[0001] Die Erfindung betrifft eine Sitzgruppe der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Eine derartige Sitzgruppe ist ein Mehrzweck-Möbel, für das in kleinen Wohnungen,
in der Gastronomie und in Wohnwagen oder Wohnmobilen großer Bedarf besteht. In der
Gastronomie werden derartige modifizierbare Sitzgruppen gerne verwendet, da sie die
Einrichtung von Fremdenzimmern vervollständigen, indem dem Gast bei Tag ein Schreib-
oder Frühstückstisch und bei Nacht ein zusätzliches Bett angeboten wird.
[0003] Aus der DE-PS 2 701 043 ist eine Sitzgruppe der eingangs genannten Art bekannt, bei
der die Führungseinrichtung einen an der Sichtseite der Längswand befestigten Rahmen
mit vertikalen Führungsohren für Laufbuchsen der Tischplatte aufweist, wobei als Ausgleichseinrichtung
für die zu bewegenden Massen ein unterhalb der Tischplatte angeordnetes Gewicht dient,
das mit der Tischplatte über umgelenkte Seilzüge verbunden ist. In der Tischstellung
wird die Tischplatte durch eine Stange arretiert, die in einen Schloßteil des Rahmens
eingesteckt wird. Das freie und der Längswand abgewandte Ende der Tischplatte kragt
frei aus, so daß die Länge der Tischplatte und seine Tragfähigkeit in diesem Endbereich
beschränkt sind. In der Bettstellung stützen sich die Laufbuchsen der Tischplatte
im Rahmen einerseits ab, während das freie und der Längswand abgewandte Tischplattenende
über eine abklappbare Stütze, am Boden abgestützt wird. Besonders nachteilig ist bei
der bekannten Sitzgruppe, daß die Führungseinrichtung und insbesondere geschmierte,
metallische Teile an der Sichtseite der Längswand freiliegen, wo der Benutzer zwangsweise
damit in Kontakt kommt und sich beschmutzt. Gerade für das Bettzeug ist dies ein gravierender
Nachteil. Dazu kommt, daß die mechanischen Teile der Führungseinrichtung an der Sichtseite
der Längswand einen unschönen Eindruck vermitteln und insbesondere in einem nett eingerichteten
Wohnraum außerordentlich störend wirken. Auch die Handhabung dieser bekannten Sitzgruppe
ist zwecks Verstellung der Tischplatte umständlich. Es besteht ferner ständig die
Gefahr, daß die umgelenkten Seilzüge aus ihren Rollen gleiten und daß dann der Benutzer
vor erhebliche Probleme gestellt wird. Die Bedienung ist zudem nicht nur umständlich,
sondern erfordert eine genaue Kenntnis des Mechanismus, was stets eine unerwünschte
Einweisung des Benutzers erfordert.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Sitzgruppe der eingangs
genannten Art zu schaffen, die sich durch einen wohnlichen äußeren Eindruck auszeichnet,
die einfach und zuverlässig zu bedienen ist und bei der die Gefahr einer Beschmutzung
des Benutzers oder des Bettzeuges mit Sicherheit ausgeschaltet ist.
[0005] Das gestellte Problem wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Das Führungsparallelogramm führt zu einer sauberen und gleichmäßigen Verstellbewegung
der Tischplatte zwischen ihren beiden Stellungen. Dabei ist besonders zweckmäßig,
daß vor der Längswand und oberhalb der Tischplatte keine beweglichen Teile der Führungseinrichtung,
die ggfs. geschmiert sind, zu liegen brauchen. Es sind auch in beiden Stellungen keine
störenden Komponenten des Mechanismus zu sehen, so daß die Sitzgruppe in beiden Stellungen
der Sitzplatte ein gefälliges Äußeres hat. Ein erheblicher Teil der Führungseinrichtung
sowie die Ausgleichseinrichtung befinden sich hinter der Längswand, wo sie. ihre Arbeit
nicht sichtbar verrichten. Die vorgespannte Zylinder-Kolbeneinheit als Ausgleichsvorrichtung
arbeitet sehr zuverlässig, ist weitgehend wartungsfrei und sehr bedienungsfreundlich.
