[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Färbereihilfsmittelgemisch, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens
(A) ein quaternäres Ammoniumsalz, welches mindestens ein basisches Stickstoffatom
aufweist, an welches mindestens ein aliphatischer Rest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
gebunden ist, und
(B) ein einen aliphatischen Rest mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweisendes Aminoxid
enthält.
[0002] Vorliegendes Hilfsmittelgemisch eignet sich als Netz-, Entlüftungs-, Retardier- und
Egalisiermittel beim Färben von langsam-, normal- oder schnellziehenden Polyacrylnitrilfasern
mit migrierenden oder nicht- migrierenden kationischen Farbstoffen oder deren Gemischen.
[0003] Die als Komponente (A) verwendbaren quaternären Ammoniumsalze können migrierende
oder nicht-migrierende Eigenschaften besitzen. Vorzugsweise werden jedoch migrierende
quaternäre Ammoniumsalze eingesetzt, welche vorteilhafterweise gleichzeitig nur eine
geringe Retardierwirkung zu Ende des Färbeprozesses besitzen.
[0004] Besonders geeignet sind solche quaternäre Ammoniumsalze, deren Kationgewicht kleiner
als 400, vor allem kleiner als 250, deren Parachor kleiner als 1200, insbesondere
kleiner als 800 und deren log P kleiner als 8 vorzugsweise kleiner als 7,0 ist. Unter
diesen werden bevorzugt solche verwendet,.deren Kationgewicht kleiner als 275, deren
Parachor kleiner als 700 und deren log P kleiner als 6,4 ist.
[0005] Erfindungsgemäss verwendbare quaternäre Ammoniumsalze sind z.B. quaternäre Ammoniumverbindungen
der Formel

worin
R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
7 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Q die direkte Bindung oder Sauerstoff,
Y1 und Y2' unabhängig voneinander, Niederalkyl, Cycloalkyl oder Hydroxyniederalkyl, vorzugsweise
Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl oder
Y1 und Y2 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen fünf- oder sechsgliedrigen,
gesättigten, heterocyclischen Rest, wie z.B. Pyrrolidino, Piperidino oder Morpholino,
Y3 Niederalkyl, Hydroxy-Niederalkyl, Epoxy-Niederalkyl, Cyano-Niederalkyl, Carbamoyl-Niederalkyl
oder Aralkyl, wie z.B. Benzyl, Chlorbenzyl oder a-Methylbenzyl,
Y1, Y2 und Y3 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen gegebenenfalls durch Niederalkyl
substituierten Pyridinring und
[0006] An⊖ das Anion einer organischen oder anorganischen Säure, wie z.B. das Chlorid-,
Bromid-, Sulfat-, Benzolsulfonat-, p-Toluolsulfonat-, Methosulfat-, Ethosulfat- oder
Methophosphation, bedeuten.
[0007] Niederalkyl stellt in der Regel solche Gruppen oder Gruppenbestandteile dar, die
1 bis 5, insbesondere 1 bis 3, Kohlenstoffatome aufweisen, wie z.B. Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl oder Amyl.
[0008] In der Formel (1) bedeutet R vorzugsweise einen Alkylrest oder Alkenylrest mit jeweils
5 bis 21 Kohlenstoffatomen, besonders 7 bis 14 Kohlenstoffatomen. Beispiele für solche
Alkylreste sind Pentyl, Hexyl, Octyl, Decyl, Dodecyl, Kokosyl, Myristyl, Hexadecyl,
Heptadecyl, Octadecyl, Arachidyl oder Behenyl. Vorzugsweise ist R Pentyl, Hexyl, Octyl,
Decyl, Dodecyl, Kokosyl oder Myristyl oder ein Gemisch dieser Alkylreste.
[0009] Q ist vorzugsweise die direkte Bindung zwischen R und -CH
2-.
[0010] Die Y-Reste können gleich oder voneinander verschieden sein.
[0011] Als Cycloalkylrest bedeuten Y
1 und Y
2 beispielsweise Cyclopentyl oder vorzugsweise Cyclohexyl.
[0012] Y
1 und Y
2 sind vorzugsweise Methyl, Ethyl oder vor allem 2-Hydroxyethyl.
[0013] Stellt Y
3 einen Niederalkylrest dar, so ist er insbesondere Methyl oder Ethyl. Bedeutet Y
3 Hydroxy-Niederalkyl oder Cyano-Niederalkyl, so handelt es sich vor allem um 2-Hydroxyethyl,
3-Hydroxypropyl oder 2-Cyanoethyl. Als Epoxy-niederalkyl bedeutet Y
3 vorzugsweise die Epoxypropylgruppe. Als Carbamoyl-Niederalkyl ist Y
3 insbesondere die Carbamoylmethylgruppe. Y
3 ist bevorzugt Methyl, Ethyl oder Benzyl.
[0014] Wenn Y
1 und Y
2 zusammen mit dem Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest darstellen, so ist dieser
beispielsweise Pyrrolidino, Piperidino, Pipecolino, Thiomorpholino oder vorzugsweise
Morpholino.
[0015] Als Anion An kommen sowohl Anionen anorganischer Säuren, z.B. das Chlorid-, Bromid-,
Fluorid-, Sulfat- oder Phosphation als auch organischer Säuren, z.B. aromatischer
oder aliphatischer Sulfonsäuren, wie z.B. das Benzolsulfonat-, p-Toluolsulfonat-,
Chlorbenzolsulfonat-, Methansulfonat- oder Ethansulfonation sowie die Anionen saurer
Alkylester anorganischer Säuren, wie z.B. das Methosulfat-, Ethosulfat- oder Methophosphation
in Betracht. An ist vor allem das Chlorid- oder Methosulfation.
[0016] Besonders geeignet unter den Verbindungen der Formel (1) sind quaternäre Ammoniumsalze
der Formel

