[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Falzschliessmaschine zum Schliessen
von Falzverbindungen bei der Herstellung von aus Bogensegmenten bestehenden Bögen
aus Blech, wobei die Maschine eine Zustellrolle, eine Stützrolle und ein Schliessrad
enthält.
[0002] Falzschliessmaschinen dieser Art sind schon lange bekannt. So z.B. in der Fachzeitschrift
"Fertigungstechnik" 3. Jg., Heft 11 und 12, November und Dezember 1953, Berlin Ost
(DDR), sind im Artikel "Verbinden von Blech durch Falzen" auf den Seiten 447 bis 449
und 507 bis 511 mehrere Varianten der oben erwähnten Falzschliessmaschine enthalten.
So z.B. ist auf Seite 508 im Bild 29a eine günstige Ausführungsform der Werkzeuge
einer Falzschliessmaschine gezeigt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass sie
sich nur für Falzverbindungen von Bögen eignet, die ausreichend gross sind, wobei
dicke Bleche nur schwer zu bearbeiten sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falzschliessmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der man auch kleine Bögen oder dicke Bleche verarbeiten
kann.
[0004] Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsqemäss dadurch gelöst, dass das Schliessrad
in einem, mit der Abstützfläche der Stützrolle einen spitzen Winkel einschliessenden
Schliessradschlitten drehbar gelagert ist. Der Vorteil der Erfindung besteht darin,
dass das Schliessrad auch in einem begrenzten Raum tätig sein kann und dass sie durch
vorteilhafte Schlittenführung einen ausreichenden Druck auf das zu bearbeitende Blech
ausüben kann, so dass auch Bögen aus verhältnismässig dickem Blech hergestellt werden
können.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0006] Es ist zweckmässig, wenn der Schliessradschlitten in einem Support federnd gelagert
ist. Diese Lösung erleichtert das Schliessen von Falzverbindungen auch bei einer Verdickung
des Bleches, die z.B. bei der Bearbeitung der Naht entsteht. In diesem Fall kann der
Schliessradschlitten nach oben ausweichen.
[0007] Nach einer Weiterbildung ist der Schliessradschlitten im Support mit einer mittels
Druckfedern beanspruchten Führungsplatte gehalten. Diese Ausbildungsform ermöglicht
eine einfache und ausreichend massive Montage des Schliessradschlittens.
[0008] Es ist zweckmässig, wenn der spitze Winkel zwischen dem Schliessradschlitten und
der Abstützfläche der Stützrolle 20° bis 30° beträgt. Dieser Winkel ermöglicht sowohl
das Eindringen des Schliessrades bei der Herstellung von kleinen Bögen als auch das
Erreichen eines notwendigen Druckes auf die zu bearbeitende Stelle.
[0009] Eine vorteilhafte Lösung besteht darin, dass der Schliessradschlitten mit einem hydraulischen
Zylinder mechanisch verbunden ist, welcher das Zustellen bewirkt. Somit kann mit ausreichender
Kraft das im Schliessradschlitten gelagerte Schliessrad zugestellt werden, wodurch
der Falz geschlossen wird. Der Zylinder kann durch entsprechende Steuerung in einem
oder mehreren Schritten zugestellt werden. Dies erlaubt das Umlegen von dickem Blech.
[0010] Es ist zweckmässig, wenn der hydraulische Zylinder mit einer Einstellmutter zum Einstellen
des maximalen Hubes versehen ist. Somit kann man die Arbeitsweise den vorbestimmten
Abmessungen des Falzes anpassen.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausbildungsform sind der den Schliessradschlitten tragende
Support auf einem Zustellschlitten befestigt und die Stützrolle in diesem Zustellschlitten
drehbar gelagert. Diese Konstruktion erleichtert sowohl das Zustellen als auch das
Ausfahren des Bogens.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
[0013] Es zeigt:
Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch eine beispielsweise erfindungsgemässe Ausführungsform
des Werkzeugteils der Falzschliessmaschine,
Fig. 2 drei Phasen der Bearbeitung eines Falzes zweier Bogensegmente und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der ganzen Falzschliessmaschine mit dem Werkzeugteil
gemäss Figur 1.
[0014] Ein Werkzeugteil A gemäss Figur 1 enthält eine nur teilweise gezeichnete Zustellrolle
1, eine Stützrolle 2 mit feststehender Rotationsachse und ein Schliessrad 6, das in
einer länglichen Ausnehmung eines Schliessradschlittens 5 drehbar gelagert ist. Der
Schliessradschlitten 5 ist verschiebbar in einer Ausnehmung eines Supports 4 gelagert.
