[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung zum Beobachten und Verteidigen, insbesondere
für die Infanterie und für Bewachungsaufgaben, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der GB-PS 577 933 bekannt. Sie hat ein vertikal
in ein Loch im Erdboden eingesetztes Betonrohr, das durch einen Betondeckel abgedeckt
ist. Am Rand des Deckels ist ein nach unten ragender Zylindermantel angeformt, der
an der Innenwand des Betonrohrs liegt und Schiessscharten aufweist. Der Deckel kann
mittels einer hydraulischen Hebevorrichtung aus einer unteren Stellung, in der er
auf dem oberen Rand des Betonrohrs liegt, in eine obere Stellung gebracht werden,
in welcher der untere Rand des Zylindermantels an der Innenseite des oberen Teils
des Betonrohrs liegt, Betonrohr und Zylindermantel also wie die Gehäuserohre eines
Zugfernrohrs ausgezogen sind. In dieser oberen Stellung können die Soldaten durch
die im Zylindermantel vorgesehenen Schiessscharten schiessen, wobei sie auf im Betonrohr
angeordneten Podesten stehen. Für den Ein- und Ausstieg in das bzw. aus dem Betonrohr
ist im Deckel ein durch eine Platte abdeckbares Loch vorgesehen.
[0003] Vor allem bei kleineren Schutzvorrichtungen der bekannten Art wird der Soldat beim
Handhaben der Waffe und Schiessen durch den Zylindermantel beengt. Zwar schützt der
Zylindermantel scheinbar vor feindlichem Feuer; die Erfindung geht aber von der Erkenntnis
aus, dass dieser Schutz trügerisch ist, weil der Feind von vornherein auf die Schiessscharten
zielt, d.h. die durch die Schiessscharten gegebenen Ziele anvisieren kann, bevor sich
der Soldat in der Schutzvorrichtung mit seiner Waffe in die Schussposition begibt.
Nachteilig ist ferner, dass weder grössere Handfeuerwaffen noch Minenwerfer oder andere
Steilbahnwaffen, Handgranaten usw. eingesetzt werden können. Ausserdem bietet der
Deckel im Bereich des für den Ein- und Ausstieg vorgesehenen Lochs praktisch keinen,
jedenfalls völlig unzureichenden Schutz vor feindlicher Waffenwirkung; denn die für
seine Abdeckung vorgesehene Platte muss vom Soldaten gehoben werden und kann daher
nur leicht ausgeführt sein. Wegen der völlig unzureichenden Schutzwirkung der Platte
muss das Loch jedenfalls klein dimensioniert werden, so dass der Ein- und Ausstieg
äusserst mühsam wird.
[0004] Aus der DE-OS 2 044 381 ist es ferner bekannt, einen eine Luke eines Fahrzeugs abdeckenden
Deckel aus der Verschliessstellung anzuheben und um eine exzentrisch zur Deckelmitte
gelagerte Achse von der Luke wegzuschwenken. Dabei erfolgt das Heben und Schwenken
des Deckels zwangsläufig unmittelbar aufeinanderfolgend und der Deckel wird nur gerade
so weit gehoben, wie dies zum Schwenken notwendig ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Schutzvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die rasch von jedermann aufgebaut werden kann und einerseits
grösstmöglichen Schutz gegen feindliche Waffenwirkungen bietet, andererseits den eigenen
Waffeneinsatz aus der Schutzvorrichtung heraus nicht erschwert, und die man je nach
Kampflage erstens wie ein Schutzraum allseitig schliessen, zweitens gerade so weit
öffnen, wie dies unter Beibehaltung des grösstmöglichen Schutzes zum Beobachten und
zum Einsatz kleinerer Waffen erforderlich ist, und drittens ganz öffnen kann, damit
der Einsatz grösserer Infanteriewaffen, wie Panzerabwehrwaffen, Minenwerfer und anderer
Steilbahnwaffen, sowie von Handgranaten, usw., und ein unbehinderter, rascher Ausstieg
der Soldaten sowie ein unbehindertes Ein- und Ausladen von Material ermöglicht wird.
