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EP 0 104 451 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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04.04.1984 Patentblatt 1984/14 |
(22) |
Anmeldetag: 26.08.1983 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE FR GB IT NL SE |
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Priorität: |
28.08.1982 DE 3232116
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Anmelder: |
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- International Standard Electric
Corporation
New York
New York 10022 (US)
FR GB IT NL SE AT
- Alcatel SEL Aktiengesellschaft
D-70435 Stuttgart (DE)
DE
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Erfinder: |
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- Tischer, Manfred
D-7317 Wendlingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Pohl, Herbert, Dipl.-Ing et al |
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Alcatel Alsthom
Intellectual Property Department,
Postfach 30 09 29 70449 Stuttgart 70449 Stuttgart (DE) |
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(54) |
Verfahren zur Verbesserung der Lesbarkeit von in beliebiger Lage auf einem gerasterten
Bildschirm dargestellten Zeichen |
(57) Die Kontur der auf gerasterten Bildschirmen wiedergegebenen Zeichen ist entsprechend
dem Muster des Rasters ortsabhängig. Durch Bewegung der Zeichen wird die Lagebedingte
Abweichung der Kontur ausgeglichen, indem das Auge des Beobachters, während es den
bewegten Zeichen folgt, deren wechselnde Konturen ausmittelt.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Lesbarkeit von in beliebiger
Lage auf einem gerasterten BiLdschirm dargestellten Zeichen, d.h. die Wiedergabe von
Zeichen auf gerasterten BiLdschirmen, deren RastereLemente den TeiLbereichen der darzustellenden
Zeichen nicht fest zugeordnet sind. SoLche BiLdschirme sind z.B. die LeuchtfLächen
von FarbbiLdröhren, bei denen die Rasterelemente von den Dreiergruppen der Leuchtstoffpunkte
gebildet werden, welche mit ca. 0,8 mm Mittenabstand voneinander angeordnet sind und
zu deren Anregung ELektronenstrahlen dienen. Auch Flüssigkristall-Matrix-Displays,
deren RastereLemente Mittenabstände von beispielsweise 0,2 mm aufweisen, gehören dazu.
Bei der Wiedergabe eines Textes auf solchen BiLdschirmen muß die Zeichengröße ein
Mehrfaches des Mittenabstandes der Rasterelemente betragen. Aber auch wenn die Höhe
und Breite eines Zeichens das Zehnfache des Mittenabstandes beträgt, ist die Darstellung
feiner EinzeLheiten der Zeichen noch nicht befriedigend. Der mit der Verkleinerung
der Mittenabstände von RastereLementen verbundene Aufwand bei der HersteLLung der
BiLdschirme ist derart erheblich, daß nach einfacheren Verfahren zur Verbesserung
der Lesbarkeit dargestellter Zeichen gesucht wird.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei welchem für die üblichen
Schirme eine starke Verbesserung der Lesbarkeit von Text mit geringem Aufwand erreicht
wird, was insbesondere für die Wiedergabe von Textinformationen wichtig ist und, z.B.
für Bildschirmtext, zunehmende Bedeutung erhäLt.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt wie im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben. Die
Unteransprüche enthalten vorteilhafte AusgestaLtungen der Erfindung.
[0004] Der Erfindung Liegt der Gedanke zugrunde, die Trägheit des Auges nicht nur bei der
Unterdrückung des FLimmerns bei BiLdwechseLn zu nutzen, sondern auch zum AusgLeich
und zur VervoLLständigung der für das Auge erkennbaren Zeichenkontur und damit zur
Verbesserung der Lesbarkeit. Wird nämLich ein Zeichen schneller als 25 maL pro Sekunde
durch jeweils veränderte Konfigurationen von RastereLementen wiedergegeben, so biLdet
sich beim Beobachter ein Eindruck, welcher aus der überlagerung aller 25 Konfigurationen
der RastereLemente entsteht. Dabei werden stufige Ränder "begradigt", und Unterbrechungen
von Linienzügen "ausgefüllt". Unterbrechungen entstehen durch die Zwischenräume zwischen
den RastereLementen, und Stufungen ergeben sich infolge der durch RastereLemente unterteilten
und.deshalb nicht ausreichend kontinuierlichen Wiedergabefläche. Die VieLzahL der
Konfigurationen für jedes Zeichen wird gemäß der Erfindung dadurch erzeugt, daß das
Zeichen auf dem Raster des BiLdschirmes ausreichend schnell, d.h. mit ca. 0,5 bis
2 cm/Sek., verschoben wird.
[0005] Die Lesbarkeit von auf gerasterten DispLays dargestellten Zeichen wird also verbessert,
indem die Zeichen auf den DispLays bewegt werden. Das Auge des Beobachters folgt den
bewegten, in ihrer Kontur infolge der Rasterung geringfügig schwankenden Zeichen und
mittelt dabei die Konturen der Zeichen aus. Dadurch entsteht der Eindruck eines kontinuierlichen
VerLaufs der Kontur.
