[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Demontieren von aus mehreren insbesondere
randseitig zusammensetzbaren Schaltafeln gebildeten Deckenschalungen, die mit einem
Hebezeug untergriffen, aus dem Verbund der Deckenschalung gelöst, abgelassen und abgesetzt
werden. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Ausschalen von Decken und/oder
zur Durchführung des genannten Verfahrens, mit einem Hebezeug mit einem höhenverstellbaren
Arm od. dgl., an dessen freiem Ende eine Halterung zum Erfassen von Schalungsteilen
angeordnet ist.
[0002] Aus der DE-OS 17 59 423 ist bereits ein Verfahren und ein Gerät zum Ausschalen von
Schalungen von Betondecken bekannt, bei dem ein Ausschalgerät Schalungsteile erfaßt,
absenkt und in eine Schräglage kippt, damit dann das gesamte Gerät durch Türöffnungen
in Freie gefahren werden kann. Dabei besteht jedoch das Problem, dß nur relativ kleine
Einheiten von Schaltafeln erfaßt werden können, damit diese noch durch eine Türe passen
und in ihrer Schräglage gehandhabt, insbesondere demontiert werden können. Ferner
ist das Gerät als vertikal in der Länge veränderbarer Mast ausgebildet, der an seinem
Ende eine Halterung für die Schaltafeln aufweist. Ein solcher über oft beträchtliche
Höhen in Längsrichtung ausfahrbarer Stützmast ist nicht nur schwierig herstellbar,
sondern an den Gleitflächen der ineinander schiebbaren Teleskopstangen auch .empfindlich.
[0003] Darüber hinaus sind aufwendige Arbeitszylinder und/oder Spindeln erforderlich, um
eine entsprechend große Hlhenverstellung erzielen zu können. Gleichzeitig muß diese
vertikal in ihrer Längsrichtung ausfahrbare Stütze sehr stabil sein, wenn genügend
große Schalungsteile erfaßt und sogar verkippt werden können sollen, ohne daß die
empfindlichen, gegeneinander geführten Teile der längsverstellbaren Stütze darunter
leiden. Vor allem ist jedoch die Demontage einer schräg stehenden Schalwand problematisch
und auch gefährlich. Andererseits ist ohne weitere Hilfsmittel ein völliges Ablegen
der an der höhenverstellbaren Stütze befestigten Schalungsteile nicht möglich, weil
diese Stütze in eingefahrenem Zustand eine Mindesthöhe hat.
[0004] Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, mit der das Ausschalen von Deckenschalungen einerseits schnell und
sicher durchgeführt werden kann, bei dem also der Vorteil gewahrt bleibt, größere,
aus Schaltafeln zusammengesetzte Schalungsteile von der Decke abzunehmen, mit dem
aber außerdem eine einfache und ungefährliche Demontage dieser Schalungsteile möglich
ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß aus mehreren
Schaltafeln bestehende Schalungsteile nach dem Ablösen aus der Deckenschalung teilweise,
mindestens um die Hälfte ihrer parallel zu einer Schwenkachse verlaufenden Ausdehnung,
abgesenkt und mit ihrer Unterseite nach oben gewendet und danach endgültig abgelegt
werden. Nunmehr können sie an ihrer nach oben gerichteten Rückseite demontiert werden,
wobei keinerlei Schwerkraft, Stützkräfte od. dgl. an dem Schalungsteil mehr wirksam
ist. Auch besteht keine Gefahr für die Person, die die Demontage durchführt, da die
Schalungsteile bereits am Boden liegen.
