[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für die Rohre eines Rohrbündels innerhalb eines
Behälters, insbesondere für einen aus Mantel und Rohrbündel bestehenden Wärmeaustauscher
oder ein Reaktorgefäß, mit etagenweise angeordneten Stützstäben, die sich durch die
Zwischenräume von parallelen Reihen von Rohren erstrecken und die Rohre an ihrem Außenumfang
radial abstützend berühren. Die Stützstäbe einer jeden Etage sind dabei üblicherweise
an einem Ring befestigt, der das Rohrbündel umgibt und an der Innenwand des Behälters
befestigt ist.
[0002] Da die Stützstäbe in dem Innenraum des Behälters angeordnet sind, der von einem Medium
durchströmt wird, stellen die Stützstäbe einen Strömungswiderstand dar, der einen
Druckabfall begründet. Man hat daher die Etagen von geraden Stützstäben, die sich
im übrigen etagenweise kreuzen, in größeren Abständen voneinander angeordnet (US 4
127 165). Um einen Druckabfall zu vermindern, wurde gemäß der DE-OS 27 06 049 (= US
4 127 165) vorgeschlagen, in den einzelnen Etagen von Halterungen weniger Stützstäbe
vorzusehen, als von den vorhandenen Zwischenräumen zwischen parallelen Reihen von
Rohren her angeordnet werden könnten. Dies zwingt aber dazu, mehr Etagen von sich
kreuzenden Stützstäben vorzusehen, da jede fehlende radiale Abstützung eines Rohres
bei gleichen Abständen der Etagen voneinander die nicht abgestützte, freie Länge von
Rohren verdoppelt.
[0003] In der US-PS 3 708 142 ist eine Halterung für Rohrbündel beschrieben, bei der jede
Etage von geraden Stützstäben aus mehreren sich kreuzenden Stützstäben in dicht beieinanderliegenden
Ebenen besteht.
[0004] Die Abstützung von Rohren eines Rohrbündels im Behälterbau über ihre Länge hat den
Zweck, die von einem zweiten Medium durchströmten Rohre gegen Rißbildung und Bruch
zu schützen. Bei einem Wärmeaustauscher steht hier das Schwingungsproblem im Vordergrund,
denn durch den Ungleichförmigkeitsgrad von Förderpumpen und die etagenweise Störung
der Längsströmung aufgrund der Stützstäbe können in den Rohren schädliche Resonanzschwingungen
entstehen. Bei einem Reaktorgefäß sind die Rohre zusätzlich auf Knickung beansprucht,
da das die Rohre durchströmende Medium unter hohem Druck steht, der entgegengesetzt
gerichtet auf den den Innenraum des Behälters begrenzenden Platten lastet, in denen
die Rohre mit ihren Enden befestigt sind.
[0005] Alle bekannten Halterungen für die Rohre eines Rohrbündels im Behälterbau verwenden
gerade Stützstäbe, die - wenn auch in gitterförmiger, sich kreuzender Anordnung gemäß
der US-PS 3 708 142.- die Rohre je nach Stab
querschnitt nur punktförmig oder entlang einer Mantellinie berühren. Eine derartige
radiale Abstützung der Rohre an - auf die Rohr-Querschnittsebene bezogen -.dimensionslosen
gegenüberliegenden Umfangsteilen muß jedoch als wenig dauerhaft und betriebssicher
angesehen werden. Hinzu kommt noch, daß die Rohre hinsichtlich der Schwingungsrichtung
und der Richtung einer Ausknickung wegen der Verwendung von geraden Stützstäben gleich
welchen Querschnitts große
Freiheits- grade haben. Von daher hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine
Halterung für die Rohre eines Rohrbündels im Behälterbau zu schaffen, bei der die
Rohre innerhalb einer Etage von Stützstäben möglichst wenig Freiheitsgrade in radialer
Richtung haben.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Stützstäbe einer
jeden Etage derart wellenförmig ausgebildet sind, daß sie die Rohre über einen Zentrierwinkel
berühren. Hierdurch wird erreicht, daß über den Zentrierwinkel zwischen einem Rohr
und einem am Außenumgang des Rohres vorbeigeführten Stützstab zumindest eine Linienberührung
quer zu Mantellinien vorliegt, wenn der Stützstab in herkömmlicher Weise einen Rund
querschnitt hat. Diese Linienberührung auf einem Umschlingungswinkel setzt die möglichen
Freiheitsgrade des Rohres gegenüber der bisherigen Halterung der Rohre mit geraden
Stützstäben mehr oder weniger erheblich herab.
