Stand der Technik -
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Behälterdeckel nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Ein beispielsweise durch die EP=A 000 4834 bekannt gewordener Deckel dieser Art besteht
aus einer im Spritzgußverfahren aus einem thermoplastischen Material geformtem, verhältnismäßig
dicken Trägerschicht mit deren Innenseite ein verhältnismäßig dünnes Aluminium/ Kunststoff-Laminatplättchen
als Sperrschicht verbunden ist. Zum leichten öffnen des Deckels ist in der Trägerschicht
eine ein Aufreißteil umgebende Schwächungslinie angeordnet, welche die Kunststoffschicht
teilweise ganz durchsetzt und welche beim Spritzgießen ausgebildet wird. Ein derartiger
Behälterdeckel ist durch die Art der Herstellung teuer. Zunächst wird die Trägerschicht
als Außenteil in einer Form spritzgegossen, was sehr langsam und teuer ist. Sodann
wird ein Aluminium/Kunststoff-Laminatplättchen mit der Trägerschicht versiegelt. Dazu
müssen die Trägerschicht und das Laminatplättchen einzeln zugeführt und positioniert
werden. Ferner hat der bekannte Deckel den Nachteil, daß sich beim-Anlegen des Laminatplättchens
an dem abgewinkelten Siegelflansch des Deckels Falten bilden, die die Dichtigkeit
der mit einem solchen Deckel verschlossenen Behälter verhindern können.
[0002] Auch ist durch die DE-AS 20 23 923 ein Behälterdeckel mit einem von Kerblinien umgebenen
Aufreißteil bekannt geworden, der aus einem Metall/Kunststoff-Laminat geformt ist.
Dieser Deckel hat eine verhältnismäßig dicke Träger- und Sperrschicht aus einer Metallplatte,
mit deren Innenseite eine verhältnismäßig dünne Kunststoffschicht als Korrosions-
und Schutzschicht verklebt ist. Die den Aufreißteil umgebenden Kerblinien sind bei
diesem Deckel in die dicke Metallplatte eingeprägt. Der bekannte Deckel ist wohl steif
und dicht, er ist aber wegen seines hohen Metallanteils sehr teuer.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen leicht zu öffnenden Behälterdeckel zu schaffen,
der steif, fest und dicht ist und der in einfacher Weise aus einem Laminatstreifen
geformt werden kann.
Vorteile der Erfindung
[0004] Der erfindungsgemäße Behälterdeckel mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat den Vorteil, daß er aus einem handelsüblichen Kunststoff/Metall-Laminatstreifen
in großer Stückzahl faltenfrei durch Tiefziehen geformt.und seine Schwächungslinie
in einfacher Weise hergestellt werden kann. Je nach der Konfiguration des Deckels
können die Schwächungslinien vor oder nach dem Formen in die Kunststoff-Trägerschicht
mit einem beheizten Kerbwerkzeug schnell und positionsgenau eingedrückt werden.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Hauptanspruch angegebenen Behälterdeckels möglich. Besonders vorteilhaft ist
die Anordnung von Wülsten beidseits der Schwächungslinie. Eine derartige Verdickung
des Materials ergibt eine gute Führung beim Ausreißen des Aufreißteils und verhindert
ein Verlaufen der Reißlinie. Ferner ist es möglich, an der äußeren Trägerschicht eine
Grifflasche, die aus einem heißsiegelfähigen Kunststoff besteht oder mit einem solchen
beschichtet ist, ohne hohen Aufwand durch Heißsiegelung direkt zu befestigen.
[0006] Der erfindungsgemäße Behälterdeckel läßt sich in großer Stückzahl und in einfacher
Weise nach einem Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 5 herstellen.
