(19)
(11) EP 0 105 443 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.04.1984  Patentblatt  1984/16

(21) Anmeldenummer: 83109587.2

(22) Anmeldetag:  27.09.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C12Q 1/00, C12Q 1/28, C12Q 1/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 01.10.1982 DE 3236388

(71) Anmelder: BOEHRINGER MANNHEIM GMBH
68298 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Elstner, Erich, Prof. Dr. rer. nat.
    D-8038 Gröbenzell (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur selektiven Herstellung reduzierter Sauerstoffspezies und hierfür geeignete Reagentien


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Reagenz zur selektiven Herstellung der reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid, Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikal durch Reduktion des Sauerstoffs mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines geeigneten autoxidablen Redoxpartners sowie gegebenenfalls eines geeigneten Puffersystems. Ein Verfahren und ein Reagenz zur Bestimmung von Superoxiddismutase unter Verwendung von erfindungsgemäß hergestelltem Superoxid wird ebenfalls beansprucht. Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren und ein Reagenz zur Bestimmung von NAD(P)H und NAD(P)H-iiefernden Reaktionen, wobei das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid herangezogen wird.


    Beschreibung


    [0001] Bei der enzymatischen Reduktion des Sauerstoffmoleküls entstehen je nach Anzahl der übertragenen Elektronen verschiedene, zum Teil sehr reaktive Produkte. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die möglichen Redox-Reaktionen. Ferner werden Beispiele für Enzyme angegeben, die die jeweilige Redox-Reaktion zu katalysieren vermögen.



    [0002] Insbesondere das bei einem Ein-Elektronenschritt entstehende Superoxid (02 ) hat im menschlichen und tierischen Organismus bei der Abwehr von Fremdstoffen eine erhebliche Bedeutung. Seit der Entdeckung der Superoxiddismutasen, Enzyme, die die Dismutation von Superoxid in Wasserstoffperoxid und Sauerstoff katalysieren, im Jahre 1969 hat das Gebiet der Sauerstoffbiochemie erheblich an wissenschaftlichem wie auch wirtschaftlichem Interesse gewonnen. Fragen, welche Reduktionsprodukte bei den verschiedensten biochemischen Sauerstoffreduktionen entstehen, wie diese Prozesse durch die beteiligten Reaktionspartner beeinflußt werden, welche Substrate benötigt werden, welche Zwischenprodukte entstehen usw., stehen dabei im Vordergrund. Superoxiddismutase wird bereits als Therapeutikum hauptsächlich gegen Gelenkentzündungen eingesetzt. Eine zuverlässige Bestimmungsmethode ist für die Dosierung von wirtschaftlicher Bedeutung.

    [0003] Bei dieser Fragestellung stellt sich immer wieder das Problem, die verschiedensten Sauerstoffreduktionsprodukte zu analysieren sowie die Konzentration der an den Reduktionsprozessen beteiligten Enzyme und Substrate zu bestimmen. Hierfür gibt es eine Reihe von Bestimmungsverfahren, insbesondere für das Superoxid, das Wasserstoffperoxid,das Hydroxyl-Radikal sowie die Superoxiddismutasen. Nachteilig an diesen Bestimmungsverfahren ist es bisher, daß die bekannten enzymatischen Sauerstoff-Reduktionsprozesse stets zu einem Gemisch verschiedener Reduktionsprodukte führen, wodurch definitive Aussagen über die physiologische Wirkung der Reduktionsprodukte sowie die Anwendung der Reduktionsprodukte zur Analytik sie umsetzender Enzyme und an ihrer Bildung beteiligter Reaktionspartner entscheidend beeinträchtigt werden. So liefert das bei der heutigen Superoxid- bzw. Superoxiddismutase-Analytik hauptsächlich eingesetzte Superoxid-generierende System, die Xanthinoxidase, nicht nur Superoxid, sondern auch Wasserstoffperoxid (vgl. Tab. 1, Nr. 1) und zum Teil auch das sehr reaktive Hydroxyl-Radikal.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein einfaches Verfahren bereitzustellen, mit dem es möglich ist, selektiv in einem Ein-, Zwei- bzw. Drei-Elektronenschritt Superoxid, Wasserstoffperoxid bzw. Hydroxyl-Radikale zu erzeugen. überraschenderweise läßt sich diese Aufgabe dadurch lösen, daß Sauerstoff mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht autoxidablen Diaphorase und eines speziell ausgewählten autoxidablen Redoxpartners reduziert wird.