[0007] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung geht aus Anspruch 2 hervor. Mit diesem
Führungsparallelogramm wird die Tischplatte in beiden Endstellungen an die Längswand
hingedrückt, so daß dort keine Fuge entsteht und ein fester Sitz der Tischplatte gegen
ein Kippen oder ein Wegziehen von der Längswand erreicht wird. Im besonderen in der
Tischstellung deckt die Tischplatte alle Teile des Mechanismus so ab, daß nach außen
hin der Eindruck einer einstückigen Sitzgruppe mit integriertem Tisch entsteht. Das
Führungsparallelogramm vermag zudem die Tischplatte sehr sauber und geradlinig, dabei
geräuschlos und hemmungsfrei zu führen.
[0008] Die Kinematik wird dann noch verbessert, wenn eine Ausführungsform gewählt wird,
wie sie aus Anspruch 3 hervorgeht.
[0009] Besonders preiswert und einfach herstellbar ist eine weitere Ausführungsform gemäß
Anspruch 4. Derartige Zylinder sind handelsüblich, sie werden beispielsweise als Kofferraumaufstellzylinder
oder Motorraumhaltezylinder im Automobilbau verwendet, und arbeiten mit langer Lebensdauer
und gleichbleibenden Kräften. Ein solcher, richtig einjustierter Zylinder gleicht
das Gewicht der zu bewegenden Massen so vollständig aus, daß sich die Tischplatte
praktisch spielerisch verstellen läßt.
[0010] Um mit einer Zylindergrundgröße auszukommen, empfiehlt sich eine Ausführungsform,
wie sie aus Anspruch 5 hervorgeht. Es ergibt sich bei dieser Ausbildung nicht nur
eine gute Kraftübertragung vom Zylinder auf das Führungsparallelogramm, sondern es
kann durch einfache Verstellung der Abstützstelle des einen Endes oder beider Enden
des Zylinders bei unterschiedlich schweren Tischplatten das Gewicht exakt ausgeglichen
werden, wenn auch die Merkmale von Anspruch 6 gegeben sind.
[0011] Ein weiterer, wichtiger Gedanke geht aus Anspruch 7 hervor. Der Benutzer findet zum
Verstellen der Tischplatte die Steuerein- richtur,g vor, mit der er praktisch mit
einer Hand die Tischplatte verstellen kann. Eine vorhergehende Einweisung ist in den
meisten Fällen nicht erforderlich.
[0012] Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 8 enthalten. Durch die beiden Arretiervorrichtungen
wird der Tisch in der Tischstellung sehr solide verankert und zwar sowohl an der Längswand
als auch an seinem freien auskragenden Ende. Mit dieser Ausbildung sind auch sehr
große Tischplattenflächen bzw. Tischplattenlängen gut beherrschbar, da das Führungsparallelogramm
und die Arretierung der Tischplatte an der Längswand durch die zweite Arretierung
entlastet werden, wenn große Kräfte auf die Tischplatte einwirken.
[0013] Baulich wird die letztgenannte Forderung besonders einfach gemäß Anspruch 9 erfüllt.
Der Handgriff zum Verstellen der Tischplatte ist dort gut zugänglich, ohne daß er
störend wirken könnte. Beim Verstellen braucht die Bedienungsperson nur mit einer
Hand an dem Handgriff anzugreifen, ohne an der Tischplatte oder anderen Organen bei
der Bewegung mithelfen zu müssen.
[0014] Herstellungstechnisch besonders einfach ist auch eine Ausführungsform wie sie aus
Anspruch 10 hervorgeht. Es wird auf diese Weise mit der Stange nicht nur die Bewegung
der Tischplatte zum Verstellen eingeleitet, sondern es werden selbsttätig auch beide
Arretierungen eingerastet oder gelöst, so daß der Verstellvorgang in beiden Richtungen
schnell und einfach durchführbar ist.