Zeichnung
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den oberen Teil eines Behälters mit einem Deckel in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 2 einen Teil des Behälters und Deckels nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab im
Querschnitt in der Ebene II-II der Fig. 1,
Fig. 3-5 Behälterdeckel mit verschiedenen Ausbildungen der öffnungseinrichtung in
Draufsicht und
Fig. 6 einen Teil eines Behälterdeckels in vergrößertem - Maßstab im Querschnitt.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0008] Ein Verpackungsbehälter mit einem Rumpf 10 aus einem mehrschichtigen Packstoff ist
an seiner oberen Öffnung mit einem Deckel 11 verschlossen, der zum Entnehmen des Inhalts
eine leicht bedienbare öffnungseinrichtung hat. Rumpf 10 und Deckel 11 haben einen
Grundriß in Gestalt eines Quadrats mit abgerundeten Ecken. Der Deckel 11 hat einen
U-förmigen Randfalz 12, der den öffnungsrand des Rumpfes 10 umgreift und mit diesem
versiegelt oder verschweißt ist. Er ist durch Tiefziehen oder Tiefen geformt.
[0009] Für die Herstellung des Deckels 11 wird ein mehrschichtiger Verbundwerkstoff verwendet,
der eine äußere Schicht 14 aus Kunststoff, eine mittlere Schicht 15 aus Metall, vorzugsweise
Aluminium und eine innere Schicht 16 aus einem heißsiegelbaren Kunststoff hat. Die
einzelnen Schichten können mittels eines Kaschierklebers miteinander verbunden sein.
Die äußere Schicht 14, die als Trägerschicht dem Deckel seine Steifigkeit und Festigkeit
verleiht, ist etwa 100 bis 400 µm, vorzugsweise 200 µm dick und besteht aus einem
thermoplastischen Kunststoff wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyester (PETP), Polystyrol
(PS), Polycarbonat (PC) od. dgl. Die mittlere Schicht 15, die für eine hohe Dichtigkeit
des Deckels beiträgt, besteht aus einer Aluminium- oder Stahlfolie einer Dicke von
2
0 bis 40
/um. Die innere Schicht 16, die zum Heißsiegeln oder Verschweißen mit dem Rumpf 10
dient und als Isolierschicht wirkt, hat eine Dicke von etwa 50
/um und besteht aus Polyäthylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylidenchlorid (PVDC),
Polyester (PETP) oder auch aus einem Heißsiegellack.
[0010] Die öffnungseinrichtung im Deckel 11 hat einen austrennbaren Aufreißteil 20, der
von einer Schwächungslinie 21 umgeben ist. Der Aufreißteil 20 kann verschiedene Formen
aufweisen, beispielsweise eine Kreisfläche (Fig. 1) zum Einsetzen eines Trinkhalms,
Tropfenform (Fig. 2), oder eine dem Deckelspiegel angepaßte Vollaufreißfläche (Fig.
4 und 5).
[0011] Die Schwächungslinie 21 ist lediglich in der äußeren Trägerschicht 14 angeordnet
und durchsetzt deren Dicke in Form einer Kerbe 22 völlig oder nahezu völlig. Die Kerbe
22 wird in die Trägerschicht 14 mittels eines beheizten Kerbwerk- 'zeuges heißgeprägt,
wobei unter der Einwirkung von Druck und Hitze Kunststoff aufschmilzt und verdrängt
wird. Dabei bilden sich beidseits der Kerbe 22 der Schwächungslinie 21 über die Ebene
der Oberseite der Trägerschicht 14 vorstehende Wülste 23, 24 (Fig. 2 und 6). Die durch
die Wülste 23, 24 hergestellte Verdickung der Trägerschicht 14 neben der Kerbe 22
trägt dazu bei, daß beim Ausbrechen oder Ausreißen des Aufreißteils 20 der Bruch entlang
der Schwächungslinie 21 läuft und nicht aus dieser verläuft.
[0012] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 sind zwei kreisförmige Aufreißteile
20 angeordnet, von denen eines zum Bilden einer Ausgießöffnung und das andere zum
Bilden einer Belüftungsöffnung vorgesehen sind. Der Durchmesser der kreisförmigen
Schwächungslinie 21 ist größer als der eines Trinkhalms, so daß ein Trinkhalm auf
den Aufreißteil 20 aufgesetzt und durch Ausüben von Druck der Aufreißteil 20 aus dem
Deckelspiegel ausgebrochen werden kann, wobei die mittlere Metallschicht 15 und die
innere Kunststoffschicht 16 lediglich einen beherrschbaren Widerstand leisten. Zum
Versteifen des Aufreißteils 20 kann dieser, wie das Ausführungsbeispiel nach Fig.
6 zeigt, nach außen ausgewölbt sein.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 hat der Aufreißteil 20 eine Tropfenform.
