[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum genauen Einbringen eines Schnittes in
eine Bahn aus flexiblem Material, mit einem Untermesser und einem an diesem drehbar
angelenkten Obermesser, von denen mindestens eines angetrieben ist, und mit einer
Vorschubeinrichtung für die Materialbahn.
[0002] Die Erstellung von Einzelartikeln, Bandstücken oder auch Packungen aus den unterschiedlichsten
Materialien, die alle die physikalische Eigenschaft eines flexiblen Materials und
gewisse Eigensteifigkeit zeigen, spielt in der Technik allgemein eine große Rolle.
Hierbei müssen oft Schnitte an bestimmten Stellen einer intermittierend geförderten
Bahn aus flexiblem Material eingebracht werden. Solche Bahnen aus flexiblem Material
mit gewisser Eigensteifigkeit können z.B.aus Kunststoff, Kautschuk, dünnem Holz, Papier
oder Pappe sein. Aus derartigen Bahnen lassen sich auch in großen Stückzahlen pro
Zeiteinheit preiswert Massengüter herstellen, wenn man beispielsweise nur an die Verpackungen
denkt.
[0003] Ein besonderes Problem ergibt sich hierbei auf dem Gebiet der Flüssigkeitspackungen,
bei deren Erstellung es bekannt ist, aus der von einer Lagerrolle abgezogenen flachen
Bahn einen Tubus oder ein Rohr zu bilden, welches gefüllt und abgeschnitten oder zuerst
abgeschnitten und dann gefüllt wird. Wenn die Materialbahn noch keinen Einschnitt
an irgendeiner Stelle längs der Förderrichtung aufweist, zum Separieren eines
Bahnstückes vom anderen also lediglich ein glatter Durchschnitt einzubringen ist, ergibt
sich das Problem des genauen Einschneidens nicht unbedingt in einer derart kritischen
Weise, wie vergleichbar dann, wenn das zu bearbeitende Bahnstück bereits Rillungen,
Faltungen, Schnitte oder Perforationen aufweist, die zu dem einzubringenden Schnitt
stets in genauem Abstand gehalten werden müssen. Bahnen aus flexiblem Material haben
von der physikalischen Eigenschaft des Materials her Toleranzen durch Schwankungen,
z.B. Dicken-, Temperatur-, Zusammensetzungsschwankungen usw. Es ist außerordentlich
aufwendig, durch elektrische oder optische Maßnahmen die vorgegebenen Schnitte, Rillungen,
Faltungen der Bahn oder dergleichen zu erfassen, um dann eine hochkomplizierte Steuerung
zu veranlassen, das oder die Messer genau an der gewünschten Stelle den Einschnitt
durchführen zu lassen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer Vorrichtung zum
genauen Einbringen eines Schnittes in eine solche Bahn gemäß der eingangs beschriebenen
Art, mit welcher die Genauigkeit der Schnittstelle mit einfachen Mitteln erreicht
und gehalten werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl Obermesser als auch
Untermesser an einem Schwenkarm angeordnet sind, der von einer Steuereinrichtung bewegbar
ist, und daß die Steuereinrichtung mit der zu schneidenden Materialbahn derart zusammenwirkt,
daß die Schnittstelle von der Steuereinrichtung erfaßt und in eine Bewegung des Schwenkarmes
übertragen wird. Die Materialbahn selbst weist also Eigenschaften auf, durch welche
die Steuereinrichtung sofort die Stelle zum Einbringen des gewünschten Schnittes erkennt.
Hat die Steuereinrichtung die gewünschte Schnittstelle erfaßt, dann wird die Schneidvorrichtung,
die an einem beweglichen Schwenkarm angeordnet ist, von diesem an die gewünschte Schnittstelle
gebracht.