worin
R1 Alkyl mit 5 bis 15 Kohlenstoffatomen,
Q Sauerstoff oder vorzugsweise die direkte Bindung,
Y4 und Y5 Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl,
Y6 Methyl, Ethyl oder Benzyl und

das Chlorid- oder Methosulfation
bedeuten.
[0017] Praktisch wichtige Vertreter von quaternären Ammoniumverbindungen der Formel (2)
sind N-Hexyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, N-n-Dodecyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid,
N-n-Dodecyl-N,N-di-2-hydroxyethyl-N-benzylammoniumchlorid, N-n-Dodecyl-N,N-di-2-hydroxymethyl-N-methyl-
ammoniummethosulfat, N-n-Dodecyloxymethyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, N-Kokosyl-N,N-di-2-hydroxyethyl-N-methyl-ammoniummethosulfat,
N-Cetyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, N-Oleyl-N,N-dimethyl-N-benzyl- ammoniumchlorid,
N-Stearyl-N,N-dimethyl-N-benzylammoniumchlorid, oder vor allem N-Kokosyl-N,N,N-trimethylammonium-methosulfat,
N-Kokosyl-N,N-dimethyl-N-benzylammoniumchlorid oder N-Kokosyl-N,N-di-2-hydroxyethyl-N-benzylammoniumchlorid.
[0018] Ferner können quaternäre Ammoniumsalze der Formel

worin V Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeutet, R einen Alkyl- oder Alkenylrest jeweils
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet und An⊖ die oben angegebene Bedeutung hat,
verwendet werden.
[0019] Von diesen sind die Verbindungen der Formel

worin R
3 n-Octyl oder n-Dodecyl bedeutet, besonders geeignet.
[0020] Ebenfalls geeignet sind quaternäre Ammoniumsalze der Formel

worin R
22 Y
3' Y
4, Y
5 und An⊖ die angegebene Bedeutung haben und n 2 oder 3 bedeutet.
[0021] Als Beispiele dieser Verbindungen der Formel (5) seien definitionsgemässe quaternäre
Ammoniumsalze genannt, die z.B. durch Umsetzung von Kokosölfettsäurechlorid mit N,N-Dimethylpropylendiamin
und anschliessend durch Quaternisierung mit Methylchlorid, Dimethylsulfat, Glykolchlorhydrin,
Epichlorhydrin oder Benzylchlorid erhalten werden.
[0022] Weitere quaternäre Ammoniumsalze, welche als Komponente (A) verwendet werden können,
entsprechen der Formel

worin
v1 Alkyl mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
V2 Niederalkyl, Hydroxy-Niederalkyl oder Benzyl und
R4 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Phenyl
bedeuten, und
An⊖ die oben angegebene Bedeutung hat,
oder der Formel

worin R
5 Alkyl mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, V
3 und V
4 unabhängig voneinander je Wasserstoff, Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl darstellen,
wobei V
3 und V
4 zusammen mit der Gruppe

auch den Rest eines teilweise gesättigten Ringes, besonders eines Diazolin- oder Tetrahydrodiazinringes
bilden können und Ar⊖ die angegebene Bedeutung hat.
[0023] Als Beispiele von Verbindungen der Formel (6) seien genannt:
1-Dodecyl-3-benzyl-imidazoliumchlorid und 1-Hexadecyl-2-isopropyl-3-methylimidazolium-methosulfat.
[0024] Als Beispiele geeigneter Verbindungen der Formel (7) seien genannt: N-Octadecyl-guanidiniumchlorid,
N-Hexadecyl-N'-methyl-N"-2-hydroxy- ethylguanidiniumchlorid und 2-Octylaminoimidazoliumacetat.
[0025] Im erfindungsgemässen Hilfsmittelgemisch können auch Gemische definitionsgemässer
quaternärer Ammoniumsalze als Komponente (A) verwendet werden.
[0026] Unter den Verbindungen der Formeln (1) bis (7) werden diejenigen der Formel (2) besonders
bevorzugt, in der Q die direkte Bindung bedeutet. Die definitionsgemässen quaternären
Ammoniumsalze werden in Mengen von 20 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Hilfsmittelgemisches, eingesetzt.
[0027] Die als Komponente (B) in Betracht kommenden Aminoxide entsprechen zweckmässigerweise
der Formel

