[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum intermittierenden Abziehen und Abschneiden
von Folienabschnitten von einer Folienrolle, insbesondere für deren Zuführung zu einer
Vakuumgießformanlage, mit einem mit Saugöffnungen versehenen Rahmen, der aus einer
der Rolle benachbarten Stellung, in der er einen Folienabschnitt durch Ansaugen ergreift,
von der Rolle weg in eine den Folienabschnitt einer Schneideinrichtung darbietende
Stellung bewegbar ist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus DE-PS 24 10 362 bekannt. Sie dient dazu, von
einer Folienrolle intermittierend Folienabschnitte abzuziehen und abzuschneiden, die
in einen Gießformkasten eingebracht, durch Aufheizen und Tiefziehen an ein Modell
angeformt und dann mit Bindung mit dem freien Sand hinterfüllt werden. Durch Evakuieren
des nun durch die Folie abgedichteten Formsandes erhält man eine das Modell exakt
nachbildende, formstabile und vom Modell abnehmbare Gießform.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung dient zum schrittweisen Abziehen der Folienabschnitte
ein Hubrahmen mit heb- und senkbaren Saugköpfen, der auch mit der Heizeinrichtung
versehen ist und den jeweils ergriffenen Folienabschnitt zum Formkasten transportiert.
Beim Verfahren dieses Rahmens über den Gießkasten wird jeweils ein nachfolgender neuer
Folienabschnitt mitgenommen und über einen Tisch gezogen, von welchem dann der zurückkehrende
Hubrahmen mittels der Saugnäpfe diesen nächsten Folienabschnitt ergreifen und mitnehmen
kann.
[0004] Da bei dieser bekannten Vorrichtung die Folie in horizontaler Bewegung über einen
Tisch gezogen wird und an diesem reibend anliegt, kann es vorkommen, daß die Folie
beschädigt wird oder aber verrutscht und Falten wirft. Dies kann zu einem ungleichmäßigen
Erfassen der Folie mittels der Saugnäpfe, zu einem ungleichmäßigen Aufheizen und zu
Versagern beim anschließenden Tiefziehen im Formkasten führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen,
bei der die Folie zuverlässig faltenfrei und ohne Gefahr von
Be-schädigungen von der Rolle abgezogen und für weitere Verarbeitung weitergegeben
werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Anzahl rechteckiger Saugrahmen
zu einem im Querschnitt polygonalen Korb zusammengefügt sind, der um seine Mittelachse
intermittierend drehbar neben der Folienrolle gelagert ist, und daß die Beaufschlagung
jedes Saugrahmens mit Unterdruck in Abhängigkeit von der Drehung des Korbes derart
gesteuert ist, daß\jeder Saugrahmen während eines Teils des Umlaufes des Korbes mit
Unterdruck beaufschlagt und während des restlichen Teils des Umlaufes drucklos ist.
[0007] Durch diese Konstruktion wird der Vorteil erreicht, daß entsprechend der schrittweisen
Drehung des Korbes nacheinander jeder Saugrahmen einen zugehörigen Folienabschnitt
in einer im wesentlichen senkrecht stehenden oder steil geneigten Anordnung erfaßt,
ohne daß irgendeine Parallel- ! verschiebung zwischen der Folie und dem Saugrahmen
oder einer sonstigen Unterlage stattfindet. Dadurch werden Beschädigungen und Faltenbildungen
vermieden. In diesem vom Saugrahmen sicher ergriffenen Zustand wird die Folie dann
durch weitere Drehung des Korbes in eine z.B. horizontal nach oben gerichtete Stellung
mitgenommen, in der das Abschneiden sowie die Übergabe an weitere Verarbeitungseinrichtungen
erfolgen kann.
[0008] Vorzugsweise sind vier Saugrahmen zu einem im Querschnitt quadratischen Korb zusammengefügt,
der in Schritten von 90° gedreht wird. Die der Drehung des Korbes entsprechende Steuerung
der Unterdruckbeaufschlagung der Saugrahmen kann durch Ventile mit Betätigungsstößeln
erfolgen, die mit der jeweils lotrechten und horizontal oberen Stellung des jeweiligen
Saugrahmens zugeordneten Betätigungsgliedern zusammenwir- ken.