Von oben ist der Schliessradschlitten mittels einer Führungsplatte 9 gehalten. Diese
Führungsplatte 9 ist mit dem Support 4 mit Schrauben 8 befestigt, wobei die Köpfe
dieser Schrauben 8 mit Druckfedern 7 versehen sind, so dass die Führungsplatte 9 den
Schliessradschlitten 5 in die Ausnehmung des Supports 4 mit einer ausreichenden Kraft
drückt. In diesem Beispiel wurden als Druckfedern 7 Tellerfedern verwendet. Der Support
4 ist auf einem Zustellschlitten 3 befestigt, wobei in diesem Zustellschlitten 3 auch
die Stützrolle 2 drehbar gelagert ist. Der Schliessradschlitten 5 ist mit einem hydraulischen
Zylinder 10 mechanisch verbunden. Der maximale Hub des Zylinders 10 ist mit B bezeichnet
und durch eine Einstellmutter 11 einstellbar. Im linken Teil der Figur 1 ist ein Teil
einiger Bogensegmente 12 gezeigt, wobei der Falz dieser Bogensegmente mit 12' bezeichnet
ist. Die Länge der bearbeiteten Teile der Bogensegmente 12 ist mit C benannt. Diese
Figur 1 zeigt eine Stellung des Schliessrades 6, in der ein Falz schon hergestellt
ist. Wie aus der Figur 1 gut sichtbar ist, ist der Falz 12' auf der Abstützfläche
2' der Stützrolle 2 abgestützt, von links mit der Zustellrolle 1 gehalten und von
oben mit dem Schliessrad 6 gepresst.
[0015] Fiqur 2 zeigt Teile zweier Bogensegmente 12 und einen Falz 12', der da wegen der
Anschaulichkeit in drei verschiedenen Phasen des Schliessens gezeigt ist. Die vertikale
Lage ist die Ausgangslage bei der Bearbeitung, die schräg gezeichnete Lage zeigt eine
Zwischenlage und die horizontal gezeichnete Lage die fertige Falzverbindung.
[0016] Figur 3 zeigt die Gesamtanordnung der Falzschliessmaschine mit dem schon früher beschriebenen
Werkzeugteil A gemäss Figur 1. Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezeichnungen
versehen. Auch in der Figur 3 sieht man vereinfacht gezeichnet die Stützrolle 2, den
Zustellschlitten 3, die Zustellrolle 1 und die nur symbolisch dargestellten Bogensegmente
12. Die Grundmaschine D, die den Werkzeugteil A trägt, ist aus verschiedenen Lösungen
an sich bekannt und darum nur vereinfacht gezeichnet und beschrieben. In einem Maschinenständer
13 ist ein Hydraulikaggregat 14 angeordnet, das zwei Hydromotoren 15 für den Antrieb
der beweglichen Teile speist. Ein Zylinder 16 ist für die Bewegung des schon in der
Figur 1 gezeigten Zustellschlittens 3 bestimmt. Eine Halterung 17 dient zum Abstützen
aus den Bogensegmenten 12 bestehenden Bogens.
[0017] Der Erfindungsgegenstand hat sich hervorragend zum Schliessen von Falzverbindungen
bei der Herstellung von Rohrbogen aus Feinblech bewährt.
B e z e i c h n u n g s l i s t e
[0018]
A = Werkzeugteil der Maschine
1 = Zustellrolle
2 = Stützrolle mit feststehender Rotationsachse
2' = Abstützfläche der Stützrolle 2
3 = Zustellschlitten
4 = Support
5 = Schliessradschlitten im Support 4
6 = Schliessrad
7 = Druckfedern - Tellerfedern
8 = Schrauben
9 = Führungsplatte des Schliessradschlittens 5
10 = Zylinder
B = maximaler Hub des Zylinders 10
11 = Einstellmutter des Zylinders 10
12 = Bogensegmente
12' = Falz der Bogensegmente 12
C = Länqe der Bogensegmente 12
D = Grundmaschine mit dem Werkzeugteil A
13 = Maschinenständer
14 = Hydraulikaggregat
15 = Hydromotoren
16 = Zylinder für die Bewegung des Zustellschlittens 3
17 = Halterung des aus Bogensegmenten 12 bestehenden Bogens
1. Falzschliessmaschine zum Schliessen von Falzverbindungen (12') bei der Herstellung
von aus Bogensegmenten (12) bestehenden Bögen aus Blech, wobei die Maschine eine Zustellrolle
(1), eine Stützrolle (2) und ein Schliessrad (6) enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schliessrad (6) in einem, mit der Abstützfläche (2') der Stützrolle (2) einen
spitzen Winkel einschliessenden Schliessradschlitten (5) drehbar gelagert ist.
2. Falzschliessmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliessradschlitten
(5) in einem Support (4) federnd gelagert ist.
3. Falzschliessmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliessradschlitten
(5) im Support (4) mit einer mittels Druckfedern (7) beanspruchten Führungsplatte
(9) gehalten ist.
4. Falzschliessmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel
zwischen dem Schliessradschlitten (5) und der Abstützfläche (2') der Stützrolle (2)
20° bis 30° beträgt.
5. Falzschliessmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliessradschlitten
(5) zu seinem Zustellen mit einem hydraulischen Zylinder (10) mechanisch verbunden
ist.
6. Falzschliessmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische
Zylinder (10) mit einer Einstellmutter (11) zum Einstellen des maximalen Hubes (B)
versehen ist.
7. Falzschliessmaschine nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
den Schliessradschlitten (5) tragende Support (4) auf einem Zustellschlitten (3) befestigt
und dass die Stützrolle (2) in diesem Zustellschlitten (3) drehbar gelagert sind.