[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen ultravioletter Strahlung, vorzugsweise
im Wellenbereich zwischen etwa 150 und 350 Nanometer, wobei bei etwa λ= 185 nmOzon
und bei etwa λ= 260 nm keimtötende Strahlung entsteht, aus elektrischer Energie, die
in Niederspannungs-Gasentladungsröhren mit je einem Elektrodenpaar in Strahlungsenergie
umgewandelt wird, wobei das Wandmaterial dieser Röhren aus für den genannten λ-Bereich
gut durchlässigem Material besteht und deren Innenraum mit einer entsprechenden Gas-und
Quecksilberdampf-Mischung gefüllt ist, vorzugsweise zum Reinigen von Wasser.
[0002] Zur Reinigung von Abwasser, zur Wasserrückgewinnung im Trinkwasserbereich oder zum
Reinigen und Sauberhalten von Badebecken ist es bekannt, das Wasser zu chloren. Der
Einsatz von Chlor führt jedoch zu gewissen Nachteilen, beispielsweise zu Haut- und
Augenreizungen und zu unangenehmen Geruchserscheinungen.
[0003] Es ist bereits bekannt, anstelle von Chlor Hypochlorit dem Wasser beizumischen, wobei
das Natriumhypochlorit durch Elektrolyse aus Kochsalz hergestellt wird.
[0004] Es ist ferner bekannt, die Wasserbehandlung, Entkeimung und dergleichen mittels Ozon
durchzuführen, wobei die unangenehmen Nebenwirkungen, die bei der Chlorierung auftreten,
entfallen. Die Erzeugung von Ozon aus dem Luftsauerstoffanteil erfolgt durch stille
Entladungen (Corona-Entladungen) mit Hochspannung (z.B. 15 000 V), wobei die Erzeugung
der Hochspannung über Einphasen-Trockentransformatoren erfolgt.
[0005] Es ist auch bekannt, Ozon durch Spitzenentladungen herzustellen. Bei den beiden letztgenannten
Verfahren ist der Energieaufwand relativ hoch. Dementsprechend sind auch die Investitionen
für die elektrische Anlage sehr kostenaufwendig.
[0006] Es ist ferner bekannt (US-PS 4 273 660) Wasser durch Einwirkung von ultraviolettem
Licht und durch Ozon zu reinigen, wobei in einer Gasentladungslampe UV-Licht erzeugt
wird, mit Hilfe des UV-Lichtes 0
2 in 0
3 umgewandelt, das Ozon dem zu reinigenden Wasser beigefügt und das Wasser-Ozongemisch
wiederum an der Gasentladungslampe entlang geführt wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs erläuterte Verfahren zu optimieren,
die Investitions- und Betriebskosten zu senken und die Lebensdauer der verwendeten
Vorrichtung zu erhöhen.
[0008] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, zur Gewinnung von Ozon mittels der
UV-Strahlen einer Gasentladungslampe dahingehend zu verbessern, daß die Ozonausbeute
in der Relation zum Energieverbrauch erhöht bzw. bei einer bestimmten Ozonerzeugung
der Energieverbrauch verringert und der Betrieb der die UV-Strahlung liefernden Gasentladungslampe
(z.B. Quecksilberdampflampe) vereinfacht wird.
[0009] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Gasentladungslampe
aus einer Wechselstromquelle (50 oder 60 Hz) unter Verwendung einer für die Brennspannung
und den Brennstrom bemessenen Speiseschaltungsanordnung in Form einer aus Gleichrichterdioden
und Kondensatoren aufgebauten Spannungsvervielfacherschaltung und wenigstens einer
Hochspannung liefernden, leistungsschwächeren Zündschaltung, wobei Speiseschaltung
und Zündschaltung zu einer aus mehreren hintereinander geschalteten Spannungsstufen
bestehenden Spannungsvervielfacherschaltung zusammengefaßt sind und unter Verwendung
einer Glättungsdrossel im Gleichstrombetrieb betrieben wird.
