[0001] Bei der enzymatischen Reduktion des Sauerstoffmoleküls entstehen je nach Anzahl der
übertragenen Elektronen verschiedene, zum Teil sehr reaktive Produkte. Die folgende
Tabelle gibt einen Überblick über die möglichen Redox-Reaktionen. Ferner werden Beispiele
für Enzyme angegeben, die die jeweilige Redox-Reaktion zu katalysieren vermögen.

[0002] Insbesondere das bei einem Ein-Elektronenschritt entstehende Superoxid (02 ) hat
im menschlichen und tierischen Organismus bei der Abwehr von Fremdstoffen eine erhebliche
Bedeutung. Seit der Entdeckung der Superoxiddismutasen, Enzyme, die die Dismutation
von Superoxid in Wasserstoffperoxid und Sauerstoff katalysieren, im Jahre 1969 hat
das Gebiet der Sauerstoffbiochemie erheblich an wissenschaftlichem wie auch wirtschaftlichem
Interesse gewonnen. Fragen, welche Reduktionsprodukte bei den verschiedensten biochemischen
Sauerstoffreduktionen entstehen, wie diese Prozesse durch die beteiligten Reaktionspartner
beeinflußt werden, welche Substrate benötigt werden, welche Zwischenprodukte entstehen
usw., stehen dabei im Vordergrund. Superoxiddismutase wird bereits als Therapeutikum
hauptsächlich gegen Gelenkentzündungen eingesetzt. Eine zuverlässige Bestimmungsmethode
ist für die Dosierung von wirtschaftlicher Bedeutung.
[0003] Bei dieser Fragestellung stellt sich immer wieder das Problem, die verschiedensten
Sauerstoffreduktionsprodukte zu analysieren sowie die Konzentration der an den Reduktionsprozessen
beteiligten Enzyme und Substrate zu bestimmen. Hierfür gibt es eine Reihe von Bestimmungsverfahren,
insbesondere für das Superoxid, das Wasserstoffperoxid,das Hydroxyl-Radikal sowie
die Superoxiddismutasen. Nachteilig an diesen Bestimmungsverfahren ist es bisher,
daß die bekannten enzymatischen Sauerstoff-Reduktionsprozesse stets zu einem Gemisch
verschiedener Reduktionsprodukte führen, wodurch definitive Aussagen über die physiologische
Wirkung der Reduktionsprodukte sowie die Anwendung der Reduktionsprodukte zur Analytik
sie umsetzender Enzyme und an ihrer Bildung beteiligter Reaktionspartner entscheidend
beeinträchtigt werden. So liefert das bei der heutigen Superoxid- bzw. Superoxiddismutase-Analytik
hauptsächlich eingesetzte Superoxid-generierende System, die Xanthinoxidase, nicht
nur Superoxid, sondern auch Wasserstoffperoxid (vgl. Tab. 1, Nr. 1) und zum Teil auch
das sehr reaktive Hydroxyl-Radikal.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein einfaches Verfahren bereitzustellen,
mit dem es möglich ist, selektiv in einem Ein-, Zwei- bzw. Drei-Elektronenschritt
Superoxid, Wasserstoffperoxid bzw. Hydroxyl-Radikale zu erzeugen. überraschenderweise
läßt sich diese Aufgabe dadurch lösen, daß Sauerstoff mit NAD(P)H in Gegenwart einer
NAD(P)H-abhängigen, nicht autoxidablen Diaphorase und eines speziell ausgewählten
autoxidablen Redoxpartners reduziert wird.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur selektiven Herstellung der
reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid, Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikal,
dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff mit
NAD(
P)
H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase und eines speziell
ausgewählten autoxidablen Redoxpartners reduziert wird.
[0006] NAD(P)-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorasen sind Diaphorasen, welche die Reduktion
des Sauerstoffs durch NAD(P)H nicht zu katalysieren vermögen.
[0007] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind prinzipiell alle -derartigen-Diaphorasen
brauchbar. Besonders vorteilhaft wird eine Diaphorase-aktive NADP-Ferredoxin-(Cyt
c)-Oxidoreduktase (E.C.1.6.99.4) eingesetzt, die beispielsweise aus Spinat oder Euglena
gracilis gewonnen werden kann. Sehr gut brauchbar sind auch die handelsüblichen Diaphorase
aus Clostridium kluyveri sowie eine Diaphorase aus Mikroorganismen, die von der Firma
Boehringer Mannheim GmbH vertrieben wird.