    [0005] Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur selektiven Herstellung der reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid, Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikal, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase und eines speziell ausgewählten autoxidablen Redoxpartners reduziert wird.

    [0006] NAD(P)-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorasen sind Diaphorasen, welche die Reduktion des Sauerstoffs durch NAD(P)H nicht zu katalysieren vermögen.

    [0007] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind prinzipiell alle -derartigen-Diaphorasen brauchbar. Besonders vorteilhaft wird eine Diaphorase-aktive NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-Oxidoreduktase (E.C.1.6.99.4) eingesetzt, die beispielsweise aus Spinat oder Euglena gracilis gewonnen werden kann. Sehr gut brauchbar sind auch die handelsüblichen Diaphorase aus Clostridium kluyveri sowie eine Diaphorase aus Mikroorganismen, die von der Firma Boehringer Mannheim GmbH vertrieben wird.

    [0008] Als autoxidable Redoxpartner kommen alle möglichen Stoffe in Frage, die fähig sind, ein oder mehrere Elektronen auf Sauerstoff zu übertragen. Für den Ein-Elektronenschritt eignen sich solche Redoxpartner, deren Ein-Elektronen-Redoxpotential E'o in dem Bereich von -150 mV bis -500 mV liegt. Insbesondere haben sich Bipyridilium-Salze, beispielsweise 1,1'-Dimethyl-4,4'-bipyridiliumchlorid (Paraquat) und 1,1'-Dimethylen-2,2'-bipyridilium-chlorid (Diquat), Triazoniumsalze, beispielsweise 1-Methyl-4(4,6-dimethyl-2-symtriazinyl)-pyridinium-bromid und 1-Methyl-4-(2-symtriazinyl)-pyridinium-bromid, Anthrachinon-Derivate, beispielsweise Anthrachinon-2-sulfonsäure, Nitrofuran-Derivate, beispielsweise Nitrofurantoin, Ferredoxine, Pteridine und Isoalloxazine, beispielsweise Riboflavin im Rahmen der Erfindung als brauchbar erwiesen.

    [0009] Als Redoxpartner für den Zwei-Elektronenschritt können solche Substanzen eingesetzt werden, deren Zwei-Elektronen-Redoxpotential E'o im Bereich von 0 bis 150 mV liegt. Als solche sind vor allem Chinon-Derivate, insbesondere p-Benzochinon-Derivate, wie 2,5-Dibromo-3-methyl-6-isopropyl-p-benzochinon und 2,3-Dimethyl-5,6-methylendioxy-p-benzochinon, zu nennen.

    [0010] Zur Herstellung von Hydroxyl-Radikalen, dem Endprodukt des Drei-Elektronenschritts, wird die NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase mit solchen Substanzen gekoppelt, die im reduzierten Zustand in luftgesättigter Lösung ein Elektron auf Wasserstoffperoxid übertragen können. Als ganz besonders geeignet in diesem Sinne sind Anthrachinon-Derivate, wie Anthrachinon-2-sulfonsäure, Nitrofurantoin und Ferredoxine zu nennen.

    [0011] Die Ein- oder Zwei-Elektronen-Reduktionen des Sauerstoffs wird vorzugsweise in Luft- bzw. Sauerstoff-gesättigter Lösung durchgeführt. Die Temperatur kann in relativ weiten Grenzen variiert werden. Vorzugsweise wird bei 18 - 25°C oder bei Raumtemperatur gearbeitet. Es können aber auch niedrigere oder höhere Temperaturen gewählt werden. Nach oben wird der Temperaturbereich durch die Stabilität des gewählten Enzyms begrenzt. Gegebenenfalls wird dem Reagenzgemisch ein geeigneter Puffer zugesetzt. Im Rahmen der Erfindung können alle Puffer verwendet werden, die im pH-Bereich von 6 - 9 wirksam'sind und die keine Radikalfänger darstellen. Bewährt hat sich besonders ein Phosphatpuffer mit pH 7 bis 8. Der Puffer wird vorteilhaft in einer Konzentration von 1 - 500 vorzugsweise 50 - 200 mmolar eingesetzt.