[0006] Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand des Patentanspruchs 1.
[0007] In der unteren Stellung des Schutzdeckels ist die Schutzvorrichtung wie ein eigentlicher
Schutzraum vollständig geschlossen, so dass sie einen hohen Schutzgrad gegen mechanische
, thermische , radioaktive und chemische Waffenwirkungen bietet. Durch Heben des Schutzdeckels
in die obere Stellung wird unter Beibehaltung grösstmöglicher Schutzwirkung ein zum
allseitigen Beobachten und Schiessen mit kleineren Waffen ausreichender Spalt geöffnet.
Andererseits lässt sich die Vorrichtung durch Heben und Wegschwenken des Schutzdeckels
innert weniger Sekunden vom
Schutzraum in eine Waffenstellung verwandeln, die den Einsatz grösserer Infanteriewaffen,
wie Panzerabwehrwaffen, Minenwerfer und anderer Steilbahnwaffen, sowie von Handgranaten,usw.,
ermöglicht. Dabei wird zudem ein unbehinderter, rascher Ein- und Ausstieg der Soldaten
sowie ein unbehindertes Ein- und Ausladen von Material ermöglicht.
[0008] Bevorzugte Ausführungsarten der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 17 umschreiben.
[0009] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Schutzvorrichtung, nach der Linie I-I in Fig.
2,und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Schutzvorrichtung, nach der Linie II-II in Fig.
1.
[0010] Die dargestellte Schutzvorrichtung hat einen in ein Loch im Erdboden 1 eingesetzten
Stütz- und Schutzmantel 2, der aus acht Blechtafeln 3-10 zusammengesetzt ist, die
zur Erhöhung der Steifigkeit unter einem stumpfen Winkel abgewinkelt sind, so dass
der Mantel 2 im Grundriss 16-eckig ist. Die Längsränder 11 der Blechtafeln 3-10 sind
nach aussen abgewinkelt und haben Schlitze zur Verbindung mittels Flachbolzen 12,
welche einen Längsschlitz zur Aufnahme eines Querkeils bzw. Flachkeils haben, durch
dessen Einschlagen die für den Zusammenbau nur lose aneinander gelegten Ränder 11
aneinander gepresst werden. Die abgewinkelten Ränder 11 dienen nicht nur zur gegenseitigen
Verbindung der Mantelblechtafeln 3-10 sondern bilden auch Verstärkungsrippen des Mantels.
Der Mantel 2 ist auf einem kreisrunden Bodenblech 13 angeordnet, dessen Rand über
den Mantel vorsteht, und auf das ein Zylinderring 43 geschweisst ist. Der Aussenradius
des Zylinderrings 43 entspricht dem Radius des Inkreises des 16-eckigen Mantelquerschnitts
und der deshalb alle 16 Seiten des Mantels berührende Zylinderring 43 ist an den Berührungsstellen
in der oben beschriebenen Weise durch mit Querkeilen gesicherte Bolzen 14 mit den
Mantelblechtafeln 3-10 verbunden. Am oberen Rand des Mantels 2 ist auf entsprechende
Weise ein im Querschnitt L-förmiger, oberer Ring 15 mittels Bolzen 16 befestigt. Der
obere und untere Ring 15 und 43 können etwas unterschiedliche Radien haben, damit
der obere Ring 15 beim Transport in oder auf den Ring 43 gesteckt werden kann, wobei
in diesem Fall die Blechtafeln 3-10 entsprechend trapezförmig verjüngt sein können.
