[0001] Die Erfindung betrifft einen ein- oder mehrpoligen Geräteschutzschalter in Kleinformat
und Schmalbauweise. Derartige Bedienungselemente werden in einer Vielzahl von elektrischen
Geräten und Einrichtungen, wie z.B. Haushaltsgeräte, Büromaschinen, Steuervorrichtungen
für Fertigungs- und Montageautomaten od.dgl., dazu eingebaut, um als solche über ihre
eigentliche Schalterfunktion hinaus zur gleichen Zeit einen Schutz der betreffenden
Stromkreise und Verbraucher gegen Kurzschluß und Überlastung zu übernehmen, wofür
bislang zumeist eine gesonderte Fein- oder Schmelzsicherung vorgesehen ist, die nach
jedem Defekt aufwendig sowie umständlich ausgewechselt werden muß.
[0002] Dem generellen Aufbau und seiner Funktion nach ist dieser Geräteschutzschalter mit
dem bekannten Leitungsschutzschalter vergleichbar, der über ein mechanisches Sprungwerk
zur Betätigung einer von Hand einschaltbaren und jeweils manuell, elektromagnetisch
und elektrothermisch frei auslösbaren Schaltkontaktanordnung vor einer Lichtbogenlöscheinrichtung
verfügt. Dieser Leitungsschutzschalter ist jedoch in der Regel ständig eingeschaltet
und soll nur bei einer etwaigen Kurzschluß- oder Überstromauslösung nach der Beseitigung
des Fehlers seine Wiedereinschaltung ermöglichen.
[0003] Demgegenüber stellt der Geräteschutzschalter in seiner Funktion ein häufig von Hand
betätigtes Schalterelement dar, dem zusätzlich die vorgenannten Überwachungsfunktionen
eingegeben sind, um auf die gesonderte Absicherungsnotwendigkeit innerhalb des geschalteten
Verbraucherstromkreises verzichten zu können. - Darüber hinaus ist man bestrebt, dem
Geräteschalter bzw. Schutzschalter hilfsweise eine weitere Kontaktanordnung beizugeben,
die gemäß seiner Ein- oder Ausschaltstellung innerhalb eines getrennten Signal- oder
Steuerstromkreises dazu dienen soll, die jeweilige Schalterstellung und damit den
Betriebszustand des zu schaltenden Elektrogeräts auf geeignete Weise, so z.B. optisch
oder akustisch, aufzuzeigen oder auch anderweitige Hilfseinrichtungen entsprechend
der Schalterstellung bzw. dem Schaltzustand zu steuern.
[0004] Bei den wesentlich umfangreicheren Überstrom- oder Leitungsschutzschaltern der eingangs
genannten Art ist deren Ausstattung mit einem solchen Hilfsschalter bereits aus der
DE-OS 30 38 511 bekannt. Hierbei stößt eine solche Erweiterung jedoch auf keine besonderen
Schwierigkeiten, da es die räumliche Anordnung der Schalt- und Auslösemechanik in
dem Oberteil der gebräuchlichen Schutzschalter zumeist ohne wesentliche Abänderungen
zuläßt, in diesem Bereich auch noch eine synchron mit dem beweglichen Hauptkontakt
betätigte Hilfskontaktanordnung kleinerer Belastbarkeit und entsprechend geringerem
Platzbedarf relativ problemlos unterzubringen.
[0005] Andererseits bereitet bei dem hier in Rede stehenden Geräteschutzschalter, sofern
sich dieser in seinen Außenabmessungen nicht oder nur unbedeutend von der Einbaugröße
der bisherigen Schalterausführungen ohne Schutzmaßnahmen unterscheiden soll, allein
schon die zusätzliche Unterbringung von Schaltwerk, Auslöseorganen und Löscheinrichtung
in dem zur Verfügung stehenden Schalterinnenraum erhebliche Schwierigkeiten. Dieser
Umstand erklärt auch, weshalb für den Konstrukteur die Ausrüstung des Geräteschutzschalters
mit einer weiteren Kontaktanordnung zunächst außer Betracht geblieben ist.