worin X
1, X
2 und X
3' unabhängig voneinander, je einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Rest bedeuten, wobei mindestens einer der X-Reste einen aliphatischen
Rest mit 5 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt.
[0028] Besonders geeignete Komponenten (B) sind Aminoxide der Formel

worin
X5 Alkyl oder Alkenyl je mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen,
X4 und X6 unabhängig voneinander Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl,
n 2 oder 3 und
r 0 oder 1 bedeuten.
Bevorzugt unter diesen sind Verbindungen der Formel (9), in der r 0 ist.
[0029] Auch Gemische, welche zwei oder mehrere der Aminoxide der Formel (8) oder (9) enthalten,
können im erfindungsgemässen Hilfsmittelgemisch vorhanden sein.
[0030] Praktisch wichtige Vertreter von Aminoxiden der Formel (8) oder (9) sind:
N-Dodecyl-N,N-dimethylaminoxid
N-Myristyl-N,N-dimethylaminoxid
N-Dodecyl-N,N-di-2-hydroxyethylaminoxid
N-Hexadecyl-N,N-di-2-hydroxyethylaminoxid
N-Hexadecyl-N,N-dimethylaminoxid
N-Stearyl-N,N-dimethylaminoxid
N-Oleyl-N,N-di-2-hydroxyethylaminoxid
N-Stearyl-N,N-di-2-hydroxyethylaminoxid
N-Kokosfettsäureamidopropyl-N,N-dimethylaminoxid
N-Talgfettsäureamidopropyl-N,N-dimethylaminoxid
N-Kokosyl-N,N-di-2-hydroxyethylaminoxid.
[0031] Auch Gemische dieser Aminoxide können vorteilhafterweise verwendet werden.
[0032] Die Aminoxide der Formel (8) oder (9) werden in Mengen von 10 bis 25, vorzugsweise
12 bis 20, Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des wässrigen Hilfsmittelgemisches,
eingesetzt.
[0033] Bevorzugte erfindungsgemässe Hilfsmittelgemische enthalten mindestens folgende Komponenten:
(Aa) ein quaternäres Ammoniumsalz der Formel

worin
R2 Alkyl oder Alkenyl jeweils mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Y4 und Y5 Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl, insbesondere Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl,
Y6 Methyl, Ethyl oder Benzyl und