[0006] Eine Vorrichtung zum Ausschalen von Decken und/oder zur Durchführung des vorerwähnten
Verfahrens mit einem Hebezeug mit einem höhenverstellbaren Arm od. dgl., an dessen
freiem Ende eine Halterung zum Erfassen von Schalungsteilen angeordnet ist, kann erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet sein, daß der höhenverstellbare Arm als schwenkbarer Auslegearm
ausgebildet ist und die Halterung für die Schalungselemente ihrerseits schwenkbar
gelagert ist. Mit einem solchen Auslegearm läßt sich einerseits sehr leicht eine große
Höhe überbrücken, andererseits braucht dieser Arm jedoch für das Absenken nicht in
seiner Längsrichtung verstellt zu werden, so daß er keine entsprechend aufwendigen
Maschinenteile, Führungen u. Dgl. enthalten muß. Auch lassen sich solche Auslegearme
genügend steif ausbilden, um die entsprechenden Gewichte handhaben zu können, während
gleichzeitig durch die einseitige Schwenklagerung eines solchen Auslegearmes z. B.
in einer mittleren Position unterhalb des freien Endes genügend Platz für die erfindungsgemäße
Umwendebewegung geschaffen wird, die an einem vertikal bleibenden Stützarm nicht gegeben
ist.
[0007] Ausgestaltungen der Erfindung sowohl bezüglich des Verfahrens als auch vor allem
bezüglich der Vorrichtung von zum Teil eigener schutzwürdiger Bedeutung sind Gegenstand
weiterer Ansprüche und werden anhand der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen
mit ihren wesentlichen Einzelheiten und Vorteilen noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Draufsicht einer erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem aus einer horizontalen
bis in eine etwa vertikale Position schwenkbaren Auslegearm, der an seinem dem Schwenklager
gegenüberliegenden freien Ende eine Halterung für Schalungsteile aufweist, wobei diese
Halterung um etwa 1800 schwenkbar ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform mit einem Auslegearm
und einer Halterung, die bei der Verschwenkung des Auslegearmes ihre etwa horizontale
Position beibehält,
Fig. 4 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 3 mit einer Seitenansicht einer
zugehörigen Wendevorrichtung,
Fig. 5 eine Stirnansicht der der Vorrichtung gemäß Fig. 3 und 4 zugehörigen Wendevorrichtung,
in der Schalungsteile ablegbar und umwendbar sind, sowie
Fig. 6 in schaubildlicher Darstellung einen Lagerbolzen an einer Schiede od. dgl.,
die an abgesenkten Schalungsteilen vor dem Umwenden anbringbar ist, sowie das Gegenlager,
welches an der Wendevorrichtung gemäß den Figuren 4 und 5 für den Eingriff dieses
Bolzens vorgesehen ist.
[0008] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum Ausschalen und mindestens
zum Vorbereiten der Demontage von Schaltafeln 2 einer Deckenschalung, wobei vermieden
werden soll, daß in gefährlicher Weise in großer Höhe die einzelnen Schaltafeln aus
dem Schalungsverbund gelöst werden müssen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist einen schwenkbaren und somit mit seinem
freien Ende 3 in der Höhe verstellbaren Auslegearm 4 auf, der an seinem freien Ende
3 eine ihrerseits schwenkbar gelagerte Halterung 5 für die Schalungsteile oder Elemente
2 hat. In Fig. 1 und 4 ist angedeutet, wie ein aus mehreren Schaltafeln bestehendes
Schalungsgebilde 2 an dieser Halterung befestigt ist.