[0008] Als autoxidable Redoxpartner kommen alle möglichen Stoffe in Frage, die fähig sind,
ein oder mehrere Elektronen auf Sauerstoff zu übertragen. Für den Ein-Elektronenschritt
eignen sich solche Redoxpartner, deren Ein-Elektronen-Redoxpotential E'
o in dem Bereich von -150 mV bis -500 mV liegt. Insbesondere haben sich Bipyridilium-Salze,
beispielsweise 1,1'-Dimethyl-4,4'-bipyridiliumchlorid (Paraquat) und 1,1'-Dimethylen-2,2'-bipyridilium-chlorid
(Diquat), Triazoniumsalze, beispielsweise 1-Methyl-4(4,6-dimethyl-2-symtriazinyl)-pyridinium-bromid
und 1-Methyl-4-(2-symtriazinyl)-pyridinium-bromid, Anthrachinon-Derivate, beispielsweise
Anthrachinon-2-sulfonsäure, Nitrofuran-Derivate, beispielsweise Nitrofurantoin, Ferredoxine,
Pteridine und Isoalloxazine, beispielsweise Riboflavin im Rahmen der Erfindung als
brauchbar erwiesen.
[0009] Als Redoxpartner für den Zwei-Elektronenschritt können solche Substanzen eingesetzt
werden, deren Zwei-Elektronen-Redoxpotential E'
o im Bereich von 0 bis 150 mV liegt. Als solche sind vor allem Chinon-Derivate, insbesondere
p-Benzochinon-Derivate, wie 2,5-Dibromo-3-methyl-6-isopropyl-p-benzochinon und 2,3-Dimethyl-5,6-methylendioxy-p-benzochinon,
zu nennen.
[0010] Zur Herstellung von Hydroxyl-Radikalen, dem Endprodukt des Drei-Elektronenschritts,
wird die NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase mit solchen Substanzen gekoppelt,
die im reduzierten Zustand in luftgesättigter Lösung ein Elektron auf Wasserstoffperoxid
übertragen können. Als ganz besonders geeignet in diesem Sinne sind Anthrachinon-Derivate,
wie Anthrachinon-2-sulfonsäure, Nitrofurantoin und Ferredoxine zu nennen.
[0011] Die Ein- oder Zwei-Elektronen-Reduktionen des Sauerstoffs wird vorzugsweise in Luft-
bzw. Sauerstoff-gesättigter Lösung durchgeführt. Die Temperatur kann in relativ weiten
Grenzen variiert werden. Vorzugsweise wird bei 18 - 25°C oder bei Raumtemperatur gearbeitet.
Es können aber auch niedrigere oder höhere Temperaturen gewählt werden. Nach oben
wird der Temperaturbereich durch die Stabilität des gewählten Enzyms begrenzt. Gegebenenfalls
wird dem Reagenzgemisch ein geeigneter Puffer zugesetzt. Im Rahmen der Erfindung können
alle Puffer verwendet werden, die im pH-Bereich von 6 - 9 wirksam'sind und die keine
Radikalfänger darstellen. Bewährt hat sich besonders ein Phosphatpuffer mit pH 7 bis
8. Der Puffer wird vorteilhaft in einer Konzentration von 1 - 500 vorzugsweise 50
- 200 mmolar eingesetzt.
[0012] Zur selektiven Erzeugung der Hydroxyl-Radikale wird unter anaeroben Bedingungen der
Reaktionslösung aus der NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, dem autoxidablen
Redox
partner und ggf. dem geeigneten-Puffersystem in einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise
Wasser, Wasserstoffperoxid zugesetzt. Es kann auch unter aeroben Bedingungen und Superoxiddismutase-Zusatz
gearbeitet werden. Dabei wird das primär entstehende Superoxid rasch zu Sauerstoff
und Wasserstoffperoxid dismutiert. Letzteres wird dann in einem weiteren Ein-Elektronenschritt
selektiv zum Hydroxyl-Radikal reduziert.
[0013] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Reagenz zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, das gegebenen- _falls_in getrennten Einheiten in Form einer Lösung, eines
Pulvergemisches,einer Reagenztablette oder eines Lyophilisats NAD(P)H, die NAD(P)H-abhängige,
nicht-autoxidable Diaphorase, den autoxidablen Redoxpartner sowie gegebenenfalls ein
geeignetes Puffersystem enthält.