[0006] Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung einen Pneumatikzylinder
mit einem bewegbaren Kolben aufweist, welcher am einen Ende eines Steuerarmes angelenkt
ist, daß an dessen anderem Ende der Schwenkarm mit seinem Ende angelenkt ist, während
mindestens ein Messer am anderen Ende des Schwenkarmes angebracht ist, und wenn der
Hebel des Steuerarmes wesentlich kleiner als der des Schwenkarmes ist. An Stelle eines
Pneumatikzylinders kann selbstverständlich auch ein Solenoid, eine elektrische Steuereinrichtung
oder ein Hydraulikzylinder verwendet werden, in der Praxis hat sich aber der Einsatz
eines Pneumatikzylinders für robust, einfach und zuverlässig gezeigt. Der Schwenkarm
ist also über einen Steuerarm mit diesem Pneumatikzylinder verbunden, und zwar mit
einem Hebelverhältnis so, daß der Schwenkarm mit den daran angebrachten Messern wesentlich
länger als der Steuerarm ist. Auf diese Weise kann man die Kraft des Pneumatikzylinders,
die letztlich auf die Messer einwirkt, ohne Beeinträchtigung der Bewegungsgeschwindigkeit
des Schwenkarmes und dessen genauer Steuerung gering halten. Diese letztlich in den
Schneidmessern wirkende geringe Kraft hat nämlich den Vorteil, daß beim Zusammenwirken
der zu schneidenden Materialbahn einerseits und der Steuereinrichtung über den Schwenkarm
andererseits der zu steuernde Schwenkarm selbst als Abfühleinrichtung eingesetzt werden
kann, weil eine zu schneidende Materialbahn seblst aus dünnem Material keinerlei Beeinträchtigungen,
Deformationen, Eindrückungen oder Stauchungen erfährt. Der Pneumatikzylinder braucht
also nur eine einfache Vorsteuerung zu erhalten, die er auf den Schwenkarm gibt und
erhält gleichzeitig von diesem Steuersignale.
[0007] Besonders zweckmäßig ist die Erfindung weiter dadurch ausgestaltet, daß für das Zusammenwirken
von Materialbahn und Steuereinrichtung an der Materialbahn ein Anschlag für eine Anlage
des Schwenkarmes vorgesehen ist, welcher von der Steuereinrichtung vor dem Einschneiden
vom Anschlag fortbewegbar sowie auf den Anschlag hinschwenkbar ist. Der Anschlag an
der Materialbahn kann auf verschiedenste Weise erstellt werden. In einer kontinuierlichen
oder intermittierend arbeitenden Maschine erfolgen die unterschiedlichsten Einwirkungen
bzw. Behandlungen oder Veränderungen der Materialbahn. Beispielsweise kann bei einer
intermittierend arbeitenden Maschine ein Einschnitt in der Materialbahn und ein wenigstens
teilweises Hochstellen des Materials vor oder nach dem Einschnitt in Förderichtung
der Materialbahn erfolgen, so daß hierdurch schon ein Anschlag gegeben ist. Die Steuereinrichtung
kann dann durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung über den Schwenkarm von einer derart
markierten Materialbahn Signale von der Markierung aufnehmen und die zu tätigenden
Maßnahmen danach einrichten. Vorzugsweise wird erfindungsgemäß hierbei der Schwenkarm
vor der erfindungsgemäß vorgesehenen Tätigkeit, d.h. vor dem genauen Einbringen des
Schnittes, sowohl erst einmal von dem Anschlag fortbewegt als auch dann - vorzugsweise
nach Richtungsumkehr der Bewegung - auf den Anschlag hingeschwenkt. Tritt beispielsweise
das Obermesser, das Untermesser oder beide Messer mit dem Anschlag an der Materialbahn
in Eingriff, dann wird der Schwenkarm angehalten, sei es durch den Anschlag an der
Materialbahn oder durch einen Steuerbefehl in der Steuereinrichtung, dann kann das
Messer sofort in Tätigkeit treten und den gewünschten Schnitt genau an der gewünschten
Stelle einbringen.