das Chlorid- oder Methosulfation und
(Bb) ein Aminoxid der Formel

worin X4, Xs und X6 die angegebene Bedeutung haben.
[0034] Die erfindungsgemässen Hilfsmittelzubereitungen können durch einfaches Verrühren
der genannten Komponenten (A) und (B) vorzugsweise in Wasser hergestellt werden. Man
erhält homogene, vorzugsweise wässerige klare Mischungen, die bei Raumtemperatur sehr
gut lagerstabil sind. Die Komponenten (A) und (B) liegen in der Regel in einem Gewichtsverhältnis
von 9:1 bis 3:7, vorzugsweise 6:1 bis 1:1 und insbesondere 4:1 bis 2:1 vor.
[0035] Diese Hilfsmittelgemische enthalten vorzugsweise, bezogen auf das Gesamtgemisch
25 bis 45 Gewichtsprozent der Komponente (A)
8 bis 20 Gewichtsprozent der Komponente (B) und
35 bis 67 Gewichtsprozent Wasser.
[0036] Die neuen Formulierungen werden insbesondere als Netz-, Entlüftungs-und insbesondere
Egalisier- und Retardiermittel beim Färben von Polyacrylnitrilfasermaterialien verwendet.
Sie erlauben somit eine einwandfreie Egalität des gefärbten Substrates zu erzielen.
[0037] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach auch ein Verfahren zum Färben von
Polyacrylnitrilfasern mit kationischen Farbstoffen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man dieses Material in.Gegenwart des erfindungsgemässen Hilfsmittelgemisches
färbt. Dabei können Komponenten (A) und (B) auch getrennt dem Färbebad zugegeben werden.
[0038] Die Einsatzmengen, in denen das erfindungsgemässe Hilfsmittelgemisch dem Färbebad
zugesetzt wird, bewegen sich vorteilhafterweise zwischen 0,1 bis 5 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,5 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Färbegutes.
[0039] Als kationische Farbstoffe können sowohl migrierende als auch nicht-migrierende Farbstoffe
eingesetzt werden.
[0040] Als migrierende kationische Farbstoffe sind insbesondere solche mit einer mehr oder
weniger delokalisierten positiven Ladung geeignet, deren Kationgewicht kleiner als
310, deren Parachor kleiner als 750 und deren log P kleiner als 3,2 ist. Der Parachor
wird gemäss dem Artikel von O.R. Quayle [Chem. Rev. 53, 439 (1953)] berechnet und
log P bedeutet die relative Lipophilie, deren Berechnung von C. Hanach et al [J.Med.Chem.
16, 1207 (1973)] beschrieben wurde. Dabei wurde der Einfluss der Ladung der Farbstoffkationen
nicht berücksichtigt, was um 6 log Einheiten höhere log P-Werte ergibt. Bevorzugt
migrierende kationische Farbstoffe sind solche, deren Kationgewicht kleiner als 275,
deren Parachor kleiner als 680 und deren log P kleiner als 2,8 ist,
[0041] Nicht-migrierende kationische Farbstoffe sind insbesondere diejenigen, deren Kationgewicht
grösser als 310 und deren Parachor grösser als 750 ist.
[0042] Die kationischen, migrierenden und nichtmigrierenden Farbstoffe können verschiedenen
Farbstoffklassen angehören. Insbesondere handelt es sich um Salze, beispielsweise
Chloride, Sulfate oder Metallhalogenide, beispielsweise Zinkchloriddoppelsalze von
Azofarbstoffen, wie Monoazofarbstoffen oder Hydrazonfarbstoffen, Anthrachinon-, Diphenylmethan-,
Triphenylmethan-, Methin-, Azomethin-, Cumarin-, Ketonimin-, Cyanin-, Xanthen-, Azin-,
Oxazin- oder Thiazinfarbstoffen.
[0043] Es können auch Mischungen der kationischen Farbstoffe eingesetzt werden. Besonders
bevorzugt sind Farbstoffkombinationen von mindestens 2 oder vorzugsweise 3 migrierenden
oder nicht-migrierenden kationischen Farbstoffen zur Herstellung egaler Dichromie-
oder Trichromiefärbungen, wobei auch Gemische aus migrierenden und nicht- migrierenden
kationischen Farbstoffen verwendet werden können.
[0044] Die Menge der der Flotte zugesetzten Farbstoffe richtet sich nach der gewünschten
Farbtiefe. Im allgemeinen haben sich Farbstoffmengen von 0,01 bis 5, vorzugsweise
0,05 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Färbegutes, als vorteilhaft
erwiesen.
[0045] Die Färbeflotte kann auch Elektrolyte, insbesondere anorganische, wie Alkalimetallsalze,
zweckmässig Natriumsalze, wie z.B. Natriumchlorid oder Natriumsulfat, Kaliumsalze,
wie z.B. Kaliumchlorid oder Kaliumsulfat, Ammoniumsalze, wie z.B. Ammoniumchlorid
oder Ammoniumsulfat enthalten. Diese Elektrolyte können in Mengen von 1 bis 20, vorzugsweise
5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das zu färbende Material, eingesetzt werden.
[0046] Daneben können die Färbeflotten Säuren, z.B. Mineralsäuren, wie Schwefelsäure oder
Phosphorsäure oder organische Säuren, zweckmässig niedere aliphatische Carbonsäuren,
wie Ameisen-, Essig- oder Oxalsäure, enthalten. Diese Säuren dienen vor allem der
Einstellung des pH-Wertes der erfindungsgemäss verwendeten Flotten, der in der Regel
2 bis 8, vorzugsweise 3 bis 6, beträgt. Zur Stabilisierung eines bestimmten pH-Wertes