[0007] Die radiale Abstützung der Rohre kann gemäß der Erfindung dadurch optimiert werden,
daß die Stützstäbe einen Querschnitt mit parallelen Seitenflächen erhalten, die dann
eine flächige radiale Abstützung der Rohre auf dem von der Wellenform der Stützstäbe
abhängigen Zentrierwinkel begründen.
[0008] Wenn die erfindungsgemäße Wellenform von Stützstäben runden oder kantigen Querschnitts
in Verbindung mit dem an sich bekannten Merkmal von zwei in dicht nebeneinanderliegenden
Ebenen angeordneten, sich kreuzenden Gruppen von Stützstäben in jeder Etage angewendet
wird, erhält man auf einer kurzen Länge der Rohre eine nahezu umlaufende Abstützung
der Rohre über vier umfangsverteilte Zentrierwinkel, d.h. die Rohre sind innerhalb
einer jeden Halterung im Sinne der Statistik fest eingespannt, womit sich die Berechnung
der Rohre auf Knickung grundsätzlich ändert mit der Folge, daß die Dicke der Rohrwandung
durch Verringerung des Außendurchmessers herabgesetzt werden kann, was wiederum die
Möglichbietet, mehr Rohre innerhalb eines Rohrbündels vorzusehen. Die feste Einspannung
der Rohre innerhalb einer Halterung mit sich kreuzenden Gruppen von gewellten Stützstäben
ist natürlich bei Verwendung von hochkant verlegten Flachstäben mit flächiger Abstützung
über die Zentrierwinkel wirkungsvoller als bei Verwendung von runden Stäben.
[0009] Eine am meisten wirkungsvolle feste Einspannung von Rohren über wellenförmige Stützstäbe
mit rechteckigem Querschnitt wird dadurch erhalten, daß die Stützstäbe gemäß der weiteren
Erfindung in einer gemeinsamen Ebene in Form eines Welleisengitters verlegt sind,
indem die Stäbe sich an den Kreuzungsstellen in beiderseits hälftigen Schlitzen durchdringen.
Der Ausdruck "Welleisengitter" ist von den bekannten Fußabtretern aus sich kreuzenden
gewellten Flachstäben abgeleitet, wie man sie vor Außentüren von Gebäuden verwendet.
[0010] In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele von Halterungen für Rohrbündel in
Ausschnitten dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Halterung mit in zwei dicht beieinanderliegenden Ebenen
verlegten Stützstäben runden oder vierkantigen Querschnittes,
Fig. 2a und b Querschnitte entlang der Linie II-II in Fig. 1 zur Darstellung verschiedener
Stabquerschnitte,
Fig. 3 ein Welleisengitter in schaubildlicher Darstellung, und
Fig. 4 einen randseitigen Ausschnitt einer Halterung, bestehend aus einem Welleisengitter
nach Fig. 3.
[0011] Nach Fig. 1 sind die Rohre 1 eines Rohrbündels im sogenannten quadratischen Muster
angeordnet. Durch die Zwischenräume von parallelen Reihen von Rohren, die von links
unten bis rechts oben in der Zeichnungsebene geneigt sind, erstrecken sich gewellte
Stützstäbe 2, 3, die in einer ersten oberen Ebene liegen. Ebenso erstrecken sich durch
Zwischenräume von parallelen Reihen von Rohren, die von rechts unten bis links oben
in der Zeichnungsebene ansteigen, gewellte Stützstäbe 4 und 5 in einer dicht unterhalb
der ersten Ebene liegenden zweiten Ebene. Die Stützstäbe liegen somit an den Kreuzungsstellen
6 dicht untereinander. Die gewellten Stützstäbe 2, 3, 4 und 5 haben an den Wellen
einen Krümmungsradius, der dem Radius R des Außenumfanges der Rohre 1 entspricht.
Bei der in Fig. 1 vorgesehenen Dicke der Stützstäbe umschlingen diese je für sich
die Rohre auf einem Zentrierwinkel α und zwar unter Berücksichtigung des sich kreuzenden
Verlaufes der Stützstäbe an vier umfangsverteilten Zentrierwinkeln . Je größer die
Dicke der Stützstäbe ist, um so größer wird der Zentrier- bzw. Umschlingungswinkel
α. Dies trifft auch zu, wenn bei geringerer Dicke der Stützstäbe 2 bis 5 die Abstände
der Rohre 1 voneinander verringert werden, so daß innerhalb eines Rohrbündels mehr
Rohre verlegt werden können.