[0011] Ein Schutzdeckel 17, der - wie weiter unten näher beschrieben - in der Höhe verstellbar
und horizontal schwenkbar ist, deckt in der dargestellten Schliessstellung den Mantel
2 oben ab. Der Deckel 17 hat einen Schutzkragen bzw. Schutzkranz 18, der aus einem
kreisförmigen, im Querschnitt rechteckigen Hohlprofil gebildet ist und dessen Aussendurchmesser
kleiner als der Innendurchmesser des oberen Rings 15 ist. Auf dem Kranz 18 ist eine
Panzerstahlplatte 19 angeordnet, an deren über den Kranz 18 nach aussen vorstehendem
Rand 20 ein Dichtungsring 21 befestigt ist, der dicht auf dem horizontal nach aussen
ragenden Schenkel des oberen Rings 15 liegt und gegen das Eindringen von Wasser, Napalm,
FAE (Fuel Air Explosives), C-Gasen usw. schützt. An der Innenseite des vertikalen
Schenkels des oberen Rings 15 sind mehrere Auflager 22 für Spindeln 30 befestigt,
deren Zweck weiter unten beschrieben ist. Ein an die Blechtafel 3 geschweisstes T-Profil
23 trägt eine Führungshülse 24, in der eine Achse 25 vertikal verschiebbar gelagert
ist, deren Enden aus der Führungshülse herausragen. Das obere Achsenende sitzt fest
in einer Buchse 26, die am Kranz 18 befestigt ist. Am unteren Achsenende greift eine
hydraulische Hebevorrichtung 27 an, die auf einem mit der Blechtafel 3 verschweissten
Auflager 28 abgestützt ist. Die Achse 25 ist auf der Hebevorrichtung 27 drehbar gelagert
und an der Führungshülse 24 ist eine Arretiervorrichtung 29 zum Arretieren der Achse
25 und damit des Schutzdeckels 17 in der jeweils gewünschten Höhen- und Schwenklage
angeordnet. Wenn der Deckel 17 infolge starker feindlicher Waffenwirkung verklemmt
oder durch grosse Erdmassen belastet sein sollte und die hydraulische Hebevorrichtung
27 deshalb nicht mehr zum Heben des Deckels 17 ausreicht, kann dieser mittels der
durch die Auflager 22 geführter Spindeln 30 gehoben werden, die auch zum Fixieren
des gehobenen Deckels beim Beobachten und beim Waffeneinsatz dienen können.
[0012] Die Schutzwirkung des Deckels, insbesondere gegen Splitter, Bomblets und radioaktive
Strahlung, kann noch durch zusätzlich aufsetzbare Stahlplatten 3i, durch eine Erdschicht
32 oder durch ein auf dem Deckel befestigtes, mit grösseren Steinen gefülltes Netz
erhöht werden. Zum Halten der Erdschicht 32 auf dem Deckel ist ein im Querschnitt
L-förmiger Ring 33 vorgesehen, der mit Schrauben 34 durch in die Stahlplatte 19 und
gegebenenfalls in die zusätzlich aufgelegten Stahlplatten 31 gebohrte Löcher fest
mit dem Schutzkranz 18 verschraubt wird. Die auf die Platten 31 geschüttete Erdschicht
32 wird durch den vertikalen Schenkel des Rings 33 auf dem Deckel gehalten. Wenn keine
zusätzlichen Panzerplatten 31 aufgelegt werden, dienen die Schrauben 34 zur Sicherung
der Stahlplatte 19 auf dem Kranz 18. Der Ring 33 kann weggelassen werden, wenn die
Stahlplatte 19 bzw. -platten 31 nicht mit Erde überschüttet werden.
