(19)
(11) EP 0 104 145 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1984  Patentblatt  1984/13

(21) Anmeldenummer: 83810413.1

(22) Anmeldetag:  13.09.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21D 39/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.09.1982 CH 5573/82

(71) Anmelder: Emil Suter Maschinenfabrik AG
CH-5703 Seon (CH)

(72) Erfinder:
  • Binggeli, Rudolf
    CH-5616 Meisterschwanden (CH)

(74) Vertreter: Frauenknecht, Alois J. et al
c/o PPS Polyvalent Patent Service AG, Mellingerstrasse 1
5400 Baden
5400 Baden (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Falzschliessmaschine


    (57) @ Zum Schliessen von Falzverbindungen (12') bei der Herstellung von aus Bogensegmenten (12) bestehenden Bögen aus Blech ist ein Schliessrad (6) vorgesehen, das in einer Ausnehmung eines abgefedert gelagerten Schliessradschlittens (5) drehbar gelagert ist. Der Falz (12) wird von unten mit einer Stützrolle (2) und von innen mit einer Abstützrolle (1) gemeinsam mit dem erwähnten Schliessrad (6) gehalten. Die in bezug auf die Abstützfläche (2') der Stützrolle (2) schräge Lage des Schliessradschlittens (5) ermöglicht sowohl sehr kleine Bögen aus den Segmenten (12) herzustellen als auch dicke oder harte Bleche zu verwenden, weil die Lage des Schliessradschlittens (5) das Eindringen des Schliessrades (6) auch in kleine Räume ermöglicht und das Umlegen des Falzes in mehreren Schritten gemacht werden kann, wobei die Führung des Schliessradschlittens (5) die Übertragung von ausreichenden Kräften sichert.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Falzschliessmaschine zum Schliessen von Falzverbindungen bei der Herstellung von aus Bogensegmenten bestehenden Bögen aus Blech, wobei die Maschine eine Zustellrolle, eine Stützrolle und ein Schliessrad enthält.

    [0002] Falzschliessmaschinen dieser Art sind schon lange bekannt. So z.B. in der Fachzeitschrift "Fertigungstechnik" 3. Jg., Heft 11 und 12, November und Dezember 1953, Berlin Ost (DDR), sind im Artikel "Verbinden von Blech durch Falzen" auf den Seiten 447 bis 449 und 507 bis 511 mehrere Varianten der oben erwähnten Falzschliessmaschine enthalten. So z.B. ist auf Seite 508 im Bild 29a eine günstige Ausführungsform der Werkzeuge einer Falzschliessmaschine gezeigt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass sie sich nur für Falzverbindungen von Bögen eignet, die ausreichend gross sind, wobei dicke Bleche nur schwer zu bearbeiten sind.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falzschliessmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der man auch kleine Bögen oder dicke Bleche verarbeiten kann.

    [0004] Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsqemäss dadurch gelöst, dass das Schliessrad in einem, mit der Abstützfläche der Stützrolle einen spitzen Winkel einschliessenden Schliessradschlitten drehbar gelagert ist. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Schliessrad auch in einem begrenzten Raum tätig sein kann und dass sie durch vorteilhafte Schlittenführung einen ausreichenden Druck auf das zu bearbeitende Blech ausüben kann, so dass auch Bögen aus verhältnismässig dickem Blech hergestellt werden können.

    [0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

    [0006] Es ist zweckmässig, wenn der Schliessradschlitten in einem Support federnd gelagert ist. Diese Lösung erleichtert das Schliessen von Falzverbindungen auch bei einer Verdickung des Bleches, die z.B. bei der Bearbeitung der Naht entsteht. In diesem Fall kann der Schliessradschlitten nach oben ausweichen.

    [0007] Nach einer Weiterbildung ist der Schliessradschlitten im Support mit einer mittels Druckfedern beanspruchten Führungsplatte gehalten. Diese Ausbildungsform ermöglicht eine einfache und ausreichend massive Montage des Schliessradschlittens.