    [0012] Zur selektiven Erzeugung der Hydroxyl-Radikale wird unter anaeroben Bedingungen der Reaktionslösung aus der NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, dem autoxidablen Redoxpartner und ggf. dem geeigneten-Puffersystem in einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser, Wasserstoffperoxid zugesetzt. Es kann auch unter aeroben Bedingungen und Superoxiddismutase-Zusatz gearbeitet werden. Dabei wird das primär entstehende Superoxid rasch zu Sauerstoff und Wasserstoffperoxid dismutiert. Letzteres wird dann in einem weiteren Ein-Elektronenschritt selektiv zum Hydroxyl-Radikal reduziert.

    [0013] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Reagenz zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das gegebenen- _falls_in getrennten Einheiten in Form einer Lösung, eines Pulvergemisches,einer Reagenztablette oder eines Lyophilisats NAD(P)H, die NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, den autoxidablen Redoxpartner sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält.

    [0014] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit Hilfe des erfindungsgemäßen Reagenzes ist es somit möglich, das Sauerstoffmolekül selektiv zu ganz bestimmten Reduktionsprodukten zu reduzieren. Ohne störende Nebeneffekte befürchten zu müssen, kann daher die Wirkung der einzelnen Sauerstoffreduktionsprodukte auf verschiedene Substanzen, enzymatische Systeme usw. beobachtet werden. Damit können Fragestellungen zur differentiellen Toxizität der einzelnen Sauerstoffreduktionsprodukte bzw. zur Sensitivität verschiedener biologischer Materialien gegenüber den Sauerstoffreduktionsprodukten selektiv untersucht werden. Hierzu werden die zu untersuchenden Proben mit einem Testgemisch versetzt, das neben NAD(P)H eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase und einen autoxidablen Redoxpartner zur Erzeugung von Superoxid, Wasserstoffperoxid oder einem Hydroxylradikal sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält. Der Effekt, der von dem erzeugten Sauerstoffreduktionsprodukt bewirkt wird, kann nach üblichen, dem Fachmann bekannten Methoden analysiert werden. Im Prinzip ist es auf diese Weise möglich, die verschiedensten Reaktionspartner in solchen Reaktionen zu messen, bei denen die reduzierten Sauerstoffspezies als ein Reaktionspartner auftreten oder die durch die reduzierten Sauerstoffspezies induziert bzw. katalysiert werden. Hier sei beispielsweise die Oxidation von Hydroxylamin zu.Nitritionen durch Superoxid genannt. Da diese Oxidationsreaktion stöchiometrisch verläuft, kann das erfindungsgemäße Superoxid-liefernde System zur Bestimmung von Hydroxylamin benutzt werden. Die bei der Oxidation von Hydroxylamin entstehenden Nitritionen werden hierzu nach üblichen Methoden bestimmt.

    [0015] Verschiedene Antibiotika, Drogen, wie z.B. Adriamycin, Bleomycin, Nitrofurantoin und Xenobiotika, wie z.B. Herbizide und Insektizide,sind potentielle autoxidable Redoxpartner für eine Ein-, Zwei- oder Drei-Elektronen-Reduktion des Sauerstoffs nach dem erfindungsgemäßen Prinzip. Es ist mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, die Wirkung einer bestimmten Droge bzw. eines bestimmten Antibiotikums auf die Sauerstoffreduktion zu untersuchen. Hierzu wird ein Testsystem, das NAD(P)H und eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase und die zu untersuchende Substanz enthält, mit Sauerstoff in Kontakt gebracht. Das entstehende Sauerstoffreduktionsprodukt wird nach den üblichen Verfahren bestimmt. Beispielsweise kann mit Hilfe von Hydroxylamin geprüft werden, ob Superoxid entstanden ist. Eventuell durch Oxidation des Hydroxylamins erhaltene Nitritionen können nach den üblichen Methoden gemessen werden.

    [0016] Zum Nachweis von eventuell entstandenem Wasserstoffperoxid stehen dem Fachmann zahlreiche bekannte Bestimmungsmethoden zur Verfügung. Speziell geeignet erwies sich dafür die in vielen Varianten bekannte Reaktion nach TRINDER.

    [0017] Auf möglicherweise gebildete Hydroxyl-Radikale kann die Testlösung beispielsweise mit Hilfe von Methionin untersucht werden.

