[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein dehnbares, doppellagiges Hülsengliederband, insbesondere
Uhrarmband, bei dem die Hülsenglieder der oberen Lage mit den um die halbe Gliederbreite
dazu versetzten Hülsengliedern der unteren Lage durch U-Bügel verbunden sind, die
von den offenen Stirnseiten her eingesteckt sind und mit in den Hülsengliedern eingelegten
Blattfedern zusammenwirken,; welche die Verbindungsbügel durch eine Biegung an ihren
Enden festhalten.
[0002] Derartige dehnbare Gliederbänder werden in großem Umfang benutzt, da sie viele Vorteile
gegenüber Verschlußbändern aufweisen. Sie lassen sich leicht an- und ausziehen, und
wegen ihrer Elastizität und Dehnbarkeit schnüren sie am Handgelenk nicht ein. Außerdem
kann bei verschiedenen solcher Bänderkonstruktionen (z.B. DE 1 557 630) eine Längenanpassung
an das Handgelenk des Trägers ohne Schwierigkeiten vorgenommen werden. Darüber hinaus
sind diese Bänder verhältnismäßig billig, da sie weitgehend automatisch hergestellt
werden können.
[0003] Ein großer Nachteil bei den zahlreichen bekannten Ausführungsformen von dehnbaren
Gliederbändern ist jedoch die verhältnismäßig große Bauhöhe. Das macht sich besonders
an den Bändern bemerkbar, bei denen die Bügel mit den Blattfedern mittels Sicken oder
Quernuten verrasten (DE 896 575, FR 1 554 048). Diese angebogenen Rastnasen benötigen
relativ viel Platz, so daß der zum Dehnen des Bandes erforderliche Spielraum eingeengt
ist. Da die Bänder jedoch eine große Strecklänge haben sollen, ist die Höhe der Hülsenglieder
recht groß, um den Winkel, um den die Schenkel der Verbindungsbügel geschwenkt werden
können,zu vergrößern. Da das Band aus zwei Lagen solcher Hülsenglieder besteht, geht
diese Höhe doppelt in das Band ein.
[0004] Seit Jahren geht die Entwicklung sowohl bei mechanischen als auch bei elektronischen
Uhren zu möglichst flachen Bauformen. Dementsprechend werden auf dem Markt mehr und
mehr flache und flachste Uhrbänder verlangt, die mit der Höhe der Uhr harmonieren.
[0005] Es sind Ausführungsformen bekannt, bei denen, um Höhe einzusparen, die Schenkel der
Verbindungsbügel und die Blattfedern glatt ausgebildet sind, und die U-Bügel gegen
Herausfallen durch an dem Hülsenglied angeformte abgebogene Lappen gesichert sind
(DE 1 900 290). Zwar ist die Gesamtdicke des Bandes geringer, jedoch ist die Längenanpassung
bei dieser Ausführungsform umständlich, da zum Einfügen oder Herausnehmen von Bandgliedern
die Lappen an den Hülsengliedern aufgebogen werden-müssen. Es besteht die Gefahr,
daß die Lappen abbrechen, zumindest ist das Band nach dem Kürzen an der betreffenden
Stelle beschädigt.
[0006] Es sind zahlreiche Abwandlungsformen des dehnbaren Gliederbandes bekannt. Eine zufriedenstellende
Lösung für ein sehr flaches Band dieser Art, das alle Vorteile dieser Uhrbandgattung
hat, wurde bisher jedoch nicht gefunden.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein dehnbares Hülsengliederband nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, das flacher ist als alle bekannten Armbänder der genannten
Gattung, bei dem aber die bekannte leichte Auswechselbarkeit der einzelnen Glieder
und die günstige große Dehnbarkeit und Biegsamkeit weiterhin vorhanden ist.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Biegung in der Blattfeder in
an sich bekannter Weise als zur Innenseite der Hülsenglieder gerichtete Welle ausgebildet
ist, in die eine entsprechende Welle im U-Bügel eingreift, und daß die Innenseiten
der Hülsenglieder beidseitig je einen zusätzlichen, von der Bandsaumseite zurückgesetzten
Ausschnitt aufweisen, durch welchen die Welle der Blattfeder beim Dehnen des Hülsengliederbandes
heraustreten kann.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform reicht der Ausschnitt über die gesamte Gliederbreite.
[0010] Dadurch können die oberen und unteren Hülsenglieder sehr flach gebaut werden. Die
große Dehnbarkeit des Bandes ist trotzdem gegeben. Bei gedehntem Band liegen die Ausschnitte
frei und die Wellen der Blattfedern können ungehindert heraustreten. Der Winkel, um
den sich die Schenkel der U-Verbindungsbügel drehen können, wird nicht frühzeitig
begrenzt. Selbst wenn den oberen Hülsengliedern Zierschalen aufgesetzt werden, d.h.
also doppelte Materialstärke vorhanden ist, hat das erfindungsgemäße Armband noch
eine geringere Höhe als alle anderen auf dem Markt bekannten .flachen Gliederbänder
dieser Gattung, ohne Beeinträchtigung seiner großen Dehnbarkeit und Biegsamkeit.
[0011] Der Ausschnitt kann auch schmaler sein, d.h. nicht über die gesamte Gliederbreite
reichen. Dann ist die im Hülsenglied liegende Blattfeder entsprechend geformt, so
daß sie beim Dehnen des Gliederbandes mit ihrer Welle durch den Ausschnitt heraustreten
kann. Allerdings ergibt sich durch die schmalen Stellen .in der Blattfeder eine Minderung
ihrer Federkraft. Auch der Zuschnitt sowohl der Blattfeder als auch der Hülsenglieder
ist etwas komplizierter als bei der oben genannten bevorzugten Ausführung.