[0013] An den Mantelblechtafeln 8 und 9 ist im unteren Teil ein Rohrstutzen 35 befestigt,
in den ein Verbindungsrohr (nicht dargestellt) geführt werden kann, das die Schutzvorrichtung
mit einer anderen, gleichartigen Schutzvorrichtung; einem Schutzraum oder einem Graben
verbindet und das auch zur Lagerung von Waffen und Munition dienen kann. Der Boden
des Rohrstutzens 35 und des anschliessenden Verbindungsrohrs kann bündig mit dem Bodenblech
13 sein. Um den vom Rohrstutzen 35 durch das Verbindungsrohr führenden Verbindungsweg
zwischen den Schutzvorrichtungen durch eine möglichst dicke Erdschicht oder Schutzschicht
aus Steinen od. dgl. zu schützen, wird der Boden des Rohrstutzens 35 und Verbindungsrohrs
aber zweckmässig tiefer als das Bodenblech 13 angeordnet. Dabei wird
[0014] der Durchmesser des Rohrstutzens 35 und Verbindungsrohrs so gross gewählt, dass die
Soldaten in gebückter Stellung durch den Verbindungsweg gehen können. Die Höhe der
Stufe, um welche der Boden des Rohrstutzens 35 gegenüber dem Bodenblech 13 nach unten
versetzt ist, wird zweckmässig so gewählt, dass die Soldaten noch in kauernder Stellung
aus der Schutzvorrichtung in den Rohrstutzen hinabsteigen können.
[0015] Die für den Verbindungsweg vorgesehene Oeffnung in den Mantelblechtafeln kann zum
Schutz gegen Splitter oder Gase vom Verbindungsweg durch einen abnehmbaren Deckel
abgeschlossen werden.
[0016] Wenn ein Bagger zum Ausheben des Lochs für die Schutzvorrichtung zur Verfügung steht,
kann die Schutzvorrichtung mit Hilfe des dabei als Kran zu verwendenden Baggers in
das Loch eingesetzt werden, wobei an der Mantelaussenseite zweckmässig Oesen angebracht
werden, damit der Mantel mittels Drahtseilen an der Baggerschaufel angehängt werden
kann. Der Schutzdeckel 17 wird zweckmässig erst anschliessend aufgesetzt, wobei die
Achse 25 in die Führungshülse 24 eingesetzt wird.
[0017] Die Schutzvorrichtung kann aber ohne weiteres auch in einem Erdloch aufgebaut werden,
wobei zuerst das mit dem Ring 43 versehene Bodenblech 13 verlegt wird. Daraufhin werden
die Mantelblechtafeln 3-10 eingesetzt, am Ring 43 und gegenseitig befestigt und anschliessend
mit dem oberen Ring 15 verbunden. Der Rand des Bodenblechs 13 und die Mantelblechtafeln
3-10 werden danach in Erde eingebettet. Aus Gründen des Schutzes gegen Detonationen
von Granaten im Erdboden kann der mittlere Mantelbereich mit einem weichen, nachgiebigen
Material 37, z.B. Schaumkunststoff, Heu, Stroh oder Zweigen umgeben werden. Der obere
Mantelbereich wird zweckmässig bis zum horizontalen Schenkel des oberen Rings 15 mit
groben Steinen 36 umgeben. Dadurch lassen sich die Widerstandsfähigkeit der Schutzvorrichtung
erhöhen und die Erschütterungswirkungen auf die Insassen reduzieren. Zum Schutz gegen
die letzteren Wirkungen sowie gegen den Lärm von Detonationen, könnte auch die Innenwand
des Mantels mit Schaumstoff ausgekleidet werden.
[0018] Durch Schliessen des Schutzdeckels 17 kann die Schutzvorrichtung vollständig abgeschlossen
und damit optimal geschützt werden. Zum Beobachten wird der Deckel 17 mittels der
Hebevorrichtung 27 nur gerade soweit gehoben, dass der zwischen dem Schutzkranz 18
und dem oberen Ring 15 entstehende Schlitz zum Durchblicken und zum Hindurchschiessen
mit kleineren Handfeuerwaffen ausreicht. Dabei ragt der obere Teil des Kopfes bzw.
Helms des Beobachters in den vom Schutzkranz 18 umschlossenen Raum hinein und wird
seitlich durch den Schutzkranz und oben durch die Panzerplatte 19 (sowie 31) geschützt.