[0010] Zum Ausschalen kann der Auslegearm 4 senkrecht oder nahezu senkrecht gestellt werden,
während die Halterung 5 ihre etwa horizontale Position behält und einen Schalungsbereich
untergreifen kann. Nun können hier Kupplungen oder sonstige Befestigungsmittel betätigt
werden, wonach der zu lösende Schalungsbereich an seinen Rändern von der übrigen Schalung
getrennt wird. Dazu sind im Vergleich zu den insgesamt vorhandenen Verbindungsstellen
der Schaltafeln nur relativ wenige Verbindungen in größerer Höhe zu lösen. Danach
kann das gesamte Schalungsgebildet durch Abwärtsschwenken des Auslegearmes 4 zunächst
teilweise abgesenkt werden und zwar mindestens um die Hälfte seiner parallel zu der
Schwenkachse 6 des Auslegearmes 4 verlaufenden Ausdehnung. Im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 und 2 kann dann in dieser Stellung die schwenkbare Halterung 5 unabhängig
von dem Auslegearm 4 um etwa 180° umgewendet werden, so daß die Unterseite der Schalung
2 nach oben gekehrt ist. Danach kann das Schalungsgebilde durch weiteres Absenken
des Auslegearmes endgültig abgelegt und an der nach oben gerichteten Rückseite demontiert
werden. Ein großer Teil der Demontage findet also in ungefährlicher Position am Boden
statt.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist also vorgesehen, daß die Schaltafelgebilde
2 unmittelbar an dem Hebezeug 1 nach einer Teilabsenkung gewendet und dann endgültig
abgesenkt werden. Dabei ist die Halterung 5 als Haltekopf od. dgl. des Schwenkarmes
4 um wenigstens 180° gegenüber einer horizontalen Position schwenkbar, um die gewünschte
vollständige Umwendung durchführen zu können. Die Schwenkachse 6 des Auslegearmes
4 und die des Haltekopfes 5 sind dabei im Ausführungsbeispiel parallel angeordnet.
Denkbar wäre jedoch auch, daß der Haltekopf 5 um eine Achse umgewendet werden kann,
die etwa in Richtung des Auslegearmes 4 verläuft.
[0012] In Fig. 3 ist ein Hebezeug dargestellt, bei dem der Haltekopf 5 von einem zumindest
zweiholmigen Auslegearm 4 a getragen ist, dessen beide Holme 7 parallele Schwenkachsen
aufweisen und beim Verschwenken des gesamten Armes 4 a zu einer Parallelversetzung
des Haltekopfes 5 führen.
[0013] In beiden Ausführungsbeispielen sind für den Auslegearm 4 bzw. 4 a und den Haltekopf
5 Schwenkmittel in Form von Arbeitszylindern 8 vorgesehen, die aber auch als Hubspindeln
ausgebildet sein können. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind dabei die Schwenkmittel
für den Auslegearm 4 einerseits und den Haltekopf 5 andererseits unabhängig voneinander
betätigbar, während im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 die Betätigung des Auslegearmes
4 a selbsttätig über die Koppelung 9 der beiden Holme 7 zu einer entsprechenden Gegenverschwenkung
des Haltekopfes 5 führt, wodurch dieser die erwähnte Parallel-Position beibehält.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist eine Anpassung an unterschiedliche Höhen
schwierig und kann zweckmäßigerweise durch einen an dem Haltekopf 5 höhenverstellbar
anbringbaren Aufsetztisch 5 b bewerkstelligt werden. Demgegenüber ist im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 eine einfacherere Anpaßbarkeit dadurch möglich, daß der Auslegearm 4 in
seiner Länge verstellbar, insbesondere teleskopartig ausziehbar ist. Gegenüber einem
vertikalen, zum Erreichen der Decke teleskopartig ausfahrbaren Stützarm braucht diese
Verlängerungsmöglichkeit jedoch nicht mit derartig sorgfältigen Toleranzen und vor
allem nicht mit Antriebsmitteln versehen zu sein. Vielmehr können ineinandergesteckte
Rohrstücke mit Querlochungen 10 und entsprechenden Querbolzen Verwendung finden, so
daß insgesamt eine sehr einfach aufgebaute Vorrichtung entsteht, bei der dennoch auf
einfache Weise unterschiedlich große Höhen berücksichtigt werden können. Zusätzlich
kann der Haltekopf 5 mit seiner zentralen Stütze 5 a beispielsweise über ein Gewinde
11 höhenverstellbar an einem Ansatz 12 des Schwenklagers 13 am freien Ende 3 des Auslegearmes
4 angreifen. Dadurch können innerhalb der Abstände der Lochungen 10 liegende Höhenanpassungen
durchgeführt werden.
