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EP 0 105 174 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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11.04.1984 Patentblatt 1984/15 |
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Anmeldetag: 24.08.1983 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB |
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Priorität: |
06.09.1982 DE 3233069
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Grassmann, Hans-Christian, Dipl.-Ing.
D-8523 Baiersdorf (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen |
(57) Die Erfindung betrifft die kapazitive Hochfrequenztrocknung von Chemiefaserkabeln
(3) im Durchlaufofen. Im Ofen wird ein Druck von 2 bis 6 Bar erzeugt. Hierdurch kann
im Ofen mit erhöhter elektrischer Feldstärke gearbeitet und die Verdampfungstemperatur
erhöht werden.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen kapazitiven Hochfrequenzdurchlaufofen zur thermischen
Behandlung von Textilgütern, insbesondere von Chemiefaserkabeln, bei dem die Elektroden
an einen Hochfrequenzgenerator angeschlossen sind und der Ofeninnenraum mit einer
Luftquelle verbunden ist.
[0002] Mit diesem Oberbegriff wird auf eine Anordnung Bezug genommen, wie sie beispielsweise
aus der DE-OS 28 17 067 bekannt ist. Bei dieser Anordnung werden die Chemiefaserkabel
auf einem geerdeten Siebband mit Öffnungen durch den Ofen transportiert. In den Ofenraum
wird Heißluft eingeblasen und durchströmt die Faserkabel. Hierdurch wird zusätzlich
zur kapazitiven Trocknung eine Heißlufttrocknung erreicht und das Gut auf dem Siebband
fixiert.
[0003] Hochfrequenzöfen der vorgenannten Art haben sich gut zur Erwärmung der verschiedensten
Materialien bewährt. Die mögliche Erwärmungsleistung des Ofens ist u.a. wesentlich
durch die zulässige Feldstärke beschränkt, oberhalb derer elektrische Durchschläge
auftreten. Bei vorgegebener Leistung sind damit im allgemeinen auch die baulichen
Abmessungen festgelegt. Will man nun derartige Behandlungsanlagen in eine Gesamtanlage
integrieren, so wäre es jedoch häufig von Interesse, wenn man mit verringertem Bauvolumen
auskommen könnte.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen kapazitiven Ofen
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei gegebenen Abmessungen die zugeführten
elektrischen Leistungen gesteigert werden können, oder umgekehrt, daß bei vorgegebener
Leistung die Abmessungen verringert werden können, wobei aber trotzdem in jedem Betriebszustand
ein sicherer elektrischer Betrieb vorhanden sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Durchlaufofen auf Innenraumdrücke
zwischen 1,5 und 6 Bar ausgelegt ist und durch die Luftquelle im Ofeninnenraum ein
in diesem Bereich liegender Überdruck erzeugbar ist. Beim Absinken des Überdruckes
im Ofeninnenraum unter einem vorgegebenen Wert ist die Spannung des Hochfrequenzgenerators
selbsttätig verringerbar oder abschaltbar. Da die Durchschlagsfeldstärke weitgehend
dem Druck proportional ist, läßt sich auf diese Weise die pro Ofenvolumen umsetzbare
Energiedichte ohne die Gefahr eines Durchschlages erhöhen.
[0006] Das Arbeiten mit hohen Drücken hat außerdem noch den erheblichen technischen Vorteil,
daß auch die Verdampfungstemperatur entsprechend ansteigt, so daß z.B. noch bei 130°C
keine Verdampfung stattfindet und damit in diesem Temperaturbereich nur unter Anwesenheit
von Feuchtigkeit stattfindende Vorgänge besser beherrscht werden. Ein solcher Fall
liegt z.B. beim nassen Fixieren von Faserkabeln vor.
[0007] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert.