[0015] Die Betätigung des Mechanismus mittels der Stange gestaltet sich gemäß Anspruch 11
besonders einfach. Da diese Schiebeführung verstgllbar ist, läßt sich der Eingriff
des Schließteiles in den Schlolteil besonders genau einjustieren.
[0016] Damit auch in Längsrichtung der Stange kein Spiel entsteht und damit gewährleistet
ist, daß der Standfuß bei arretiertem Schließteil in seiner stabilen Endstellung steht,
ist auch das Merkmal von Anspruch 12 wichtig.
[0017] Die Arretierung der Tischplatte an der Längswand gestaltet sich besonders einfach,
wenn die Merkmale von Anspruch 13 realisiert sind.
[0018] Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 14 enthalten. Der gabelförmigen Konsole
wird hier eine doppelte Aufgabe zugewiesen, da sie einmal als Schwenklagerstelle für
den Standfuß dient, und bei abgeklapptem Standfuß und in Bettstellung überführter
Tischplatte als vordere, stabile Abstützung für die Tischplatte.
[0019] Die Arretierung der Tischplatte an der Längswand rastet selbsttätig dann besonders
leicht ein, wenn die Merkmale von Anspruch 15 gegeben sind. Es wird durch diese Vorspannung
mittels der Feder ein Klappern der Tischplatte oder des Mechanismus in der Tischstellung
und in der Bettstellung vermieden.
[0020] Das Ein- und Ausklappen des Standfußes geht dann besonders leicht, wenn das Merkmal
von Anspruch 16 gegeben ist.
[0021] Da in der Arretierung der Tischplatte an der Längswand ggfs. hohe Kräfte auftreten,
und da der Schloßteil zumindest bei in der Bettstellung befindlicher Tischplatte sichtbar
ist, sind auch die Merkmale von Anspruch 7 wichtig. Die eingeleiteten Kräfte werden
mit dieser Hülse sauber in die gesamte Längswand eingeleitet. Trotzdem wirkt der Schloßteil
in der Sichtseite der Längs-. wand nicht störend.
[0022] Die Führung und Abstützung der Tischplatte in beiden Stellungen und bei der Verstellung
kann dann noch verbessert werden, wenn eine Ausführungsform gewählt wird, wie sie
aus Anspruch 18 hervorgeht.
[0023] Zweckmäßig sind auch die Maßnahmen von Anspruch 19, da auf diese Weise das Hindurchtreten
von Verschmutzungen durch diese Schlitze vermieden wird und diese Schlitze gleichzeitig
für eine gute Führung während der Verstellbewegung der Tischplatte sorgen.
[0024] Schließlich ist auch das Merkmal von Anspruch 20 noch wichtig, da auf diese Weise
ein sehr stabiler Mechanismus entsteht, der auch nach langem Gebrauch der Sitzgruppe
für beide Einsatzzwecke und bei starken Belastungen in beiden Einsatzzwecken ein Verziehen
oder Verwinden einzelner Komponenten des Mechanismus oder auch der Tischplatte vermeidet.
[0025] Nachstehen wird anhand der Zeichnungen eine Ausführungsform der Erfindung erläutert.
[0026] Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Vorderansicht einer Sitzgruppe mit in der Tischstellung
befindlicher Tischplatte,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Sitzgruppe von Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderaßnsicht der Sitzgruppe der vorhergehenden Figuren bei in der Bettstellung
befindlicher Tischplatte,
Fig. 4 ein vergrößertes Detail und
Fig. 5 eine Querschnitts-Darstellung der Sitzgruppe der vorhergehenden Figuren während
einer Verstellung der Tischplatte.