[0006] Für den Beobachter bleibt die Bewegung des Zeichens unsichtbar, wenn der BiLdschirm
und das dargestellte Zeichen auf dem BiLdschirm gleich schnell und entgegengesetzt
bewegt werden. Die Bewegung des Zeichens auf dem BiLdschirm geschieht auf einfache
Weise durch ein zusätzliches, der AbLenkspannung des ELektronenstrahLs überLagertes
Verschiebesignal, während die Bewegung des BiLdschirmes eine Mechanik erfordert. Vorzugsweise
ist deshalb bei der Ausbildung der Erfindung daran gedacht, die Bewegung der Zeichen
entsprechend dem Prinzip der Laufschrift dazu auszunützen, die Lesbarkeit zusätzlich
zu verbessern. Ein vom Beobachter zum Lesen bestimmter und beispielsweise durch einen
Kursor gekennzeichneter Text wird an einer anderen SteLLe des BiLdschirms dargestellt
und mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 2 cm/Sek. bewegt. Im Gegensatz zu bekannten
Laufschriften sind jedoch die Zeichen keiner bestimmten Kombination von RastereLementen
zugeordnet. Gemäß der Erfindung wird also die Zeile in mindestens einer Richtung so
schnell bewegt, daß während 1 Sekunde ca. 25 verschiedene Kombinationen von RastereLementen
zur Darstellung des Zeichens ansprechen.
[0007] Die Zeichenwiedergabeeinrichtung kann so ausgebildet sein, daß zunächst eine größere
AnzahL von Zeichen, d.h. der vollständige Text auf dem BiLdschirm dargestellt wird
und dann eine bestimmte TeiLmenge der Zeichen ausgewählt und diese danach ruhig oder
bewegt auf dem BiLdschirm dargestellt werden. Es kann zusätzlich zu den ausgewählten,
bewegten Zeichen auf einen TeiL des BiLdschirmes gleichzeitig der vollständige Text
wiedergegeben werden, wobei z.B. ein Kursor oder erhöhte HeLLigkeit in dem vollständigen
Text die bewegt angezeigte TextsteLLe markiert. Soll z.B. eine komplizierte mathematische
oder chemische FormeL abgelesen werden, so kann anstelle eines einmaligen DurchLa
u- fens des BiLdschirmes oder eines TeiLs des BiLdschirmes ein wiederholtes DurchLaufen
bewirkt werden, indem eine zusätzliche Verschiebespannung geeigneten VerLaufs die
Verschiebung zykLisch wiederholt. Die wiederholte Bewegung einer Zeichengruppe kann
sichtbar nur von Links nach rechts erfolgen, indem die zusätzliche Verschiebespannung
eine sehr schnelle Rückführung enthält, also sägezahnförmigen VerLauf mit einer sehr
steilen FLanke hat, oder mehr pendelnd bewegt sein, wenn die Verschiebespannung z.B.
einen sinusförmigen VerLauf hat.
[0008] Damit 'die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte TextsteLLe geLenkt und gleichzeitig
deren Lesbarkeit erhöht wird, erfolgt nach einer weiteren AusbiLdung des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine bewegte Anzeige dieser Textstellen zugleich auch vergrößert.
[0009] Die Richtung der Bewegung erfolgt unter Berücksichtigung des Musters der RastereLemente
auf dem BiLdschirm. Hat der BiLdschirm z. B. ein Streifenmuster, so erhöht die Bewegung
quer zu den Streifen die Lesbarkeit.
1. Verfahren zur Verbesserung der Lesbarkeit von in beLiebiger Lage auf einem gerasterten
BiLdschirm dargestellten Zeichen, dadurch gekennzeichnet , daß der BiLdschirm und
wenigstens eines der auf dem Bildschirm dargestellten Zeichen relativ zueinander in
mindestens einer Richtung bewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine die FLäche des BiLdschirmes
umgebende und begrenzende BLende feststehend vor einem bewegten BiLdschirm angeordnet
ist und wenigstens eines der auf dem Bilschirm dargesteLLten Zeichen entgegengesetzt
zu und mit der BiLdschirmgeschwindigkeit bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dargestellten Zeichen
in gleicher oder unterschiedlicher Richtung auf einem feststehenden BiLdschirm bewegt
werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung der Zeichen durch zusätzliche VerschiebesignaLe erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die VerschiebesignaLe einen
sägezahn-, trapez- oder sinusförmigen Zeitverlauf haben.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine FoLge von Zeichen, die ohne feste Zuordnung zu RastereLementen des BiLdschirmes
sind, in einer oder mehreren Richtungen mit einstellbaren Geschwindigkeiten über den
BiLdschirm bewegt und während ihrer DarsteLLung kontinuierlich oder diskontinuierlich
komprimiert oder expandiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem BiLdschirm zwei
Zeichengruppen dargestellt werden, nämlich eine, aus einer größeren AnzahL von Zeichen
bestehende, feststehende Zeichengruppe und eine, aus wenigstens einem in der feststehenden
Zeichengruppe vorhandenem Zeichen bestehende bewegte Zeichengruppe, und die bewegte
Zeichengruppe in der feststehenden Zeichengruppe mit HiLfe von Kursoren oder durch
vergrößerte HeLLigkeit oder durch unterschiedliche Farbe hervorgehoben wird.