[0008] Das auf einem Förderband 8 antransportierte mäanderförmig gefaltete Faserkabel 3
gelangt über eine aus Gummiwalzen 12 bestehende Dichtungsschleuse 12 mit Einführteil
11 auf ein in Richtung des Pfeiles 5 laufendes geerdetes metallisches Förderband 4,
welches als Elektrode wirkt. Über dem Faserkabel 3 ist eine Hochfrequenzelektrode
21 vorgesehen, die über einen Koppelkondensator 22 mit einem Hochfrequenzgenerator
2 von z.B. 15 MHz verbunden ist. Nach der thermischen Behandlung verläßt das Faserkabel
3 den Ofen über eine weitere Druckschleuse 13 und wird von einem Förderband 15 zu
einem weiteren Anlagebauteil transportiert. Das wesentlich Neue ist nun darin zu sehen,
daß dieser Hochfrequenzofen gleichzeitig als Drucktrockner ausgebildet ist, d.h.,
das Gehäuse des Ofens 1 ist auf einen Innenraumdruck von z.B. 4 Bar ausgelegt. Zur
Erzeugung dieses Druckes ist als Gasquelle eine Druckluftquelle 6 vorgesehen, die
mit dem Ofeninnenraum verbunden ist. Die Druckluft kann gleichzeitig zur Verstärkung
der Heizung vorgeheizt sein. Wie durch die Leitung 7 angedeutet, kann auch ein Teil
der Luft aus dem Ofen wieder abgezogen und im geschlossenen Kreislauf geführt werden,
z.B. um Feuchte zu beseitigen. Dies kann z.B. durch Kondensation in einem Wärmetauscher
71 geschehen, aus dem dann das Kondensat abgeführt wird (Pfeil 72).
[0009] Der im Ofeninnenraum herrschende Druck p wird durch ein Meßglied 63 erfaßt und kann
z.B. in einem Regler 61 zum Regeln des Luftdruckes verwendet werden. Wesentlich ist
jedoch, daß dieses Druckmeßglied mit einem Überwachungsglied 62 verbunden ist, das
bei einem Abfallen des Drukkes unter einen vorgegebenen Wert, z.B. infolge einer undichten
Schleuse oder einer sonstigen Undichtigkeit, die Spannung des Hochfrequenzgenerators
2 verringert oder die Anlage abschaltet. Dies ist insofern wichtig, da infolge des
höheren Druckes auch mit entsprechend höheren Feldstärken gearbeitet wird, die dann
bei einem Absinken des Druckes zu elektrischen Überschlägen führen würden. Wird beispielsweise
bei einem Ofen ohne Überdruck mit 0,5 bis 5 kV pro cm Feldstärke gearbeitet, so kann
in dem erfindungsgemäßen Ofen bei einem Druck von 4 Bar die zulässige Feldstärke leicht
verdoppelt werden, ohne daß es zu Überschlägen kommt.
[0010] Unter dem Begriff "Gas" soll auch Dampf von entsprechendem Druck und Temperatur verstanden
werden.
1. Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen zur thermischen Behandlung von Textilgütern,
insbesondere von Chemiefaserkabeln, bei dem die Elektroden an einen Hochfrequenzgenerator
angeschlossen sind und der Ofeninnenraum mit einer Gasquelle verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ofen (1) auf Innenraumdrücke zwischen 1,5 und 6 Bar ausgelegt
ist und durch die Gasquelle (6) ein in diesem Bereich liegender Überdruck im Ofeninnenraum
erzeugbar ist.
2. Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Absinken des Überdruckes im Ofeninnenraum unter einem vorgegebenen Wert die
Spannung des Hochfrequenzgenerators (2) selbsttätig verringerbar oder abschaltbar
ist.
3. Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen nach Anspruch l, gekennzeichnet durch elastische
Druckdichtungen (12, 13) am Ein- und Ausgang.
4. Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verwendung einer Gasquelle (6) mit Heizvorrichtung.
5. Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gasquelle ein Heißdampferzeuger dient.
6. Kapazitiver Hochfrequenzdurchlaufofen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas im geschlossenen
Kreislauf (7) über einen zur Feuchtekondensation und Kondensatabfuhr dienenden Wärmetauscher
(71) geführt ist.