[0027] Die Sitzgruppe gemäß den Fig. 1 und 2 besteht aus einer Längswand 1, an der zwei
zueinander weisenden Bänke 3 in einem gegenseitigen Abstand mit ihren Schmalseiten
befestigt sind. Im Zwischenraum zwischen den Bänken 3 ist eine Tischplatte 2 baulich
so eingegliedert, daß sie sich in ihrer Höhe zwischen einer Tischstellung und einer
Bettstellung verstellen läßt. In den Fig. 1 und 2 befindet sich die Tischplatte in
der Tischstellung, während in der Fig. 3 die Tischplatte in der Bettstellung gezeichnet
ist. In Fig. 1 liegen auf den Bänken Sitzpolster 5, während die Banklehnen mit Rückenpolstern
4 abgedeckt sind.
[0028] Die Sitzflächen der Bänke 3 sind mit Scharnieren 27 angeschlagen, so daß die Bänke
truhenartige Unterbringungsmöglichkeiten z.B. für Bettzeug, bilden.
[0029] Die Tischplatte 2 ist über im Detail aus Fig. 5 erkennbare Führungsparallelogramme
an der Längswand 1 höhenverstellbar gelagert, wobei in Fig. 2 nur Vertikalstreben
12a dieser Führungsparallelogramme erkennbar sind. An der Tischplattenunterseite ist
ferner eine gabelförmige Stützkonsole 24 befestigt, in der ein Standfuß 9 mit einer
Rolle 25 schwenkbar gelagert und mit einer Steuervorrichtung baulich verbunden ist,
von der in Fig. 2 nur ein Handfgriff 6 erkennbar ist.
[0030] In Fig. 3 ist - wie gesagt - die Tischplatte 2 in die Bettstellung abgesenkt, in
der ihre Oberseite mit der Oberseite der Bänke 3 fluchtet. Die Sitzpolster 5 sind
unter Überbrückung der Fugen zwischen der Tischplatte 2 und den Bänken 3 aufgelegt.
Die Rückenpolster 4 schließen sich an diese Kissen an, so daß eine durchgehende Liegefläche
entsteht. Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß der Standfuß 9 von Fig. 2 weggeklappt ist,
und daß die gabelförmige Konsole 24 auf dem Boden aufsteht und die Tischplatte vorne
abstützt. In Fig. 3 ist ferner ein Schloßteil 8 in der Längswand 1 erkennbar, in den
die in Fig. 2 angedeutete Steuervorrichtung in der Tischstellung der Tischplatte 2
arretiert wird.
[0031] Fig. 4 zeigt in einer größeren Draufsicht diesen Schloß tei7 8, der eine schlüsselförmige
Öffnung besitzt und mit seiner in der Zeichnungsebene gezeigten Vorderseite entweder
bündig in der Längswand 1 liegt oder sogar nur unter Freilassung der Einstecköffnung
in der Längswand versenkt angeordnet ist.
[0032] In Fig. 5 ist in einem Querschnitt durch die Sitzgruppe der Aufbau der einzelnen
Komponenten erkennbar. Die Tischplatte 2 befindet sich gerade in einer Zwischenstellung
zwischen der Tischstellung 13 und der Bettstellung 14.
[0033] An der Unterseite der Tischplatte 2 ist ein solider Rahmen 12 aus Metallprofilen
befestigt, an dem am der Längswand 1 zugewandten Ende der Tischplatte 2 nebeneinander
zwei Vertikalstreben 12a befestigt sind, die sich nach unten erstrecken. Am der Längswand
1 abgewandten Ende des Rahmens 12 ist über Versteifungsglieder 26 die gabelförmige
Konsole 24 befestigt. Zwischen den Gabelzinken der Konsole 24 ist in einer Schwenklagerstelle
23 der Standfuß 9 mit seiner Rolle 25 schwenkbar so gelagert, daß er in Uhrzeigerrichtung
bis in eine vertikale Lage - verschwenkbar ist, in der er die Tischplatte 2 in der
Tischstellung abstützt. Der Standfuß 9 besitzt nahe seinem oberen Ende eine Gelenkstelle
22, die im Bereich eines nicht bezeichneten, vertikalen Schlitzes liegt. In dieser
Schwenkstelle 22 ist mit dem Standfuß 9 eine Stange 17 schwenkbar verbunden, die an
ihrem freien Ende einen Handgriff 6 nach Art eines Regenschirmgriffes trägt. Über
eine im Handgriff 6 untergebrachte Verstellschraube 18 kann die Gelenkstelle 22 in
Längsrichtung der Stange 17 verstellt werden. Zwischen der Gelenkstelle 22 und einem
Anschlag auf der Stange 17, z.B. einer Scheibe, ist eine vorgespannte Feder 19 angeordnet,
die die Stange in Fig. 5 nach rechts zu drängen sucht.
