtes sehr gefährlich
werden. Wegen der aus den genannten Gründen schlechten Lokalisierbarkeit von Undichtigkeiten
in der Dachhaut ist es deshalb üblich, vorsichtshalber größere Dachbereiche oder das
gesamte Dach zu sanieren, sobald Undichtigkeitsprobleme auftreten. Ein solches Vorgehen
ist jedoch äußerst arbeitsaufwendig und teuer.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der im Oberbegriff genannten Art so auszubilden, daß auftretende Undichtigkeiten
der Dachhaut mit einfachen Maßnahmen wesentlich schneller feststellbar und genauer
lokalisierbar sind.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einem Verfahren der im Oberbegriff genannten
Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Unterbau mit diesen zwischen seinen Ober-
und Unterseiten durchsetzenden und rasterartig über die Dachfläche verteilten Wasser-Kontrollabläufen
ausgebildet wird. Demnach geht die Erfindung von der Uberlegung aus, daß es wesentlich
günstiger ist, im Schadensfalle durch die Dachhaut eintretendes Wasser unverzüglich
über einen oder mehrere benachbarte Kontrollabläufe direkt zur Dachunterseite zu leiten.
Auf diese Weise kann der Schaden sehr schnell festgestellt werden, bevor eine intensive
Durchfeuchtung des Dachaufbaues auftritt. Versuche haben gezeigt, daß sich die Schadensstelle
sehr einfach in äußerst engen Bereichen lokalisieren läßt, was von der Verteilung
der Kon- trollabläufe abhängt. Die Lokalisierung erfolgt umso genauer, je dichter
die Kontrollabläufe verteilt sind. Die erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht somit
ein schnelles, gezieltes und somit kostengünstiges Reparieren des defekten Dachhaut-Bereiches,
beispielsweise durch Aufkleben oder Aufschweißen von Dachhaut-Verstärkungen an den
betreffenden Stellen.
[0005] Bei Neubauten ist es gemäß Anspruch 2 bevorzugt, die Kontrollabläufe direkt beim
Herstellen des Unterbaues in diesem auszubilden. Dieses gilt gemäß Anspruch 3 vor
allem auch für Betondecken, bei denen röhrchenförmige Formteile eingegossen werden
können, die gleichzeitig als verlorene Abstandshalter für vorübergehend aufzubringende
Ueton-Abziehlehren verwendbar sind. Abgesehen davon, daß derartige Kontrollabläufe
auch in anderer Weise, beispielsweise mittels nachträglich rausziehbarer Formteile,
ausgebildet werden können, hat die genannte Maßnahme den wesentlichen Vorteil einer
Mehrfachverwendbarkeit der Formteile während sowie nach der Deckenherstellung und
einer definierteren Wasserableitung ohne eine Gefahr der Durchtränkung benachbarter
Betonteile.
[0006] Grundsätzlich ist es jedoch möglich und in vielen Fällen bevorzugt, gemäß Anspruch
4 die Kontrollabläufe in dem fertigen Unterbau nachträglich auszubilden, wie zu bohren.
Dieses gilt gemäß Anspruch 5 vor allem auch für ein zu sanierendes Warmdach, bei dem
der gesamte alte Dachaufbau mit Wasser-Kontrollabläufen durchsetzt, wie durchbohrt,
und dann mit einer neuen Dachhaut abgedeckt wird.
[0007] Damit an den Wasser-Kontrollabläufen keine wärmeabdichtungstechnischen Schwachpunkte
entstehen, ist es bevorzugt, die Kontrollabläufe gemäß Anspruch 6 mit wasserdurchlässigem
Wärmeisolationsmaterial auszufüllen. Dieses sorgt, gegebenenfalls über die ganze Dicke
des Unterbaues, für eine ausreichende Wärmedämmung, ohne für den Fall einer Undichtigkeit
die Wasserablauffähigkeit zu beeinträchtigen.