[0008] Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung dabei, wenn der Anschlag an der Materialbahn
durch mindestens einen Einschnitt in der Materialbahn sowie Einfalten derselben längs
mindestens einer in Förderrichtung der Materialbahn verlaufenden Rillinie gebildet
ist. Gerade wenn ein Tubus zur Erstellung von Flüssigkeitspackungen gebildet werden
soll, muß dieser der Länge der Materialbahn entsprechende Gesamttubus letztlich zur
Bildung von Einzelpackungen zerteilt oder vereinzelt werden. Dabei kann es zweckmäßig
sein, bei der Erstellung der Fließmittelpackung den Tubus teilweise einzuschneiden
und den Anschlag dann im Bereich dieses Einschnittes dadurch zu bilden, daß die Materialbahn
vor oder hinter dem Einschnitt - in Förderrichtung der Materialbahn gesehen - eingefaltet
wird. Sind genaue Einfaltungen bzw. Einfaltungen an präzise vorgegebenen Stellen in
der Materialbahn gewünscht, dann sind zuvor in an sich bekannter Weise Rillinien in
der Materialbahn eingebracht. Da ein Anschlag für den Schwenkarm gemäß der Erfindung
eine Kante quer zur Förderrichtung der Materialbahn haben muß, sollte die Einfaltung
auch quer zur Förderrichtung der Materialbahn erfolgen, also um eine Rillinie in Förderrichtung
der Materialbahn.
[0009] Aus den vorstehend genannten Gründen läßt sich die Vorrichtung gemäß der Erfindung
besonders vorteilhaft zum Separieren von teilweise eingeschnittenen, aneinanderhängenden
Tubusstücken verwenden, die aus einer beschichteten Papierbahn gebildet sind. Ein
Tubus, Schlauch oder Rohr hat im Querschnitt im fertigen Zustand die Form eines Kreises.
Den Anschlag in der Materialbahn kann man nun beim Einbringen von Teileinschnitten
in einen solchen Tubus besonders einfach und vorteilhaft dadurch erhalten, daß die
Rillinien, welche längs der Tubusmantellinien verlaufen, nicht exakt auf diametral
gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Legt man in Gedanken eine Ebene durch die
Rillinien eines solchen Tubus oder Schlauches, dann sollte nach der Lehre der Erfindung
diese Ebene nicht exakt durch die Mittellinie (bzw. dem Mittelpunkt des Kreises) verlaufen
sondern etwas exzentrisch dazu liegen. Auf diese Weise erreicht man die Möglichkeit,
daß beim teilweisen Zusammendrücken des Tubus in Richtung quer zu seiner Längsachse
die eine Bahn näher an die Gestalt einer Ebene als die andere herankommt, weil es
sich im Querschnitt gesehen, nicht um gleichlange Hälften sondern um ungleichlange
Teilstücke handelt. Vorzugsweise sei das eine Teilstück, z.B. das im Querschnitt gesehene
längere Teilstück,geschnitten, und das kürze, etwa schon in einer Ebene liegende Teilstück
ungeschnitten. Dann hängen diese Tubusstücke längs des ebenen Teiles aneinander und
sind längs des teilweise aufgewölbten, längeren Teilstückes eingeschnitten. Zum Separieren
muß dann der letzte Schnitt exakt unter den schon vorhandenen Einschnitten erfolgen.
Um dieses zu erreichen, bietet die Vorrichtung der oben beschriebenen Art sozusagen
ein "suchendes Messer", weil die am Schwenkarm angebrachten Messerteile sich selbst
den Anschlag und damit diejenige Stelle suchen, an welcher der endliche Durchschnitt
zum Separieren oder Vereinzeln der Tubusstücke erfolgen soll.