[0034] Nahe dem anderen Ende der Stange 17 ist am Rahmen 12 mit einer Schraube 21 eine Schiebeführung
20, z.B. aus Nylon für die Stange 17 verstellbar angeordnet. Am freien Ende der Stange
17 wird diese von einem beidendig vorstehenden Querzapfen durchsetzt, der mit der
Stange 17 einen Schließteil 7 für den in der Längswand 1 untergebrachten Schloßteil
8 bildet und in diesen einsteckbar und durch Drehen des Handgriffes 6 in diesem arretierbar
ist.
[0035] An der der Sichtseite der Längswand 1 abgewandten Rückseite sind mit Querprofilen
11 weitere Vertikalstreben 12b verankert, die sich nahezu über die gesamte Länge der
Längswand 1 erstrecken und diese zusätzlich aussteifen. Die Vertikalstreben 12a und
12b werden durch zwei in einem Abstand voneinander liegende Schwenkstreben 10a und
10b miteinander beweglich verbunden, und zwar über Schwenklager 30a und 30b in der
Vertikalstrebe 12a und Schwenklager 15a und 15b in der Vertikalstrebe 12b. Die Schwenkstrebe
10a ist dabei nach Art eines Winkelhebels ausgebildet. Die Schwenkstrebe 10b ist hingegen
über ihr Schwenklager 15b hinaus verlängert und trägt in dieser Verlängerung 31 eine
Abstützstelle 29. Die Abstützstelle 29 kann entweder als Langloch, als Bogenschlitz
oder durch mehrere voneinander getrennte Befestigungsöffnungen ausgebildet sein. In
der Abstützstelle 29 ist ein Ende 28 einer Kolben-Zylindereinheit 16 abgestützt, deren
anderes Ende über eine angeschweißte Lasche entweder an der Vertikalstrebe 12b, am
Prifil 11 oder an der Längswand 1 direkt abgestützt ist.
[0036] Die Kolben-Zylindereinheit 16 kann ein Gasdruck-, Hydraulik-oder Federspeicher-Kolbenzylinder
sein, der mit einer vorbestimmten Druckkraft die Schwenkstrebe 10b um ihre Schwenklager
15b entgegen und dem Uhrzeigersinn belastet.
[0037] Ein durch die obere und hintere Kante der Tischplatte 2 gehender Kreisbogenteil versinnbildlicht
die Bahn, entlang der sich diese Kante der Tischplatte 2 bei einer Höhenverstellung
derselben bewegt. Ein strichpunktierter Kreisbogenteil unterhalb der Rolle 25 des
Standfußes 9 zeigt, welche Bewegung dieses Ende des Standfußes 9 bei einer Höhenverstellung
der Tischplatte 2 ausführt. Beim Verstellen wird die Tischplatte 2 zu sich selbst
parallel höhenverschoben, wobei sie in beiden Stellungen 13, 14 satt an der Längswand
1 zur Anlage kommt.