[0012] Die U-Bügel werden in an sich bekannter Weise durch die Blattfedern gehalten. Die
Längenveränderung kann wie üblich durch Herausziehen und Wiedereinschieben der U-Bügel
leicht und ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. Lappen zum Festhalten der U-Bügel
oder andere Sicherungsmaßnahmen entfallen. Man erhält ein superflaches Armband, das
mit Vorteil bei extrem flachen Uhren verwendet werden kann.
[0013] Ein Ausführungsbeipsiel des erfindungsgemäßen dehnbaren Gliederbandes wird anhand
der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen ,
Abb. 1 das erfindungsgemäße Gliederband in einer Seitenansicht, teilweise gedehnt,
Abb. 2 einen Schnitt durch das Gliederband entsprechend Linie II-II in Abb. 1,
Abb. 3 ein oberes Hülsenglied des erfindungsgemäßen Gliederbandes in der Draufsicht
von unten.
[0014] Das dehnbare Hülsengliederband besteht aus zwei übereinander angeordneten und um
die halbe Gliederbreite versetzten Lagen von Hülsengliedern 1 bzw. 2. Die Hülsenglieder
1 der oberen Lage sind mit den Hülsengliedern 2 der unteren Lage durch U-Bügel 3 verbunden,
die von den offenen Stirnseiten her eingeschoben sind. In den Hülsengliedern 1 bzw.
2 der beiden Lagen sind Blattfedern 4 eingelegt, die beim Dehnen des Gliederbandes
und beim Zurückziehen in die Ruhelage mit den U-Verbindungsbügeln 3 zusammenwirken.
Den Hülsengliedern 1 der oberen Lage können Zierschalen 5 aufgesetzt sein. Die in
den Hülsengliedern 1 bzw. 2 eingelegten Blattfedern 4 haben an ihren Enden Biegungen
6,6', die in an sich bekannter Weise als zur Innenseite der Hülsenglieder 1 bzw. 2
gerichtete Wellen ausgebildet sind. Die Schenkel 3' bzw. 3" der U-Bügel 3 haben entsprechende
Wellen 7,7', in die die Wellen 6,6' der Blattfedern 4 eingreifen und die U-Bügel 3
sicher festhalten. Da die Rücken der U-Bügel 3 freiliegen, ist eine Längenveränderung
ohne Schwierigkeiten einfach durchzuführen, indem die U-Bügel 3 mit einem entsprechenden
Werkzeug aus den Hülsengliedern 1 bzw. 2 herausgezogen und nach Veränderung der Länge
wieder in die Hülsenglieder 1 bzw. 2 eingeschoben werden. Die Innenseiten der Hülsenglieder
1 bzw. 2 weisen, wie üblich, an den Bandsaumseiten je eine schmale Aussparung 8,8'
auf, die durch die Lappen 9,9' begrenzt ist. Durch diese Aussparungen 8,8' treten
beim Dehnen des Gliederbandes, wie bekannt, die schmalen zum Einschieben der U-Bügel
3 herabgezogenen Enden der Blattfedern 4 aus. Etwas von der Bandsaumseite zurückgesetzt
sind die Hülsenglieder 1 bzw. 2 erfindungsgemäß mit zusätzlichen Ausschnitten 10,10'
versehen, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über die gesamte Breite der
Hülsengliederinnenseite reichen. Wird das Gliederband gedehnt, so treten durch diese
dann freiliegenden Ausschnitte 10,10' die Wellen 7,7' der Blattfedern 4 heraus. Der
Federweg wird nicht frühzeitig begrenzt wie bei den bisher bekannten Hülsengliedern
mit geschlossenen Innenseiten. Als Folge kann die Bauhöhe der Hülsenglieder 1 bzw.
2 im Vergleich zu bekannten Bandkonstruktionen wesentlich niedriger gehalten werden.
1. Dehnbares, doppellagiges Hülsengliederband, insbesondere Uhrarmband, bei dem die
Hülsenglieder(1)der oberen Lage mit den um die halbe Gliederbreite dazu versetzten
Hülsengliedern(2)der unteren Lage durch U-Bügel(3)verbunden sind, die von den offenen
Stirnseiten her eingesteckt sind und mit in den Hülsengliedern(1 bzw. 2)eingelegten
Blattfedern(4)zusammenwirken, welche die Verbindungsbügel(3) durch eine Biegung an
ihrem Ende festhalten, dadurch'gekennzeichnet, daß die Biegung in der Blattfeder(4)in
an sich bekannter Weise als zur Innenseite der Hülsenglieder(1,2)gerichtete Welle(6,6')ausgebildet
ist, in die eine entsprechende Welle(7,7')im U-Bügel(3)eingreift, und daß die Innenseiten
der Hülsenglieder(1,2)beidseitig je einen zusätzlichen von der Bandsaumseite zurückgesetzten
Ausschnitt(10,10')aufweisen, durch welchen die Welle(6,6')der Blattfeder(4)beim Dehnen
des Hülsengliederbandes heraustreten kann.
2. Dehnbares, doppellagiges Hülsengliederband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zusätzliche Ausschnitt(10, 10')über die gesamte Gliederbreite reicht.