[0010] Man erkennt aus den vorstehenden Überlegungen, durch welche einfachen Mitteln eine
Vorrichtung zum sehr genauen und präzisen Einbringen eines Schnittes an einer gewünschten
Stelle einer Materialbahn geschaffen ist.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit bevorzugten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Figur 1 schematisch im Schnitt eine Materialbahn und die Schneidvorrichtung mit ihrer
abgebrochen gezeigten Halterung,
Figur 2 perspektivisch einen abgebrochenen Teil der Mate- .rialbahn, wenn man von
unten auf diese blickt,
Figur 3 eine Seitenansicht dieser Materialbahn, wenn man z.B. von rechts vorn nach
links oben in Figur 2 blickt,
Figur 4 eine Draufsicht auf den Zuschnitt der Materialbahn vor der Faltung zum Tubus
nach Figur 2,
Figuren 5a und 5b schematische Querschnittsansichten einer schlauchförmigen Bahn im
zusammengedrückten bzw. ungefalteten Zustand,
Figuren 6a und 6b gleiche Darstellungen wie Fig. 5a und 5b, wobei jedoch die Rillinien
an anderer Stelle in der Bahn angeordnet sind.
Figur 7 eine Seitenansicht der Schneidvorrichtung nach einer bevorzugten Ausführungsform
mit Pneumatikzylinder und
Figur 8 eine Draufsicht auf die Messer mit Halterung und Materialbahn.
[0012] In Figur 1 ist schematisch das Untermesser 1 und das über die Drehachse 2 an diesem
schwenkbar angelenkte Obermesser 3 gezeigt, welches an einem Schwenkarm 4 befestigt
ist. Dazwischen sieht man mit dicken Linien den schematischen Querschnitt einer zum
Schlauch oder Tubus geformten Bahn.
[0013] Diese Bahn ist noch deutlicher perspektivisch in Figur 2 und in Seitenansicht in
Figur 3 dargestellt. Zur einfacheren Erläuterung der Erfindung ist die Bahn in der
Darstellung der Figuren 2 und 3 auf den Kopf gestellt, d.h. die in Figur 1 im Querschnitt
unten liegende ebene Seite liegt in den Figuren 2 und 3 oben. Die Materialbahn ist
allgemein mit 5 bezeichnet und soll sich in Richtung des Pfeiles 6 bewegen. Sie besteht
aus flexiblem Material, bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform ein
verhältnismäßig dickes, auf beiden Seiten mit Kunststoff beschichtetes Papier, wie
es z.B. für die Erstellung von Flüssigkeitspackungen verwendet wird. In dieses beschichtete
Papier soll ein Schnitt 7 eingebracht werden, der sich von einer Längskante der ebenen
Bahnseite zur anderen erstreckt. Auf der in der Querschnittsansicht der Figur 2 dargestellten
gegenüberliegenden Seite erkennt man die Überlappungsstelle 8, an welcher die Materialbahn
vor dem Flachlegen zur Bildung des ebenen Teils zum Schlauch geformt und verschweißt
wurde. Von den eben beschriebenen Seitenkanten, die längs Rillinien 25 (Fig. 4) liegen,
in Fig. 2 nach unten zur Überlappungsstelle 8 reichend erkennt man die Schnittkanten
oder Einschnitte 9, 9'. Am rechten Ende des ersten linken Tubusstückes der Fig. 2
erkennt man diese Einschnitte 9 und 9' wieder als gestrichelte Linien, weil diese
Schnitte ja unter der ebenen, dem Betrachter zugewandten Fläche der Bahn 5 liegen.
Quer zur Förderrichtung 6 der Materialbahn 5 verlaufen in den Figuren 2 und 3 zwei
strichpunktierte Linien 10 10'.Der Abstand zwischen diesen beiden Linien stellt den
Toleranzbereich zum Einbringen des Schnittes in die Bahn 5 dar. Bei normalen Milch-
oder Fruchtsaftpackungen handelt es sich hier um eine Länge von beispielsweise 3 mm.
In diesem Bereich zwischen den beiden Linien 10 und 10' muß letztlich der Einschnitt
7 erfolgen. Er soll exakt an die beiden Einschnitte 9, 9' anschließen, damit die einzelnen
Tubusstücke von der Gesamtbahn 5 an ein und derselben Schnittstelle vereinzelt sind.