[0015] Bei beiden Ausführungsbeispielen erkennt man, daß der schwenkbare Auslegearm 4 bzw.
4 a an einem im Ausführungsbeispiel jeweils verfahrbaren Gestell 14 gelagert ist,
wobei dieses verfahrbare Gestell 14 lenkbare, vorzugsweise mit Nachlauf versehene
Räder 15 aufweisen kann. Dadurch ist nach dem Abnehmen einer Schalung auch eine Ortsveränderung
möglich, um das Schalungsgebilde für die Demontage an einen möglichst günstigen Ort
zu bringen. Darüber hinaus ergibt sich so die Möglichkeit, das abgenommene Schalungsgebilde
zu einem anderen Bereich einer Baustelle zu bringen und ohne Demontage gleich wieder
als Deckenschalungs-Teil zu verwenden.
[0016] Im übrigen sei erwähnt, daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 auch das
Einschalen von Decken unter Umständen dadurch erleichtert werden kann, daß größere
Schalungsflächen am Boden montiert und dann mit dem Gerät erfaßt, umgewendet und in
ihre Position gebracht werden können.
[0017] Zu der Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 gehört erfindungsgemäß
und nach einem Merkmal der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung eine in
den Fig. 4 bis 6 näher dargestellte Wendevorrichtung
16, die im Bereich des abschwenkbaren Auslegearmes 4 a angeordnet wird und Auflager
17 für an dem Schaltafelgebilde 2 anbringbare Schwenkbolzen 18 hat. Eines der Auflager
17 und ein Schwenkbolzen 18 sind dabei in Fig. 6 gesondert dargestellt.
[0018] Diese ebenfalls zur Erfindung gehörige Wendevorrichtung 16, auf der auch Schaltafelgebilde
2 mit Hilfe einer Vorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 abgelegt werden kann, ist durch
ein aus zwei unabhängigen Teilen bestehendes Gerüst gebildet, welches mit einem Fahrgestell
19 mit vorzugsweise lenkbaren Rädern 20 versehen ist. Somit kann ein Schaltafelgebilde
2 nach dem Absetzen in dieser Wendevorrichtung 16 ebenfalls an einen anderen Ort übergeführt
und dort endgültig demontiert oder einer neuen Verwendung zugeführt werden.
[0019] Darüber hinaus läßt sich so die Wendevorrichtung 16 selbst ebenso wie das Hebezeug
der Vorrichtung 1 leicht an die unterschiedlichen Stellen anpassen, an denen Ausschal-
oder eventuell Einschalarbeiten durchgeführt werden müssen.
[0020] Zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehört die in Fig. 6 deutlich dargestellte,
an den Schaltafelrändern des zu handhabenden Schaltafelgebildes 2 anbringbare Schiene
21 mit einem von den Schaltafeln parallel zur Schalhaut abstehenden Bolzen 18, wobei
jeweils an zwei einander gegenüberliegenden Rändern solche Schienen 21 mit Bolzen
18 anzubringen sind, die dann in entsprechende Aufnahmeöffnungen bzw. Auflager 17
der Wendevorrichtung 16 passen. Werden beispielsweise zwei derartige Wendevorrichtungen
16 einander gegenübergestellt, können die voneinander wegragenden Bolzen 18 in die
entsprechenden Auflager 17 eingelegt werden, so daß danach die Wendung des Schaltafelgebildes
2 erfolgen kann. Die an den Schaltafeln anbringbaren Schwenkbolzen 18 haben dabei
an ihrem freien Ende einen Kopf 21 a, der die Stirnseite der Aufnahmeöffnungen 17
in Gebrauchsstellung hintergreifen kann. Dies wird anhand der Fig. 6 in Verbindung
mit Fig. 4 deutlich, wo im oberen Bereich in gestrichelter Darstellung die Anordnung
einer eingehängten Schalung 2 angedeutet ist.