können auch Alkalimetallacetat, z.B. Natriumacetat oder Ammoniumacetat, -citrat oder
-phosphat in der Färbeflotte vorhanden sein.
[0047] Die Färbungen erfolgen mit Vorteil aus wässeriger Flotte nach dem Ausziehverfahren.
Das Flottenverhältnis ist von den apparativen Gegebenheiten, vom Substrat und der
Aufmachungsform sowie von der Packungsdichte abhängig. Es kann jedoch innerhalb eines
weiten Bereiches gewählt werden, z.B. 1:4 bis 1:100, liegt aber meistens zwischen
1:5 bis 1:40.
[0048] Die Temperatur, bei der gefärbt wird, beträgt mindestens 70°C und in der Regel ist
sie nicht höher als 106°C. Vorzugsweise liegt sie im Bereich von 80 bis 103°C.
[0049] Das Verfahren kann so durchgeführt werden, dass man das Färbegut entweder zuerst
mit dem erfindungsgemässen Hilfsmittelgemisch kurz behandelt und anschliessend färbt,
oder vorzugsweise gleichzeitig mit dem Hilfsmittelgemisch und dem Farbstoff behandelt.
Vorzugsweise lässt man das Färbegut bei 70-90°C im Bad, das auf einen pH-Wert von
3 bis 5 eingestellt ist, vorlaufen, setzt dann das Hilfsmittelgemisch und den Farbstoff
zu und steigert die Temperatur innerhalb von 15 bis 45 Minuten auf 98°C und färbt
während 30 bis 60 Minuten bei dieser Temperatur, oder man geht bei Kochtemperatur
in die Färbeflotte ein und färbt während 30 bis 60 Minuten bei dieser Temperatur.
Es ist aber auch möglich, dass man die Färbeflotte im Verlauf von 15 bis 30 Minuten
auf eine Temperatur von 105°C erhitzt (Hochtemperaturfärbung) und dann 15 bis 45 Minuten
bei dieser Temperatur belässt.
[0050] Am Schluss der Färbung wird die Färbeflotte langsam abgekühlt und die Ausfärbungen
mit Wasser gespült und getrocknet.
[0051] Zu den Acrylfasern, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt werden können,
gehören die handelsüblichen Typen von polymerem oder mischpolymerem Acrylnitril. Im
Falle der Acrylnitrilmischpolymerisate beträgt der Mengenanteil Acrylnitril zweckmässig
mindestens 80 Gew.Z, bezogen auf das Gewicht des Mischpolymerisats. In der Regel bestehen
Polyacrylnitrilfasern aus ca. 85 Gew.% Acrylnitrilanteil und ca. 15% Copolymeranteil.
[0052] Die Polyacrylnitrilfasern können von unterschiedlichem Ziehvermögen sein, d.h. das
erfindungsgemässe Verfahren lässt sich auf alle Faserarten von Polyacrylnitril anwenden
und zwar auf sogenannte schnellziehende, normalziehende und langsamziehende Polyacrylnitrilfasern.
Das zu färbende Fasermaterial kann sich in verschiedenen Aufmachungsformen befinden.
Beispielsweise kommen in Betracht: loses Material, Kammzug, Kabel, Garn, Kreuzspulen,
Kettbaum, Muffs, Wickelkörper, Maschenware, Gewebe, Teppich. Die Fasermaterialien
können auch als Mischgewebe unter sich oder mit anderen Fasern, z.B. Mischungen aus
Polyacrylnitril/Baumwolle, Polyacrylnitril/Polyester oder Polyacrylnitril/Wolle, eingesetzt
werden.
[0053] Wie bereits erwähnt, werden gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren egale Einzel-
und insbesondere Mischtonfärbungen bei üblichen Färbetemperaturen und bei Verwendung
nicht- oder migrierender Farbstoffe erzielt. Unabhängig vom zu färbenden Polyacrylnitrilfasertyp
können ebenfalls Stellen des Substrates, die hydrophobe Verunreinigungen und daher
unerwünschte Luftblasen aufweisen, egal gefärbt werden, da das erfindungsgemässe Hilfsmittelgemisch
gleichzeitig als Entlüftungs-und Retardiermittel wirkt. Zudem ermöglicht das erfindungsgemässe
Verfahren ein allfälliges Ueberfärben unegal anfallender Färbungen in Schwarz. Ferner
erlaubt es das Nuancieren bei Kochtemperatur.
[0054] Die erhaltenen Färbungen sind ausgezeichnet durch gute Echtheiten, insbesondere Nassechtheiten
wie Wasch-, Wasser-, Schweiss- und Dekaturechtheit. Die anderen Echtheiten der Färbungen,
z.B. Lichtechtheit und Reibechtheit, werden durch den Einsatz der erfindungsgemässen
Hilfsmittelgemische nicht beeinflusst.
[0055] In den folgenden Beispielen beziehen sich die Prozentsätze, wenn nichts anderes angegeben
ist, auf das Gewicht. Die Mengen beziehen sich bei den Farbstoffen auf handelsübliche,
d.h. coupierte Ware und bei den quaternären Ammoniumverbindungen und Aminoxiden auf
Reinsubstanz. Bei den Farbstoffen und den quaternären Ammoniumsalzen bedeuten: K Kationgewicht,
Pa Parachor und log P relative Lipophilie.
[0056] Beispiel 1: 2 kg eines vorgeschrumpften Garnes aus schnellziehenden Polyacrylnitrilfasern
werden in einem Färbeapparat mit 34 Liter einer wässerigen Flotte, die 200 g kalziniertes
Natriumsulfat enthält, und mit 80%iger Essigsäure auf einen pH-Wert von 4 eingestellt
ist, 5 Minuten bei 80°C behandelt. Alsdann werden der Flotte
45 g der Hilfsmittelzubereitung (1), bestehend aus 35% einer quaternären Ammonium-Verbindung
der Formel