[0014] Figur 4 zeigt die Draufsicht auf eine flachliegende Bahn aus mit Kunststoff beschichtetem
Papier, d.h. flexiblem Material, deren Förderrichtung wieder mit dem Pfeil 6 gezeigt
ist. Die in Figur 4 dargestellte Bahn ist in drei Teile aufgeteilt, aus denen später
nach dem letzten Durchschnitt drei Tubusstücke und letztlich drei Verpackungen gebildet
werden. Aus dem rechten ersten Drittel der Bahn erkennt man die über die gesamte Breite
verlaufende und allgemein mit 11 bezeichnete Prägung, mit deren Hilfe später ein Boden
oder Deckel der Packung geformt werden kann. Quer zu dem Prägestreifen 11, d.h. also
in Förderrichtung 6 der Bahn 5, erkennt man zwei parallele Rillinien 25.
[0015] Links im Abstand a von dem Prä
gefeld 11 verlaufen zwei quer zur Förderrichtung 6 verlaufende Einschnitte 9, 9', die
von der Außenkante bis zur jeweiligen Rillinie 25 reichen. Parallel zum Prägefeld
11 ergibt der Bereich rechts von den Einschnitten 12 mit der Breite a später eine
Quersiegelnaht zum Verschließen der Packung.
[0016] Wenn das in Figur 4 gezeigte mittlere Drittel der Bahn durch weiteren Vorschub in
Richtung 6 nach links bewegt wird, erfolgt ein Einfalten der Materialbahn 5 längs
der Rillinien 25 nach oben zum Betrachter hin, wobei zuerst das in Figur 4 gezeigte
untere Feld und danach das obere Feld eingeschlagen oder hochgefaltet werden. Es ergibt
sich dann die Darstellung des linken Drittels in Figur 4, wobei man wieder die Überlappungsstelle
8 erkennt. Infolge der Einschnitte 9 und 9' hat die Breite der Materialbahn 5 um diese
Seitenfelder abgenommen.
[0017] Rückt die Materialbahn 5 dann in Förderrichtung 6 weiter nach links vor, dann soll
der oben erwähnte Durchschnitt 7 an der mit dem Pfeil 7 in Figur 4 links gezeigten
Linie erfolgen, die exakt in Linie zu den Einschnitten 9 und 9' liegt.
[0018] Damit die Steuereinrichtung mit ihrem Schwenkarm 4 mit der Materialbahn 5 zusammenwirken
kann, so daß der Schnitt 7 exakt in der Linie zu den Einschnitten 9, 9' liegt, wird
ein Anschlag 12 durch die Materialbahn 5 selbst gebildet, wobei dieser Anschlag 12
am deutlichsten aus Figur 7 hervorgeht. Er entsteht durch Niederhalten des in Figur
7 gezeigten linken Schlauchteiles sowie Freihalten oder Aufspringenlassen des rechts
vom Obermesser 3 liegenden Tubusteils.
[0019] Zuvor soll anhand der Figuren 5 und 6 der erfinderische Gedanke erläutert werden,
wie der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Querschnitt des Tubus erreichbar ist. In den
Figuren 5b und 6b ist der Querschnitt des Tubus als Kreis gezeigt. An den mit den
Pfeilen 13 gezeigten Stellen sollen sich die Rillinien 25 befinden, die quer zur Papierebene
verlaufen und daher in den Figuren 5 und 6 praktisch nicht sichtbar sind. Legt man
eine gedachte Ebene durch die Rilllinien, dann erhält man die in den Figuren 5b und
6b gedachte und durch eine gestrichelte Linie dargestellte Ebene 14. Man erkennt,
daß der Fachmann zum Flachlegen eines zunächst runden Schlauches die Rillinien 25
auf diametral gegenüberliegenden Seiten derart anordnen würde, daß die gedachte Ebene
14 durch die mittige Längsachse 15 verläuft. Das aber hätte den Nachteil, daß beim
Flachlegen des Schlauches oder Schlauchstückes in den Zustand der Figur 5a zwei gleichlange
Seiten entstünden, die nach dem Flachlegen keinerlei unterschiedliche Papierspannung
oder Federkraft besitzen.