[0010] Bei Wellenlängen um etwaλ= 185 nm entsteht aus dem Sauerstoffanteil der Luft (O
2) stark oxizierendes Ozon (0
3). Bei etwas größeren Wellenlängen, besonders umλ= 260 nm, ist die UV-Strahlung stark
keimtötend (Bakterien und Viren).Beide. Effekte solcher UV-Strahlung, das erzeugte
Ozon, als starkes Oxidationsmittel und die Keimtötung haben in der Wasserwirtschaft
sowie in der Chemie und Verfahrenstechnik in neuerer Zeit große Bedeutung erlangt.
[0011] Bisher übliche Verfahren, z.B. Wasser und Abwässer mit Chemikalien, wie z. B. Chlor-Verbindungen
zu reinigen, und einer Wiederverwendung zuzuführen (Recycling), werden mehr und mehr
durch Ozon- und UV-Bestrahlungs-Behandlung ersetzt, die keine unerwünschten Nebenwirkungen
auf Menschen und die Umwelt ausüben. Beispelsweise wird Ozon nach der Ausübung seiner
starken Oxidationswirkung in Wasser verwandelt.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Verwendung einer Gleichspannungsvervielfacherschaltung
wird die im allgemeinen für die Zündung erforderliche verhältnismäßig hohe Spannung
der Gasentladungslampe sichergestellt, während die vergleichsweise niedrige Brennspannung
ohne weiteres geliefert wird.
[0013] Mit diesem Verfahren wird in der Gasentladungslampe, entsprechend ihrer Gasfüllung,
UV-Strahlung erzeugt, die aus dem Rohrgehäuse, welches beispielsweise aus Quarz oder
Quarzglas besteht, austreten kann und beim Zusammentreffen mit 0
2 daraus 0
3 erzeugt. Ozon ist ein außerordentlich starkes Oxidationsmittel für die Wasserbehandlung
und kann im jeweils erforderlich Maß dem zu reinigenden Wasser zugeführt werden.
[0014] Diese Niederspannungs-UV-Strahlungserzeugung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist bezüglich des spezifischen Energieverbrauches und der Investitionskosten so weit
verbessert, daß diese nach dem jetzigen Entwicklungsstand mit dem Corona-Entladungsverfahren
konkurrieren kann. Gasentladungslampen und insbesondere UV-Strahlungslampen werden
bisher direkt mit Wechselstrom aus üblichen Versorgungsnetzen (z.B. 220 V~, 50 Hz)
über Niederspannungstransformatoren und Stabilisierungsdrosseln betrieben. Für ein
Quarzrohr von einem Meter Länge und 15 mm Innendurchmesser (Wandstärke ca. 1,00 mm)
aus speziellem Quarzmaterial, welches unter der Kennzeichnung "Suprasil" im Handel
ist, mit einem Paar Standard-Wendel-Elektroden, beträgt die Brennspannung ca. 90 Volt
bei einem Strom von ca. 0,5 Ampere. Zur Zündung der Entladung müssen die Wendelelektroden
vorgeheizt werden, z.B. mit Hilfe des bei Leuchtstofflampen üblichen Prinzips eines
Glimmstarte-s. Die UV-Strahlungs-Intensität folgt in erster Näherung dem Sinusgesetz
des Stromes und ist damit im zeitlichen Mittel über die Wechselstromperiode dem arithmetischen
Mittelwert I
ar einer Stromhalbwelle proportional. Die in nutzlose Wärme im Rohr umgewandelte elektrische
Energie ist dem Effektivwert 1
eff der Strom-Halbwelle proportional. Dabei ist:

[0015] Wird das Entladungsrohr nicht mit sinusförmigem Wechselstrom sondern mit Gleichstrom
durchflossen, so wäre I
eff/I
ar=1, d.h. es würde sich ein Ersparnis von 11 % bei gleicher Strahlungsausbeute ergeben.
In Wirklichkeit ist die Verbesserung durch Gleichstrombetrieb noch wesentlich größer.
Die Gasentladung erlischt bei Wechselstrom schon etwa vor dem Nulldurchgang des Stromes
und setzt nach diesem Nulldurchgang erst wieder ein, wenn die sinusförmige Netzspannung
auf einen gewissen Wiederzündwert angestiegen ist. In dieser Zwischenzeit findet keine
Entladung und auch keine Strahlungserzeugung statt.