Mit Ausnahme des schmalen Augenbereichs bleibt in dieser Deckelstellung also der ganze
Kopf des Beobachters bzw. Schützen geschützt. Zum Schiessen mit grösseren Flachbahnwaffen,
z.B. Maschinengewehren, Panzerabwehrwaffen (einschliesslich PAL) und zum Einsatz anderer,
grösserer Waffen, insbesondere Steilbahnwaffen, wie Minenwerfer, kann der Deckel 17
je nach Bedarf teilweise oder ganz weggeschwenkt werden. Dabei können alle Personen,
die in der Schutzvorrichtung Platz haben, ohne weiteres gleichzeitig schiessen, ohne
sich gegenseitig zu behindern.
[0019] An der Innenseite des Kranzes 18 kann ein Griff angebracht sein, der zum Drehen des
Deckels 17 dient. Ferner kann eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen sein, die den
Deckel 17 in der Schliessstellung gegen unbefugtes Abheben und gegen den Sog bei Detonationen
sichert.
[0020] Die Mantelblechtafeln 3-10 könnten auch gegenseitig sowie mit dem oberen Ring 15
und dem Bodenblech 13 verschweisst sein. Dabei können die abgewinkelten Ränder 11
entfallen und der Mantel kann stattdessen mit horizontalen Aussteifungsrippen versehen
werden.
[0021] Ferner könnte.der Mantel auch aus einem Betonrohr bestehen, das zweckmässig an den
Enden je einen nach aussen vorstehenden Ringwulst hat, der dem horizontalen Schenkel
des Rings 15 und dem Rand des Bodenblechs 13 entspricht. Die mit einem solchen Betonrohr
ausgeführte Schutzvorrichtung kann im übrigen analog aufgebaut sein wie die in der
Zeichnung dargestellte Schutzvorrichtung, also mit einer Führungshülse 24 an der Innenwand
des Betonrohrs für die Achse 25 des Deckels 17 und einem Auflager 28 für die Hebevorrichtung
17. Der Deckel ist zweckmässig zusätzlich zu den Anforderungen hinsichtlich des Schutzes
gegen Waffenwirkungen für die üblichen Verkehrslasten auszuführen und abzustützen
und gegen Schmutzwasser und Schmutz abzudichten.
[0022] In Weiterbildung dieser Ausführungsform kann der Mantel zusammen mit angeformten
inneren Vorsprüngen für die schwenkbare Lagerung des Deckels und für dessen Hebevorrichtung
und für Stützmittel für die Spindeln einstückig mit dem Boden aus Stahlbeton bestehen.
Der Deckel kann dabei aus einer mit Beton gefüllten Stahlwanne bestehen.
[0023] Die Schutzvorrichtung kann bereits in Friedenszeiten vorbereitet werden, wobei der
Schutzdeckel 17 je nach dem die Vorrichtung umgebenden Boden mit Erde und Gras, Asphalt
usw. bedeckt und z.B. bündig in den Strassenboden eingesetzt werden kann, so dass
die Schutzvorrichtung nicht erkennbar bzw. deren Deckel nicht von üblichen Schachtdeckeln
unterscheidbar ist.
[0024] Anstelle der ebenen Panzerstahlplatte 19 könnte ferner auch eine haubenförmig nach
oben gewölbte Platte vorgesehen sein.
[0025] Statt der abgewinkelten Blechelemente 3-10 könnten auch ebene oder gewölbte Blechelemente
oder Wellblechelemente verwendet werden. Der Deckel 17 könnte auch drehbar auf einer
drehfest in einer Führung verschiebbaren Achse gelagert sein.
[0026] Der Schutzdeckel 17 kann mit einem Loch zum Hindurchstecken eines Grabenspiegels
oder Periskops versehen oder die Achse 25 kann zur Aufnahme eines Grabenspiegels oder
Periskops hohl ausgebildet und durch den Deckel 17 hindurchgeführt sein. Bei diesen
beiden Ausführungsarten kann ein Rohrstutzen an der Aussenseite des Deckels 17 an
das Loch anschliessen bzw. die hohle Achse über den Deckel 17 hinausragen, damit der
Grabenspiegel bzw. das Periskop durch die Erdschicht 32 hindurchgeführt werden kann.
