[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zum Mangeln feuchter Wäschestücke,
die zwischen mindestens einem mit einer Walzenbewicklung versehenen, rotierenden und
an eine Absaugeinrichtung angeschlossenen, gelochtem Hohlzylinder und einer mit diesem
in Kontakt bringbaren, beheizten Arbeitsfläche in Form eines muldenförmigen Hohlkörpers
gefördert werden, wobei die Arbeitsflöche nur einen Teilbereich des Hohlzylinders
umgreift und der andere Teilbereich durch eine gegenüber der Walzenbewicklung abgedichtete
Haube abgedeckt ist.
[0002] Bei den verkehrsUblichen Muldenmangeln werden die gepolsterten Hohlzylinder von den
Arbeitsflächen in einem Umfang von weniger als 165° umschlossen. Der bei der Trocknung
der Wäsche anfallende Dampf wird durch die Walzenbewicklung sowie durch eine Vielzahl
von Bohrungen im Stahlmantel des Hohlzylinders über ein stirnseitig angeschlossenes
Gebläse abgesaugt. Diese Gebläse müssen so ausgelegt sein, daß sie die bei maximaler
Mangelauslastung anfallenden Dampfmengen bewältigen. Da sie mit einem Sicherheitsfaktor
bezüglich Förderhöhe (Unterdruck) und Fördermenge dimensioniert werden, herrscht im
allgemeinen selbst bei hoher Mangelauslastung ein Unterdruck im Inneren des Hohlzylinders
(BUgelwalze), der zur Folge hat, daß zusätzlich kühle Raumluft durch die von der Arbeitsfläche
nicht überdeckten freien Oberfläche der Walzenbewicklung abgesaugt wird. Diese freie
Oberfläche umfaßt etwa 195° des Walzenmantels.
[0003] Wird der Mangel wenig oder in Pausen gar keine Wäsche zugeführt, so hat man mit Hilfe
der Absaugung, die meistens von der Umlaufgeschwindigkeit des Hohlzylinders unabhängig
ist, den erheblichen Nachteil einer Energievernichtungsmaschine in Kauf zu nehmen.
Denn in diesem Fall wird nur noch Raumluft durch den sich drehenden Hohlzylinder gesaugt,
kühlt diesen auf dem Weg vom Austritt aus der BUgelmulde bis zum Wiedereintritt ab
und reduziert damit einerseits die effektive Trockengeschwindigkeit um etwa 10 bis
15%, wohingegen andererseits die fUr die Aufheizung der Raumluft erforderliche Energie
in Form von Dampf der BUgelmulde zusätzlich zugeführt werden muß.
[0004] Zur Trocknung von 1 kg Wäsche mit normaler Restfeuchte ist deshalb bei dem in der
Praxis üblichen Mangelbelegungsgrad von 40 bis 60% für die Beheizung der Mangel eine
Dampfmenge von 1,2 kg und mehr erforderlich. Der thermische Wirkungsgrad liegt damit
etwa in der Größenordnung von 50% oder weniger.
[0005] Es sind schon zahlreiche Vorschläge zur Reduzierung des Energieverbrauches bei solchen
herkömmlichen Mangeln veröffentlicht worden. So wurde beispielsweise versucht, den
freien Bereich der Walzenbewicklung mit einer Schale abzudecken, die in einer Entfernung
von ungefähr 3 cm sich von der Oberfläche der Walzenbewicklung und parallel zu ihr
erstreckt. Damit ist zwar eine geringfügige Reduzierung des Energieverbrauches möglich,
weil die ungehinderte Erwärmung der Raumluft an den heißen Oberflächen der Mangeloberseite
ebenso wie die Wärmeabstrahlung reduziert werden. Dadurch, daß die Schale in Distanz
zur Walzenbewiddung sich befindet, können durch die ein- und austrittsseitigen großen
Öffnungsschlitze, die ungefähr 1 qm Querschnitt besitzen, die gleiche Raumluftmenge
abgesaugt werden, wie bei vollkommen freiliegenden BUgelwalzen. Die Raumluftmenge
wird dann als Heißluft unnötigerweise ins Freie geblasen. Da der Querschnitt des Absauganschlusses
an der BUgelwalze wesentlich kleiner als der Querschnitt der erwähnten Öffnungsschlitze
ist, wird die Oberfläche der BUgelwalze in nachteiliger Weise mit Raumluft versorgt.