[0006] ber vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen Geräteschutzschalter
zu entwickeln, dessen Schutzeinrichtungen gegen Kurzschluß und Überlastung sich in
Verbindung mit einer Umschaltkontaktanordnung für Signal-oder Steuerzwecke durch eine
geeignete Ausbildung und Anordnung sämtlicher Bauelemente innerhalb des vorgegebenen
Abmessungsbereichs der normalen Einbauschalterausführung unterbringen lassen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Geräteschutzschalter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß sich die gesamte Schaltmechanik aus der
Kombination eines Spannkörpers mit mehreren Funktionsansätzen, einem V-förmig flach
gehaltenen Entklinkungshebel, dem beweglichen Schwenkkontaktstück und einem einarmigen
Mitnehmerhebel für den Signalumschalter zusammensetzt, welche an zentraler Stelle
für sich um eine gemeinsame Drehachse verschwenkbar angeordnet sind, dabei funktionell
ineinandergreifen und teilweise gegeneinander sowie insgesamt dem Gehäuse gegenüber
mittels einzelner Federelemente abgestützt sind.
[0008] Aufgrund dieser jeweils im Detail besonderen Ausbildung und Zusammenfassung der Schaltmechanik
sowie deren zentraler Anordnung mit einem gemeinsamen Drehpunkt ist es nunmehr möglich,
die tätigen wie betätigten Elemente des gesamten Geräteschutzschalters auf sehr begrenztem
Raum in der Ebene ringsum eine derartige Schaltmechanik zu verteilen und mit derselben
funktionsgemäß zu koppeln.
[0009] Demgemäß setzt sich die Schaltmechanik insgesamt aus vier einzelnen, um die gleiche
Drehachse verschwenkbar am Schaltergehäuse gelagerten Hebelgliedern unter Einbeziehung
von drei weiteren Federelementen zusammen. Das Grundelement bildet dabei der aus Isolierstoff
geformte Spannkörper mit den vorderseitig an seinen drei Eckpunkten vorstehenden Funktionsansätzen,
der durch die rückseitig um einen Flansch gewundene und sich gegenüber dem Gehäuse
abstützende Schenkelfeder in Richtung der Ausschaltstellung gedreht wird. Im räumlichen
Bereich zwischen diesen drei Funktionsansätzen sind sowohl der Entklinkungshebel und
das bewegliche Schwenkkontaktstück als Stanzteile, wie auch der wiederum aus Kunststoff
gebildete Mitnehmerhebel für den Signalumschalter angeordnet. Dabei wirkt der V-förmig
flach gehaltene Entklinkungshebel über seinen bügelförmig verlängerten Klinkenschenkel
mit dem oberen Funktionsansatz zusammen, gegen den er sich außerdem mit einem Gegenschenkel
unter Druck der Klinkenfeder abstützt. Das darauf gelagerte Schwenkkontaktstück wird
an seinem Schaltarm durch die sich vor dem rechten Funktionsansatz abstützende und
den Kontaktdruck bewirkende Feder in den weiterreichenden Führungseinschnitt des linken
Funktionsansatzes gedrückt, welcher dann bei der Auslösung des Schalters zufolge dieses
Führungsspiels schlagartig auf den Schaltarm einzuwirken vermag. Darüber hinaus erfolgt
die elektrische Zuleitung über eine flexible Litze, die mit dem einen Arm einer T-förmigen
Ausbildung des Schwenkkontaktstücks im Bereich seiner Lagerung leitend verbunden ist.
[0010] Mit dieser Zusammensetzung wird im Vergleich zu den bekannten Sprungwerken, bei denen
sich die betreffenden Federelemente jeweils für sich am Gehäuse abstützen, durch die
kombinierte (Lagerung und) Federung des Entklinkungshebels wie des Schwenkkontaktstücks
mittels der zugehörigen Klinken- und Kontaktdruckfeder gegenüber dem gleichen beweglichen
Spannkörper der Schaltmechanik mit Vorteil erreicht, daß für diese beiden Elemente
einerseits ein geringerer Federweg benötigt und zum anderen dadurch eine größere Federkonstanz
gewährleistet wird.