[0016] Die Wiederzündung erfordert einen Neuaufbau der Gasionisierung, die in der Stromlücke
durch Rekombination der Ladungsträger verlorenging. Der hierdurch für die Strahlungserzeugung
aufgetretene und durch Gleichstrombetrieb vermeidbare Energieverlust beträgt ca. 10-15
%. Somit steigt die Strahlungsausbeute bei Gleichstrombetrieb gegenüber Wechselstrombetrieb
um etwa 20 - 25 %.
[0017] Aus Wechselstrom kann Gleichstrom fast verlustfrei mit der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
gemäß DE-PS 1 639 108 so erzeugt werden, daß für die Zündung kurzzeitig auch eine
wesentlich über der Brennspannung liegende Leerlaufspannung, z.B. 1200, 1800, 2400
V und mehr zur Verfügung steht..
[0018] Dieses Gleichrichter-Vervielfacher-Gerät einschließlich einer Strom-Glättungsinduktivität
hat dann, verglichen mit einem Standard-Wechselstrom-Vorschaltgerät auch noch einige
Prozente geringere Verluste. Somit kann beim Betrieb einer UV-Strahlungslampe mit
der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung eine um ca. 30 % erhöhte Strahlungsausbeute
erreicht werden.
[0019] Soll eine bestimmte Ozon-Menge, z.B. 10 g/h mit einer UV-Strahlen-Anlage erzielt
werden, so kann die Dimensionierung der Anlage, d.h. z.B. die Anzahl der Strahlungsrohre
aus Suprasil-Quarz und der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltungen um ca. 30 % kleiner
gewählt werden, als bei Wechselstrombetrieb. Dies verringert die Investitionskosten
der Gesamtanlage erheblich.
[0020] Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn
ein zwischen Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung und Gasentladungslampe angeordneter
Umpolschalter nach Betätigung eines Netzschalters lastlos umgeschaltet wird und ein
in einer Versorgungsleitung der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung angeordneter
Verzögerungsschalter nach dem Schließen des Netzschalters die Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
gegenüber dem Umpolschaltvorgang verzögert einschaltet. Dabei wird bei jeder Schließung
des Netzschalters eine lastlose Umpolung der Gasentladungslampe bewirkt, die durch
die Gleichrichter-Spannungsvervielfacher-Schaltung zum Zünden und Brennen gebracht
wird. Damit wird ein Kataphorese-Effekt bei der mit Gleichstrom betriebenen Gasentladungslampe
vermieden.
[0021] Betriebskosten mindernd ist es, wenn bei diesem Verfahren Kaltstart-Sinterelektroden
als Elektroden für die Gasentladungslampe verwendet werden.
[0022] Die Verwendung langlebiger Kaltstart-Sinterelektroden statt üblicher Vorheiz-Wendel-Elektroden
für die UV-Strahlungsrohre erhöht die Lebensdauer dieser relativ teuren Rohre um mindestens
das zwei- oder dreifache (z.B. von ca. 7000 h auf ca. 14 000 - 20 000 h).