10% N-Myristyl-N,N-dimethylaminoxid und 55% Wasser, 1,25 g des gelben Farbstoffes
der Formel

[0057] Kationgewicht: 330 Parachor: 814 log P: 4,15 0,45 g des roten Farbstoffs der Formel

[0058] Kationgewicht: 321 Parachor: 764 log P: 3,22 1,20 g des blauen Farbstoffes der Formel

[0059] Kationgewicht: 371 Parachor: 817 log P: 3,84 zugesetzt. Danach lässt man die Flotte
weitere 5 Minuten bei 70°C zirkulieren und erhöht die Temperatur im Verlaufe von 60
Minuten auf 98°C, worauf das Garn während 60 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt
wird.
[0060] Man kühlt anschliessend die Färbeflotte langsam auf 60°C ab und spült und trocknet
das Garn.
[0061] Man erhält ein gut durchgefärbtes Garn mit einer egalen grauen Färbung von guten
Nass-, Licht- und Reibechtheiten. Die Färbung ist viel ruhiger als die Färbung, die
man erhält, wenn die quaternäre Ammonium- verbindung ohne die Mitverwendung des Aminoxides
eingesetzt wird.
[0062] Beispiel 2: Auf ein Gewebe aus normalziehenden Polyacrylnitilfasern wird von Hand
Paraffin partiell aufgebracht und bei 60°C fixiert.
[0063] 5 g des mit Paraffin verunreinigten Gewebes werden in einem Färbeapparat mit 200
ml einer wässerigen Flotte, die 0,5 g kalziniertes Natriumsulfat enthält und mit 80%iger
Essigsäure auf einen pH-Wert von 4 eingestellt ist, 5 Minuten bei 70°C behandelt.
Alsdann werden der Flotte
0,08 g der Hilfsmittelzubereitung (1) und eine Farbstoffmischung bestehend aus
0,04 g des gelben Farbstoffes der Formel (101)
0,01 g des roten Farbstoffes der Formel (102) und
0,03 g des blauen Farbstoffes der Formel (103)
zugesetzt. Hernach wird die Temperatur der Flotte im Verlaufe von 30 Minuten auf 98°C
erhöht und dann das Gewebe während 30 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Man kühlt
anschliessend die Färbeflotte langsam auf 60°C ab und spült und trocknet das Gewebe.
[0064] Man erhält ein gut durchgefärbtes Gewebe, das keine Markierung des Paraffinauftrages
zeigt.
[0065] Beispiel 3: 2000 g schnellziehendes Polyacrylnitrilgarn (als Muff) werden in einem
Zirkulationsapparat mit 34 Liter einer wässerigen Färbeflotte, die 200 g kalziniertes
Natriumsulfat und 40 ml 80Zige Essigsäure enthält, 5 Minuten bei 70°C behandelt.
[0066] Danach werden der Färbeflotte
[0067] 45 g der Hilfsmittelzubereitung (1)
[0068] 4 g des gelben Farbstoffes der Formel -

[0069] Kationgewicht: 317 Parachor: 734 log P: 6,5
[0070] zugesetzt. Hiernach lässt man die Flotte weitere 5 Minuten bei 70°C zirkulieren,
erhöht dann die Temperatur im Verlaufe von 30 Minuten auf 98°C und färbt 15 Minuten
bei dieser Temperatur.
[0071] Um zu nuancieren werden der Färbeflotte, ohne abzukühlen, 22,5 g der Hilfsmittelzubereitung
(1) zugesetzt. Nach weiteren 5 Minuten werden
[0072] 0,4 g des blauen Farbstoffes der Formel (103)
[0073] beigefügt und weitere 40 Minuten bei 98°C gefärbt. Anschliessend wird die Flotte
langsam auf 60°C abgekühlt, das Substrat gespült und getrocknet.
[0074] Um etwaige Unegalitäten zu sehen, wird das Garn so verstrickt, dass der innere und
äussere Teil nebeneinanderliegen. Das Strickgut zeichnet sich durch eine hervorragende
Egalität aus, wobei die guten Nass-, Licht- und Reibechtheiten erhalten bleiben.
[0075] Beispiel 4: 2 kg eines vorgeschrumpften Garnes aus schnellziehenden Polyacrylnitrilfasern
werden in einem Zirkulationsapparat mit 34 Litern einer wässerigen Flotte, die 200
g kalziniertes Natriumsulfat und 40 ml 80%ige Essigsäure enthält, 5 Minuten bei 70°C
behandelt.
[0076] Danach werden der Flotte
[0077] 45 g der Hilfsmittelzubereitung (1)
[0078] 1 g des gelben Farbstoffes der Formel
[0079]