[0021] Die Schwenkbolzen 18 können an ihrem Kopf 21 a und/oder an ihrem dem Kopf abgewandten
Bereich 22 einen zu der eigentlichen Lagerstelle gerichteten Konus aufweisen, der
beim Einsetzen eine selbsttätige Zentrierung zwischen dem Bolzen 18 und der Wendevorrichtung
16 bewirkt. Auch dabei ist es vorteilhaft, daß die beiden gemeinsam ein Schalungsgebilde
2 aufnehmenden Wendevorrichtungen 16 fahrbar sind, weil sie den von dem Konus und
der Schwerkraft ausgeübten Kräften gut folgen können.
[0022] Die Lagerstellen bzw. Aufnahmeöffnungen 17 der Wendevorrichtungen 16 sind höhenverstellbar
und vorzugsweise mittels Arbeitszylindern 23 einstellbar und festlegbar. Um dabei
mit einem relativ kleinen Hub an dem Arbeitszylinder 23 auszukommen, ist im Ausführungsbeispiel
vorgesehen, daß die Lagerstellen 17 für die Schwenkbolzen 18 der Wendevorrichtungen
16 in einem Wendegestell 24 höhenverstellbar geführt sind und daß an diesen Lagerstellen
17 Zugelemente 25, insbesondere Ketten angreifen, die über ein oberes Umlenkrad 26
zu dem bewegbaren Teil, nämlich der Kolbenstange 27 des Arbeitszylinders 23 führen.
Wird nun dieser Arbeitszylinder betätigt, ergibt sich gegenüber seinem Hub praktisch
eine Verdoppelung der Hebebewegung bzw. die Lagerstellen 17 können auch unter die
höchste Position der Kolbenstange bis zum Boden abgesenkt werden. Die Kette 25, die
in mittlerer Höhe beispielsweise an einer Platte 28 verankert ist, hängt dann in eingefahrener
Position des Arbeitszylinders über das entsprechend nun tief stehende Umlenkrad 26
nach unten.
[0023] Der oder die Arbeitszylinder 23 und auch 8 der Wendevorrichtungen 16 und der schwenkbare
Auslegerarm4 können dabei mit einer Handpumpe betätigbar sein, so daß die ganze Vorrichtung
unabhängig von irgendwelchen Kraftanschlüssen wird.
[0024] Um ein Schaltafelgebilde 2 auf zwei Wendevorrichtungen 16 bequem absetzen zu können
und gleichzeitig den konstruktiven Aufwand, aber auch den Platzbedarf für diese Wendevorrichtungen
so gering wie möglich zu halten, bestehen die Wendevorrichtungen 16 im Ausführungsbeispiel
aus zwei spiegelsymmetrisch zueinander aufstellbaren, unabhängig voneinander bewegbaren
Gerüsten, die zueinander gerichtete Füße 29 od. dgl. Auflager mit den Rädern 20 aufweisen,
die unter den Auslegearm 4 oder 4 a des Hebezeuges 1 passen. Dabei sind diese Auflagerfüße
29 niedriger als es z. B. ein Hantholz od. dgl. ist, so daß parallel zu diesen Auflagern
29 Kanthölzer gelegt werden können, auf denen dann das von diesen Wendevorrichtungen
16 erfaßte Schalungsgebilde 2 nach seinem Umwenden endgültig abgelegt werden kann.
Die Wendevorrichtungen können dann beidseitig herausgezogen und weggefahren und einer
weiteren Verwendung zugeführt werden. Bei Benutzung solcher Wendevorrichtungen 16
werden also die Schaltafelgebilde 2 mit dem Hebezeug 1 zunächst auf diesen Wendevorrichtungen
16 abgelegt, auf diesen gewendet und dann endgültig abgesenkt. Dabei kann die Wendung
selbst praktisch von Hand erfolgen, weil die Schalungsgebilde aufgrund der mittig
angeordneten Bolzen 18 sehr leicht gedreht werden können. Die Befestigung der Bolzen
18 kann mit Hilfe schlüssellochartiger Lochungen 30 erfolgen, die zu entsprechenden
Lochungen an den.=stirnseitigen Rändern der Schaltafeln 2 passen und den Einsatz derselben
Befestigungselemente erlauben, mit denen die Schaltafeln 2 auch untereinander gekuppelt
werden können.