[0023] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung bzw. Schaltungsanordnung zum Erzeugen
ultravioletter Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen etwa "-= 150 und 300 Nanometer,
wobei im Wellenlängenbereich λ= 185 mm Ozon und im Wellenlängenbereichλ= 260 mm keimtötende
Strahlung entsteht, aus elektrischer Energie, die in Niederspannungs-Gasentladungsröhren
mit je einem Elektrodenpaar in Strahlungsenergie umgewandelt wird, wobei das Wandmaterial
dieser Röhren aus an sich bekanntem, für den genanntenλ=-Bereich gut durchlässigem
Material besteht und deren Innenraum mit einer an sich bekannten Gas- und Quecksilberdampf-Mischung
gefüllt ist, vorzugsweise zum Reinigen von Wasser, insbesondere gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
[0024] Zur Erhöhung der Ozon-Ausbeute bzw. zur Verringerung des Energiebedarfes ist erfindungsgemäß
die vorstehend erläuterte Vorrichtung durch eine Gasentladungslampe in einer Behandlungskammer
mit Luftzufuhrrohr und Luftäbfuhrrohr, mit in einem gasgefüllten UV-durchlässigen
Rohr und mit Elektroden gekennzeichnet, die von einer Gleichspannungsvervielfacher-Schaltung
aus einem Wechselspannungssnetz mit Einschalter gespeist wird.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen Gleichspannungsvervielfacher-Schaltung
und Gasentladungslampe ein Umpolschalter angeordnet ist, der durch eine Erregungsspule
betätigt wird und wenn in einer Versorgungsleitung der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
eine Verzögerungsschaltung angeordnet ist, die die Gleichspannungs-Vervielfacher-
Schaltung über einen gesteuerten Arbeitskontakt verzögert gegenüber dem Umpolschaltvorgang
schaltet.
[0026] Der Anteil erzeugten Ozons in der durch die Behandlungskammer geführten Luft kann
dadurch gesteuert werden, daß, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, in der Luftzufuhrleitung
zur Behandlungskammer ein steuerbarer Kompressor angeordnet ist.
[0027] Ein besonders günstiges Startverhalten und eine lange Lebensdauer der Gasentladungslampe
ergibt sich dann, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, bei der beschriebenen
Vorrichtung bzw. Schaltungsanordnung eine Gasentladungslampe verwendet wird, bei der
an sich bekannte Kaltstart-Sinterelektroden (US-PS 3 325 281) als Elektroden eingesetzt
sind.
[0028] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnung
näher erläutert, die ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw.
Schaltungsanordnung darstellt.
[0029] Die Zeichnung zeigt schematisch eine Vorrichtung bzw. Schaltungsanordnung zur Erzeugung
von Ozon aus Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff, mittels UV-Strahlung aus einer
Gasentladungslampe.
[0030] Das Ozon wird aus dem Luftsauerstoff erzeugt, der sich im durch eine Behandlungskammer
15 mit Luftzufuhrrohr 13 und Luftabfuhrrohr 14 durchströmenden Luftstrom befindet.
[0031] Die Erzeugung des Ozons erfolgt dabei durch die Einwirkung von UV-Strahlung, die
in einer Gasentladungslampe 6 mit Elektroden 7, 8 erzeugt wird und aus der die Gasentladungslampe
bildenden UV-durchlässigen Glasröhre 17, beispielsweise aus Quarzglas, austritt.
[0032] . Der durch die Behandlungskammer 15 geführte Luftstrom kann vergrößert bzw. beschleunigt
werden durch einen in der Luftzufuhrleitung 13 angeordneten Kompressor 16.
[0033] Die Gasentladungslampe 6 wird über eine Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung 5 aus
einem Wechselstromnetz mit Netzleitungen 1 und 2 gespeist. An einer der Netzleitungen
ist ein Netzschalter 3 angebracht.
[0034] Durch die Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung 5 wird die Gasentladungslampe 6 mit
Gleichstrom betrieben. Die Gleichspannungs-Vervielfacher-Schaltung 5 besteht dabei
aus mehreren hintereinander geschalteten Spannungsverdoppelstufen, an sich bekannter
Art.
[0035] Durch den Gleichstrombetrieb ergibt sich eine Einsparung an Energie bis zu 30 %.
Auch erfolgt beim sofortigen Start beim Einschalten der Lampe kein störendes Flackern.
Solange die Gasentladungslampe 6 noch nicht gezündet hat, liefert die Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
5 bei dem Strom Null eine sehr hohe Spannung, welche die Zündung der Gasentladungslampe
6 bewirkt. Nach der Zündung nimmt der Innenwiderstand der Gasentladungslampe 6 wesentlich
ab, so daß der Betriebsstrom erheblich ansteigen kann.
[0036] Zusätzlich kann in der Spannungsversorgung der Gasentladungslampe 6 ein Umpolschalter
9 angeordnet sein. Durch die Anordnung des Umpolschalters 9 wird bei jedem Einschalten
der Gasentladungslampe 6 die Polung lastlos umgeschaltet, so daß das Auftreten einer
Kataphorese verhindert wird.