[0011] Auf der Drehachse dieser drei Hebelglieder liegt dann noch der lose aufgesetzte Mitnehmerhebel
für die Kontaktanordnung des Signalumschalters, welcher im Verlauf der Ein- oder Ausschalt(dreh-)bewegung
des Spannkörpers durch dessen rechten Funktionsansatz und mit Wirkung auf den Umschalt(mittel-)-kontakt
in die eine bzw. entsprechend von dem linken Funktionsansatz in die andere Schaltstellung
verschwenkt wird. Diese Gesamtanordnung der Schaltmechanik wird dann einfach mittels
der aufgesteckten und dabei die Stirnseite der gemeinsamen Drehachse formschlüssig
übergleitenden Abdeckkappe freibeweglich innerhalb des Schalteraufbaus gehalten.
[0012] Gemäß dem Merkmal des Patentanspruchs 2 vollzieht sich die Ein- und Ausschaltbetätigung
des Geräteschutzschalters mit Hilfe eines nach außen aus dem Gehäuse und durch dessen
Abdeckkappe vorstehenden Bedienungsknebels, der auf einem Achsansatz des Gehäuses
und gegen die Rückstellkraft der von seinem Schaft beinhalteten Schenkelfeder verschwenkbar
gelagert ist. Dieser Bedienungsknebel ist an einem nach innen reichenden Fortsatz
kniegelenkmäßig mit dem H-förmigen Verbindungsglied gekoppelt, in dessen freies Ende
querverlaufend ein Druckstift eingesetzt ist. Der Druckstift wirkt im Zuge der Einschaltbetätigung
auf den oberen Funktionsansatz des Spannkörpers ein und verstellt hierbei über einen
Totpunkt hinaus die gesamte Schaltmechanik gegen die Rückstellkraft der Schenkelfedern
von Bedienungsknebel und Spannkörper. Hierbei folgt ihm der druckfederbelastete Entklinkungshebel,
welcher an der Innenseite der bügelförmigen Verlängerung des betreffenden Klinkenschenkels
über eine Rastnut verfügt, in der sich der Druckstift verhaken kann. Außerdem wird
damit für den Fall der Freiauslösung beim Zurückfedern des Bedienungsknebels eine
Zwangsführung des Kniegelenk-Verbindungsglieds erreicht, wodurch sich die ohne dieses
notwendige Rückholfeder für die Rückführung des Druckstifts in seine Verklinkung einsparen
läßt.
[0013] Für das Merkmal des Patentanspruchs 3 ist das elektromagnetische Auslöseorgan des
Schalters als Klappankersystem ausdas mit seinem den Magnetkern mit der Erregerwicklung
U-förmig umschließenden Magnetjoch an der linken Schmalseite des Gehäuses in eine
entsprechende Profilierung eingesetzt und darin gehaltert ist. Zudem besitzt der an
einer Verlängerung des äußeren Magnetjochschenkels gelagerte und von dort her mittels
einer Zugfeder gespannte Klappanker dieses Auslöseorgans seinerseits einen Fortsatz,
der in den Funktionsbereich der benachbarten Schaltmechanik hineinreicht, um bei einer
Kurzschlußauslösung des Schalters auf den durch die gespannte Mechanik vor ihn verstellten
zweiten Klinkenschenkel des Entklinkungshebels aufzutreffen. Aus dieser Anordnung
resultiert noch hinzu eine definierte Zuordnung des Klappankers gegenüber dem Magnetjoch,
was in bezug auf die genaue Bemessung des Luftspalts jede Justierung und spätere Korrektur
unnötig macht.
[0014] Gemäß dem Merkmal des Patentanspruchs 4 ist das als Bimetallstreifen ausgebildete
elektrothermische Auslöseorgan des Schalters zum Schutz gegen Überlastung neben der
Schaltmechanik auf der rechten Schmalseite des Gehäuses angeordnet. Hierbei verfügt
der Bimetallstreifen oberhalb seiner Einsteckhalterung in einer entsprechenden Profilierung
des Gehäuses über eine der Einstellung auf den genauen Auslösewert dienende und dafür
von außen zugängliche Justiervorkehrung und setzt sich nach unten hin in eine der
äußeren Anschlußfahnen fort. Zudem ist die mit dieser Anschlußfahne verschweißte Justiervorkehrung
einteilig mit einem der Lichtbogenleitbleche für die weiter unten beschriebene Löscheinrichtung
ausgeführt. Auf der anderen Seite steht der Bimetallstreifen mit seinem freien Betätigungsende
im eingeschalteten Zustand dem bügelförmig verlängerten Klinkenschenkel des Entklinkungshebels
der Schaltmechanik gegenüber, um nach entsprechender Auslenkung zufolge der belastungsabhängigen
Krümmung des Bimetallstreifens von dieser Stelle her die Auslösung des Schalters einzuleiten.