[0038] In der Tischstellung wird mit dem Handgriff der Schließteil 7 in den Schloßteil 8
eingesteckt und verdreht, wobei gleichzeitig über die Gelenkstelle 22 der Standfuß
9 in seine aufrechte Endstellung gezogen ist. Wenn dann der Schließteil 7 arretiert
ist, ist die Tischplatte 2 unbeweglich mit der Längswand verbunden und zudem durch
den Standfuß 9 abgestützt. Die Kolben-Zylindereinheit ist dann weiter ausgezogen,
als in Fig. 5 dargestellt ist. Zuvor hat die Kolben-Zylindereinheit das Gewicht der
zum Anheben der Tischplatte 2 zu bewegenden Massen ausgeglichen, so daß am Handgriff
6 fast keine oder überhaupt keine Kraft ausgeübt zu werden brauchte.
[0039] Wenn dann die Tischplatte in die Bettstellung überführt werden muß, wird zunächst
der Handgriff 6 gedreht, worauf durch die Feder 19 der Schließteil 7 aus dem Schloßteil
8 herausgleitet und gleichzeitig dem Standfuß 9 ein Bewegungsimpuls in Richtung des
strichlierten Pfeiles erteilt wird, so daß er mit seiner Rolle 25 auf dem Boden in
Richtung zur Längswand 1 hinzugleiten beginnt. Das hintere Ende der Tischplatte 2
löst sich von der Längswand und folgt der bogenförmige Bahn. Das Gewicht der zu bewegenden
Massen wird wiederum durch die Kolben-Zylindereinheit ausgeglichen, so daß sich die
Tischplatte 2 nahezu kraftlos mittels des Handgriffes 6 absenken läßt, bis schließlich
der Standfuß 9 angehoben und das untere Ende der gabelförmigen Konsole 24 auf dem
Boden angelangt ist. Zugleich gelangt das der Längswand 1 zugewandte Stirnende der
Tischplatte 2 zur Anlage an der Längswand 1 und wird durch das Führungsparallelogramm
gegen ein Nachgeben nach unten gehindert. In der Bettstellung ist die Tischplatte
2 durch diese Anlage an der Längswand einerseits und durch das Aufsitzen der Konsole
24 auf den Boden andererseits arretiert.
[0040] Zum neuerlichen Überführen der Tischplatte 2 in die Tischstellung genügt ein leichter
Zug am Handgriff 6 verbunden mit einer leichten Anhebekraft, wodurch die Kolben-Zylindereinheit
über die Schwenkstrebe 10b die Tischplatte weitgehend selbständig wiederum bis in
die Tischstellung 13 anhebt, in der sie dann durch ein Drücken des Handgriffes 6 und
Verdrehen des Schließteils 7 im Schloßteil 8 arretiert wird.
[0041] Zweckmäßigerweise ist bei beiden Führungsparallelogrammen jeweils eine Kolben-Zylindereinheit
16 vorgesehen. Zum Arretieren des Schließteiles 7 reicht eine 90° Drehung des Handgriffes
6 aus. Eine Markierung an der Vorderseite des Standfußes 9 zeigt zweckmäßigerweise
an, wann arretiert bzw. gelöst worden ist.
[0042] Die Führungsparallelogramme sowie der Rahmen an der Unterseite der Tischplatte sind
zweckmäßigerweise Metall oder Leichtmetallprofile. Der Handgriff 6 kann ebenfalls
aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Die von vorne sichtbaren Teile, insbesondere
der Standfuß 9 und die Gabel für die Mittelkonsole 24 sind zweckmäßigerweise wie auch
die Tischplatte aus Holz ausgebildet oder zumindest mit einer Holz imitierenden Oberflächenschicht
oder mit Furnier belegt.
[0043] Die im Handgriff 6 eingebaute Verstellschraube gestattet eine genaue Anpassung zur
Vermeidung jeglichen Längsspieles und zur Sicherstellung, daß der Standfuß 9 tatsächlich
in einer Endstellung steht, wenn der Schließteil 7 arretiert ist. Die Feder 19 unterbindet
ebenfalls ein Schlackern oder Wackeln der Komponenten der Steuervorrichtung. Sie sichert
zudem den Drehgriff gegen eine selbsttätige Verstellung, da die von der Feder ausgeübte
Kraft den Schließteil 7 im Schloßteil durch Reibung festlegt.