[0014] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit Hilfe des erfindungsgemäßen Reagenzes
ist es somit möglich, das Sauerstoffmolekül selektiv zu ganz bestimmten Reduktionsprodukten
zu reduzieren. Ohne störende Nebeneffekte befürchten zu müssen, kann daher die Wirkung
der einzelnen Sauerstoffreduktionsprodukte auf verschiedene Substanzen, enzymatische
Systeme usw. beobachtet werden. Damit können Fragestellungen zur differentiellen Toxizität
der einzelnen Sauerstoffreduktionsprodukte bzw. zur Sensitivität verschiedener biologischer
Materialien gegenüber den Sauerstoffreduktionsprodukten selektiv untersucht werden.
Hierzu werden die zu untersuchenden Proben mit einem Testgemisch versetzt, das neben
NAD(P)H eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase und einen autoxidablen
Redoxpartner zur Erzeugung von Superoxid, Wasserstoffperoxid oder einem Hydroxylradikal
sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält. Der Effekt, der von dem
erzeugten Sauerstoffreduktionsprodukt bewirkt wird, kann nach üblichen, dem Fachmann
bekannten Methoden analysiert werden. Im Prinzip ist es auf diese Weise möglich, die
verschiedensten Reaktionspartner in solchen Reaktionen zu messen, bei denen die reduzierten
Sauerstoffspezies als ein Reaktionspartner auftreten oder die durch die reduzierten
Sauerstoffspezies induziert bzw. katalysiert werden. Hier sei beispielsweise die Oxidation
von Hydroxylamin zu.Nitritionen durch Superoxid genannt. Da diese Oxidationsreaktion
stöchiometrisch verläuft, kann das erfindungsgemäße Superoxid-liefernde System zur
Bestimmung von Hydroxylamin benutzt werden. Die bei der Oxidation von Hydroxylamin
entstehenden Nitritionen werden hierzu nach üblichen Methoden bestimmt.
[0015] Verschiedene Antibiotika, Drogen, wie z.B. Adriamycin, Bleomycin, Nitrofurantoin
und Xenobiotika, wie z.B. Herbizide und Insektizide,sind potentielle autoxidable Redoxpartner
für eine Ein-, Zwei- oder Drei-Elektronen-Reduktion des Sauerstoffs nach dem erfindungsgemäßen
Prinzip. Es ist mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, die Wirkung einer
bestimmten Droge bzw. eines bestimmten Antibiotikums auf die Sauerstoffreduktion zu
untersuchen. Hierzu wird ein Testsystem, das NAD(P)H und eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable
Diaphorase und die zu untersuchende Substanz enthält, mit Sauerstoff in Kontakt gebracht.
Das entstehende Sauerstoffreduktionsprodukt wird nach den üblichen Verfahren bestimmt.
Beispielsweise kann mit Hilfe von Hydroxylamin geprüft werden, ob Superoxid entstanden
ist. Eventuell durch Oxidation des Hydroxylamins erhaltene Nitritionen können nach
den üblichen Methoden gemessen werden.
[0016] Zum Nachweis von eventuell entstandenem Wasserstoffperoxid stehen dem Fachmann zahlreiche
bekannte Bestimmungsmethoden zur Verfügung. Speziell geeignet erwies sich dafür die
in vielen Varianten bekannte Reaktion nach TRINDER.
[0017] Auf möglicherweise gebildete Hydroxyl-Radikale kann die Testlösung beispielsweise
mit Hilfe von Methionin untersucht werden.
[0018] Das sich bei diesem bekannten Test bildende Ethylen wird gaschromatographisch bestimmt.
Die Möglichkeit, in einem Ein-Elektronenschritt mit einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen
Diaphorase und einem geeigneten autoxidablen Redoxpartner selektiv Superoxid zu erzeugen,
führt auch zu einem selektiveren Superoxiddismutase-Nachweis. Superoxiddismutase (SOD)
katalysiert die folgende

[0019] Superoxiddismutase-Bestimmungen beruhen im allgemeinen auf folgendem Prinzip: Eine
Superoxid-liefernde Reaktion wird mit zwei Superoxid-verbrauchenden Reaktionen gekoppelt,
wo bei eine der Superoxid-verbrauchenden Reaktion eine Indikatorreaktion und die andere
Superoxid-verbrauchende Reaktion die Superoxiddismutase-Reaktion darstellt. Die Superoxiddismutase-Reaktion
konkurriert folglich mit der Indikatorreaktion um die vorhandenen Superoxid-Moleküle.