[0015] In bezug auf die Einzelmerkmale der Patentansprüche 5, 6 und 8 ist die durch das
Festkontaktstück und das bewegliche Schwenkkontaktstück gebildete Kontaktunterbrechungsstelle
unmittelbar vor der Löschkammer für den entstehenden SchaltLichtbogen angeordnet,
die sich ihrerseits räumlich unter das Klappankersystem erstreckt und sich demgemäß
neben dem Signalumschalter in den Unterteil des Schaltergehäuses einordnet. In der
rückwärtig mit Gasaustrittsschlitzungen versehenen Löschkammer befinden sich zwei
oder mehr ferromagnetische Löschbleche, die parallel zueinander in Längsnuten an der
Rückwand des Gehäuses eingesetzt sind. Außerdem ist zu beiden Längsseiten dieser Löschbleche
je ein bis in den Kontaktbereich vorgezogenes Lichtbogenleitblech vorgesehen. Hiervon
bildet das eine Leitblech mit seinem stirnseitigen Ende den Festkontakt der Schaltstrecke
und zugleich den Anschlußpunkt für das Ende der Erregerwicklung des Klappankersystems,
während das andere Leitblech - wie bereits erwähnt - einteilig mit der Justiervorrichtung
für den Bimetallstreifen mechanisch wie elektrisch in unmittelbarer Verbindung mit
der betreffenden Anschlußfahne steht. Des weiteren ist von Belang, daß die Kontaktpaarung
mit Auflagen von Silber gegen Silber-Kadmiumoxid versehen ist, was bei sehr geringem
Spannungsabfall eine hohe Lichtbogen-, Abbrand- und Schweißfestigkeit der Kontaktanordnung
gewährleistet, worauf sich bei der Auslösung außerdem noch deren schlagartige Trennung
durch den Spannkörper der Schaltmechanik vorteilhaft auswirkt. Insgesamt bewertet
wird mit der hier vorgesehenen Ausführung erreicht, daß die von der Kontaktanordnung
selber gebildete V-förmige Blasschleife den beim Öffnen der Schaltstrecke entstehenden
Lichtbogen äußerst schnell von den beiden Kontakten und entlang beider Leitbleche
in die Löschkammer treibt. In deren Bereich wird der Bogen sodann mittels der Bleche
geteilt, abgekühlt und entionisiert, wonach das ihm vorgelagerte Luftpolster wie die
durch ihn entstandenen Gase gefahrlos ins Freie entweichen können.
[0016] Gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 7 und 8 setzt sich der zwischen der Löschkammer
und der Anschlußhalterung für den Bimetallstreifen angeordnete Signalumschalter aus
zwei in den Gehäuseboden eingesetzten und mit ihren Anschlußfahnen nach außen reichenden
Festkontaktstücken zusammen, zwischen denen auf der Abwinklung einer weiteren, in
das Gehäuse eingreifenden Anschlußfahne das als federbelastetes Kippglied ausgebildete
Umschaltkontaktstück gelagert ist. Dieses Kippglied ist neben seinem Doppelkontaktniet
mit einem Betätigungsansatz versehen, der von dem Mitnehmerhebel der Schaltmechanik
gabelartig erfaßt wird, um entsprechend der Einschalt- und Ausschalt- bzw. Auslösebetätigung
derselben, jedoch elektrisch unabhängig von der eigentlichen Schalt- und Überwachungsfunktion
des Geräteschutzschalters, hierzu synchron sozusagen hilfsweise von der einen in die
andere Schaltstellung umgelegt zu werden, um den in der Hauptsache bewirkten bzw.
vorhandenen Betriebszustand geeignet zu signalisieren oder in dieser Abhängigkeit
andere Vorgänge zu steuern.
