[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ablegen von Werkstücken nach der letzten
in einen Pressen
Merkzeug erfolgten Bearbeitungsstufe zu deren Weitertransport, insbesondere zum berührungsfreien
Ablegen von gewölbten Werkstücken, wie z.B. Karosserieelementen in Aufnahmeeinrichtungen,
mit einer Vorrichtung zum Entnehmen der Werkstücke aus der Presse. Die Werkstücke
können damit weiteren Bearbeitungs- und/oder Behandlungsstufen zugeführt werden, die
z.B. der Oberflächenbehandlung zum Zwecke des Korrosionsschutzes, der Oberflächenverschönerung
u.dgl. dienen.
[0002] Zur Ablage von Karosserieelementen in vorbereitete Transportbehälter wurden bisher
auch wegen der Größe der Teile z.B. 4 Personen beschäftigt. Hierdurch wurde zwar ein
unterbrechungsloses Abstapeln ermöglicht und die Teile in ihrer Oberfläche unbeschädigt
abgelegt; die anfallenden Lohnkosten waren demzufolge jedoch hoch.
[0003] Nach der Aufsatz "Fertigung mittelflächiger Karosserieteile auf einer Großpresse",
veröffentlicht in Werkstatt und Betrieb, 111 (1978) 3, Seite 215, erfolgt der Werkstückablauf
am Ende der Bearbeitung in der Presse oder nach einer Zwischenstufe über Rutschen
und Transportbänder. Die Werkstücke können hierbei in Großraumpritschen abgeleitet
oder manuell in Stapelgestelle gesetzt werden. Pro Ablaufstelle werden zwei Stapelgestelle
bereitgestellt, und es kommt hier zu keiner Unterbrechung während des Abstapelns,
da während des Wechselns eines vollen Stapelgestelles gegen ein leeres das zweite
Stapelgestell gefüllt werden kann. Nicht vermeidbar sind hierbei Oberflächenbeschädigungen
an den Karosserieelementen und insbesondere solche Beschädigungen, die - im Gegenlicht
betrachtet - als Schatten nach der Auftrags lackierung auf der Oberfläche des Fertigteiles
zu erkennen sind.
[0004] Nach der US-PS 2 392 032 werden beschichtete Tafeln zur Vermeidung von Oberflächenbeschädigungan
vermittels eines Haltefinger aufweisenden Kettenförderers durch einen Trocknungsofen
geleitet und aus der vertikalen Lage in die horizontale Lage auf einem Transportband
abgelegt und von diesem durch Umlenken eines zwischengeschalteten Umlenkförderbandes
wahlweise in einen von zwei auf verfahrbaren Untersätzen befindlichen Containern abgelgt.
Die letzte Phase der Ablage erfolgt unter Schwerkraft und erst nach dem Aufsetzen
der abzulegenden Tafel mit einer Kante auf der zuletzt abgelegten Tafel durch Wandungsteile
des Containers gesteuert.
[0005] Die US-PS 2 685 359 zeigt eine Wendeeinrichtung für ebene Werkstücke innerhalb einer
Förderstrecke mit Wendespeichen, die parallel zu einen Teil der Förderstrecke bildenden
Förderriemen angeordnet sind und bei Drehbewegung des Wenders durch Zwischenräume
zwischen diesen hindurchgeführt werden.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, stark geformte Bauteile, Werkstücke, insbesondere Karosserieelamente,
deren metallische Oberflächen nach dem Entnehmen aus dem Pressenwerkzeug vor Beschädigungen
zu schützen sind, raumsparend und so abzustapeln, daß sich die Werkstükke untereinander
nicht berühren. Diese Teile, wie Türen, Hauben und dgl. Autokarosserieteile sollen
nach dem letzten Bearbeitungsvorgang in einer Presse weiteren Bearbeitungsstufen oder
direkt für Oberflächenbehandlungen zur Verfügung stehen.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine die Werkstücke aus der Fertigungslage in eine
vertikale (Transport-) Lage verschwenkende Einrichtung, die ggf. unter Zwischenanordnung
eines Fertigteilförderers zur Abstandsüberbrückung in den Wirkbereich der Werkstückentnahmevorrichtung
geführt ist, durch einen Querschieberteil zur Übernahme von Werkstücken aus der Verschwenkeinrichtung,
der die Werkstücke vermittels Greifelementen erfaßt und im wesentlichen senkrecht
zur Förderrichtung des Fertigteilförderers aus dem Verschwenkbereich heraus in Ablagebereiche
führt, und durch in den Ablagebereichen austauschbar angeordnete Transportrahmen,
bei Verwendung von Rettenförderern entsprechende Aufhängungen für eine vertikale Ablage
der Werkstücke.