    [0018] Das sich bei diesem bekannten Test bildende Ethylen wird gaschromatographisch bestimmt. Die Möglichkeit, in einem Ein-Elektronenschritt mit einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase und einem geeigneten autoxidablen Redoxpartner selektiv Superoxid zu erzeugen, führt auch zu einem selektiveren Superoxiddismutase-Nachweis. Superoxiddismutase (SOD) katalysiert die folgende



    [0019] Superoxiddismutase-Bestimmungen beruhen im allgemeinen auf folgendem Prinzip: Eine Superoxid-liefernde Reaktion wird mit zwei Superoxid-verbrauchenden Reaktionen gekoppelt, wo bei eine der Superoxid-verbrauchenden Reaktion eine Indikatorreaktion und die andere Superoxid-verbrauchende Reaktion die Superoxiddismutase-Reaktion darstellt. Die Superoxiddismutase-Reaktion konkurriert folglich mit der Indikatorreaktion um die vorhandenen Superoxid-Moleküle. Je mehr Superoxiddismutase folglich in der Testlösung vorliegt, desto stärker wird die Indikatorreaktion gehemmt. Eine Übersicht über die augenblicklich gebräuchlichsten Superoxiddismutase-Bestimmungen ist dem Artikel "Superoxiddismutase-Assays: A Review of Methodology aus 'Superoxide und Superoxide-Dismutases', A.M. Michelson, J.M. McCord, I. Fridovich, Hrsg., Academic Press New York, 1977", zu entnehmen.

    [0020] Als Superoxid-liefernde Reaktion wird bei den augenblicklich am meisten verwendeten Superoxiddismutase-Tests die Xanthinoxidase-Reaktion verwendet. Wie bereits erwähnt, liefert die Xanthinoxidase-Reaktion nicht spezifisch Superoxid, sondern die Nebenreaktionen wird auch Wasserstoffperoxid und das Hydroxylradikal gebildet. Dadurch wird die Superoxiddismutase-Bestimmung erheblich gestört. Als Indikatorreaktion werden üblicherweise der Cytochrom-Reduktionstest, der sog. Adrenalintest oder der Nitro-Blau-Tetrazolium-Test benutzt. Diese Vielkomponentensysteme bringen ebenfalls erhebliche Schwierigkeiten mit sich, wenn gleichzeitig verschiedene reduzierte Sauerstoffspezies auftreten. Ferner ist bei den Vielkomponentensystemen mit ungewollten, aber stets meßbaren Zusatzkatalysen durch unspezifisch gebundene Obergangsmetallionen, beispielsweise Eisen und Kupfer, zu rechnen.

    [0021] Wird in erfindungsgemäßer Weise erzeugtes Superoxid zur Bestimmung der Superoxiddismutase eingesetzt, so wird ein störungsfreier Test erhalten. Als Indikatorreaktion kann jede bekannte Indikatorreaktion gekoppelt werden. Besönders vorteilhaft hat sich zur Bestimmung der Superoxiddismutase die Kombination der erfindungsgemäßen Superoxid-liefernden Reaktion mit dem Hydroxylamin-Test erwiesen. Hierbei wird - Hydroxylamin durch das entstehende Superoxid zu Nitrition oxidiert, das nach Diazotieren und nachfolgender Azokupplung photometrisch gemessen werden kann.

    [0022] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung von Superoxiddismutase durch Koppeln einer Superoxid-liefernden Reaktion mit einer Superoxid-verbrauchenden Indikatorreaktion, die mit der durch Superoxiddismutase katalysierten Dismutation des Superoxids konkurriert, wobei als Superoxid-liefernde Reaktion die Reduktion des Sauerstoffs durch NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines geeigneten autoxidablen Ein-Elektronen-Redoxpartners sowie gegebenenfalls eines geeigneten Puffersystems verwendet wird.

    [0023] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Reagenz zur Bestimmung der Superoxiddismutase, das in Form einer Lösung, eines Pulvergemischs, einer Reagenztablette oder eines Lyophilisates .NAD(P)H, eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, einen autoxidablen Ein-Elektronen Redoxpartner, die Komponenten für eine geeignete Indikatorreaktion sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält.