[0017] Die Fertigungs- und Montagebelange des Geräteschutzschalters gemäß den Merkmalen
der Patentansprüche 9 und 10 betreffend, können dessen Einzelteile jeweils für sich
oder als bereits vormontierte Zusammenstellungen funktionsgerecht in das dazu entsprechend
ausgestaltete sowie vorbereitete Isolierstoffgehäuse teils von Hand und zum Teil sogar
maschinell eingesetzt und gehaltert werden. Darüber hinaus ist dieses fertig bestückte
Gehäuse in seiner Raumform als Einschub ausgebildet, der sich abschließend mit einer
ihn zu beiden Schmalseiten umgreifenden Isolierstoffkappe versehen läßt. Diese Kappe
deckt auf der einen Seite den gesamten Montageraum des Schalters voll ab und wirkt
dabei gleichermaßen als Sicherung gegen das Lösen der eingesetzten Teile wie als Berührungsschutz
und zum Schutz vor Verschmutzung. Andererseits ermöglicht sie an der Frontseite des
einzubauenden Schalters den ungehinderten Durchgriff des Bedienungsknebels und beläßt
an dessen Unterseite die verschiedenen Anschlußfahnen frei zugänglich, um sich letztlich
in voll aufgeschobener Position elastisch wie lösbar über einem an der Rückseite des
Gehäuseeinschubs vorhandenen Nocken zu verhaken. Des weiteren ist die Kappe außen
auf ihren beiden Schmalseiten mit angeformten Federzungen versehen, die im Zusammenwirken
mit der Frontplatte eine lösbare Halterung des Schalters in einem entsprechenden Ausschitt
des betreffenden Elektrogeräts oder auch an anderer Stelle ermöglichen.
[0018] Nachstehend wird der Erfindungsgegenstand anhand eines in der beiliegenden Zeichnung
als Ausführungsbeispiel dargestellten Geräteschutzschalters mit Signalumschaltung
und als Ergänzung der vorstehenden Darlegungen nochmals in den verschiedenen Funktionsabläufen
näher erläutert. Hierzu zeigt:
Fig. 1 die Gesamtansicht des Schalters in Einschaltstellung bei geschnittener Abdeckkappe;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Schalter im Bereich seiner Schaltmechanik; und
Fig. 3 den Querschnitt auf Höhe der Drehlagerung dieser Schaltmechanik.
[0019] Wie aus der zur Originalausführung im Maßstab 2,5 : 1 vergrößerten Darstellung nach
Fig. 1 der Zeichnung hervorgeht, befindet sich annähernd inmitten des flach gehaltenen
Schalters die aus mehreren Hebel- und Federgliedern zusammengesetzte Schaltmechanik.
Gemäß dem weiteren Aufbau des Schalters liegt diese Schaltmechanik zwischen dem an
der linken Schalterseite angeordneten elektromagnetischen Auslöseorgan und dem an
der rechten Schalterseite angeordneten elektrothermischen Auslöseorgan. Des weiteren
liegt die Schaltmechanik unterhalb der nach außen reichenden Bedienungshandhabe, sowie
oberhalb der Kontakt- und Löscheinrichtung des Schalters, der Kontaktanordnung des
Signalumschalters und der verschiedenen Außenanschlüsse.
[0020] Das mittels einer Kippbetätigung des Bedienungsknebels 1 und gegen die Kraft seiner
Rückholfeder vorgenommene Einschalten des Geräteschutzschalters erfolgt nach Art einer
Kniegelenkkopplung über das Verbindungsglied 2. Dieses Glied 2 wird mit seinem querliegenden
Druckstift 3 durch den bügelförmigen Fortsatz des Entklinkungshebels 4 geführt und
trifft mit dem Stift 3 auf den obengelegenen Funktionsansatz des Spannkörpers 5 der
Schaltmechanik. Bei dessen Verstellung im entgegengesetzten Drehsinn und gegen die
Kraft seiner Rückstellfeder folgt der dem Spannkörper 5 auf der gleichen Drehachse
eingelagerte Entklinkungshebel 4 unter Wirkung seiner Klinkenfeder dem Druckstift
3. Im Verlauf dieser Bewegung verhakt sich der Druckstift 3 unter dem bügelförmigen
Fortsatz des Entklinkungshebels 4, womit sich die Schaltmechanik nach dem bedienungsseitigen
Überkippen des Totpunkts der Kniegelenkkopplung, und zwar gegen die Krafteinwirkung
der Schenkelfedern von Spannkörper 5 und Bedienungsknebel 1, im gespannten Zustand
befindet. Zugleich ist bei der damit einhergehenden Verstellung beider Klinkenschenkel
des Entklinkungshebels 4 in ihre jeweilige Auslöseposition auch das dem Spannkörper
5 der Schaltmechanik weiterhin auf der gleichen Drehachse eingelagerte Schwenkkontaktstück
6 der Kontaktanordnung des Schalters in leitende Berührung mit dem Festkontakt 7 verstellt
worden. Dabei bewirkt nach erfolgter Kontaktgabe ein ausreichender Überhub in der
Drehbewegung des den Kontaktarm 6 führenden linksgelegenen Funktionsansatzes, daß
mittels der sich zwischen dem Kontaktarm 6 und dem rechtsgelegenen Funktionsansatz
des Spannkörpers 5 abstützenden Schraubenfeder der benötigte Kontaktdruck zustande
kommt.