[0006] Diesen Nachteil versucht die DE-OS 19 37 738 zu vermeiden, indem der ein- und auslaufseitige
Rand einer als Haube mit Reflektor ausgebildeten Schale gegenüber der Walzenbewicklung
abgedichtet wird. Da aber der sich beim Mangeln bildende Dampf aus der Trommel axial
abgesaugt werden muß, ist die Bildung hitzeunempfindlicher Lager mit großem Durchmesser
und entsprechend hohen Kosten unvermeidlich. Die Abdichtung der Haube gegenüber der
Walzenbewicklung führt bei Arbeitsunterbrechungen wegen des Temperaturabfalles zu
Korrosionen, was zu deren Vermeidung erheblichen Mehraufwand durch geeignete Gegenmaßnahmen
erfordert.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die angestrebte Energieersparnis
auf kostensparende Weise zu erreichen und die ersparte Energie nutzbringender einzusetzen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß der beim
Passieren der Arbeitsfläche entstehende Wasserdampf aus dem Wäschestück bzw. der Walzenbewicklung
in den Innenraum der Haube geführt und von dort durch eine an die Haube unmittelbar
angeschlossene Absaugeinrichtung abgezogen werden.
[0009] Eine besondere AusfUhrungsform der Erfindung, die für sich selbständigen Charakter
besitzen kann, besteht darin, daß der beim Mangeln anfallende Sattdampf unter bestmöglichem
Ausschluß von Luftbeimengungen als Betriebsmittel den Waschmaschinen der WäschestUcke
zu deren Direktbeheizung mittels Verdichtens und gegebenenfalls unter zwischenzeitlicher
Überhitzung zugefuhrt wird.
[0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine grundsätzliche Energieersparnis
nicht nur dadurch möglich ist, daß man die Frischluftabsaugung durch die freie, nicht
von der BUgelmulde umschlossene Oberfläche des Hohlzylinders so weit als möglich unterbindet.
Ist aber die freie Oberfläche von der erfindungsgemäßenHaube abgedichtet umgriffen
und an die Absaugeinrichtung angeschlossen, dann kann die Mengenleistung des Absauggebläses
auf 60% reduziert werden. Die Absaugung des bei der Trocknung anfallenden Wasserdampfes
kann deswegen direkt aus der Haube erfolgen, da bei den üblichen Springpreß- und Elastopreß-Federbewicklungen
des Hohlzylinders ein ausreichend großer Absaugquerschnitt zwischen dem Molton-Bezug
und dem Walzenmantel vorhanden ist. Es ist daher durchaus möglich, den Mantel des
Hohlzylinders ungelocht zu gestalten. Verwendet man hingegen einen gelochten Zylindermantel,
allerdings ohne axialen Absaugstutzen, dann wird das Absaugen des Wasserdampfes durch
die Haube zusätzlich erleichtert. Da bei erfindungsgemäßer Direktabsaugung fast nur
noch der bei der Trocknung entstehende Dampf abzutransportieren ist und dafür etwa
der 5- bis 7-fache Querschnitt zur Verfugung steht, kann der vom Gebläse zu leistende
Unterdruck stark reduziert werden und zwar auf etwa 35% des bisherigen Unterdruckes.
[0011] Es kann deshalb ein Niederdruckgebläse eingesetzt werden mit dem Vorteil, daß beim
Leerlauf der Mangel, also bei einer Dampfmenge = 0, weniger Falschluft durch die zwischen
der Haube und der BUgelmulde verbleibenden freien Walzenfläche angesaugt wird, sofern
es nicht durch geeignete Mittel gelingt, dies vollständig zu verhindern.
[0012] Eine erhebliche Kostenersparnis liegt auch darin, daß der bei bekannten Anlagen übliche
axiale Anschluß der Absaugung an die Hohlwelle der Hohlzylinder entbehrlich ist, was
zu einer kleineren und damit billigeren Lagerung des Hohlzylinders führt.