Zum Ausreißen des Aufreißteils 20 ist an dessen schmalem Ende eine heißsiegelbare
Grifflasche 25 aus einem Kunststoffplättchen mittels eines Schweißfeldes 26 mit der
Kunststoffschicht 14 verschweißt.
[0014] Beim Deckel 11 nach Fig. 4 läuft zum vollständigen Austrennen des Deckelspiegels
die Schwächungslinie 21 parallel nahe dem Falzrand 12 und bildet zusätzlich einen
tropfenartigen Startabschnitt 27, mit dem durch einen Schweißpunkt 28 eine Grifflasche
29 verbunden ist.
[0015] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 hat im Startbereich als Grifflasche einen steifen
Doppelhebel 30 mit einer Brechkante 31 in Deckung mit einem Teil der Schwächungslinie
21. Der Doppelhebel 30 ist mit der äußeren Kunststoffschicht 14 mittels einer Schweißlinie
32 verbunden, die die Achse für den Doppelhebel 30 bildet. Beim Hochziehen des freien,
längeren Armes 33, der dem kürzeren Arm 34 mit der Brechkante 31 gegenüberliegt, wird
die Schwächungslinie 21 im Bereich der-Brechkante 31 nach innen angerissen. Beim weiteren
Ziehen an dem Doppelhebel 30 wird dann der gesamte Aufreißteil 20 aus dem Deckel 11
ausgetrennt.
[0016] Vorhergehend sind einige Ausführungsbeispiele für die Gestaltung des Aufreißteils,
der von der heißgekerbten Schwächungslinie umgeben ist
/erläutert. Im Rahmen der Erfindung sind jedoch auch andere Gestaltungsformen möglich,
darunter auch solche, bei denen die Schwächungslinie nicht in sich geschlossen ist,
so daß der Aufreißteil mit dem übrigen Teil des Deckels aus Umweltschutzgründen verbunden
bleibt. Ferner ist zur Herstellung eines Deckels nach der Erfindung ein Verbundwerkstoff
mit drei Schichten angegeben. Im Rahmen der Erfindung ist je-- doch auch die Verwendung
von Verbundwerkstoffen mit anderem Aufbau möglich, bei dem jedoch die Trägerschicht
aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht und die Schmelztemperatur der angrenzenden
Schicht höher ist als die der Trägerschicht.
[0017] Die Schwächungslinien können in das zur Herstellung der Deckel verwendete Streifenmaterial
vor dem Formen der Deckel, oder in bereits geformte Deckel heißgeprägt werden.
1. Behälterdeckel mit öffnungseinrichtung mit einer äußeren, dicken Trägerschicht
aus einem thermoplastischen Kunststoff und mit einer inneren, mit einem Behälterrumpf
verschweißbaren Siegelschicht, in dessen Trägerschicht eine einen Aufreißteil zumindest
teilweise umgebende Schwächungslinie angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälterdeckel (11) aus einem Verbundwerkstoff geformt ist und daß die Schwächungslinie
(21) in der Trägerschicht (14) des Verbundwerkstoffes als heißgeprägte Kerbe (22)
ausgebildet ist.
2. Behälterdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerbe (22) die
Trägerschicht (14) völlig oder nahezu völlig durchsetzt. ,
3. Behälterdeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trägerschicht
(14) beidseits der Kerbe (22) Wülste (23, 24) angeordnet sind, die sich über die Ebene
der Oberseite des Deckels (11) erheben.
4. Behälterdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem von der Kerbe (22) umgebenen Aufreißteil (20) eine Grifflasche (25, 29, 30) angesiegelt
ist.
5. Verfahren zum Herstellen eines Behälterdeckels mit einer äußeren, dicken Trägerschicht
aus einem thermoplastischen Kunststoff und mit einer inneren, mit einem Behälterrumpf
verschweißbaren Siegelschicht, in dessen Trägerschicht eine ein Aufreißteil zumindest
teilweise umgebende Schwächungslinie angeordnet ist nach einem der'Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Verbundwerkstoffes die Schwächungslinie
(21) in Form einer Kerbe (22) durch Heißprägen mit einem beheizten Werkzeug in der
Trägerschicht (14) gebildet wird.