[0021] Durchfließt den Schalter nunmehr infolge eines Defekts ein Kurzschlußstrom in 7-
bis 10-facher Größe des Nennstroms, so erregt dieser über die Windungen der Wicklung
das Klappankersystem 8, worauf dessen zugfederbelasteter Magnetanker 9 anzieht und
über den ihm gegenüberstehenden Schenkel des Entklinkungshebels 4 die gesamte Schaltmechanik
aufschlägt bzw. auslöst. Demzufolge gibt der andere Schenkel des Entklinkungshebels
4 die mit dem Druckstift 3 unter seinem bügelförmigen Fortsatz verrasteten Betätigungselemente
frei, worauf der federbelastete Bedienungsknebel 1 in seine Ausschaltstellung zurückkehrt
und die gleicherweise federbelastete Schaltmechanik vermittels ihres Spannkörpers
5 in die entsprechende Position zurückschnellt. Bei diesem Vorgang wirken auf den
Spannkörper 5 zunächst die beiden Federelemente (von 1 und 5) gemeinsam ein, bis dieser
bei seinem Auftreffen auf einen vorhandenen Gehäuseanschlag die Kontaktstrecke 6/7
vollends geöffnet hat; daran anschließend führt nur noch die Schenkelfeder des Bedienungsknebels
1 denselben in seine Ausgangsstellung zurück. Des weiteren befähigt der im Verlauf
des Einschaltvorgangs dem Spannkörper 5 zuteil gewordene Überhub dessen linksgelegenen
Funktionsansatz, im Moment der Kurzschlußauslösung gleichsam schlagartig auf den Kontaktarm
6 einzuwirken und demzufolge eine äußerst schnelle wie effektive Kontakttrennung herbeizuführen,
die u.a. eine Kontaktschwei- ßung verhindert.
[0022] Durchfließt den Schalter demgegenüber aufgrund einer länger andauernden Überlastung
des zu überwachenden Verbraucherstromkreises nur ein größerer Überstrom, so wirkt
sich dieser Umstand anstelle einer Erregung des betreffenden Kurzschluß- überwachungsorgans
8 auf den mit diesem elektrisch in Reihe geschalteten thermischen Auslöser aus. Hierbei
fließt der Strom des angeschlossenen Verbrauchers über einen Widerstand, der den Bimetallstreifen
10 mehr oder weniger erwärmt und dementsprechend schnell und stark zu einer schaltereinwärts
gerichteten Krümmung veranlaßt. Wenn dieser Krümmungsweg größer als derjenige Wert
ist, welcher mittels der im Anschluß- und Halterungsbereich des Bimetallstreifens
10 vorgesehenen Justiervorkehrung 11 eingestellt wurde, so trifft der Streifen 10
mit seinem freien Ende auf den bügelförmigen Fortsatz des Entklinkungshebels 4 auf,
drückt diesen aus der Verrastung mit dem Druckstift 3 der Betätigungselemente und
leitet damit gleicherweise den bereits für den Kurzschlußfall beschriebenen Auslösevorgang
ein. - In beiden Fällen bewirkt die der Schaltmechanik eingegebene Freiauslösung,
daß der Schalter nicht wieder eingeschaltet werden kann, solange die Ursache für sein
Abschalten nicht beseitigt ist.