[0013] Ein Vorteil anderer Art ergibt sich hinsichtlich der unmittelbaren Absaugung Wasserdampfes
aus der Haube dadurch, daß der im Muldenbereich anfallende Dampf das außenliegende
Textil der Walzenbewicklung von außen nach innen durchdringt und im Bereich der Haube
von innen nach außen wieder verläßt. Diese wechselseitige Dutchströmung des Textils
hält dessen Poren wesentlich länger offen. Bei bisher bekannten Mangeln wird die Luft
immer von außen nach innen durch das Abschlußtextil geführt, welches als Filter für
die in der Raumluft reichlich enthaltenen Flusen und Staubpartikel wirkt. Damit wird
das Abschlußtextil mit zunehmender Betriebsdauer immer dichter und damit dampfundurch-
l
ässiger, weshalb es öfters gewaschen werden muß. Diese Nachteile vermeidet die Erfindung.
[0014] Die erfindungsgemäße Lehre führt zu einer neuen Beurteilung über die angebliche Notwendigkeit,
Luft zum Trocknen der Wäschestücke in einer Mangel einzusetzen. Bisher herrschte die
Auffassung vor, man müsse der Mangel gewisse Luftmengen zuführen, um die Bezüge der
Zylinderbewicklung trocknen und den beim Mangeln entstehenden Dampf transportieren
zu können. Selbst neueste Vorschläge (DE-OS 30 44 229, DE-OS 31 23 886, DE-OS 32 09
365) befassen sich mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, wie man Luft der Mangel
zuführen soll.
[0015] Davon wendet sich die Erfindung ab, denn sie strebt an, Luft nach Möglichkeit entfernt
zu halten oder gar zu beseitigen, um den beim Mangeln entstehenden Dampf möglichst
rein zu erhalten und auszunutzen. Saugt man nämlich diesen Dampf an der Einlaufseite
der Haube ab, dann liegt dort bereits überhitzter Dampf vor, während an der gegenüberliegenden
Haubenseite noch Sattdampf vorhanden ist. Die Überhitzung des Dampfes ergibt sich
vorzugsweise aus dem Gegenstromprinzip, wonach die Wäschestücke entgegengesetzt zur
Dampfabsaugströmung die Mangel passieren. Der sich beim Mangeln zunächst bildende
Sattdampf überstreicht wöhrend seiner gegenläufigen Absaugbewegung aufgeheizte Metallteile
von Walzen, Mulden bzw. Heizkörpern und der Haube und überhitzt sich dadurch, was
wiederum zur Trocknung der WalzenbezUge mit überhitztem Dampf führt. Überraschenderweise
hat sich dabei gezeigt, daß Luft als Trocknungs- und Transportmittel überhaupt nicht
bewußt zugeführt werden muß, daß vielmehr eine Luftzufuhr schädlich wäre.
[0016] Der in erfindungsgemäßer Weise beim Mangeln erzeugte überhitzte Dampf wird im Sinne
eines Ausführungsbeispieles der Erfindung den Waschmaschinen als Betriebsmittel zur
Direktbeheizung zugeführt, wozu man gegebenenfalls eine weitere Überhitzung des Dampfes
vornehmen kann.
[0017] Eine vergleichende Energieberechnung hat ergeben, daß für die Versorgung von Waschmaschine
und Mangel mit Dampf etwa 50% Frischdampf eingespart werden können, wenn die Waschmaschine
aus dem beim Mangeln anfallenden überhitzten Dampf beschickt wird.
[0018] Zusammenfassend können unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens die Trockengeschwindigkeit
erhöht, die Energieeinsparung wesentlich verbessert und der thermische Wirkungsgrad
wesentlich gesteigert werden. Es ergibt sich eine wesentlich kürzere Aufheizzeit der
Mangel unter Einsatz geringerer Aufheizenergie. Die Wärmeabgabe an den Raum wird erheblich
vermindert, ebenso der Leerlaufverbrauch. Um diese Ersparnisse herbeizufuhren, bedarf
es nicht des Einsatzes der beim Stand der Technik benötigten teuren Wärmeaustauscher.
[0019] Geeignete Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in
den Unteransprüchen definiert.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen symbolischen Querschnitt durch eine Muldenmangel mit Abdeckhaube im Leerlaufzustand,
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß Fig. 1 mit eingeführtem Wäscheatück,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine mehrere BUgelmulden und Hohlzylinder umfassende
Mangel,
Fig. 4 ein Schaubild Über den Zusammenhang von Mangel und Waschmaschine und
Fig. 5 ein Schaubild einer Flachpresse zur Verdeutlichung der Anwendung der Erfindung
auf andere Wäschebehandlungsmaschinen.