[0025] Insgesamt ergibt sich ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit der vor allem Deckenschalungen
demontiert werden können, wobei in vorteilhafter Weise ein großer Teil der Demontage
auf den flachen Boden verlagert werden kann, so daß das Auseinandernehmen dieser Schaltafeln
ungefährlich und einfach ist. Dabei begnügt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht damit, Schaltafeln aus größerer Höhe abzusenken und zu kippen, sondern sie erlaubt
aufgrund der speziellen Ausbildung der Vorrichtung ein völliges Umwenden, wodurch
die Befestigungsstellen nach dem Ablegen gut zugänglich sind, aber keine Stützkräfte,
Halterungen od. dgl. mehr erforderlich sind, da die Schaltafeln ungefährlich flach
auf dem Boden liegen.
[0026] Durch die Verwendung eines schwenkbaren Auslegearmes bzw. einer Wendevorrichtung
werden dabei scheinbar widersinnige Forderungen gleichzeitig erfüllt, einerseits möglichst
große Schaltafelgebilde absenken zu können, diese aber dennoch völlig umwenden und
ablegen zu können, um sie in einer ungefährlichen Position am Boden auseinandernehmen
zu können.
[0027] Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht auch darin, daß mit
Hilfe der schwenkbaren Halterung 5 auch Schaltafeln von einer geschalten Wand abgenommen
oder an dieser angebracht werden können, wobei dann die Halterung gegenüber der Darstellung
in Fig. 1 um 90° verschwenkt anzuwenden ist. Darüber hinaus können bei solchen Schalungen,
bei denen Schaltafeln wahlweise für Decken und für Wände geeignet sind, die Schaltafeln
unmittelbar von der Wand abgenommen und in den Bereich der Decke gehoben werden. Somit
wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur das Aus- und Einschalen von Decken,
sondern auch von insbesondere relativ hohen Wänden vereinfacht und die oberen Schaltafeln
einer Wandung können sofort umgesetzt werden, um eine darüber befindliche Decke zu
schalen.
[0028] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
1. Verfahren zum Demontieren von aus mehreren insbesondere randseitig zusammensetzbaren
Schaltafeln gebildeten Deckenschalungen, die mit einem Hebezeug untergriffen, aus
dem Verbund der Deckenschalung gelöst, abgelassen und abgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet
, daß aus mehreren Schaltafeln bestehende Schalungsteile nach dem Ablösen aus der
Deckenschalung teilweise, mindestens um die Hälfte ihrer parallel zu einer Schwenkachse
verlaufenden Ausdehnung, abgesenkt und mit ihrer Unterseite nach oben gewendet und
danach endgültig abgelegt werden, und an ihrer nunmehr nach oben gerichteten Rückseite
demontiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltafelgebilde unmittelbar
an dem Hebezeug nach einer Teilabsenkung gewendet und dann endgültig abgesenkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltafelgebilde mit
dem Hebezeug (1) auf eine Wendevorrichtung abgelegt, auf dieser gewendet und mit dieser
dann endgültig abgesenkt werden.