[0008] Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich ferner eine zum Durchführen des genannten
Verfahrens dienende Vorrichtung gemäß Anspruch 7 durch als Röhrchen ausgebildete Wasser-Kontrollabläufe
aus. Derartige Röhrchen sind einfach sowie preiswert und können während oder nach
der Deckenherstellung eingesetzt werden. Gegenüber einfachen Bohrungen im Decken-Unterbau
haben derartige Röhrchen den Vorteil eines gezielteren und sichereren Wasser-Zwangsablaufes.
[0009] Gemäß Anspruch 8 sind im Querschnitt kreisrunde dünnwandige Röhrchen bevorzugt, die
zu geringen Materialkosten führen und einfach einsetzbar sind.
[0010] Damit in jedem Fall ein sicherer Wasserablauf im Bereich der Kontrollabläufe auch
dann sichergestellt ist, wenn Wasser bereits teilweise in den Unterbau zwischen den
Kontrollabläufen eingedrungen ist, sollten die Seitenwände der Röhrchen gemäß Anspruch
9 vorzugsweise mit Perforierungen versehen sein, die gemäß Anspruch 10 zweckmäßigerweise
in Röhrchenlängsrichtung, das heißt in Richtung des Wasserablaufes, geneigt sind.
Durch die letztgenannte Maßnahme kann das Wasser relativ ungehindert von außen in
die Röhrchen eintreten, ohne daß das bereits in den Röhrchen ablaufende Wasser aus
diesen seitlich austritt.
[0011] In weiterer Ausgestaltung sind gemäß Anspruch 11 unterseitige lagefixierende Fußabschnitte
der Röhrchen bevorzugt. Diese können gemäß Anspruch 12 als Lagefixiermittel flanschartig
erweitert sein und gemäß Anspruch 13 ringförmig sowie mit einer um- laufenden Anpreßlippe
versehen sein. Stattdessen.können die Fußabschnitte gemäß Anspruch 14 auch mit Spitzen
oder Schneidkanten ausgebildet sein. Diese Maßnahmen ermöglichen ein unterseitiges
Festlegen der Röhrchen insbesondere zum Zwecke einer Lagefixierung derselben vor einer
Betondeckenherstellung. Die spezielle Ausbildung der Fußabschnitte richtet sich unter
anderem nach der Art der Schalung, die beispielsweise aus Holz oder Metall bestehen
kann. Außerdem können die Fußabschnitte verhindern, daß der Beton von unten in die
Röhrchen eindringt und diese somit außer Funktion setzt.
[0012] Ferner ist es gemäß Anspruch 15 bevorzugt, die Röhrchen während der Betondeckenherstellung
mit oberseitigen Röhrchen-Abdichtungsmitteln zu versehen, die gemäß Anspruch 16 als
Deckel mit Innenpfropfen und gemäß Anspruch 17 als Deckel mit Außenrand ausgebildet
sein können. Diese Deckel verhindern ein Eintreten des Betons in die Röhrchen und
sind nach Fertigstellung der Decke abzunehmen. Zu diesem Zweck können die Deckel gemäß
Anspruch 18 mit geeigneten Zugschlaufen versehen sein. Stattdessen können gemäß Anspruch
19 die Abdichtungsmittel mehrerer Röhrchen einer Reihe Bestandteile einer Beton-Abziehlehre
sein, so daß beim Abnehmen dieser Abziehlehre gleichzeitig die Abdichtungsmittel entfernt
werden. In diesem Zusammenhang ist es gemäß Anspruch 20 möglich, die Abdichtungsmittel
mehrerer Röhrchen zu einer umgekehrten Wanne zusammenzufassen.
[0013] Vorzugsweise bestehen die Röhrchen sowie ihre Bestandteile gemäß Anspruch 21 aus
Kunststoff, beispielsweise aus Polyvinylchlorid. Dieses hat den Vorteil einer preiswerten
Herstellung, eines geringen Gewichts für die Lagerhaltung sowie den Transport, einer
verrottungssicheren Ausbildung und dergleichen mehr.