[0008] Hierdurch wird erreicht, daß die Werkstücke neben den sich aus dem Ablagevorgang
ergebenden Vorteilen direkt nach der letzten Bearbeitungsstufe in vorteilhafter Weise
in eine Transportlage gebracht werden, die z.B. der Behandlungslage zur Oberflächenkonservierung
und -verschönerung dient. Die Werkstücke sind direkt den Reinigungs-, Konservierungs-
und Lackierbädern ohne nochmaliges Wenden zuführbar.
[0009] Entsprechend den Merkmalen des Patentanspruches 2 ist ein Querschieherteil vorgesehen,
der im Takt der Presse ansteuerbar die Werkstücke abzulegen im Stande ist mit den
Vorteilen eines kontinuierlichen automatischen Ablegens.
[0010] In der Regel erfolgt die Oberflächenbehandlung nicht im Bereich der Presse. Es sind
im Unterschied zu den sonst auch einsetzbaren weiteren Transportmitteln, wie Kettenförderer,
für einen hängenden Transport Transportrahmen vorgesehen, die nach Patentanspruch
3 vorteilhaft parallel zur Werkstückausgabe aus der Presse schrittweise verschieblich
sind.
[0011] Nach Patentanspruch 4 ist eine weitere beispiel- und vorteilhafte Ablageforn gegeben.
[0012] Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung unter Rückbeziehung auf die Figurendarstellung
im folgenden beschrieben.
[0013] In den Figuren wird gezeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Längserstreckung zwischen Presse und Wender,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht auf die Längserstreckung zwischen Presse und Wender einer
zweiten Ausführungsform,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die in Fig. 4 gezeigte Einrichtung,
Fig. 6 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 4 und
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform.
[0014] In den Figuren ist der Ausgabebereich der Werksüicke 17, die aus dem Arbeitsbereich
2 der Presse 1 herausgeführt sind, durch einen Antrieb 5 für eine Transfereinrichtung
6 gebildet. Die der Presse entnonmenen Werkstücke gelangen über einen Fertigteilförderer
7, der vermittels eines Motor-Getriebe-Aggregates 21 oder von Stößelantrieb der Presse
getrieben wird, zur Auflage auf einen Zuführförderer 8, der aus einer Rollenbahn mit
von Motor 22 getriebenen Rollen oder entsprechenden Förderriemen gebildet ist und
die Werkstücke bis in den Schwenkbereich der Schwenkeinrichtung 10 transportiert.
Die Schwenkeinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Gestellrahmen, in dessen
oberen Bereich Schwenkarme 11 um einen Drehpunkt herum verschwenkbar bzw. drehbeweglich
gelagert sind zum Aufrichten der ankommenden Werkstücke. Der Antrieb der Schwenkarme
erfolgt im Uhrzeigersinn in Betrachtersicht über den Antriebsmotor 23, der auf Signal
hin angesteuert wird. In der Rollenbahn bzw. bei Verwendung eines Riemenförderers
sind Durchtritte freigelassen für die Bewegung der Schwenkarme. Die in die Vertikale
verschwenkten Werkstücke werden von Greifelementen 12, beispielsweise von mit gesteuertem
Unterdruck arbeitenden Saugelementen, von den Schwenkarmen abgenommen. Die Greifelemente
befinden sich hierzu an einen senkrecht zur bisherigen Förderrichtung von einem Motor-Getriebe-Aggregat
24 bewegbaren Laufwagen, der im wesentlichen aus einem Querschieber 16 und ggf. später
noch zu beschreibenden Bauelementen gebildet ist und entsprechend seinen unterschiedlichen
Aufgaben unterschiedlich ausgeführt sein kann. Der Querschieber ist an einer Traverse
15 verschieblich gelagert, die Teil eines Portals 9 ist, das aus Ständern 13 und Obergurten
14 besteht. Der Querschieber trägt an seinen beiden Endbereichen Saugelemente, wodurch
bei Bewegungsstop des Qerschiebers ein Endbereich mit einem Werkstück in einem Ablagebereich
befindlich ist, während der andere Endbereich sich im Bereich der Schwenkeinrichtung
befindet zum Erfassen eines folgenden Werkstückes. Dieses wird, nachdem es erfaßt
ist und das in den Ablagebereich geförderte Werkstück abgelegt ist, als Folge der
gegenläufigen Bewegung des Querschiebers in einen zweiten Ablagebereich geführt und
hier abgelegt, während ein weiteres Werkstück von den Greifelementen des zunächst
erwähnten Endbereiches des Querschiebers erfaßt wird.