[0037] Der Umpolschalter 9, der als Stromstoß-Umpolschalter ausgebildet ist, wird von -einer
Relaisspule 4 (über strichliert dargestellte Verbindungen) betätigt. Die Relaisspule
4 ist beispielsweise für 220 Volt Wechselspannung ausgelegt. Um die Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
5 anzuschalten, ist in einer Zuleitung eine Verzögerungsschaltung 10 vorgesehen, die
einen Arbeitskontakt 12 schaltet. Dabei kann die Schaltung 10 beispielsweise eine
Relaisspule und einen dazu parallel geschalteten Kondensator (nicht dargestellt) aufweisen,
wodurch eine verzögerte Einschaltung des Arbeitskontaktes 12, gegenüber der Einschaltung
durch den Netzschalter 3 und gegenüber der Umpolung durch das Relais 4, bewirkt wird.
[0038] Das Relais in der Verzögerungsschaltung 10 zieht innerhalb einer Halbperiode, d.h.
innerhalb von etwa 10 msek bei 50 Hz Wechselspannung an. Durch diese Ausbildung wird
die Gleichrichter- Vervielfacherschaltung 5 später als nach 10 msek an die Netzspannung
gelegt, beispielsweise frühestens nach 50 msek, d.h. 2,5 .Wechselspannungsperioden,
zweckmäßig jedoch nicht später als 100 msek.
[0039] Als Umpolschalter 9 kann ein doppelpoliger, elektromagnetischer Stromstoßwechselschalter
dienen.
[0040] Die Speisung der Verzögerungsschaltung 10 kann beispielsweise über eine (nicht dargestellte)
Gleichrichteranordnung erfolgen, die direkt am Netz 1,2 anliegt.
[0041] Beim Einschalten der Netzspannung mit dem Netzschalter 3 werden die Umschaltkontakte
des Umschaltgerätes 9 mittels des Relais 4 lastfrei umgeschaltet, sodaß das Gleichrichter-Spannungs-Vervielfacher-Gerät
5 noch nicht arbeitet, denn der Arbeitskontakt 12 ist noch offen. Bevor sich die vom
Gleichrichter- Spannungs-Vervielfacher-Gerät 5 erzeugte Gleichspannung aufbaut, und
die Zündung der Gasentladungslampe 6 _beginnen kann, liegt das Umpolschaltgerät 9
in einer gegenüber der vorhergehenden Betriebsperiode vertauschen Polung vor. Beim
Abschalten mit dem Netzschalter 3 wird zwar die Erregerspule 4 des Stromstoß-Umpolschalters
9 stromlos, der Kontakt verharrt jedoch in seiner Lage. Beim erneuten Wiederanschalten
des Gerätes an das Netz durch Betätigung des Netzschalters 3 wird zunächst der Umpolschalter
9 mit der unverzögert erregten Spule 4 den Kontaktapparat umlegen. Dann erfolgt mit
einer wählbaren Verzögerung von mindestens 50 msek die Anschaltung der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
5 an das Netz über den durch die Verzögerungsschaltung 10 geschlossenen Kontakt 12.
Bei jeder Schliessung des Netzschalters 3 wird somit eine lastlose Umpolung der Gasentladungslampe
6 bewirkt, bevor sie durch die Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung 5 zum Zünden
und Brennen gebracht wird. Damit wird ein Kataphorese-Effekt bei der mit Gleichstrom
betriebenen Gasentladungslampe 6 vermieden.
[0042] Die zwischen den Elektroden 7, 8 auftretende Gasentladung bewirkt aufgrund der entsprechenden
Gasfüllung der Gasentladungslampe 6 das Entstehen einer UV-Strahlung, deren Energie
ausreicht, um aus (Luft-)Sauerstoff Ozon zu erzeugen. Die erzeugte UV-Strahlung kann
durch die Glasröhre 17 in den Behandlungsraum 15 aus- bzw. eintreten und dort die
Umwandlung von
02 in 0
3 bewirken.