[0023] Bei dem manuellen Ausschalten des Geräteschutzschalters unter Last sowie bei dessen
Kurzschluß- oder Überstromauslösung bildet sich an der Kontaktunterbrechungsstelle
6/7 ein energiereicher Schaltlichtbogen. Aufgrund der anordnungsgemäß durch das Schwenkkontaktstück
6 mit dem Festkontakt 7 und dessen Anschlußstelle gebildeten V-förmigen Blasschleife
wird dieser Lichtbogen schnell von den Entstehungspunkten weg in die anschließende
Löschkammer 12 getrieben. Dabei verbleibt er mit seinem einen Fußpunkt in ständiger
Berührung mit dem vom Festkontakt 7 weiter in die Löschkammer 12 führenden Leitblech,
während seinem anderen Fußpunkt durch die Verlängerung des gegenüberliegenden Leitblechs
bis in den Nahbereich des Schwenkkontaktstücks 6 das Überspringen wesentlich erleichtert
wird. Alsdann wird die Lichtbogensäule bei ihrem Auftreffen auf die Stirnseiten der
drei ferromagnetischen Löschbleche innerhalb der Kammer 12 in Teillichtbögen aufgespalten,
zwischen den Blechen gekühlt und entionisiert. Danach können die entstandenen Lichtbogengase
wie auch das vor dem Lichtbogen hergetriebene Luftpolster rückschlagsicher und ungefährlich
durch die zwischen den Blechen in der Gehäusewandung vorgesehenen Entlüftungsschlitze
ins Freie entweichen.
[0024] Den zusätzlichen Signalumschalter des Geräteschutzschalters betreffend, wird dessen
kippfederbelasteter Mittelkontakt 13 durch den dem Spannkörper 5 der Schaltmechanik
(gemeinsam mit dem Entklinkungshebel 4 und dem Schwenkkontaktstück 6) auf der gleichen
Drehachse eingelagerten Mitnehmerhebel 14 entsprechend der Einschalt- oder Ausschalt-
bzw. Auslösebewegung dieses Spannkörpers 5 mechanisch in (Schnapp-)Kontakt mit dem
einen oder dem anderen Festkontaktstück gebracht. Auf diese einfache Weise ist es
möglich, genau synchron zu dem Betriebszustand des geschalteten und gleichzeitig überwachten
Elektrogeräts auf engstem Raum auch noch weitere Stromkreise zu schalten, womit sich
beispielsweise die jeweilige Schalterstellung bzw. der vorhandene Betriebszustand
optisch signalisieren läßt oder auch davon abhängige Hilfseinrichtungen entsprechend
gesteuert werden können.
1. Ein- oder mehrpoliger Geräteschutzschalter in Kleinformat und Schmalbauweise mit
einem mechanischen Sprungwerk zur Betätigung einer von Hand einschaltbaren und jeweils
manuell, elektromagnetisch und elektrothermisch frei auslösbaren Schaltkontaktanordnung
vor einer Lichtbogenlöscheinrichtung sowie in Verbindung mit einem zusätzlich integrierten
Signalumschalter, dadurch gekennzeichnet, daß sich die gesamte Schaltmechanik aus
der Kombination eines Spannkörpers (5) mit mehreren Funktionsansätzen, einem V-förmig
flach gehaltenen Entklinkungshebel (4), dem beweglichen Schwenkkontaktstück (6) und
einem einarmigen Mitnehmerhebel (14) für den Signalumschalter (13) zusammensetzt,
welche an zentraler Stelle für sich um eine gemeinsame Drehachse verschwenkbar angeordnet
sind, dabei funktionell ineinandergreifen und teilweise gegeneinander sowie insgesamt
dem Gehäuse gegenüber mittels einzelner Federelemente abgestützt sind.
2. Geräteschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der am Gehäuse
gegen die Kraft einer Rückstellfeder verschwenkbar gelagerte Bedienungsknebel (1)
kniegelenkartig über ein H-förmiges Verbindungsglied (2) mit quer eingesetztem Druckstift
(3) lose mit einem der Funktionsänsätze des Spannkörpers (5) gekoppelt ist.
3. Geräteschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zugfederbelastete
Klappanker (9) des auf der einen Schmalseite neben der Schaltmechanik sowie unterhalb
des Bedienungsknebels (1) angeordneten und als Klappankersystem (8) ausgebildeten
elektromagnetischen Auslöseorgans mit einem Fortsatz über sein Magnetjoch hinaus in
den Auslösebereich eines der Schenkel des Entklinkungshebels (4) vorsteht.