Zum Belüften des Innenraums der Schutzvorrichtung kann ein
Balgbelüfter vorgesehen sein. Zum Schutz gegen C-Waffen kann dabei ein Kampfstoffilter
verwendet werden. (Zum Beispiel können für die persönliche Schutzmaske vorgesehene
Filter an den Balgbelüfter angeschlossen werden.)
[0027] Um den Mantel 2 gegen sich im Erdreich ausbreitende Detonationswellen (Druck- bzw.
Stosswellen) zu schützen, ist beim in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
das nachgiebige Material 37 vorgesehen. Zum gleichen Zweck kann der Mantel 2 auch
wenigstens im Bereich der Führungshülse 24 und Achse 25 doppelwandig ausgeführt sein.
Beispielsweise kann an den beiden Flanschen 11 der Blechtafel 3 eine zusätzliche,
äussere Blechtafel 3 befestigt werden, wobei der Raum zwischen dieser zusätzlichen
Blechtafel und der Blechtafel 3 frei gehalten oder mit einem zusammendrückbaren Material
ausgefüllt wird. Dadurch wir wird eine Knautschzone geschaffen; d.h. die äussere Blechtafel
wird bei einer starken Detonation in der Nähe der Schutzvorrichtung verformt und schützt
so die Blechtafel 3.und damit auch die Führungshülse 24 und Achse 25 gegen eine Verformung.
Der Schutz gegen Verformung ist vor allem im Bereich der Führungshülse 24 und Achse
25 wesentlich, damit das Heben und Schwenken des Deckels zuverlässig gewährleistet
bleibt. Selbstverständlich kann aber der Mantel auch an seinem ganzen Umfang doppelwandig,
nach Art einer Knautschzone ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Schutzvorrichtung
einen doppelwandigen Blechtopf haben, der den Mantel und Boden der Vorrichtung bildet.
Der Zwischenraum zwischen der Aussen- und Innenwand des Topfes ist dabei leer oder
mit zusammendrückbarem Material gefüllt. Damit der obere Teil des Topfmantels, der
bei schräg von oben auftreffenden Splittern nur durch eine dünne Erdschicht geschützt
ist, einen wirksamen Splitterschutz bietet, kann der obere Ringraum des doppelwandigen
Topfmantels mit Beton gefüllt sein. Zum Einfüllen des Betons kann der Topf mit dem
Boden nach oben aufgestellt werden. Der Betonring ist dabei selbstverständlich nur
so hoch zu bemessen, wie dies für den Splitterschutz erforderlich ist, im durch das
Erdreich genügend geschützten, mittleren und unteren Teil des Mantelringraums ist
kein Splitterschutz notwendig sondern vielmehr der oben erläuterte Schutz gegen Detonationswellen
nach Art einer Knautschzone.