[0014] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 22 befinden sich in
den Röhrchen wasserdurchlässige Wärmeisolationseinsätze, die eine lückenlose Wärmedämmung
und gleichzeitig eine Wasserdurchlässigkeit im Schadensfalle gewährleisten.
[0015] Gemäß Anspruch 23 können für den Zweck der vorliegenden Erfindung gegebenenfalls
auch handelsübliche Röhrchen verwendet werden, die in der entsprechenden Länge in
den Dachaufbau als Wasser-Kontrollabläufe eingesetzt werden.
[0016] Die Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen derselben werden nachfolgend an zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 - in einem schematischen Schnitt einen Dachaufbau (Umkehrdach) mit erfindungsgemäßen
Wasser-Kontrollabläufen im Dach-Unterbau,
Figur 2 - in einer schematischen Darstellung die rasterartige Verteilung von Wasser-Kontrollabläufen
nach der vorliegenden Erfindung,
Figur 3 - in einem schematischen Schnitt das erfindungsgemäße Prinzip einer Betondeckenherstellung
unter Zuhilfenahme von Röhrchen als Abstandshalter und als Wasser- ; kontrollabläufe,
Figur 4 - eine abgewandelte Ausführungsform einer Beton-Abziehlehre mit einem mehrere
Röhrchen einer Reihe abdeckenden wannenförmigen Deckel,
Figur 5 - jeweils zwei Ausführungsformen eines perforierten Röhrchens und eines deckeiförmigen
Röhrchen-Abdich- tungsmittels und
Figur 6 - das Prinzip einer Warmdach-Sanierung unter Zuhilfenahme von erfindungsgemäßen
Röhrchen als Wasser-Kontrollabläufe.
[0017] Gemäß Figur 1 ist ein Dach-Unterbau 10, beispielsweise eine Betondecke, zwischen
seinen Ober- und Unterseiten von Wasser-Kontrollabläufen 12, beispielsweise Bohrungen,
durchsetzt. Diese sind über die Dachfläche rasterartig verteilt, beispielsweise in
dem aus Figur 2 ersichtlichen Raster, bei dem die einzelnen Kontrollabläufe 12 zu
Reihen 20 zusammengefaßt sind. Der Unterbau 10 ist oberseitig mit einer lose verlegten,
also nicht verklebten, einlagigen Dachhaut 14 abgedeckt, auf dem sich im vorliegenden
Fall oberseitig eine verrottungsfreie Wärmedämmung 16 befindet. Zwischen der wasserdichten
Dachhaut 14, die als Bahnendichtung ausgebildet ist, und der Oberseite des Unterbaues
10 befindet sich im vorliegenden Fall eine Zwischenschicht 18, die ein Verteilen bzw.
Fließen von eventuell oberseitig eindringendem Wasser in dieser Schicht ermöglicht.
Die Zwischenschicht 18. kann beispielsweise aus einer wasserleitfähigen Vliesbahn
bestehen oder lediglich den durch Unebenheiten begründeten Zwischenraum zwischen dem
Unterbau 10 und der Dachhaut 14 darstellen. Die Zwischenschicht 18 ermöglicht somit,
daß das an irgendeiner Stelle durch die Dachhaut 14 dringende Oberflächenwasser so
schnell wie möglich zu den benachbarten Wasser-Kontrollabläufen 12 gelangen kann,
um dann nach unten abzufließen, so daß eine schnell und genau lokalisierbare Fehlerortung
möglich ist. Während in Figur 1 beispielhaft die Anwendung der vorliegenden Erfindung
bei einem Umkehrdach dargestellt ist, ist darauf hinzuweisen, daß selbstverständlich
auch jeder andersartige Dachaufbau mit erfindungsgemäßen Wasser-Kontrollabläufen versehen
werden kann.