[0043] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen und Weiterbildungen sowie
Teil- und Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale und
Maßnahmen.
Bezugszeichenliste
[0044]

1. Verfahren zum Erzeugen ultravioletter Strahlung, vorzugsweise im Wellenlängenbereich
zwischen etwaλ= 150 und 350 Nanometer, wobei bei etwa λ = 185 nm Ozon und bei etwa
λ= 260 nm keimtötende Strahlung entsteht, aus elektrischer Energie, die in Niederspannungs-Gasentladungsröhren
mit je einem Elektrodenpaar in Strahlungsenergie umgewandelt wird, wobei das Wandmaterial
dieser Röhren aus für den genannten λ-Bereich gut durchlässigem Material besteht und
deren Innenraum mit einer entsprechenden Gas- und Quecksilberdampf-Mischung gefüllt
ist, vorzugsweise zum Reinigen von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasentladungslampe
aus einer Wechselstromquelle (50 oder 60 Hz) unter Verwendung einer für die Brennspannung
und den Brennstrom bemessenen Speiseschaltungsanordnung in Form einer aus Gleichrichterdioden
und Kondensatoren aufgebauten Spannungsvervielfacherschaltung und wenigstens einer
Hochspannung liefernden, leistungsschwächeren Zündschaltung, wobei Speiseschaltung
und Zündschaltung zu einer aus mehreren hintereinander geschalteten Spannungsstufen
bestehenden Spannungsvervielfacherschaltung zusammengefaßt sind und unter Verwendung
einer Glättungsdrossel im Gleichstrombetrieb betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
und Gasentladungslampe angeordneter Umpolschalter nach Betätigung eines Netzschalters
lastlos umschaltet und ein in einer Versorgungsleitung der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
angeordneter Verzögerungsschalter nach dem Schließen des Netzschalters die Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
gegenüber dem Umpolschaltvorgang verzögert einschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von langlebigen
Kaltstart-Sinterelektroden als Elektroden für die Gasentladungslampe.
4. Vorrichtung zum Erzeugen ultravioletter Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen
etwa 150 und 300 Nanometer, wobei im Wellenlängenbereichλ= 185 nm Ozon und im Wellenlängenbereichλ=
260 nm keimtötende Strahlung entsteht, aus elektrischer Energie, die in Niederspannungs-Gasentladungsröhren
mit je einem Elektrodenpaar in Strahlungsenergie umgewandelt wird, wobei das Wandmaterial
dieser Röhren aus an sich bekanntem, für den genannten λ-Bereich gut durchlässigem
Material besteht und deren Innenraum mit einer an sich bekannten Gas- und Quecksilberdampf-Mischung
gefüllt ist, vorzugsweise zum Reinigen von Wasser, insbesondere gemäß dem Verfahren
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Gasentladungslampe
(6) in einer Behandlungskammmer (15) mit Luftzufuhrrohr (13) und Luftabfuhrrohr (14),
mit einem gasgefüllten UV-durchlässigen Rohr (17) und mit Elektroden (7, 8) die von
. einer Gleichspannungsvervielfacherschaltung (5) aus einem Wechselspannungsnetz (1,
2) mit Einschalter (3) gespeist wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen zwischen Gleichspannungsvervielfacherschaltung
(5) und Gasentladungslampe (6) angeordneten Umpolschalter (9), der durch eine Erregungsspule
(4) betätigt wird und durch ein in einer Versorgungsleitung der Gleichrichter-Vervielfacher-Schaltung
(5) angeordnete Verzögerungsschaltung (10), die die Gleichspannungs-Vervielfacher-Schaltung
(5) über einen gesteuerten Arbeitskontakt (12) verzögert gegenüber dem Umpolschaltvorgang
schaltet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder folgenden, gekennzeichnet durch einen Kompressor
(16) in der Luftzufuhrleitung (13) zur Behandlungskammer (15).
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder folgenden, gekennzeichnet durch langlebige Kaltstart-Sinterelektroden
als Elektroden (7, 8) der Gasentladungslampe (6).