Je mehr Superoxiddismutase folglich in der Testlösung vorliegt, desto stärker wird
die Indikatorreaktion gehemmt. Eine Übersicht über die augenblicklich gebräuchlichsten
Superoxiddismutase-Bestimmungen ist dem Artikel "Superoxiddismutase-Assays: A Review
of Methodology aus 'Superoxide und Superoxide-Dismutases', A.M. Michelson, J.M. McCord,
I. Fridovich, Hrsg., Academic Press New York, 1977", zu entnehmen.
[0020] Als Superoxid-liefernde Reaktion wird bei den augenblicklich am meisten verwendeten
Superoxiddismutase-Tests die Xanthinoxidase-Reaktion verwendet. Wie bereits erwähnt,
liefert die Xanthinoxidase-Reaktion nicht spezifisch Superoxid, sondern die Nebenreaktionen
wird auch Wasserstoffperoxid und das Hydroxylradikal gebildet. Dadurch wird die Superoxiddismutase-Bestimmung
erheblich gestört. Als Indikatorreaktion werden üblicherweise der Cytochrom-Reduktionstest,
der sog. Adrenalintest oder der Nitro-Blau-Tetrazolium-Test benutzt. Diese Vielkomponentensysteme
bringen ebenfalls erhebliche Schwierigkeiten mit sich, wenn gleichzeitig verschiedene
reduzierte Sauerstoffspezies auftreten. Ferner ist bei den Vielkomponentensystemen
mit ungewollten, aber stets meßbaren Zusatzkatalysen durch unspezifisch gebundene
Obergangsmetallionen, beispielsweise Eisen und Kupfer, zu rechnen.
[0021] Wird in erfindungsgemäßer Weise erzeugtes Superoxid zur Bestimmung der Superoxiddismutase
eingesetzt, so wird ein störungsfreier Test erhalten. Als Indikatorreaktion kann jede
bekannte Indikatorreaktion gekoppelt werden. Besönders vorteilhaft hat sich zur Bestimmung
der Superoxiddismutase die Kombination der erfindungsgemäßen Superoxid-liefernden
Reaktion mit dem Hydroxylamin-Test erwiesen. Hierbei wird - Hydroxylamin durch das
entstehende Superoxid zu Nitrition oxidiert, das nach Diazotieren und nachfolgender
Azokupplung photometrisch gemessen werden kann.
[0022] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung von Superoxiddismutase
durch Koppeln einer Superoxid-liefernden Reaktion mit einer Superoxid-verbrauchenden
Indikatorreaktion, die mit der durch Superoxiddismutase katalysierten Dismutation
des Superoxids konkurriert, wobei als Superoxid-liefernde Reaktion die Reduktion des
Sauerstoffs durch NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen
Diaphorase, eines geeigneten autoxidablen Ein-Elektronen-Redoxpartners sowie gegebenenfalls
eines geeigneten Puffersystems verwendet wird.
[0023] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Reagenz zur Bestimmung der Superoxiddismutase,
das in Form einer Lösung, eines Pulvergemischs, einer Reagenztablette oder eines Lyophilisates
.NAD(P)H, eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, einen autoxidablen
Ein-Elektronen Redoxpartner, die Komponenten für eine geeignete Indikatorreaktion
sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält.
[0024] Als NAD(P)H-abhängige, nicht autoxidable Diaphorasen sind besonders die bereits auf
Seite 3 genannten Enzyme geeignet. Als autoxidable Ein-Elektronen-Redoxpartner sind
die auf Seite 3 aufgezählten Substanzen bevorzugt. Als Indikatorreaktion wird vorzugsweise
die Oxidation des Hydroxylamins zu Nitrit-Ionen mit nachfolgender Bestimmung der Nitrit-Ionen
benutzt. Als Komponenten dieser Reaktion werden dann dem vorstehend genannten Reagenz
Hydroxylamin und die zur Bestimmung der Nitrit-Ionen erforderlichen Substanzen, z.B.
Sulfanilsäure --und a-Naphthylamin oder Sulfanilamid und Naphthylethylendiamin, zugesetzt.