[0012] ) Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 steht zunächst für Stützstäbe 2 bis 5 mit üblichem
kreisrunden Querschnitt (Fig. 2a), wodurch bereits im Sinne der Erfindurig_zur Verbesserung
der radialen Abstützung der Rohre 1 zwischen den Stützstäben und den Rohren eine gebogene
linienförmige Be-5 rührung vorliegt, und zwar bei sich kreuzender Anordnung der Stützstäbe
in zwei dicht beieinanderliegenden Ebenen und Stützstäben in allen Zwischenräumen
zwischen parallelen Reihen von Rohren an vier umfangsverteilten Zentrierwinkeln α
pro Rohr. Eine feste Einspannung der Rohre erhält man, wenn die Stützstäbe 2' bis
5' einen Querschnitt mitparallelen Seitenflächen haben, beispielsweise Flachstäbe
sind. Dann findet in jeder Ebene der Stützstäbe auf den Zentrierwinkeln α eine flächige
Abstützung statt (Fig. 2b).
[0013] 5 Die nach einem quadratischen Muster verlegten Rohre 1 gemäß Fig. 1 bringen es mit
sich, daß für jede Halterung relativ große freie Durchstömquerschnitte 7 sowie zwickelförmige
Durchströmquerschnitte 8 entstehen, die mit zunehmender Dicke der Stützstäbe sowie
kleineren Rohrabständen kleiner werden. Über diese Zusammenhänge hat man es in der
Hand, die radiale Abstützung der Rohre auf Kosten der Durchströmquerschnitte zu optimieren
oder umgekehrt.
[0014] In Fig. 3 erkennt man ein sogenanntes Welleisengitter, bei dem die Stützstäbe 10,11
mit Stützstäben 12, 13 rechteckigen Querschnitt haben, also Flachstäbe sind, und deshalb
in einer gemeinsamen Ebene angeordnet werden können, weil sie sich an den Kreuzungsstellen
14 in beiderseits hälftigen Schlitzen 15, 16 durchdringen. Fig. 4 zeigt das Welleisengitter
nach Fig. 3 mit eingesetzten Rohren 1 eines Rohrbündels, die in einem gleichseitigen
Dreiecksmuster verlegt sind. Mit dieser Anordnung von Rohren sind innerhalb eines
Rohrbündels eine Höchstzahl von Rohren unterzubringen, weshalb dieses Dreiecksmuster
für Reaktorgefäße bevorzugt wird.
[0015] Wie Fig. 4 zeigt, umschlingen die Stützstäbe 10 und 11 ein jedes Rohr auf zwei diametralen
Zentrierwinkeln α
1, die ergänzt werden durch Zentrierwinkel α
2 , die den Stützstäben 12 und 13 zugeordnet sind. Damit ist jedes-Rohr bei dem Ausführungsbeispiel
einer Halterung nach Fig. 3 und 4 auf der Höhe der Stützstäbe über jeweils einen Gesamt-Zentrierwinkel
α
1 + α
2 = 240° flächig abgestützt, d.h. fest eingespannt. Diese optimale feste Einspannung
ergibt sich daraus, daß die Dicke der Stützstäbe etwa gleich dem lichten Abstand zwischen
benachbarten Rohren ist. Mit der Optimierung der festen Einspannung der Rohre im Sinne
des
I Ausführungsbeispiels nach Fig. 3 und 4 geht allerdings einher die Verringerung der
Durchströmquerschnitte innerhalb einer jeden Halterungsebene auf die zwickelförmigen
Freiräume 18, die beispielsweise bei Kondensatoren ausreichend wären.
[0016] Fig. 4 zeigt übrigens noch die Befestigung der Stützstäbe an einem Ring 17, der seinerseits
an der Innenwandung des nicht dargestellten Behältermantels befestigt wird.
1. Halterung für die Rohre eines Rohrbündels innerhalb eines Behälters, insbesondere
für einen aus Mantel und Rohrbündel bestehenden Wärmeaustauscher oder ein Reaktorgefäß,mit
etagenweise angeordneten Stützstäben (2 bis 5, 10 bis 13), die sich durch die Zwischenräume
von parallelen Reihen von Rohren (1) erstrecken und die Rohre an ihrem Außenumfang
radial abstützend berühren, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstäbe einer jeden
Etage derart wellenförmig ausgebildet sind, daß sie die Rohre über einen Zentrierwinkel
( α ) berühren.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstäbe (2' bis 5'
bzw. 10 bis 13) einen Querschnitt mit parallelen Seitenflächen haben.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei in dicht nebeneinanderliegenden
Ebenen angeordnete, sich kreuzende Gruppen von Stützstäben (2 bis 5 bzw. 2' bis 5')
in jeder Etage (Fig. 1 und 2a, 2b).
4. Halterung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstäbe (10 bis 13)
rechteckigen Querschnitt haben und in einer gemeinsamen Ebene in Form eines Welleisengitters
verlegt sind, indem die Stäbe sich an den Kreuzungsstellen (14) in beiderseits hälftigen
Schlitzen (15, 16) durchdringen.