[0021] Der grundsätzliche Aufbau der Erfindung ist aus dem Beispiel der Fig. 1 erkennbar,
wo die Muldenmangel mit 1 bezeichnet ist. Diese weist einen drehbar gelagerten und
angetriebenen Hohlzylinder 2 auf, der keine Walzenlochung aufzuweisen braucht, aber
auch mit einer solchen Lochung versehen sein kann. Dieser Hohlzylinder 2 ist mit einer
Walzenbewicklung 3 umgeben, welche in herkömmlicher Weise gestaltet ist. Ein Teilbereich
der Walzenbewicklung 3 wird von einem muldenförmigen Hohlkörper 4 umgriffen, der eine
beheizte Arbeitsfläche 5 aufweist, über welche die Wärmeenergie zum Trocknen und Glätten
des WäschestUckes 11 aufgebracht wird.
[0022] Der vom muldenförmigen Hohlkörper 4 nicht abgedeckte Bereich des Hohlzylinders 2
bzw. seiner Walzenbewicklung 3 wird von einer Haube 6 umgriffen, deren Innenraum 7
gegenüber der Walzenbewicklung 3 Über Abdichtungen 9 abgeschlossen ist. An die Haube
6 ist ein Absaugstutzen 8 angeschlossen.
[0023] Wie die Fig. 1 zeigt, kann die Raumluft in minimaler Menge entlang der schmalen Luftzuführung
10 an die Walzenbewicklung 3 herankommen, durch deren Innenraum die Luft in den Innenraum
7 der Haube 6 gelangt und von dort abgesaugt wird. Es genügt daher ein Niederdruckgebläse,
damit beim Leerlauf der Mangel, wenn also kein Dampf anfällt, wenig Falschluft durch
die zwischen der Haube 6 und der Mulde 4 befindliche freie Walzenfläche angesaugt
wird.
[0024] Ist hingegen, wie Fig. 2 zeigt, ein Wäschestück 11 im Durchlauf, dann wird praktisch
nur ein vernachlässigbares Minimum an Falschluft angesaugt. Stattdessen wird vielmehr
der durch die Erwärmung des WäschestUckes 11 an der Arbeitsfläche 5 entstehende Dampf
entsprechend den Strömungspfeilen 12 aus dem Innenraum der Walzenbewicklung 3 angesogen,
aus welcher der Dampf zufolge seiner Expansion mühelos in den Innenraum 7 der Haube
6 gelangt und von dort durch den Absaugstutzen 8 abgesaugt wird. Ist der Hohlzylinder-Mantel
2 durchlocht, erfolgt die Absaugströmung auch in etwa radialer Richtung durch den
Hohlzylinder 2.
[0025] Durch Einstellung bestimmter Druckverhältnisse lassen sich überraschende Wirkungen
erzielen.
[0026] Bei Gleichdruck oder sogar geringem Überdruck in der Haube 6 gegenüber der Umgebung
ist es möglich die Falschluft vollkommen auszuschließen. Das Gebläse wird dann so
mengengeregelt (= drehzahlgeregelt), daß bei unterschiedlichen Dampfmengen immer der
gleiche Druck in der Mangel aufrechterhalten wird.
[0027] Wenn die Muldenmangel 1 gemäß Fig. 3 mehrere Hohlzylinder 2 und muldenförmige Hohlkörper
4 aufweist, dann ist es zweckmäßig, eine einzige Haube 6 vorzusehen, die sämtliche
Hohlzylinder 2 umgreift und demgemäß auch nur einen Absautstutzen 8 besitzt. In diesem
Falle ist die Abdichtung 9 zweckmäßigerweise nur einlaufseitig am vorderen Hohlzylinder
2 oder dem Einlaufförderer und ablaufseitig am hinteren Hohlzylinder 2 oder am Auslaufförderer
vorzusehen.
[0028] Vorteilhafterweise sind die Absaugstutzen 8 an der Einlaufseite der Haube 6 angeordnet.
Dadurch ergibt sich eine gegenläufige Bewegung zwischen dem Wäschestück 11 und der
Absaugströmung 12. Der durch die Trocknung des Wäschestückes 11 entstehende Wasserdampf
fällt zunächst als Sattdampf an. Im Zuge der Strömung 12 heizt sich dieser Sattdampf
an erhitzten blanken Metallteilen auf und steht im Bereich des Absaugstutzens 8 als
hochwertige Energiequelle zur Verfugung.