[0009] Ein Hubrahmen mit Saugöffnungen, wie im Prinzip aus DE-PS 24 10 362 bekannt, kann
oberhalb der erfindungsgemäß vorgesehenen Vorrichtung angeordnet sein, um das abgeschnittene
Folienstück von dem jeweils oben liegenden Saugrahmen des Korbes abzunehmen. Der Hubrahmen
kann bei seiner Abwärtsbewegung den Antrieb einer Schneidvor- richtung und/oder die
Betätigung eines Ventils zum Abschalten des Unterdruckes des Saugrahmens bewirken.
[0010] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt einen lotrechten Schnitt durch die Vorrichtung in der zur Ebene von Fig.
1 senkrechten Richtung.
[0011] Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus vier rechteckigen Saugrahmen 1, die zu
einem quaderförmigen Korb 2 um eine zentral angeordnete Welle 3 zusammengefügt\sind.
Die Saugrahmen sind aus Rechteckrohren gebildet, die an der Saugseite mit einer großen
Anzahl kleiner, reihenweise angeordneter Bohrungen 13 versehen sind und an der Gegenseite
einen Anschluß an das Vakuumnetz haben.
[0012] Die Welle 3 ist an beiden Seiten in Lagern 4 drehbar gelagert und an einem Ende mit
einem elektrischen oder hydraulischen Stellantrieb 5 gekuppelt, durch den der Korb
2 schrittweise um jeweils 90° gedreht werden kann. An der Gegenseite ist die Welle
3 als Hohlwelle mit einem Unterdruckkanal 6 ausgebildet und über ein Rohrdrehgelenk
7 mit dem Vakuumnetz verbunden. An dieser Seite führt zu jedem der vier Saugrahmen
eine separate Vakuumleitung 8 mit einem. mechanisch betätigtem Absperrventil A, B,
C, D mit Betätigungsstößeln 9.
[0013] Der Korb 2 ist gemäß Fig. 2 derart neben der Folienrolle 10 angeordnet, daß sich
die durch eine Umlenkrolle 15 gebildete Zuführungsstelle für die Folie im Bereich
des unteren Endes des jeweils der Folienrolle 10 zugewendeten, lotrecht stehenden
Saugrahmens c befindet. Der Korb 2 wird in Richtung des Pfeils 16 in Schritten von
90° gedreht. Im Verlauf dieser Drehung wird durch die Ventile A bis D das Vakuum in
den einzelnen Saugrahmen 1 getrennt zu- und abgeschaltet. In Fig. 2 sind die Ventile
A und B geschlossen, da sich im Bereich der zugehörigen Saugrahmen a und b keine Folie
befindet. Durch die vorhergehende Vierteldrehung des Korbes, bei der ein Folienabschnitt
von dem Saugrahmen d angesaugt, festgehalten und mitgenommen wurde, ist von der Folienrolle
10 der nachfolgende, in Fig. 2 lotrecht verlaufende Folienabschnitt abgerollt worden.
Dieser soeben ab
gerollte Abschnitt befindet sich nun im Bereich des Saugrahmens c. Das zugehörige Ventil
C wird entweder während der Drehbewegung über eine Kurve 11 oder nach erfolgter Drehung
durch einen stationären.Zylinder geöffnet, so daß nun die Folie vom Saugrahmen c angesaugt
und festgehalten wird.
[0014] Oberhalb des Korbes 2 ist ein mittels Stellzylinder 17 heb- und senkbarer Hubrahmen
14 angeordnet, der aus
Rechteckrohren mit Saugöffnungen 17 ausgebildet und durch einen flexiblen Schlauch
18 an die Unterdruckwelle angeschlossen ist.
[0015] Ferner ist oberhalb des Korbes 2 im Bereich der der Folienrolle 10 näherliegenden
oberen Ecke des Korbes 2 eine heb- und senkbare Schneidvorrichtung mit einem heizbaren
Schneidedraht 12 angeordnet.
[0016] Bei der Abwärtsbewegung des Hubrahmens 14 wird durch einen Mitnehmer 19 die federnd
aufgehängte Schneidvorrichtung mit dem Schneiddraht 12 mitgenommen, so daß die die
Winkelaussparung zwischen den Saugrahmen c und d überspannende Folie durchgeschnitten
wird. Ferner wird durch die Abwärtsbewegung des Hubrahmens 14 der Stößel 9 des Ventils
D betätigt und dadurch die Vakuumverbindung zum oben liegenden Saugrahmen d gesperrt.