[0044] Die Schiebeführung 20 führt die Stange 17 genau mit dem Schließteil 7 in den Schloßteil
8 ein. Die Schiebeführung wird mit dem Bolzen 21 am Rahmen 12 so befestigt, daß der
Bolzen in eine längliche Bohrung in der Schiebeführung einrastet. Die Schiebeführung
20 ist zum Einjustieren des Verschlußteiles verstellbar. In der Stange kann zudem
ein geringes Längsspiel vorgesehen sein, das die Feder zuläßt. Dieses Längsspiel ist
zweckmäßig, damit bei leichtem Anziehen des Handgriffes 6 der Standfuß 9 abzuklappen
beginnt.
[0045] Der Standfuß 9 ist nicht unbedingt erforderlich, falls es sich um eine Tischplatte
mit geringer Auskraglänge handelt.
[0046] Anstelle einer truhenartigen Ausbildung der Sitzbänke 3 könnten in diesen auch ausziehbare
Schubladen vorgesehen werden. Die Sitz- und Rückenpolster bestehen zweckmäßigerweise
aus einem Schaumkunststoff und sind mit abnehmbaren und waschbaren Stoff- überzügen,
versehen mit Haftverschlüssen, überzogen. In gleicher Weise könnten auch Knöpfe oder
Reißverschlüsse eingesetzt sein.
1. Sitzgruppe mit zwei an einer Längswand einander zuweisend angeordneten Bänken,
zwischen denen an einer Führungseinrichtung der Längswand eine Tischplatte zwischen
einer Tischstellung und einer niedrigeren Bettstellung höhenverstellbar befestigt
ist, und mit einer Ausgleichseinrichtung für die beim Verstellen zu bewegen- den Massen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tischplatte (2) mit mindestens einem Führungsparallelogramm
(10a, 10b, 12a, 12b) an der Längswand (1) gehalten ist, das die Längswand (1) durchsetzt
und an der der Tischplatte (2) abgewandten Rückseite der Längswand (1) verankert ist,
und daß die Ausgleichseinrichtung aus mindestens einer vorgespannten und wirkungsmäßig
in das Führungsparallelogramm eingreifenden Zylinder-Kolbeneinheit (16) besteht.
2. Sitzgruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsparallelogramm
aus einer an der Tischplattenunterseite starr befestigten Vertikalstrebe (12a), aus
einer dazu annähernd parallelen und an der Rückseite der Längswand (1) verankerten
Vertikalstrebe (12b) und aus zwei jeweils in beiden Vertikalstreben auf- und abschwenkbar
gelagerten Schwenkstreben (10a, 10b) besteht, und daß die Tischplatte (2) zwischen
den beiden Stellungen mit dem Führungsparallelogramm zu sich parallel vor der Längswand
(1) in einer Teilkreisbahn bewegbar ist.
3. Sitzgruppe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Schwenkstrebe
(10a) ein Winkelhebel ist.
4. Sitzgruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder-Kolbeneinheit
(16) ein Gasdruck-, Hydraulik- oder Federspeicher-Zylinder ist.
5. Sitzgruppe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die andere
Schwenkstrebe (10b) über ihr Schwenklager (15b) in der Vertikalstrebe (12b) hinaus
verlängert ausgebildet ist und in der Verlängerung (31) eine Abstützstelle (29) für
ein Ende (28) der Zylinder-Kolbeneinheit (16) aufweist, deren anderes Ende an der
Längswand (1), vorzugsweise mit der Vertikalstrebe (12b), abgestützt ist.
6. Sitzgruppe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Ende der
Kolben-Zylindereinheit (16) zur Verstellung ihres Hebelarmes in bezug auf das Schwenklager
(15b) die Abstützstelle (29) verstellbar ist.
7. Sitzgruppe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung zum Beweger,
des die Tischplatte (2) tragenden Führungsparallelogrammes zwischen den beiden Stellungen
(13, 14) der Tischplatte (2).