    [0024] Als NAD(P)H-abhängige, nicht autoxidable Diaphorasen sind besonders die bereits auf Seite 3 genannten Enzyme geeignet. Als autoxidable Ein-Elektronen-Redoxpartner sind die auf Seite 3 aufgezählten Substanzen bevorzugt. Als Indikatorreaktion wird vorzugsweise die Oxidation des Hydroxylamins zu Nitrit-Ionen mit nachfolgender Bestimmung der Nitrit-Ionen benutzt. Als Komponenten dieser Reaktion werden dann dem vorstehend genannten Reagenz Hydroxylamin und die zur Bestimmung der Nitrit-Ionen erforderlichen Substanzen, z.B. Sulfanilsäure --und a-Naphthylamin oder Sulfanilamid und Naphthylethylendiamin, zugesetzt.

    [0025] Die verschiedenen Bestandteile sind vorzugsweise in solchen Mengenverhältnissen im Reagenz enthalten, daß in 2 ml fertiger Testlösung die folgenden Konzentrationsverhältnisse vorhanden sind:



    [0026] Besonders bevorzugt ist ein Testgemisch, das in 2 ml Wasser

    Die selektive Reduktion des Sauerstoffs mit NAD(P)H in einem Zwei-Elektronenschritt zu Wasserstoffperoxid in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartners sowie gegebenenfalls eines geeigneten Puffersystems ermöglicht auch eine leicht durchzuführende NAD(P)H-Bestimmung. Hierzu wird die zu untersuchende Probe mit Sauerstoff gesättigt und mit einem Testgemisch versetzt, das eine NAD(P)H-abhängige, nicht autoxidable Diaphorase einen geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartner, gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem sowie ein Wasserstoffperoxid-Nachweissystem enthält. Die mit Hilfe des Wasserstoffperoxid-Nach- weissystem gemessene Wasserstoffperoxid-Konzentration ist ein direktes Maß für das in der Probe vorhandene NAD)P)H.

    [0027] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.

    Beispiel 1:



    [0028] Erzeugung und Bestimmung von Superoxid

    [0029] In ein 10 ml Reagenzgefäß werden 2 ml Phosphatpuffer, 0,2 M pH 7,8 gegeben. Es wird 30 Min. bei Raumtemperatur Luft durch die Pufferlösung hindurchgeleitet, um diese mit Luft zu sättigen. Danach wird das Gemisch mit

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 1 pmol NADH enthält, sowie mit

    0,1 ml-einer wäßrigen Lösung, die 0,4 µmol Anthrachinon-2-sulfonsäure enthält


    versetzt. Die so erhaltene Lösung wird mit 0,5 mg Diaphorase (Boehringer Mannheim, von Mikroorganismen,lyophilisiert), gelöst in 1 ml destiliertes Wasser, vermischt. Das entstehende Superoxid wird mit Hilfe der bekannten Hydroxylamin-Reaktion nachgewiesen.

    [0030] Hierzu wird dem Reaktionsgemisch zusätzlich zu den bereits genannten Substanzen 0,1 ml einer Hydroxylammoniumchlorid-Lösung, hergestellt durch Lösen von 6,9 mg Hydroxylammoniumchlorid in 10 ml destiliertem Wasser, zugegeben. Die entstehenden Nitrit- Ionen werden durch Zugabe einer 1%igen (w/v) Sulfanilamid-Lösung in 25% Salzsäure und nach Zugabe von 0,02%iger wäßriger Naphthylethylendiamin-Dihydrochlorid sowie durch Messen des gebildeten Azofarbstoffes bei 540 nm bestimmt.

    [0031] Aus den gemessenen Extinktionswerten läßt sich die Ausbeute an Superoxid durch Vergleich mit einer mit bekannten Nitrit-Konzentrationen ermittelten Eichkurve bestimmen.

    [0032] Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn anstelle der oben erwähnten Anthrachinon-2-sulfonsäure andere Ein-Elektronen-Rezeptoren, wie 1,1'-Dimethyl-4,4'-bipyridiliumchlorid, 1-Methyl-4-(4,6-dimethyl-2-symtriazinyl)-pyridinium-bromid, 1-Methyl-4-(2-symtriazi- nyl)-pyridinium-bromid oder Nitrofurantoin, eingesetzt werden.