[0029] Fig. 4 zeigt zu diesem Zweck ein vorteilhaftes AusfUhrungsbeispiel für diese Energieausnutzung.
Eine Waschmaschine 17, die zu ihrer Wascharbeit Energie und Wärme benötigt, ist Uber
einen Förderer 18 mit der Mangel 1 verbunden, die beispielsweise drei Zylinder 2 aufweisen
kann. Das ausgebreitete Wäschestück 11 wird über den abgedichteten Einzugspalt 9 der
Mangel 1 zugeführt. Der sich beim Mangeln ansammelnde Sattdampf wird in der Haube
6 konzentriert und von dort im Gegenstromprinzip unter Uberhitzung bei 8 abgesaugt.
[0030] Fig. 5 zeigt eine Alternative zu den Fig. 1, 2 und 3. Das erfindungsgemäße Trocknungsverfahren
ist nicht nur für Mangeln, sondern generell für eine Kontakttrocknung geeignet. Fig.
5 zeigt eine Kontaktpresse 26, die Über eine ebene Heizplatte 23 verfugt, auf der
das zu trocknende Wäschestück 11 mittels eines Förderbandes 25 und mehrerer Andruckrollen
24 gepreßt wird. Die Kontaktpresse 26 ist außenseitig mit der Haube 6 umgeben, deren
Innenraum 7 durch Abdichtungen 9 gegen Falschlufteintritt gesichert ist. In diesem
Ausführungsbeispiel, wie auch in den vorbeschriebenen AusfUhrungsformen ist natürlich
die Haube 6 nicht nur in Förderrichtung, sondern auch zur Seite hin, beispielsweise
gegen den Hohlkörper 4 oder die Heizplatte 23 abgedichtet. Das Förderband 25 besitzt
Ausnehmungen, durch die der Wasserdampf aus dem Wäschestück in den Haubeninnenraum
7 und von dort durch den Absaugstutzen 8 entweichen kann.
[0031] Variationen der Kontaktpresse 26 sind in manrigfaltiger Hinsicht möglich. So kann
beispielsweise die Heizplatte 23 konvex gewölbt sein, wodurch man sich die Andruckrollen
24 erspart. Desgleichen kann es sich auch um eine sogenannte BUgelpresse handeln,
bei der ein gepolstertes Kissen ähnlich der Walzenbewicklung 3 (Fig. 1 mit 3) gegen
das Wäschestück angestellt wird und dieses gegen eine beliebig geformte Heizplatte
anpreßt.
[0032] Fig. 5 zeigt auch eine Variation der Abdichtungen 9. Die linke Abdichtung der Haube
6 ist als Rollendichtung ausgebildet, die gegen die Umlenkwalze des Förderbandes 25
angepreßt wird. Die Rollendichtung besteht aus einer flexiblen oder anhebbar gelagerten,
dichtenden Rolle, die besonders vorteilhaft auf der Einlaufseite einer Mangel oder
einer anderen Kontaktpresse angeordnet ist. So ist es auch möglich, die Rollendichtung
gegen die Umlenkwalze des Einlaufförderers 18 (in Fig. 5) anzustellen und bei Ankommen
eines WäschestUckes kurz anzuheben. Natürlich kann eine solche Rollehdichtung auch
an der Auslaufseite der Maschine angeordnet sein.
[0033] In Fig. 5 ist auf der Auslaufseite der Kontaktpresse 26 ebenfalls eine von den Fig.
1 bis 3 abweichende Lippendichtung 9 angeordnet. Diese Lippendichtung legt sich gegen
das laufende Wäschstück 11 bzw. die Heizplatte 23 an.
[0034] Die allseitige Abdichtung der Haube 6 führt dazu, daß ihr Innenraum beim Mangeln,
Bügeln, Pressen oder dgl. im wesentlichen nur mit Wasserdampf gefüllt ist. Der am
Absaugstutzen 8 anstehende Wasserdampf stellt einen hochwertigen Energieträger dar,
den es im Sinne der Energieersparnis auszunutzen gilt.