[0018] Die Ausführungsform aus Figur 3 bezieht sich auf eine Betondekkenherstellung nach
der vorliegenden Erfindung. In bekannter Weise werden vor dem Aufbringen des Beton-Unterbaues
10 auf eine unterseitige Schalung 22 auf dieser Abstandshalter, beispielsweise in
Form von Holzklötzchen, vorgesehen, mittels derer lattenförmige Beton-Abziehlehren
30 so an der Oberseite der geplanten Betondecke gehalten werden, daß der Beton mit
Hilfe einer in Pfeilrichtung bewegbaren, nicht näher bezeichneten Abziehlatte oberseitig
geglättet werden kann. Anschließend können die Abziehlehren 30 entfernt werden, während
zumindest die Abstandshalter in der Betondecke verbleiben. Bei der Ausführungsform
aus Figur 3 werden die Abstandshalterklötzchen durch röhrchenförmige Wasser-Kontrollabläufe
ersetzt, nämlich im linken Teil von Figur 3 durch Röhrchen 24 und im rechten Teil
von Figur 3 durch Röhrchen 32. Diese im Beton verbleibenden Röhrchen dienen bei der
Deckenherstellung als Abstandshalter und danach als Wasser-Kontrollabläufe.
[0019] Die reihenförmig und rasterartig verteilten Röhrchen 24 haben unterseitige lagefixierende
Fußabschnitte 26, die im vorliegenden Fall flanschartig sowie ringförmig erweitert
sind und einerseits Befestigungslöcher zum Annageln oder Anschrauben und andererseits
periphere elastische Anpreßlippen 27 aufweisen. Die Befestigungslöcher und gegebenenfalls
auch die Anpreßlippen können durch eine unterseitige Klebschicht ersetzt oder ergänzt
werden. . Diese Mittel sorgen dafür, daß bei dem Gießen der Betondecke die Röhrchen
24 unterseitig ausreichend fest und dicht verankert sind, so daß kein Beton in das
Röhrcheninnere eintreten kann. Bei den Röhrchen 32, die in derselben Weise reihonförmig
und ra-
sterartig verteilt sind, sind die Fußabschnitte 34 in Form stirnseitig vorstehender
Spitzen oder ringförmiger Schneidkanten ausgebildet. Hierdurch werden in ähnlicher
Weise eine Lagefixierung und eine Abdichtung erzielt. Während die Fußabschnitte 34
beispielsweise bei einer Holz-Schalung 22 verwendbar sind, eignen sich die Fußabschnitte
26 eher für eine Schalung 22 aus Metall oder dergleichen. Zusätzlich ist es zweckmäßig,
die Röhrchen 24 und/oder 32 mit Hilfe eines Drahtes 40 an einer oder mehreren horizontalen
Armierungen 38 anzurödeln, das heißt hiermit lagefixierend zu verbinden, damit die
Röhrchen eine einwandfreie Abstandshalter-Funktion übernehmen und ihre erwünschte
Einbaulage beibehalten.
[0020] Während der Betondeckenherstellung können die Röhrchen mit Röhrchen-Abdichtungsmitteln
in Form von Deckeln 28 mit Außenrand oder in Form von Deckeln 36 mit Innenpfropfen
an einem oberseitigen Eintreten von Beton geschützt werden. Die Deckel 28 und/ oder
36 können dabei gemäß Figur 3 an den Abziehlehren 30 befestigt sein, so daß sie beim
Abnehmen der Abziehlehren nach Fertigstellung der Betondecke von den Röhrchen unter
Freigabe ihrer oberen Wasser-Einläufe abgezogen werden.