    Beispiel 2:


    Erzeugung von Wasserstoffperoxid



    [0033] Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden in einem 10 ml-Reagenzgefäß 2 ml luftgesättigter Phosphatpuffer, 0,2 M, pH 7,8 vorbereitet. Hierzu werden zugegeben.

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 1 µmol NADH enthält und

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,4 µmol 2,5-Dibromo-3-methyl-6-isopropyl-p-benzochinon enthält.



    [0034] Die so erhaltene Lösung wird mit 0,5 mg Diaphorase (Boehringer Mannheim, von Mikroorganismen, lyophilisiert), gelöst in 1 ml dest. Wasser, vermischt. Das sich bildende Wasserstoffperoxid wird nach bekannter Methode bestimmt, beispielsweise nach der Methode nach TRINDER.

    [0035] Vergleichbare Ergebnisse werden erhalten, wenn anstelle des oben erwähnten Redoxpartners andere Zwei-Elektronen-Redoxpartner, beispielsweise 2,3-Dimethyl-5,6-methylendioxy-p-benzochinon, eingesetzt werden.

    Beispiel 3:


    Erzeugung und Bestimmung von Hydroxyl-Radikalen



    [0036] A) In ein 10 ml-Reagenzglas werden .2 ml Phosphatpuffer, 0,2 M, pH 7,8 gefüllt. Nacheinander werden unter anaeroben Bedingungen zugesetzt:

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,1 µmol NADH enthält,

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,4 pmol Anthrachinon-2-sulfonsäure enthält,

    0,1 ml einer 2%igen Wasserstoffperoxid-Lösung und

    0,5 mg Diaphorase (Boehringer Mannheim, von Mikroorganismen, lyophilisiert), in 1 ml dest. Wasser gelöst.



    [0037] Die entstehenden Hydroxyl-Radikale werden in bekannter Weise mit Hilfe der Methionin-Spaltung nachgewiesen. Aus Methionin wird Ethylen abgespalten, das gaschromatographisch gemessen werden kann.

    [0038] B) In ein 10 ml-Reagenzglas werden 2 ml Phosphatpuffer, 0,2 M, pH 7,8 gegeben, der, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit Luft gesättigt worden ist. Ferner werden zugesetzt:

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,1 µmol NADH enthält

    0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,4 µmol N-(5-Nitxo-2-furyliden)-1-aminohydantoin (Nitrofurantoin) enthält,

    200 Einheiten(definiert in Beispiel 4)Superoxiddismutase

    1 mg NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-Oxidoreduktase, in 1 ml dest. Wasser gelöst.



    [0039] Die sich bildenden Hydroxyl-Radikale werden, wie oben beschrieben, durch Zusatz von Methionin bestimmt.

    Beispiel 4:


    Bestimmung von Superoxiddismutase


    1. Erstellen einer Eichkurve



    [0040] In ein 10 ml Teströhrchen werden 0,5 ml Wasser gegeben und hierzu die folgenden wäßrigen Lösungen pipettiert:

    1,0 ml luftgesättigter Phosphat-Puffer, pH 7,8 (65 pmol)

    0,1 ml Hydroxylamin-hydrochlorid (1,0 µmol)

    0,1 ml Anthrachinon-2-sulfonsäure (1 ,0 µmol)

    0,1 ml Diaphorase (0,5 mg Protein)



    [0041] Das Lösungsgemisch wird kräftig geschüttelt und danach mit

    -0,1 ml Superoxiddismutase (steigende Konzentrationen von

    .0 - 100 Einheiten und 0,1 ml NADH (5 pmol) versetzt.



    [0042] Die erhaltene Lösung wird kräftig durchmischt und 15 Min. bei 22°C inkubiert. Nach dieser Reaktionszeit werden 0,5 ml dieser Reaktionslösung mit Nitrit-Reagenz vermischt, das aus

    0,5 ml einer 1%igen (w/v) Sulfanilamid-Lösung in 25%iger Salzsäure und

    0,5 ml einer 0,02%igen (w/v) Naphthylethylendiamin-dichlorid-Lösung in Wasser


    besteht. Die Extinktion bei 540 nm wird spektrophotometrisch verfolgt. In Fig. 1 ist die sich ergebende Eichkurve wiedergegeben.