Kationgewicht: 226 Parachor: 558 log P: 2,49
[0080] 1 g des roten Farbstoffes der Formel

[0081] Kationgewicht: 230 Parachor: 574 log P: 0,92
[0082] 2 g des blauen Frabstoffes der Formel

[0083] Kationgewicht: 270 Parachor: 577 log P: 1,97
[0085] Hiernach lässt man die Flotte weitere 5 Minuten bei 70°C zirkulieren, erhöht die
Temperatur im Verlaufe von 30 Minuten auf 98°C und färbt das Fasergut während 60 Minuten
bei dieser Temperatur.
[0086] Anschliessend wird die Flotte langsam auf 60°C abgekühlt, das Substrat gespült und
getrocknet.
[0087] Man erhält so eine egale blaugraue Färbung mit guten Nass-, Licht-und Reibechtheiten.
[0088] Beispiel 5: 100 g eines Möbelpolsterstoffes, bestehend aus Polyacrylnitrilfasern
und Baumwolle (65:35) werden in einem Färbeapparat mit 4000 ml einer wässerigen Flotte,
die 5 g kalziniertes Natriumsulfat enthält und mit 80 %iger Essigsäure auf einen pH-Wert
von 5 eingestellt ist, 5 Minuten bei 70° C behandelt. Hiernach werden der Flotte
[0089] 2 g der Hilfsmittelzubereitung (2), bestehend aus
[0090] 35 % einer quaternären Ammoniumverbindung der Formel
[0091]

10 % N-Kokosyl-N,N-di-2-hydroxyethylaminoxid und
[0093] 0,42 g des gelben Farbstoffes der Formel (101) und
[0094] 0,38 g des roten Farbstoffes der Formel (102)
[0095] gelöst zugesetzt. Danach wird das Substrat weitere 5 Minuten bei 70°C behandelt und
anschliessend das Bad im Verlaufe von 30 Minuten auf 98°C erwärmt, worauf die Ware
30 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt wird. Man kühlt dann die Färbeflotte langsam
auf 60°C ab. Hierauf wird die Ware in ein zweites Färbebad eingebracht, welches 30
g kalziniertes Natriumsulfat in 4000 ml Wasser enthält.
[0096] Danach werden der Flotte
[0097] 2 g des Farbstoffes der Formel

und 3 g m-Nitrobenzolsulfonsäure-Natriumsalz zugefügt.
[0098] Man färbt 45 Minuten bei 40° C, gibt dann 1 g Natriumcarbonat und nach 5 Minuten
2 ml einer 30 %igen wässerigen Natriumhydroxidlösung zu und behandelt das Substrat
weitere 40 Minuten. Das Substrat wird schliesslich gespült, geseift und getrocknet.
[0099] Man erhält eine brillante rote Färbung des Möbelpolsterstoffes mit guten Echtheiten.
[0100] Beispiel 6: 10 g eines Mischgewebes, bestehend aus Polyacrylnitrilfasern und Wolle
(50:50) werden in einem Färbeapparat mit einer wässerigen Flotte, die 0,3 g Ammoniumsulfat,
0,5 g kalziniertes Natriumsulfat , 0,05 g eines Gemisches aus einem quaternisierten
Anlagerungsprodukt von 30 MolEthylenoxid an 1 Mol C
20-C
22-Fettamin und dem sauren Ester des Anlagerungsprodukts von 16 Mol Ethylenoxid an 1
Mol Talgfettsäureamid (1:2) und mit 80 %iger Essigsäure auf einen pH-Wert von 5 gestellt
ist, 5 Minuten bei 50° C behandelt. Hiernach werden
[0101] 0,012 g des Farbstoffs der Formel

[0102] 0,0025 g des Farbstoffes der Formel

[0103] 0,001 g des Farbstoffes der Formel

gelöst zugesetzt und das Substrat 5 Minuten bei 50°C behandelt. Die Färbeflotte wird
im Verlauf von 45 Minuten auf 98°C erwärmt und mit Essigsäure auf einen pH-Wert von
4,5 gestellt.
[0104] Man fügt nun der Farbflotte
[0105] 0,05 g der Hilfsmittelzubereitung (3) bestehend aus 35 % einer quaternären Ammoniumverbindung
der Formel (22), 10 % N-Myristyl-N,N-dimethyl-aminoxid und 55 % Wasser,
[0106] 0,014 g des Farbstoffes der Formel (105),
[0107] 0,004 g des Farbstoffes der Formel (106) und
[0108] 0,0014 g des Farbstoffes der Formel (107)
[0109] hinzu und färbt 45 Minuten bei 98°C. Hiernach wird die Färbeflotte in Verlauf von
10 Minuten abgekühlt, das Substrat gespült und getrocknet.
[0110] Man erhält so eine egale hellbraune Färbung mit guten Echtheiten.
1. Färbereihilfsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens
(A) ein quaternäres Ammoniumsalz, welches mindestens ein basisches Stickstoffatom
aufweist, an welches mindestens ein aliphatischer Rest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
gebunden ist, und
(B) ein einen aliphatischen Rest mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweisendes Aminoxid
enthält.
2, Färbereihilfsmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente
(A) eine quaternäre Ammonium-Verbindung der Formel