[0025] Die verschiedenen Bestandteile sind vorzugsweise in solchen Mengenverhältnissen im
Reagenz enthalten, daß in 2 ml fertiger Testlösung die folgenden Konzentrationsverhältnisse
vorhanden sind:

[0026] Besonders bevorzugt ist ein Testgemisch, das in 2 ml Wasser

Die selektive Reduktion des Sauerstoffs mit NAD(P)H in einem Zwei-Elektronenschritt
zu Wasserstoffperoxid in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase,
eines geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartners sowie gegebenenfalls eines geeigneten
Puffersystems ermöglicht auch eine leicht durchzuführende NAD(P)H-Bestimmung. Hierzu
wird die zu untersuchende Probe mit Sauerstoff gesättigt und mit einem Testgemisch
versetzt, das eine NAD(P)H-abhängige, nicht autoxidable Diaphorase einen geeigneten
Zwei-Elektronen-Redoxpartner, gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem sowie ein
Wasserstoffperoxid-Nachweissystem enthält. Die mit Hilfe des Wasserstoffperoxid-Nach-
weissystem gemessene Wasserstoffperoxid-Konzentration ist ein direktes Maß für das
in der Probe vorhandene NAD)P)H.
[0027] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1:
[0028] Erzeugung und Bestimmung von Superoxid
[0029] In ein 10 ml Reagenzgefäß werden 2 ml Phosphatpuffer, 0,2 M pH 7,8 gegeben. Es wird
30 Min. bei Raumtemperatur Luft durch die Pufferlösung hindurchgeleitet, um diese
mit Luft zu sättigen. Danach wird das Gemisch mit
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 1 pmol NADH enthält, sowie mit
0,1 ml-einer wäßrigen Lösung, die 0,4 µmol Anthrachinon-2-sulfonsäure enthält
versetzt. Die so erhaltene Lösung wird mit 0,5 mg Diaphorase (Boehringer Mannheim,
von Mikroorganismen,lyophilisiert), gelöst in 1 ml destiliertes Wasser, vermischt.
Das entstehende Superoxid wird mit Hilfe der bekannten Hydroxylamin-Reaktion nachgewiesen.
[0030] Hierzu wird dem Reaktionsgemisch zusätzlich zu den bereits genannten Substanzen 0,1
ml einer Hydroxylammoniumchlorid-Lösung, hergestellt durch Lösen von 6,9 mg Hydroxylammoniumchlorid
in 10 ml destiliertem Wasser, zugegeben. Die entstehenden Nitrit- Ionen werden durch
Zugabe einer 1%igen (w/v) Sulfanilamid-Lösung in 25% Salzsäure und nach Zugabe von
0,02%iger wäßriger Naphthylethylendiamin-Dihydrochlorid sowie durch Messen des gebildeten
Azofarbstoffes bei 540 nm bestimmt.
[0031] Aus den gemessenen Extinktionswerten läßt sich die Ausbeute an Superoxid durch Vergleich
mit einer mit bekannten Nitrit-Konzentrationen ermittelten Eichkurve bestimmen.
[0032] Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn anstelle der oben erwähnten Anthrachinon-2-sulfonsäure
andere Ein-Elektronen-Rezeptoren, wie 1,1'-Dimethyl-4,4'-bipyridiliumchlorid, 1-Methyl-4-(4,6-dimethyl-2-symtriazinyl)-pyridinium-bromid,
1-Methyl-4-(2-symtriazi- nyl)-pyridinium-bromid oder Nitrofurantoin, eingesetzt werden.
Beispiel 2:
Erzeugung von Wasserstoffperoxid
[0033] Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden in einem 10 ml-Reagenzgefäß 2 ml luftgesättigter
Phosphatpuffer, 0,2 M, pH 7,8 vorbereitet. Hierzu werden zugegeben.
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 1 µmol NADH enthält und
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,4 µmol 2,5-Dibromo-3-methyl-6-isopropyl-p-benzochinon
enthält.
[0034] Die so erhaltene Lösung wird mit 0,5 mg Diaphorase (Boehringer Mannheim, von Mikroorganismen,
lyophilisiert), gelöst in 1 ml dest. Wasser, vermischt. Das sich bildende Wasserstoffperoxid
wird nach bekannter Methode bestimmt, beispielsweise nach der Methode nach TRINDER.
[0035] Vergleichbare Ergebnisse werden erhalten, wenn anstelle des oben erwähnten Redoxpartners
andere Zwei-Elektronen-Redoxpartner, beispielsweise 2,3-Dimethyl-5,6-methylendioxy-p-benzochinon,
eingesetzt werden.