8. Sitzgruppe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Steuervorrichtung zwei Arretiervorrichtungen (7, 8; 9, 22, 23) für die
Tischplatte baulich verbunden sind, mit denen sowohl das der Längswand (1) zugewandte
als auch das entgegengesetzt liegenden Tischplattenende, jeweils für sich, in der
Tischstellung (13) festlegbar ist.
9. Sitzgruppe nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
eine an, zweckmäßigerweise unterhalb, der Tischplatte (2) gehaltene Zug- und Druckstange
(17) mit einem unterhalb der freien Tischendkante ergreifbaren Handgriff (6) ist.
10. Sitzgruppe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (17) an ihrem
dem Handgriff (6) abgewandten Ende als Schließteil (7) ausgebildet und in einen in
der Längswand (1) festgelegten Schloßteil (8) einsteckbar und darin arretierbar ist,
und daß die Stange (17) nahe dem Handgriff (6) an einem an der Tischplatte (2) schwenkbar
gelagerten Standfuß (9) in einer Gelenkstelle (22) derart schwenkbar gelagert ist,
daß bei arretiertem Schließteil (7) der Standfuß (9) in einer das Tischplattenende
stützenden, stabilen Endlage auf dem Boden aufsteht.
11. Sitzgruppe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (17) nahe dem Schließteil (7) in eine an der Tischplatte (2) festgelegte,
vorzugsweise verstellbare, geringfügige Schwenkbewegungen der Stange (1) gestattende
Schiebeführung (20), vorzugsweise aus gleitfreudigem Kunststoff, eingreift.
12. Sitzgruppe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstelle (22)
in Längsrichtung der Stange (17) verstellbar ist, vorzugsweise mit einer von vorne
zugänglichen Verstellschraube (18) im Handgriff (6).
13. Sitzgruppe nach den Ansprüchen 8, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließteil
(7) von einem beidendig vorstehendem Querzapfen in der Stange (17) gebildet wird,
dessen Enden nach Einführen in den Schloßteil (8) in diesem durch eine Verdrehung
der Stange (17) mittels des Handgriffes (6) arretierbar sind.
14. Sitzgruppe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Standfuß (9) an einer gabelförmigen Konsole (24) an der Tischplattenunterseite
schwenkbar gelagert ist, die bei eingeklapptem Standfuß (9) als Höhenanschlag der
Tischplatte (2) in der Bettstellung dient.
15. Sitzgruppe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (17) durch eine Feder (19) in Ausziehrichtung des Schließteils (7)
aus dem Schloßteil (8) belastet ist, welche Feder (19) vorzugsweise zwischen der Gelenkstelle
(22) und einem Anschlag auf der Stange (17) angeordnet ist.
16. Sitzgruppe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Standfuß (9) am bodenseitigen Ende eine Rolle (25) und oberhalb der Gelenkstelle
(22) einen Schlitz (32) für die Stange (17) aufweist.
17. Sitzgruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schloßteil (8) eine die Längswand (1) durchsetzende Hülse ist, deren rückwärtiges
Ende an der Rückseite der Längswand (1) befestigt und deren vorderes Ende bündig mit
der Sichtseite der Längswand (1) abschließt.
18. Sitzgruppe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Abstand nebeneinander zwei Führungsparallelogramme (10a, 10b, 12a, 12b)
vorgesehen sind, zwischen denen sich der Schloßteil (8) befindet.
19. Sitzgruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Längswand (1) die Stärke der Schwenkstreben nur geringfügig überschreitende Vertikalschlitze
vorgesehen sind, die ggfs. durch Bürsten- oder Kunststoff-Dichtprofile ausgekleidet
sind
20. Sitzgruppe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Tischplattenunterseite ein Profilrahmen (12) angebracht ist, an dem die
außerhalb der Längswand (1) liegenden Vertikalstreben (12a) einerseits und die gabelförmige
Konsole (24) andererseits befestigt und abgestützt sind.