1. Schutzvorrichtung zum Beobachten und Verteidigen, insbesondere für die Infanterie
und für Bewachungsaufgaben, mit einem vertikal in einem Loch im Erdboden (1) anzuordnenden
Stütz- und Schutzmantel (2) und einem Schutzdeckel (17), der mittels einer Hebevorrichtung
(27) aus einer unteren in eine obere Stellung hebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in der oberm Stellung zwischen dem unteren Rand des Schutzdeckels (17) oder eines
von diesem nach unten ragenden Schutzkragens (18) und dem oberen Mantelrand (15) ein
zum allseitigen Beobachten und Schiessen mit Handfeuerwaffen gerade ausreichender
Spalt offen ist, und dass der Schutzdeckel (17) in der erhöhten Stellung um eine vertikale,
exzentrische Achse (25) von der Mantelöffnung wegschwenkbar ist, damit Infanteriewaffen
einschliesslich Steilbahnwaffen eingesetzt werden können und die Beobachter bzw. Schützen
durch die Mantelöffnung in die Vorrichtung einsteigen und aus ihr heraussteigen können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (2) aus mehreren
Blechelementen (3-10) zusammengesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechelemente (3-10)
an ihren Längsseiten nach aussen vorstehende Schenkel (ll) aufweisen, an denen die
aneinander angrenzenden Blechelemente (3-10)miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Ränder
der Blechelemente (3-10) an einem oberen Ring (15) und die unteren Ränder an einem
unteren Ring (13) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schutzdeckel (17) auf einer vertikalen Achse (25) gelagert ist, die in einer am Mantel
(2) befestigten Führung (24) gelagert und mittels der Hebevorrichtung (27) in Achsenlängsrichtung
heb- und senkbar ist, wobei der Schutzdeckel (17) mit der Achse (25) oder um diese
drehbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der
Innenseite des oberen Mantelrands bzw. des oberen Rings (15) mehrere Auflager (22)
für Spindeln (30) zum Heben und Abstützen des Deckels (17) befestigt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schutzdeckel (17) einen nach unten vorstehenden Schutzkragen (18) hat.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzdeckel (17)
einen seitlich über den Schutzkragen (18) nach aussen vorstehenden Rand (20) hat,
an dessen Unterseite vorzugsweise ein Dichtungsring (21) befestigt ist, der in der
unteren Deckelstellung dicht auf den oberen Rand des Mantels (2) bzw. oberen Ring
(15) gepresst ist.
9.- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in
den unteren Teil des Mantels (2) ein oder mehrere Rohre (35) münden, die zur Verbindung
mit anderen Schutzvorrichtungen oder Schutzräumen und/oder zur Lagerung von Waffen
und Munition dienen, wobei zweckmässig ein oder mehrere lösbare Verschlusselemente
für die Mündungen der Rohre vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des bzw. der
Rohre (35) gegenüber dem Boden (13) der Vorrichtung nach unten versetzt angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schutzdeckel ein Loch für einen Grabenspiegel oder ein Periskop hat, oder dass die
Achse, an welcher der Schutzdeckel gelagert ist, hohl ist und durch den Schutzdeckel
hindurch geführt ist, um einen Grabenspiegel oder ein Periskop aufzunehmen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen Balgbelüfter
zum Belüften des Innenraums der Vorrichtung und einen Kampfstofffilter zum Schutz
gegen C-Waffen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mantel aus aneinander geschweissten Stahlblechtafeln besteht, an welche Hatterungen
für die Schwenk-, Hebe- und Stützmittel des ebenfalls aus Stahlblech bestehenden Deckels
angeschweisst sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mantel einstückig mit Halterungen für die Schwenk-, Hebe- und Stützmittel des Deckels
und mit dem Boden aus Stahlbeton gebildet ist, und dass der Deckel aus einer mit Beton
gefüllten Stahlwanne besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mantel wenigstens teilweise doppelwandig ausgeführt ist, wobei die äussere Mantelwand
und der hohle oder mit zusammendrückbarem Material gefüllte Zwischenraum zwischen
dieser und der inneren Mantelwand eine Knautschzone zum Schutz der inneren Mantelwand
gegen sich im Erdboden ausbreitende Detonationswellen bilden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Teil des
Zwischenraums zwischen der inneren und äusseren Mantelwand mit einem gegen Splitter
schützenden Material, z.B. Beton oder Steinen ausgefüllt ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der
Deckel (17) eine Halterung (33) und/oder Befestigungsmittel (34) für zusätzlich auf
ihn aufzubringendes Schutzmaterial hat, z.B. einen Haltering (33) für Erde (32), Steine
u. dgl. und/oder Befestigungsmittel (34) für Stahlplatten (31) oder ein mit Steinen
zu füllendes Netz.