Der bei seiner Abwärtsbewegung auf den oberen Saugrahmen d auftreffende Hubrahmen
14, der im geeigneten Zeitpunkt mit Unterdruck beaufschlagt wird, übernimmt nun den
abgeschnittenen Folienabschnitt vom Saugrahmen d und bringt ihn bei der anschließenden
Aufwärtsbewegung in den Bereich eines über den Hubrahmen 14 stationär angeordneten
Heizschirmes 20. Die aus Hubrahmen 14 und Heizschirm 20 bestehende Einheit wird dann
über den nicht dargestellten Formkasten verfahren, wo die durch den Heizschirm 20
aufgeheizte Folie auf das Modell tiefgezogen wird.
[0017] Bei der Aufwärtsbewegung des Hubrahmens 14 wird die Schneidvorrichtung 12 durch die
Federn in die Ausgangsstellung zurückgezogen.
[0018] Bei der nächsten Vierteldrehung des Korbes 2 gelangt nun der Saugrahmen c in die
obere horizontale Stellung unter den Hubrahmen 14, während der Saugrahmen b in die
lotrechte Stellung gelangt und sich an den nächsten abgezogenen Folienabschnitt anlegt\und
diesen bei öffnung des Ventils B durch die Steuerkurve 11 ansaugt und festhält.
1. Vorrichtung zum intermittierenden Abziehen und Abschneiden von Folienabschnitten
von einer Folienrolle,insbesondere für deren Zuführung zu einer Vakuumgießformanlage,
mit einem mit Saugöffnungen versehenen Rahmen, der aus einer der Rolle benachbarten
Stellung, in der er einen Folienabschnitt durch Ansaugen ergreift, von der Rolle weg
in eine den Folienabschnitt einer Schneideinrichtung darbietende Stellung bewegbar
ist , dadurch gekennzeichnet , daß eine Anzahl rechteckiger Saugrahmen (1) zu einem
im Querschnitt polygonalen Korb (2) zusammengefügt sind, der um seine Mittelachse
intermittierend drehbar neben der Folienrolle (10) gelagert ist, und daß die Beaufschlagung
jedes Saugrahmens mit Unterdruck in Abhängigkeit von der Drehung des Korbes (2) derart
gesteuert ist, daß jeder Saugrahmen während eines Teils des Umlaufes des Korbes mit
Unterdruck beaufschlagt und während des restlichen Teils des Umlaufes drucklos ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß vier Saugrahmen (1)
zu einem im Querschnitt quadratischen Korb (2) zusammengefügt sind, der in Schritten
von 90° drehbar angetrieben ist, und daß die Unterdrucksteuerung derart ausgebildet
ist, daß jeder Saugrahmen jeweils bei oder nach Erreichen der der Folienrolle zugewandten
senkrechten Stellung mit Unterdruck beaufschlagt wird und bis zum Erreichen der oberen
horizontalen Stellung mit Unterdruck beaufschlagt bleibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet , daß jeder Saugrahmen
(1) mit der an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Hohlwelle (6) des Korbes (2)
über Leitungen mit Absperrventilen (A, B, C. D) mit Betätigungsstößeln (9) verbunden
ist, und daß der der Folienrolle (10) zugewandten lotrechten Stellung und der horizontalen
oberen Stellung der Saugrahmen (1) jeweils Betätigungsmittel (11, 14) zum Betätigen
der Stößel zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet , daß oberhalb
des Korbes (2) ein Hubrahmen (14) mit Saugöffnungen (15) zur Abnahme des abgeschnittenen
Folienabschnittes von dem jeweils oben liegenden Saugrahmen des Korbes (2) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet , daß eine
Schneidvorrichtung (12) im Bereich der der Folienrolle (10) zugewandten Kante des
jeweils horizontal oben liegenden Saugrahmens des Korbes (2) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5 , dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb der
Schneidvorrichtung (12) in die Schneidrichtung durch Mitnahme vom Hubrahmen (14) bei
dessen Abwärtsbewegung erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet , daß der Hubrahmen (14) beim
Auftreffen auf den oberen Saugrahmen das Abschalten der Unterdruckbeaufschlagung dieses
Saugrahmens steuert.