    [0043] Für die Superoxiddismutase ist eine Einzymeinheit bestimmt als die Enzymmenge, die eine 50%ige Inhibierung der Detektor-Reaktion, im vorliegenden Fall der Hydroxylamin-Oxidation zu Nitrit-Ionen, bewirkt.

    [0044] Aus Fig. 1 ergibt sich für das untersuchte Enzym eine Aktivität von einer Einheit pro 0,7 ug Protein nach folgender Gleichung:


    2. Bestimmung unbekannter Superoxiddismutase-Konzentrationen



    [0045] In der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben, können auch unbekannte Superoxiddismutase-Konzentrationen bestimmt werden, - in dem man anstelle der Standards mit bekannter Superoxiddismutase-Konzentration die entsprechende Menge einer Probe mit unbekanntem Superoxiddismutase-Gehalt einsetzt, die gemessenen Extinktionswerte mit der Eichkurve vergleicht und somit die dem gemessenen Extinktionswert entsprechende Superoxiddismutase-Konzentration bestimmt.

    Beispiel 5:


    Bestimmung von NADH



    [0046] Wie in Beispiel 2 beschrieben wird Wasserstoffperoxid erzeugt. Es wird lediglich anstelle der Lösung mit bekannten NADH-Gehalt die Probelösung mit unbekannten NADH-Gehalt eingesetzt. Die gebildete Menge an-Wasserstoffperoxid wird, nach dem die Reaktion der Wasserstoffperoxid-Bildung aus NADH unter vollständigem Verbrauch von NADH abgelaufen ist, wie folgt bestimmt:

    Es werden die folgenden Lösungen zubereitet:

    Lösung 1: 100 mg Dichlorphenolsulfansäure werden in 4 ml Ethanol gelöst und mit 4 ml Wasser verdünnt.

    Lösung 2: 0,1 g 4-Aminoantipyrin werden in 2,5 ml Wasser gelöst.

    Lösung 3: 10 mg Peroxidase werden in 10 ml Wasser gelöst.



    [0047] Zur Bestimmung des Wasserstoffperoxid werden zu 1 ml der zu testenden Wasserstoffperoxids enthaltenden Lösung 0,8 ml Phosphatpuffer, 0,1 M, pH 7,0, 0,4 ml der Lösung 1, 0,1 ml der Lösung 2 und zum Starten der Reaktion 0,1 ml der Lösung 3 hinzugegeben. Nach 30 Min. Reaktionszeit wird die Extinktion bei 540 nm gemessen. Durch Vergleich des gefundenen Extinktionswertes mit einer entsprechenden Eichkurve wird der NADH-Gehalt der untersuchten Probe bestimmt.

    [0048] Die Eichkurve wird erhalten, in dem das obige Bestimmungsverfahren mit Proben durchgeführt wird, die verschiedene, jeweils bekannte NADH-Konzentrationen aufweisen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur selektiven Herstellung der reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid, Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikal, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines geeigneten autoxidablen Redoxpartners sowie gegebenenfalls eines geeigneten Puffersystems reduziert wird.
     
    2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als NAD(P)H-abhängige, nicht autoxidable Diaphorase NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreduktase, Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim) eingesetzt wird.
     
    3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner einen Ein-Elektronenschritt induzierende Substanzen mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential E' o im Bereich von -150 mV bis -500 mV verwendet werden und Superoxid hergestellt wird.
     
    4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-Derivate, Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine eingesetzt werden.
     
    5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner einen Zwei-Elektronenschritt induzierende Substanzen mit einem Zwei-Elektronen-Redoxpotential

    in dem Bereich von 0 mV bis 150 mV verwendet werden und Wasserstoffperoxid hergestellt wird.
     
    6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner Chinon-Derivate eingesetzt werden.
     
    7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner einen Ein-Elektronenschritt induzierende Substanzen mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential

    in dem Bereich von -150 mV bis -500 mV verwendet werden, in Gegenwart von Superoxiddismutase gearbeitet wird und Hydroxyl-Radikale hergestellt werden.
     
    8. Verfahren zur selektiven Herstellung von Hydroxyl-Radikalen, dadurch gekennzeichnet, daß unter anaeroben Bedingungen Wasserstoffperoxid mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen nicht-autoxidablen Diaphorase und eines autoxidablen, einen Ein-Elektronenschritt induzierenden Redoxpartners mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential

    in dem Bereich von -150 mV bis -500 mV reduziert wird.
     