Beispiel 3:
Erzeugung und Bestimmung von Hydroxyl-Radikalen
[0036] A) In ein 10 ml-Reagenzglas werden .2 ml Phosphatpuffer, 0,2 M, pH 7,8 gefüllt. Nacheinander
werden unter anaeroben Bedingungen zugesetzt:
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,1 µmol NADH enthält,
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,4 pmol Anthrachinon-2-sulfonsäure enthält,
0,1 ml einer 2%igen Wasserstoffperoxid-Lösung und
0,5 mg Diaphorase (Boehringer Mannheim, von Mikroorganismen, lyophilisiert), in 1
ml dest. Wasser gelöst.
[0037] Die entstehenden Hydroxyl-Radikale werden in bekannter Weise mit Hilfe der Methionin-Spaltung
nachgewiesen. Aus Methionin wird Ethylen abgespalten, das gaschromatographisch gemessen
werden kann.
[0038] B) In ein 10 ml-Reagenzglas werden 2 ml Phosphatpuffer, 0,2 M, pH 7,8 gegeben, der,
wie in Beispiel 1 beschrieben, mit Luft gesättigt worden ist. Ferner werden zugesetzt:
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,1 µmol NADH enthält
0,1 ml einer wäßrigen Lösung, die 0,4 µmol N-(5-Nitxo-2-furyliden)-1-aminohydantoin
(Nitrofurantoin) enthält,
200 Einheiten(definiert in Beispiel 4)Superoxiddismutase
1 mg NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-Oxidoreduktase, in 1 ml dest. Wasser gelöst.
[0039] Die sich bildenden Hydroxyl-Radikale werden, wie oben beschrieben, durch Zusatz von
Methionin bestimmt.
Beispiel 4:
Bestimmung von Superoxiddismutase
1. Erstellen einer Eichkurve
[0040] In ein 10 ml Teströhrchen werden 0,5 ml Wasser gegeben und hierzu die folgenden wäßrigen
Lösungen pipettiert:
1,0 ml luftgesättigter Phosphat-Puffer, pH 7,8 (65 pmol)
0,1 ml Hydroxylamin-hydrochlorid (1,0 µmol)
0,1 ml Anthrachinon-2-sulfonsäure (1 ,0 µmol)
0,1 ml Diaphorase (0,5 mg Protein)
[0041] Das Lösungsgemisch wird kräftig geschüttelt und danach mit
-0,1 ml Superoxiddismutase (steigende Konzentrationen von
.0 - 100 Einheiten und 0,1 ml NADH (5 pmol) versetzt.
[0042] Die erhaltene Lösung wird kräftig durchmischt und 15 Min. bei 22°C inkubiert. Nach
dieser Reaktionszeit werden 0,5 ml dieser Reaktionslösung mit Nitrit-Reagenz vermischt,
das aus
0,5 ml einer 1%igen (w/v) Sulfanilamid-Lösung in 25%iger Salzsäure und
0,5 ml einer 0,02%igen (w/v) Naphthylethylendiamin-dichlorid-Lösung in Wasser
besteht. Die Extinktion bei 540 nm wird spektrophotometrisch verfolgt. In Fig. 1 ist
die sich ergebende Eichkurve wiedergegeben.
[0043] Für die Superoxiddismutase ist eine Einzymeinheit bestimmt als die Enzymmenge, die
eine 50%ige Inhibierung der Detektor-Reaktion, im vorliegenden Fall der Hydroxylamin-Oxidation
zu Nitrit-Ionen, bewirkt.
[0044] Aus Fig. 1 ergibt sich für das untersuchte Enzym eine Aktivität von einer Einheit
pro 0,7 ug Protein nach folgender Gleichung:

2. Bestimmung unbekannter Superoxiddismutase-Konzentrationen
[0045] In der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben, können auch unbekannte Superoxiddismutase-Konzentrationen
bestimmt werden, - in dem man anstelle der Standards mit bekannter Superoxiddismutase-Konzentration
die entsprechende Menge einer Probe mit unbekanntem Superoxiddismutase-Gehalt einsetzt,
die gemessenen Extinktionswerte mit der Eichkurve vergleicht und somit die dem gemessenen
Extinktionswert entsprechende Superoxiddismutase-Konzentration bestimmt.