4. Geräteschutzschalter nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
auf der anderen Schmalseite neben der Schaltmechanik angeordnete Bimetallstreifen
(10) des elektrothermischen Auslöseorgans mit seinem einen Ende (bei 11) nachjustierbar
fest im Gehäuse gehaltert ist und für die Auslösung mit seinem freien Betätigungsende
einer bügelförmigen Verlängerung an dem anderen Schenkel des Entklinkungshebels (4)
gegenübersteht.
5. Geräteschutzschalter nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltarm des über eine flexible Litze elektrisch mit dem freien Ende des Bimetallstreifens
(10) verbundenen Schwenkkontaktstücks (6) und das direkt mit einem Ende der Erregerwicklung
des Klappankersystems (8) verbundene Festkontaktstück (7) bei geschlossener Schaltstrecke
eine sich bei deren Öffnen auf den von der Unterbrechungsstelle in die Löschkammer
(12) ablaufenden Schaltlichtbogen zur Wirkung gelangende V-förmige Blasschleife bilden.
6. Geräteschutzschalter nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich schräg unter das Klappankersystem (8) erstreckende und rückwärtig mit
Gasaustrittsschlitzungen versehene Löschkammer (12) mit mehreren parallel zueinander
am Gehäuse gehalterten ferromagnetischen Löschblechen ausgestattet ist, deren beiden
seitliche Leitbleche einerseits stirnseitig vorgezogen die Festkontaktstelle (7) bilden
und andererseits in gegenständlich-leitender Verbindung mit der Anschlußhalterung
(11) für den Bimetallstreifen (10) stehen.
7. Geräteschutzschalter nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktstücke eines zwischen der Löschkammer (12) und der Anschlußhalterung (11) für
den Bimetallstreifen (10) angeordneten Signalumschalters mit ihren Anschlußfahnen
(15) nach außen reichen, wobei das als federbelastetes Kippglied ausgebildete Umschaltkontaktstück
(13) zwischen den beiden Festkontaktstücken über den Mitnehmerhebel (14) durch die
jeweilige Drehbewegung des Spannkörpers (5) der Schaltmechanik betätigbar ist.
8. Geräteschutzschalter nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stromführung innerhalb des Schalters von der einen Anschlußfahne (15) elektrisch in
Reihe über die Erregerwicklung des Klappankersystems (8), die von den beiden Schaltkontaktstücken
(6 und 7) unmittelbar vor der Löschkammer (12) gebildete Unterbrechungsstelle und
den Bimetallstreifen(-widerstand) (10) zu der anderen Anschlußfahne (15) hin verläuft,
wohinzu die zusätzliche Signalumschalteinrichtung ihren Mittelkontakt (13) entsprechend
dem jeweiligen Schaltzustand, jedoch elektrisch unabhängig, von dem einen auf den
anderen Festkontaktanschluß (15) umlegt.
9. Geräteschutzschalter nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einzelteile der Bedienungs- und Schaltmechanik, das Klappankersystem mit seiner Anschlußfahne,
der Bimetallstreifen mit seiner Anschluß-und Justierhalterung sowie, teils in Verbindung
mit der letzteren, die Lichtbogenleit- und -löschbleche, und außerdem die Kontaktanordnung
des Signalumschalters mit ihren Anschlüssen, insgesamt auf bzw. innerhalb der dafür
vorgesehenen Ausgestaltung eines Gehäuseeinschubs montierbar sind, der seinerseits
mittels einer ihn an den beiden Schmalseiten umgreifenden und montageseitig voll abdeckenden
Isolierstoffkappe zu versehen ist, die oberseitig über eine Öffnung für den Durchgriff
des Bedienungsknebels verfügt und die (teils bewegliche) Halterung der eingesetzten
Teile sowie den Berührungsschutz des Schalters übernimmt.
10. Geräteschutzschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem
Gehäuseeinschub lösbar an dessen Rückseite verrastende Isolierstoffkappe auf ihren
beiden Schmalseiten mit angeformten Federzungen zur Halterung des Schalters in einem
entsprechenden Geräteausschnitt versehen ist.