4. Vorrichtung zum Ausschalen von Decken und/oder zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Hebezeug mit einem höhenverstellbaren
Arm od. dgl., an dessen freiem Ende eine Halterung zum Erfassen von Schalungsteilen
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet , daß der höhenverstellbare Arm als schwenkbarer
Auslegerarm (4, 4 a) ausgebildet ist und die Halterung für die Schalungselemente ihrerseits
schwenkbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung als Haltekopf
od. dgl. des Schwenkarmes (4) um wenigstens 180° gegenüber einer horizontalen Position
schwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenpzeichnet, daß die Schwenkachse
(6) des Auslegearmes (4) und die Schwenkachse (13) des Haltekopfes (5) parallel sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf
(5) von einem zumindest zwei holmigen Auslegerarm (4 a) getragen ist, dessen beide
Holme (7) parallele Schwenkachsen aufweisen und beim Verschwenken des Armes (4 a)
zu einer Parallelversetzung des Haltekopfes (5) führen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Auslegerarm (4, 4 a) und den Haltekopf (5) unabhängig und/oder gleichzeitig betätigbare
Schwenkmittel, insbesondere Arbeitszylinder (8), Hubspindeln od. dgl. vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslegearm
(4) in seiner Länge verstellbar, insbesondere teleskopartig ausziehbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Haltekopf (5) insbesondere über ein Gewinde (11) höhenverstellbar und festlegbar an
einem Ansatz (12) seines Schwenklagers (13) angreift.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der schwenkbare Auslegerarm (4, 4 a) an einem vorzugsweise verfahrbaren Gestell (14)
gelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
verfahrbare Gestell (14) des Auslegerarmes lenkbare, vorzugsweise mit Nachlauf versehene
Räder (15) aufweist.
13. Vorrichtung insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Wendevorrichtung (16), die im Bereich des abschwenkbaren Auslegerarmes
(4 a) angeordnet ist und Auflager (17) für an dem Schaltafelgebilde (2) anbringbare
Schwenkbolzen (18) od. dgl. hat.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wendevorrichtung durch ein gegebenenfalls aus zwei unabhängigen Teilen bestehendes
Gerüst od. dgl. gebildet ist, welches vorzugsweise mit einem Fahrgestell (19) mit
insbesondere lenkbaren Rädern (20) versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ihr
eine an den Schaltafelrändern anbringbare Schiene (21) mit einem von den Schaltafeln
parallel zur Schalhaut abstehenden Bolzen (18) od. dgl. zugehört, die in Aufnahmeöffnungen
(17) der Wendevorrichtung (16) passen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
an den Schaltafeln anbringbare Schwenkbolzen (18) jeweils an ihrem freien Ende einen
Kopf (21 a) haben, der die Stirnseite der Aufnahmeöffnungen (17) in Gebrauchsstellung
hintergreift.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkbolzen (18) an ihrem Kopf (21 a) und/oder an ihrem dem Kopf abgewandten Bereich
(22) einen zu der eigentlichen Lagerstelle gerichteten Konus aufweisen, der beim Einsetzen
eine selbsttätige Zentrierung zwischen dem Bolzen (18) und der Wendevorrichtung (16)
bewirkt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerstellen (17) der Wendevorrichtung (16) höhenverstellbar, vorzugsweise mittels
Arbeitszylindern (23) einstellbar und festlegbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerstellen (17) für die Schwenkbolzen (18) der Wendevorrichtung (16) in dem Wendegestell
(24) höhenverstellbar geführt sind und daß an diesen Lagerstellen (17) Zugelemente
(25), insbesondere Ketten angreifen, die über ein oberes Umlenkrad (26) zu dem bewegbaren
Teil (27) des Arbeitszylinders (23) führen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
oder die Arbeitszylinder des bzw. der Wendevorrichtungen und/oder des schwenkbaren
Auslegearmes mit einer Handpumpe od. dgl. betätigbar sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wendevorrichtung (16) aus zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordneten, unabhängig
voneinander bewegbaren Gerüsten besteht, die zueinander gerichtete Füße (29) od. dgl.
Auflager insbesondere mit Rädern (20) aufweisen, die unter den Auslegerarm (4, 4a)
des Hebezeuges (1) passen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflagerfüße (29) od. dgl. niedriger als ein Kantholz od. dgl. sind.