    [0008] Es ist zweckmässig, wenn der spitze Winkel zwischen dem Schliessradschlitten und der Abstützfläche der Stützrolle 20° bis 30° beträgt. Dieser Winkel ermöglicht sowohl das Eindringen des Schliessrades bei der Herstellung von kleinen Bögen als auch das Erreichen eines notwendigen Druckes auf die zu bearbeitende Stelle.

    [0009] Eine vorteilhafte Lösung besteht darin, dass der Schliessradschlitten mit einem hydraulischen Zylinder mechanisch verbunden ist, welcher das Zustellen bewirkt. Somit kann mit ausreichender Kraft das im Schliessradschlitten gelagerte Schliessrad zugestellt werden, wodurch der Falz geschlossen wird. Der Zylinder kann durch entsprechende Steuerung in einem oder mehreren Schritten zugestellt werden. Dies erlaubt das Umlegen von dickem Blech.

    [0010] Es ist zweckmässig, wenn der hydraulische Zylinder mit einer Einstellmutter zum Einstellen des maximalen Hubes versehen ist. Somit kann man die Arbeitsweise den vorbestimmten Abmessungen des Falzes anpassen.

    [0011] Bei einer vorteilhaften Ausbildungsform sind der den Schliessradschlitten tragende Support auf einem Zustellschlitten befestigt und die Stützrolle in diesem Zustellschlitten drehbar gelagert. Diese Konstruktion erleichtert sowohl das Zustellen als auch das Ausfahren des Bogens.

    [0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.

    [0013] Es zeigt:

    Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch eine beispielsweise erfindungsgemässe Ausführungsform des Werkzeugteils der Falzschliessmaschine,

    Fig. 2 drei Phasen der Bearbeitung eines Falzes zweier Bogensegmente und

    Fig. 3 eine schematische Darstellung der ganzen Falzschliessmaschine mit dem Werkzeugteil gemäss Figur 1.



    [0014] Ein Werkzeugteil A gemäss Figur 1 enthält eine nur teilweise gezeichnete Zustellrolle 1, eine Stützrolle 2 mit feststehender Rotationsachse und ein Schliessrad 6, das in einer länglichen Ausnehmung eines Schliessradschlittens 5 drehbar gelagert ist. Der Schliessradschlitten 5 ist verschiebbar in einer Ausnehmung eines Supports 4 gelagert. Von oben ist der Schliessradschlitten mittels einer Führungsplatte 9 gehalten. Diese Führungsplatte 9 ist mit dem Support 4 mit Schrauben 8 befestigt, wobei die Köpfe dieser Schrauben 8 mit Druckfedern 7 versehen sind, so dass die Führungsplatte 9 den Schliessradschlitten 5 in die Ausnehmung des Supports 4 mit einer ausreichenden Kraft drückt. In diesem Beispiel wurden als Druckfedern 7 Tellerfedern verwendet. Der Support 4 ist auf einem Zustellschlitten 3 befestigt, wobei in diesem Zustellschlitten 3 auch die Stützrolle 2 drehbar gelagert ist. Der Schliessradschlitten 5 ist mit einem hydraulischen Zylinder 10 mechanisch verbunden. Der maximale Hub des Zylinders 10 ist mit B bezeichnet und durch eine Einstellmutter 11 einstellbar. Im linken Teil der Figur 1 ist ein Teil einiger Bogensegmente 12 gezeigt, wobei der Falz dieser Bogensegmente mit 12' bezeichnet ist. Die Länge der bearbeiteten Teile der Bogensegmente 12 ist mit C benannt. Diese Figur 1 zeigt eine Stellung des Schliessrades 6, in der ein Falz schon hergestellt ist. Wie aus der Figur 1 gut sichtbar ist, ist der Falz 12' auf der Abstützfläche 2' der Stützrolle 2 abgestützt, von links mit der Zustellrolle 1 gehalten und von oben mit dem Schliessrad 6 gepresst.