[0021] Bei der Ausführungsform aus Figur 4 sind die Deckel mehrerer Röhrchen einer Reihe
20 (Figur 2) bei der Betondeckenherstellung von einem Deckel 42 in Form einer umgekehrt
rinnenförmigen Wanne an einer Beton-Abziehlehre 30 abgedeckt. Im Unterschied zu einzelnen
Deckeln, die jeweils nur ein Röhrchen abdecken, hat diese Ausführungsform unter anderem
den Vorteil eines einfachen, schnel-
len Abdichtens der Röhrchen einer Reihe, und zwar auch dann, wenn die Röhrchen nicht einwandfrei
lagezentriert sind.
[0022] In Figur 5 ist dargestellt, daß die Seitenwände eines Röhrchens
44 (linker Teil von Figur 5) mit Perforierungen 46 versehen werden können, die von
außen nach innen in Wasserablaufrichtung, also von oben nach unten, geneigt sind.
Demgegenüber kann ein Röhrchen 48 (rechter Teil von Figur 5) mit die Seitenwände quer
durchsetzenden Perforierungen 50 versehen sein. Diese Perforierungen 46 oder 50 ermöglichen
ein Eintreten von Wasser aus dem die Röhrchen umgebenden Dach-Unterbau in die Röhrchen
und.somit ein schnelles Abfließen desselben auch dann, wenn das Wasser oberseitig
nicht in die Einläufe der Röhrchen, sondern in den übrigen Unterbau eingedrungen ist.
Die Perforierungen 46 haben gegenüber den Perforierungen 50 den Vorteil, daß ein leichteres
Einlaufen des Wassers in die Röhrchen möglich ist und ein Ausströmen von Wasser aus
den Röhrchen unterbunden wird.
[0023] In Figur 5 ist ferner dargestellt, daß ein Deckel 52 einen in das Röhrchen 44 bzw.
48 eingreifenden Innenpfropfen 54 und eine oberseitige. Zugschlaufe 56 haben kann,
die elastisch umlegbar ist und sich selbsttätig wieder aufrichten kann. Demgegenüber
kann ein Deckel 58 mit einem das Röhrchen 44 bzw. 48 umfassenden Rand 60 und einer
der Zugschlaufe 56 entsprechenden Zugschlaufe 62 versehen sein. Bei diesen Ausführungsformen
grenzen die Deckel 52 bzw. 58 etwa an die Oberkante der fertigen Betondecke an, wobei
die elastisch umlegbaren Zugschlaufen 56 bzw.'62 ein Abziehen der Betondecke mittels
einer Abziehlatte zulassen. Nach dem Abziehen richten sich die Zugschlaufen 56 bzw.
62 selbsttätig wieder auf, so daß die Deckel 52 bzw. 58 von den zugehörigen Röhrchen
44 bzw. 48 gelöst werden können.
[0024] In Figur 6 ist dargestellt, wie ein defektes Warmdach (mit unter der Dachhaut befindlicher
Wärmedämmung) saniert werden kann. Gemäß Figur 6 befindet sich auf einer tragenden
Decke 64, beispielsweise aus Beton oder Holz, eine Wärmedämmung 66, die von einer
alten, defekten Dachhaut 68, die auch mehrlagig und verklebt verlegt sein kann, abgedeckt
ist. Der die Decke 64, die Wärmedämmung 66 und die defekte Dachhaut 68 umfassende
Unterbau kann für Sanierungszwecke beispielsweise durchbohrt und dann mit eingesetzten
Röhrchen 70 versehen werden, die die Funktion der Wasser-Kontrollabläufe übernehmen
und von der Ober- zur Unterseite des Dach-Unterbaues reichen. Anschließend wird auf
die Dachhaut 68 über eine wasserleitfähige Zwischenschicht 72, die der Zwischenschicht
18 aus Figur 1 entspricht, eine lose aufgebrachte, einlagige Bahnendichtung-Dachhaut
74 aufgebracht. Auf dieser kann, sofern eine Umfunktionierung zu einem Warmdach erfolgen
soll, eine weitere, jedoch verrottungsfreie Wärmedämmschicht 70 aufgebracht werden.