[0020] Ordnet man die Rillinien 25 gemäß der Pfeile 13 jedoch an der in Figur 6b gezeigten
Stelle derart exzentrisch zur Tubusmitte an, so daß die gedachte Ebene 14 nicht durch
die Zentral-Längsachse 15 des Schlauches verläuft, dann ergibt sich beim Flachlegen
der Zustand der Figur 6a mit einem unteren kürzeren und einem oberen längeren, d.h.
gewölbten Teil. Wenn man einen solchen, in Figur 6a im Querschnitt schematisch gezeigten
Schlauch zusammendrückt, besteht für die obere größere Fläche stets das Bestreben,
in die in Figur 6a gezeigte Position sich aufzuwölben.
[0021] Hat man nun gemäß den vorstehenden Darlegungen im oberen gekrümmten Bereich des Schlauches
im Zustand der Figur 6a die Einschnitte 9 und 9' (siehe Figur 2) vorgesehen und hält
man das bei der Betrachtung der Figur 6a dem Beobachter zugewandte oberhalb der Papierebene
und damit oberhalb der Einschnitte 9 und 9' gedachte Tubusstück flach zusammen, während
das andere von der Papierebene nach hinten verlaufende Tubusstück in seinem entlasteten
Zustand belassen wird, dann muß der Betrachter den Zustand der Figur 6a vorfinden,
d.h. die Einschnitte 9, 9' liegen in dem oberen längeren gewölbten.Teil,.welcher damit
den in Figur 7 gezeigten Anschlag 12 darstellt.
[0022] Gemäß Figur 7 verläuft die Materialbahn 5, angetrieben durch Antriebsrollen 16 in
Förderrichtung des Pfeiles 6 von links nach rechts in die Schneidvorrichtung ein.
Durch die Vorschubrollen 16 wird der bereits mit den Einschnitten 9 und 9' versehene
linke Tubusteil niedergehalten, d.h. im flachgedrückten Zustand, wie man an der Eingriffsstelle
der beiden Vorschubrollen 16 erkennt. An dem Träger 17 ist nicht nur die Halterung
18 für die Vorschubrollen 16 sondern auch die Halterung 19 für einen Pneumatikzylinder
20 mit Kolben 21 angebracht. An der Anlenkstelle 22 ist der Kolben 21 am linken Ende
23 eines Steuerarmes 24 angelenkt, während dieser um eine an seinem rechten Ende 25
vorgesehenen Drehachse 26 schwenkbar ist. Um diese Drehachse 26 ist auch der Schwenkarm
4 schwenkbar angelenkt, der bei der Darstellung der Figur 7 nach unten abgehängt ist
und an seinem unteren Ende 27 mit dem Obermesser 3 und über die Anlenkstelle 2 (Figur
1) auch mit dem Untermesser 1 verbunden ist. Schwenkarm 4 und Steuerarm 24 bestehen
aus einem starren Stüc Aus Figur 7 erkennt man, wie die rechte Kante des Obermessers
3 gegen den Anschlag 12 des rechten Teils der Materialbahn 5 in Anlage gebracht ist.
In diesem Zustand kann der Schnitt 7 in die ebene Fläche der Materialbahn 5 eingebracht
werden, wobei der Schnitt 7 dann mit Sicherheit genau in Flucht zu den Einschnitten
9, 9' liegt.
[0023] In Figur 8 erkennt man die Draufsicht auf den in Figur 7 gezeigten Teil der Schneideinrichtung,
wobei hier die obere Vorschubrolle 16 und die Materialbahn 5 mit der Überlappungsstelle
8 und den Einschnitten 9, 9' zu erkennen ist. Zur vereinfachten Darstellung sind Obermesser
3 und Schwenkarm 4 weggelassen, so daß man lediglich das Untermesser 1 und seine Anlenkstelle
2 für das Obermesser erkennt. Rechts von dem mit 12 bezeichneten Anschlag ist das
Tubusstück aufgewölbt, so daß es den Querschnittszustand nach Figur 2 links bzw. 6a
hat, während links daneben das Tubusstück unter den Vorschubrollen 16 noch verhältnismäßig
zusammengedrückt ist.