[0015] Die Ablagebereiche befinden sich beidseitig und in paralleler Ausrichtung zu der
ersten Werkstückförderrichtung und werden gebildet aus jeweils einem Kettenförderer
31, der nicht näher gezeichnete aber bekannte Kettenglieder mit Kettenaufhängern 32
aufweist und über Förder- und Umlenkrollen 33 die erfaßten Werkstücke fördert, z.B.
zur ersten Oberflächenbehandlungs-Station oder durch auf eine Rampe 19 und oberhalb
dieser laufende Containerförderer 20 aufgesetzte Container 19 in Art von Transportrahmen
mit Aufnabmeleisten 26 zur beabstandeten Ablage der Werkstücke. Der schrittweise zu
erfolgende Antrieb des Kettenförderers erfolgt über den Motor 34, der schrittweise
Antrieb des Containerförderers über das Antriebsaggregat 25.
[0016] Zur besseren übersicht sind in Fig. 1 die ansonsten vor dem
Zuführförderer 8 befindliche Rampe und Container nicht gezeichnet.
[0017] Die Container 18 befinden sich bereits in Höhe des durch die Schwenkeinrichtung 10
in die Vertikale verschwenkten Werkstückes 17. Dieses ist von den Greifelementen 12
des Querschiebers 16 erfaßt für eine Bewegung in Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene.
Die Fig. 1 läßt die Wölbung der vertikal angeordneten Werkstücke am Querschieber und
in dem seitlich offengehaltenen Container erkennen.
[0018] Fig. 2 zeigt u.a. die beidseitig zu den Förderern 7 und 8 sich parallel erstreckenden
Ablageeinrichtungen, wie Container 18 und Kettenförderer 31 zur Ablage, zur Aufnahme,
zum Einhängen und dgl. Handhabung für die Werkstücke 17. Die Werkstücke sind in der
Weise von dem Pressenwerkzeug kommend orientiert, daß sie nach dem Aufrichten mit
den Türoberholmen nach oben, also in der Gebrauchslage weitertransportiert werden.
Die Position 3 verweist auf Greiferschienen für den Transport der Werkstücke zwischen
den Pressenstufen und ggf. zur Ausgabe der Werkstücke.
[0019] Fig. 3 zeigt die vertikale Anordnung von zwei Werkstükken 17, von denen sich eines
zur Ablage in dem Container 18, ein weiteres noch in der Verschwenkeinrichtung 10
befindet. Der mit seinen Endbereichen in die Ablagebereiche 18 führbare Querschieber
16 ist an senkrechten Streben 27 und diese an einem Träger 28 befestigt, der an der
Traverse 15 und in deren Längsausdehnung motorgetrieben verschieblich ist.
[0020] Fig. 4 verweist auf eine in dieser und in den Fig. 5 und 6 dargestellte weitere Ausführungsform
mit bodengleichen Containerförderern 20 und zum Einschieben der Werkstücke von oben
in die Container höhenverschieblichen Querschieber 16. Die Werkstücke 17 werden in
eine Lage oberhalb der Container 18 geschwenkt und quengeführt.