    [0015] Fiqur 2 zeigt Teile zweier Bogensegmente 12 und einen Falz 12', der da wegen der Anschaulichkeit in drei verschiedenen Phasen des Schliessens gezeigt ist. Die vertikale Lage ist die Ausgangslage bei der Bearbeitung, die schräg gezeichnete Lage zeigt eine Zwischenlage und die horizontal gezeichnete Lage die fertige Falzverbindung.

    [0016] Figur 3 zeigt die Gesamtanordnung der Falzschliessmaschine mit dem schon früher beschriebenen Werkzeugteil A gemäss Figur 1. Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezeichnungen versehen. Auch in der Figur 3 sieht man vereinfacht gezeichnet die Stützrolle 2, den Zustellschlitten 3, die Zustellrolle 1 und die nur symbolisch dargestellten Bogensegmente 12. Die Grundmaschine D, die den Werkzeugteil A trägt, ist aus verschiedenen Lösungen an sich bekannt und darum nur vereinfacht gezeichnet und beschrieben. In einem Maschinenständer 13 ist ein Hydraulikaggregat 14 angeordnet, das zwei Hydromotoren 15 für den Antrieb der beweglichen Teile speist. Ein Zylinder 16 ist für die Bewegung des schon in der Figur 1 gezeigten Zustellschlittens 3 bestimmt. Eine Halterung 17 dient zum Abstützen aus den Bogensegmenten 12 bestehenden Bogens.

    [0017] Der Erfindungsgegenstand hat sich hervorragend zum Schliessen von Falzverbindungen bei der Herstellung von Rohrbogen aus Feinblech bewährt.

    B e z e i c h n u n g s l i s t e



    [0018] 

    A = Werkzeugteil der Maschine

    1 = Zustellrolle

    2 = Stützrolle mit feststehender Rotationsachse

    2' = Abstützfläche der Stützrolle 2

    3 = Zustellschlitten

    4 = Support

    5 = Schliessradschlitten im Support 4

    6 = Schliessrad

    7 = Druckfedern - Tellerfedern

    8 = Schrauben

    9 = Führungsplatte des Schliessradschlittens 5

    10 = Zylinder

    B = maximaler Hub des Zylinders 10

    11 = Einstellmutter des Zylinders 10

    12 = Bogensegmente

    12' = Falz der Bogensegmente 12

    C = Länqe der Bogensegmente 12

    D = Grundmaschine mit dem Werkzeugteil A

    13 = Maschinenständer

    14 = Hydraulikaggregat

    15 = Hydromotoren

    16 = Zylinder für die Bewegung des Zustellschlittens 3

    17 = Halterung des aus Bogensegmenten 12 bestehenden Bogens




    Ansprüche

    1. Falzschliessmaschine zum Schliessen von Falzverbindungen (12') bei der Herstellung von aus Bogensegmenten (12) bestehenden Bögen aus Blech, wobei die Maschine eine Zustellrolle (1), eine Stützrolle (2) und ein Schliessrad (6) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Schliessrad (6) in einem, mit der Abstützfläche (2') der Stützrolle (2) einen spitzen Winkel einschliessenden Schliessradschlitten (5) drehbar gelagert ist.
     
    2. Falzschliessmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliessradschlitten (5) in einem Support (4) federnd gelagert ist.
     
    3. Falzschliessmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliessradschlitten (5) im Support (4) mit einer mittels Druckfedern (7) beanspruchten Führungsplatte (9) gehalten ist.
     
    4. Falzschliessmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel zwischen dem Schliessradschlitten (5) und der Abstützfläche (2') der Stützrolle (2) 20° bis 30° beträgt.
     
    5. Falzschliessmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliessradschlitten (5) zu seinem Zustellen mit einem hydraulischen Zylinder (10) mechanisch verbunden ist.
     
    6. Falzschliessmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische Zylinder (10) mit einer Einstellmutter (11) zum Einstellen des maximalen Hubes (B) versehen ist.
     
    7. Falzschliessmaschine nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der den Schliessradschlitten (5) tragende Support (4) auf einem Zustellschlitten (3) befestigt und dass die Stützrolle (2) in diesem Zustellschlitten (3) drehbar gelagert sind.
     




    Zeichnung