[0035] Beim Stand der Technik wird der, durch die Walzenachse abgezogene Wasserdampf zum
Vorwärmen der zum Mangelbett zuge führten Luft verwendet. Diese Maßnahme, die, wie
eingangs erwähnt, von der Auffassung ausgeht, daß zum Mangeln extra Luft zugefuhrt
werden muß, stellt keine befriedigende Energiesparmaßnahme dar.
[0036] In Weiterbildung der Hauptaufgabe, soll eine Möglichkeit zur besseren Ausnutzung
des anfallenden Dampfes aufgezeigt werden.
[0037] Mit der Erfindung wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, den hochkonzentrierten
Wasserdampf, der nur verschwindend wenige Teile Luft enthält, über eine Leitung der
vorgeschalteten Waschmaschine zuzuführen und mit dem eingeleiteten Dampf die Waschflotte
direkt zu beheizen.
[0038] Diese Maßnahme läßt sich auch bei Mangeln, Bügelmaschinen oder Pressen nach dem Stand
der Technik verwenden, wenn auch nur mit geringerem Erfolg. Der hochkonzentrierte
Wasserdampf aus der abgedichteten Haube hat den großen Vorteil, daß er in die Waschflotte
eingeleitet seine Wärmeenergie praktisch verlustfrei abgibt. Dieser Umstand ist darauf
zurückzuführen, daß der Wärmeaustausch zwischen Wasserdampf und Wasser mit einem höheren
Wirkungsgrad abläuft, als der Wärmeaustausch zwischen warmer Luft und Wasser.
[0039] Das erfindungsgemäße Verfahren der Wärmerückgewinnung senkt neben dem Frischwasserverbrauch
zum direkten Beheizen der Waschflotte mit Frischdampf auch die mit der Dampferzeugung
verbundenen Energiekosten. Zur Direktbeheizung der Waschflotte ist damit auch kein
eigener Kessel mehr nötig, bzw. ein etwa vorhandener Heizkessel kann kleiner ausgelegt
werden. Desgleichen lassen sich auch bestehende Wäschereianlagen erweitern unter Beibehaltung
der alten Kesselanlage. Versuche mit dem erfindungsgemäßen WärmerUckgewinnungsverfahren
und der zugehörigen Vorrichtung haben gezeigt, daß die der Mangelheizung zugeführte
Wärmemenge vollkommen ausreicht, um so viel-Wasserdampf in der Haube zu erzeugen und
abzufuhren, daß damit allein die Waschflotte beheizt werden kann. Nur in Fällen, in
denen mangels Wäsche zuwenig Dampf in der Haube erzeugt wird, braucht eine Zusatzheizung
für die Waschmaschine eingeschaltet zu werden. Solche Zusatzheizungen können in beliebiger
Form als Elektroheizung, als Frischdampfheizung oder dgl. ausgebildet sein.
[0040] Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Wärmerückgewinnungaverfahren und die zugehörige
Vorrichtung. Aus einer Waschmaschine 17 wird nasse Wäsche 11 auf einen Förderer 18
gegeben und durch eine nicht dargestellte Vorrichtung beispielsweise mechanisch entwässert.
Vom Förderer 18 gelangen die Wäschestück 11 über einen bekannten Einlaufförderer in
die Mangel 1. Die Mangel 1 kann natürlich auch eine Bügelmaschine, eine Presse oder
dgl. sein. Der Innenraum 7 der abgedichteten Haube 6 entstehende Wasserdampf gelangt
durch den Absaugstutzen 8 in eine ZufUhrleitung 15. In dieser ZufUhrleitung 15 kann
ein nicht dargestellter Separator angeordnet sein, der den Wasserdampf von etwaig
mitgeschleppter Luft trennt. Im weiteren Verlauf der ZufUhrleitung 15 ist ein Verdichter
oder ein Hochdruckgebläse 19 angeordnet, das den Wasserdampf fördert und durch die
Leitung weiter in die Waschflotte der Waschmaschine 17 drückt. Für die Anlaufphase
der Anlage, wenn noch keine Wäsche gemangelt, gepreßt oder gebügelt ist und demnach
auch noch kein Dampf zur Verfügung steht, ist eine abschaltbare Frischdampfleitung
22 vorgesehen, die in die Waschflotte mündet. Sobald in der Haube 6 genügend Dampf
zur Verfügung steht, wird diese Frischdampfleitung 22 abgeschaltet.
[0041] Im Betrieb einer solchen Waschanlage können Schwankungen im Beschickungsgrad auftreten.