[0021] Nach Fig. 5 werden die Werkstücke 17 in Fahrtrichtung gefördert, wobei sich dieser
Ausdruck auf die Einbaulage an Fahrzeug bezieht. Der Einschub der Werkstücke erfolgt
von oben in die Container 18. Die in diesen abgelegten Werkstücke lassen die Wölbung
und somit ihre Ablagestellung erkennen.
[0022] Nach Fig. 6 ist der Querschieber 16 in Längsausdehnung der Traverse 15 motorgetrieben
beweglich. Den Endbereichen des Querschiebers sind ein linker und ein rechter Absenkholm
29, 30 zugeordnet, die über das in Fig. 4 gezeigte Antriebsaggregat höhenmäßig verstellbar
sind zum Einschieben der Werkstücke in die Container von oben.
[0023] Die Greifelemente 12 an dem Querschieber 16 bzw. an den Absenkholmen 29, 30 erfassen
die Werkstücke 17 auf der Schwenkeinrichtung 10 von der Seite, so daß beim Ablegen
eine Behinderung durch die Greif- und Bewegungselemente nicht erfolgt.
[0024] Fig. 7 zeigt einen von dem Motor 36 drehbaren Wender 35 zur Seitenvertauschung der
aufliegenden Werkstücke 17 vor dem Zugriff durch die Verschwenkarme 11.
1. Einrichtung zum Ablegen von Werkstücken nach der letzten in einem Pressenwerkzeug
erfolgten Bearbeitungsstufe zu deren Weitertransport, insbesondere zum berührungsfreien
Ablegen von gewölbten Werkstücken (17) , wie z.B. Karosserieelementen in Aufnahmeeinrichtungen
(18, 31) , mit einer Vorrichtung (6) zum Entnehmen der Werkstücke aus der Presse,
gekennzeichnet durch eine die Werkstücke (17) aus der Fertigungslage in eine vertikale
(Transport-) Lage verschwenkende Einrichtung (10), die ggf. unter Zwischenanordnung
eines Fertigteilförderers (7, 8) zur Abstandsüberbrückung in den Wirkbereich der Werkstückentnahmevorrichtung
(6) geführt ist, durch einen Querschieberteil (16) zur Üernahme von Werkstücken (17)
aus der Verschwenkeinrichtung (10), der die Werkstücke (17) vermittels Greifelementen
(12) erfaßt und im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung des Fertigteilförderers
(7, 8) aus dem Verschwenkbereich heraus in Ablagebereiche (18, 31) führt, und durch
in den Ablagebereichen austauschbar angeordnete Transportrahrmen (18), bei Verwendung
von Kettenförderern (31) entsprechende Aufhängungen (32) für eine vertikale Ablage
der Werkstücke (17).
2. Einrichtung zum Ablegen von Werkstücken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschieberteil (16) in zumindest seinen beiden ausladenden Endbereichen
mit Greifelementen (12) zum Erfassen von je einem Werkstück (17) versehen ist, daß
der Querschieberteil (16) wechselweise mit seinen Endbereichen in den Bereich der
Verschwenkeinrichtung (10) zur Übernahme eines Werkstückes (17) verfahrbar ausgebildet
ist, während sich ein Endbereich im Bereich des Transportrahmens (18) und ggf. des
Kettenförderers (32) zur Ablage des mitgeführten Werkstückes (17) befindet, und daß
jedem Endbereich je ein Ablagebereich (18, 31) zugeordnet ist.
3. Einrichtung zum Ablegen von Werkstücken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportrahmen (18) und bei mehreren in Serie angeordneten Transportrahnen
diese auf einem Fördermittel (20) aufgesetzt sind zum Transport senkrecht zur Einschieberichtung
der Werkstücke (17) in den Transpertralmen, und daß Antriebselemente (25) vorgesehen
sind zun schrittweisen Transport der Transportrahmen (18) nach jedem Ablagevorgang.
4. Einrichtung zum Ablegen von Werkstücken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifelemente (12) Saugelemente sind, die an in den Endbereichen des Querschieberteiles
(16) höhenverstellbaren Holmen (29, 30) angeordnet sind.