Selbstverständlich können die Röhrchen 70 auch mit Perforierungen 46 und/oder 50 (Figur
5) versehen sein. Sofern die neue einlagige Dachhaut 74 einmal un- dicht werden sollte,
ist wie bei den anderen Ausführungsformen ein schnelles und genaues Orten der Fehlerstelle
möglich.
[0025] Das Innere der Wasser-Kontrollabläufe 12 bzw. der Röhrchen 24, 32, 44, 48, 70 stellt
an sich eine Wärmebrücke dar, die wegen des geringen Röhrchendurchmessers und der
rasterartigen Verteilung an sich relativ unschädlich ist. Sofern jedoch solche Wärmebrücken,
beispielsweise bei größerem Röhrchendurchmesser oder bei einem engeren Verteilungsraster,
können die Wasser-Kontrollabläufe bzw. die Röhrchen mit einem wasserdurchlässigen
Wärmeisolationsmaterial ausgefüllt werden, wie mit Kunststoffkügelchen aus Polystyrol
oder dergleichen. Hierzu wäre es an sich lediglich erforderliche im Inneren ein Sieb
vorzusehen, auf das das Material aufgeschüttet wird. Stattdessen ist es jedoch gemäß
der Darstellung in Figur 5 auch möglich, vorgefertigte wasserdurchlässige Wärmeisolationseinsätze
63 aus entsprechendem Material vorzusehen, die in die Kontrollabläufe eingesetzt werden
oder bei der Anlieferung bereits in die Röhrchen eingesetzt sind.Die Wärmeisolationseinsätze
63 können dabei aus einzelnen Kunststoffkügelchen bestehen, die an ihren gegenseitigen
Begrenzungspunkten miteinander verklebt sind. Die Einsätze können durch gesondertes
Verkleben oder durch Preßsitz in den Röhrchen gehalten werden. Sie sorgen für eine
einwandfreie Wärmedämmung und ermöglichen gleichzeitig ein Hindurchtreten von Wasser
durch die Zwischenräume zwischen den Kügelchen.
[0026] Die dargestellten Ausführungsformen sowie Anwendungsfälle sind lediglich beispielhaft
und können vielfältig abgewandelt werden. Wichtig ist dabei stets, daß der unter der
Dachhaut befindliche Dach-Unterbau mit rasterartig verteilten Wasser-Kontrollabläufen
versehen ist, die beispielsweise einen gegenseitigen Abstand von ein bis drei Metern
haben. Der Innenquerschnitt kann weitgehend beliebig gewählt
.werden. Er muß jedoch so groß sein, daß im Schadensfalle eintretendes Wasser über
die benachbarten Kontrollabläufe im wesentlichen ungehindert abfließen kann, damit
eine einwandfreie Fehlerortung möglich ist. Im Normalfall dürften beispielsweise Bohrungen
bzw. lichte Durchmesser in der Größenordnung von 10 bis 20 mm ausreichend sein. Es
sind jedoch auch kleinere Durchmesser insbesondere in Verbindung mit engeren verteilungsrastern
der Kontrollabläufe denkbar. Wenn für eine ausreichende innenseitige Wärmedämmung
gesorgt wird, können auch wesentlich größere Innenquerschnitte verwendet worden, sofern
der tragende Dach-Unterbau hierdurch nicht zu sehr geschwächt wird.