In einem solchen Fall befinden sich dann beispielsweise zuwenige oder gar keine Wäschestücke
11 in der Mangel 1 und entsteht demgemäß nur wenig oder gar kein Wasserdampf in der
Haube 6. Der Verdichter bzw. das Gebläse 19 saugen aber nach wie vor in gleicher Stärke,
wodurch ein Unterdruck im Haubeninnenraum 7 entstehen kann, der zu einer unerwünschten
Falschluftzufuhr führt. Wie vorstehend bei der Beschreibung der Fig. 1 bis 3 geschildert,
ist es aber das Ziel der Haubenabdichtung, im Haubeninnenraum 7 zumindest den gleichen
oder einen etwas höheren Druck als außerhalb der Haube 6 zu erzeugen.
[0042] Um die Dampfabsaugung nach der zur Verfügung stehenden Dampfmenge automatisch regeln
zu können, ist im Haubeninnenraum 7 ein Druckfühler 13 vorgesehen, der den Innendruck
registriert und bei Unterschreiten eines vorgegebenen Wertes eine Drosselklappe 14
in der Zuführleitung 15 beaufschlagt und damit den anstehenden Saugdruck mindert.
Statt der Drosselklappe 14 kann auch der Verdichter bzw. das Gebläse 19 geregelt werden.
Sobald durch eine Zufuhr von Wäschestücken der Haubeninnendruck wieder steigt, wird
automatisch der Saugdruck erhöht.
[0043] Um bei einer ungenügenden Dampfmenge aus der Mangel 1 die Beheizung der Waschflotte
sicherzustellen, sieht das AusfUhrungsbeispiel der Fig. 4 außer der Frischdampfleitung
22 eine weitere Hilfsvorrichtung vor, die statt oder parallel zur Frischdampfleitung
22 angeordnet sein kann. Die Beheizung der muldenförmigen Hohlkörper 4 bzw. einer
anders ausgebildeten Heizplatte erfolgt hierdurch unter Hochdruck stehendem Wasserdampf,
der aus einem externen, nicht dargestellten Kessel über eine Dampfleitung 20 zugeführt
wird. Bei einer solchen Hochdruckdampfbeheizung fällt Kondensat mit einer Temperatur
von beispielsweise 180
0 C an, das über eine Kondensatleitung 21 wieder nach außen geführt wird. Durch Druckabfall
und Außenkühlung entsteht hier ein Kondensat mit einer Temperatur von ca. 100° C.
Die Kondensatleitung 21 kann nun direkt in die Waschmaschine 17 münden und der Anlaufheizung
der Waschflotte dienen. Daneben wird diese Kondensatleitung 21 auch in oder um die
Zuführleitung 15 geführt, wodurch das Kondensat Wärme an den Niederdruckdampf aus
der Haube 6 abgibt. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Beheizung des Niederdruckdampfes
bei ungenügender Wäschemenge in der Mangel erfolgen. Andererseits wird dadurch auch
ein Auskondensieren von etwaigem Restdampf in der ohnehin isolierten Zuführleitung
15 verhindert. Die ZufUhrleitung 15 verfügt im übrigen über einen Ablaß 16, mittels
dem sie notfalls entwässert werden kann..
[0044] Im Zusammenhang mit der Wärmerückgewinnung empfiehlt es sich, die abgedichtete Haube
6, die im Übrigen den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 und 5 entspricht, besonders
groß zu gestalten. Dies hat den Vorteil, daß bei Schwankungen in der Beschickung mit
Wäschestücken der große Haubeninnenraum 7 als Puffer für die Dampfabfuhr wirkt und
ein allzu häufiges Nachregeln des anstehenden Saugdruckes verhindert.
[0045] In der Haube 6 ist eine verschließbare Lüftungsklappe (nicht dargestellt) angeordnet,
die kurz vor dem Stillsetzen der Mangel, Bügelpresse oder dgl. geöffnet wird. Diese
Luftzufuhr erlaubt in Verbindung mit dem weiterlaufenden Gebläse 19 ein vollständiges
Absaugen des in der Haube 6 enthaltenen Dampfes, der ansonsten auskondensieren und
sich in der Mangel niederschlagen könnte. Im normalen Betrieb ist die Lüflungsklappe
natürlich luftdicht verschlossen.