ist, worin
R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
7 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Q die direkte Bindung oder Sauerstoff,
Y1 und Y2' unabhängig voneinander, Niederalkyl, Cycloalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl, oder
Y1 und Y2 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen fünf- oder sechsgliedrigen,
gesättigten, heterocyclischen Rest,
Y3 Niederalkyl, Hydroxy-Niederalkyl, Epoxy-Niederalkyl, Cyano-Niederalkyl, Carbamoyl-Niederalkyl
oderAralkyl, oder
Y1, Y2 und Y3 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen gegebenenfalls durch Niederalkyl
substituierten Pyridinring und An das Anion einer organischen oder anorganischen Säure
bedeuten.
3. Färbereihilfsmittel gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente
(A) eine quaternäre Ammoniumverbindung der Formel (1) ist, in der Q die direkte Bindung
ist.
4. Färbereihilfsmittel gemäss einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komponente (A) eine quaternäre Ammonium- verbindung der Formel (1) ist, in
der Y1 und Y2 Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl und Y3 Methyl, Ethyl oder Benzyl bedeuten.
5. Färbereihilfsmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente
(A) eine quaternäre Ammoniumverbindung der Formel

ist, worin
R1 Alkyl mit 5 bis 15 Kohlenstoffatomen,
Q Sauerstoff oder die direkte Bindung,
Y4 und Y5 Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl,
Y6 Methyl, Ethyl oder Benzyl und

das Chlorid- oder Methosulfation
bedeuten.
6. Färbereihilfsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komponente (B) ein Aminoxid der Formel

ist, worin X
1, X
2 und X
3, unabhängig voneinander, je einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Rest bedeuten, wobei mindestens einer der X-Reste einen aliphatischen
Rest mit 5 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18, Kohlenstoffatomen darstellt.
7. Färbereihilfsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komponente (B) ein Aminoxid der Formel
'

ist, worin
X5 Alkyl oder Alkenyl je mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen,
X4 und X6, unabhängig voneinander, Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl,
n 2 oder 3 und
r 0 oder 1 bedeuten.
8. Färbereihilfsmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens
(Aa) ein quaternäres Ammoniumsalz der Formel

worin
R2 Alkyl oder Alkenyl jeweils mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Y4 und Y5 Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl,
Y6 Methyl, Ethyl oder Benzyl und

das Chlorid- oder Methosulfation und
(Bb) ein Aminoxid der Formel

worin X4, X5 und X6 die im Anspruch 7 angegebene Bedeutung haben, enthält.
9. Färbereihilfsmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass es die Komponenten (A) und (B) im Gewichtsverhältnis von 9:1 bis 3:7, vorzugsweise
6:1 bis 1:1 und insbesondere 4:1 bis 2:1 enthält.
10. Färbereihilfsmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es, bezogen
auf das Gesamtgemisch
25 bis 45 Gewichtsprozent der Komponente (A)
8 bis 20 Gewichtsprozent der Komponente (B) und
35 bis 67 Gewichtsprozent Wasser,
enthält.
11. Verwendung des Färbereihilfsmittels gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10 beim Färben
von Polyacrylnitrilfasern mit kationischen Farbstoffen.
12. Verfahren zum Färben von Polyacrylnitrilfasermaterial mit kationischen Farbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass man dieses Material in Gegenwart eines Hilfsmittels,
das mindestens
(A) ein quaternäres Ammoniumsalz, welches mindestens ein basisches Stickstoffatom
aufweist, an welches mindestens ein aliphatischer Rest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
gebunden ist, und
(B) ein einen aliphatischen Rest mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweisendes Aminoxid
enthält, färbt.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente
(A) des Hilfsmittels eine migrierende quaternäre Ammoniumverbindung verwendet.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass man
das Hilfsmittelgemisch in einer Menge von 0,1 bis
5, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gewichtsprozent,bezogen auf das Gewicht des Färbegutes,
verwendet.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man
mit mindestens 2 oder vorzugsweise 3 migrierenden oder nicht-migrierenden kationischen
Farbstoffen oder deren Gemischen färbt.