    9. Reagenz zur Erzeugung der reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid, Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikal nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es NAD(P)H, eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, einen geeigneten autoxidablen Redoxpartner sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält.
     
    10. Reagenz gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es als NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase

    NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreductase,

    Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder

    Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)


    enthält.
     
    11. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als autoxidablen Redoxpartner eine Substanz, die einen Ein-Elektronenschritt zu induzieren vermag und ein Ein-Elektronen-Redoxpotential

    im Bereich von -150 mV bis -500 mV aufweist, enthält und zur Erzeugung von Superoxid dient.
     
    12. Reagenz gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es als Redoxpartner Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-Derivate, Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine enthält.
     
    13. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als autoxidablen Redoxpartner eine Substanz, die einen Zwei-Elektronenschritt zu induzieren vermag und ein Zwei-Elektronen-Redoxpotential

    im Bereich von 0 mV bis 150 mV aufweist, enthält und zur Erzeugung von Wasserstoffperoxid dient.
     
    14. Reagens gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es als Redoxpartner Chinon-Derivate enthält.
     
    15. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als autoxidablen Redoxpartner eine Substanz die einen Ein-Elektronenschritt zu induzieren vermag und ein Ein-Elektronen-Redopotential EI im Bereich von -150 mV bis -500 mV aufweist, zusätzlich Superoxiddismutase enthält und zur Erzeugung von Hydroxyl-Radikalen dient.
     
    16. Verfahren zur Bestimmung von Superoxiddismutase, in dem eine Superoxid-liefernde Reaktion mit zwei konkurrierenden Superoxid-verbrauchenden Reaktionen gekoppelt wird, wobei eine Superoxid-verbrauchende Reaktion eine übliche Indikatorreaktion und die andere Superoxid-verbrauchende Reaktion die Superoxiddismutase-Reaktion darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß als Superoxid-liefernde Reaktion die Reduktion von Sauerstoff mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen. nicht-autoxidablen Diaphorase, eines autoxidablen, einen Ein-Elektronenschritt induzierenden Redoxpartners mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential im Bereich von -150 mV bis -500 mV und gegebenenfalls eines geeigneten Puffersystems eingesetzt wird.
     
    17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase

    NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreduktase,

    Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder

    Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)


    eingesetzt wird.
     
    18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Redoxpartner Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-Derivate, Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine eingesetzt werden.
     
    19. Reagenz zur Bestimmung der Superoxiddismutase, dadurch gekennzeichnet, daß es NAD(P)H, eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, einen autoxidablen, einen Ein-Elektronenschritt induzierenden Redoxpartner mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential im Bereich von -150 mV bis -500 mV, die Komponenten für eine geeignete Indikatorreaktion sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält.
     
    20. Reagenz gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß es als NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase

    NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreduktase,

    Diaphorase aus Clostridium kluyveri,

    Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)


    enthält.
     
    21. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß es als Redoxpartner Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran- Derivate, Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine enthält.
     
    22. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß es als Komponenten für eine Indikatorreaktion ein Hydroxylammonium-Salz und ein Testsystem zum Nachweis von Nitritionen enthält.
     
    23. Verfahren zur Bestimmung von NAD(P)H und NAD(P)H liefernden Reaktionen, indem Sauerstoff durch NAD(P)H zu Wasserstoffperoxid reduziert und letzteres in bekannter Weise bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des Sauerstoffs durch NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartners mit einem Zwei-Elektronen-Redoxpotential im Bereich von 0 mV bis 150 mV und eines geeigneten Puffersystems durchgeführt wird.
     
    24. Verfahren gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß als NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase

    NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreductase,

    Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder

    Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)


    verwendet wird.
     
    25. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß als Redoxpartner Chinon-Derivate verwendet werden.
     
    26. Reagenz zur Bestimmung von NAD(P)H und NAD(P)H liefernden Reaktionen gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Lösung, eines Pulvergemisches, einer Reagenztablette oder eines Lyophilisates eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, einen geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartner mit einem Zwei-Elektronen-Redoxpotential im Bereich von 0 mV bis 150 mV, gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem sowie ein Wasserstoffperoxid-Nachweissystem enthält.
     




    Zeichnung