1) Verfahren zum Mangeln feuchter WäschestUcke, die zwischen mindestens einem mit
einer Walzenbewicklung versehenen, rotierenden und an eine Absaugeinrichtung angeschlossenen,
gelochten Hohlzylinder und einer mit diesem in Kontakt bringbaren, beheizten Arbeitsfläche
in Form eines muldenförmigen Hohlkörpers gefördert werden, wobei die Arbeitsfläche
nur einen Teilbereich des Hohlzylinders umgreift und der andere Teilbereich durch
eine gegenüber der Walzenbewicklung abgedichtete Haube abgedeckt wird, dadurch gekennzeichnet
, daß der beim Passieren der Arbeitsfläche entstehende Wasserdampf aus dem Wäschestück
(11) bzw. der Walzenbewicklung (3) in den Innenraum (7) der Haube (6) geführt und
von dort durch eine an die Haube (6) unmittelbar angeschlossene Absaugeinrichtung
(8) abgezogen werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der beim Mangeln anfallende
Sattdampf unter weitgehender Vermeidung von Luftbeimengungen als Betriebsmittel den
Waschmaschinen der Wäschestücke zu deren Direktbeheizung mittels Verdichtens und gegebenenfalls
unter zwischenzeitlicher Überhitzung zugeführt wird.
3) Mangel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, bei der der von
der Arbeitsfläche nicht umschlossene Bereich des Hohlzylinders von einer Haube überdeckt
ist, deren Ränder gegenüber der Walzenbewicklung abgedichtet sind, dadurch gekennzeichnet
, daß an die Haube (6) eine Absaugeinrichtung (8) angeschlossen ist.
4) Mangel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß bei Reihenanordnung mehrerer
Hohlzylinder (2) diese von einer ihnen gemeinsamen Haube (6) Uberdeckt sind.
5) Mangel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Absaugeinrichtung
(8) an den einlaufseitigen Stirnbereich der Haube (6) angeschlossen ist.
6) Anwendung der Erfindung bei anderen Maschinen und Vorrichtungen zum Trocknen, Bügeln,
Pressen oder dgl. Behandeln von feuchten Wäschestücken.
7) Mangel oder dgl. nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet
, daß die Abdichtung (9) zwischen der Haube (6) und der Arbeitsfläche (5) oder einem
Förderer (18, 25) angeordnet ist.
8) Mangel oder dgl. nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet ,daß die Abdichtung (9)
als Dichtlippe oder als Dichtrolle ausgebildet ist.
9) Mangel oder dgl. zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet
daß die Haube (6) über eine Zufuhrleitung (15) mit einem Verdichter oder Gebläse (19)
an eine Waschmaschine (17) angeschlossen ist.
10) Mangel oder dgl. nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die ZufUhrleitng
(15) als Direktheizung in der Waschflotte der Waschmaschine (17) mündet.
11) Mangel oder dgl. nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß in der Haube (6)
ein DruckfUhler (13) angeordnet ist, der über eine Regelstrecke mit einer Drosselklappe
(14) oder dem Gebläse (19) in der ZufUhrleitung (15) verbunden ist.
12) Mangel oder dgl. nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet , daß parallel
zur Zuführleitung (15) eine Frischdampfleitung (22) und/oder eine Kondensatleitung
(21) von der Mangelheizung in der Waschmaschine (17) münden.
13) Mangel oder dgl. nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß die Zuführleitung
(15) und die Kondensatleitung (21) in wärmetauschender Berührung aneinander zumindest
stückweise geführt sind.
14) Mangel oder dgl. nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß in der Haube (6)
eine luftdicht verschließbare Lüftungsklappe angeordnet ist.
Stückliste
1 Mangel
2 Hohlzylinder
3 Walzenbewicklung
4 muldenförmiger Hohlkörper
5 Arbeitsfläche
6 Haube
7 Innenraum
8 Absaugstutzen
9 Abdichtung
10 Luftzuführung
11 Wäschestück
12 Strömung
13 Druckfühler
14 Drosselklappe
15 Zuführleitung
16 Ablaß
17 Waschmaschine
18 Förderer
19 Verdichter, Gebläse
20 Dampfleitung
21 Kondensatleitung
22 Frischdampfleitung
23 Heizplatte
24 Andruckrolle
25 Förderband
26 Kontaktpresse