1. Verfahren zum Herstellen eines Dachaufbaues mit einer wasserdichten, vorzugsweise
einlagigen und auf einem Unterbau lose verlegten, Bahnendichtung als Dachhaut, dadurch
gekennzeichnet, daß der Unterbau mit diesen zwischen seinen Ober- und Unterseiten
durchsetzenden und rasterartig über die Dachfläche verteilten Wasser-Kontrollabläufen
ausgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollabläufe beim
Herstellen des Unterbaues in diesem ausgebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2 für einen Dachaufbau mit einer Betondecke als Unterbau,
dadurch gekennzeichnet, daß in diesen an den Rasterpunkten röhrchenförmige Formteile
eingegossen und gleichzeitig als verlorene Abstandshalter für hierauf vorübergehend
anzubringende lattenförmige Beton-Abziehlehren benutzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollabläufe in dem
fertigen Unterbau nachträglich ausgebildet, wie gebohrt, werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4 für ein zu sanierendes Warmdach mit unterhalb der undichten
Dachhaut befindlicher Wärmedämmung, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Unterbau
einschließlich der Wärmedämmung und der Dachhaut mitWasser-Kontrollab- läufen durchsetzt,
wie durchbohrt, und dann mit einer lose verlegten, einlagigen Bahnenabdichtung-Dachhaut,
insbesondere mit oberseitig aufliegender Wärmedämmung (Umkehrdach), abgedeckt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasser-Kontrollabläufe ganz oder teilweise mit wasserdurchlässigem Wärmeisolationsmaterial,
wie punktuell verklebten Kunststoffkügelchen, ausgefüllt werden.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, gekennzeichnet durch in Form von Röhrchen (24, 32, 44, 48, 70) ausgebildete
Wasser-Kontrollabläufe (12).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch im Querschnitt kreisrunde dünnwandige
Röhrchen (24, 32, 44, 48, 70).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch Röhrchen (441 48) mit deren Seitenwände durchsetzenden Perforierungen (46; 50).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforierungen (46)
in Röhrchenlängsrichtung geneigt sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhrchen (24; 32) unterseitig mit lagefixierenden Fußabschnitten (26; 34)
ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch flanschartig erweiterte Fußabschnitte
(26), wie solche mit diese durchsetzenden Befestigungslöchern und/oder mit unterseitiger
Klebschicht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußabschnitte (2G).
ringförmig und zumindest an ihrem Umfang als elastische Anpreßlippen (27) ausgebildet
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, 12 oder 13, gekennzeichnet durch mit stirnseitig
vorstehenden Spitzen oder ringförmigen Schneidkanten ausgebildete Fußabschnitte (34).
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 14, gekennzeichnet durch
nach erfolgter Betondeckenherstellung zu entfernende oberseitige Röhrchen-Abdichtungsmittel
(28, 36, 52, 58).
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch als Deckel mit Innenpfropfen
(54) ausgebildete Röhrchen-Abdichtungsmittel (36, 52).
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch als Deckel mit Außenrand (60)
ausgebildete Röhrchen-Abdichtungsmittel (28, 58).
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch Deckel (52, 58) mit
umlegbaren, sich selbsttätig aufrichtenden Zugschlaufen (56, 62).
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhrchen-Abdichtungsmittel jeweils einer Reihe (20) von mehreren Röhrchen
(24, 32, 44, 48, 70) als Bestandteile einer nach erfolgter BetondeckenherStellung
zu entfernenden lattenförmigen Beton-Abziehlehre (30) ausgebildet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhrchen-Abdichtungsmittel
zu einer mehrere Röhrchen (24, 32, 44, 48, 70) stirnseitig umfassenden, umgekehrt
rinnenförmigen Wanne (42) zusammengefaßt sind.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhrchen (24, 32, 44, 48, 70) und/oder die Fußabschnitte (26, 34) und/oder
die Röhrchen-Abdichtungsmittel (28, 36, 52, 58) aus Kunststoff bestehen.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 21, gekennzeichnet durch
Röhrchen (44; 48) mit einem wasserdurchlässigen Wärmeisolationseinsatz (63), wie einem
solchen aus an den Berührungspunkten miteinander verklebten Kunststoffkügelchen.
23. Verwendung von Röhrchen, insbesondere solchen aus Kunststoff, als rasterartig
verteilte Wasser-Kontrollabläufe in einem Dachaufbau unterhalb einer Dachhaut.