Beispiel 5:
Bestimmung von NADH
[0046] Wie in Beispiel 2 beschrieben wird Wasserstoffperoxid erzeugt. Es wird lediglich
anstelle der Lösung mit bekannten NADH-Gehalt die Probelösung mit unbekannten NADH-Gehalt
eingesetzt. Die gebildete Menge an-Wasserstoffperoxid wird, nach dem die Reaktion
der Wasserstoffperoxid-Bildung aus NADH unter vollständigem Verbrauch von NADH abgelaufen
ist, wie folgt bestimmt:
Es werden die folgenden Lösungen zubereitet:
Lösung 1: 100 mg Dichlorphenolsulfansäure werden in 4 ml Ethanol gelöst und mit 4
ml Wasser verdünnt.
Lösung 2: 0,1 g 4-Aminoantipyrin werden in 2,5 ml Wasser gelöst.
Lösung 3: 10 mg Peroxidase werden in 10 ml Wasser gelöst.
[0047] Zur Bestimmung des Wasserstoffperoxid werden zu 1 ml der zu testenden Wasserstoffperoxids
enthaltenden Lösung 0,8 ml Phosphatpuffer, 0,1 M, pH 7,0, 0,4 ml der Lösung 1, 0,1
ml der Lösung 2 und zum Starten der Reaktion 0,1 ml der Lösung 3 hinzugegeben. Nach
30 Min. Reaktionszeit wird die Extinktion bei 540 nm gemessen. Durch Vergleich des
gefundenen Extinktionswertes mit einer entsprechenden Eichkurve wird der NADH-Gehalt
der untersuchten Probe bestimmt.
[0048] Die Eichkurve wird erhalten, in dem das obige Bestimmungsverfahren mit Proben durchgeführt
wird, die verschiedene, jeweils bekannte NADH-Konzentrationen aufweisen.
1. Verfahren zur selektiven Herstellung der reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid,
Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikal, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff mit
NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines
geeigneten autoxidablen Redoxpartners sowie gegebenenfalls eines geeigneten Puffersystems
reduziert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als NAD(P)H-abhängige,
nicht autoxidable Diaphorase NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreduktase, Diaphorase aus
Clostridium kluyveri oder Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim) eingesetzt
wird.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable
Redoxpartner einen Ein-Elektronenschritt induzierende Substanzen mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential
E' o im Bereich von -150 mV bis -500 mV verwendet werden und Superoxid hergestellt
wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner
Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-Derivate,
Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine eingesetzt werden.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable
Redoxpartner einen Zwei-Elektronenschritt induzierende Substanzen mit einem Zwei-Elektronen-Redoxpotential

in dem Bereich von 0 mV bis 150 mV verwendet werden und Wasserstoffperoxid hergestellt
wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable Redoxpartner
Chinon-Derivate eingesetzt werden.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als autoxidable
Redoxpartner einen Ein-Elektronenschritt induzierende Substanzen mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential

in dem Bereich von -150 mV bis -500 mV verwendet werden, in Gegenwart von Superoxiddismutase
gearbeitet wird und Hydroxyl-Radikale hergestellt werden.
8. Verfahren zur selektiven Herstellung von Hydroxyl-Radikalen, dadurch gekennzeichnet,
daß unter anaeroben Bedingungen Wasserstoffperoxid mit NAD(P)H in Gegenwart einer
NAD(P)H-abhängigen nicht-autoxidablen Diaphorase und eines autoxidablen, einen Ein-Elektronenschritt
induzierenden Redoxpartners mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential

in dem Bereich von -150 mV bis -500 mV reduziert wird.
9. Reagenz zur Erzeugung der reduzierten Sauerstoffspezies Superoxid, Wasserstoffperoxid
und Hydroxyl-Radikal nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es NAD(P)H, eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase,
einen geeigneten autoxidablen Redoxpartner sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem
enthält.
10. Reagenz gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es als NAD(P)H-abhängige,
nicht-autoxidable Diaphorase
NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreductase,
Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder
Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)
enthält.
11. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als
autoxidablen Redoxpartner eine Substanz, die einen Ein-Elektronenschritt zu induzieren
vermag und ein Ein-Elektronen-Redoxpotential

im Bereich von -150 mV bis -500 mV aufweist, enthält und zur Erzeugung von Superoxid
dient.
12. Reagenz gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es als Redoxpartner Bipyridilium-Salze,
Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-Derivate, Ferredoxine, Pteridine
oder Isoalloxazine enthält.
13. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als
autoxidablen Redoxpartner eine Substanz, die einen Zwei-Elektronenschritt zu induzieren
vermag und ein Zwei-Elektronen-Redoxpotential

im Bereich von 0 mV bis 150 mV aufweist, enthält und zur Erzeugung von Wasserstoffperoxid
dient.
14. Reagens gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es als Redoxpartner Chinon-Derivate
enthält.
15. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als
autoxidablen Redoxpartner eine Substanz die einen Ein-Elektronenschritt zu induzieren
vermag und ein Ein-Elektronen-Redopotential EI im Bereich von -150 mV bis -500 mV
aufweist, zusätzlich Superoxiddismutase enthält und zur Erzeugung von Hydroxyl-Radikalen
dient.
16. Verfahren zur Bestimmung von Superoxiddismutase, in dem eine Superoxid-liefernde
Reaktion mit zwei konkurrierenden Superoxid-verbrauchenden Reaktionen gekoppelt wird,
wobei eine Superoxid-verbrauchende Reaktion eine übliche Indikatorreaktion und die
andere Superoxid-verbrauchende Reaktion die Superoxiddismutase-Reaktion darstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß als Superoxid-liefernde Reaktion die Reduktion von Sauerstoff
mit NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen. nicht-autoxidablen Diaphorase,
eines autoxidablen, einen Ein-Elektronenschritt induzierenden Redoxpartners mit einem
Ein-Elektronen-Redoxpotential im Bereich von -150 mV bis -500 mV und gegebenenfalls
eines geeigneten Puffersystems eingesetzt wird.
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als NAD(P)H-abhängige,
nicht-autoxidable Diaphorase
NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreduktase,
Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder
Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)
eingesetzt wird.
18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß als
Redoxpartner Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-Derivate,
Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine eingesetzt werden.
19. Reagenz zur Bestimmung der Superoxiddismutase, dadurch gekennzeichnet, daß es
NAD(P)H, eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable Diaphorase, einen autoxidablen,
einen Ein-Elektronenschritt induzierenden Redoxpartner mit einem Ein-Elektronen-Redoxpotential
im Bereich von -150 mV bis -500 mV, die Komponenten für eine geeignete Indikatorreaktion
sowie gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem enthält.
20. Reagenz gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß es als NAD(P)H-abhängige,
nicht-autoxidable Diaphorase
NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreduktase,
Diaphorase aus Clostridium kluyveri,
Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)
enthält.
21. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Redoxpartner Bipyridilium-Salze, Triazonium-Salze, Anthrachinon-Derivate, Nitrofuran-
Derivate, Ferredoxine, Pteridine oder Isoalloxazine enthält.
22. Reagenz gemäß einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Komponenten für eine Indikatorreaktion ein Hydroxylammonium-Salz und ein Testsystem
zum Nachweis von Nitritionen enthält.
23. Verfahren zur Bestimmung von NAD(P)H und NAD(P)H liefernden Reaktionen, indem
Sauerstoff durch NAD(P)H zu Wasserstoffperoxid reduziert und letzteres in bekannter
Weise bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des Sauerstoffs durch
NAD(P)H in Gegenwart einer NAD(P)H-abhängigen, nicht-autoxidablen Diaphorase, eines
geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartners mit einem Zwei-Elektronen-Redoxpotential
im Bereich von 0 mV bis 150 mV und eines geeigneten Puffersystems durchgeführt wird.
24. Verfahren gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß als NAD(P)H-abhängige,
nicht-autoxidable Diaphorase
NADP-Ferredoxin-(Cyt c)-oxidoreductase,
Diaphorase aus Clostridium kluyveri oder
Diaphorase aus Mikroorganismen (Boehringer Mannheim)
verwendet wird.
25. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß als
Redoxpartner Chinon-Derivate verwendet werden.
26. Reagenz zur Bestimmung von NAD(P)H und NAD(P)H liefernden Reaktionen gemäß Anspruch
23, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Lösung, eines Pulvergemisches, einer
Reagenztablette oder eines Lyophilisates eine NAD(P)H-abhängige, nicht-autoxidable
Diaphorase, einen geeigneten Zwei-Elektronen-Redoxpartner mit einem Zwei-Elektronen-Redoxpotential
im Bereich von 0 mV bis 150 mV, gegebenenfalls ein geeignetes Puffersystem sowie ein
Wasserstoffperoxid-Nachweissystem enthält.