[0024] .Im Betrieb arbeitet die Schneidvorrichtung so, daß der Schwenkarm 4 bei der Betrachtung
der Figur 7 aus der dort gezeigten Position während des Vorschubes der Materialbahn
in Förderrichtung 6 um die Drehachse 26 nach links geschwenkt wird, um nach einer
Richtungsumkehr, vom Pneumatikzylinder 20 gesteuert, sogleich wieder nach rechts zu
schwenken, d.h. in Figur 7 im Gegenuhrzeigersinn, und zwar mit einer Geschwindigkeit,
die größer als die Fördergeschwindigkeit der Materialbahn 5 ist. Auf diese Weise kann
der Schwenkarm 4 mit seinem Obermesser 3 dann gegen die Einschnitte 9, 9' aufweisende
Materialbahn anfahren, die im Zustand der Figur 7 durch nicht gezeigte Steuermittel
angehalten ist. Die Kraft des Pneumatikzylinders ist über das Verhältnis des kurzen
Hebels des Steuerarmes 24 oben und des langen Hebels des Schwenkarmes 4 unten so schwach,
daß beim Anfahren des Obermessers 3 gegen den Anschlag 12 letzterer keinerlei Beschädigungen
erfährt. Durch die geringe im Obermesser 3 wirkende Kraft wird der Schwenkarm 4 in
der in Figur 7 gezeigten Position angehalten, und dann erfolgt das Steuersignal für
die Durchführung des Einschnittes 7.
1. Vorrichtung zum genauen Einbringen eines Schnittes (7) in eine Bahn (5) aus flexiblem
Material, mit einem Untermesser (1) und einem an diesem drehbar angelenkten Obermesser
(3) , von denen mindestens eines angetrieben ist, und mit einer Vorschubeinrichtung
(16) für die Materialbahn (5), dadurch gekennzeichnet, daß beide Messer (1, 3) an
einem Schwenkarm (4) angeordnet sind, der von einer Steuereinrichtung (3, 4, 20) bewegbar
ist, und daß die Steuereinrichtung (3, 4, 20) mit der zu schneidenden Materialbahn
(5) derart zusammenwirkt, daß die Schnittstelle (7) von der Steuereinrichtung (3,
4, 20) erfaßt und in eine Bewegung des Schwenkarmes (4) übertragen wird-
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(3, 4, 20) einen Pneumatikzylinder (20) mit einem bewegbaren Kolben (21) aufweist,
welcher am einen Ende (23) eines Steuerarmes (24) angelenkt ist, daß an dessen anderem
Ende (25) der Schwenkarm (4) mit seinem einen Ende angelenkt ist, während mindestens
ein Messer (3) am anderen Ende des Schwenkarmes (4) angebracht ist, und daß der Hebel
(22 - 26) des Steuerarmes (24) wesentlich kleiner ist als der (26 - 3) des Schwenkarmes
(4) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Zusammenwirken
von Materialbahn (5) und Steuereinrichtung (3, 4 20) an der Materialbahn (5) ein Anschlag
(12) für eine Anlage des Schwenkarmes (4) vorgesehen ist, welcher von der Steuereinrichtung
(3, 4, 20) vor dem Einschneiden vom Anschlag (12) fortbewegbar sowie auf den Anschlag
hinschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch ge-kennzeichnet, daß der Anschlag (12) an der Materialbahn (5) durch mindestens einen
Einschnitt (9, 9') in der Materialbahn (5) sowie Einfalten derselben längs mindestens
einer in Förderrichtung (6) der Materialbahn (5) verlaufenden Rillinie (25) gebildet
ist.
5. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Separieren von
teilweise eingeschnittenen, aneinanderhängenden Tubusstücken, die aus einer beschichteten
Papierbahn (5) gebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerarm (24)
einstückig mit dem Schwenkarm (4) ausgestaltet ist.